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Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
17.07.2019, 19:04
Beitrag: #45
RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern
Um wieder zum ursprünglichen Thema, Territorialherrschaft / Grafen von Zollern bzw. Hohenzollern, zurückzukehren, das von Suebe hier zur Diskussion gestellt wurde. Für mich haben sich inzwischen da noch einige Fragen ergeben.

Wie war es eigentlich um die Besitzungen der Grafen von Zollern im 14. Jahrhundert tatsächlich bestellt? Handelt es sich um geschlossene kleinere oder größere Gebiete, die weitgehend eine geschlossene "Einheit" bildeten oder doch eher um "Streubesitz", also Gebiete, in denen auch andere politische Akteure, wenn gleich lokal begrenzt, Besitz und / oder sogar einige Recht durch die Grundobrigkeit besaßen (Adelige, Klerus, Freibauern etc.) ?

Eine weitere Frage, die sich für mich ergibt, ist - mit wem hatten die Grafen von Zollern politisch noch zu tun, außer mit den Grafen von Württemberg, die bisher genannt wurden sowie der "burggräflichen" Verwandtschaft oder den Herzöge von Österreich (Habsburger). [Anmerkung, um Missverständnisse zu vermeiden: Österreich bezieht sich hier auf den Namen jenes Gebietes, nach dem sich die Habsburger zu dieser Zeit benannten und nicht auf die heutige Republik Österreich. Da ergibt sich übrigens eine weitere Fragen - hatten die Grafen von Württemberg, ehe sie nach dem Land benannt wurden, auch eine Dynastie-Namen?]

Insgesamt entsteht bisher für mich der Eindruck, dass die Grafen von Württemberg die Hauptakteure waren, mit denen sich die Grafen von Zollern auseinanderzusetzen hatten. Allerdings waren die Grafen von Württemberg nicht die einzigen hier ansässigen oder zumindest mit Einfluss "gesegneten" Adeligen, sowie die Herzögen von Österreich oder die Burggrafen von Nürnberg (ich hoffe, es nimmt mir niemand übel, wenn ich die späteren "Preußen" hier als Burggrafen von Nürnberg bezeichne. Aber ich glaube, es ist übersichtlicher, wenn ich aus den möglichen Bezeichnungen die auswähle, bei der eindeutig klar ist, wer gemeint ist und wenn ich sie als Hohenzollern bezeichne, muss ich ständig sicherstellen, dass klar ist, welche Zollern beziehungsweise Hohenzollern gemeint sind).

Wie aber ist es um die anderen Akteure in der Reichslandschaft Schwaben bestellt? Spielten die in Bezug auf die Grafen von Zollern keine Rolle? Oder gibt es dazu bisher keine Untersuchung. Zumindest für mich entsteht eigentlich der Eindruck, dass es für die Grafen von Zollern außer Württemberg (und vielleicht noch Habsburg) keine weiteren Akteure gab. Allerdings habe ich auch nicht den Eindruck, dass die Württemberger und die Österreicher die einzigen Machthaber hier waren und die Zollern sich letztlich in einem Konflikt zwischen diesen beiden Reichsfürstenfamilien aufgerieben hätten?

Welche Rolle spielte da der Markgraf von Baden oder die pfälzischen Wittelsbacher? Inwieweit waren auch andere Nachbarn wie zum Beispiel die Fürstenberger, Werdenberger, Monforter, Freiburger, Mömpelgarter etc. (Suebe kennt sich noch einige andere Adlige), oder auch bestimmte Reichsstädte in die politische Entwicklung der Grafen von Zollern verwickelt?

Oder waren sie nicht in diese verwickelt, weil eben die Besitzungen der Grafen von Zollern hauptsächlich so gelegen waren, dass sie eben nur oder fast nur die Herrschaftsterritorien der Grafen von Württemberg betrafen. Bildeten sie nur für diese als Nachbarn, Unterbrechung ihrer Gebiete oder "Staat im Staat" ein Problem, sodass sie nur für die Württemberger von Interesse waren beziehungsweise deren Bestreben im ihren Gebiete die "lückenlose" Landesherrschaft aufbauen zu wollen, behinderten?

Mag sein, dass meine Frage für jemanden aus Württemberg etwas seltsam wirken, aber aus der Ferne ist es (meine eigene Erfahrung) oft gar nicht so einfach, sich ein halbwegs adäquates Bild von der Lage zu machen, selbst trotz Hilfsmittel wie Internet etc.

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RE: Entwicklung von Territorialherrschaften im Spätmittelalter II Hohenzollern - Teresa C. - 17.07.2019 19:04

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