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Hitlers Antisemitismus
26.11.2017, 16:49
Beitrag: #33
RE: Hitlers Antisemitismus
Die Revolution in München fand am 7.11.1918 statt, wie zufällig der 1. Jahrestag der Oktoberrevolution in Petrograd. Parallel zum politischen Umsturz übernahm ein sozialistischer Soldatenrat de facto die Macht in den Münchner Kasernen. Diese Soldatenräte bzw. Kasernenräte waren wegen ihrer starken sozialistischen bzw. kommunistischen (und nicht etwa sozialdemokratischen) Durchsetzung die Körperschaften, auf die sich die neue sozialistische Regierung um Kurt Eisner (USPD) absolut verlassen konnte.

Hitler kam am 21.11.1918 nach München. Er meldete sich beim 2. Infanterie-Regiment im Münchner Norden, weil es das Ersatzregiment seiner Fronteinheit war. Hitler wurde der 7. Kompanie des Ersatzbataillons des 2. Infanterie-Regiments zugeteilt.

Hitler war damals politisch völlig unbekannt. Niemand der führenden Revolutionäre kannte Hitler, noch wusste jemand überhaupt von ihm.
Die einzigen Leute, mit denen er allmählich bekannt wurde, waren die Soldaten seiner Kompanie und das waren ganz grob über den Daumen gepeilt ungefähr 100 Leute und das auch noch durch ständige Zu- und Abgänge stark schwankend.

Ihr dürft Euch nicht vorstellen, dass hier verkappte Nazis saßen, die nur auf Hitler warteten. Ganz im Gegenteil. Die allermeisten dieser Leute waren Träger der Revolution gewesen und standen der USPD oder den Kommunisten nahe.
Die 7. Kompanie wurde am 12.2.1919 im Zuge einer Neuordnung des 2. Infanterie-Regiments in 2. Demobilmachungskompanie umbenannt.

Hitler wurde dann am 15.2.1919 zum Vertrauensmann eben dieser Kompanie gewählt! Also welche politische Gesinnung hat er hier an den Tag gelegt? Ein Vorgang, den er übrigens wohlweislich sein Leben lang verschwieg. Als Vertrauensmann arbeitete er z.B. auch mit der sozialistischen Propagandaabteilung seines Regiments zusammen und versorgte seine Kameraden mit sozialistischem Propagandamaterial.

5 Tage später wurde er dann von seiner Kompanie zusammen mit 37 seiner Kameraden als ständige Wachmannschaft zum Münchner Hauptbahnhof geschickt, das war genau einen Tag vor Eisners Ermordung. Daraufhin bzw. in den Tagen danach, d.h. bis zum 24.2., kam es in und um den Hauptbahnhof zu mehreren tätlichen Übergriffen / Gewaltaktionen durch aufgebrachte Mitglieder der Bahnhofswache gegen Passanten, die als Gegner der Revolution verdächtigt wurden. Dass Hitler selbst zugeschlagen hat, ist nicht beweisbar, möglich ist es aber schon.

Am 26.2. erschien dann eine von Toller geleitete Delegation des ABSR (Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrats) im Hauptbahnhof, um mit den Soldaten zu sprechen und traf dort 26 Mann an. Das war genau der Tag, als Eisner in einem großen Trauerzug beigesetzt wurde, dem Hitler zuschaute. Hierzu gibt es ein Foto.

Am 13.4.1919 wurde dann in München die "Kommunistische Räterepublik Baiern" proklamiert. Und siehe da, nur 2 Tage später wurde Hitler von eben jener 2. Demobilmachungskompanie zum stellvertretenden Bataillonsrat gewählt! Auch diesen Vorgang verschwieg er wohlweislich sein Leben lang.

In der Literatur vertreten Historiker die Auffassung, dass Hitler bis zurück in seine Wiener Zeit (1908 - 1913) deutschnationale, fremdenfeindliche und antisemitische Auffassungen in sich aufgenommen habe. Angeblich habe er Lueger, Schönerer und Liebenfels gelesen. Etwa so nach dem Motto, wenn er doch ab August 1919 als antisemitischer Hetzer auftrat, dann muss doch auch schon früher etwas davon in ihm vorhanden gewesen sein. Man stellt hier einen Kausalzusammenhang her, der zwar naheliegend sein mag, aber deswegen noch lange nicht schlüssig ist. Und er stimmt auch nicht.

Nun zu Hitlers Antisemitismus:
Tatsächlich war Hitler bis zum Zusammenbruch der Münchner Räterepublik am 1.5.1919 überhaupt kein Antisemit, noch nicht einmal ansatzweise! Ganz im Gegenteil! Er leistete für die teilweise von Juden geführte Räterepublik eifrig und hingebungsvoll Dienst.

Er war gleichsam bis zum selben Datum weder deutschnational oder fremdenfeindlich und schon gar nicht Nazi, noch nicht einmal ansatzweise! Ganz im Gegenteil! Er leistete für eine anfangs sozialistische und sich später kommunistisch radikalisierende Räterepublik eifrig und hingebungsvoll Dienst!

Das ist der Hitler, den unsere Historiker bis zum heutigen Tag nicht durchschaut haben.

JottHa
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