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Wahlen-Allgemein 2014: - Druckversion

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RE: Spitzenkandidaten der Österreichischen Parteien bei der EU-Wahl: - Annatar - 05.05.2014 19:07

(04.05.2014 09:27)Bunbury schrieb:  
(03.05.2014 19:10)Annatar schrieb:  Hier ist noch ein eher allgemein europäisch gehaltener Wahl-O-Mat:
http://www.myvote2014.eu/de/home

Das Ding ist ja echt witzig. Besonders, wenn man sich die Auswertung danach anschaut, mit welchen Parlamentariern und welchen nationalen Parteien man dann übereinstimmt.
Ein bißchen erschreckend vielleicht, daß 23 Abgeordnete diverser Parteien eher meine Meinung vertreten als der erste deutsche abgeordnete auf der Liste...
Am Anfang steht ein griechischer Grüner, gefolgt von einem französischen Grünen. Dritter ist dann ein österreichischer Nationalist (Hä?), bevor der britische Grüne kommt- gefolgt von einer schwedischen Linken. Scheitn irgendwie alles ein bißchen anders zu sein in andreen Ländern...Big Grin
Also bei mir ist das der einzige "Wahlhelfer", wo das Ergebnis mit meinem wirklichen Wahlverhalten am ehesten übereinstimmt.
Bei mir liegen vier MdEPs gleichauf von denen drei Sozialdemokraten aus verschiedenen Ländern sind. Der vierte ist dann von der Linkspartei hier aus Deutschland. Big Grin
Bei den Parteien wiederum wird mir Sinn Féin empfohlen, was ich ganz witzig finde. Big Grin
Ist eben neue lustige Spielerei. Big Grin


RE: Spitzenkandidaten der Österreichischen Parteien bei der EU-Wahl: - Bunbury - 05.05.2014 20:51

(05.05.2014 19:07)Annatar schrieb:  Bei den Parteien wiederum wird mir Sinn Féin empfohlen, was ich ganz witzig finde. Big Grin
Die kommen bei mir nach den französischen Grünen an zweiter Stelle...Big Grin


Martin Ehrenhauser Spitzenkandidat einer Linken Wahlplattform: - WDPG - 05.05.2014 22:00

(04.05.2014 13:22)Bunbury schrieb:  Ach, das ist mir wurscht. Die Leute sagen mir eh nichts. Es war irgendein Martin, aber den Nachnamen habe ich vergessen. Ich finde es halt seltsam, zu 80 % mit jemandem übereinzustimmen, der bei einer nationalen Partei geführt wird, ....

Martin fällt mir nur einer ein (zumindest was den Vornamen betrifft, sonst gibts/gabs noch Hans-Peter Martin). Es ist Martin Ehrenhauser, dieser ist keineswegs Nationalist, er tritt für ein Wahlbündnis aus KPÖ, Piratenpartei und der Wandel an. 2 weit links liegende und eine eher Linke Partei.
Er war schon bei mehreren Parteien Mitglied. Das kann man ihm zum Vorwurf machen, aber ein Nationalist ist er deshalb nicht (bei einer Nationalistischen Partei war er nie).

Wirklich (eher) Rechte Abgeordnete die da dabei sind, da fallen mir nur Franz Obermayer (FPÖ) und Ewald Stadler (REKOS) ein. Habe geschrieben 3 sind aber nur 2 (Mölzer tritt nicht mehr an).


RE: Spitzenkandidaten der Österreichischen Parteien bei der EU-Wahl: - Annatar - 05.05.2014 22:16

(05.05.2014 20:51)Bunbury schrieb:  
(05.05.2014 19:07)Annatar schrieb:  Bei den Parteien wiederum wird mir Sinn Féin empfohlen, was ich ganz witzig finde. Big Grin
Die kommen bei mir nach den französischen Grünen an zweiter Stelle...Big Grin
Anscheinend sind wir beide tief in unserem Inneren irsch-kathlische Nationalisten, mit Hang zum demokratischen Sozialismus. Dodgy Big GrinBig Grin


Eine Woche vor der EU-Wahl Stimmung: - WDPG - 18.05.2014 22:16

Noch eine Woche bis zur EU-Wahl, bin schon gespannt wie sie ausgehen wird. Was die Wahlbeteiligung betrifft sagen die Umfragen eine niedrige Wahlbeteiligung vorraus.

Um Platz 1 kämpfen SPÖ (Spitzenkandidat Freund) und ÖVP (Karas). Der Wahlkampf der SPÖ erscheint mir bis auf den prominenten Spitzenkandidaten (der sich vor allem in der Anfangsphase des Wahlkampfes jedoch einige male blamierte) wenig kreativ. Dabei würde ich die Wahl für die Partei nicht unterschätzen, eine Totalniederlage muss die SPÖ nervös machen, immerhin sind Wahlen immer ein Signal für andere Wahlen und nächstes Jahr stehen immerhin Wahlen in Wien, Steiermark und Burgenland an, 3 besonders wichtige Bundesländer für die Partei.
Die ÖVP stand beim Karas-Wahlkampf im Hintergrund, er im Vordergrund, sagt auch was aus, über die Schwäche der Partei. Eine Totalniederlage hier und eine in Vorarlberg, dann könnte es für Finanzminister und Parteichef Spindelegger schwierig werden sich zu halten. Muss natürlich alles nicht sein, kann auch ganz anders kommen. Und wenn schon kein Wahlsieg reicht ja auch ein Ergebnis das man als solchen vermarkten kann.

