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RE: Wahlen Allgemein 2016: - Titus Feuerfuchs - 15.09.2016 00:30

(14.09.2016 16:13)Dietrich schrieb:  Man muss von allen guten Geistern verlassen sein - oder von unserer Nazi-Historie keine Ahnung haben -, um so etwas zu äußern. Der Begriff "völkisch" ist rassistisch und nationalsozialistisch besetzt und sein Gebrauch absolut inakzeptabel. Im Grundsatzprogramm der AfD ist davon keine Rede. Man kann nur hoffen, dass die Petry die historische Bedeutung dieses Unworts nicht kennt.


Da hat die Gute in der Tat grob daneben gehauen.

Allein die Tatsache, dass man sich mit so einem Firlefanz beschäftigt, anstatt die Energie in wichtige Baustellen zu investieren, zeigt eine grobe Fehleinschätzung der politischen Lage.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Marek1964 - 15.09.2016 13:04

(15.09.2016 00:30)Titus Feuerfuchs schrieb:  
(14.09.2016 16:13)Dietrich schrieb:  Man muss von allen guten Geistern verlassen sein - oder von unserer Nazi-Historie keine Ahnung haben -, um so etwas zu äußern. Der Begriff "völkisch" ist rassistisch und nationalsozialistisch besetzt und sein Gebrauch absolut inakzeptabel. Im Grundsatzprogramm der AfD ist davon keine Rede. Man kann nur hoffen, dass die Petry die historische Bedeutung dieses Unworts nicht kennt.


Da hat die Gute in der Tat grob daneben gehauen.

Allein die Tatsache, dass man sich mit so einem Firlefanz beschäftigt, anstatt die Energie in wichtige Baustellen zu investieren, zeigt eine grobe Fehleinschätzung der politischen Lage.

Mit letzterem gebe ich Dir Recht. Leider wollen das die Mainstream Medien so und deshalb gibt es immer mal so Diskussionen. Die Leute der AfD sind aber immer wieder ungeschickt, die bräuchten dringend einen PR Berater. Aber das alles ist halb so wild, wenn man sich das genaue Interview - das leider nicht öffentlich ist - durchliest. Ich habe es in einem anderem Forum gefunden:

Zitat:Auffallend an allen Meldungen ist die bruchstückhafte Wiedergabe der Aussagen Petrys. Auch oben in der Meldung wird gerafft und zwischendurch interpretiert.


Wenn ich mir das Interview ansehe, hat der Interviewer den Befriff "völkisch" ins Gespräch gebracht, worauf aus dem Interview eine Diskussion wurde.


"Welt am Sonntag:
Es scheint, als müsse die AfD ihr Personal deutlich sorgfältiger auswählen. Braucht es nicht eine Art Prüfung Ihrer Kandidaten zum Beispiel hinsichtlich des völkischen Gedankenguts?

Petry: Solange demokratische gewählte Amts- und Mandatsträger dabei nicht ihre Authentizität einbüßen... Und was ist schlecht am Begriff "Volk"?

Welt am Sonntag: Es geht um "völkisch".

Petry: Ich weiß. Aber was bedeutet "völkisch" bei Ihnen?

Welt am Sonntag: Es gab zum Beispiel die Nazi-Zeitung "Völkischer Beobachter".

Petry: Mein Problem ist, dass es bei der Ächtung des Begriffes "völkisch" nicht bleibt, sondern der negative Beigeschmack auf das Wort "Volk" ausgedehnt wird. "Volk" und "Nation" in den Mund zu nehmen war bis vor einigen Jahren selbst in AfD-Kreisen ein Problem. Und letztlich ist "völkisch" ein zugehöriges Attribut.

Welt am Sonntag: Der Begriff "völkisch" ist historisch besetzt. Es geht ja nicht darum, dass man einfach mal so Wörter sagt. Die sind nicht per se unschuldig. Was haben Sie gegen so eine Sicht?

Petry: Wenn es eine Partei gibt, die sich mit Geschichte auseinandersetzt, dann ist es die AfD. Ich sperre mich dagegen, Wörter zu Unwörtern zu erklären. Mir ist völlig bewusst, dass Wörter Konnotationen haben. Konnotationen können sich ändern, und Konnotationen von vornherein politisch zu belegen, halte ich für falsch, so zum Beispiel wie man in der DDR das Wort "Deutschland" nicht aussprechen konnte.
""Wir sollten endlich einen entspannten, nicht unkritischen, also normalen Umgang mit unserer Nation und mit dem Begriff "Volk" und daraus abgeleiteten Begriffen wiedererlangen.

