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Richard Nixon, der Misanthroph im Weissen Haus...
12.09.2017, 20:27
Beitrag: #5
RE: Richard Nixon, der Misanthroph im Weissen Haus...
Trotzdem würde es mich interessieren, ob du für deine Meinung auch eine andere Quelle als den Artikel bei Wikipedia hast?

Den Artikel habe ich mir bereits durchgelesen, aber um mich zu einem solchen Thema wirklich vernünftig und fair äußern zu können, ist das, was Wikipedia behauptet für mich nicht wirklich relevant, das ist eine mögliche Auslegung bzw. die Meinung von dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin auf Wikipedia, der oder die diesen Artikel geschrieben hat.

(Es kommt oft genug vor, dass ich letztlich einem Wikipedia-Artikel nur zustimmen kann, aber dazu muss ich auch meine eigenen Recherchen gemacht haben.)

Wikipedia ist mit Blick auf harte Fakten / Eckdaten für mich eine nützliche Erstinformation (und für die Gestaltung eines Textes manchmal auch eine formale Orientierungshilfe). Aber bei der Auslegung und Interpretation der Fakten, bilde ich mir aufgrund der Quellen lieber mein eigenes Urteil. (Ich finde es schade, dass Wikipedia sogar eine Art Zensur hat, wonach die Anzahl der angeführten Literatur reglementiert ist und daher die Artikelerstellerinnen bzw. -erstellern darüber entscheiden, was für Literatur und Quellenbelege angeführt werden dürfen.)

Daher auch meine Frage:
Gibt es für dein Statement auch andere Quellen als den Artikel bei Wikipedia? Ich würde sie gerne auch kennen lernen.
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Einen Satz wie "Über Kennedy und Nixon hat die Geschichte ihr Urteil gefällt und es ist eindeutig", halte ich für sehr bedenklich. Das Urteil fällt doch nicht die Geschichte, sondern das Urteil fällen Menschen, und Menschen können leider irren ... Daneben habe ich selbst bisher noch nie einen historischen Fall gefunden, dass ein geschichtliches Urteil tatsächlich eindeutig gewesen wäre. (Nehmen wir zum Beispiel Richard III. ...)

Dass es viele damals anders gesehen wurde, zeigt das nicht eigentlich, dass wir es hier mit einem komplexen Fall zu tun haben, der sich nicht auf ein Pauschalurteil mit Deutungshoheit reduzieren lässt?

Dass Nixon unbedarfte Zeitgenossen reinlegen konnte, ist eine Behauptung, die mich als Erklärung nicht so recht überzeugt, und aus meiner Sicht auch etwas billig ist. Abgesehen davon - haben wir wirklich das Recht, Menschen, die Nixon reinlegen konnte, abzuwerten?

Ist hier nicht eher die Frage sinnvoll? Womit schaffte Nixon es, dass Menschen auf ihn reingefallen sind. Denn nach der Beschreibung, die du gibst, verfügte er über keine wirkliche Qualitäten, mit denen er Menschen hätte blenden können: ein nervöser, über-ehrgeiziger Durchschnittstyp ohne echtes Charisma, der offensichtlich Menschen hasst und nicht einmal imstande war, das zu überspielen. Und mit solchen Mängeln soll er gerade unbedarfte Zeitgenossen reingelegt haben?

Merkwürdig finde ich auch, dass er die Präsidentenwahl nur knapp verlor, obwohl sein Gegner Kennedy, nach der Beschreibung, die du gibst, ihm in jeder Hinsicht haushoch überlegen gewesen sein muss: jünger, klüger, eloquenter und vor allem lässiger. Er vermittelte zudem den Eindruck, dass er nicht einmal scharf darauf war, Präsident zu werden (das macht sich immer gut) oder auch nur beliebt sein wollte (das ist etwas, mit dem jemand wirklich punkten kann). Hätte Nixon gegen solch einen "Traum-Kerl" nicht haushoch verlieren müssen?

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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RE: Richard Nixon, der Misanthroph im Weissen Haus... - Teresa C. - 12.09.2017 20:27

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