Presseschau Der große Raub
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02.02.2013, 16:23
Beitrag: #1
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Presseschau Der große Raub
Zitat: 31.01.2013 · Seit Jahren wird kritisiert, dass in deutschen Museen noch immer Raubkunst lagere, zusammen mit den angehäuften Reichtümern von Hitler bis Himmler. Warum ändert sich das nicht? Wer verhindert die Aufarbeitung? Zitat: ./. zum weiterlesen http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ku...46262.html "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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03.02.2013, 15:05
Beitrag: #2
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RE: Presseschau Der große Raub
Das Ganze sind Scheingefechte. Wenn Juden gezwungenermaßen auswanderten mußten sie Reichsfluchtsteuer Zahlen und ihr zurückgelassenes Vermögen wurde akribisch erfaßt. Diese Unterlagen waren nach Kriegsende vollständig erhalten und müssen es heute noch sein, denn sie dürfen nicht vernichtet werden. Nach dem Krieg stellten die Ausgewanderten oder ihre Erben ihre Rückerstattungsansprüche und erhielten vorhandene Vermögensgegenständ zurück. Für die nicht mehr vorhandenen Vermögensgegenstände wurde das Bundesrückerstattungsgesetz (BRüG) geschaffen, nach dem sie entschädigt wurden. Für die Ansprüche von Juden ohne Erben wurde die JRSO ( ich glaube mit Sitz in USA) gegründet, die die Entschädigungen hierfür erhielt. Es ist also praktisch unmöglich, daß ein einziges in der alten Bundesrepublik entzogenes Kunstwerk nicht zurückgegeben oder entschädigt wurde. In vielen Fällen schlossen die Erben oder die JRSO mit den Nachkriegsbesitzern - z.B. Museen - Vergleiche, nach denen gegen eine Geldzahlung die Kunstwerke in deren Besitz verblieben.
Das Ganze geschah in den 50er oder Anfang 60er-Jahre. Heutige Museumsangestellte wissen das höchstwahrscheinlich nicht mehr. Nur so kann ich mir solche reißerischen Zeitungsberichte erklären. Wie Gegenstände behandelt wurden, die im Gebiet der ehem. DDR oder im übrigen Europa entzogen wurden, ist mir nicht bekannt. Es ist jedoch völlig ausgeschlossen, daß die Rechtslage für die Geschädigten schlechter ist. |
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03.02.2013, 15:27
Beitrag: #3
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RE: Presseschau Der große Raub
Nachlesen macht klüger: Jewish Restitution Successor Organisation (JRSO) mit Sitz in New York, siehe Wicki, für die amerikanische Zone. Gleiche Organisationen gab es für die britische und französische Zone und West-Berlin. Heute Jewish Claim Conference.
Frag mich nicht, warum Deutschland heute nochmals über die Rückgabe dieser aller Wahrscheinlickeit nach bereits entschädigten Kunstwerke verhandelt. |
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03.02.2013, 22:01
Beitrag: #4
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RE: Presseschau Der große Raub
(03.02.2013 15:05)Harald1 schrieb: In vielen Fällen schlossen die Erben oder die JRSO mit den Nachkriegsbesitzern - z.B. Museen - Vergleiche, nach denen gegen eine Geldzahlung die Kunstwerke in deren Besitz verblieben. Der Bericht ist aus der FAZ, was ich zu beachten bitte. Auch ich habe zuerst mal Probleme mit diesem Bericht. Wie kann das sein? Wir leben doch zweifelsfrei in einem Rechtsstaat. Mein Erklärungsszenario: Stell dir mal vor, dein Vater sammelt Gemälde, in aller Regel wird es doch so sein, dass du, Vater Sohn-Konflikt, absolut kein Interesse an Malerei hast. Du weißt also gar nicht, was dein Vater alles an solchen "Schinken" besitzt. Vielleicht hat er auch gar nicht so viel geredet, über das Geld das er in seine Sammlung gesteckt hat. (Welcher Sammler kennt dies nicht) Und jetzt? Papa ist tot, "Schinken" sind weg. Wie sollen die Erben zu ihrem Recht kommen, das sie gar nicht kennen??? 2. Szenario: In den Museen haben sie in aller Regel nicht den Schimmer einer Ahnung, wie sie zu ihren Beständen kamen. Das interessiert die überhaupt nicht. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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04.02.2013, 13:19
Beitrag: #5
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RE: Presseschau Der große Raub
Wir Deutsche sind in Sachen Bürokratie kaum zu überbieten. Es wurde alles schriftlich aufgezeichnet und diese Unterlagen haben das Kriegsende überstanden. Die Erben haben ihre Rückerstattungsansprüche angemeldet und wenn Erben nicht aufzutreiben waren tat es die JRSO oder die entsprechenden anderen Organisationen, die sehr aktiv waren und über ausgezeichnete Juristen deutsch-jüdischer Herkunft verfügten (so wurde der Aufbau Israels finanziert).
