Kolonien - Migrationen, Auswirkungen auf Mutterland
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23.04.2014, 12:28
Beitrag: #13
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RE: Kolonien - Migrationen, Auswirkungen auf Mutterland
(22.04.2014 22:33)zaphodB. schrieb: emmigrierten 1898 wieder- dieses Mal nach Amerika, genauer gesagt nach Nord -Dakota, wo sich bis heute eine große Kolonie ehemaliger Russland-Auswanderer findet.Doppel-Migranten sozusagen. Das erinnert mich an etwas, auf das ich schon im Studium gestoßen bin: Im Süden Kanadas - also im Süden Manitobas, Saskatchewans und Albertas - und in North Dakota bis nach Kansas haben sich viele Schwarzmeerdeutsche (ot Mennoniten) niedergelassen, nachdem ihnen in Russland immer mehr die alten Privilegien abhanden kamen. Dort kann man noch heute an der Gestalt bzw. am Grundriss der Siedlungen erkennen, wer die Ortschaft gegründet hat, Deutschrussen oder Norweger/Isländer (die drei wichtigsten Kolonistengruppen in North Dakota und Südkanada). Der wichtigste Unterschied zu den Siedlungen anderer Kolonisten: Die Deutschen bauten konsequent so, wie sie aus Südrussland gewohnt waren: In kompakten Dörfern. Die waren auch genauso aufgebaut wie zu Hause: Die Kirche im Zentrum, die Höfe oft als Dreiseithöfe. Allerdings machte z.B. in North Dakota der "Homestead-Act" den Siedlern oft einen Strich durch die Rechnung: Demnach musste nämlich der Hof auf dem Stück Land liegen, das man bebaute. Dadurch kam es zur Zersplitterung der Dörfer. Nichtsdestotrotz kam es auch hier zu Straßen- bzw. Hufendörfern, wie man sie auch aus Europa kennt, allerdings in größerem Maßstab, denn die Höfe lagen weiter auseinander. Interessant ist, dass die Deutschrussen sich im Unterschied zu den Norwegern, aber ähnlich wie die Isländer kaum in der Politik engagierten. Deutschrussen wie auch Isländer (deren Insel damals von Dänemark beherrscht wurde), waren es nicht gewohnt, politisch aktiv zu werden. So stellten in North Dakota um die Jahrhundertwende (19./20.Jh.) zwar 10% der Bevölkerung, aber in viel geringerem Umfang Politiker aus North Dakota, während das Verhältnis bei den Politikern norwegischer Abstammung praktisch umgekehrt war. Das hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Interessen North Dakotas, die in Washington vertreten werden konnten. Die Entwicklung z.B. North Dakotas wurde dadurch entscheidend geprägt. VG Christian |
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