Diesen entgegen steht die FPÖ (Vilimsky). Diese war ursprünglich Kandidat für Platz 1, dann Mölzers umstrittene Aussagen und sein Rücktritt und zum Schluss nun, so mein Gefühl eher ein Aufholen. Beim EU-Kritischen Wahlkampf kamen übliche „hochgeistige“ Reime wie „Österreich denkt um, zuviel EU ist dumm“ usw. (anhand des Spruchs kann man sehen das hochgeistig natürlich als ironisch zu verstehen ist). Es kommt wohl auch darauf an wie viele der ehemaligen Hans-Peter Martinwähler man holt und überhaupt ob es gelingt ein breites Spektrum an EU-Kritikern für sich zu gewinnen. Gelingt das nicht, kann man es darauf schieben das FPÖ-Wähler sich weniger für die EU interessieren, gelingt das schon ist es ein Signal für kommende Wahlen unter anderem Wien und Vorarlberg wo die FPÖ schon jetzt relativ stark ist.

Die Grünen (Lunacek) duellieren sich bei Umfragen mit den Neos (Mlinar). Letztere könnte sich mit übertriebenen Pro EU-Ideen und übertriebenen Liberalisierungskurs kürzlich unbeliebt gemacht haben, hat andererseits noch immer die Aufbruchsstimmung von was neuen für sich (ein Erfolg wäre auch ein starkes Signal für die nächsten Landtagswahlen). Erstere warb mit seltsam lustigen Plakaten, was irgendwie so gar nicht zur eher langweilig wirkenden Spitzenkandidatin passt (mein Eindruck von ihr zumindest). Beide Parteien sind stark Pro-EU, die Neos noch mehr als die Grünen, beiden scheint zumindest der Einzug gewiss.

Das ist bei den Kleinen nicht unbedingt so. Ich denke hier konnten 2 der 4 Parteien mehr als die anderen auf sich Aufmerksam machen. Das BZÖ (Wertmann) warb mit außerdgewöhnlich vielen Plakaten (meist Dreiecksständer), an allen Ecken. Anfangs wollte man Haiders Tochter als Spitzenkandidatin, diese sprang dann ab und Wertmann übernahm. Finde man hat einen Kurswechsel vorgenommen von extrem EU-Kritisch zu „Ja zu Europa, aber mit Vorsicht“. Für das BZÖ ist die EU-Wahl wohl eine der letzten Hoffnungen auf sich aufmerksam zu machen. Chancen hätte man wenn man Wähler die bei der Nationalratswahl Team Stronach gewählt haben zurückholen kann.

Europa Anders ist die zweite der Kleinparteien die sich hervorgespielt hat. Die linke Wahlplattform aus KPÖ, Piratenpartei und der Wandel mit EU-Abgeordneten Ehrenhauser, machte immer wieder mit (preisgünstigem) Aktionismus auf sich Aufmerksam. Etwa als Ehrenhauser ein Diskussionsrunde der Kleinparteien einfach verlies. Durch Campieren auf dem Ballhausplatz in Wien, durch Demonstrationen usw. Man versucht die Kritik an der Bankenrettung in den Mittelpunkt zu stellen und sich als Alternative zur SPÖ darzustellen. Meine persönliche Meinung ist das man sich relativ geschickt vermarktet, was linken Parteien in der letzten Zeit eher selten gelang. Ob das Reicht ist schwer zu sagen, zusammen hätte man bei der letzten Nationalratswahl nur ca. 2% gehabt. Ein Einzug würde eventuell auch zu weiteren Linksbündnissen führen.

Die REKOS (Stadler) fallen finde ich weit weniger auf, geringer wirkt das Budget und auch Spitzenkandidat Stadler ist nicht so stark präsent. Ich finde es sieht im Moment eher nicht nach Einzug aus, wenn dieser gelingen würde wäre es interessant als welches Signal es gesehen wird.

EU-Stopp (Marschall/Pamaroli wobei erster präsenter ist), gelang es nur teilweise auf sich Aufmerksam zu machen. Die Chance ist am ehesten das man sich als ultimatives Nein zur EU wahrgenommen wird. Die Frage ist nur ob das Gelungen ist.

Bin echt schon gespannt.


EU-Wahl: Soll man hingehen? Meine Meinung dazu: - WDPG - 18.05.2014 22:38

Noch eine Frage die ich behandeln möchte: Soll man zur EU-Wahl gehen?

Ehrlich gesagt man hat das Gefühl das man nicht viel bewegen kann mit seiner Stimme und das nicht nur da weil man einer unter extrem vielen Wahlberechtigten ist. Das EU-Parlament ist nur einer von 3 Gremien. Vieles durchschaut man nicht, wenn man sich nicht wirklich damit beschäftigt und ehrlich gesagt als Richtungsentscheidung erscheint mir das ganze nicht. Man hat leider nicht das Gefühl das die Wahlen entscheiden „wohin geht das Projekt Europa“. Nein, es könnte zum großen Erschrecken komme weil EU-Kritische oder Rechte Parteien größer werden. OK, aber wie wirkt sich das aus? Es könnte dazu kommen das die SPE zur stärksten Partei wird, aber bei den Aussagen die man so hört hat man nicht das Gefühl das dann eine gänzlich andere Politik als jetzt kommt oder es bleibt doch alles beim Alten.

