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Women’s History Month
20.03.2021, 23:06
Beitrag: #7
RE: Women’s History Month
(18.03.2021 17:40)Bunbury schrieb:  Du kannst Elisabeth I nicht mit Mary I. vergleichen. Mary hat gehorsam geheiratet (Philipp von Spanien) und auch, wenn sie durchaus selbstständig regierte, achtete ihr Gemahl schon darauf, dass sie auf keinen Fall den Interessen seines Heimatlandes schadete.
Dass Mary überhaupt selbst regieren "durfte", lag eher daran, dass Philipp viel zeit in seinem viel wichtigeren Königreich Spanien verbrachte...

Dass Mary überhaupt selbst regieren "durfte", lag eher daran, dass Philipp viel zeit in seinem viel wichtigeren Königreich Spanien verbrachte - das ist völlig unrichtig. Mary war doch bereits Königin und regierte somit, als sie sich (mit oder ohne Zustimmung ihrer Ratgeber) für die Ehe mit Philipp entschied. Bis zur Heirat mit ihr hatte Philipp überhaupt keine rechtlichen und praktischen Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen, dass Mary regieren oder nicht regieren durfte. Das englische Königreich war kein kein Lehen eines der von ihm beherrschten Länder.

Nach dem Ehevertrag war Philipp nur der Gemahl der Königin, der Vertrag räumte ihm nicht einmal ansatzweise Rechte als Marys Mitregent ein. Philipps Einflussmöglichkeiten auf die Herrschaft über das englische Königsreich waren beschränkt, wenn er etwas erreichen wollte, so war er auf Mary angewiesen.

Marys Dilemma, in das sie durch ihre Ehe geraten war, dürfte eher gewesen sein, dass sie als Ehefrau eigentlich ihrem Mann untertan zu sein hatte, was mit ihrer Position als Herrscherin nicht wirklich zu vereinen war.

Ich halte es, psychologisch betrachtet, durchaus für vorstellbar, dass es nicht nur das Schicksal ihrer Mutter, die Ehe ihrer Eltern oder die weiteren Ehen ihres Vaters waren, weswegen sich Elisabeth letztlich gegen eine Ehe entschied. Gerade die Ehe ihrer Schwester dürfte ihr sehr deutlich vor Augen geführt haben, welche Probleme und Gefahren eine Ehe für eine Königin "aus eigenem" Recht bedeuten konnte.

Ich verstehe übrigens auch nicht, warum es ein Kleinreden von Elisabeths Leistungen sein soll, wenn ich die Möglichkeit zu denken wage, dass Marys Herrschaft kein vollständiges Desaster war oder dass Elisabeth aus Marys Herrschaft einige Lehren für ihr eigenen Herrschaft gezogen haben dürfte. Es spricht doch eigentlich für Elisabeth, wenn sie Fehler anderer, deren Folgen sie selbst miterlebte, später vermieden hat.

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Josephine Tey, Alibi für einen König
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