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Die Herkunft der Kelten
28.08.2018, 22:01
Beitrag: #21
RE: Die Herkunft der Kelten
Bunbury, nun wurden alle unter Ariovist als Allemannen zusammengefaßten Stämme als Germanen beschrieben. Dies wurde nie in Frage gestellt. Bis auf die Nemeter lebten alle auf der rechten Rheinseite. Ein Stamm blieb nach der Niederlage im Elsaß. Bei den Nemetern geht man davon aus, das ein Teil ihrer Vorfahren mal Kelten waren und den Namen gestellt haben.
Cäsar beschreibt einige Germanenstämme als zivilisiert.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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29.08.2018, 08:28
Beitrag: #22
RE: Die Herkunft der Kelten
(28.08.2018 22:01)Paul schrieb:  Bunbury, nun wurden alle unter Ariovist als Allemannen zusammengefaßten Stämme als Germanen beschrieben. Dies wurde nie in Frage gestellt. Bis auf die Nemeter lebten alle auf der rechten Rheinseite. Ein Stamm blieb nach der Niederlage im Elsaß. Bei den Nemetern geht man davon aus, das ein Teil ihrer Vorfahren mal Kelten waren und den Namen gestellt haben.
Cäsar beschreibt einige Germanenstämme als zivilisiert.

zu Ariovists und Cäsars Zeiten war der Begriff Alemannen (und das für noch nicht geprägt, da sprach man schlicht von Sueben.
Von Alemannen ist erst im 3. Jahrhundert nChr die Rede.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.08.2018, 10:43
Beitrag: #23
RE: Die Herkunft der Kelten
(28.08.2018 22:01)Paul schrieb:  Bunbury, nun wurden alle unter Ariovist als Allemannen zusammengefaßten Stämme als Germanen beschrieben.
Von wem genau?

(28.08.2018 22:01)Paul schrieb:  Dies wurde nie in Frage gestellt.

Stimmt nicht. Die Zuschreibung in linksrheinische Kelten und rechtsrheinische Germanen wird an so vielen Stellen in Frage gestellt, dass ich einen ganzen Tag bräuchte, um die Quellen herauszusuchen.
ich empfehle auf jeden fall einen Besuch um Keltenmuseum auf dem Glauberg...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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29.08.2018, 10:44
Beitrag: #24
RE: Die Herkunft der Kelten
(29.08.2018 08:28)Suebe schrieb:  zu Ariovists und Cäsars Zeiten war der Begriff Alemannen (und das für noch nicht geprägt, da sprach man schlicht von Sueben.
Von Alemannen ist erst im 3. Jahrhundert nChr die Rede.

Danke

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29.08.2018, 14:24
Beitrag: #25
RE: Die Herkunft der Kelten
(28.08.2018 15:15)Suebe schrieb:  Um das "Rheinknie" bei Basel herum, gibt es fünf "Belchen". Fünf Berge die den Namen Belchen tragen.
Laut Johann Peter Hebel ist da anscheinend eine Krankheit namens "Belchenitis" ausgebrochen.Smile

Lange war man sich sicher, das geht auf den keltischen Lichtgott "Belenus" zurück.
In den 50ern des letzten Jahrhunderts haben Teile der Wissenschaft ihre Meinung geändert, und brachten "Allemannische Wurzeln" für die Namen ins Spiel.
Was ich nicht nachvollziehen kann.

Und zwar unter anderem deshalb:
In den 90ern folgte ich mal den Spuren meiner kriegerischen Großväter 1914-18 in den Vogesen.
Auf dem Weg auf den "Kleinen Belchen" passiert man einen "Pass" wir würden es eher "Sattel" nennen, Col du Boenlesgrab.
Was soll das anders heißen, als Grab des Belenus? (auf dem kleinen Belchen kann man übrigens noch, wie an vielen anderen Punkten in den Vogesen, den ganzen Stellungen von 14-18 folgen)

Nun haben sich ein paar Interessierte daran gemacht, und haben die diversen "Belchen" gegeneinander eingemessen, Stand der Sonne und der Gestirne an diversen Tagen, Sonnenwende und so, eingepeilt und kamen zu erstaunlichen Ergebnissen.
Fazit, die halten die "Belchen" für ein riesiges Keltisches Astronomie Zentrum.
Den Profis fehlen insbesondere die Archäologischen Nachweise, um die These ernstzunehmen. Aber die können ja noch kommen.

