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"Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
06.06.2018, 19:54
Beitrag: #1
"Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Es gibt so manches an "Allgemeinwissen" speziell in der Historie, das bei genauer Nachschau sich als Mythos entpuppt.

Siehe aktuelles Beispiel von hier, die Kuckucksuhr,
jeder weiß es, (auch ich) die wurde im Schwarzwald erfunden.
Pustekuchen.
Die haben sie lediglich übernommen, und ein Bombengeschäft daraus gemacht.
Aber halt nicht erfunden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.06.2018, 19:59
Beitrag: #2
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Nächstes Beispiel.
Wer hat das Auto erfunden?
Klarer Fall, Daimler und Benz etwa gleichzeitig, aber unabhängig voneinander.

Von wegen.
Was unterscheidet die Daimler und Benz Fahrzeuge von den diversen Dampf-Mobilen die schon ein Jahrhundert früher gebaut wurden?
Nix
außer der Energiequelle, dem Antrieb.

Es wird zZ wohl keiner auf die Idee kommen, einem Elektro-Auto die "Eigenschaft" Auto abzusprechen.
Na also.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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07.06.2018, 09:54
Beitrag: #3
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Zu dem Allgemeinwissen und Mythen der Geschichte gehört ja wohl auch, dass Heinrich Schliemann Troja entdeckt hat.
Hat er aber nicht.
Es war Charles MacLaren, der den Hügel von Hisarlik als erster als Troia lokalisierte, der sich damals im Besitz der Familie Calvert befand. Und es war Frank Calvert, der die ersten kleinen Ausgrabungen dort unternahm... Er traf Heinrich Schlieman und erzählte ihm davon...Der Rest ist dann Geschichte... Oder Mythos Wink

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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23.09.2022, 16:19
Beitrag: #4
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Die Nähmaschine.
neulich hörte ich, wie einer sagte, dass die Nähmaschine von einem Oberösterreicher erfunden worden wäre.
Der Name wurde auch genannt, aber ich weiß ihn nicht mehr.
Sagte ich zu meiner Ex-Verlobten, das glaube ich niemals, das waren doch bestimmt 4oder5 verschiedene.

Habe ich dann später in der Prophyläen Technik-Geschichte Band 4 nachgesehen.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden ca. 1.000 Erfindungen gemacht, die Nähmaschine betreffend.
Am Markt durchgesetzt hat sie dann tatsächlich der US-Amerikaner Singer, indem er etliche der Erfindungen nutzte und kombinierte. Er selbst hat eigentlich gar nichts relevantes erfunden.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.09.2022, 17:17
Beitrag: #5
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Meinst du Josef Madersperger? Der war allerdings kein Oberösterreicher, sondern ein Tiroler und lebte viele Jahre in Wien. Er ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie ein Erfinder, dem die Vermarktung seiner Erfindung nicht gelang oder verwehrt blieb, für die Allgemeinheit präsentiert wurde. Als Volksschülerin las ich seine Geschichte erstmals in einer Schulzeitschrift, deren Lektüre für den Unterricht verpflichtend war, unter dem Titel "Josef Madersperger erfand die Nähmaschine und starb arm wie eine Kirchenmaus. Damals war es die tragische Geschichte eines fleißigen Schneiders, der als erster eine Maschine erfand, welche einem die Näharbeit erleichtern sollte. Aber es fand sich kein Förderer, der seine Erfindung realisiert hätte, letztlich erhielt er nur eine wertlose Medaille. Inzwischen war er so sehr verarmt, dass er schließlich mit einer Ehefrau in einem Armenhaus endete.

Eine spätere Wiener Lokalversion, die ich als Erwachsene las, schmückte diese tragische Geschichte noch mit Details aus wie zum Beispiel, dass Maderspergers wichtige Erfindung hauptsachlich schuld daran war, dass er einige Jahre nicht ordentlich arbeiten konnte und damit die Entwicklung ihren Anfang nahm, weswegen er im Armenhaus endete. Da gab es die hartherzigen Gönner, die ihn zwar zur Erfindung motiviert hatten, ihm aber letztlich jegliche finanzielle Unterstützung versagten und das "böse" Technische Museum", das ihn letztlich mit einer Medaille abfertigte und nicht einmal zu dieser eine Geldsumme spendierte. Tja, letztlich die beschämende Tatsache, dass er erst nach seinem Tod Anerkennung fand und ein Denkmal bekam, als er somit nichts mehr davon hatte.

