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russische Revolution - Aufgabenstellung
24.12.2017, 12:50
Beitrag: #14
RE: russische Revolution - Aufgabenstellung
(23.12.2017 23:13)Sansavoir schrieb:  
(23.12.2017 11:53)Flora_Sommerfeld schrieb:  Kontrafaktisch
I. Hätte es keinen Krieg gegeben!

Aber grundsätzlich ist es nicht so einfach, wie du es hier darstellst. In Russland war der Graben in der Gesellschaft recht tief. Dieser Umstand gab einer Befreiung/Revolution der unteren Klasse genügend Nahrung und Kraft. Wer diese Gedanken verbreitete war nebensächlich, es viel eben auf fruchtbaren Boden und das hatte nichts unmittelbar mit den Krieg und Lenin zu tun. Ich möchte dazu an die ersten Revolutionären Bestrebungen an 1905 erinnern.

Die Situation der russischen Bauern bzw. unteren Klassen kann man nicht mit der Situation der unteren Klassen in Mittel- und Westeuropa vergleichen. Die Leibeigenschaft wurde erst 1861 aufgehoben, es gab also um 1917 genügend Menschen, die entweder selbst oder deren Eltern noch Leibeigene waren.

Außerdem hat es im 17. und 18. Jahrhundert vier größere Kosaken- und Bauernaufstände gegeben. (Bolotnikow-Aufstand 1606/07, Rasin-Aufstand 1670/71, Bulawin-Aufstand 1707/08 und der Pugatschow-Aufstand 1773/75). Besonders der Rasin- und der Pugatschow-Aufstand richteten sich vor allem gegen die Autokratie des Zaren Alexej bzw. der Zarin Katharina II. Pugatschow gab sich sogar als der 1762 gestürzte und ermordete Zar Peter III. aus. 1825 fand der Dekabristen-Aufstand gegen die Thronfolge des Zaren Nikolaus I. statt. Hier gab es Gerüchte, dass der verstorbene Zar Alexander I. nur entmachtet und nach Sibirien deportiert wurde.

Michail Bakunin, der "Vater der Anarchisten" war Russe. Lenins sozialrevolutionärer Konkurrent war der bereits betagte Fürst Kropotkin, dessen Weltbild von Bakunin, aber auch von Tolstoi geprägt war. Die Narodnowolzen überzogen in den 1870er- und 1880er-Jahren das Land mit Terror. Zar Alexander II. wurde 1881 ein Opfer dieses Terrors, Zar Alexander III. überlebte 1887 einen Anschlag, in dem Lenins Bruder verstrickt war und deshalb zu Tode verurteilt wurde. Deswegen sind die Ereignisse von 1905 und 1917 als durchaus folgerichtig zu bewerten. Lenin kannte die russische Geschichte und die Mentalität der russischen Bauern bzw. der unteren Klassen. Sein Geburtsort Simbirsk lag im Übrigen in einem der Zentren des Rasin-Aufstandes von 1670/71.

Egal wie man zu Lenin, Trotzki oder Stalin steht, Fakt ist, dass die Lebensbedingungen der Bauern und unteren Klassen im Zarenreich äußerst hart und schlecht waren. Sie boten stets sozialen Sprengstoff.

Alles richtig. Aber nicht entscheidend.

Sorry,
ihr seht das (immer noch)Wink durch die Volksdemokratische Brille.
Die erfolgreichen Februar-Revolutionäre haben nicht begriffen, warum sie Erfolg hatten.
Oder haben sich halt von den Angloamis beschwatzen lassen.
Wenn Lwow, Kerenski pp den Krieg beenden, haben sie weder Lenin noch sonst etwas zu fürchten.

Der verlustreiche verlorene Krieg war es doch der die Revolution erfoglreich werden ließ, und als dann die Infos von den Landverteilungen die Frontsoldaten erreichten, wollten die natürlich dabei sein.

Die "Kerenski-Offensive" war in der Lage die allergrößte Dummheit.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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RE: russische Revolution - Aufgabenstellung - Suebe - 24.12.2017 12:50

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