Falls Interesse besteht, suche ich meine Literatur dazu heraus, aus der Hand bringe ich das nicht zusammen.

Als Bürger der Region muss ich dazu feststellen, dass entpsrechende "Messungen" schon früher (1980 von "lokalen Heimatforschern") als in den 90er gemacht wurden. Man hat die Region von Basel schon immer (seit ich Kind war) als "Dreieckland" bezeichnet - und nur die Schlecht-Informierten ( waren der Meinung, dies sei wegen der drei Nationen Deutschland, Frankreich und Schweiz so. Mit Dreieckland war und ist eigentlich das Land innerhalb des Dreieck zwischen Schwarzwälder Belchen, Baselbieter Bölchen und dem Elsässer-Belchen (Ballon d' Alscace) --> der Grosse Belchen (Grand Ballon) ist lediglich Bestandteil des kleinen Dreiecks.

Das ganze nennt sich das Belchen-System und ist auch im Wikipedia vorhanden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Belchen-System

http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D16127.php

Und bevor jetzt wilde Spekulationen über die "keltische Einöde" und "Helvetier" lobsbrechen - die Kelten die in der Region siedelten wurde "Rauracher" oder "Rauriker" genannt weshalb die römische Siedlung nahe von Basel auch "Augusta Raurica" hiess.
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29.08.2018, 14:35
Beitrag: #26
RE: Die Herkunft der Kelten
Ich schrieb von Johann Peter Hebel, geb. 1760, Angel dem diese Belchen-Anhäufung schon auffiel, und der in seinem Rheinländischen Hausfreund darüber schrieb, von der ansteckenden Krankheit, die er Belchenitis nannte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.08.2018, 14:59
Beitrag: #27
RE: Die Herkunft der Kelten
(29.08.2018 14:35)Suebe schrieb:  Ich schrieb von Johann Peter Hebel, geb. 1760, Angel dem diese Belchen-Anhäufung schon auffiel, und der in seinem Rheinländischen Hausfreund darüber schrieb, von der ansteckenden Krankheit, die er Belchenitis nannte.

Kurz off-topic, von Hebel ist auch folgendes Schlussgedicht:

Mer geen nit under will mer suufe
Mer suufe will mer untergeehn.

Wir gehen nicht unter weil wir saufen
Wir saufen weil wir untergehn.
-Smile
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29.08.2018, 16:31
Beitrag: #28
RE: Die Herkunft der Kelten
(29.08.2018 14:59)Aguyar schrieb:  
(29.08.2018 14:35)Suebe schrieb:  Ich schrieb von Johann Peter Hebel, geb. 1760, Angel dem diese Belchen-Anhäufung schon auffiel, und der in seinem Rheinländischen Hausfreund darüber schrieb, von der ansteckenden Krankheit, die er Belchenitis nannte.

Kurz off-topic, von Hebel ist auch folgendes Schlussgedicht:

Mer geen nit under will mer suufe
Mer suufe will mer untergeehn.

Wir gehen nicht unter weil wir saufen
Wir saufen weil wir untergehn.
-Smile

Und von Scheffel stammt der Satz
"vom Durst spricht keiner...."
Scheffel war Rechtspraktikant in Säckingen am Rande des "Dreiländerecks"
wo er den Spruch getan haben soll,
und die Anregungen zu seinem einst vielgelesenen "Trompeter von Säckingen" sich geholt hat.
Trotz Durst, wobei die Art des Durstes den kein Dorfbrunnen löschen kann, ist noch immer gestillt worden Thumbs_up Devil.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.09.2018, 11:32
Beitrag: #29
RE: Die Herkunft der Kelten
Gestern war ich auf der Heuneburg.
Keltenfest.
Es war etliches geboten, Skythische Reiter, die Skythen und der Weindurst...