Welt am Sonntag: ...auch mit dem Begriff "völkisch"?

Petry: Ich benutze diesen Begriff zwar selbst nicht, aber mir missfällt, dass er ständig nur in einem negativen Kontext benutzt wird.

Welt am Sonntag: Der Kontext des Begriffs ist nun mal negativ.

Petry: Dann frage ich Sie: Was ist denn speziell an dem Begriff "völkisch", wenn er damit zu tun hat, dass es um das Volk geht, was ist daran per se negativ?

Welt am Sonntag: "Völkisch" ist rassistisch besetzt als aggressiver...

Petry: ... also "völkisch" ist rassistisch. Das ist eine unzulässige Verkürzung.

Welt am Sonntag: Der Begriff ist zutiefst rassistisch geprägt.

Petry: Dann sollten wir daran arbeiten, dass dieser Begriff wieder positiv besetzt ist. Volk mit Rassismus zu konnotieren, halte ich für falsch.

Welt am Sonntag: ... wir haben nicht gesagt, dass Volk und Rassismus eins sind.

Petry: Aber Sie spielen damit, dass genau das in der Öffentlichkeit ankommt.

Welt am Sonntag: Mit dem Begriff "völkisch" kam es zu "Juda verrecke".

Petry: Und heute haben wir einen Bundesjustizminister, der eine Band lobt, die "Deutschland verrecke" und "Deutschland ist Dreck" singt. Und Migranten, die auf offener Straße "Hamas, Hamas, Juden ins Gas" grölen. Es wäre schön, wenn wir uns in der Mitte wiederfinden. Und diese Mitte ist das ganz normale Volk. Ich glaube, dass wir es dringend nötig haben, ein gesundes Verhältnis zu Identität und Volk zu entwickeln, wie es alle anderen in der Welt auch tun."

Es ist halt nach wie vor so - man versucht die AfD aufs Glatteis zu führen um dann die grossen Schlagzeilen zu produzieren. Die werden dann nur zu gern aufgenommen und aufgebauscht, sodass dann aus "im Notfall von der Waffe Gebrauch machen" ein "Schiessbefehl" wird.

Dass Muslime landauf landab in Moscheen aber auch an Deutschen Schulen Muslime alle möglichen Hassparolen zum Besten geben, da kommt man dann plötzlich mit "Differenzierung". Sind ja nicht alle so. Ja. Aber die meisten Muslime sympathisieren damit - das kann man leider nicht beweisen, aber man darf diesen offiziellen Beteuerungen keinen Glauben schenken. Der Koran kennt die Taquyyia - das Belügen dürfen der Ungläubigen.

Die Gefahr des Bürgerkrieges ist natürlich noch nicht aktuell. Aber wenn jetzt schon in gewissen Quartieren die Polizei bei der Aufnahme von Personalien eines Verdächtigen von 70 Sippenangehörigen umzingelt wird, Polizisten von Kickboxern niedergeschlagen werden, die dann von der Kuscheljustiz umgehend freigelassen werden, und die ungehemmte Immigration von Angehörigen dieser Gewaltreligion weitergeht, sind Horrorszenarien durchaus näher als uns lieb sein kann.

Nach wie vor aber, wenn gehandelt wird, kann man das Problem lösen. Dafür braucht es aber die AfD, weil es im Moment die einzige Partei ist, die das Problem anspricht und nicht wegsehen will, wie es das Essener ex-SPD Mitglied Guido Reil, heute AfD, so eindrücklich bestätigt. https://www.youtube.com/watch?v=z-VlQwhhM5Y

Wenn aber eines Tages ein Björn Höcke Bundesinnenminister wird, kommt das alles in die richtigen Bahnen. Je später, desto schwerer, aber das kommt unweigerlich.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Triton - 15.09.2016 13:58

(15.09.2016 13:04)Marek1964 schrieb:  Je später, desto schwerer, aber das kommt unweigerlich.
...oder der Herr Höcke verschwindet in wenigen Monaten als Fußnote der Tagespolitik im politischen Nirwhana.
AfD - die Partei für alle Wähler, die die Trotzphase nie hinter sich gelassen haben:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/interview-mit-ole-von-beust-wer-moechte-ueberhaupt-belehrt-werden-13177537.html


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Dietrich - 15.09.2016 14:18

(14.09.2016 20:09)Flora_Sommerfeld schrieb:  Das zeigt auch dein innerer Widerspruch, immerwieder darauf zu verweisen, daß die AfD wohl augenscheinlich nicht mit unserer Dunkelbraunen Geschichte umgehen kann. Liegt ja auch nahe, wenn man nur modernen in das selbe Horn blasen möchte.

