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Lahnkastelle ?
05.04.2018, 22:36
Beitrag: #1
Lahnkastelle ?
Die Marschlager entlang der Lippe wie z.B.Hedemünden sind ja in der Diskussion
Angesichts der Feldzüge der Römer in Hessen- Dünsberg ,Chatten,etc, frag ich mich ob es da
auch Nachweise für Marschlager entlang der Lahn gibt
Als Fluss,der weit ins Hessische reingeht böte sich das an und der Handelsplatz Waldgirmes wird ja auch nicht völlig unabgesichert gewesen sein
Ich meine mal irgendwo, leider weiss ich nicht mehr wo , gelesen zu haben ,dass da Kastelle oder Marschlager in Limburg,Weilburg,Runkel,der Karlsmut bei Wetzlar,Dorlar, Niederweimar bei Marburg und ggf noch Bürgeln am Lahnknie in der Diskussion waren.

Strategisch wäre das durchaus logisch gewesen einen solchen Aufmarschweg zu unterhalten und abzusichern und wenn man die Operationen der Römer jenseits des Limes betrachtet wäre es auch nicht von der Hand zu weisen.
Gibt es dazu irgendwelche Erkenntnisse oder Quellen ?
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05.04.2018, 23:28
Beitrag: #2
RE: Lahnkastelle ?
Bei Limburg wurde ein Doppelmarschlager der Römer unter Cäsar und der verbündeten Ubier im Feldzug gegen die Quaden gefunden. Die Römer zogen eine Zeitlang mit, dann führten die Ubier den Krieg alleine weiter. Die Quaden zogen sich hinter die Fulda zurück. Etwa 40 Jahre später wurde die Stadt in Gründung Waldgimes gegründet. Daneben entstand für den Feldzug gegen die Dünsbergstadt das Militärlager Dorlar.
In der Region der ubischen Dünsbergstadt hatten sich auch Siedler aus Nordhessen angesiedelt. Die Bürger der Dünsbergstadt belieferten sicher auch die nördlichen Regionen mit ihren Produkten. Vielleicht verweigerten sie Abgaben an die Römer?

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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06.04.2018, 12:00
Beitrag: #3
RE: Lahnkastelle ?
Da hat sich einer die selbe Frage wie Du gestellt, und zum Teil auch beantwortet

http://www.altwege.de/roemer-und-kelten/...telle.html

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.04.2018, 15:29
Beitrag: #4
RE: Lahnkastelle ?
Man muss sich von der Vorstellung, dass jenseits des Limes "freies Germanien" war, ohne römische Einflüsse, verabschieden.

zB
Nach dem Rückzug der Römer vom Limes zwischen Rhein und Donau, blieb dieser Landstrich noch mindestens 100 Jahre unter römischer Kontrolle.
Nur nicht direkt ausgeübt, sondern durch angeheuerte Germanen, in dem Fall Alemannen.
So haben Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte auf dem "Runden Berg" bei Urach nachgewiesen, dass die dortigen Bewohner bis zum Ende des 4. Jahrhunderts Teil der römischen Kultur waren.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.04.2018, 15:58
Beitrag: #5
RE: Lahnkastelle ?
Der Unterlauf der Lahn wurde vom Limes ausgenommen, obwohl das Gebiet auch nach Zerstörung von Waldgirmes wie römische Provinz behandelt wurde. Die Römer hatten vielfältige Interessen. Sie kauften Eisenerzeugnisse z.B. Waffen, und heuerten Legionäre an. Wahrscheinlich verlangten sie auch Abgaben. Vielleicht nutzten sie das Gebiet als Puffer zu den Nordhessen.

viele Grüße

Paul

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07.04.2018, 00:35
Beitrag: #6
RE: Lahnkastelle ?
Sie kauften Eisenerzeugnisse z.B. Waffen ?

Wo waren denn die Schmieden bzw, Herstllungsorte in der Germania magna ?
Dass man vor der Eroberung Galliens und Rätiens von den Kelten Schwerter bezog war mir bekannt, aber für die Kaiserzeit war en Waffen und Eisenfertigwaren m.W.doch eher Exportgüter
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07.04.2018, 01:36
Beitrag: #7
RE: Lahnkastelle ?
(07.04.2018 00:35)zaphodB. schrieb:  Sie kauften Eisenerzeugnisse z.B. Waffen ?