Am meisten Zeit habe ich bei einer Reenacter-Gruppe verbracht, die eine keltische Modenschau "aufgeführt" hat.
Die Änderungen der Mode zu Zeiten der Kelten darstellte.
Das Ganze unter wissenschaftlicher Aufsicht der Archäologen.
Wobwi, das kam nicht so zur Sprache, ist aber ja eh klar, sehr vieles einfach interpoliert werden muss, da Textilien nur unter ganz besonderen Bedingungen rudimentär erhalten bleiben.

Neu für mich: Funde können sehr zuverlässig anhand der metallischen Überbleibsel auf 2-3Jahrzehnte genau datiert werden. allein durch die wechselnde "Mode". Die Hightech Instrumente die heute zur Verfügung stehen, benötigt man da anscheinend lediglich zur Bestätigung der Befunde.

Außerdem, die Kelten hatten kein Verhältnis zu Schuhen, ein Lederlappen mit Bändern um die Fusslappen herum befestigt, das wars auch schon.
Wenn die Teile ein Loch oÄ aufwies, wurden sie weggeworfen, hat sich kein Kelte mit Flickarbeiten aufgehaltn.

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17.09.2018, 12:49
Beitrag: #30
RE: Die Herkunft der Kelten
In der Gegend, in der ich wohne, soll es keine keltische Kultur gegeben haben - so die Archäologen. Ich bin dort auf einen Flurnamen gestoßen: Kuhtanz.
In Zusammenarbeit mit dem germanischen Sprachinstitut der Uni Jena und dem Heimatbund Thüringen wurde eine Sammlung von Kuhtanz-Flurnamen im Flurnamenreport 1/2010 veröffentlicht. Es kamen eine ganze Menge zusammen. Ursprünglich lautetet die Ableitung aus slaw. Kitanst - Gebüsch/buschige Wiese (wird auch heute noch so teilweise vertreten). Alle Kuhtanz-Plätze liegen an Gemarkungsgrenzen von 2 oder 3 Gemarkungen. Neben 14 mal Kuhtanz gibt es auch 11 mal Kuhschwanz bzw. 3 mal Kuhlaich. Dieser Begriff ist althochdeutsch /ausgestorben für Spiel, Gesang u. Tanz. Auch Kunschwanz lasst sich mhd. ableiten aus swanzen = schwenken, schwingen, tanzartige Bewegungen.
Kuhtänze oder Kuhtanzfeste wurden in der Schweiz, Irland bis in die Neuzeit gefeiert um Walpurgis bis 7. Mai. Diese Feste zu diesem Datum waren Belenus/Beltaine/Bile - keltischer Sonnengott geweiht. Möglicherweise hat sich ein uralter Brauch aus dem Keltischen durch Wortangleichung ohne slaw. Einfluß bis in die Neuzeut erhalten. Bei den Kuhfesten wurde das Vieh nach dem Wintereinstand im Stall auf die grüne Weide getrieben -zwischen zwei Feuer über glühende Asche (zur Desinfektion) unter freudigem und exorzistischem Feiern, um es vor Unbill und Krankheiten zu schützen. Es haben sich also den Kelten zugeschriebenen Bräuche auch außerhab des keltischen Gebietes und Christentum erhalten.