Also kurz es wird sich nicht viel ändern. Aber dennoch finde ich persönlich man sollte hingehen. Immerhin ist das eines der wenigen Möglichkeiten um zumindest ganz wenig Einfluss zu nehmen. Die EU ist ein Faktum zu dem wir gehören, ob man sie will oder nicht. Und vor allem das ganze kann ja auch ein Signal in Richtung der jeweiligen Innenpolitik sein, steigt diese oder jene Partei auf, wirkt sich das oft auf Regionale und Nationale Wahlen aus. Und alleine das schon ist ein Grund warum man doch hingehen sollte.

Kurz gesagt: Auch wenn vieles nervt und wenn der Bürgereinfluss auf das „Projekt EU“ sehr klein ist, man sollte doch von seiner Stimme gebrauch machen. Selbst dann wenn man EU-Kritisch ist (denn auch hier gibt es ja Parteien in verschiedenen Richtungen).


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - 913Chris - 19.05.2014 18:18

Vor allem: Jede Stimme, die eine bürgerliche Partei wählt, mindert das Gewicht der extremistischen Parteien. Denn die Rechts- und Linksextremisten gehen garantiert zur Wahl.
Bleiben die "Bürgerlichen" daheim, steigt das relative Gewicht der Extremen. Und für jedes Prozent bekommen die Geld! Ich werde auf alle Fälle zur Wahl gehen, schon damit das nicht passiert: Dass nämlich die Demokratien Europas Extremisten finanzieren, die undemokratische Parteiprogramme haben (wenn sie sowas überhaupt haben...)

Ich erinnere mich mit Schaudern an die Europawahl 1989, als die Republikaner mehr als 10% der bayerischen Stimmen bekamen, in Ingolstadt in manchen Vierteln gar mehr als 25 % (!!).
Im anschließenden Bundestagswahlkampf 1990 warfen die "Reps" mit Geld förmlich um sich und scheiterten mit 4,9% denkbar knapp an der 5%-Hürde (bei fast 78% Wahlbeteiligung und einem Kohl-Hype, der auch davon profitierte, dass Gegenkandidat Lafontaine (damals noch SPD) den Teufel an die Wand malte und vor den hohen Kosten der Wiedervereinigung warnte; die Wähler fanden das nicht gut...heute wissen wir es besser).
Und das alles nur, weil 1989 nur wenige zur Europa-Wahl gingen - in Bayern zumindest. In Ingolstadt bspw. waren es (bei bundesweit 62% Wahlbeteiligung, mehr als bei den Europawahlen direkt davor und danach, vgl. http://www.bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/downloads/ew_ab79_ergebnisse.pdf) unter 50% der Wähler, die europawählen gingen...Bayern wurde dadurch so etwas wie ein zeitweiser Schwerpunkt der Reps, bis sie sich durch interne Streitereien und offensiv nach außen getragene Blödheit selber außer Gefecht setzten und in den folgenden Wahlen keine Rolle mehr spielten. Aber das "Hoch" Anfang der 90er (inklusive einer - aus heutiger Sicht sogar einigermaßen nachhaltigen - Expansion zusammen mit der DVU in die neuen Bundesländer) verdankten die Reps mAn nicht unwesentlich den Einnahmen aus der Europawahl 1989.

VG
Christian


Duell der Spitzenkandidaten der österreichischen Parteien auf Puls 4 - Meine Analyse: - WDPG - 20.05.2014 00:09

Auf Puls 4 (Österreichischer Privatsender) fand heute ein interessantes Experiment statt, eine Wahlrunde mit fast allen Parteien, auch den Kleinparteien (BZÖ und EU-Stopp waren nicht dabei, warum weiß ich nicht). Diese Runde möchte ich kurz analysieren:

-Freund (SPÖ): Agierte sehr angriffig. Betonte immer wieder das er bei bisherigen Entscheidungen nicht dabei war. Und er betontet immer wieder wie wichtig es ist das die Sozialdemokratie dieses mal die Mehrheit bekommt. Bei der Frage ob er für mehr oder weniger Europa ist, überraschte er mich mit einem (momentan) „Nein“. Insgesamt war seine angriffige Linie für mich eher eine Überraschung – da je die SPE doch zu den bedeutendsten Parteien in der EU gehört.

-Rüppig (ÖVP/statt Karas der erkrankt ist): Hatte vor allem am Diskussionsbeginn sehr viel Redezeit, er war der eifrigste Verteidiger der derzeitigen EU-Linie. In diesem Zusammenhang machte er eine für mich skandalöse Aussage – er Fragte die EU-Gegner warum diese nicht daheim bleiben (also nicht auf ein Antreten verzichten). Bin gespannt ob das weitere Kreise zieht. Man kann von FPÖ und Co. halten was man möchte, aber ich finde diese Aussage demokratiepolitisch nicht OK. Nun aber wieder zur neutraleren Betrachtung, große Überraschungen kamen von ihm inhaltlich nicht, kein Wunder ist ja auch die aktuell regierende Linie.

