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Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
30.06.2012, 12:19
Beitrag: #51
Yaxchillan - Mayaklassik .
.

Yaxchillan ( grüner Stein ) .

Der Name der Stadt war vermutlich : Siyaj Chan .
Die Stadt liegt in einer Flusskehre und wird daher an drei Seiten
vom Rio Usumacinta umflossen .
Der Name des Flusses stammt aus einer zentralamexicanischen
Nahuasprache und bedeutet Affenfluss .

In der Regenzeit , bei Hochwasser und bei Hurrikanüberflutungen
war die Stadt eine Insel .
Satellitenbilder der Überflutung Oktober 2010.

http://hurrikansaison.blogspot.com/2011/...o-rio.html

Aus diesem Grund leuchtet mir die Errichtung einer Hängebrücke ein .

Film über die Brückenkonstruktion :
http://www.youtube.com/watch?v=ZBZF281JycA

http://www.youtube.com/watch?v=7AJH09JbKeI

http://www.youtube.com/watch?v=RDLX7vgV0mE

Die Gegend und das Stadtgebiet war schon in der Präklassik besiedelt .

Aber der erste bekannte Herrscher war Yopad B`alam ( Penis-Jaguar ) um 359. .
Dann folgten 5. Nachfolger .
Yaxchillan war nur eine unbedeutende Stadt unter Mehreren .

Der Siebte war Speerschleuder ( Mond ) - Schädel ( 454-467. ).
Der Name Speerschleuder deutet auf eine Verbindung zu Tik`al hin .
Es folgten mehrere Kämpfe mit den Nachbarn .
Und um den Handelsweg Rio Usumacinta begann die Feindschaft mit Piedras Negas .
Yaxchillan konnte gegen den Rivalen Piedras Negas einen Sieg verbuchen .
Bis Mitte des 5. Jahrhundert war Yaxchillan Verbündeter Tik`als .

Vogel Jaguar II.( 467 ) konnte den Herrscher von Piedras Negas als Vasall bezeichnen .

Aus Wikipedia ; Urheber : Simon Burchell .

[Bild: 220px-British_Museum_Yaxchilan_lintel_16.jpg]
Und größer :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Yaxchi...lintel.jpg

Knoten-Jaguar I. ( 508.-518. ) begann Kriege mit Bonampak ,
Piedras Negas und Tik`al .
514. wurde er nach einer Schlacht vom Herrscher von Piedras Negas gefangen genommen , aber er starb erst ca. 518.

K`inich Tatbu Joloom II. ( 526-537. ) folgte seinem Onkel als 10. Herrscher .
Er nahm wiederum den Herrscher von Bonampak gefangen .
Aus seiner Zeit stammen die beschrifteten und bebilderten Türstürze .
In seiner Zeit wurden die Herrscher von Bonampak und Lakamtuun gefangen haben und kriegerische Erfolge gegen Calacmul und Tik`al erreicht haben ?

Von 537. bis 629. ist nicht viel bekannt .
Ein Knotenauge Jaguar II. wird 564. erwähnt .
Vielleicht war Yaxchillan nach einem verlorenen Krieg der Vasall
eines anderen Stadtstaates ?

629. bis 669. regierte Vogel Jaguar II.. In seiner Zeit wurde Yaxchillan
wieder selbstständig .
Auf den Wandmalereien in Bonampak beschreibt sich dessen Herrscher als Vasallen von Yaxchillan .
Es wurden auch wieder Kriege geführt .
In seiner Regierungszeit heiratete er Frau Pakal aus einer autonomen Nachbarstadt.
Und die Adeligen der Beiden vereinten sich zu Yaxchillan .
Aus dieser Verbindung entstand ihr Sohn Itzamnaaj Balam II. ( Schild-Jaguar II. , 681.-742. ) .
Er feierte mehrere Siege gegen Nachbarn , aber eine Niederlage gegen Piedras Negas .
Es war wohl nur eine verlorene Schlacht , denn seine Bautätigkeit
ging unverminderte weiter .
Die ganze Region blühte in seiner Zeit auf .

Er war mit mehreren Frauen verheiratet .
Wahrscheinlich aus politischen Gründen auch mit einer Prinzessin ,
Frau Ik ( Toten ) -Schädel aus Calacmul.
Nach seinem Tode ist ein Regierungsdatum von Joaat Balam II. ( 749. ) ,
einem Sohn mit seiner ersten Frau Xook , bekannt .

Frau Xook war eine bedeutende Frau , sie durfte sich ein eigenes Palasthaus
errichten und von Ihr wurden einige Bilder von Blutopferungen angefertigt .

Aus wikipedia ;[/b].


[Bild: images?q=tbn:ANd9GcQwmjwlJhaTM8vppgqZ6IV...rQW81gT9Vw]

Und größer :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Yaxchi...lintel.jpg

Frau K`ab`al Xook bei einem rituellem Blutopfer .
Ihr wird von ihrem Gemahl Itzamnaaj B`alam II. assistiert ,
Der Ihr mit einer Fackkel leuchtet .

Der kunstsinnige Sohn Yaxuun ( Vogel ) Jaguar II. ,
aus der Verbindung mit der Prinzessin aus Calacmul ,
kam erst 752. an die Regierung .
Vermutlich gab es gegen ihn Wiederstände wegen seiner 50% Abstammung
aus Calacmul .
Denn politisch waren seine verwandtschaftlichen Beziehungen nichts mehr Wert .
Denn zwischenzeitlich war Caracol von Tik`al zweimal
geschlagen worden und zu einem regionalen Stadtstaat geschrumpft .

Aber in seiner Regierungszeit trat er als großer Bauherr auf .
Er gründete auch 10. Km. Flußaufwärts eine neue Stadt , La Pasadita .
In seiner Regierungszeit erreichte Yaxchillan den größten Einfluss .
Er starb 768..

Aus der URL :
http://www.planetware.com/map/yaxchilan-...-mx535.htm

[Bild: images?q=tbn:ANd9GcQIkRnP_uGYv1BwOYoR_VJ...iPCt4t_Mhf]

Stadtplan größer :
http://www.planetware.com/map/yaxchilan-...-mx535.htm

Ihm folgte sein Sohn Itzamna Balam II. ( 769. bis 800. )

808. feierte sein Sohn und Nachfolger K`inich Tatbu Joloom noch
die Gefangenname des Herrschers von Piedras Negas .
Aber das war die letzte Erwähnung Yaxchillans .

Den River Usumatica flußaufwärts kamen vermutlich die Putun- Maya
und eroberten und zerstörten eine Stadt nach der Anderen .

luki

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30.06.2012, 13:01
Beitrag: #52
Maya- Klassik . Ein Liebesbeweis .
.


Ein sehr seltener Beweis von Liebe ,
über den Tod hinaus .

In Tik`al und den von ihr inspirierten Städten wurden gerne
Zwillingspyramiden erbaut .
Diese stehen im Osten und Westen der Pyramidenanlage
und stehen für den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang
und symbolisieren so den Tageslauf und die tägliche Wiederkehr der Sonne .
An der nördlichen und südlichen Seite stehen kleinere Gebäude die den Himmel
und die Unterwelt repräsentieren .

Gerne wurden solche Zwillingspyramidenkomplexe zu Ehren
eines neuen Katuns errichtet .
Ein Katun bezeichnet den Zeitraum von 20. Sonnenjahren .
Der Bau des Himmels war offtmals nur eine ummauerte Fläche ohne Bedachung .
In deren Mitte eine Stele zu Ehren des vergangenen Katun stand .

Der Herrscher mußte nicht am Beginn des vergangenen Katuns regiert haben ,
ja nicht einmal geboren sein um sich und seine Regierungstätigkeit zu rühmen
und seine Einzigartigkeit seinem Volke mitzuteilen .

Zu einer Stele gehört auch ein runder Altar ,
der normalerweise ebenso dem Eigenlob diente .

711. war wieder ein Katun zu Ende .
An der Regierung war Jassaw Chan K`awiil ,
der daher den Pyramidenkomplex : N errichten ließ .

Der Komplex ist auf der linken Seite auf der Karte :

http://mayaruins.com/tikal/Tikal_map.html

Animierter Rundflug um den großen Platz :
http://archive.cyark.org/animation-of-th...laza-media

Er hatte 682. mit einem Sieg gegen Calacmul , Tik`al
von der jahrzehntenlangen Unterdrückung befreit .
Daher hätte er allen Grund gehabt die Erfolge
seiner Herrschaft öffentlich zu preisen .

Aber er begnügte sich mit einer kleineren Stele ( 16. ) , auf der er zwar als Kriegsherr ,
in Kampfmontur , abgebildet ist .
Aber ohne die obligaten gefesselten und gedemütigten Feinde .