Ich habe schon mehrfach gesagt, dass die AfD eine junge Partei ist, in der es vielfältige und durchaus gegensätzliche Strömungen gibt. Da haben wir zum einen den moderaten Flügel, den der Wirtschaftswissenschaftler Jörg Meuthen anführt, und es gibt eine extrem konservativ-nationalistische Richtung, die vor allem Björn Höcke repräsentiert. Es ist momentan völlig offen, welcher Flügel sich langfristig durchsetzen wird, und möglicherweise muss die AfD mit diesen beiden Richtungen und den sich daraus ergebenden Flügelkämpfen permanent leben.

Fakt ist: Die AfD ist kein nationalsozialistischer Widergänger wie die NPD, was nicht ausschließt, dass NPD-Wähler dort ihre Heimat suchen. Selbst die CDU hatte mehrfach Mitglieder, die durch antisemitische Publikationen und Tiraden auffielen. Sie wurden entweder von der Partei gerügt, wurden ausgeschlossen oder traten freiwillig aus wie Werner Mroz http://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-cdu-politiker-aus-seesen-in-niedersachsen-tritt-zurueck-a-982647.html
Im Grundsatzprogramm der AfD findet sich nirgendwo NS-Gedankengut. Wäre es anders, wäre die Partei für eine breite Mittelschicht nicht wählbar.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Suebe - 15.09.2016 16:30

Zitat:Fakt ist: Die AfD ist kein nationalsozialistischer Widergänger wie die NPD, was nicht ausschließt, dass NPD-Wähler dort ihre Heimat suchen

Auch die NPD war die ersten Jahre, als sie ihre großen Wahlerfolge feierte, keine Wiedergeburt. Auch die wurde erst dazu.
Ich schrieb ja, ich habe dies über die Jahrzehnte mehrfach erlebt.

Mal sehen was passiert, nachdem die CSU in bewährter Manier die konservativere Schiene wieder besetzt. Soll doch keiner glauben, dass dies nicht bewusst und abgestimmt mit der Chefin in Berlin geschiet.

Noch keine Äußerungen zum Wahl-Brief-Pep aus dem früheren Geltungsbereich des Alpen-Dollars? Nur die Tatsachenmeldung von WDPG.
Was meint denn titus dazu?


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Flora_Sommerfeld - 15.09.2016 18:15

(15.09.2016 13:04)Marek1964 schrieb:  Wenn aber eines Tages ein Björn Höcke Bundesinnenminister wird, kommt das alles in die richtigen Bahnen. Je später, desto schwerer, aber das kommt unweigerlich.

Wenn von Marek hier Spam kommt , dann mach ich das auch mal:

*schieflachbauchhaltpipimachvorlachen*


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Dietrich - 15.09.2016 19:47

(15.09.2016 16:30)Suebe schrieb:  [quote]
Auch die NPD war die ersten Jahre, als sie ihre großen Wahlerfolge feierte, keine Wiedergeburt. Auch die wurde erst dazu.
Ich schrieb ja, ich habe dies über die Jahrzehnte mehrfach erlebt.

Doch. Die NPD hatte von Anfang an ein Parteiprogramm mit so starker NS-Tendenz, dass sie der Vrerfassungsschutz stets beobachtete. Mehrhfach wurde ein Verbot geprüft.

Davon kann im Programm der AfD überhaupt keine Rede sein. Dass mancher Rechtsaußen wie Höcke zuweilen scharf daran vorbeischrammt, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings konnte man ihm bislang keine justitiable Nazi-Rhetorik vorwerfen, obwohl viele darauf geradezu warten.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Marek1964 - 15.09.2016 23:06

(15.09.2016 18:15)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(15.09.2016 13:04)Marek1964 schrieb:  Wenn aber eines Tages ein Björn Höcke Bundesinnenminister wird, kommt das alles in die richtigen Bahnen. Je später, desto schwerer, aber das kommt unweigerlich.

Wenn von Marek hier Spam kommt , dann mach ich das auch mal:

*schieflachbauchhaltpipimachvorlachen*

Natürlich finde auch ich an Björn Höcke nicht alles toll - einiges sogar bedenklich. Allerdings je länger so weitergewurschtelt wird wie bisher, dann rückt eine solche Lösung in Bereich des möglichen. Jemand, der der Polizei klar den Rücken stärkt und die Mittel in die Hand gibt, dass sich kriminelle Gangs nicht über sie lustig machen können, wäre dringend nötig.