Interessant sind auch die den Kelten zugeschriebenen Glasperlen: Einfarbig meist kobaltblau mit weisser Zickzack-Linie sowie gelbe Schichtaugenperlen. Diese werden teilweise als "Leitfossil" bei der Datierung keltischer Funde verwendet. Sie sollten im römischen Einflußbereich abrupt verschwinden. Nun zeigen Völkerwanderungsfunde und slawische Grabfunde, dass diese Technologie bis ins Jahr 1000 n.u.Z. überlebt hat. Die Archäologie kommt mit diesem Befund nicht gut klar und tippt deshalb auf Grabräuberei. Wieso kommen dann diese Pereln in slaw. Gräber in Gegenden, die nicht keltisch waren?
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17.09.2018, 15:32
Beitrag: #31
RE: Die Herkunft der Kelten
(17.09.2018 12:49)Rainer schrieb:  In der Gegend, in der ich wohne, soll es keine keltische Kultur gegeben haben - so die Archäologen. Ich bin dort auf einen Flurnamen gestoßen: Kuhtanz.
In Zusammenarbeit mit dem germanischen Sprachinstitut der Uni Jena und dem Heimatbund Thüringen wurde eine Sammlung von Kuhtanz-Flurnamen im Flurnamenreport 1/2010 veröffentlicht. Es kamen eine ganze Menge zusammen. Ursprünglich lautetet die Ableitung aus slaw. Kitanst - Gebüsch/buschige Wiese (wird auch heute noch so teilweise vertreten). Alle Kuhtanz-Plätze liegen an Gemarkungsgrenzen von 2 oder 3 Gemarkungen. Neben 14 mal Kuhtanz gibt es auch 11 mal Kuhschwanz bzw. 3 mal Kuhlaich. Dieser Begriff ist althochdeutsch /ausgestorben für Spiel, Gesang u. Tanz. Auch Kunschwanz lasst sich mhd. ableiten aus swanzen = schwenken, schwingen, tanzartige Bewegungen.
Kuhtänze oder Kuhtanzfeste wurden in der Schweiz, Irland bis in die Neuzeit gefeiert um Walpurgis bis 7. Mai. Diese Feste zu diesem Datum waren Belenus/Beltaine/Bile - keltischer Sonnengott geweiht. Möglicherweise hat sich ein uralter Brauch aus dem Keltischen durch Wortangleichung ohne slaw. Einfluß bis in die Neuzeut erhalten. Bei den Kuhfesten wurde das Vieh nach dem Wintereinstand im Stall auf die grüne Weide getrieben -zwischen zwei Feuer über glühende Asche (zur Desinfektion) unter freudigem und exorzistischem Feiern, um es vor Unbill und Krankheiten zu schützen. Es haben sich also den Kelten zugeschriebenen Bräuche auch außerhab des keltischen Gebietes und Christentum erhalten.

Interessant sind auch die den Kelten zugeschriebenen Glasperlen: Einfarbig meist kobaltblau mit weisser Zickzack-Linie sowie gelbe Schichtaugenperlen. Diese werden teilweise als "Leitfossil" bei der Datierung keltischer Funde verwendet. Sie sollten im römischen Einflußbereich abrupt verschwinden. Nun zeigen Völkerwanderungsfunde und slawische Grabfunde, dass diese Technologie bis ins Jahr 1000 n.u.Z. überlebt hat. Die Archäologie kommt mit diesem Befund nicht gut klar und tippt deshalb auf Grabräuberei. Wieso kommen dann diese Pereln in slaw. Gräber in Gegenden, die nicht keltisch waren?

Man müßte natürlich wissen, wo du genau wohnst. Thüringen war durchgehend durch die germanischen Hermunduren besiedelt. Später kamen auch Warnen dazu. Sie wurden dann Thüringer genannt. Ihre Kultur ähnelte etwas der Latene Kultur der Kelten. Kulturelle Kontakte mit den Kelten gab es und gemeinsame indogermanische und meghalithische kulturelle Wurzeln. Nach dem Sieg der Franken über Thüringen entstand das Surbireich, welches sich auch über Teile Thüringens, Sachsen, Brandenburg und Sachsen Anhalts erstreckte. Im Osten Thüringens gab es auch eine slawische Einwanderung in das dicht besiedelte Gebiet.
In vielen südlichen Germanischen Gebieten wurde auch Glas hergestellt und gehandelt.