Ein Schwarzweißbild der Stele 16.:

http://www.mayancollection.com/rubbings/tikal3.html

Aus Wikipedia ; Urheber : Kenneth Garett .

[Bild: 220px-Jade_statue_from_Tikal.jpg]

Pokal mit dem Abbild des Herrschers .

Und jetzt kommt das Interessante .
Auf dem Altar ( 5. ) verzichtete er gänzlich auf kriegerische Motive .

Das Bildnis zeigt zwei stehende Persönlichkeiten , links der Herrscher ,
die über einem Häuflein Knochen , sich beratend unterhalten .

Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD .


[Bild: 80px-Tikal_Alt5.jpg]

Und größer .
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127154222

In der URL ist eine Hell-Dunkelabbildung :
http://blog.hmns.org/?tag=tikal

Umrundet wird das Bildnis von Mayaglyphen .
Und diese beschreiben die Situation :

Der Herrscher Jassaw Chan K`awill berät sich mit einem
entfernten Verwandten .
Anlass ist seine Ehefrau , die in einer anderen Stadt verstorben
und begraben ist .
Der König möchte die Gebeine seiner Gattin exumieren
und in Tik`al beisetzen lassen .
Da er sich Sorgen mache daß in jener kriegerischen Zeit
diese Stadt überfallen werden könnte und dabei die Gebeine seiner
verstorbenen Gattin eventuell geschändet würden .

So ein Text , noch dazu an so exponierter Stelle ,
ist im ganzen Mayaland einmalig .

Ich denke , diese Fürsorge , über den Tod hinaus ,
war auch ein Beweis seiner Liebe .

Luki.

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30.06.2012, 14:02
Beitrag: #53
Maya : Der Puuc - Stil .
.
Die Puuc Region :
( Bewaldeter Hügel )


Aus Wikipedia ; Urheber : HJDP .


[Bild: 350px-Puuc4.jpg]

Karte größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0612152552

Das Puuc – Gebiet ist vorwiegend eine Hügellandschaft .
Da es im Tal von Santa Elena und in den Ebenen zwischen den Karstkegeln
sehr fruchtbar ist , wurde es schon seit ca. 500. v.Chr.
landwirtschaftlich genützt .

Das Problem ist die ganzjährige Wasserversorgung .
In der Regenzeit , Ende Mai-November fällt über
90 % der 1100 mm des Regens .
Da dieses Gebiet über keine Bäche oder Teiche verfügt und bis auf den
äußersten Westen , das Grundwasser in einer Tiefe von ca. 65. Metern fließt
, wurde dieses Gebiet relativ spät besiedelt .
Für den täglichen Haushalt und die Bewässerung mußte also
das Wasser bevorratet werden .

Daher wurden bei den ständig bewohnten Weilern und Wohnhäusern
Zisternen ( Chultuns ) angelegt .
Diese wurden in die Kalkmergelschicht ( Sascab ) gegraben
und mit rundem Steindeckel verschlossen .

Bilder dazu :
http://mayaruins.com/sayil/y2_030.html

Aus Wikipedia , Urheber : Tousleso .

[Bild: 220px-ChultunYucatanSchema.jpg]

Mittels gepflasterten , abgeschrägten Böden , in den Innenhöfen ,
floß das Regenwasser in diese Zisternen .

Solche Chultuns konnten in der Regenzeit bis zu
30 000. L. Wasser aufnehmen .
Diese Wassermenge reichte für 12. Personen ca. ein Jahr .

In den Ortschaften und Städten benutzte man zusätzlich das Gelände .
In natürlichen Senken wurden Wasserreservoire ( Ak`alche ) angelegt .
Neben den natürlich vorkommenden Regenwassertümpeln ( Aquas ) .

Die ersten Steinhäuser wurden erst in der späten Präklassik errichtet
( 300.v.Chr. - 250.n.Chr. ) .
Um 400. in der frühen Klassik wurden erst die ersten größeren Steinmonumente
errichtet .
In der Frühklassik war in der Puucregion Oxkintok die größte Ansiedlung .
Es wurde noch in einer Bautechnik gebaut
( Proto-Puuc ) , die noch der Palenques ähnelt .

Aus Wikipedia ; Urheber : HJDP .


Torbogen Ostseite in Labna .
Neue Technik ( Kraggewölbeähnlich ) :

[Bild: 250px-Labn%C3%A1_arco.jpg]

Und größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0425160643

Ab 600. erfanden sie , in der Region , aber eine neue Bautechnik .
Wesentlich massiver , die auch statisch neuere Möglichkeiten erlaubte .

Der Kern der Bauten bestand aus Bruchsteinen die mit viel Mörtel verbackt wurden .
Man blieb zwar optisch bei der Kraggewölbekonstruktion ,
aber es wurden nicht mehr die einzelnen Steine , immer etwas zur Mitte verschoben , aufeinandergeschichtet .
Sondern sie wurden , wie bei Tonnengewölben , aber mit sehr dicken Mörtelfugen , gemauert .
Aus diesem Grunde konnten auch breitere Räume , errichtet werden .


Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD .


Zimmerplan des Hauptgebäudes von Xcanelcruz , nahe Labna :

[Bild: 220px-Xcanelcruz.png]

Waren die schmalen Palastkammern in den Zentren der südlichen Klassik nur den höchsten Mitgliedern der Herrscherfamilie vorbehalten ,
baute man in der Puuc- Kultur auch Wohnhäuser mit Steingewölben .

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30.06.2012, 14:35
Beitrag: #54
Puuc - Region - Uxmal .
.

Die Puuc-Klassik .

Im frühen Puuc Stil wurde von ca. 600. bis ca. 770. gebaut .
Ab ca. 770. entstand der klassische Puuc-Stil .
Der sich in zwei Oberflächenschmuckstile teilte .
Der Säulenstil der durch Bänder waagrecht geteilt wurde
und die früheren Holzhäuser immitierte .
.
Und in den Mosaik- oder Mattenstil .
Damit waren meißt die Fassaden der Herrschafts- oder
Verwaltungsgebäude geschmückt .

Ein Titel der Herrscher im nördlichen Yukatan war auch :
Herr der Matte .
Damit wurde ausgedrückt daß Er der Oberste des Verwaltungsaparates war .

Durch den Zerfall der Städte des Peten ( Tik`al und Co. ) , flohen viele Einwohner
nach Norden .
Um 850.. bis ca. 950. verzeichnete das Puucgebiet einen beträchtlichen Bevölkerungszuwachs .

Im 9. Jahrhundert gab es Dutzende konkurierende Städte mit einem Einzugsgebiet
von 50.-100. km² .

Wichtigere Zentren variierten in der reinen Stadtgröße von z.B.:
Lana = 3. km² ,
Yaxhom = 8. km² und
Uxmal ca. 20. km² .

Die waren , von der Bebauung her , mit heutigen Gartenstädten vergleichbar .
Mit viel Anbauflächen zwischen den Wohnbauten .

Aus Wikipedia ; Urheber : HJDP .

[Bild: 220px-Uxmal_Plan2.jpg]

Große Zentren bildeten den Mittelpunkt .
Dann waren mittlere Zentren an den Rändern , umrundet von kleineren Zentren ,
die wieder von einer vielzahl von Siedlungen und Weilern umgeben waren .

Uxmal war mit einer 18. km langen Sacbe
( Dammstrasse ) über Nophat mit Kabah verbunden .

Daß die nur eine Prozessionsstrasse war , glaube ich nicht .
Denn in ihrer Nähe befanden sich mehrere kleine Städte .
Daher wird sie auch für Transporte benützt worden sein .

http://de.wikipedia.org/wiki/Kabah

http://de.wikipedia.org/wiki/Uxmal

Aus Wikipedia ; Urheber . Hermann Lujken .


Ab diesem Torbogen begann in Kabah die Sacbe Richtung Uxmal :

[Bild: 220px-Kabah_Arch_2002.12.29_27.jpg]

Bild größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1231125155

Im Popol Wuj ( in der Kolonialzeit ( ca. 1581. )
in lateinischen Schrift geschriebene Mayatexte steht daß die Stadt Uxmal
um 731/751. von den Tutul Xiw gegründet ( erobert ) wurde .

Und zwar von Hun Uitzli Chac und Ah Cuitok Tutul Xiu ,
aus der Familie der Tutul Xiw .
Der Name Tutul Xiw kommt nicht aus einer Mayasprache sondern aus
Zentralmexico ( Nahua ) .
Die Tutul Xiw sollen aus Tabasco eingewandert sein .

