Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Alteuropäer .
31.07.2012, 11:26
Beitrag: #21
RE: Alteuropäer .
@Renegat, ich habe noch keine Nachweise hinsichtlich Deiner Frage,
aber es ist ja auch noch nicht solange her das man in diesen Regionen danach forscht. Im nördlichen Schwarzmeergebiet, so las ich voriges Jahr irgendwo (Quelle muß noch nachgereicht werden) wurde sogar eine stätische Siedlung gefunden die den Ausmassen sich zeitgleich entwickelnden Städte im Zweistromland in nichts nachstand.
Ich denke da werden Nachforschungen, jetzt auch mit europäischen Mitteln im bulgarischen und rumänischen Raum große Erfolge zeitigen. Nicht das vielleicht die gängige Geschichte umgeschrieben werden muß, aber vielleicht vordatiert und eben anders.
Geographisch meine ich es so wie beschrieben. Natürlich war der See viel kleiner und vielleicht hat die Sintflutkatastrophe hier nahe des Bosporus ihren Ursprung, Fakt aber ist das das Volllaufen der Senke gemächlich vonstatten ging. Für die nahe am Bosporus als Katastrophe die nur einer voraussah Wink , für die anderen in der Nichtbewirtschaftung der Felder (verderben der Ernte) und mit steigenden Pegel vedrängte Ackerbauernschaft.
solon
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
31.07.2012, 16:15
Beitrag: #22
RE: Alteuropäer .
(31.07.2012 09:27)solon schrieb:  Es wird mir hier immer auf anatolische Ackerbauern abgehoben und eine Theorie völlig außer Acht gelassen, nämlich das der Ackerbau im Schwarzmeergebiet (mit-)entstanden ist und sich nach der letzten Eiszeit mit ansteigen des Meeresspiegels und des Durchbruches des Wassers in das neu entstehende Schwarze Meer diese in die angrenzenden Gebiete verdrängte.Nach Berechnungen soll es fast ein Jahrhundert gedauert haben bevor die Senke voll war und in etwa der heutige Küstenverlauf erreicht war. Das Ausdehnungsgebiet wäre nördlich des Schwarzen Meeres die auch fruchtbaren Donau,- Dnjestr,- Dnjeprgebiete und im Süden eben auch die anatolischen Gebiete.Ich möchte damit sagen, das vielleicht beide gleichen Ursprungs sind.
Das zeitliche Auftauchen der Ackerbaukultur in Europa und besonders im Donauraum ist ja in den letzten 10 Jahren immer weiter nach Unten datiert worden. Natürlich stehen noch fundierte archäologische Funde aus, aber was sagt Ihr zu dieser Theorie, die ja auch passen würde zur Ablösung der Jäger und Sammler in Anatolien, siehe Göbekli Tepe.
solon
..aus G Geschichte hier gestrandet!

Archöologisch bewiesen sind früheste Zentren des Ackerbaus im Zagros-Gebirge und eine sukzessive Ausbreitung über Kleinasien, Südeuropa und Mitteleuropa. Es stehen überall archäologische Daten zur Verfügung und besonders die früheste Ackerbaukultur Europas, die Protosesklo-Kultur in Thessalien, zeigt eindeutige enge Verbindungen zu Anatolien hinsichtlich der Geräte, der Pflanzen und der domestizierten Tiere.

Für mich ist daher die lesart bewiesen, dass sich der Ackerbau von Vorderasien aus ausgebreitet hat, wärend die Schwarzmeer-Spekulation eine unbewiesene Hypolthese ist.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
01.08.2012, 09:39
Beitrag: #23
RE: Alteuropäer .
Davon sprach ich ja nun, von einer Theorie. Dafür sollte das Forum nämlich da sein, auch mal etwas zu entwickeln.
Schon allein diverse Hinweise geben Aufschluß darüber das anders datiert werden muß, aber auch alles ganz anders sein kann.
Am Zürichsee wurden Reste landwirtschaftlicher Pflanzen gefunden deren Pollenanalyse auf 6.900 v. Chr. datiert wurde. Das scheinen im Augenblick die ältesten zu sein, in wohlgemerkt Mitteleuropa und nicht in Thessalien.
Auch scheint es, wird es noch andere Ausbreitungswellen gegeben haben, z.B. auf der iberischen Halbinsel wurden jetzt die ältesten Fundein La Draga (Katalonien) auf 5400 v.Vhr. datiert. Da die Siedlungsreste schon eine "hochwertige" Bauart vermuten lassen (also angenommene langfristige Seßhaftigkeit), vermutet man auf noch ältere Reste zu stoßen.
solon
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
01.08.2012, 09:54
Beitrag: #24
RE: Alteuropäer .
(01.08.2012 09:39)solon schrieb:  Davon sprach ich ja nun, von einer Theorie. Dafür sollte das Forum nämlich da sein, auch mal etwas zu entwickeln.
Schon allein diverse Hinweise geben Aufschluß darüber das anders datiert werden muß, aber auch alles ganz anders sein kann.

