08.01.2014, 14:05
Die älteren "Wessies" werden sich erinnern, 1989/90 hatte die SPD teilweise ein erhebliches Problem mit der sich abzeichnenden Wiedervereinigung.
zB der heutige Neolinke Lafontaine hätte die DDR gerne erhalten.
Die bpb hat ein Dossier, bassierend auf einem Schriftwechsel Klaus von Dohnanyi und Peter Glotz, zu diesem Thema erarbeitet.
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschic...en-teilung
Ausriss:
zB der heutige Neolinke Lafontaine hätte die DDR gerne erhalten.
Die bpb hat ein Dossier, bassierend auf einem Schriftwechsel Klaus von Dohnanyi und Peter Glotz, zu diesem Thema erarbeitet.
http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschic...en-teilung
Ausriss:
Zitat:Dohnanyi: "Ob wir [Sozialdemokraten] die Einheit in einem Staat selber wollen, aber dennoch jede frei getroffene Entscheidung der DDR-Bürger hierzu respektieren würden, wird bewusst nicht gesagt. Das klammern wir aus. Haben wir hierzu keine eigene Meinung?"
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An seine Partei appellierte von Dohnanyi, ihre Position in drei Punkten zu formulieren:
Erstens solle sich die SPD für ein staatlich vereinigtes Deutschland engagieren. Sie müsse sich klar zugunsten dieses "Fernziels" aussprechen, da sie für die weitere Entwicklung ansonsten keine Vorbereitung treffen könne. Damit traf von Dohnanyi den empfindlichen Punkt, der die SPD entzweite.
Glotz:
"Ich habe zwanzig Jahre fast alle Äußerungen und Texte von Dir mit großer Zustimmung begleitet. Wir waren fast immer auf einer Linie (…). Diesmal schreibe ich Dir, weil ich dir geradezu schreiend widersprechen möchte".[2]
Der Artikel Dohnanyis liest sich für Glotz als "ein schrecklich preußisches, schrecklich idealistisches und gleichzeitig schrecklich machiavellistisches Dokument".
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Glotz lehnte eine Wiedervereinigung zwar strikt ab, hielt sie aber auch nicht für völlig ausgeschlossen:
"Falls die Bürger der DDR wirklich den 'Anschluss' wollen, die Sowjets ihnen einen solchen Anschluss erlauben und die Westmächte ihn auch noch uns erlauben – dann wird diesen Anschluss kein Mensch aufhalten. Dann könnten wir Sozialdemokraten lange reden; wir können schließlich nicht unsererseits eine Mauer aufbauen".
Bemerkenswert ist hier, dass Glotz diesem - später eingetretenen - Szenario keine große Wahrscheinlichkeit zumaß. Er zweifle daran, dass "die Supermächte so töricht sein werden, eine solche Konstellation zuzulassen".