1. Mai Tag der Arbeit
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27.03.2019, 21:04
Beitrag: #20
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RE: 1. Mai Tag der Arbeit
(27.03.2019 20:08)Sansavoir schrieb: Infolge des Bevölkerungswachstums war die Mobilität der jungen Menschen erforderlich. Es gab auf dem Land nicht genügend Arbeit, sodass viele Menschen sich in den neu entstandenen Industrieorten Arbeit suchen mussten. Der Vorteil für die jungen Menschen lag vor allem darin, dass sie sich der sozialen Kontrolle der Dorfobrigkeit und der Familie entziehen konnten. Außerdem nutzten sie die günstigeren Gegebenheiten sich zu organisieren, z.B. in Parteien, Gewerkschaften und Vereinen. Die Kehrseite waren u.a. die schlechten, beengten Wohnverhältnisse, gesundheitsschädliche Arbeiten und oft auch eine geringere Lebenserwartung. Dies betraf vor allem Menschen in Großstädten, erinnert soll hier z.B. an die Cholera-Epidemie von 1892 in Hamburg. Die Wohnungsgröße in den ländlichen Gebieten war ein wenig größer als in den Städten, wo aber die Ausstattung deutlich besser war. zB. 1890 hatten 14% der Wohnungen in Berlin Wasserklosetts, 1904 waren es fast 51%, Wasser, Gas auch Stromanschlüsse immer mehr zum Standard wurden, was auf dem Land teilweise noch Jahrzehnte nicht der Fall war. Die Wohnsituation war keineswegs befriedigend, aber deutlich besser, wie gerne dargestellt. Wie mehrfach geschrieben, ich beziehe mich druchgängig auf Tenfelde/Ritter, Der Arbeiter im Deutschen Kaiserreich Die Dequalifizierung war im Zuge der Industrialisierung nur ein kleines sehr temporäres Randproblem, im allgemeinen wurde aus dem Handwerker der Facharbeiter der höherqualifiziert und besser bezahlt war. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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