-Vilimisky (FPÖ): Gab sich als „der EU-Gegner“, was ihm zum Teil besser, zum Teil schlechter gelang. Inhaltlich gabs nicht so viel neues. Vor allem die Grünen und Neos sahen seine geäußerten Ansichten zum Thema Flüchtlinge als Skandalös an, überraschend kommen diese aber nicht. Lustig zu beobachten waren einerseits die Wortgefechte mit Lunacek (Grüne) und Mlinar (neos) und auch das es Punkte gibt wo man der linken Wahlplattform Europa Anders gar nicht mal so unähnlich war, vor allem bei Banken oder Konzernen (wobei diese sich dann doch wieder um Abgrenzung bemühte).

-Lunacek (Grüne): Agierte sehr angriffig, vor allem am Anfang spielte sie sich sogar in Richtung Oppositionsführerin hervor. Danach versuchte sie sich so stark wie nur irgendwie möglich von den Neos abzugrenzen und zum Schluss attakierte man auch noch die FPÖ (wobei das den neos besser gelang). Das Ganze aber auch ohne persönlich zu werden. Mich persönlich überraschte der starke Auftritt Lunaceks, da ich auch schon andere Auftritte von ihr gesehen habe.

-Mlinar (Neos): Wurde Anfangs fast gar nicht attakiert, was mich sehr wunderte, da es durchaus Spielraum gegeben hätte. Sie bewies Mut zum unpopulären, jedoch nicht so stark wie zuletzt. Schlussendlich gab es dann doch Attaken von mehreren Seiten, wie von den Grünen, der FPÖ oder von Stadler. Ihr größte stärke und auch die der Neos ist das, dass Ganze eine gewisse Frische und Lockerheit ausstrahlt. Das die Neos noch mehr EU wollen betonte sie immer wieder, was mich wundert, ist das doch gar nicht so populär. Sehr unterhaltsam waren die Wortgefechte mit Vilimsky von der FPÖ (Parteichef Strolz wirkt insgesamt gegenüber den Gegner offener und Gesprächsbereiter als Mlinar finde ich).

-Ehrenhauser (Europa-Anders): Ging ehrlich gesagt vor allem Anfangs etwas unter. Er wollte seine Positionen immer wieder relativ ausführlich erklären, was ihm aber beim knappen Zeitrahmen dann nicht gelang. Eigentlich griff Ehrenhauser seine Mitbewerber am wenigsten an. Er betonte immer wieder linke Kernthemen und zeigt bei Themen wie Lobbyismus große Kompetenz (kein Wunder er war bei der Verhandlungsgruppe zum Lobbyregister dabei). Insgesamt keine schlechte Performance, aber etwas zu still. Ob Absicht (um sich abzugrenzen und eigene Inhalte vor die Streitereien der anderen zu stellen) oder nicht wäre interessant zu wissen.

-Stadler (REKOS): Strahlte eine gewisse Kompetenz aus, das kann man ihm bei manchen Themen nicht absprechen, bei anderen vertretet er sehr unnachgibig seine Themen, was mich wenig wunderte. Was ihm gut gelang ist es sich als „der Gegner“ des Europäisch-Amerikanischen Freihandelsabkommens darzustellen und das obwohl mehrere Parteien das zu ihrem Thema machen. Am Anfang der Diskussion war er sehr unauffällig, was sich mit der Zeit bei Themen wie Conchita Wurst usw. änderte. Was mir auch auffällt, er betonte immer wieder seine Kritik an der Linie der FPÖ. Fast so als wäre er noch immer so was wie eine Parteiinterne Opposition zu Strache, dabei war er ja zuletzt beim BZÖ.


Insgesamt eine etwas hektische, aber irgendwie dann doch sehr erfrischende Angelegenheit. Finde die Kreativität die der Privatsender bei der Politischen Berichterstattung an den Tag legt sehr positiv und auch bei dieser Diskussion könnten sich so manche ORF-Moderatoren und Verantwortlichen was abschauen.


Hoffe ich gehe euch mit meinen innenpolitischen Analysen vor der EU-Wahl nicht auf die Nerven (falls das bei jemand so ist würde ich sagen, einfach nicht lesen), beschäftige mich aber sehr gerne mit dieser und bringe gerne eigene Analysen, bei denen es mir wichtig ist mich möglichst neutral zu verhalten. Auch der Wahlkampf in Deutschland würde mich interessieren, aber leider dringt hier eher wenig zu uns durch.


RE: - Titus Feuerfuchs - 21.05.2014 20:18

(20.05.2014 00:09)WDPG schrieb:  -Freund (SPÖ): Agierte sehr angriffig. Betonte immer wieder das er bei bisherigen Entscheidungen nicht dabei war. Und er betontet immer wieder wie wichtig es ist das die Sozialdemokratie dieses mal die Mehrheit bekommt. Bei der Frage ob er für mehr oder weniger Europa ist, überraschte er mich mit einem (momentan) „Nein“. Insgesamt war seine angriffige Linie für mich eher eine Überraschung – da je die SPE doch zu den bedeutendsten Parteien in der EU gehört.

Freund ist so eine Null, inkompetent und bringt kaum einen geraden deutschen Satz heraus. Sein gestriger ZIB 2 - Auftritt mit Karas war wieder eine peinliche Vorstellung.


