Jaroslaw Dabrowski

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Jaroslaw Dabrowski (ausgesprochen und teilweise auch so geschrieben: Dombrowski) wurde am 12. November 1836 in Shitomir (heute Shytomir / Ukraine) als Sohn eines verarmten polnischen Kleinadligen, der als Angestellter in der lokalen Verwaltung arbeitete, geboren. Bereits im Alter von 9 Jahren trat Dabrowski in das Kadettenkorps von Brest-Litowsk bei, dem 1853 sein Eintritt in das Sankt Petersburger Adelsregiment folgte.

 

Dabrowski kämpfte nicht im Krim-Krieg, er diente jedoch einige Jahre als Offizier im Kaukasus, wo er lokale Aufstände gegen den Zaren bekämpfte. 1859 begann er ein Studium an der Petersburger Generalstabsakademie. Er lernte dort demokratisch gesinnte Offiziere kennen, denen er sich bald in deren geheimen Offizierszirkeln anschloss. Im Dezember 1861 wurde Dabrowski als Stabsoffizier der russischen Armee nach Warschau versetzt, wo er sich bald darauf den dort tätigen nationalen polnischen Komitee (den so genannten „Roten“) anschloss, um gegen das zaristische System zu kämpfen.

 

Am 14. August 1862 wurde er infolge Verrats verhaftet, er blieb knapp zwei Jahre ohne Urteil inhaftiert, ehe er nach der Niederschlagung des polnischen Januaraufstandes von 1863/64 zu 15 Jahren Verbannung nach Sibirien verurteilt wurde. Allerdings gelang ihm 1865 die Flucht aus dem Gefangenentransport mit Hilfe bei Moskau agierenden russischen Revolutionären.

 

Seit Juni 1865 lebte Dabrowski im französischen Exil, wo er sich bemühte, das Handeln der politisch unterschiedlichen polnischen Emigranten zu koordinieren. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Zeichner.

 

Dabrowski empfahl zu Beginn des Aufstandes der Pariser Kommune im März 1871 einen unverzüglichen Angriff auf Versailles, der jedoch nicht zustande kam. Er bewährte sich im April 1871 als Truppführer bei der Verteidigung von Neuilly und wurde deshalb am 28. April 1871 zum Kommandanten aller Streitkräfte des rechten Seineufers ernannt. Anfang Mai erhielt er schließlich den Oberbefehl über alle militärischen Verbände der Kommune.

 

Während der Barrikadenkämpfe in der Rue Myrrha am Montmartre wurde Jaroslaw Dabrowski, der in Paris auch unter seinen Pseudonym „Lokietek“ bekannt war, am 23. Mai 1871 schwer verwundet. Noch am gleichen Tag verstarb er an den Folgen der erlittenen Verletzungen im Krankenhaus Lariboisiere, sein Grab befindet sich auf den Friedhof „Pére Lachâise“ in Paris.

 

Im spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 bildeten polnische Freiwillige das Jarossaw-Dabrowski-Bataillon, das wiederum Teil der XI. Internationalen Brigaden war.

 

Literatur:

 • Biografien zur Weltgeschichte. Lexikon, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1989, ISBN

    3-326-00218-1

 

 • Jaroslaw Dabrowski

 

 

 

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