Uxmal errang im östlichen und mittleren Puuc die Vorherrschaft
und zog große Bevölkerungsteile von Anderen Städten ab .
Sogar in vorher großen Städten wie Oxkintok verringerte sich
die Monumentalbautätigkeit aufgrund ihres Machtverlustes .

http://www.tourbymexico.com/yucatan/oxki...kintok.htm

Aus der Seite mexico-lexikon.de :
http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...itle=Uxmal

[Bild: 150px-Uxmal_Plan.JPG]

Karte größer :
http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...l_Plan.JPG

Unter Chan Chaak K`ak`nal Ajaw ( Fürst Chac ) erreichte die Stadt
den Höhepunkt .
In Uxmal verstärkte sich gleichzeitig die Bautätigkeit .
Unter seiner Regierung wurde der Ballspielplatz , das Nonnenviereck
und der Palast des Gouverneurs erbaut ( 890.-915. ) .

Das Nonnenviereck bildete zugleich das Kosmogramm der Mayas ab .
Ihre Gebäude haben verschiedene Höhenlagen .

Der Ballspielplatz , der mit einer Strasse mit der Südseite des Nonnenviereck
verbunden ist , bildet den Einstieg in die Unterwelt ab .
Die Südseite ist die Tiefste .
Gegenüber die höhergelegte Nordseite ( Chan-naah , Himmelshaus )
stellt den Himmel dar .
Die Ostseite stellt die Erschaffung der Welt dar .
Während die Westseite für den Tod und die Wiedergeburt sowie
für Opfer und den Krieg steht .

In der Mitte der Anlage stand eine große Steinsäule die den Weltenbaum
symbolisierte sowie ein Jaguaraltar der die kosmische Herdstelle abbildete .


Aus Wikipedia ; Urheber : Willim H. Holmes .


[Bild: 220px-Uxmal_%28Holmes%29.png]

Und größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1116212440

Der Machtzuwachs von Uxmal ging mit Eroberungskriegen einher .
In den , zum Machtbereich Uxmals gehörenden , Städten wurden ab 900.
vermehrt Gefangene abgebildet , wie z.B.: auf der Stele 14. aus Uxmal , ganz unten .

Zeichnung der Stele 14:
http://academic.reed.edu/uxmal/galleries...eum-17.htm

Bild von Itza-Kriegern :
http://de.wikipedia.org/wiki/Mul_Chic

Es sind wichtige Persönlichkeiten der Itza in Uxmal erwähnt .
Das und mehrere Bilder mit Itzakriegern läßt darauf schließen
daß die Erroberungen Uxmals mit Hilfe aus Chichen Itza und Söldnern
aus dem Norden errungen wurden .

Ab ca.950. war die Herrlichkeit vorbei .
Vielleicht waren einige Trockenjahre mitschuld .

Aber nach 950. wurden nur mehr einige L-förmige Bauten im Itza-Stil errichtet .
Ebenso wurde nur mehr Sotuta -Keramik , die den Itza zugerechnet wird , gefunden .

Ein mögliches Szenario wäre daß der Beistandspakt mit den Itza zerfiel
und diese Uxmal erroberten .

Möglich daß später , mit verringerter Bevölkerung , sich die Puuc-Mays die Stadt zurückgeholt hat .
Denn am Ende wurde um das Zentrum eine Stadtmauer zur Verteidigung errichtet .
Aber es half nichts , der Osten und das Zentrum des Puuc entvölkerte sich .

Oxkintok und Städte im Westen ( Golfnähe ) waren noch , zwar verkleinert ,
bis zur Erroberung durchdie Spanier bewohnt .

Luki.

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30.06.2012, 15:04
Beitrag: #55
Maya - Klassik . Ihre Götter und ihre Kosmologie .
.
Die Kosmologie der Mayas :

In den nächsten Beiträgen möchte ich über die Schöpfungsgeschichte , ihre Schöpfungsmythen und die Götter der Mayas schreiben .

Da man vor der Entzifferung der Maya-Glyphen nur die verschiedenen
Ausgaben des Popol Wuj hatte , griff man daher auf
dessen Schilderungen zurück .
Problematisch daran ist daß diese Bücher erst im 17/18. Jahrhundert
in lateinischer Schrift in der K`iche-Mayasprache ( Quiche ) geschrieben wurde .
Und daher die Geschichte und die religiösen Vorstellungen der näheren Vergangenheit erwähnt , bis maximal in die mittlere Spätklassik ( ca. 1250. ) .

Da sich aber gerade in der Zeit , durch zentralmexicanischen Einflüssen ,
sich der Götterhimmel und ihre Vorstellungen verändert hatten
war die Lesbarkeit der älteren Schriftfunde sehr hilfreich .

In ihrer Vorstellung ist die Jetztzeit nicht der erste Erdzeitzyklus .
Vor der Jetztzeit war die Geburt des Urgötterpaares .
Etwa acht Jahre vor der Schöpfung wurde der Urvater geboren .
Zwei Jahre später folgte ihm seine Frau .
Auf einer Throninschrift im Tempel XIX. in Palenque steht geschrieben ,
daß der Gott Izamnaaj den ersten Vater ( Urvater ) inthronisiert habe .
Der Gott Izamnaaj hatte also schon vor der Erschaffung des ersten Paares gewirkt
und ist somit auch die erste Gottheit und das höchste Wesen im Götterhimmel
der Mayas .

Aus Wikipedia ;

Bildnis des Gottes Izamnaaj , klassische Periode .

[Bild: 250px-God_D_Itzamna.jpg]

Abbildung größer :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:God_D_Itzamna.jpg

http://en.wikipedia.org/wiki/Itzamna

Am Tage 13.0.0.0.0. , 4.Ajaw 8. Kumk`u wurde dann die Jetztzeit erschaffen .Das war am Tage : 28. September 3113 v. Chr.

Sie waren sich aber bewusst , daß es vorher schon mindestens eine Welt
gegeben hatte .
Laut letzten Forschungsergebnissen wurden ihre Vorstellungen stark
von der La Venta-Kultur ( Olmeken ) beeinflußt .

Der Übergang von der Vorigen zur Jetztzeit wurde in Inschriften
mit den Texten beschrieben :
..es wurde errichtet der Herd .
Oder ..es manifestierte sich das Abbild ..

Sie stellten sich die Erde als eine , wie im Weltmeer schwimmende Schildkröte vor .
Der Gott Izamnaaj erschuf auch den ersten mythischen Ort .
Indem er die drei Herdsteine setzte .

Das war sehr wichtig , denn jede Familie besass einen Herd und der bestand aus
drei Steinen worauf das Kochgeschirr , zum Kochen , abgestellt wurde .

Nachdem die Natur schon mehrmals erschaffen wurde und mehrere Versuche fehlschlugen , Menschen aus Erde oder Holz zu errichten ,
gelang es dem Ersten Vater und der ersten Mutter ,
die Menschen aus Maismehl zu erschaffen .
Die Mayas nannten sich daher : Maismenschen .

Im Popol Wuj der K`iche wurde von den Göttern das Universum
genau so ausgemessen , in Vierecken , wie später die Mayas ihre Milpa-Felder
oder die Häuser ausmaßen .
Ihr Kosmos teilte sich in drei Ebenen , die mit einer Achse verbunden waren ,
dem Weltenbaum .

Bild der Grabplatte Pakals des Großen .
Pakal ruht inmitte des Weltenbaumes :

[Bild: Grabplatte_Pacal.jpg]

Die Unterwelt wird mit dem Süden bezeichnet .
Sie ist der Ort wohin alle Verstorbenen gehen .
Sie wird , in Yucatan , mit den Wassern der Unterwelt begrenzt .
Im Hochland betritt man sie durch Höhlen .
Dort leben auch alle Doppelwesen der Tiere und Menschen ( Doppelgänger ) .
Sie war also zugleich auch eine Doppelwelt .

Dann folgte die belebte Mittelwelt , die Erde .
Oft wird sie als Quadrat abgebildet mit ihren vier Farben ( Himmelsrichtungen ) .
In der Mitte jeder der Seiten befindet sich eine Anhöhe mit einer Höhle ,
die den Eingang in die Unterwelt darstellen .

Der Westen trägt die Farbe Schwarz ( boox ) .
Der Süden Gelb ( k`aan k`an ) .
Der Osten die Farbe Rot ( chak ) und
der Norden Weiß ( sak ) .

Die Ekliptik der Oberwelt wird von zwei kosmischen Ungeheuern ,
im Westen und im Osten , getragen .

Die Oberwelt ist in vier Himmel aufgeteilt .

Das viergeteilte Himmelsgewölbe wird von vier Göttern ,
den Bahwatun , getragen .
Auf der Oberwelt , obenauf trohnt Izamnaaj als Himmelsvogel .

