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Geschichte(n) zum Kriegsende - Druckversion

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Geschichte(n) zum Kriegsende - Suebe - 18.05.2020 12:17

Es gibt allerlei Geschichten und Histörchen zum Kriegsende.
Und meiner Erfahrung nach sind die unwahrscheinlichsten dann auch noch wahr.

So die von der "Freien Republik Schwarzenberg"
Stefan Heym hat einen Roman darüber verfasst, und im Internet kursiert auch das eine und andere darüber.
In SPON nun neu ein Artikel darüber
https://www.spiegel.de/geschichte/schwarzenberg-zum-kriegsende-1945-mythos-der-freien-republik-a-ff2fb1f2-ebdf-48d1-852d-daea90a781a7

Fakt ist, die Amis haben im Mai 1945 den Kreis Schwarzenberg nicht besetzt, und die Russen auch nicht. Erst Ende Juni sind sie eingerückt. (Da hatten die Tommies Dönitz und Co schon 4 Wochen eingelocht gehabt)
Warum? (natürlich Schwarzenberg nicht Dönitz....)
der Artikel gibt auch keine eindeutige Antwort.

Vielleicht weiß einer der Cracks hier mehr.
Wäre toll.


RE: Geschichte(n) zum Kriegsende - Suebe - 22.05.2020 15:30

Sommer 1945 ein Dorf südlich der Alb nördlich der Donau, bis heute Sitz eines Zweiges meiner Vorfahren und ihrer Nachkommen.

Mein damals 5jähriger Vetter stand mit seinem Hund (Hundebesitz war auf dem Land demnach auch in Zeiten äußerster Not möglich) an der Straße und schaute einer vorbeifahrenden franz. Militärkolonne zu.
Plötzlich rannte der Hund über die Straße, ein Kettenfahrzeug erfasste ihn, was von ihm übrig blieb, war flach wie ein Pfannkuchen.

Mein Vetter stand verzweifelt, Rotz und Wasser heulend am Straßenrand.
Ein franz. Dienstgrad, Offizier? versuchte den Jungen zu trösten, was in dem Fall natürlich nicht richtig gelang.

Zwei Tage später hielt ein Jeep vor seines Vaters Haus, und brachte einen jungen Hund als Trost der Besatzungsmacht.
Und nun war der Trost vollständig.


Mein Vetter erzählte dies neulich, 75 Jahre nach dem Ereignis.

Disclaimer: Vetter nennt man in regierenden Häusern Angel und bei den Schwaben Devil einen nahen Verwandten, vorzugsweise den Sohn einer Tante/Onkel