Wenn ich allerdings entscheiden müsste, wer von euch beiden den besseren Charakter hat, müsste ich mich für Höcke entscheiden - und da kenne ich dich seit drei Jahren, länger als Höcke.

Ich habe ja gesehen, was passiert, wenn du Macht und Verantwortung hast - wie verlogen, hinterhältig und selbstgerecht du agierst, wenn du Machtmittel in den Händen hälst. Da ist Höcke wenigstens ehrlich. Bei ihm weiss man, woran man ist. Aber deshalb wird er auch nie durchdringen, auch innerhalb der AfD nicht.

Aber als Gegengewicht zu den etablierten Parteien, die sich einfach weiterhin weigern, den Wunsch und die (berechtigten) Sorgen der Bürger zur Kenntnis zu nehmen, eine demokratisch absolute Notwendigkeit, trotz aller Nebengeräusche.

Aber du hast ja noch viel mehr runtergewirtschaftet mit deiner Community - minus 55% Beiträge in den letzten drei Jahren, minus 82% seit dem Topjahr 2008. Kannst auf archive.org nachschauen. Da können sich Merkel und Gabriel ja noch richtig gut fühlen. Und da hat euch vor drei Jahren mal einer ein paar Lösungsansätze geboten - gratis und franko. Und ganz höflich. Deine Reaktion gegenüber diesem es gut meinenden? Seine Kritik sei überzogen, Grenzen des Gastrechts seien erreicht, Threads schliessen, Beiträge löschen, Vorwurf der Trollerei, Überschätzung, Müllbeiträge, also rausmobben versuchen, schliesslich sperren, auch ausserhalb versuchen, mundtot zu machen. Dann nach und nach nochmal Beiträge und Diskussionen löschen - auch nach einem Jahr. Wie die Türkei nach 100 Jahren, weil zu entlarvend. Das ganze Programm. Wie Merkel und Co. gegen Sarrazin, nur noch deftiger. Na schön. Quittung heute da.

Zurück zum Thema - hier einer der wenigen guten Artikel zur AfD in der WiWo:

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/stephans-spitzen-die-afd-bringt-leben-in-die-demokratie/14535928.html


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Marek1964 - 15.09.2016 23:55

(15.09.2016 13:58)Triton schrieb:  
(15.09.2016 13:04)Marek1964 schrieb:  Je später, desto schwerer, aber das kommt unweigerlich.
...oder der Herr Höcke verschwindet in wenigen Monaten als Fußnote der Tagespolitik im politischen Nirwhana.
AfD - die Partei für alle Wähler, die die Trotzphase nie hinter sich gelassen haben:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/interview-mit-ole-von-beust-wer-moechte-ueberhaupt-belehrt-werden-13177537.html

Interessante Quelle, die Du da aufführst. Allerdings schon zwei Jahre alt - da war in vielerlei Beziehung eine andere Situation.

Aber Dein Zitat ist nicht ganz richtig: Olaf von Beust spricht von einer Trotzreaktion, nicht von Leuten, die über das Trotzalter nicht hinausgekommen sind. Aber der in meinem Vorbeitrag verlinkte Beitrag warnt vor solcherlei Überheblichkeit - vor allem wenn etablierte Parteien eben gewisse Probleme ignorieren oder schönreden.

Und dann sollte man das Zitat auch nicht unbedingt aus dem Kontext reissen; von Beust sagt folgendes im Kontext:

Zitat:Wir haben als Ergebnis geschickter linker Argumentation im Moment eine Gleichsetzung von rechts, von rechtsradikal und Nazi. Das finde ich absurd. Ich bin selbst nicht rechts, wenn ich mich irgendwo einordnen würde, dann eher als linksliberal. Auf der anderen Seite akzeptiere ich, in der Politik rechts zu sein. Wer aber hierzulande Forderungen stellt, die als rechts gelten, kommt sofort unter Nazi-Verdacht. Die Ausgrenzung funktioniert. Aber sie führt letztlich dazu, dass den Leuten irgendwann der Kragen platzt. Dass sie sagen: Jetzt muss es mal raus. Die wählen die AfD, um ihre Überzeugung zu demonstrieren, aus einer Trotzreaktion.

Und genau das ist das Problem. Weil, wenn man gewisse Probleme nicht ansprechen will, weil wer das tut, rechts ist, also rechtsextrem, also Nazi, gibts irgendwann die Quittung. Genau wie die in meinem Vorbeitrag erwähnte Community. Und ich würde das nicht als Trotzreaktion werten, sondern eine vernünftige, demokratische Reaktion. Die etablierten Parteien haben dann immer noch Zeit zu reagieren - nur können sie nicht machen, was sie wollen. Und das ist gut so.

