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Richard I. - tatsächlich ein Homosexueller?
01.02.2020, 23:41
Beitrag: #26
RE: Richard I. - tatsächlich ein Homosexueller?
(01.02.2020 20:08)Aguyar schrieb:  
(31.01.2020 20:29)Aguyar schrieb:  Gemäss Régine Pernoud hat Richard in Messina eine öffentliche Beichte abgelegt und um Verzeihung für "widernatürliche Sünden" (also nicht nur für Sünden) abgelegt. Ein Kaplan Renaud de Mayac soll die Beichte abgenommen haben.

Selbstzitate finde ich zwar peinlich - aber ich brauche sie hier, um meine Behauptungen betreffend der Sodomie-Definition von weltlichen Gerichten im Mittelalter sowie hinsichtlich der "widernatürlichen Sünden" zu untermauern. Wikipedia meint dazu:

"Als Sodomiterverfolgung wird die strafrechtliche Verfolgung und Hinrichtung von Männern bezeichnet, denen im Mittelalter und der frühen Neuzeit vorgeworfen wurde, das „sodomitische Laster“ (vitium sodomiticum) praktiziert zu haben."
Und:
"Heute wird im deutschen Sprachraum als Sodomie der sexuelle Verkehr mit Tieren (Zoophilie) bezeichnet. Demgegenüber fasste das Mittelalter ganz verschiedene „widernatürliche“ Praktiken unter diesen Begriff, hauptsächlich jedoch den Analverkehr."
Und:
"Bis zum 13. Jahrhundert war Sodomie in den Ländern Europas nicht strafbar, sondern lediglich eine von vielen Sünden in den kirchlichen Bußbüchern. Das änderte sich jedoch im Rahmen der Kreuzzugspropaganda gegen den Islam, die den Begriff der Sodomie politisierte. Mohammed, der „Feind der Natur“, habe die Sünde der Sodomiter unter seinen Leuten popularisiert, hieß es in den zeitgenössischen Pamphleten. Die Sarazenen würden Bischöfe vergewaltigen und christliche Knaben für ihre fleischlichen Begierden missbrauchen. Nur wenig später gehörte die Sodomie auch zu den Standardvorwürfen gegen die Häretiker, so dass ketzern im Mittelhochdeutschen zum Synonym für „sodomitisch verkehren“ wurde. Gleiches geschah in Frankreich mit bougrerie und in England mit buggery, die sich beide vom Namen der Bogomilensekte ableiten"

Es ist also nicht ganz abwegig, wenn einige Historiker (und nicht nur "EU-Porpagandisten") bei Richards Selbstbezichtiungen Homosexualität vermuten.

Ich frage mich bei diesem Statement nur, was der "EU-Propagandist" mit Richards angeblicher Selbstbezichtigung zu tun haben soll. Ganz ehrlich, für die EU-Propaganda dürfte Richards Homosexualität doch unwichtig sein. Oder meinst du tatsächlich, dass Richard, der englische König, von der EU als Prototyp eines Engländers diffamiert wird, um die Engländer als Bestrafung für den Brexit schlecht zu machen.

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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RE: Richard I. - tatsächlich ein Homosexueller? - Teresa C. - 01.02.2020 23:41

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