(20.05.2014 00:09)WDPG schrieb:  -Rüppig (ÖVP/statt Karas der erkrankt ist): Hatte vor allem am Diskussionsbeginn sehr viel Redezeit, er war der eifrigste Verteidiger der derzeitigen EU-Linie. In diesem Zusammenhang machte er eine für mich skandalöse Aussage – er Fragte die EU-Gegner warum diese nicht daheim bleiben (also nicht auf ein Antreten verzichten). Bin gespannt ob das weitere Kreise zieht. Man kann von FPÖ und Co. halten was man möchte, aber ich finde diese Aussage demokratiepolitisch nicht OK.
[...]

Das ist genau das, was mich am politischen Diskurs über die EU so stört. Sie wird von ihren Proponenten regelrecht vergötzt. Sie führen den Diskurs auf eine sehr apodiktische und intolerante Art und Weise - die EU nimmt bei ihnen schon eine ähnliche Rolle ein, wie Marx bei der SED.


(20.05.2014 00:09)WDPG schrieb:  -Stadler (REKOS): Strahlte eine gewisse Kompetenz aus, das kann man ihm bei manchen Themen nicht absprechen, bei anderen vertretet er sehr unnachgibig seine Themen, was mich wenig wunderte. Was ihm gut gelang ist es sich als „der Gegner“ des Europäisch-Amerikanischen Freihandelsabkommens darzustellen und das obwohl mehrere Parteien das zu ihrem Thema machen. Am Anfang der Diskussion war er sehr unauffällig, was sich mit der Zeit bei Themen wie Conchita Wurst usw. änderte. Was mir auch auffällt, er betonte immer wieder seine Kritik an der Linie der FPÖ. Fast so als wäre er noch immer so was wie eine Parteiinterne Opposition zu Strache, dabei war er ja zuletzt beim BZÖ.

Es geht ihm halt vorallem um Abgrenzung zur FPÖ, weil er von dort die meiste Konkurrenz zu befürchten hat.

Stadler setzt auf konservative EU-Kritiker, denen rassistische Rülpser und der mit Brachialrhetorik betriebene Primitivpopulismus der FPÖ auf den Sack gehen.

Allerdings macht er sich andererseits für viele Bürgerliche durch seinen Fundamentalkatholizismus und ev auch seine Haltung zu Liberalismus unwählbar.
Wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob er nicht von Linksliberalismus (der Begriff ist ja eigentlich ein Oxymoron) spricht, wenn er meint, Liberalismus sei eine "geistige Immunschwäche".


Schade, dass sich ein ein kompetenter, eloquenter und intelligenter Mann wie Stadler durch sein Sektierertum selbst ins Abseits stellt. Wenn er bei der FPÖ geblieben wäre, hätte er was erreichen können.


(20.05.2014 00:09)WDPG schrieb:  Insgesamt eine etwas hektische, aber irgendwie dann doch sehr erfrischende Angelegenheit. Finde die Kreativität die der Privatsender bei der Politischen Berichterstattung an den Tag legt sehr positiv und auch bei dieser Diskussion könnten sich so manche ORF-Moderatoren und Verantwortlichen was abschauen.


Das deckt sich mit meiner Wahrnehmung.

(20.05.2014 00:09)WDPG schrieb:  Hoffe ich gehe euch mit meinen innenpolitischen Analysen vor der EU-Wahl nicht auf die Nerven (falls das bei jemand so ist würde ich sagen, einfach nicht lesen), beschäftige mich aber sehr gerne mit dieser und bringe gerne eigene Analysen, bei denen es mir wichtig ist mich möglichst neutral zu verhalten. Auch der Wahlkampf in Deutschland würde mich interessieren, aber leider dringt hier eher wenig zu uns durch.

Ich finde sie sehr lesenswert und wen's nicht interessiert, der kann ja weiterscrollen.


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - Suebe - 21.05.2014 20:26

Hat schon jemand Steinmeiers Wahlrede auf Youtube gesehen-gehört

Echt sehens und hörenswert.


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - Titus Feuerfuchs - 21.05.2014 23:13

(21.05.2014 20:26)Suebe schrieb:  Hat schon jemand Steinmeiers Wahlrede auf Youtube gesehen-gehört

Echt sehens und hörenswert.

Ja, habe ich mir angesehen.

Habe ich gut gefunden, weil es mir gefällt, wenn ein Politiker authentisch sagt, was er denkt, statt herumzulavieren und sich in Beliebigkeit zu verlieren.


Hier ist sie zum Nachsehen:

http://www.youtube.com/watch?v=AX5m5swD-QU


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - Annatar - 22.05.2014 21:10

(20.05.2014 00:09)WDPG schrieb:  Auch der Wahlkampf in Deutschland würde mich interessieren, aber leider dringt hier eher wenig zu uns durch.
So viel passiert hier im Wahlkampf ehrlich gesagt nicht, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich auch in einer Kleinstadt lebe und in NRW am 25. Mai auch Kommunalwahl ist.
Trotzdem werde ich mal versuchen auch eine kleine Analyse zu schreiben.

-CDU: Die CDU wirbt vor allem mit der Bundeskanzlerin auf den Plakaten. Von dem Spitzenkandidaten McAllister sieht man eigentlich wenig, bis gar nichts. Der Slogan erinnert dabei recht stark an die Bundestagswahl.
Allgemein wird Europa als positiv dargestellt (vor allem die Errungenschaften der Vergangenheit), wobei auch die Notwendigkeit zu Veränderungen betont wird.