Suebe hat das in gewisser Weise angetönt, quasi die CSU könne da dann irgendwann wieder die Position besetzen und die AfD wieder verdrangen. Nur übersieht das die Tatsache, dass die CSU ja nur in Bayern unterwegs ist. Und weiters dass Seehofer für viele nur noch als Schwätzer gilt, der gerne poltert aber letztendlich nur klein beigibt. Eine solche Strategie sehe ich deshalb als nicht sonderlich aussichtsreich.

Die Wähler wollen sich nicht verarschen lassen. Deshalb sehe ich die Chancen der AfD unvermindert gut. Die Strategie, sie zu dämonisieren kann auch zweischneidig sein - zwar denke ich, dass sie, unter gütiger Mithilfe der meisten Mainstream Medien, bisher durchaus erfolgreich war. Für viele, die mit den etablierten Parteien unzufrieden sind, ist sie damit immer noch nicht wählbar. Aber ob das auch weiterhin aufgeht?

Ein ehemaliger Berater von Kohl denkt, dass die AfD auf 20% kommen kann, auch Bosbach sagt ähnliches. Man sollte einfach ernsthaft umdenken - nach wie vor die beste Strategie zur Eindämmung der AfD.

https://www.youtube.com/watch?v=s5PUpvDesLs
https://www.youtube.com/watch?v=-sff0fUzMd0


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Triton - 16.09.2016 01:27

Danke, das ist ein vernünftiger Beitrag von Dir.
Ich gebe zu, ich habe nicht auf das Datum geschaut, Ole von Beust hat sich vor wenigen Tagen noch einmal zur AfD geäußert. Ein wenig polemische Verkürzung ist erlaubt, oder?
Richtig finde ich, die AfD nicht zu verteufeln.

Ganz verstehen kann ich die Schilderung der Sicherheitslage nicht. Die Statistik ist anders. Natürlich hat es die Polizei schwer und es fehlt an Rückhalt, weniger als am Geld. Den mangelnden Respekt vor der Polizei erscheint mir übrigens als wahnsinnig dumm gerade von Migranten, sollten sie einmal selbst Hilfe brauchen, wer sollte ihnen diese leisten?
Kuscheljustiz ist nicht hilfreich.

Natürlich ist es falsch, Probleme zu verdrängen und Kritikern gleich mit der Nazi-Keule zu kommen.
Aber vielleicht fehlt den Kritikern auch wirklich die Kenntnis der Sachlage? Meistens klärt sich dann Vieles von selbst auf. Wie die Forderung nach Obergrenzen. Gibt das Grundgesetz es wirklich her, Flüchtlinge abzuweisen, weil ein Kontingent erfüllt ist? Oder muss man nicht einfach dann die Flüchtlingszahlen anders reduzieren, was die Politik ja macht und auch wieder kritisiert wird.

Ganz unabhängig von der AfD vermisse ich in der Politik und Gesellschaft oft den Dialog. Kritiker verstehen nicht, warum die Politik so handelt und die Pollitik versteht die Kritik nicht. Beide Seiten sind verletzt und fühlen sich angegriffen. Die eine Seite macht einen Vorschlag zum Dialog aber sofort mit dem Zusatz, dass am Ende des Dialogs aber die eigene Meinung sich durchsetzen und man als Sieger dastehen muss. Da schaltet natürlich die andere Seite sofort auf stur.
Konstruktiv ist anders.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Flora_Sommerfeld - 16.09.2016 08:43

(15.09.2016 23:06)Marek1964 schrieb:  Aber als Gegengewicht zu den etablierten Parteien, die sich einfach weiterhin weigern, den Wunsch und die (berechtigten) Sorgen der Bürger zur Kenntnis zu nehmen, eine demokratisch absolute Notwendigkeit, trotz aller Nebengeräusche.

Hier mal etwas zum Thema Glaubwürdigkeit und Verarsche der Wähler durch die AfD:
Wahlplakat mit Homosexuellen der AfD (ja, man glaubt es kaum, wo die AfD überall versucht Stimmen zu fangen):
[Bild: afd-plakat-1.jpg]

Dabei ist die AfD in ihrem Programm und Haltung bis in die Spitzen gegen Homoehe oder öffentlich ausgelebte Homosexualität.
So steht unter Punkt 8.2.4 des AfD Programms:
zitat schrieb:Eine einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität im Unterricht lehnen wir ebenso entschieden ab wie die ideologische Beeinflussung durch das „Gender-Mainstreaming“. Das traditionelle Familienbild darf dadurch nicht zerstört werden. Unsere Kinder dürfen in der Schule nicht zum Spielball der sexuellen Neigungen einer lauten Minderheit werden.

