Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
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30.06.2012, 12:38
Beitrag: #52
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RE: Wie haben wir den eisernen Vorhang erlebt ?
um wieder auf das eigentliche Thema, der individuellen Sicht auf den "Eisernen Vorhang" zurück zu kommen und auch zur Analyse der Frage, die an alle Deutschen aus Ost und West gerichtet ist.
Die Sicht eines Westdeutschen MUSS eine andere sein als die Sicht eines Ostdeutschen. Die überwiegende Mehrheit der Westdeutschen (die heute min. 35 Jahre als sind) war agitiert durch das, was ich einmal zusammengefaßt als "Springer-Presse" bezeichne, agitiert und mit einem nicht geringen Maß an Überheblichkeit und Arroganz gegenüber der "Zone" Ich war ja nicht anders. Erst später begriff ich die Mitverantwortung der BRD für das, was im Osten Deutschlands ablief. Hat hier zu dem Thema schon ein ehemaliger Ostdeutscher gepostet ? denn die Frage geht ja auch an ihn. An einen Ostdeutsche, der sich mit seinem Staat DDR arrangiert hatte, abgefunden hatte, abfinden musste, dem nicht die Mauertoten ständig unter die Nase gerieben wurden, der aber täglich von den Erfolgen des Sozialismus aus Zeitung und Fernsehen las und hörte und feststellen musste, dass in der Realität es ganz anders aussah, der aber stolz darauf war, wenn Sportler seines Landes weltweit Medaillen einfuhren, und der auch seinerseits als DDR-Bürger ebenfalls mit einer gewissen Arroganz auf die anderen "Brudervölker" im Urlaub herunterblickte. Nicht jeder DDR-Bürger , der die DDR geflissentlich als Unrechtsstaat sah, war gegen sein Land eingestellt. Und nicht jede DDR-Bürger, der die Ungerechtigkeit seines Staates ausgeblendet hat, war ein Kommunist. Und wenn nun hier auch einmal ein ehemaliger DDR-Bürger etwas dazu schreiben sollte, wie er denn nun seine Zeit empfunden hat, und auch dann, wenn diese Schilderung auch nicht der erwarteten Negierung entsprechen sollte, dann darf ihm nicht unterstellt werden, er sei Kommunist (wie ich es aus einer bestimmten Ecke befürchten kann) Wir Westdeutschen dürfen uns nicht der trügerischen Illusion hingeben, dass die Bürger der DDR nun unbedingt unsere Wirtschaftsform haben wollten, sie sicher, bei Alterntive, eine andere vorgezogen hätten. Auch mit unserer Wirtschaftsform und politischen Kultur haben sich die ehemaligen DDR-Bürger arangiert und dafür gebürt ihnen Respekt. Stellen wir uns einmal nur die umgekehrte Situation vor, Fachleute aus Ostberlin wären in die Ministerien in Bonn eingefallen , hätten den Ministerialbeamten gezeigt, wie zukünftig die Wirtschaft zu funktionieren hätte, dass aus den Tausenden von Einzelfirmen nun große Kombinate gemacht werden müssten, Firmen, die nicht passen oder passend gemacht werden können, abgewickelt werden, durch die "Deutsche sozialistische Hand" Haben wir gelernte Westdeutschen es wirklich schon einmal überdacht, wenn uns nach 40 Jahren Wiederaufbau unseres Landes plötzlich der Boden unter den Fußen weggezogen worden wäre ? |
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