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Weshalb wird die Völkerwanderung dem Mittelalter zugeordnet?
20.04.2016, 15:36
Beitrag: #94
RE: Weshalb wird die Völkerwanderung dem Mittelalter zugeordnet?
(19.04.2016 06:19)Teresa C. schrieb:  (Warum haben wohl die meisten der germanischen Völker, wie z. B. die Goten das Christentum in arianischer Form angenommen?)

Weil im Arianismus der Herrscher auch geistliches Oberhaupt war. *grins* Gab noch dazu keinen Papst bei den Arianern...Wink
Für die Herrscher (und die "beschlossen" üblicherweise die Christianisierung ihres Volkes, und auch die Konfession ihres Volkes) waren das gewichtige Vorteile, die noch dazu in Teilen zu den Gepflogenheiten der heidnisch-germanischen Religion passten...Wink

(19.04.2016 06:19)Teresa C. schrieb:  Die "iro-schottische" Mission(...) zeigen außerdem, dass der christliche Glaube zu dieser Zeit sich auch in jenen Teilen von Europa, die früher zum römischen Reich gehört hatten, noch keineswegs durchgesetzt hatte. (Zumindest nicht bei den einfachen Leuten.)

Hmja, da wär auch vorsichtig. Die Iro-Schotten waren ja eigentlich Iren vom Stamm der Skoten, die sich ins spätere Schottland über die irische See ausgebreitet hatten. Eigentlich müsste man diese Missionare (deren Mission zur irischen Tradition der "peregrinatio" passte, nach der eine Zeit der Wanderschaft dazu gehörte, wenn man Mönch sein wollte) als Iren bezeichnen, noch genauer als Nordiren, wenn das wirklich alles Skoten waren, als nicht etwa Iren aus den südlichen und westlichen Teilen der Insel. Die spezifisch irische "Auslegung" des Christentums (die der römisch-katholischen nicht unbedingt in allen Belangen entsprach, anders als die angelsächsische Mission, die quasi die "Irrtümer" der Iro-Schotten korrigierte und die späteren Deutschen zu braven Katholiken machen sollte, frei nach Bonifatius...Wink traf in Germanien und Gallien auf eine Art von Christentum, das man wohl als "früh-katholisch" bezeichnen kann, in dem aber duch die geringe Anzahl an Priestern und Bischöfen im zerbröselnden nördlichen Römischen Reich auch viel Aberglaube und/oder heidnische Elemente verbreitet waren. Berühmt ist etwa der (allerdings aus späteren Zeiten stammende) Priester, der gar nicht wusste, was er da auf Quasi-Latein brabbelte und deshalb den kirchlichen Segen "in nomine patria et filia..." ertelte. Die gebildeten Iro-Schotten hatten also ein weites Betätigungsfeld...Wink
Der Hinweis auf die Landbevölkerung brachte mich überdies zu einem weiteren Spezialelement der iro-schottischen Mission: Die Iren siedelten ihre Einsiedeleien bzw. Klöster mit Vorliebe in der Einsamkeit an. Sie mussten also gezwungenermaßen mehr mit der Landbevölkerung zu tun kriegen als mit städtischen Bürgern, deren Christentum eventuell von Hause aus nicht so "rustikal" (man verzeihe mir das Wortspiel...Wink war...

VG
Christian
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RE: Weshalb wird die Völkerwanderung dem Mittelalter zugeordnet? - 913Chris - 20.04.2016 15:36

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