viele Grüße

Paul

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18.09.2018, 13:36
Beitrag: #32
RE: Die Herkunft der Kelten
(17.09.2018 15:32)Paul schrieb:  Man müßte natürlich wissen, wo du genau wohnst. Thüringen war durchgehend durch die germanischen Hermunduren besiedelt. Später kamen auch Warnen dazu. Sie wurden dann Thüringer genannt. Ihre Kultur ähnelte etwas der Latene Kultur der Kelten. Kulturelle Kontakte mit den Kelten gab es und gemeinsame indogermanische und meghalithische kulturelle Wurzeln. Nach dem Sieg der Franken über Thüringen entstand das Surbireich, welches sich auch über Teile Thüringens, Sachsen, Brandenburg und Sachsen Anhalts erstreckte. Im Osten Thüringens gab es auch eine slawische Einwanderung in das dicht besiedelte Gebiet.
In vielen südlichen Germanischen Gebieten wurde auch Glas hergestellt und gehandelt.

Zur Zeit seiner grössten Ausdehnung (um 250 v. Chr.) reichte das keltische Siedlungsgebiet über Tschechien bis nach Ungarn. Also war auch Thüringen damals kelt. Siedlungsgebiet. Thüringen war nicht "durchgehend" von Hermunduren besiedelt sondern die Hermunduren (die erstmals an Oberlauf der Elbe auftauchen) haben die Kelten in Thüringen abgedrängt oder sich mit ihnen verschmischt. Für die Römer gehörten die Hermunduren zu den Sueben, was natürlich noch nicht allzuviel über die tatsächlichen Verhältnisse aussagt.
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18.09.2018, 13:55
Beitrag: #33
RE: Die Herkunft der Kelten
Genau will ich es aber nicht sagen wo ich wohne - Ostthüringen ist aber gut. Wieso gehst Du von einer slawischen Einwanderung in ein "dicht" besiedeltes Gebiet (Ostthüringen)aus? Die archäologischen Funde stützen m.E. das so nicht. Aus der Völkerwanderungszeit gibt es im engeren Umfeld gerade 1 Gefäß. Nach meiner persönlichen Auffassung gibt es Slwawen in Ostthüringen nicht vor 900 - auch wenn die Archäologen die Jahrhunderte davor gerne mit Fundgut füllen würden. Eine ähnliche Situation gibt es in Brandenburg: Tagungsband der Sektion zum slawischen Mittelalter der 18. Jahrestagung des Mittel- u. Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (23. - 27. März 2009, Greifswald),
Felix Biermann, Thomas Kersting & Anne klammt (Hrsg.): Der Wandel um 1000
Die wenigen slawischen Funde des 8. und 9. Jh. erscheinen mehr interpoliert als korrekt datiert. Nach wie vor gibt es keine aussagefähige Bearbeitung der ma. Keramik des 8. bis 12. Jh.
Wir kommen aber hier vom Keltenthema deutlich ab und ich möchte das hier auch nicht ausweiten. Ein letztes noch - Slawen nutzen sbz-liche bzw. eisenzeiliche Höhenburgen erneut, so sie denn repariert oder ausgebessert werden können.
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18.09.2018, 19:18
Beitrag: #34
RE: Die Herkunft der Kelten
(18.09.2018 13:36)Aguyar schrieb:  
(17.09.2018 15:32)Paul schrieb:  Man müßte natürlich wissen, wo du genau wohnst. Thüringen war durchgehend durch die germanischen Hermunduren besiedelt. Später kamen auch Warnen dazu. Sie wurden dann Thüringer genannt. Ihre Kultur ähnelte etwas der Latene Kultur der Kelten. Kulturelle Kontakte mit den Kelten gab es und gemeinsame indogermanische und meghalithische kulturelle Wurzeln. Nach dem Sieg der Franken über Thüringen entstand das Surbireich, welches sich auch über Teile Thüringens, Sachsen, Brandenburg und Sachsen Anhalts erstreckte. Im Osten Thüringens gab es auch eine slawische Einwanderung in das dicht besiedelte Gebiet.
In vielen südlichen Germanischen Gebieten wurde auch Glas hergestellt und gehandelt.