Jetzt macht die AfD aber öffentliche Werbung mit einem männlichen homosexuellen Pärchen und verstößt doch damit selbst gegen das eigene Programm und im Wortlaut steckt noch eine Lüge den die AfD ist ja auch Homofeindlich!
Daraus ist eindeutig zu erkennen, daß die AfD Ihre Wähler jetzt schon verschaukelt werden (aber ein Großteil der Wähler der AfD will sich wohl verschaukeln lassen).
Es ist offensichtlich, daß die AfD keinerlei Wahrheitsgehalt in den meisten Aussagen inne hat und schon im Vorfeld ihre eigene Identität verrät.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Bunbury - 16.09.2016 09:26

(16.09.2016 01:27)Triton schrieb:  Ganz unabhängig von der AfD vermisse ich in der Politik und Gesellschaft oft den Dialog. Kritiker verstehen nicht, warum die Politik so handelt und die Pollitik versteht die Kritik nicht. Beide Seiten sind verletzt und fühlen sich angegriffen. Die eine Seite macht einen Vorschlag zum Dialog aber sofort mit dem Zusatz, dass am Ende des Dialogs aber die eigene Meinung sich durchsetzen und man als Sieger dastehen muss. Da schaltet natürlich die andere Seite sofort auf stur.
Konstruktiv ist anders.

Das ist leider ein generelles Problem- man spricht nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander.
Sachliche Gespräche sind nicht mehr möglic, weder in der einen noch in der anderen Richtung.
Macht sich jemand Sorgen wegen der vielen Flüchtlinge, wird er gleich als Nazi beschuldigt.
Sagt jemand, ja man muss den Menschen doch helfen, dann heißt es, er sei ein linksversiffter Gutmensch.
Egal, um was es geht- sofort sind die zwei Lager da und es geht nur noch darum, den anderen zu beleidigen und zu beschimpfen.

Und mich erschreckt das zunehmende Gewaltpotential. Dass in diesem Land mittlerweile Menschen mit Gewalt gedroht wird, wenn sie ihre Meinung sagen- auch hier gilt, egal in welche Richtung- ist für mich ein Unzumutbarer Zustand. Das ist demokratiefeindlich und macht mir persönlich mehr Sorge als jeder Flüchtling, aber auch jeder AFD Wähler, der nicht irgendwann schon mal NPD gewählt hat.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Flora_Sommerfeld - 16.09.2016 10:44

(16.09.2016 09:26)Bunbury schrieb:  Und mich erschreckt das zunehmende Gewaltpotential. Dass in diesem Land mittlerweile Menschen mit Gewalt gedroht wird, wenn sie ihre Meinung sagen- auch hier gilt, egal in welche Richtung- ist für mich ein Unzumutbarer Zustand. Das ist demokratiefeindlich und macht mir persönlich mehr Sorge als jeder Flüchtling, aber auch jeder AFD Wähler, der nicht irgendwann schon mal NPD gewählt hat.

Das ist der erste Schritt, zu dem Mut den die AfD fordert, Fremdenfeindlichkeit salonfähig zu machen. Nun erzeugt Gewalt Gegengewalt, wie in Bautzen zu sehen ist.

Sicherlich ist nicht jeder, der über die vielen Flüchtlinge erfreut ist fremdenfeindlich, vor allem die Menschen belastet es schwer, die direkt im Einzugsgebiet großer Flüchtlingsunterkünfte leben. Aber diese Abneigung wird nicht gegen die Flüchtlinge zelebriert, sondern gegen die unkoordiniert Aufnahme und Abwicklung bis zu den Aufnahmeverfahren usw.
Da hat unsere Politik in der ersten Zeit versagt und zu der Missmutigen Haltung beigetragen. Die Presse mit diversen verzogenen reißerischen Überschriften hat weiter Öl ins Feuer gegossen.

Fakt ist, daß die AfD die Hassspirale der Fremdfeindlichkeit ideologisch aus der Braunen Ecke übernommen hat und diese nun als Bürgerangst verkauft mit einfachen ja nein Lösungen, die fern jeglicher Realität sind.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Triton - 16.09.2016 11:00

(16.09.2016 09:26)Bunbury schrieb:  Und mich erschreckt das zunehmende Gewaltpotential. Dass in diesem Land mittlerweile Menschen mit Gewalt gedroht wird, wenn sie ihre Meinung sagen- auch hier gilt, egal in welche Richtung- ist für mich ein Unzumutbarer Zustand.
Also ich lasse mich leider auch hin und wieder zu derben Drohungen hinreissen, wenn ich provoziert oder schikaniert werde. Das ist ein gutes Ventil, bevor wirklich Schlimmerres passiert. Aber ich denke, Du meinst etwas anderes.

