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"unpolitische" Künstler und das 3.Reich
04.07.2015, 10:13
Beitrag: #12
RE: "unpolitische" Künstler und das 3.Reich
(10.06.2015 11:15)Triton schrieb:  Kein deutsches Phänomen. In Frankreich gab es überhaupt nur résistance, was auf die wenigen Wochen zwischen Spätsommer und Winter 1944 auch zutrifft, als jeder wusste, dass die Besatzung zu Ende geht.

Gewählt hatt Hitler doch auch niemand.

Neben den vielen Widerständlern war auch die Ahnungslosigkeit bzgl. der Judenpolitik ein weit verbreitetes Phänomen. Es ist zwar richtig, dass der Normalbürger andere Sorgen hatte und vor allem von alliierten Bombern bedroht war und deshalb wenig Mitleid hatte, aber dass jüdische Mitbürger nach und nach alle verschwanden und sicher zumindest in KZs gelandet sein müssen, das war praktisch Allgemeinwissen. Aber nach dem Krieg wusste keiner was, sogar Albert Speer spielte diese Platte ab.

Speer überhaupt typisch für die Nachkriegsdeutschen, wollte ja sogar Attentäter gewesen sein, dabei war er noch wenige Tage vor dem Ende in Hitlers Bunker.

Nach dem Krieg wurde in Frankreich die Mär verbreitet, fast jeder Franzose sei bei der Resistance gewesen. Dabei wussten die echten Widerstandskämpfer genau, dass sie an die meisten Türen nicht klopfen durften. Es gab mehr Kollaborateure als Widerständler. Es gab den Vichy-Staat mit Marechal Pétain an der Spitze. Nach der Invasion 1944 waren auf einmal alle bei der Resistance gewesen. Nach der Rückkehr der Alliierten gab es eine Vielzahl anonymer Briefe an die Resistance. Viel wurden auf Grund derartiger Beschuldigungen erschossen. Mancher entledigte sich so seines Kreditgebers. Marechal Pétain, der Sieger von Verdun im I. Weltkrieg, wurde von französischen Truppen im Schloss Sigmaringen aufgegriffen, vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Auf Grund seines hohen Alters und seiner Verdienste währen der Schlacht um Verdun 1916 im 1. Weltkrieg wurde er zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er starb Anfang der `50 er Jahre auf einer Frankreich im Atlantik vorgelagerten Insel, auf die man ihn verbannt hatte. Heute kommen wieder viele Franzosen nach Sigmaringen und besichtigen die kleine Kammer, die Pétain in den letzten Kriegswochen bewohnt hatte.
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RE: "unpolitische" Künstler und das 3.Reich - liberace - 04.07.2015 10:13

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