Zur Zeit seiner grössten Ausdehnung (um 250 v. Chr.) reichte das
leltische Siedlungsgebiet über Tschechien bis nach Ungarn. Also war auch Thüringen damals kelt. Siedlungsgebiet. Thüringen war nicht "durchgehend" von Hermunduren besiedelt sondern die Hermunduren (die erstmals an Oberlauf der Elbe auftauchen) haben die Kelten in Thüringen abgedrängt oder sich mit ihnen verschmischt. Für die Römer gehörten die Hermunduren zu den Sueben, was natürlich noch nicht allzuviel über die tatsächlichen Verhältnisse aussagt.

Das die Kelten auvh in Böhmen lebten, sagt nichts über Thüringen aus, außer das es intensive Kontakte gab. Es ist sehr wahrscheinlich das die westlichen Indogermanen in Thüringen den Weg zur germanischen Sprache gingen, ohne Umweg über das keltische.

viele Grüße

Paul

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18.09.2018, 19:29
Beitrag: #35
RE: Die Herkunft der Kelten
(18.09.2018 13:55)Rainer schrieb:  Genau will ich es aber nicht sagen wo ich wohne - Ostthüringen ist aber gut. Wieso gehst Du von einer slawischen Einwanderung in ein "dicht" besiedeltes Gebiet (Ostthüringen)aus? Die archäologischen Funde stützen m.E. das so nicht. Aus der Völkerwanderungszeit gibt es im engeren Umfeld gerade 1 Gefäß. Nach meiner persönlichen Auffassung gibt es Slwawen in Ostthüringen nicht vor 900 - auch wenn die Archäologen die Jahrhunderte davor gerne mit Fundgut füllen würden. Eine ähnliche Situation gibt es in Brandenburg: Tagungsband der Sektion zum slawischen Mittelalter der 18. Jahrestagung des Mittel- u. Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (23. - 27. März 2009, Greifswald),
Felix Biermann, Thomas Kersting & Anne klammt (Hrsg.): Der Wandel um 1000
Die wenigen slawischen Funde des 8. und 9. Jh. erscheinen mehr interpoliert als korrekt datiert. Nach wie vor gibt es keine aussagefähige Bearbeitung der ma. Keramik des 8. bis 12. Jh.
Wir kommen aber hier vom Keltenthema deutlich ab und ich möchte das hier auch nicht ausweiten. Ein letztes noch - Slawen nutzen sbz-liche bzw. eisenzeiliche Höhenburgen erneut, so sie denn repariert oder ausgebessert werden können.

Ich habe keine Jahreszahl für die slawische Einwanderung genannt. Die Einwanderung, die sich in slawischen Ortsnamen niederschlägt bedeutet auch keine slawische Mehrheit in Ostthüringen, denn warum sollten sich die zahlreiche hermundurische Bevölkerung, mit hohem Geburtenüberschuß auch slawisch assimilieren?

viele Grüße

Paul

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19.09.2018, 13:44
Beitrag: #36
RE: Die Herkunft der Kelten
(18.09.2018 19:18)Paul schrieb:  Das die Kelten auvh in Böhmen lebten, sagt nichts über Thüringen aus, außer das es intensive Kontakte gab.

In Römhil hat man ein keltisches Oppidum ausgegraben. Die Hermuduren kamen erst im 1. Jahrhundert v. Chr. nach Thüringen. Das keltische Siedlungsgebiet erstreckte sich von Mitteldeutschland (inkl. Thüringen) über Tschechien nach Ungarn.

(18.09.2018 19:18)Paul schrieb:  Es ist sehr wahrscheinlich das die westlichen Indogermanen in Thüringen den Weg zur germanischen Sprache gingen, ohne Umweg über das keltische.