Wo waren denn die Schmieden bzw, Herstllungsorte in der Germania magna ?
Dass man vor der Eroberung Galliens und Rätiens von den Kelten Schwerter bezog war mir bekannt, aber für die Kaiserzeit war en Waffen und Eisenfertigwaren m.W.doch eher Exportgüter

Es gab massenhaft Schmieden und Schmiedezentren z.B. Dahlheim im heutigen Wetzlar, Dünsberg, Atzbach...Wie in Dahlheim gab es auch in Haiger ein regelrechtes Gewerbegebiet, welches bis heute besteht über 2500 Jahre Stahlverarbeitung.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
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08.04.2018, 00:32
Beitrag: #8
RE: Lahnkastelle ?
Hier sieht man eine Karte zu den Fundplätzen im Raum Wetflaria/Dünsberg. So sieht es aber in der ganzen Montanregion zwischen Sieg und Lahn aus. Auf der Karte ist auch der Fundplatz Dudenhofen zu sehen. Das Gewerbegebiet Kalteiche in Haiger war auch bedeutend.

https://www.uni-bamberg.de/ufga/forschun...ttelalter/

Hier ein Artikel mit Karte zum Siegerland, Siedlungsgebiet der Sugambrier nördlich der Sieg und Ubier südlich der Sieg.

https://journals.ub.uni-heidelberg.de/in...5072/18778

Etwa 50 v. Chr. gründeten die Ubier auf Sugabriergebiet die Städte Mühlheim und Deutz bzw. bauten diese Siedlungen aus und gingen dann auf die linke Rheinseite und gründeten Bonn und Köln. Die Usipeter gingen wohl zum Teil in die alte befreite Heimat zurück, teilweise beteiligten sie sich an der Siedlungsbewegung der Ubier.

viele Grüße

Paul

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in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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09.04.2018, 20:14
Beitrag: #9
RE: Lahnkastelle ?
Von der Lahn wenig Ahnung (aber da gabs doch eine Wirtin????)

Allerdings denke ich, dass zB bei der Eisenverhüttung noch gewaltige Forschungslücken bestehen.
Auf der Alb findet man, eigentlich unrichtig, man stolpert darüber, an vielen Stellen "gewaltige" Schlackenfelder.
Schon Anfangs des 20. Jahrhunderts haben "Regionalisten" darauf verwiesen, dass das ja nichts anderes sein könne, als Reste einstiger "Schwerindustrie"
man hat sie aber nicht so richtig ernst genommen, denn schriftliche Zeugnisse fehlen völlig.

Inzwischen beginnt man dies aber anders zu sehen, und hat den Minimumfaktor für die Eisenverhüttung auf der Alb ausgemacht, den Buchenwald. Wenn der so nach 100-150 Jahren durch die Kohlenmeiler gejagt war, ist die Eisenverhüttung für ein paar Generationen zu Ende gewesen.
Hat sich nach so ca. 200-300 Jahren der Wald erholt gehabt (zielgerichtete Waldwirtschaft gibt es ja erst seit der Mitte des19. Jahrhunderts) ging es wieder los.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.04.2018, 22:56
Beitrag: #10
RE: Lahnkastelle ?
für welche Zeit ist denn die erste Verhüttung auf der Alb nachgewiesen ?

Folgt man den beiden Aufmarschwegen entlang der Lippe und entlang der Lahn so schließen diese das gesamte Gebiet von Hessen plus Sauerland und Westerwald ein und erklärt auch die Harzhornschlacht -hier hätten die Legionen über den Lahn- und den Lippeweg oder über beide durch kontrolliertes Gebiet hätten aufmarschieren können.
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10.04.2018, 17:56
Beitrag: #11
RE: Lahnkastelle ?
(09.04.2018 22:56)zaphodB. schrieb:  für welche Zeit ist denn die erste Verhüttung auf der Alb nachgewiesen ?
./.

1.000 vCh

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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