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Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
22.06.2019, 22:25
Beitrag: #1
Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Wieder einmal eine Frage zu meinem Romanprojekt. Vielleicht hat hier jemand einen Tipp für mich, da ich in Bezug auf Geographie, Routen etc. eher eine Niete bin.

Es geht diesmal um den Schauplatz einer Nebenhandlung. Zwei Nebenfiguren sind auf einer Reise, und ich möchte zur Verstärkung der Dramaturgie mit Blick auf Hintergrund und Haupthandlungen, dass sie in einem Gasthof zufällig aufeinandertreffen. Diese Begegnung soll Anfang oder Mitte April des Jahres 1416 stattfinden, aus dramaturgischen Gründen kann ich diese Begegnung aber nicht in der damaligen Stadt Nürnberg spielen lassen, aus welcher der eine abreist und wohin der andere unterwegs ist.

Konkrete Situation:
Der Sohn eines Kaufmanns (fiktive Figur) reist von Villingen nach Nürnberg, um seiner dort ansässigen Cousine (fiktive Figur), die er in Schwierigkeiten vermutet, zu helfen.
Ein Geistlicher (historische Figur, aber da kaum etwas bekannt ist, von mir ausgestaltet bzw. erfunden) reist von Nürnberg nach Konstanz, wo ein Mann (historische Figur) eingekerkert ist, den er von früher kennt und "verehrt" und dem er helfen will. Er wird in Konstanz noch zeitgerecht erreichen, um bei dessen Hinrichtung anwesend zu sein.

Das Problem für die Begegnung der beiden Figuren ist, dass die möglichen Reiserouten Villingen-Nürnberg und Nürnberg-Konstanz, außer Nürnberg keinen weiteren größere Ort haben, wo ein zufälliges Treffen der beiden plausibel wirken könnte. (Mein persönlicher Eindruck)

Meine Lösung ist daher, dass einer der beiden Männer auf seiner Reise, einen kleinen Umweg / Abstecher machen muss, und sie deshalb im selben Ort sind und dort im Gasthof aufeinander treffen können. Meine Frage ist daher, ob jemand einen für die Zeit der Handlung belegten Ort (im Rahmen dieser Reisen) wüsste, wo sich zwar die Reiserouten nicht wirklich kreuzen, bei dem aber eine Begegnung glaubwürdig ist, beziehungsweise wo die Wichtigkeit / Nähe gegeben ist, dass der Umweg des einen Reisenden nicht all zu unglaubwürdig rüberkommen.

Auch ein Ort in der Nähe von Nürnberg würde in Frage kommen, wenn eine Übernachtung hier noch oder bereits glaubwürdig wäre.

Über Tipps würde ich mich sehr freuen.

---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

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23.06.2019, 12:00
Beitrag: #2
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Irgendwie ist mir dies (Reiseroute Nürnberg-Villingen einer her einer hin im 15. Jahrhundert) in den letzten Wochen untergekommen.
Nur wo????

Also ich würde Reutlingen, Tübingen, Stuttgart, Esslingen als ein/zwei Reisetage ab Villingen in Betracht ziehen.
Von Nürnberg her, Crailsheim, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Rotenburg ob der Tauber,
wäre alles ohne größeren Schlenker...

Die "Schweizer Straße" müsste die Verkehrsachse sein, die in Betracht kommt.
Damals eine wichtige Verkehrsverbindung, von Schaffhausen kommend über Rottweil, Balingen, Hechingen, Tübingen, Waldenbuch nach Stuttgart
grob wie die heutige B27

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.06.2019, 13:30
Beitrag: #3
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
(22.06.2019 22:25)Teresa C. schrieb:  Meine Lösung ist daher, dass einer der beiden Männer auf seiner Reise, einen kleinen Umweg / Abstecher machen muss, und sie deshalb im selben Ort sind und dort im Gasthof aufeinander treffen können. Meine Frage ist daher, ob jemand einen für die Zeit der Handlung belegten Ort (im Rahmen dieser Reisen) wüsste, wo sich zwar die Reiserouten nicht wirklich kreuzen, bei dem aber eine Begegnung glaubwürdig ist, beziehungsweise wo die Wichtigkeit / Nähe gegeben ist, dass der Umweg des einen Reisenden nicht all zu unglaubwürdig rüberkommen.

Auch ein Ort in der Nähe von Nürnberg würde in Frage kommen, wenn eine Übernachtung hier noch oder bereits glaubwürdig wäre.

Über Tipps würde ich mich sehr freuen.

