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Women’s History Month
03.04.2021, 20:44
Beitrag: #14
RE: Women’s History Month
(22.03.2021 18:17)Bunbury schrieb:  Und ja, es ist mir wichtig, dass man Elizabeths Wirken (die ich als Person wahrscheinlich nicht besonders gemocht hätte) in diesem Zusammenhang auch anerkennt. Es gibt nur wenige Frauen, die in der Vergangenheit die Möglichkeit hatten, souverän und erfolgreich zu handeln. Elizabeth war klug, scharfsinnig, visionär, mutig und hat ihrem Land Wohlstand und (relativen) Frieden gebracht.
Kann man hier zu Lande gar nicht oft genug sagen, solange in unseren Parlamenten immer noch weitaus weniger Frauen sitzen, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht.

Elisabeth war nicht nur klug, scharfsinnig, visionär und mutig sondern sie verfügte über eine Bildung (sie sprach u.a. griechisch) welche kein Herrscher der Zeit besass. Sie konnte es mit jedem humanistischen Gelehrten ihrer Zeit aufnehmen (auch naturwissenschaftlich) - schon aus diesem Grund kann man sie nicht mit ihrer Halbschwester Maria vergleichen. Manipulieren liess sie sich nicht, sondern sie manipulierte.

Und sie war tatsächlich die erste Herrscherin - und der erste Herrscher - in Europa welche "Mitarbeiter" ausschliesslich und nicht nur ausnahmweise nach ihrem Können und ihrer Kompetenz auswählte und nicht nach ihrem Stand. Dass ihre bürgerlichen Mitarbeiter "geadelt" wurden, war dem Zeitgeist geschuldet. Ihre Liebhaber sucht sie sich allerdings nach anderen Kriteriern aus Wink - die konnten ihr das Wasser nicht annähernd reichen.

Sie dürfte wohl die selbständigste Frau des Mittelalters (wenn man die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts noch zur Epoche zählen darf) gewesen sein, und dass nicht nur aufgrund ihrer politischen Möglichkeiten sondern vor allem aufgrund ihrer Persönlichkeit.

Ich sehe sie eigentlich - im weitesten Sinn - als einen "Freigeist" auf dem Thron, gewissermassen eine Vorläuferin der Aufklärung, auch wenn sie dies "manchmal vergass". Jedenfalls war sie diejenige Herrscherin/er, welche die Renaissance abschloss. Nach ihr war das Mittelalter definitiv zu Ende und die Neuzeit angebrochen. Es ist wieder einmal Ironie der Geschichte, dass ihr Nachfolger der grösste Paranoiker unter den Monarchen seiner Zeit war (Hist. Ironien sind häufig: Mussolinis Vater war Sozialist Anarcho-syndikalistischer Prägung).
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Women’s History Month - Suebe - 04.03.2021, 19:20
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