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30.06.2012, 15:21
Beitrag: #56
Der Götterhimmel - Mayaklassik .
.

Die Götter der Mayas waren sehr vermenschlicht
und nicht so fordernd wie die der Azteken .

Sie konnten auch für andere Bereiche , als ihre Ursprünglichen ,
zuständig sein .
Manchmal wurden sie von den Mayas miteinander Verschmolzen abgebildet .
In den verschiedenen Kulturperioden und den verschiedenen Mayavölkern
veränderten sich auch die Götter etwas .
Sie konnten auch ihren Zuständigkeitsbereich ändern
oder andere Gottheiten bekamen einen schon Besetzten .

Die Städte hatten noch drei bis vier persönliche Stadtgötter , die im Einflußbereich
des Stadtstaates besonders verehrt wurden .

Sie wurden geboren um zu altern und wiedergeboren zu werden .

Auf verschiedenen Bildnissen sind die Herrscher der Stadtstaaten
mit einem Baby auf dem Arm abgebildet , daß eine Gottheit darstellt .
Das vom Gottkönig behütet wird und für dessen Ernährung er verantwortlich ist .
Im Gegenzug beschützt die Gottheit den Herrscher und die Seinen .

Der Herrscher war nie schon von Geburt an göttlich .
Er gehörte zwar dem höchsten Adel an , meist der Herrscherfamilie ,
aber vergöttlicht wurde er erst durch die Inthronisation .
Wenn ihm die sakralen , vergöttlichten Herrscherinsignien überreicht wurden .

Denn damit wurde er zum Mittler zwischen dem Diesseits
( Mitnal ) und dem Jenseits ( Xibala ) in dem auch die Götter lebten .

Die Kasteiungen und persönlichen Blutopfer deren er sich
regelmäßig unterziehen mußte dienten der Ernährung der Götter .

Ihre Städte wurden nicht nur aus ökonomischen Gründen an jenen Orten errichtet .
In der Nähe befanden sich meist heilige Orte .

Bevorzugt waren Höhlen , die den Übergang in die Unterwelt symbolisierten .
Natürliche Höhlen wurden sogar künstlich verlängert .
In manchen Pyramiden wurden höhlenartige Labyrinthe als Höhlenersatz eingebaut .
Und wo keine vorhanden waren , wie in Nordyukatan , übernahmen die Cenote die Funktion der Eingänge in die Unterwelt .

Wenn es die Topographie zuließ wurden auch die Stadtzentren
nach ihrer Kosmologie aufgebaut .

Die Ost-Westachse drückte den Fortbestand des Zeitalters aus ,
denn sie stand für den täglich wiederkehrenden Lauf der Sonne .

Wobei der Osten ( Rot) für die Sonne selbst und dem Tag stand .
Der Westen ( Schwarz ) , die Richtung in der die Sonne verschwand ,
stand für die Nacht und die Dunkelheit .
Der Norden ( weiß ) wurde mit dem Mond verbunden .

Und die Mondgöttin war Ixchel , die Gattin von Izamnaaj .
Der Süden stand für den Sternenhimmel aber auch für die Venus ,
die der Kriegsstern der Mayas war .

Einige Götter der Mayas :


Hunabku : Er wird einige Male als Gott über die Götter bezeichnet
und er steht für die ewige Urenergie .
Aus ihm entstand ,

Izamnaaj : Er wird offt als Izam Ye (der Himmelsvogel ) abgebildet .
Er war der Herr des Wissens und lehrte den Mayas das Schreiben
und den Kalender sowie den Kakao und den Mais .
Weiters war er noch der Herr des Himmels und der Sonne .

Seine Gattin war ,
Ixchel : Die Erd und Mondgöttin .
Sie war auch die Schutzherrin der schwangeren Frauen .
Sie ist auch manchmal ident mit der Fruchtbarketsgöttin : Ixcanleon .

Aus Wikipedia .

[Bild: Ixchel_Dresden.jpg]

Ixchel , die Mondgöttin (Aus dem Dresdener Kodex).

Sie waren die Eltern der vier Bahwatun ( Bacabs ) ,
Die an den vier Weltgegenden die Oberwelt
( Himmel ) stützen .

Chaac ( Chac ) war der Regengott , manchmal auch der Gewittergott .
Er war ein Sohn Izamnaajs .

Aus Wikipedia ; Urheber : Adamt .

[Bild: 220px-Maya_Chaac.jpg]
Statue des Regengottes Chaac .

Huracan war ein Windgott ( Sturmgott ) .
Gott des Sturmes und des Feuers .

Es gab aber noch einen anderen Windgott .
Er war der Gott der Zahl Drei , die in manchen Mayasprachen
wie das Wort für Atem , Duft und Geist klingt .
Er stand für die Düfte ( des Kopals und der Blüten ) und dem Atem der Seele .
Aber ebenso für die Klänge der Musik .
Auf Inschriften wird er als weiße Blume ( sak nik ) oder Wind ( ik` ) beschrieben .
Die weiße Blume symbolisierte auch den Lebenszyklus des Menschen ,
von der Geburt bis zum Tode .
Damit war er auch für das Sterben zuständig , denn mit dem Entweichen
des Atems der Seele verstarb der Mensch .

K`inich Ajaw ( Kinich Ahau ) war der Schirmherr vieler Herrscherdynastien .
Er war der Sonnengott und auch der Gott des Krieges und der Opferungen .

Hunahau ( bei den K`iche` hieß er : Kimi ) war der Gott des Todes .
Bei den rituellen Ballspielen stellte der Ball seinen Kopf dar .

Aus Wikipedia ;


[Bild: Ixtab.gif]

Ixtab war der Gott der Selbstmörder .

Camazotz : Ein Fledermausgott ,
der den Menschen mit seinen scharfen Zähnen den Kopf abbiss .

Kukulkan , Cucumatz
( Quetzalcoatl ) kam vermutlich erst in der Klassik ins Mayaland .
Er war der Gott der vier Elemente .

[Bild: YaxchilanDivineSerpent.jpg]

Ah Puch : Er war ein Totesgott der offt als Skeltett abgebildet wurde .
Er brachte den Atem der Seele , des Verstorbenen , in die Unterwelt .

Pauahtun : Sturm und Donnergott .
Er war einer der vier Himmelsgewölbeträger .

Tohil : Gott des Feuers und der Opfer .

Ah Mucen Cab : Der Bienengott .


Im nächsten Beitrag geht’s um das Ballspiel der göttlichen Zwillinge .

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30.06.2012, 15:28
Beitrag: #57
Die göttlichen Zwillinge . Maya - Klassik .
.

Die göttlichen Zwillinge :

Die Brüder Jun B`atz`und Jun Chuwen waren die älteren Halbbrüder
der göttlichen Zwillinge .

Sie waren die älteren Söhne von Jun Junajpu mit der Frau Xq`ik .
Sie sind die Schutzgötter der Tänzer .

Die älteren Halbbrüder waren schon auf die Babys eifersüchtig
und versuchten sie zu töten .
Die Zwillinge überlisteten sie aber und die beiden Älteren wurden in Affen verwandelt .

Die Legende der göttlichen Zwillinge :

Aus Wikipedia ; Urheber : Heironymous Rowe .


[Bild: 220px-S.E.C.C._Hero_Twins_4_HRoe_2006.jpg]

Die Zwillinge Xb`alanke ( Junger Jaguar , alte Schreibweise - Ixbalanque )
und Junajpu ( Blasrohr , Hunapu ) fanden die Spielausrüstung des Vaters
und Onkels und sie erlernten das Ballspiel .

Wukub` Junajpu ( 7. Blasrohr ) und sein Bruder :
Jun Junajpu ( 1. Blasrohr -alte Schreibweise : Hun-Hunapu )
Mit der Jungfrau Xkik` ( Frau des Blutes ! ) war er der Vater
der göttlichen Zwillinge

Beide waren sehr ballverliebt und spielten gerne .
Und so auch vor dem Eingang zur Unterwelt .
Die Herren der Unterwelt störte der Lärm .

Daher befahlen sie den Beiden in die Unterwelt zu kommen
und mit ihnen ein Spiel auszutragen .
Das war aber nicht ehrlich gemeint , denn die Beiden wurden
ausgetrixt und getötet .
Der Kopf von Jun Junajpu wurde an den Ast eines Baumes gehängt .

Ein Mädchen sah den seltsamen Schmuck am Baum und näherte sich neugierig .
Sie griff zum Kopf , worauf ihr der Kopf in die Hand spuckte .
Das Mädchen Xkik` wurde daraufhin schwanger .

