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Aber Untergang der Staufer - Aber was war mit den Welfen?
14.02.2018, 21:49
Beitrag: #26
RE: Aber Untergang der Staufer - Aber was war mit den Welfen?
(14.02.2018 16:24)Teresa C. schrieb:  Da stellt sich schon die Frage, warum die Welfen nach ihrem Wiederaufstieg in den Reichsfürstenstand eigentlich viel weniger präsent waren, als in der Zeit nach dem Sturz des Löwen. Mangelte es ihnen an politisch ambitionierten Persönlichkeiten, erlaubte ihnen die landesfürstliche Politik kein Ausgreifen auf die Reichspolitik mehr oder wurden ihre politische Aktivitäten von einer Universalgeschichtsforschung nicht bemerkt oder bewusst ignoriert?

Ich denke, dass die Aktivitäten der in Norddeutschland wirkenden Dynastien wie Welfen, Askanier, Obotriden, Oldenburger oder die Herzöge von Pommern weniger erforscht sind bzw. über sie weniger publiziert wurde, als über die in Süddeutschland, in Österreich oder in Böhmen aktiven Familien. Literatur über die Habsburger, Luxemburger, Wittelsbacher kann man sicher im ganzen deutschsprachigen Raum kaufen, deswegen sind deren Geschichte präsenter im Bewusstsein historisch Interessierter.

Die Hohenzollern sind da eine Ausnahme. Sie waren bereits als Burggrafen von Nürnberg bedeutend. Friedrich von Nürnberg war einer der wichtigsten Mitstreiter und Berater des Luxemburgers Sigismund. Er wurde 1415 zum Kurfürsten von Brandenburg befördert, weil Sigismund keine Luxemburger zur Verfügung standen. Es gab zwar noch einen männlichen Luxemburger, seinen Bruder Wenzel, der ehemalige deutsche König, der noch als König von Böhmen herrschte. Ansonsten gab es nur noch Sigismunds minderjährige Tochter und Erbin Elisabeth und seine mit ihm zerstrittene Nichte Elisabeth von Görlitz. Dieser Personalmangel der Luxemburger begünstigte den Aufstieg der Hohenzollern und dann 1423 den Aufstieg der Wettiner zu Kurfürsten von Sachsen.

Für die Bedeutung der Hohenzollern war aber mindestens genauso bedeutend die "Umwandlung" des Ordenstaates in das weltliche Herzogtum Preußen unter dem letzten Hochmeister Albrecht von Hohenzollern, der sich dann Albrecht I., Herzog von Preußen nannte. Da sein Sohn und Erbe Albrecht II. 1618 kinderlos starb, wurde das Herzogtum Preußen mit dem Kurfürstentum Brandenburg unter einem Herrscher vereinigt. Die Eroberung von Schlesien 1740/41 und die Übertragung des Rheinlands 1815 sind wichtige Meilensteine für die gesamtdeutsche Entwicklung der Hohenzollern. Interessant ist, dass die relativ bedeutungslose schwäbische Linie von 1866 bis 1944/47 die rumänischen Könige stellte.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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RE: Aber Untergang der Staufer - Aber was war mit den Welfen? - Sansavoir - 14.02.2018 21:49

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