-SPD: Die SPD konzentriert sich bei ihrem Wahlkampf sehr stark auf Martin Schulz. Europa wird auch hier eher positiv gesehen, jedoch mit Kritik am aktuellen Zustand und der daraus abgeleiteten Forderung nach Veränderung.

-Grüne: Bei den Grünen steht vor allem der Umweltschutz und Kritik an gentechnnisch veränderten Nahrungsmitteln im Mittelpunkt. Von einem Spitzenkandidaten hab ich bis jetzt nicht nichts gesehen, bzw. mitbekommen. Allerdings weiß ich auch gar nicht, ob es überhaupt einen gibt.

-Linkspartei: Die Linkspartei setzt den Schwerpunkt auf soziale Gerechtigkeit, zum Beispiel höhere Löhne und bessere Bildung. Es wird jedoch auch Kritik an der Bankenrettung und dem Freihandelsabkommen mit den USA geübt. Auch hier scheint es keinen Spitzenkandidaten zu geben.

-FDP: Die FDP bewirbt sehr stark ihren Spitzenkandidaten Graf Lambsdorff, wobei vor allem die Staatsschuldenkrise im inhaltlichen Fordergrund steht.
Ob das bei den Wählern ankommen wird bleibt abzuwarten.

-AfD: Die AfD wirbt vor allem mit europa- und eurokritischen Themen, wobei auch Kritik an der Bundesregierung geübt wird.
Spitzenkandidat der AfD ist der Parteivorsitzende Bernd Lucke


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - Sansavoir - 23.05.2014 00:23

Bei uns in Sachsen finden am 25. Mai gleichzeitig die Kommunalwahlen statt. Ich habe den Eindruck, die meisten Parteien machen keinen großen Unterschied in ihren politischen Aussagen zur Kommunal- und zur Europapolitik. Der Wähler soll sich wohl für das Gesamtpaket entscheiden.

CDU: Die CDU wirbt auf ihren Plakaten mit Angela Merkel, obwohl sie weder in das Leipziger Stadtparlament noch in das Europaparlament gewählt wird. Dass David McAllister der Spitzenkandidat der CDU ist, ist nirgendwo zu erkennen. Vielleicht ist das Absicht, die EVP will ja den Jean-Claude Juncker zum EU-Kommissionspräsidenten wählen. Die Kandidaten für das Stadtparlament scheinen hinter der Präsenz von Frau Merkel zu verblassen. Die, die sich von der Bundeskanzlerin etwas abheben wollen, versuchen mit Law-and-Order-Themen zu punkten, so mit Kampagnen gegen Graffiti-Spayer oder Linksautonome. Dies aber nur auf Flyern, die an die Haushalte verteilt werden.

SPD: Die SPD trennt deutlich, Martin Schulz steht für Europa, die restlichen Kandidaten fürs Stadtparlament. Allerdings propagiert der Leipziger OB Burkhard Jung in der Lokalpresse sehr medienwirksam den "Schulterschluss" mit Martin Schulz. Da die SPD seit 1990 den Leipziger Oberbürgermeister stellt, versucht die SPD mit ihren "Erfolgen" in der Wirtschafts- und Sozialpolitik zu punkten.

Grüne: Die Grünen werben mit Themen wie Umweltschutz, Verbraucherschutz, Tierschutz, Lärmschutz usw., ihre Kandidaten fürs Stadtparlament werben mit den gleichen Themen wie für die Europawahl. Sie haben m. E. das einprägsamste Wahlplakat, ein großes Porträt eines Huhnes mit dem Slogan: "Artgerecht statt ungerecht (halten)". Das ist natürlich als Appell an den Leipziger als Verbraucher gerichtet.

FDP: wirbt nur mit Bildern ihrer Kandidaten für das Stadtparlament mit dem Spruch "Ärmel hochkrempeln", wenn ein blau-gelbes Plakat mit diesem Spruch, aber ohne Kandidat auftaucht, ist dies wohl für die Europawahl gedacht. Ihr Spitzenpolitiker Graf Lambsdorff ist nicht präsent.

Die Linken: Sie werben nur mit Parolen, von mehr Kita-Plätzen und Sozialwohnungen bis zur Begrenzung von Rüstungsexporten. Der Wähler soll wohl glauben, dass im Leipziger Stadtparlament über Rüstungsexporte entschieden wird oder der Europaparlamentär sich mit Kita-Plätzen beschäftigt. Die Partei ist mit ihren Plakaten im Stadtgebiet sehr aktiv und präsent, wobei die einzelnen Kandidaten nicht deutlich hervortreten. Außerdem verteilt die Linke Wahlzeitungen, in dem ihre Bundespolitiker wie Gregor Gysi, Sarah Wagenknecht oder Katja Kipping Auskunft zu hauptsächlich sozial- oder bildungspolitischen Themen geben. Zwischen Europawahl und Kommunalwahl wird kein erkennbarer Unterschied gemacht, Hauptsache der Wähler gibt seine 1 (Europa) + 3 (Kommunal) Stimmen den Linken.