Ulm ?
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24.06.2019, 17:56
Beitrag: #4
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Ich würde Dir auch Ulm vorschlagen.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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24.06.2019, 18:32
Beitrag: #5
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Von Nürnberg kommend denkbar. Nach Lindau und dann per Verkehrsschiff nach Konstanz. Fracht und Personenschifffahrt auf dem Bodensee spielten bis zum Ende des 19. Jahrhundert eine große rolle.

Oberschwaben zwischen Donau und Bodensee zeichnet sich aber bis heute durch das fehlen jeder nennenswerten Ost-West-Verkehrs-Verbindung aus.
Ganz im Gegensatz zu den Nord-Süd-Verbindungen die damals wie heute ganz erhebliche Bedeutung haben.

So wäre der Villinger auf keinen Fall über Ulm gereist.

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24.06.2019, 21:40
Beitrag: #6
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Erst einmal, herzlichen Dank für Eure Tipps.

Ich habe mir diese Variante jetzt über Google-Map angesehen, und es ergibt sich, dass Ulm tatsächlich eine sehr gute Lösung, zudem ich die Stadt schon einmal mit Stadtführung besucht habe. (Auch wenn das vielleicht nicht so wichtig ist, da reelle Landschaftsbeschreibung neben Action-Szenen mein Schwachpunkt ist.)


Ich frage mich, was ich ohne eure Tipps machen würde.

-----
Für Suebe - möglich, dass damals jemand aus Villingen normalerweise nicht über Ulm nach Nürnberg gereist wäre. Andererseits ist Ulm aber eine Stadt, in der Handel betrieben wurde, also könnte ich dem Abstecher über Ulm damit motivieren, dass er dort kurz vorbeisieht, um einen ersten Kontakt zu knüpfen oder ganz unverbindlich auszuloten, ob hier der Aufbau von Handelsbeziehungen etwas bringen könnte. Allerdings habe ich beim Recherchieren (mit Schwerpunkt Ulm) gerade entdeckt, dass sich auf der Route noch ein weiterer Ort befindet, den er aus persönlichen politischen Gründen (die sich aus meiner Handlung beziehungsweise seinem Werdegang in meinem Romanprojekt ergeben) gleich auch aufsuchen könnte.

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24.06.2019, 22:03
Beitrag: #7
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Abschließend noch eine Frage - kennt jemand Ulm von Euch etwas besser als ich. Ich habe vor zwei Jaren nur einige Stunden in Ulm verbracht und das war trotz Stadtführung nicht wirklich ausreichend, um eine solche Stadt all zu gut kennen zu lernen. Alleine für das Münster ist mindestens ein halber bis ganzer Tag nötig.

Weiß jemand, ob es in Ulm einen historischen Gasthof gibt, der bereits um 1416 existiert haben könnte?

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25.06.2019, 14:51
Beitrag: #8
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
(24.06.2019 22:03)Teresa C. schrieb:  Abschließend noch eine Frage - kennt jemand Ulm von Euch etwas besser als ich. Ich habe vor zwei Jaren nur einige Stunden in Ulm verbracht und das war trotz Stadtführung nicht wirklich ausreichend, um eine solche Stadt all zu gut kennen zu lernen. Alleine für das Münster ist mindestens ein halber bis ganzer Tag nötig.

Weiß jemand, ob es in Ulm einen historischen Gasthof gibt, der bereits um 1416 existiert haben könnte?

Spontan hätte ich gesagt, die "Drei Kannen"
habe gegooglet, Haus von 1530, Gastronomie seit 1830ern
also nicht die Zielgruppe Shade Schade, tolles Ambiente, außerdem war meines Vaters Kriegskamerad Schwiegersohn der Eiselen, no ja hat nicht sollensein.

in Ulm blieb Anno 44/45 kaum ein Stein auf dem anderen, Münsterplatz und und und alles 50er Jahre
außer dem Münster.
ansonsten "auferstanden aus Ruinen"
maw es wird schwierig sein, da einen Gasthof mit zweifelsfrei Historie seit 1414 zu finden.

abgesehen davon, von Villingen reist keiner über Ulm nach Nürnberg....
damals noch weniger als heute.
Die mussten sich doch anderen Gruppen anschließen, (also Mainstream) im anderen Fall brauchten sie "Geleit"
Im Historischen Atlas Baden-Württemberg (gibts online) sind die "Geleit-Straßen" aufgeführt, mit den Orten von wo aus wohin "Geleit" zu bekommen war.

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25.06.2019, 19:56
Beitrag: #9
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Hi Suebe,

danke für Deinen Tipp - vielleicht gab es bereits einen Vorgängerbau vor 1530 und dort hat es halt schon einmal einen Einkehrgasthof gegeben.

