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Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
15.07.2019, 12:10
Beitrag: #37
RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
(12.07.2019 20:08)Suebe schrieb:  Edit:
Die Grafen von Zollern-Hohenzollern waren zum entscheidenden Zeitpunkt von ca. 100 Jahren nicht handlungsfähig. Das ist der einzige Grund.
Das andere Beispiel das ich "neulich" hier beschrieb, Landau-Grüningen dito
einfach am entscheidenden Zeit-Punkt etwas falsch gemacht.

Aber warum waren sie nicht handlungsfähig beziehungsweise warum waren sie hoffnungslos überschuldet? Welche anderen Möglichkeiten hätte es noch gegeben? Daneben gibt es genug Beispiele, wo der scheinbar sichere Niedergang letztlich aufgehalten werden konnte oder das Ganze eine Krisensituation war, die letztlich doch noch bewältigt werden konnten.
Solche Fragen und Überlegungen erscheinen mir hier relevanter.

Immer wieder finden wir "enorm überschuldete" oder "bettelarme" Dynastien, die nichtsdestoweniger imstande sind, eine Mitgift in bar auszuzahlen, einen wichtigen Kauf zu tätigen oder mit bezahlten Söldnern Krieg zu führen. Da drängt sich schon der Verdacht auf, dass da etwas nicht stimmen kann. War die Überlieferung fehlerhaft oder ungenau (oder wurde sie mit Absicht verfälscht wurde, da jemand etwas zu verbergen hatte)? Wurde vielleicht etwas nicht berücksichtigt oder ist der Forschung entgangen und wurden in der späteren Forschung fehlerhaft weiter überliefert? …

Beim Grafen Friedrich Mülli bietet sich immerhin mit dem Tod seines Sohnes und Erben ein Motiv an, warum er seine Besitzungen verkauft hat beziehungsweise nicht mehr halten wollte.

Die Verwandten hatten nicht das Geld, sie ihm abzukaufen, also verkaufte er mit ihrer Zustimmung an Württemberg.

Interessant wäre hier sicher, ob es Erbverträge oder -Vereinbarungen gegeben hat, und wer mit diesen Erbansprüche hätte geltend machen können.

Wenn zum Beispiel die anderen Linien ohnehin geerbt hätten, wäre auch vorstellbar, dass Mülli seine Besitzungen nicht abkaufen wollte, weil sie erwarten konnten, dass sie diese jetzt ohnehin erben würden.

Unklare Erbverhältnisse könnten allerdings auch ein Grund für den Verkauf gewesen sein. Graf Mülli mag befürchtet haben, dass es um seine Gebiete nach seinem Tod zu Erbstreitigkeiten kommen würde, die vermutlich auch Kriegshandlungen zur Folge hatten. Vielleicht wollte er mit dem Verkauf eine solche Entwicklung verhindern. Dass Verwandte als Zeugen aufscheinen, also offensichtlich damit einverstanden waren - vielleicht sahen sie die Lage genauso.

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Josephine Tey, Alibi für einen König
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RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern - Teresa C. - 15.07.2019 12:10

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