Da sie die Tochter eines der Herren der Unterwelt war fürchtete sie die Rache
ihres Vaters und flüchtete in die Mittelwelt zur Mutter der beiden Toten .

Bei ihr brachte sie die göttlichen Zwillinge zur Welt .

Diese Geschichte ist ein sehr wichtiger Teil des religiösen Verständnisses
der Mayas , denn sie steht für die Wiedergeburt .
Durch das Spucken des sterbenden Kopfes in die Handfläche der Jungfrau ,
gab er das Leben weiter.

Daher wurde er auch der Mais-Gott , da der Mais jährlich wieder wuchs
und das wichtigste Nahrungsmittel der Mayas war .
Er wird offt als Jüngling abgebildet .

Bild des Maisgottes :
http://www.kinderzeitmaschine.de/fruehe-...ht=2&ut1=5

Und es wiederholte sich die Geschichte .
Auch sie wurden in die Unterwelt befohlen .
Dort wurden sie allerlei Prüfungen unterzogen .

Z.B.: Sie mußten die zwölf Namen der Herren von Xibalba ( Unterwelt ) erraten .
Mittels einer List erfuhren sie diese .
Sie baten eine Gelse jeden der Herren zu stechen .
Und als sich diese gegenseitig fragten ob sie auch gestochen wurden erfuhren
die Zwillinge , die gelauscht hatten , die Namen .

http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...balb%C3%A1

Dann wurde ihnen eine brennende Fackel und eine glühende Zigarre
zum Aufheben übergeben , mit dem Auftrag , daß Beide am nächsten Morgen
noch die selbe Länge aufweisen mußten .
Die Zwillinge ersetzten das Feuer der Fackel mit roten Arafedern und
die Glut der Zigarre durch Feuerfliegen .

Dann mußten sie einige Nächte in den Häusern mit Messern , Jaguaren ,
in klirrender Kälte oder im Hause von Camazotz ( Todesfledermaus ) übernachten .

Um nicht getötet zu werden setzten sie ihre magischen Kräfte ein
und versteckten sich in ihren Blasrohren .
Als jedoch , am Morgen , Junajpu den Kopf heraussteckte
wurde er ihm von Camazotz abgebissen .

Daraufhin wurde Xb`alanke gezwungen mit den Herren der Unterwelt ,
mit dem Kopf von Junajpu ballzuspielen .
Er lenkte die Herren damit ab , daß er ein Kaninchen überredete ,
als Ball über über die Spielfläche zu hoppeln .
Einstweilen er den Kopf seines Bruders wieder befestigte .

Obwohl alle Versuche der Herren der Unterwelt gescheitert waren ,
die Zwillinge zu töten , opferten sich die Beiden selbst .
In der Gewissheit , aufgrund ihrer magischen Kräfte wiedergeboren zu werden .

Daraufhin zerstückelten , die Herren der Unterwelt , die beiden Leichen .
Verbrannten sie und zerrieben die Knochen .
Anschließend streuten sie die Asche in einen Unterweltfluss .
Aber nach 5. Tagen tauchten die Zwillinge , als schöne Jünglinge , wieder auf .

Aus Wikipedia . Urheber : Heironymous Rowe .

[Bild: 220px-Craig_C_style_shell_gorget_Spiro_HRoe_2005.jpg]

Größere Abbildung :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Craig_...e_2005.jpg

Mittels Zaubertricks und magischen Tänzen , verblüfften sie die Herren der Unterwelt .
Sie töteten auch viele Lebewesen und erweckten sie wieder zum Leben .

Da fragten die Herren Hune Cam und Vucb Came
( eins Tod und sieben Tod ) die Zwillinge , ob sie sich gegenseitig
das Herz herausreißen könnten und wiedereinsetzen ohne zu sterben .

Daraufhin entfernten sie die Herzen des jeweils Anderen
und legten es vor den Herren ab .
Xb`alanke zerstückelte sogar noch seinen Bruder und befahl ihm ,
unversehrt wieder aufzustehen .
Die Herren der Unterwelt waren darüber so entzückt , daß sie die Zwillinge baten
das Kunststück auch an ihnen auszuführen .

Die Zwillinge öffneten daraufhin die Brustkörbe der Beiden
und entfernten ihre Herzen .
Aber sie erweckten sie nicht mehr zum Leben .

Erschrocken durch den Tod der beiden hohen Herren der Unterwelt ,
flohen die Anderen voller Panik in die Unterwelt .
Seit damals war die Macht der Herren der Unterwelt
( Xibalba ) , durch die Zwillinge , gebrochen .

Nach ihrem Sieg gegen die Unterwelt stiegen die Zwillinge in den Himmel auf .
Junajpu wurde zur Sonne und Xb`alanke zum Mond .


luki

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30.06.2012, 15:58
Beitrag: #58
Das Ballspiel I.
.
Die Spielplätze .


Das Ballspiel :

Es war vom Südwesten der USA bis nach Honduras und El Salvador verbreitet .

Der Gummiball wurde vermutlich vor 1400. v. Chr. im Gebiet der Olmeken erfunden .
Die ältesten Plätze waren vermutlich mittels schrägen Erdböschungen begrenzt .
Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich wahrscheinlich die Regeln
und es gab auch regionale Unterschiede .

Bekannt sind uns vorallem die rituellen Ballspiele .

Aber da die Spieler ja auch üben mußten , waren der Großteil der Spiele
eher sportlicher Natur oder dienten , bei Festen , zur Unterhaltung der Bevölkerung .

Es änderten sich regional und in den Perioden , die Spielfeldgröße , die Spieleranzahl ,
die Schutzbekleidung und die Hilfsmittel .

Ich möchte zuerst das Ballspiel der Mayaklassik vorstellen .
Es ist vermutlich noch nahe an den Vorbildern der älteren mesoamericanischen Kulturen .


Der Spielplatz
:

Der älteste Ballspielplatz , im Mayaland , wurde am Grijalva-Fluß in Chiapas entdeckt . Er stammte aus dem 5. Jahrhundert v. Chr..

Über Jahrhunderte blieb die Bauart der Anlagen zimlich ähnlich .
Die Spielfeldlänge variierte zwischen 20. und 30. Metern .
Das Spielfeld war beidseitlig , über die ganze Länge ,
von schrägen Böschungen begrenzt .
Von Oben sah das Spielfeld wie eine lateinische Eins ( I ) aus .

Anklicken ; Aus Wikipedia ; Urheber : Madman 2001.

[Bild: 350px-Mesoamerican_Ballcourt_terminology_schema.svg.png]

Größere Auflösung :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Mesoam...schema.svg


Die Spielfeldmitte war Links und Rechts mit runden Steinplatten markiert ,
die ein wichtiges Ereignis abbildeten .
Auf vielen Plätzen waren solche Spielfeldmarkierungssteine auch an
den vier Spielfeldenden in den Boden eingelassen .

Anklicken ; Aus Wikipedia : Urheber : Infrogmation .

[Bild: 250px-LubaantunBallmarkerPeabodyB.jpg]

Größeres Bild :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Lubaan...abodyB.jpg

Der Spielfeldstein ist an der Unterseite verjüngt und sitzt
wie ein Pfropfen im Spielfeldrand .

In der Mayaklassik gab es auch keine Tore ( Ringe )
durch die der Ball geschleudert werden mußte .

Der Ballspieplatz wurde auch anderweitig benützt .
Da es Figuren und Abbildungen mit Ringern gibt .
Da er an zentraler Stelle lag und über Tribünen verfügte wurden in ihm
sicher auch Festumzüge veranstaltet .

Anklicken ; Aus Wikipedia ; Urheber : Adalberto Hernandez Vega .

[Bild: 220px-Cop%C3%A1n_Ballcourt.jpg]

Größeres Bild :
http://es.wikipedia.org/wiki/Archivo:Cop...lcourt.jpg

Der Ballspielplatz in Copan .

Statt der Spielfeldmarkierungen befinden sich sechs Köpfe
am oberen Rande der Böschung .

Der Ball :

Die Bälle wurden aus geronnenen Latexsaft fadenförmig zu einer Kugel gewickelt .
Sie wurden in verschiedenen Größen gefunden , vom Umfang einer Handspanne
bis zum Medizinball und dem Gewicht von drei bis 8. Kilogramm .
Mit der Möglichkeit von Trainingsbällen alleine ist der Größenunterschied
nicht erklärbar .
Vermutlich gab es mehrere Spielabarten .
Und von den Legenden her weiß man daß vermutlich jeder Spieler
einen eigenen Ball besaß .

Über die Ausrüstung im nächsten Teil mehr .

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30.06.2012, 16:08
Beitrag: #59
Ballspiel II. - die Ausrüstung .
.
Die Ausrüstung .