Scherz beiseite, natürlich wäre ein zu dieser Zeit urkundlich belegter Gasthof noch besser, aber wenn eine zur Gänze fiktive Lokation hat einfach mehr Atmosphäre als ein zur Gänze erfundener Ort, zudem der Gasthof hier nicht unbedingt der für einen Teil der Handlung bedeutsame Ort ist.

Dass mit der Reisegruppe, die nicht immer vorhanden ist oder auch als Ursache dient, warum das Ziel nicht gleich direkt angesteuert werden kann, ist beim Romanschreiben insofern sehr nützlich, als ich so immer wieder so glaubwürdig Verzögerungen für die Hauptpersonen einbauen kann, womit ich die Zeitlinien ihrer Handlungsstränge halbwegs parallel halten kann.

Ich gebe Dir völlig recht, dass Villingen - Ulm - Nördlingen - Nürnberg keineswegs der ideale Weg für die damalige Zeit ist - sonst wäre ich beim Googeln selbst auf diese Route und auf Ulm gestoßen. Aber für meine Geschichte und meine fiktive Kaufmannsfamilie ist diese Reiseroute nach Nürnberg mit Blick auf ihre wirtschaftlichen und politischen Pläne durchaus schlüssig.

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26.06.2019, 16:59
Beitrag: #10
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Sorry
für mich als "Ortskundigen" ist dies nicht schlüssig.
Ein Villinger reist nicht über Ulm nach Nürnberg, im Zweifel über Stuttgart/Esslingen nach Ulm und dann nach Nürnberg.
Die Topografie gibt dies anders nicht her!

Alle Verkehrswege in Oberschwaben gehen Nord-Süd bis heute
West-Ost wurde noch bis Ausgangs des 19. Jahrhunderts das Bodenseeschiff genommen (die spätere Eisenbahn geht auch am See entlang)
Evtl. Möglichkeit, dein Villinger Kaufmann reist nach Sernatingen (heute Ludwigshafen) dann per Schiff nach Lindau oder auch noch die Schussen hoch nach Ravensburg (die Schiffbarmachung der Schussen hat König Wenzel 1400 genehmigt) dann von Lindau aus über Memmingen nach Ulm, oder von Ravensburg direkt nach Ulm

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06.07.2019, 12:50
Beitrag: #11
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Vielleicht nützt dieser Peter (so heißt die Figur) die von dir vorgeschlagene diese Route über Sernatingen und Ravensburg und von dort nach Ulm. Danke für den Hinweis.

Eine solche Route würde in meinem Romanprojekt insofern Sinn machen, als Peter im letzten Teil seine Cousine, die gerade bei Verwandten in Konstanz ist, dort abholen und nach Villingen "geleiten" soll. Diesmal hätte sein Weg von Villingen nach Konstanz über Ravensburg geführt (Kontakte seiner Familie zur Ravensburger Handelsgesellschaft). Für die weitere Handlung ist entscheidend, dass er in Ravensburg eine historische Figur / Akteurin trifft, die er dann gleich nach Konstanz mitnehmen kann, wo sie ebenfalls seine Cousine treffen will, für die sie einen Auftrag hat.

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25.07.2019, 18:44
Beitrag: #12
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
hier ist mir ein Seite über Ravensburg in der für Dich relevanten Zeitspanne untergekommen.
https://www.hussitische-kulturroute.com/...avensburg/
Sogar Gasthäuser aus "Hussitischer Zeit" sind genannt.
Hus muss wohl tatsächlich zumindest den Rückweg über Ravensburg geplant haben.

Die Schiffbarmachung der Schussen gelang wohl nicht.
Aber wie geschrieben, der Bodensee war das Verkehrsdrehkreuz OST-West noch Jahrhunderte später.

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26.07.2019, 18:28
Beitrag: #13
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Da hat der Hus in Ulm gewohnt
https://www.krone-ulm.de/%C3%9Cber_uns/Geschichte.html

in Biberach ist er ebenfalls nachgewiesen, die anderen Orte die auf dem "Hus-Weg" genannt sind, können alle nichts belegen.