Tja, später habe ich dann das Museum in Kufstein besucht, und dort erfuhr ich, was es tatsächlich mit dem unglücklichen Josef Madersperger, der arm wie eine Kirchenmaus starb, auf sich hatte. Er erreichte übrigens ein sehr hohes Alter, heute wird davon ausgegangen, dass er deswegen sehr pflegebedürftig war und aus diesem Grund und nicht aus finanziellen Nöten in einer Altenheim und Armenheim starb.

Zur Kufsteiner Information, siehe den folgenden Link: http://www.unicumf.de/Madersp.html

---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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23.09.2022, 19:58
Beitrag: #6
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
(23.09.2022 17:17)Teresa C. schrieb:  Meinst du Josef Madersperger? Der war allerdings kein Oberösterreicher, sondern ein Tiroler und lebte viele Jahre in Wien. Er ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie ein Erfinder, dem die Vermarktung seiner Erfindung nicht gelang oder verwehrt blieb, für die Allgemeinheit präsentiert wurde. Als Volksschülerin las ich seine Geschichte erstmals in einer Schulzeitschrift, deren Lektüre für den Unterricht verpflichtend war, unter dem Titel "Josef Madersperger erfand die Nähmaschine und starb arm wie eine Kirchenmaus. Damals war es die tragische Geschichte eines fleißigen Schneiders, der als erster eine Maschine erfand, welche einem die Näharbeit erleichtern sollte. Aber es fand sich kein Förderer, der seine Erfindung realisiert hätte, letztlich erhielt er nur eine wertlose Medaille. Inzwischen war er so sehr verarmt, dass er schließlich mit einer Ehefrau in einem Armenhaus endete.

Eine spätere Wiener Lokalversion, die ich als Erwachsene las, schmückte diese tragische Geschichte noch mit Details aus wie zum Beispiel, dass Maderspergers wichtige Erfindung hauptsachlich schuld daran war, dass er einige Jahre nicht ordentlich arbeiten konnte und damit die Entwicklung ihren Anfang nahm, weswegen er im Armenhaus endete. Da gab es die hartherzigen Gönner, die ihn zwar zur Erfindung motiviert hatten, ihm aber letztlich jegliche finanzielle Unterstützung versagten und das "böse" Technische Museum", das ihn letztlich mit einer Medaille abfertigte und nicht einmal zu dieser eine Geldsumme spendierte. Tja, letztlich die beschämende Tatsache, dass er erst nach seinem Tod Anerkennung fand und ein Denkmal bekam, als er somit nichts mehr davon hatte.

Tja, später habe ich dann das Museum in Kufstein besucht, und dort erfuhr ich, was es tatsächlich mit dem unglücklichen Josef Madersperger, der arm wie eine Kirchenmaus starb, auf sich hatte. Er erreichte übrigens ein sehr hohes Alter, heute wird davon ausgegangen, dass er deswegen sehr pflegebedürftig war und aus diesem Grund und nicht aus finanziellen Nöten in einer Altenheim und Armenheim starb.

Zur Kufsteiner Information, siehe den folgenden Link: http://www.unicumf.de/Madersp.html


Danke dir Teresa.
Das ist sehr interessant.
Es ist übrigens ähnlich wie bei Philip Reis, der hat sein "Telefon" allen möglichen Leuten angeboten, darunter auch Werner von Siemens,
aber KEINER hat das Potential erkannt.
Siemens hat dies später, als Bell das große Geld damit machte, auch öffentlich bedauert.

Oder in dem Fall Madersperger war es Singer, der hat wie beschrieben, eigentlich nichts erfunden, nur andere Erfindungen kombiniert.
Und vermarktet.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.09.2022, 10:05
Beitrag: #7
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Ich habe gestern abend noch den Vocke, Geschichte der Handwerksberufe zu Rate gezogen.
Der Madersperger war dem Vocke nach kein kleines Licht in der Entwicklung der Nähmaschine.
Aber, DER Erfinder der Nähmaschine war er nicht. Vielmehr EINER der Erfinder.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gab es viele Versuche das Nähen maschinell zu machen.

Die Probleme die es da zu lösen gab waren auch überaus vielfältig, was dem unbedarften Betrachter von heute, in dem Fall ich, erst auf den zweiten Blick klar wird.
Aber noch heute kann man mit einer "Haushalts"-Nähmaschine zB kein Trikot nähen.