AfD: Ist nur mit Bernd Lucke und dessen Kritik an Europa präsent

NPD: wirbt auf ihren Plakaten mit platten, fremdenfeindlichen Sprüchen, die sich reimen (z.B. Oma, Roma), so dass sich ihr Wählerpotential den Slogan merken kann. Weder einzelne Kandidaten treten hervor, noch ist es erkennbar, ob für Stadt- und/oder Europaparlament geworben wird. Des Weiteren wird die National-Zeitung an Haushalte verteilt.

Piraten: sind momentan in Leipzig nicht aktiv

Wählervereinigung Leipzig: neue politische Gruppierung, die sich zum Teil aus Aussteigern aus anderen, bisher im Leipziger Stadtparlament vertretenen, aber von ihren früheren Fraktionen ausgeschlossenen Abgeordneten gebildet hat. Die WVL wirbt mit ihren Kandidaten, indem sie auf Missstände in Leipzig hinweist. Kann sein, dass die Piraten Leipzigs sich der WVL angeschlossen haben. Zur Europapolitik hat die WVL keine Aussage gemacht.


RE: - WDPG - 23.05.2014 12:49

(21.05.2014 20:18)Titus Feuerfuchs schrieb:  Das ist genau das, was mich am politischen Diskurs über die EU so stört. Sie wird von ihren Proponenten regelrecht vergötzt. Sie führen den Diskurs auf eine sehr apodiktische und intolerante Art und Weise - die EU nimmt bei ihnen schon eine ähnliche Rolle ein, wie Marx bei der SED.

In diesem Punkt muss ich dir recht geben. Das ganze "Projekt EU" ist ja noch relativ neu, ich verstehe auch manchmal nicht das es und auch die Richtung die es geht nicht öfter mal analysiert und hinterfragt wird. Bei Rüppig hat man wieder mal gesehen das die ÖVP das absolut nicht macht, ja laut dieser Aussage nicht einmal zulässt.


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - WDPG - 23.05.2014 12:54

(22.05.2014 21:10)Annatar schrieb:  So viel passiert hier im Wahlkampf ehrlich gesagt nicht, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich auch in einer Kleinstadt lebe und in NRW am 25. Mai auch Kommunalwahl ist.

Wundert mich ein bisschen, gerade in Deutschland, das ja in der EU eine führende Rolle spielt. Bei uns fällt mir schon eine gewisse Präsenz auf, wenn man so Gespräche im Wirtshaus beobachtet geht es gelegentlich darum.

Was ich bei uns immer sehr heftig finde und zwar noch mehr als in anderen Ländern: Besucht man Italien oder Deutschland zur Zeit von Wahlen ist es oft so das man zwar zig Plakate am Stadtrand findet, aber die Touristisch sehenswerten Städten haben kaum Plakate. Bei uns ist das anders, war die letzten Tage in Wien und da stehen sogar direkt auf der Kärntnerstraße (wie auch anderen Innenstadtstraßen) sehr auffällig Plakaten (bei diesen setzten diesesmal fast alle Parteien vermehrt auf Dreiecksständer, statt auf Großplakate fällt mir auf).


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - WDPG - 23.05.2014 12:59

(22.05.2014 21:10)Annatar schrieb:  -CDU: Die CDU wirbt vor allem mit der Bundeskanzlerin auf den Plakaten. Von dem Spitzenkandidaten McAllister sieht man eigentlich wenig, bis gar nichts. Der Slogan erinnert dabei recht stark an die Bundestagswahl.
Allgemein wird Europa als positiv dargestellt (vor allem die Errungenschaften der Vergangenheit), wobei auch die Notwendigkeit zu Veränderungen betont wird.

Vor allem die letzte Forderung finde ich lustig, gerade von dieser Partei. Wer wenn nicht die CDU hat in Europa viel zu sagen. Merkel gilt als die mächtigste Frau Europas, die zusammen mit Frankreich extrem viel zu sagen hat und die EVP zu der auch die CDU gehört ist die stärkste Kraft im Europaparlament.

Wirbt wohl auch nur weil Wahlen sind mit Veränderungen, denn diese hätte sie schon längst durchführen können, wenn man will.


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - WDPG - 23.05.2014 13:05

(23.05.2014 00:23)Sansavoir schrieb:  AfD: Ist nur mit Bernd Lucke und dessen Kritik an Europa präsent

Wie stark ist die AfD im Wahlkampf eigentlich im Vergleich zu den anderen Parteien präsent?


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - 913Chris - 23.05.2014 15:16

Plakatmäßig ganz groß (will heißen: keine großen Plakate, aber viele viele kleine) und von den Slogans her in der Nähe der NPD, die mal wieder Slogans, die derart unsinnig sind (z.B. der mit der Oma und den Sinti und Roma) oder aber mit bewussten Anklängen an die 12 Jahre versehen sind (sozial und national in einem Satz), ihre wahre Gesinnung zeigt, die sie sonst nur abstreitet.

Aber kann mir mal einer die AfD-Slogans erklären, welchen Sinn das machen soll? Wer mal Merkels Europa-Politik auch nur ganz am Rande beobachtet hat, dem sollte klar sein, dass mitnichten Berlin nur "pariert", sondern im Gegenteil in Brüssel den Ton angibt. Und warum sollte es "Mut für Deutschland" brauchen? So schlecht ist Deutschland nu auch wieder nicht aufgestellt in Europa...
Und so Plakate mit der Deutschlandfahne kennt man auch von der NPD. Von keinem anderen sonst...