Gewalt oder gar Mord scheint leider für eher simpel gestrickte Zeitgenossen eine schnelle und endgültige Lösung eines Problems in einer sonst so komplexen Welt geworden zu sein.
Nach stalinistischem Muster.

Ein Mensch, ein Problem.
Kein Mensch, kein Problem.

Das macht mir Angst.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Bunbury - 16.09.2016 12:21

(16.09.2016 11:00)Triton schrieb:  
(16.09.2016 09:26)Bunbury schrieb:  Und mich erschreckt das zunehmende Gewaltpotential. Dass in diesem Land mittlerweile Menschen mit Gewalt gedroht wird, wenn sie ihre Meinung sagen- auch hier gilt, egal in welche Richtung- ist für mich ein Unzumutbarer Zustand.
Also ich lasse mich leider auch hin und wieder zu derben Drohungen hinreissen, wenn ich provoziert oder schikaniert werde. Das ist ein gutes Ventil, bevor wirklich Schlimmerres passiert. Aber ich denke, Du meinst etwas anderes.

Ich kann auch ganz schön schimpfen- und du hast recht, es ist ein gutes Ventil.
Aber natürlich meine ich etwas anderes. Ich habe die Woche einen Beitrag von Frontal21 gesehen, wie im Berliner Wahlkampf mit Gewalt gegen die politischen Gegner vorgegangen wird, Linke wie Rechte. Der Landkreis des benachbarten Landkreises bekommt seit Monaten Morddrohungen, weil er gesagt hat, dass er (den Flüchtlingen) helfen will. Und wer schon mal auf Facebook versucht, politisch interessanten Berichten zu folgen, der kann sehr leicht erschrecken, wie schnell man mit üblen Beschimpfungen und wüsten Drohungen bei der Hand ist. Und da fragt man sich schon, wann der eine oder andere die Grenze zwischen Wort und Tagen überschreitet.

(16.09.2016 11:00)Triton schrieb:  Gewalt oder gar Mord scheint leider für eher simpel gestrickte Zeitgenossen eine schnelle und endgültige Lösung eines Problems in einer sonst so komplexen Welt geworden zu sein.
Nach stalinistischem Muster.

Ein Mensch, ein Problem.
Kein Mensch, kein Problem.

Das macht mir Angst.

Mir auch.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Titus Feuerfuchs - 16.09.2016 15:33

(16.09.2016 08:43)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(15.09.2016 23:06)Marek1964 schrieb:  Aber als Gegengewicht zu den etablierten Parteien, die sich einfach weiterhin weigern, den Wunsch und die (berechtigten) Sorgen der Bürger zur Kenntnis zu nehmen, eine demokratisch absolute Notwendigkeit, trotz aller Nebengeräusche.

Hier mal etwas zum Thema Glaubwürdigkeit und Verarsche der Wähler durch die AfD:
Wahlplakat mit Homosexuellen der AfD (ja, man glaubt es kaum, wo die AfD überall versucht Stimmen zu fangen):
[Bild: afd-plakat-1.jpg]

Dabei ist die AfD in ihrem Programm und Haltung bis in die Spitzen gegen Homoehe oder öffentlich ausgelebte Homosexualität.
So steht unter Punkt 8.2.4 des AfD Programms:
zitat schrieb:Eine einseitige Hervorhebung der Homo- und Transsexualität im Unterricht lehnen wir ebenso entschieden ab wie die ideologische Beeinflussung durch das „Gender-Mainstreaming“. Das traditionelle Familienbild darf dadurch nicht zerstört werden. Unsere Kinder dürfen in der Schule nicht zum Spielball der sexuellen Neigungen einer lauten Minderheit werden.

Jetzt macht die AfD aber öffentliche Werbung mit einem männlichen homosexuellen Pärchen und verstößt doch damit selbst gegen das eigene Programm und im Wortlaut steckt noch eine Lüge den die AfD ist ja auch Homofeindlich!
Daraus ist eindeutig zu erkennen, daß die AfD Ihre Wähler jetzt schon verschaukelt werden (aber ein Großteil der Wähler der AfD will sich wohl verschaukeln lassen).
Es ist offensichtlich, daß die AfD keinerlei Wahrheitsgehalt in den meisten Aussagen inne hat und schon im Vorfeld ihre eigene Identität verrät.