Soweit mir bekannt kommt jede germanische Sprache direkt vom Indogermanischen. (Wie auch keltisch, slawisch, mykenisch ...)
Ich habe noch nie von einer germanischen Sprache die einen Umweg ins keltische gemacht hat, gehört. Ich verstehe deine Aussage hier nicht.
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19.09.2018, 15:08
Beitrag: #37
RE: Die Herkunft der Kelten
[/quote]In Römhil hat man ein keltisches Oppidum ausgegraben. Die Hermuduren kamen erst im 1. Jahrhundert v. Chr. nach Thüringen. Das keltische Siedlungsgebiet erstreckte sich von Mitteldeutschland (inkl. Thüringen) über Tschechien nach Ungarn.

(18.09.2018 19:18)Paul schrieb:  Es ist sehr wahrscheinlich das die westlichen Indogermanen in Thüringen den Weg zur germanischen Sprache gingen, ohne Umweg über das keltische.

Soweit mir bekannt kommt jede germanische Sprache direkt vom Indogermanischen. (Wie auch keltisch, slawisch, mykenisch ...)
Ich habe noch nie von einer germanischen Sprache die einen Umweg ins keltische gemacht hat, gehört. Ich verstehe deine Aussage hier nicht.
[/quote]

Ich habe hier von Thüringen geschrieben, nicht von der germanischen Sprache. Das liksrheinische Siedlungsgebiet der Treverer hat solche sprachlichen Umwege gemacht. Erst wurde ein westlicher indogermanischer Dialekt gesprochen. Dann haben die Vorfahren der Treverer die keltische Sprache angenommen, um dann die germanische Sprache anzunehmen. Ein Teil hat vorher noch moselromanisch gesprochen. Dies ist für Thüringen unwahrscheinlich. Paul Peter Schweitzer hat für die Ubier eine solche keltische Sprachphase ausgeschlossen.

viele Grüße

Paul

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13.10.2018, 10:17
Beitrag: #38
RE: Die Herkunft der Kelten
Ein Beitrag aus der Schweiz zum Thema Schrift bei den Kelten

Früheste Schrift in der Schweiz

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03.02.2019, 10:13
Beitrag: #39
RE: Die Herkunft der Kelten
(29.08.2018 10:43)Bunbury schrieb:  
(28.08.2018 22:01)Paul schrieb:  Bunbury, nun wurden alle unter Ariovist als Allemannen zusammengefaßten Stämme als Germanen beschrieben.
Von wem genau?

(28.08.2018 22:01)Paul schrieb:  Dies wurde nie in Frage gestellt.

Stimmt nicht. Die Zuschreibung in linksrheinische Kelten und rechtsrheinische Germanen wird an so vielen Stellen in Frage gestellt, dass ich einen ganzen Tag bräuchte, um die Quellen herauszusuchen.
ich empfehle auf jeden fall einen Besuch um Keltenmuseum auf dem Glauberg...

Ich habe ja was anderes geschrieben. Die Stämme die mit Ariovist zogen wurden als Germanen beschrieben und das wurde nicht in Zweifel gezogen. Ich wüßte auch nicht wo behauptet wurde, das links des Rheins Kelten und rechts des Rheins Germanen lebten. Die Nemeter lebten auf der linken Rheinseite und waren Germanen. Cäsar zählte links des Rheins Stämme auf, die von sich germanische Abstammung behaupteten, was er relativierte. Die Abstammung u. kulturelle Zuordnung der Belger im Zeitverlauf ist ja auch etwas komplizierter.

viele Grüße

Paul

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03.02.2019, 17:05
Beitrag: #40
RE: Die Herkunft der Kelten
(03.02.2019 10:13)Paul schrieb:  Ich wüßte auch nicht wo behauptet wurde, das links des Rheins Kelten und rechts des Rheins Germanen lebten.

Behauptet wird das im "De Bello Gallico". Auch wenn es in dieser Form sicher nie gestimmt hat.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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