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Befreiungskriege
05.03.2018, 21:00
Beitrag: #4
RE: Befreiungskriege
(05.03.2018 12:50)Suebe schrieb:  1809 ist der preußische Major Schill bei Straßenkämpfen in Stralsund gefallen.
Der Hintergrund, wie Schill einen Volksaufstand gegen Napoleon entfachen wollte, und wie dies scheiterte, unterstelle ich mal als bekannt.

Nun las ich in einem Roman zu dem "schwarzen Herzog" dass sich Jerome, König von Westfalen und Napoleons Bruder,
den abgetrennten Kopf Schills in seine Residenz bringen ließ.

Stimmt das?

Ja, das könnte stimmen. Jérôme Bonaparte setzte per Dekret eine Prämie von 10.000 Franken auf den Kopf von Schill. Nach der Einnahme von Stralsund am 31. Mai 1809 brachten französische Soldaten den Leichnam Schills ins Rathaus.

Danach schickten sie als Beweise dem General Pierre Guillaume Gratien als Beweis Schills Mütze, seine Pfeife und seine Orden. Gratien gab dann die Anweisung den Toten im Hause des Stadtwundarztes zur Schau zu stellen.
Schills Quartierwirt und einige Stadträte identifizierten Schill. Obwohl Gratien den sich anbiedernden Quartierwirt zurechtwies: "Schill war kein Räuber, er war ein Held!", trennte der Oberstabsarzt Genaux den Kopf des Toten vom Rumpf, um diese grausige Trophäe zu König Jérôme nach Kassel zu schicken. Schills Körper wurde in der Nacht zum 2. Juni 1809 auf dem Kirchhof vor dem Knieper Tor verscharrt.

"Die Ruhe und Ordnung ist jetzt in unserer Stadt wiederhergestellt. Befreit vom tyrannischen Joche des Räubers, beginnen die Einwohner wieder zu atmen.", schrieb die Stralsunder Zeitung. Die Stadtoberen schenkten General Gratien wegen der "Errettung der Stadt" ein Gespann von sechs teuren Pferden.

Ich schrieb aber am Anfang "könnte stimmen". Ein Regimentsarzt namens Wittig soll zu dieser Zeit einen Kopf eines Gefallenen erhalten haben, mit der Anweisung, ausbluten lassen und Adern schließen. Wittig behauptete, dass ihm Schills Schädel übergeben wurde. Dafür spricht, dass die Kugel in den Schädel von hinten eindrang und aus der Stirn wieder ausdrang. Andere Verwundungen wurden nicht gefunden, also auch keine Wunden, die von Säbelhieben stammten. Vom Schädel der nach Kassel geschickt wurde, existiert(e) eine Totenmaske auf der eine Hiebwunde zu sehen war.

Fest steht, Schill fiel am 31. Mai 1809 bei Stralsund. Und es wurde ein Schädel nach Kassel geschickt - ob von Schill oder nicht, wird wohl nicht mehr aufgeklärt werden können.

Nachzulesen in: Helmut Bock; Schill - Rebellenzug 1809

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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