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Vertreibung in der Geschichte
27.09.2014, 19:11
Beitrag: #25
RE: Presseschau "Slowenien wird deutsch"
Wie du von Slowenien - aus dem allerdings ebenfalls Deutsche vertrieben wurden - auf Tschechien kommst, kann ich nicht nachvollziehen.

Da du da aber einige haarsträubende Ansichtetn postest, möchte ich doch drauf antworten.
(26.09.2014 14:23)liberace schrieb:  Verbrechen bleibe Verbrechen, egal wer sie begangen hat.

Die Vertreibungen der Sudetendeutschen waren Unrecht. Das, was die Deutschen zuvor in Tschechien angerichtet haben, war ein Verbrechen.
Dass die Tschechen sich nicht gewehrt haben, stimmt so nicht. Deine Aussage über das Heydrich-Attentat ist grob geschichtsverfälschend.

Tschechien - einziges demokratisches Land Mitteleuropas vor der Besetzung durch die Deutschen und zum Teil den Deutschen preisgegeben, ohne dass man die Tschechen gefragt hätte - war das erste Land, das regelrecht besetzt wurde. Anfangs wurde das Land - nach der erzwungenen Trennung von der Slowakei - wie eine Kolonie regiert. Das mag den tschechischen Widerstand gedämpft haben.
Als dann jedoch Heydrich nach der Ablösung des bisherigen tschechischen "Statthalters" begann, die Bevölkerung nach den NS-Rassekriterien zu durchforsten, wurde den Tschechen wohl endgültig klar, was die deutsche Herrschaft bedeutete. Folge: Das Attentat auf Heydrich.

Dass die Sudetendeutschen vertrieben wurden, haben sie wohl zuvörderst der "Sudetendeutschen Partei" zu verdanken, die sich lautstark als Vertretung derjenigen Bewohner Tschechiens präsentierte, die von der Mehrheit unterdrückt würden und denen angestammte Rechte verweigert würden. Sie bezog sich dabei auf das Versprechen der Prager Regierung, aus der CS so eine Art Scheiz zu machen, was nicht erfolgt ist. In Sachen Rassismus war die SdP "eifriger" als die NSDAP selbst, ihr Programm ging teilweise über das hinaus, was das der NSDAP enthielt. Als das Sudetenland in das Reich "angeschlossen" wurde, gab es auch Vertreibungen - von Tschechen. Dass die SdP laut Wahlergebnissen die überwältigende Mehrheit der Sudetendeutschen vertrat, dürfte noch mehr dazu beigetragen haben, das jahrhundertelang recht gute Verhältnis zwischen Tschechen und Deutschen in Böhmen zu vergiften, und zwar nachhaltig.

Gefallen haben dürfte die deutsche Besatzung Tschechiens den wenigsten Tschechen, vor allem, weil ihnen bekannt war, was die Oberen der SdP so rumtönten. Aber sie hatten auch schon die Habsburger ausgehalten, und so warteten die Tschechen wohl erst einmal ab, was da kommen würde. Wie gesagt, erst Heydrich brachte die Wende.

Wie gesagt, die Vertreibungen - während derer zweifellos auch Verbrechen geschahen - waren Unrecht. Die Massaker der Deutschen in Lidice und Ležáky waren ohne Einschränkung Verbrechen, ebenso die Einrichtung des KZ Theresienstadt und diverser kleinerer KZs in Form von Außenlagern.
Man sollte da schon genau unterscheiden.

Im übrigen bitte ich hiermit die Moderation, die Mails, die sich auf Tschechien beziehen, aus diesem Strang auszugliedern. Slowenien ist hier das Thema, nicht Tschechien oder die Sudetendeutschen.

VG
Christian
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Vertreibung in der Geschichte - Suebe - 16.10.2012, 20:14
RE: Presseschau "Slowenien wird deutsch" - 913Chris - 27.09.2014 19:11

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