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Richard III und seine Darstellung in der Literatur
18.09.2016, 18:18
Beitrag: #17
Fazit
So, jetzt muss ich natürlich auch noch meinen Senf dazu geben.

Mich hat Inspektor Grant überzeugt. Zumindest davon, dass Richard III nicht schuldig ist. In vielen anderen Passagen, die ich hier natürlich nicht widergegeben habe, widerlegt er durch Briefe und Berichte das Bild, das die Geschichte von Richard gezeichnet hat. Tatsächlich, wenn man z.B. an Lord Stanley oder Jane Shore denkt, ist Richard erstaunlich wenig rachsüchtig.
Und natürlich ist es nur sehr schwer vorstellbar, dass eine Frau dem Mörder ihrer Söhne ihre Töchter anvertraut und dem ältesten Sohn rät, sich diesem Mörder zu unterwerfen.

Ob es wirklich Heinrich VII war, der die Prinzen ermordete? Dessen bin ich mir nicht so sicher. Er hat ein Motiv- aber Grants Ermittlungen zeigen auch, dass er gewisse Skrupel hatte. Stillington, der jüngere de la Pole- er ließ sie ins Gefängnis werfen, aber er brachte sie nicht um.
ich frage mich, was mit John Morton war. Er war es, der die Gerüchte streute. Morton wurde unter Heinrich VII Erzbischof von Canterbury, Morton zettelte eine Invasion zugunsten der heinrichs und nicht der Prinzen an...

Eine andere Frage, die ich mir stelle, ist die, was die Bücher von Jean Plaidy und Josephine Tey miteinander zu tun haben. Es ist wohl kein Zufall, dass beide relativ kurz nach einander erschienen und von der tendenz her den gleichen Inhalt- und den gleichen Bösewicht (John Morton) hatten. Aber einen Zusammenhang zwischen den beiden Büchern habe ich bisher nicht ermitteln können.

Es gibt ein weiteres Buch zu dem Thema, das ich da liegen habe. Aber ich bringe es nicht fertig, es zu lesen. Es ist Philippa Gregorys "Die Königin der Weißen Rose". Hauptperson hier ist Elizabeth Woodville. Nur ins Ende habe ich reingeschaut. Auch hier ist Richard nicht der Bösewicht.

Thomas Morus. Damit fing es an. Wenn Grant recht hat (und ich vermute, dass es eigentlich Horace Walpole war, der diesen Schluss zog- beide Autorinnen verweisen auf ihn als Quelle) so hat das gehässige, rachsüchtige Geschreibe eines Mannes- John Mortons- über die Jahrhunderte das Bild Richards in der Geschichte bestimmt.
Genug Anlass zu fragen, ob das, was in Büchern so geschrieben steht, auch so stimmt...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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Darstellung bei Shakespeare - Bunbury - 18.09.2016, 17:02
Fazit - Bunbury - 18.09.2016 18:18

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