Ich sehe da keinen Widerspruch.

Wogegen die AfD aufbegehrt: Die Tendenz Lebensmodelle abseits der klassischen Kernfamilie als etwas Besseres darzustellen.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Flora_Sommerfeld - 16.09.2016 15:36

(16.09.2016 15:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ich sehe da keinen Widerspruch.

Wogegen die AfD aufbegehrt: Die Tendenz Lebensmodelle abseits der klassischen Kernfamilie als etwas Besseres darzustellen.

Teeth Ich sag ja, es gibt einen Teil von Sympathisanten und Wählern, die wollen verarscht werden.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Titus Feuerfuchs - 16.09.2016 15:40

(16.09.2016 09:26)Bunbury schrieb:  Das ist leider ein generelles Problem- man spricht nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander.
Sachliche Gespräche sind nicht mehr möglic, weder in der einen noch in der anderen Richtung.

Sachlichkeit ist bei emotional besetzten Themen auch nicht grad deine große Stärke, wenn ich das mal anmerken darf.
.
(16.09.2016 09:26)Bunbury schrieb:  Und mich erschreckt das zunehmende Gewaltpotential. Dass in diesem Land mittlerweile Menschen mit Gewalt gedroht wird, wenn sie ihre Meinung sagen- auch hier gilt, egal in welche Richtung- ist für mich ein Unzumutbarer Zustand. Das ist demokratiefeindlich und macht mir persönlich mehr Sorge als jeder Flüchtling, aber auch jeder AFD Wähler, der nicht irgendwann schon mal NPD gewählt hat.

Ja, die Polarisierung findet statt. Daran haben jedoch die Politiker aus den etablierten Parteien ebenso ihren Anteil (Verweigern des Händeschüttelns von AfD-Mitgliedern, Diffamierung der AfD als "Rattenfänger", niedermachen der AfD-Wähler, etc) wie viele eablierte Medien, die nicht ohne pejorative Ausschmückungen über die AfD berichten können.

Man muss doch froh sein, dass die NPD durch die AfD Wähler verliert. Dank AfD ist sie nun in keinem Landtag mehr vertreten.


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Flora_Sommerfeld - 16.09.2016 15:49

(16.09.2016 15:40)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ja, die Polarisierung findet statt. Daran haben jedoch die Politiker aus den etablierten Parteien ebenso ihren Anteil (Verweigern des Händeschüttelns von AfD-Mitgliedern, Diffamierung der AfD als "Rattenfänger", niedermachen der AfD-Wähler, etc) wie viele eablierte Medien, die nicht ohne pejorative Ausschmückungen über die AfD berichten können.

Man muss doch froh sein, dass die NPD durch die AfD Wähler verliert. Dank AfD ist sie nun in keinem Landtag mehr vertreten.

Die AfD diffamiert und nicht umgedreht und ganz ehrlich, würdest du jedem die Hand schütteln? Gerade die AfD bestehen in ihrem Denken und Handeln aus Intoleranz in Reinkultur.

Und jetzt die AfD als Retter vor der NPD darzustellen, zeigt auf, wie realitätsfremd gedacht wird.
Natürlich wählen die NPDler jetzt die AfD ... aber die paar Hanseln in MP machen mir keine Sorgen.

An deiner Stelle würde ich mich lieber damit auseinandersetzen, warum man in Österreich zu doof ist, einen Bundespräsidenten zu wählen ... ich sage nur Uhu ...^^


RE: Wahlen Allgemein 2016: - Titus Feuerfuchs - 16.09.2016 15:49

(16.09.2016 15:36)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(16.09.2016 15:33)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ich sehe da keinen Widerspruch.

Wogegen die AfD aufbegehrt: Die Tendenz Lebensmodelle abseits der klassischen Kernfamilie als etwas Besseres darzustellen.

Teeth Ich sag ja, es gibt einen Teil von Sympathisanten und Wählern, die wollen verarscht werden.


Besser mal informieren und an der eigenen Leseschwäche arbeiten, bevor man auf den Tisch haut und sich lächerlich macht.

Alice Weidel, Mitglied des AfD-Bundesvorstandes, ist bekennende Homosexuelle.

https://www.welt.de/vermischtes/article153373746/Homosexuell-Mutter-Unternehmerin-und-AfD-Mitglied.html

Und das in einer Partei, die laut deinen Ausführungen gegen Homosexuelle ist.Lol