Die rührseligen Stories vom verkannten Erfinder, der in Armut stirbt, werden von sehr vielen verbreitet, und ertragen oft die Nachschau nicht. Siehe auch dein Post über Madersperger.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.10.2022, 15:49
Beitrag: #8
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Der Drais, Erfinder des Fahrrades ist auch so ein Fall, in Armut gestorben, das ist Fakt.
Jedoch hat er den Fahler gemacht, dass er sich in der 48er Revolution sehr weit aus dem Fenster gelehnt.
Und ist dadurch in die "Samtschuldnerische Haftung" gelaufen.
Der badische Großherzog hat sich die Kosten, die ihm Preußen für die Niederschlagung der Revoluttion berechnet hat, von seinen "unbotmäßigen Bürgern" zu denen Drais gehörte wiedergeholt.

Drais Vater war Richter, und hat als solcher den Studenten Sand, den Mörder Kotzebues, zum Tod verurteilt.
Als das bekannt wurde, hat sich Drais Sohn mancherlei Anwürfen ausgesetz gesehen.
Was er Anno 48/49 mit besonders radikalen Publikationen überdecken wollte.

Aber, es war nach 45 ja ebenso, war schriftliches verbrochen hatte, hat ein deutlich größeres Problem gehabt, wie die "tatsächlichen" Revolutionäre-

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.11.2022, 10:49
Beitrag: #9
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Mal wieder etwas das auf den zweiten Blick anders rauskommt:

Jawoll, den meine ich.

Er war mir absolut unbekannt. Ich habe davon in "Der schöne Schein des Dritten Reiches" gelesen. Einschließlich der Einordnung "zu nix zu gebrauchen"
Und erst in den weiteren Recherchen zu diesem Rätsel wurde mir klar, dass
"zu nix zu gebrauchen"
nicht stimmt!
Man hat noch bis in die 80er Jahre ständig Messungen mit dem Teil gemacht, die die Bauforschung demnach tatsächlich weiterbrachte.

Während man zuvor anscheinend geringere Belastungen hochrechnete hat man heute dank Schwerbelastungskörper ermittelte zuverlässige Werte.

Ergo: die ungeprüfte Einschätzung:
aus dem "dritten Reich" demnach lediglich "Gigantomismus" und nix Wert
führt anscheinend durchaus auch mal in die Irre!



aus den Jux-Rätseln!
Eine Entdeckung die den Hobbyisten doch freut, nachdem die Profis da dem "Schönen Schein" aufgesessen sind.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.11.2022, 12:45
Beitrag: #10
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
(03.11.2022 10:49)Suebe schrieb:  Mal wieder etwas das auf den zweiten Blick anders rauskommt:

Jawoll, den meine ich.

Er war mir absolut unbekannt. Ich habe davon in "Der schöne Schein des Dritten Reiches" gelesen. Einschließlich der Einordnung "zu nix zu gebrauchen"
Und erst in den weiteren Recherchen zu diesem Rätsel wurde mir klar, dass
"zu nix zu gebrauchen"
nicht stimmt!
Man hat noch bis in die 80er Jahre ständig Messungen mit dem Teil gemacht, die die Bauforschung demnach tatsächlich weiterbrachte.

Während man zuvor anscheinend geringere Belastungen hochrechnete hat man heute dank Schwerbelastungskörper ermittelte zuverlässige Werte.

Ergo: die ungeprüfte Einschätzung:
aus dem "dritten Reich" demnach lediglich "Gigantomismus" und nix Wert
führt anscheinend durchaus auch mal in die Irre!



aus den Jux-Rätseln!
Eine Entdeckung die den Hobbyisten doch freut, nachdem die Profis da dem "Schönen Schein" aufgesessen sind.



Zur Ergänzung:
Albert Speer "des Führers-Lieblings-Architekt"
befürchtete, dass die geplanten Riesenbauten in den märkischen Sand verschwinnden oder wegkippen würden,
so zusagen gigantische "Schiefe Türme von Berlin".
Und hat hierzu den "Schwerbelastungskörper" bauen lassen, um Erkenntnisse zu gewinnen.

In Bezug auf Berliner Riesenbauten ist das hinterher natürlich nicht nötig gewesen, die hat je keiner gebaut.
Aber von der Bauforschung her anscheinend alles andere als "unnötig"
auf den gewonnen Erkenntnissen wird heute gebaut!Thumbs_up

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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06.11.2022, 21:10
Beitrag: #11
RE: "Allgemeinwissen über geschichtliche Ereignisse"
Im speziellen Fall war der Auslöser für das Hinsetzen des Betonklotzes die Planung für einen gigantischen Triumphbogen, der Maße (B170 x H117 m) gehabt hätte, die den Arc de Triomphe oder das Brandenburger Tor zwergenhaft hätten aussehen lassen.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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