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26.07.2019, 23:54
Beitrag: #14
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Erst einmal danke für Deine Hinweise - wobei ich bei den "Hus-Gedenkpfaden" und Ähnlichem trotz ihrer edlen Namen mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass es hier in erster Linie um knallharte Wirtschaftsmaßnahmen handelt, die unter dem Deckmantel ideologisch-edler Idee (Gedenken an Märtyrer Hus, Völkerverständigung etc.) durch Tourismus-Förderung Geld scheffeln wollen. "Zwinkern"

Was die Krone betrifft, das, was da steht, klingt nach einem idealen Nebenschauplatz, den ich vielleicht noch mehr Raum geben könnte, als für eine einmalige Begegnung. Der Roman, der mir vorschwebt, hat zumindest, was die männliche Hauptfigur betrifft, Road-Movie-Züge. Übrigens scheint Krone damals ein beliebter Name für Wirtshäuser zu sein.

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30.07.2019, 15:39
Beitrag: #15
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Zitat Teresa
Zitat:ke für Deine Hinweise - wobei ich bei den "Hus-Gedenkpfaden" und Ähnlichem trotz ihrer edlen Namen mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass es hier in erster Linie um knallharte Wirtschaftsmaßnahmen handelt, die unter dem Deckmantel ideologisch-edler Idee (Gedenken an Märtyrer Hus, Völkerverständigung etc.) durch Tourismus-Förderung Geld scheffeln wollen. "Zwinkern"

das stimmt natürlich.
Wobei die Touristen-Straßen ein paar Kilometer nördlich des Bodensees den aufgeführten Städten auf die Art und Weise wenigstens ein bisschen vom Turis-Hype am See zuführen sollen.
Auch Heuneburg, Bachritterburg, jetzt die Hängebrücke zum Amalienfelsen und für was da Land, Bund und Europa alles Geld ausgeben, ist natürlich der selben Schiene geschuldet.
Obs was nützt?
Interessanterweise werden die Übernachtungszahlen im Oberen Donautal des Jahrs 1913 heute nicht mal zu 50 % erreicht..........
in der Summe geringer wie die Besucher des Ludwigshafener Ufersträßchens an einem einzigen Sonntag-Nachmittag -
ganz zu Schweigen von den "richtigen" Turis-Orten wie Mainau, Meersburg, Lindau etcetera pp


mir kanns ja nur Recht sein, hat der Ortskundige die schönsten Punkte oft für sich allein Devil

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06.08.2019, 15:16
Beitrag: #16
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Villingen ist übrigens die "Musterstadt" für meine Mutter/Vaterstadt, meinen Lebensmittelpunkt.
Als die Hohenbeger Grafen die Stadt gründeten, gaben sie ihr das "Recht der Stadt Villingen". Bis weit in die Neuzeit hinein, war Villingen das Appellationsgericht für hießige Streitigkeiten.

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09.09.2019, 10:28
Beitrag: #17
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
Der Unterschied zur Geschichtsschreibung des 19. Jahrhundert im heutigen Deutschland, damals war es der "Ruhm der Preußen", heute ist diese dem Tourismus beziehungsweise dem dadurch möglichen Geldscheffeln bestimmt.

Es gab zwar schon früher solche Formen, aber zurzeit hat das doch sehr extreme Formen angenommen. Für jemanden wie mich ist das sogar sehr schlimm, da mich interessiert, wie es wirklich gewesen sein könnte und eine solche Geschichtsschreibung erschwert jegliche Annäherung an die Fakten entsetzlich. Hinzu kommt noch, dass unsere heutige Geschichtsforschung zusätzlich mit dem Zementieren begonnen hat. Ich schätze, die nächste Generation wird gar nicht mehr imstande sein, die Geschichtslügen, auf die sich unsere derzeitige Geschichtsforschung verständig hat, zu durchschauen, selbst wenn sie es wollen wird.

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09.09.2019, 18:42
Beitrag: #18
RE: Frage für ein Romanprojekt - April 1416 - Ort einer Begegnung
hmmm,

ich hatte einst einen Physiklehrer, Hobbyhistoriker, Major der verblichenen Großdeutschen Wehrmacht,
der gab mal das Statement ab:
"in wenigen Jahren wird es Niemanden mehr geben, der diese Zeit richtig einordnen und werten kann"
womit er die zwölf fürchterlichen Jahre meinte.

Einen kannte ich, verurteilter Kriegsverbrecher, Einsatzgruppe siehe Browning "ganz normale Männer"
der meinte in seinen letzten Lebensjahren "Wenn wir einmal reden werden, wird ganz Europa erzittern"

Gestern, Tag des offenen Denkmals" war ich mal wieder in der Hechinger Synagoge.
Man steht drin, stellt sich die Frage "Warum" und kriegt keine Antwort....

schwierig, schwierig
Und was ist die Wahrheit, was sind die Tatsachen?

Seien wir froh, wenn sich ein gewisser Prozentsatz überhaupt für Geschichte interessiert.

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