Am Zürichsee wurden Reste landwirtschaftlicher Pflanzen gefunden deren Pollenanalyse auf 6.900 v. Chr. datiert wurde. Das scheinen im Augenblick die ältesten zu sein, in wohlgemerkt Mitteleuropa und nicht in Thessalien.
Auch scheint es, wird es noch andere Ausbreitungswellen gegeben haben, z.B. auf der iberischen Halbinsel wurden jetzt die ältesten Fundein La Draga (Katalonien) auf 5400 v.Vhr. datiert. Da die Siedlungsreste schon eine "hochwertige" Bauart vermuten lassen (also angenommene langfristige Seßhaftigkeit), vermutet man auf noch ältere Reste zu stoßen.
solon
Letzteres ist mehr als eine spekulative Theorie. Es gab andere Ausbreitungswege. Die Funde in der Schweiz und in Spanien können mit dem Weg entlang der Mittelmeerküste zusammenhängen, die man anhand der Keramik in La-Hoguette und Impresso/Cardial von der Bandkeramik unterscheidet.
http://de.wikipedia.org/wiki/La-Hoguette-Gruppe
http://de.wikipedia.org/wiki/Cardial-_od...essokultur

Zu deinem ersten Satz, Solon, das sehe ich ähnlich.
Solange man sich mit seinen Gedanken an die Fakten hält, ist so ein Forum aus meiner Sicht dazu da, verschiedene Thesen zu diskutieren.
Sollen wir zum Donau/Schwarzmeerraum evtl. ein eigenes Thema aufmachen?
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
01.08.2012, 14:12
Beitrag: #25
RE: Alteuropäer .
(01.08.2012 09:39)solon schrieb:  Auch scheint es, wird es noch andere Ausbreitungswellen gegeben haben, z.B. auf der iberischen Halbinsel wurden jetzt die ältesten Fundein La Draga (Katalonien) auf 5400 v.Vhr. datiert. Da die Siedlungsreste schon eine "hochwertige" Bauart vermuten lassen (also angenommene langfristige Seßhaftigkeit), vermutet man auf noch ältere Reste zu stoßen.
solon

Wenn du dir entsprechende Karten zur Ausbreitung des Ackerbaus anschaust, kannst du gut erkennen, wie der Ackerbau einerseits von Vorderasien über den Balkan nach Mitteleuropa vordrang.

Eine andere Ausbreitungsrichtung verlief über Palästina und Ägypten entlang der nordafrikanischen Küste nach Spanien und auch Frankreich hinein. Wichtige frühe archäologische Fundstellen auf diesem Weg sind Tell Ramad und Jericho (Palästina), Merimde (Ägypten), Hagfet et-Tera, Ouchtata, Ali Bacha, Saida an der nordafrikanischen Küste und schließlich Almeria und Muge in Spanien.

Natürlich steht die Archäologie nicht still und immer wieder kommen neue Fundstätten zu den alten hinzu.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
27.09.2012, 01:35
Beitrag: #26
RE: Alteuropäer .
Vieles spricht dafür, das die mitgebrachten Erbanlagen der Bandkeramiker nach ihrer Ankunft relativ häufig waren und nach der Ausbreitung oder Wiederausbreitung der Indogermanen bzw. später auch der Kelten, Germanen und Slawen wieder seltener wurden. Daneben können evolutionäre Vorgänge für das wiederansteigen z.B. an das Klima angepasster Merkmale gesorgt haben.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
28.09.2012, 12:13
Beitrag: #27
RE: Alteuropäer .
(27.09.2012 01:35)Paul schrieb:  Vieles spricht dafür, das die mitgebrachten Erbanlagen der Bandkeramiker nach ihrer Ankunft relativ häufig waren und nach der Ausbreitung oder Wiederausbreitung der Indogermanen bzw. später auch der Kelten, Germanen und Slawen wieder seltener wurden. Daneben können evolutionäre Vorgänge für das wiederansteigen z.B. an das Klima angepasster Merkmale gesorgt haben.

Die Bandkeramiker ließen sich zuerst auf den fruchtbaren Lößböden der Flusstäler nieder. Die Ausweitung des Anbaus auf schlechtere Böden und die Bodenmüdigkeit bei immer gleichen Feldfrüchten könnte ohne Frucht- oder Felderwechsel zu Problemen geführt haben. Vielleicht ist die Bevölkerungszahl der Bandkeramiker aufgrund Bodenerschöpfung zurückgegangen, so könnte man den Rückgang der Bandkeramiker-DNA jedenfalls auch erklären.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds