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Befreiungskriege
05.03.2018, 12:50
Beitrag: #1
Befreiungskriege
1809 ist der preußische Major Schill bei Straßenkämpfen in Stralsund gefallen.
Der Hintergrund, wie Schill einen Volksaufstand gegen Napoleon entfachen wollte, und wie dies scheiterte, unterstelle ich mal als bekannt.

Nun las ich in einem Roman zu dem "schwarzen Herzog" dass sich Jerome, König von Westfalen und Napoleons Bruder,
den abgetrennten Kopf Schills in seine Residenz bringen ließ.

Stimmt das?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.03.2018, 14:03
Beitrag: #2
RE: Befreiungskriege
Soweit mir bekannt, stimmt das. Es wird auch in der deutschen und englischen Wikipedia erwähnt.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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05.03.2018, 16:26
Beitrag: #3
RE: Befreiungskriege
(05.03.2018 14:03)Arkona schrieb:  Soweit mir bekannt, stimmt das. Es wird auch in der deutschen und englischen Wikipedia erwähnt.

igittigitt
von wegen König Luschtig

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.03.2018, 21:00
Beitrag: #4
RE: Befreiungskriege
(05.03.2018 12:50)Suebe schrieb:  1809 ist der preußische Major Schill bei Straßenkämpfen in Stralsund gefallen.
Der Hintergrund, wie Schill einen Volksaufstand gegen Napoleon entfachen wollte, und wie dies scheiterte, unterstelle ich mal als bekannt.

Nun las ich in einem Roman zu dem "schwarzen Herzog" dass sich Jerome, König von Westfalen und Napoleons Bruder,
den abgetrennten Kopf Schills in seine Residenz bringen ließ.

Stimmt das?

Ja, das könnte stimmen. Jérôme Bonaparte setzte per Dekret eine Prämie von 10.000 Franken auf den Kopf von Schill. Nach der Einnahme von Stralsund am 31. Mai 1809 brachten französische Soldaten den Leichnam Schills ins Rathaus.

Danach schickten sie als Beweise dem General Pierre Guillaume Gratien als Beweis Schills Mütze, seine Pfeife und seine Orden. Gratien gab dann die Anweisung den Toten im Hause des Stadtwundarztes zur Schau zu stellen.
Schills Quartierwirt und einige Stadträte identifizierten Schill. Obwohl Gratien den sich anbiedernden Quartierwirt zurechtwies: "Schill war kein Räuber, er war ein Held!", trennte der Oberstabsarzt Genaux den Kopf des Toten vom Rumpf, um diese grausige Trophäe zu König Jérôme nach Kassel zu schicken. Schills Körper wurde in der Nacht zum 2. Juni 1809 auf dem Kirchhof vor dem Knieper Tor verscharrt.

"Die Ruhe und Ordnung ist jetzt in unserer Stadt wiederhergestellt. Befreit vom tyrannischen Joche des Räubers, beginnen die Einwohner wieder zu atmen.", schrieb die Stralsunder Zeitung. Die Stadtoberen schenkten General Gratien wegen der "Errettung der Stadt" ein Gespann von sechs teuren Pferden.

Ich schrieb aber am Anfang "könnte stimmen". Ein Regimentsarzt namens Wittig soll zu dieser Zeit einen Kopf eines Gefallenen erhalten haben, mit der Anweisung, ausbluten lassen und Adern schließen. Wittig behauptete, dass ihm Schills Schädel übergeben wurde. Dafür spricht, dass die Kugel in den Schädel von hinten eindrang und aus der Stirn wieder ausdrang. Andere Verwundungen wurden nicht gefunden, also auch keine Wunden, die von Säbelhieben stammten. Vom Schädel der nach Kassel geschickt wurde, existiert(e) eine Totenmaske auf der eine Hiebwunde zu sehen war.

Fest steht, Schill fiel am 31. Mai 1809 bei Stralsund. Und es wurde ein Schädel nach Kassel geschickt - ob von Schill oder nicht, wird wohl nicht mehr aufgeklärt werden können.

Nachzulesen in: Helmut Bock; Schill - Rebellenzug 1809

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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06.03.2018, 10:35
Beitrag: #5
RE: Befreiungskriege
(05.03.2018 21:00)Sansavoir schrieb:  "Die Ruhe und Ordnung ist jetzt in unserer Stadt wiederhergestellt. Befreit vom tyrannischen Joche des Räubers, beginnen die Einwohner wieder zu atmen.", schrieb die Stralsunder Zeitung. Die Stadtoberen schenkten General Gratien wegen der "Errettung der Stadt" ein Gespann von sechs teuren Pferden.

Mir stellt sich die Frage, ob Ferdinand von Schill Stralsund für Preussen oder für Schweden befreien wollte. Schliesslich war das von Frankreich besetzte Stralsund schwedisches Staatsgebiet.
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06.03.2018, 12:32
Beitrag: #6
RE: Befreiungskriege
Für Schweden bestimmt nicht. Aber sehr wahrscheinlich hoffte er auf schnelle Hilfe von dort über die Ostsee. Schill spielte ja auch schon eine Rolle bei der Belagerung von Kolberg und dort wurde Nachschub aus Schweden (und England) auf dem Seeweg geliefert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung..._Freikorps
Schon damals entging er mitsamt seiner Truppe der Gefangenennahme, in dem er sich ins damals schwedische Stralsund evakuieren ließ.

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06.03.2018, 18:55
Beitrag: #7
RE: Befreiungskriege
(06.03.2018 10:35)Aguyar schrieb:  
(05.03.2018 21:00)Sansavoir schrieb:  "Die Ruhe und Ordnung ist jetzt in unserer Stadt wiederhergestellt. Befreit vom tyrannischen Joche des Räubers, beginnen die Einwohner wieder zu atmen.", schrieb die Stralsunder Zeitung. Die Stadtoberen schenkten General Gratien wegen der "Errettung der Stadt" ein Gespann von sechs teuren Pferden.

Mir stellt sich die Frage, ob Ferdinand von Schill Stralsund für Preussen oder für Schweden befreien wollte. Schliesslich war das von Frankreich besetzte Stralsund schwedisches Staatsgebiet.

Gute Frage. Möglicherweise beabsichtigte er Stralsund nur den Franzosen zu entreißen.

Man sollte aber beachten, dass im Februar/März 1809 der schwedische König Gustav IV. entmachtet wurde, da er Finnland und Pommern als Verbündeter der Briten gegen ein französisch-russisches Bündnis verloren hatte. Im Mai 1809 musste Gustav IV. sogar auf die Thronansprüche seiner Kinder verzichten, so dass wenig später sein kinderloser Bruder Karl XIII. schwedischer König wurde. Karl XIII. adoptierte dann seinen Neffen Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, der allerdings 1810 schon verstarb.

Deshalb ist es denkbar, dass Schills Zug nach Stralsund ein Signal an den neuen schwedischen König bzw. an die neuen Machthaber in Schweden war, sich einer antifranzösischen Koalition mit Preußen u.a. anzuschließen.

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