Sie wird den verschiedenen Spielarten angepaßt gewesen sein .

Mit kleineren Bällen konnte man sicher Barfuß und ohne Schutzkleidung spielen .
Bei den Ballspiel , in der Mayaklassik , mit Bällen die ein Gewicht von 4/6. Kg hatten schützten die Spieler bestimmte Körperpartien .

Aus Wikipedia : Urheber : Madman 2001 .

[Bild: 114px-Mesoamerica_-_manopla_and_ball.jpg]

Größere Abbildung :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:M...d_ball.jpg

Die Spieler trugen einen Schurz oder Lendentuch .
Die Hüfte schützten sie mit einem gepolsterten ledernen Yugo ( Joch ) ,
daß hinten offen war .
Es sind nur mehr steinerne Yugos gefunden worden .
Daher wird vermutet , daß diese zum Formen des Leders dienten , welches ,
wenn es in Form gebracht war , ausgepolstert wurde .

Aus Wikipedia ; Urheber : Madman 2001.


[Bild: 120px-Frog_Yoke_1.jpg]

Größeres Bild :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frog_Yoke_1.jpg

Steinerner Yugo .

Vorne am Yugo war ein steinernes Hacha befestigt .
Da ich mir eine spieltechnische Funkton nicht vorstellen kann , vermute ich daß es entweder ein Mannschaftsabzeichen oder ein Glücksbringer war .

Aus Wikipedia ; Urheber : Madman 2001 .

[Bild: 120px-Pelotaspieler_2.jpg]

Ein Mayaspieler mit Helm und Yugo .

Abbildung größer :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P...eler_2.jpg

Sie trugen manchmal auch einen Schutz , die Palmas .

Palmas in Stein abgebildet :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P...e%29_2.jpg

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30.06.2012, 16:13
Beitrag: #60
Das Ballspiel . Die Spieler .
.
Die Spieleranzahl variierte .
In der Mayaklassik spielten sie auch Einer gegen Einen .
Oder Mannschaften mit 2. / 3./ 4. oder 5. Spielern .

Auf Abbildungen ist manchmal ein König in prunkvoller Spielerbekleidung zu sehen , wie er auf einem Knie kniet .
Denn Ball in einer Handfläche hält und von Unten ,
wie beim Faußtball , mit der anderen Hand ausholt um den Ball zur Angabe zu schlagen .
Das bedeutet , eingeworfen ( den Ball ins Spiel gebracht ) wurde per Hand .

Aus der URL :
http://www.latinamericanstudies.org/maya...corona.jpg

Detail aus einem Kalksteinrelief ; La Corona .

[Bild: ballplayer-la-corona.jpg]

Später im Spiel , durfte der Ball nur mehr mit dem Körper ,
ohne Zuhilfenahme der Hände , Arme und der Füße , gespielt werden .
Vorwiegend wurde der Ball mit den Oberschenkel ,
den Hüften oder dem Gesäß weitergespielt .

Da auf Abbildungen manche Spieler , in Spielszenen ,
sich mit einer Hand am Boden abstützen , also unter den Ball gerutscht sind, trugen sie vermutlich einen Handflächenschutz .
Aber ohne Abschürfungen , blauen Flecken und gelegentlichen Prellungen dürfte kein normales Spiel ausgegangen sein .

Aus Wikipedia ; Urheber : Madman 2001.

Bildausschnitt von einer Vase .
Der Ball wurde überdimensioniert abgebildet .

[Bild: 118px-Maya_Vase_Ballplayer.png]

Vergrößert :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:M...player.png

Heutige medizinische Untersuchungen ergaben daß es eine sehr kräfteraubende Spielweise war .
Vielleicht läßt der stilisierte Spieler auf der Glyphe auch desswegen den Kopf so hängen .

Aus Wikipedia ; Urheber : de: User Zahnstein .

Mayaglyphe für Ballspieler .

[Bild: 120px-Ballspielen.png]

Vergrößerung :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ballspielen.png


Das Ballspiel hieß : pitz .
Der Ballspieler : ....aj pitz .
Diesen Namen trugen auch viele Herrscher als Ehrentitel .

Über das rituelle Ballspiel im IV. Teil.

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30.06.2012, 16:28
Beitrag: #61
Das rituelle Ballspiel :
.

Das rituelle Ballspiel :

In einer Inschrift in Yaxchillan ( Hieroglyphentreppe 2. )
steht eine Begebenheit aus der grauen Vorzeit .

Drei Götter sollen sich auf einem Ballspielplatz selbst getötet
( ch`ak baah ) , also geopfert haben .
Und jeder der drei Selbstmorde wurden als ahal ( Sieg ) gefeiert .

Daher erhielt der Ballspielplatz den Namen
Ox Ahal Eeb ( Treppe der drei Siege ) .

Die drei Götter versinnbildlichten den jungen Maisgott und damit auch
die Wiedergeburt und das alljährige Wachsen des Maises .
Ihr Tod ermöglichte erst den ewigen Lebenszyklus .
Nach ihrem Tode fuhren die drei Götter direkt , vom Ballspielplatz ,
in die Unterwelt ( ooch bih )

Der Ort mit dem Ballspielplatz hieß schwarzes Loch , was bedeutet
daß der Ballspielplatz die mythische Funktion eines Zugangs zur Unterwelt hatte .

Aus Wikipedia ; Urheber : FernandoFranciles .

[Bild: 120px-P1000281-Dintel_de_Tonin%C3%A1.JPG]

Größere Abbildung :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P...%C3%A1.JPG

Bei den aufgezeichneten Ballspielszenen ( Stelen , Vasen , Türstürze , Friese usw. )
wird offt auf das Ballspiel der göttlichen Zwillinge Junajpu
und Xb`alanke hingewiesen .
In manche der Bälle wurde ein Kaninchen oder der Kopf von Junajpus
oder ihres Vaters Jun Junajpus eingezeichnet .
Aber auch der eines hohen Gefangenes , der zu einer Kugel verschnürt war .

Adelige oder fürstliche Kriegsgefangene wurden vorwiegend ,
nach ausgiebigen Demütigungen und Marterungen , zu Kugeln verschnürt ,
durch hinabstoßen über Treppen , oder die Böschungen des Ballspielplatzes ,
ielleicht auch vom Potest aus auf die Böschung , getötet .

Der Herrscher stellte sich dadurch , vor den versammelten Größen des Stadtstaates ,
als unerbittlicher Sieger und göttlicher König dar .

Der König konnte auch , als Ballspieler , theatermäßig darstellen wie er
in die Unterwelt absteigt und wie seine Vorbilder , die göttlichen Zwillinge ,
für sein Volk die Götter der Unterwelt besiegt .

Der Platz war also auch zugleich ein Ort der Wiedergeburt .
Er war ein Ort des Sterbens und des Lebens und symbolisierte
so den ganzen Lebenszyklus .

http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/b...92563.html

Aus Wikipedia ; Urheber : Wolfgang Sauber .

[Bild: 120px-Pelotaspieler_1.jpg]

Abbildung größer .
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P...eler_1.jpg

Für die Mayas muß der Ballspielplatz und das rituelle Ballspiel sehr eng
mit dem Eintritt in die Unterwelt verbunden gewesen sein .

Die Spielplätze wirkten wie enge Schluchten und standen als Sinnbild für die Höhlen ,
die ja als Zugänge zur Unterwelt angesehen wurden .

In der Höhle von Naj Tunich ( Peten ) , die als Eingang zur Unterwelt
sehr verehrt wurde , fand man ein Wandgemälde .

Es stellt Junajpu als opfernden Ballspieler dar .
In voller Ausrüstung : Mit dem umgeschnallten Yugo ,
den Knieschützern die ans Bein gebunden sind und Brustschutz .

Er steht betend vor einem dreistufigem Altar
( Treppe der drei Siege ? ) und vor ihm , auf der mittleren Stufe liegend ,
der Ball .
Der Ball versinnbildlichte , mit seiner Flugbahn , vermutlich auch den Lauf der Sonne ,
der Gestirne , des Mondes und der Venus .

Bei weniger gravierenden Streitfällen zwischen Städten kam es vor ,
daß das Problem mittels einem Ballspiel gelöst wurde .
Wie ein Gottesurteil , die Stadt der Siegermannschaft bekam Recht .

Die Mannschaften traten bei den rituellen Spielen stark geschmückt an .
Mit weitausladenden geschmückten Helmen , offt Tierköpfe nachstellend
( Jaguar , Schlange usw ) .
Meiner Meinung nach mußten diese Kopfputze mit den Haaren verknüpft
und in die Haarpracht gesteckt sein .
Denn so ein Helm hatte ein Gewicht und er wäre bei schnellen Bewegungen verrutscht oder vom Kopf gefallen , was nicht sehr elegant oder feierlich ausgesehen hätte .