Es ist nahezu auszuschließen, daß denen etwas durch die Lappen ging. Zu Szenario 2.: Da stimme ich dir zu. Wenn die Museen die Kunstgegenstände von ihrem Bundesland erhielten, gibt es darüber natürlich auch Nachweise. Es ist aber denkbar, daß diese aus Faulheit der Behörde keine Angaben über die Herkunft und rechtmäßige Beschaffung der Gegenstände enthalten. Den FAZ-Artikel habe ich übersehen muß ich zu meiner Schande gestehen. |
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04.02.2013, 13:41
Beitrag: #6
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RE: Presseschau Der große Raub
(04.02.2013 13:19)Harald1 schrieb: Wir Deutsche sind in Sachen Bürokratie kaum zu überbieten. Es wurde alles schriftlich aufgezeichnet und diese Unterlagen haben das Kriegsende überstanden. Die Erben haben ihre Rückerstattungsansprüche angemeldet und wenn Erben nicht aufzutreiben waren tat es die JRSO oder die entsprechenden anderen Organisationen, die sehr aktiv waren und über ausgezeichnete Juristen deutsch-jüdischer Herkunft verfügten (so wurde der Aufbau Israels finanziert). Ich gebe dir recht. Wenn der Artikel in dem Hamburger Blatt mit den 4 Buchstaben gestanden hätte, hätte ich keinen Gedanken drauf verschwendet, aber FAZ! Ich habe eine weitläufige Bekannte die aus einer recht gut betuchten Familie stammt, wobei der Reichtum sich die letzten 30-40 Jahre ziemlich verflüchtigt hat, auf alle Fälle die Dame ist Eigentümerin eines Gemäldes eines recht bedeudenten deutschen Impressionisten. Dieses Gemälde hat sie einem nicht unbedeutenten staatlichen Kunstmuseum zu Ausstellungszwecken als Dauerleihgabe überlassen. Als sie nach Jahren mal hinkam, war kein Hinweis auf sie als Leihgeberin am Bild angebracht. Was sie zu einem Protest veranlasste. Den genauen Ablauf kenne ich jetzt nicht, jedenfalls wurde ihr Eigentum an dem Kunstwerk von leitenden Damen und Herren des Museums bestritten, so dass sie wenige Tage später mit ihrem Rechtstitel und ihrem Anwalt aufmarschiert ist, um ihr Gemälde wieder mitzunehmen. Nur um die Zustände da etwas aufzuhellen "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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05.02.2013, 18:57
Beitrag: #7
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RE: Presseschau Der große Raub
Also das alles bürokratisch aufgezeichnet wurde mag stimmen, wie sich die Eigentumsverhältnisse darstellen , steht auf einem anderen Blatt .
Ein Berliner Museum hatte vor nicht allzulanger Zeit einen Anwalt zu Gast der Restitutionsansprüche seines US Klienten geltend machte auf ein Bild in einem Berliner Museum. Dieses Bild war eben nicht unter den Karteien, sondern wurde ordungsgemäß verkauft, von Privat zu Privat 1934. Nachweis wurde erbracht. Das Bild ging als Schenkung an das Museum. Findige Anwälte haben den soundsovielten Sproß der Familie ausfindig gemacht (der hatte noch nicht mal familären Bezug zu Deutschland, da seine Familie seit Generationen schon in den USA lebten) der dann Restituierung beanspruchte. Das Gericht folgte, weil nicht nachgewiesen werden konnte, das die Familie die 1935 ausreiste alles Geld (vom Bild), mit ins Ausland nehmen konnte. Das wiederum kann hier heute in Deutschland keiner mehr. Einen Vergleich gab es nicht mit dem Museum, da in den USA schon ein Sammler wartete der mehr als das Doppelte bezahlte. Hat große Wellen geschlagen damals in Berlin. Das jedes Kunstwerk erst auf jüdischen Besitz (oder anderen) überprüft werden sollte, halte ich nicht für durchführbar, denn sichtbar (in Ausstellungen) ist noch nicht mal 1 Zehntel der Stücke. Wer weiß wie Museen heute personell ausgestattet sind, sollte sich mit Worten wie "Faulheit" sehr zurückhalten. Die Erben, meistens ohne Bezug zum Erbe, bekommen auch völlig unentgeltlich , gut gepflegte Werke zurück. solon |
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06.02.2013, 13:36
Beitrag: #8
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RE: Presseschau Der große Raub
(05.02.2013 18:57)solon schrieb: Also das alles bürokratisch aufgezeichnet wurde mag stimmen, wie sich die Eigentumsverhältnisse darstellen , steht auf einem anderen Blatt . Das ist eine sehr merkwürdige Geschichte. Wenn das Bild 1934 zum vollen Wert verkauft wurde gibt es keinen Rückerstattungsanspruch, das Urteil somit völlig unverständlich. Wenn es unter Wert verkauft werden mußte gibt es einen Rückerstattungsanspruch, für den irgendwelche Fristen einzuhalten waren. Wenn den Verkäufern bei ihrer Flucht das Geld abgenommen wurde, haben sie oder ihre Erben einen Rückerstattungsanspruch, für den usw. Mit dem Bild hat das dann überhaupt nichts mehr zu tun. Wie gesagt, das Urteil ist unverständlich. Auch ein Gerichtmuß sich an die Gesetze halten. Oder der Sachverhalt ist anders. Wenn dir der Ausdruck Faulheit nicht gefällt kann ich auch nichts daran ändern. |
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06.02.2013, 14:10
Beitrag: #9
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Nochmal Presseschau die "Finder"
Zitat:Foto: Getty Imagesalso mir scheint dies aber sehr nach Neuschwanstein auszusehen Zitat:Seit sich in der Geschichtswissenschaft der Begriff des "Narrativs", der "großen Erzählung" eingenistet hat – eigentlich aufs Neue eingenistet -, ist es beinahe zur Selbstverständlichkeit geworden, Geschichte in Romanform darzustellen. Eben zu erzählen. Warum auch nicht; die rankesche Forderung nach dem, "wie es eigentlich gewesen" ist, lässt sich nicht allein mit Aktenabschriften erfüllen. zum weiterlesen http://www.welt.de/kultur/literarischewe...anden.html "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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