HÖREN tut man vom AfD zumindest hier in Bayern fast nichts. SEHEN dafür Bedenkliches.
Konstruktive Europapolitik sieht jedenfalls anders aus. Die fahren voll die Populismusschiene. Sollten sie eigentlich nicht nötig haben, wenn man nach dem geht, was man vor dem Europa-Wahl-Kampf vom AfD gehört hat. (war das also alles Lüge?!?)

VG
Christian


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - Suebe - 23.05.2014 20:00

(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Plakatmäßig ganz groß (will heißen: keine großen Plakate, aber viele viele kleine) und von den Slogans her in der Nähe der NPD, die mal wieder Slogans, die derart unsinnig sind (z.B. der mit der Oma und den Sinti und Roma) oder aber mit bewussten Anklängen an die 12 Jahre versehen sind (sozial und national in einem Satz), ihre wahre Gesinnung zeigt, die sie sonst nur abstreitet.

Aber kann mir mal einer die AfD-Slogans erklären, welchen Sinn das machen soll? Wer mal Merkels Europa-Politik auch nur ganz am Rande beobachtet hat, dem sollte klar sein, dass mitnichten Berlin nur "pariert", sondern im Gegenteil in Brüssel den Ton angibt. Und warum sollte es "Mut für Deutschland" brauchen? So schlecht ist Deutschland nu auch wieder nicht aufgestellt in Europa...
Und so Plakate mit der Deutschlandfahne kennt man auch von der NPD. Von keinem anderen sonst...

HÖREN tut man vom AfD zumindest hier in Bayern fast nichts. SEHEN dafür Bedenkliches.
Konstruktive Europapolitik sieht jedenfalls anders aus. Die fahren voll die Populismusschiene. Sollten sie eigentlich nicht nötig haben, wenn man nach dem geht, was man vor dem Europa-Wahl-Kampf vom AfD gehört hat. (war das also alles Lüge?!?)

VG
Christian


Bei uns sind die (fast) nicht präsent. Wird auch davon abhängen ob und was für Leute sie vor Ort haben.
Wenn ich mich richtig erinnere ist der Ober-Neo bei uns vor Ort vor einem Jahr verstorben.
NPD, DVU, REPs, Aktion Widerstand und wie die ganzen Klubs alle hießen, die bekommen immer mal wieder Streit miteinander, dann gibts neue Klubs und irgendwann schließt man sich wieder zusammen usf.
Das ist halt so ein Bodensatz von ca. 0.5% der Wähler plus ein paar % Protestwähler je nach allgemeiner Lage.

OT: Ich war mal mit der Schule im Landtag, zdZ sassen ein paar NPDler bei uns drin. Wobei ich sowas von überrascht war, dass die nicht mit Braunhemd und Schulterriemen da hockten Bat


RE: Wahlen-Allgemein 2014: - Titus Feuerfuchs - 23.05.2014 20:32

(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Plakatmäßig ganz groß (will heißen: keine großen Plakate, aber viele viele kleine) und von den Slogans her in der Nähe der NPD, die mal wieder Slogans, die derart unsinnig sind (z.B. der mit der Oma und den Sinti und Roma) oder aber mit bewussten Anklängen an die 12 Jahre versehen sind (sozial und national in einem Satz), ihre wahre Gesinnung zeigt, die sie sonst nur abstreitet.

Was ist deiner Ansicht nach ihre wahre Gesinnung?

(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Aber kann mir mal einer die AfD-Slogans erklären, welchen Sinn das machen soll?

Dazu müsste ich sie erst mal kennen. Was genau affichiert die AfD denn?


(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Wer mal Merkels Europa-Politik auch nur ganz am Rande beobachtet hat, dem sollte klar sein, dass mitnichten Berlin nur "pariert", sondern im Gegenteil in Brüssel den Ton angibt.

Wenn, dann nur in vorauseilendem EU-Gehorsam und weniger im Interesse Deutschlands.



(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Und warum sollte es "Mut für Deutschland" brauchen?

Was spricht dagegen?

Etwas mehr Mut zum eigenen Land zu stehen, würde Deutschland sicher nicht schaden.



(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  So schlecht ist Deutschland nu auch wieder nicht aufgestellt in Europa...

Das hängt davon ab, an welchen Kriterien man das festmacht.

Z.B. im Vergleich zu Griechenland bestimmt und im Vergleich zu Frankreich auch.
Im Vergleich zur Schweiz oder zu Norwegen schaut's hingegen nicht so rosig aus.

Ich z.B. orientiere mich lieber an den Besseren als mich damit zu beruhigen, dass es anderen in Europa schlechter geht.




(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Und so Plakate mit der Deutschlandfahne kennt man auch von der NPD. Von keinem anderen sonst...

Huch!
Die Flagge des eigenen Landes auf einem Plakat!
Schröcklich!Omg

Sollte man vom Bundestag auch tunlichst entfernen, gleich gemeinsam mit den Worten, die dort prangen:

Dem deutschen Volke

[Bild: 413_bundestag.jpg]




(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  HÖREN tut man vom AfD zumindest hier in Bayern fast nichts. SEHEN dafür Bedenkliches.

Was z.B.?

(23.05.2014 15:16)913Chris schrieb:  Konstruktive Europapolitik sieht jedenfalls anders aus. [...]

Europapolitik oder EU-Politik?