WAHLEN ALLGEMEIN 2017:
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15.05.2017, 22:14
Beitrag: #287
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Dreikampf um Platz 1 - Meine Analyse:
Da dieser Tread ja eigentlich für Wahlen gedacht war und sich in Österreich baldige Nationalratswahlen abzeichnen möchte mal versuchen, die Ausgangssituation für die wohl im Herbst stattfindenden Nationalratswahlen zu analysieren. Noch ist vieles im Unklaren:
-SPÖ (Spitzenkandidat: Kern): Ex-Kanzler Faymann, war das was man als den typischen Berufspolitiker sehen kann. Sein Nachfolger Kern ist ein ganz anderer Typ, er ist ein Manager, der es auch versteht sich zu vermarkten. So konnte sich Kern zur Hoffnung für die Sozialdemokraten und Sozialdemokratisch gesinnten hochschwingen. Er versuchte stärker als sein Vorgänger (der eher schaute als souveräner Kanzler gesehen zu werden) etwas voran zu bringen. Der Eindruck das er es auch geschafft hat kommt nicht rüber. Dennoch wird Kern noch als der dynamische Manager gesehen und auf ihn wird wohl auch die SPÖ ihre volle Hoffnung legen. Eine einfache Position hat Kern dabei nicht gerade. Positioniert er sich als „Strache-Verhinderer“, kann er seine eigenen Leute mobilisieren und auch welche aus dem Lager der Grünen für sich gewinnen, aber er verbaut sich eine Regierungsmöglichkeit. Geht er zu nahe Richtung FPÖ, kann das jene vertreiben die, die SPÖ gewählt haben um Strache zu verhindern und wenn Teile seiner Partei nicht mitspielen verliert er dann an Stimmung und der Chance einer Regierungsbeteiligung. Genauso verhält es sich mit anderen Themen, viele SPÖ-Kernthemen sorgen für das endgültige Verbauen einer Koalition mit der ÖVP, andererseits kann das am ehesten die Arbeitnehmer dazu bringen doch die SPÖ zu wählen. Bin echt gespannt wie er seinen Wahlkampf anlegen wird. -Volkspartei (Spitzenkandidat Kurz): Nenne es bewusst nicht ÖVP, da Kurz ja etwas weg geht von dem Logo. Eigentlich könnte man sagen, die ÖVP liegt am Boden hat ja gar keine Chance vorne mitzumischen. Kurz ist seit den letzten Wahlen immerhin der dritte Obmann. Dennoch traut man ihm weit eher als z.B. Spindelegger 2013 zu wirklich im Kanzlerwahlkampf mit zu mischen. Kurz positoniert sich im Moment als starker Mann mit Liste im Hintergrund. Er hat den Vorteil das er gerade beim sehr emotionalen Migrationsthema größere Schichten anspricht, sowohl FPÖ-Wähler, als auch Leute die sich hier einen etwas gemäßigteren Kurs wünschen. Und er steht eher für was neues, als dafür die „alte ÖVP“ weiter zu führen. Dieses Konzept könnte aufgehen und ich muss sagen Schwarz-Blau, ist wohl realisitscher als Rot-Blau. Und ein total erneuertes Schwarz-Rot ist zur Not auch noch eine Möglichkeit. Eine Stärke von Kurz ist das er bislang in den meisten Ämtern die er bekleidete durchaus gut angekommen ist. Was ist nun seine Schwäche? Auch hier gibt es einige. Ein Kernpunkt den die ÖVP tradtionell gerne betont ist die Wirtschaftskompetenz. Kurz ist bislang noch nie als Wirtschaftspolitiker in Erscheinung getreten. Ist auch nicht wirklich seine Rolle – ausgleichen kann man das natürlich mit fähigen Leuten. Eine andere Problematik die nicht so leicht bewältigbar wäre, ist wenn Kurz im Zuge des Wahlkampfes durch irgendetwas einen deutlichen Dämpfer bekommt – dann kann sich sehr schnell eine Abwährtsspirale bilden und die kann wirklich heftig werden, auch weil er sehr viel auf seine Person konzentriert. -FPÖ (Spitzenkandidat Strache): Wenn sich 2 (zer)streiten freut sich der Dritte. Die FPÖ als lachender Dritter. Das las man vor kurzem in den Medien. Genauso liest man das Strache durch das Antreten von Kurz Probleme bei der Positionierung bekommen kann und manche Medien tun so als wäre es logisch das man hinter SPÖ und ÖVP bleibt. Was für die FPÖ spricht sind ihre Wahlerfolge in den lezten Wahlen und man wird erst sehen ob Kurz und Kern wirklich die richtigen Konzepte haben um Straches Aufstieg zu stoppen. Von der Positionierung her war es von Anfang an klar, das es nicht mehr ganz so einfach wird. Positioniert sich die FPÖ als relativ gemäßigt können andere und auch die Bewegung von Kurz schnell als Alternative gesehen werden. Zu Radikal würde eventuell potentielle Regierungspartner verschrecken. Auch andere rechte Parteien in Europa gelang in letzter Zeit ein Aufstieg, doch viele erreichten ihre großen Zielen dann doch nicht. Man kann gespannt sein welche Strategie Strache und Generalsekretär Kickl sich hier einfallen lassen. Bequem wäre es sich zurückzuhalten und einen „FPÖ-Typischen“ Wahlkampf zu führen, doch da würden die Freiheitlichen Gefahr laufen, das einem die anderen die Show stehlen. Die Chancen auf eine Regierungsbeteiligung sind auf jeden Fall mit dem Ende der SPÖ/ÖVP Koaltion gestiegen, ob Strache auch die Chancen auf den Kanzler Posten hat, das wird sich noch zeigen. Fortsetzung folgt...... |
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