Vermutlich wurde nach Siegen gegen andere Städte auch gegen
die Kriegsgefangenen gespielt .
Es gibt Abbildungen wie gegnerische Spieler mittels Halsdurchschneiden
hingerichtet wurden .
Als sichere Verlierer sind sie sicher schon geschwächt ins Spiel gegangen .

Eine sehr interessante interaktive Seite :
The Mesoamerican Ballgame .
The Sport of Live and Death .

http://www.ballgame.org/

Auch Damen spielten .
In Yaxchillan wurden abgebildete Spielerinnen gezeigt , vermutlich nicht rituell ,
eher sportlich .

Aus Wikipedia ; Urheber : Madman 2001.

[Bild: 322px-Xochipala_female_ballplayer_1.jpg]

Im letzten Teil geht’s um das Ballspiel in der Spätklassik .

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30.06.2012, 16:53
Beitrag: #62
Das Ballspiel der Mayas in der Präklassik .
.

Das Ballspiel in der Spätklassik :


Mit dem Ende der Puuc-Kultur sind nicht nur die Städte gestorben
sondern auch das klassische Ballspiel verschwand .

Im Mayaland wurde nur mehr an den Küsten Yukatans und im Norden gespielt .
Ebenso im Hochland , das von K`iche` sprachigen Völkern dominiert wurde .

Die Adeligen der K`iche` und mehrerer Städte in Nordyukatan beriefen sich
auf eine Abstammung von den Tolteken .

Was sich auch beim Ballspiel zeigte .
Die Ballspielplätze wurden länger und viel breiter .
Die Böschungen verschwanden faßt und erfüllten vermutlich nur mehr
einen dekorativen Zweck .
Über Diese konnte kein gegnerischer Gefangener mehr zu Tode gestürzt werden .
Eine Neuerung waren auch die hohen geraden Seitenmauern .
Und die Torringe , Links und Rechts in der Mitte des Spielfeldes .

Aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001.

Breitenvergleich einiger mesoamericanischer Ballspielplätze .

[Bild: 220px-Mesoamerican_Ballcourt_cross-sections_3.svg.png]

Größere Auflösung :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Mesoam...ions_3.svg


Das war ein ganz anderes Ballspiel , daß auf die Spielarten Zentralmexicos zurückgeht .
Ausgehend von El Tajin ( Veracruz – Kultur ) und der Tolteken – Kultur
wo schon länger diese Form des Ballspielplatzes gebräuchlich war
kam sie mit den geänderten religiösen Vorstellungen und Opferriten
an die Ränder des vormaligen Mayalandes .

Bild der Ballspielanlage in Chichen Itza ( aufgenommen von der Pyramide aus ) :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:V...uselang=de

Ballspielplatz :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:B...uselang=de

Das größte Spielfeld befindet sich in Chichen Itza ( Nordyukatan ) .
Mit einer Spielfeldlänge von 168. m und einer Breite von 36. m. .
Der Torring befindet sich in der Höhe von 7,25 m.

Aus dieser URL .
http://archaeology.about.com/od/archaeol...n-Itza.htm

Eine Vorstellung der Ringhöhe vermittelt dieses Bild :
[Bild: ballcourt2.jpg]


Aus Wikipedia ; Urheber : Régis Lachaume .

[Bild: Great-Ball-Court--Chichen-Itza.htm]

Die Spielregeln dieser Spielart sind nicht bekannt .

Aber daß da nur größere Mannschaften spielten scheint bei dieser Platzgröße wahrscheinlich .
Und bei der Torringhöhe und dem kleinen Lochdurchmesser von ca. 50 cm
kann man nur mit kleineren Bällen gespielt haben .
Auf Bildern haben die Spieler auch faßt keinen Schutz an und spielen Barfuß .
Auf manchen Bildern wird der Ball auch mit den Füßen gespielt .

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...ropped.jpg

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...huacan.jpg

In Teotihuacan fand man Wandgemälde wo die Spieler einen
viereckigen netzbespannten Schläger , wie beim Tennis oder Federball verwendeten ?

Es fanden sich auch Gemälde wo die Spieler den Ball mit Schlagstöcken schlugen ,
ähnlich dem Baseball .

Aus Wikipedia ; Urheber : USA .

Aus dem Codex Borgia -tlachtli.

[Bild: 120px-Codex-borgia-tlachtli.png]

Viel besser :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:C...achtli.png

Steinerne Schlagstöcke fanden sich bei Grabungen .
Mit Griffende und schön verziert mit Szenen aus der Mythologie .
Beim Spiel wurden vermutlich Schlagstöcke aus Holz verwendet .

Ob mehrere oder nur eine Spielart in der Spätklassik verwendet wurden
ist nicht bekannt .

Aber heute wird wieder in Zentralmexico eine historisch angelehnte Spielart gespielt .

Das Ulama :
http://de.wikipedia.org/wiki/Ulama_%28Ballspiel%29

luki

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30.06.2012, 21:31
Beitrag: #63
Die Olmeca - Xicallanga . Zentralmexico -
.
Die Olmeca-Xicallanga :

Als Teotihuacan schwächer wurde , betraf das nicht die ehemals
von ihr dominierten Städte .
Aber vielleicht war das auch ein Mitgrund am Abstieg der Weltstadt .

Die kleine Siedlung Xochicalco ( Ort der Blumen )
in Morelos war zwar schon 200. v. Chr . Besiedelt .
Nahm aber erst an Bedeutung zu als sie als Warenumschlagsplatz
in den Süden ausgebaut wurde , in der Hochblüte Teotihuacans .

Aus Wikipedia ; Urheber : Maunus .

Der Tempel Quetzalcoatls .

[Bild: 300px-Xochicalcotempleofinscriptions.jpg]

Größere Auflösung ; Schöne Friese :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Xochic...ptions.jpg

Anscheinend war es auch ein Zentrum der Wissenschaft denn es befindet sich
dort noch heute eine Sternwarte .

Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD .

Der Beobachtungsschacht des Observatoriums .

[Bild: 220px-Xochicalco_Obs1.jpg]

Die Großen Bauten stammen aber Alle aus der Zeit ab ca. 700. bis 900. n.Chr .
Um 650 bis 750. verlor ja Teotihuacan an Einfluß .

Vor 700. machten die Olmeca-Xicallanga diesen Ort zu ihrem ersten Zentrum ,
mit später ca. 20 000. Einwohnern ..
Vermutlich kamen sie aus Teotihuacan .
Wer oder welche Sprache sie ursprünglich sprachen weiß man nicht .
Vermutlich war ein Großteil Chichimeken ,
und sie sprachen vermutlich Nahua .

Die Tolteken behaupteten später daß diese aus Chicomoztoc
( sieben Höhlen ) stammen .
Das heißt aber genausoviel wie nichts wissen .
Denn solch mysteriöse Orte werden wir noch manchmal hören .
Einige der Völker machten geltend , von dort zu kommen .

Lt. Tolteken ( Historica Tolteca-Chichimeca ) war ihr Stammvater Iztac Mixcoatl ,
der mit seiner Frau Ilacueitl , sechs Söhne hatte die Alle ein bestimmtes ,
anderes Gebiet besiedelte .
Der 3. Sohn Ulmecatl und der 4. Sohn Xilcalacatl sind demnach
die Gründerväter der Olmeca-Xicallan .

Aber wahrscheinlich waren sie ein Volk aus verschiedenen Stämmen .
Denn Bauwerke der Stadt Xochicalco hatten nicht nur stilistische Vorbilder aus Teotihuacan sondern auch aus dem Mayaland sowie von dem Matlazinca-Stil .

http://www.multilingualarchive.com/ma/en...atlatzinca

Als um 650. ca. 25 % der Bevölkerung Teotihuacan verließen ,
waren es vielleicht ein Großteil der Fremden ,
die in jener Stadt eigene Viertel bewohnten .
Und Einige zogen nach Xochicalco ??

Wenn die Zentralmacht schwach war drangen ,von Norden kommend ,immer wieder Chichimeken ( Barbaren ) ein .
Die späteren vielbewunderten Tolteken kamen auch aus dem Norden
und waren ursprünglich genau solche Barbaren .

Das Volk wuchs rasch und sie besiedelten Chalco , Xaltepec , Chimalpahin , Amaquemecan , Xocoyocan , die Gegend um Cuernavaca und die Wichtigste ;
Cholula , die im Reiche Teotihuacans die zweitgrößte Stadt war .

Aus Wikipedia : Urheber ; Mhaesen .

Modell der ursprünglichen Pyramide . Sie war die größte Amerikas .

[Bild: 225px-Cholula_model.jpg]

Großansicht .
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0311210244

Vermutlich beherrschten sie auch Cacaxtla (Tlaxcala ) .

Die Olmeca-Xicalanga gründeten kein Reich , es war eher eine Föderationvon Stadtstaaten , unter denen Cholula die höchste Autorität besaß .
Die Pyramide Cholulas war noch größer als die Sonnenpyramide Teotihuacans ,
was nur die Bedeutung der Stadt unterstreicht .

Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD .

Schlachtgemälde aus Cacaxtla .

[Bild: 220px-Cacaxtla01.jpg]

Und größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1031162339

Als später das Toltekenreich auseinanderbrach ,
vereinigten sich einige Tolteken mit den Chichimeken .
Diese vertrieben die Olmeca-Xicalanga 1292. aus Cholula und anderen Städten .
Cholula fiel dann 1359. an Huexotzingo ( Stadtstaat Tlaxcalas ) .

Die Olmeca-Xicalanga gingen in anderen Stadtstaaten oder Völkern auf .

luki

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30.06.2012, 21:43
Beitrag: #64
Die Veracrux - Kultur . Golf von Mexico .
.
Die Veracruz – Kultur :

Ca. 100. bis 1000. n. Chr. ? .

Aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001 .

[Bild: 350px-Classic_sites_1.svg.png]

Sie ist leider sehr schlecht dokumentiert .
Da , als die Spanier landeten , die Stadt El Tajin und das Umland bis zur Küste
von Totonaken bewohnt wurde schrieb man ihnen lange diese Kultur zu .

Aber die Totonaken zogen erst um 1200. in die verlassene Stadt El Tajin ein .

Der Impulsgeber für die Region waren Epi-Olmeken ,
weniger durch Siedlungstätigkeit als durch den Handel .

Im Norden siedelten , die um 1300/1200. zugezogenen Huaxteken
( Wastek - Mayasprachige ) .
Diese haben auch El Tajin gegründet .

Unterhalb siedelten vermutlich verschiedene Stämme die sich zusammenschlossen .
Was auch noch später paßierte .

Z. B. : Xalapa , da gründeten vier verschiedene Völker ( incl. Totonaken )
nahe beieinander je ein Dorf .
Diese wurden größer und wuchsen zusammen und der größere Ort Xalapa war geboren .

Diese Veracruz-Kultur war nie ein Reich ,
sondern sie vereinte ihre gemeinsame Kultur ,
Götter und handwerkliche Techniken .
Meist orientierten sich die Dörfer um ein nahegelegenes Zentrum
mit lokaler Führung .
Erst ab ca 800. dominierte , im Norden El Tajin .
Vom Landesinneren bis ober-und unterhalb der Küste .

http://en.wikipedia.org/wiki/Classic_Veracruz_culture

Die Bevölkerung lebte mittels Brandrodung , von der Landwirtschaft .
Aufgrund des Wasserreichtums war es ein sehr fruchtbares Gebiet .

Obwohl sie in einem Paradies lebten , waren Menschenopfer alltäglich .
Gerade die furchteregnden Götter wurden verehrt .
z.B: Mictlantecuhtli ( Herr der Unterwelt ) .
Ihm zu Ehren wurde auch rituell , Menschenfleisch von Geopferten gegessen .

Aus Wikipedia ; Urheber : Thelmadatter .

[Bild: 220px-MictlantecuhtliTemploMayor_B.jpg]

Vielleicht brachten die Huaxteken diese Düsterniss in die Religiosität .
Denn Jene verehrten Xipe Totec ( Der Schindergott ) mit
dem Enthäuten der Opfer .
Sogar die Azteken übernahmen von ihnen diese Form der Enthäutung .

Aber auch das Ballspiel mochten sie .
In keiner Region und Kultur Mexikos gab es so viele Ballspielplätze ,
nicht nur Rituelle .

In der ca. 30 000. Einwohner zählenden Stadt El Tajin zählte man
18. Ballspielplätze .
Auf dem größten Ballspielplatz sind die Wände mit Reliefs verziert ,
die Opferungen darstellen .
Also auf dem gings sicher nicht um die olympische Idee ; Dabeisein ist Alles .

Aus Wikipedia ; Urheber : AlejandroLinaresGarcia

Ausschnitt aus der Südplatzmauer .

[Bild: 350px-El_Tajin_Ballcourt_Mural_%28Tom_Aleto%29.jpg]

Und größer :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:El_Taj...eto%29.jpg

Künstlerisch waren sie sehr geschickt und fertigten kleine Meisterwerke an .

aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001.


[Bild: 350px-Las_Limas_Monument_1_%28O_Cadena%29.jpg]

http://en.wikipedia.org/wiki/Las_Limas_Monument_1

Der nördlichere Huxtekische Teil verblieb unter ihnen .
Im Südlicheren zogen die Totonaken zu ,
die später von den Azteken unterworfen wurden .

Aber davon ein Andermal mehr .

luki

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01.07.2012, 08:19
Beitrag: #65
Die Huaxteken - ( Teenek )
.
Die Huaxteken :

Wie schon im Werden der Mayas beschrieben trennte sich die Huaxteken
um ca. 1500. v. Chr. von den Mayas ab und wanderten entlang der Golfküste
nach Nordwesten bis oberhalb von Veracruz .
Wo sie um ca. 1300/1200. v.Chr. sesshaft wurden .

Sie sprechen eine Mayasprache die näher mit dem Tzeltal Zweig
der Mayasprachen verwandt ist , nicht dem Yukatekischen .
Der Name Huaxteken kommt aus der Nahua-Sprache .

Selbst nannten sie sich Téenek ( die Menschen von hier ) .
Von den Mayas wurden sie Wastek genannt .

Aus Wikipedia : Erstverwender : Jkellymap .

Ungefähre Routen der proto-Huaxteken und anderen Maya-sprechenden Gruppen .

[Bild: 500px-HuastecRoute.jpg]

Unterhalb ihres Siedlungsgebietes siedelten die Olmeken Richtung
Golfküste und entwickelten die San Lorenz-Kultur .

Das Land in das die Huaxteken zogen , westlich der Olmeken , war vermutlich
nur dünn von Otomis besiedelt .
Jene waren die vermutlichen Vorfahren ( zumindestens zum Teil ) der Tlapaneken , Mixteken und Zapoteken .

Südlich von ihnen siedelten vermutlich Totonaken
( Tlatilco , Cuicuilco -Kulturen ? ).
Ihr neues Land war sehr fruchtbar und wasserreich ,
beste Vorraussetzungen für eine gesicherte Ernährung .

http://en.wikipedia.org/wiki/Huastec_people

http://es.wikipedia.org/wiki/Cultura_huasteca

Aus Wikipedia ; aus dem . Museo de Antropología de Xalapa.

Eine Gottheit oder ein Herrscher in Festtagstracht .

[Bild: 180px-Huastec_statue_Tampico_Inv_D94-20-600.jpg]

Eine große Verehrung genoss bei ihnen der Huracan ( Quetzalcoatl )
Wind- und die Erdgöttin .

Aus Wikipedia ; Urheber : Thellmadatter .

Replica der Statue befindet sich in Metro Bellas Artes in Mexiko-Stadt.

[Bild: 200px-HuastecaMaleBellasArtes.JPG]

Größer :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Huaste...sArtes.JPG

Mögliche Darstellung von Huracan ( Quetzalcoatl ) .
Er trägt eine konische Kappe mit einem Schädel an der Stirnseite und
lange Ohrenklappen , charakteristische Elemente der Huaxteken - Tracht .

In der späteren Zeit verehrten sie sehr den Gott Xipe-Totec

Aus der Seite :
http://elzo-meridianos.blogspot.co.at/20...llado.html

Beispiel wie die abgezogene Haut kunstfertig verknotet wurde .

[Bild: Xipe-7.jpg]

Und die Vorderseite .

[Bild: Xipe-6.jpg]


Über Jahrhunderte lebten sie einträglich mit der Natur und verehrten ihre Götter .
Mit einem Wort es tat sich nicht allzuviel .

Sie wurden ab ca. 100. v. Chr. Teil der Veracruz Kultur .
Aber so richtig los ging es erst als die übermächtige Kultur
von Teotihuacan abgetreten war .

Ab 800. ( 600.? ) v. Chr . blühte die Stadt El Tajin richtig auf .

Davon mehr im II. Teil .

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01.07.2012, 08:45
Beitrag: #66
El Tajin - Huaxteken .
.
El Tajin :

Eine versunkene und vergessene Stadt .
Die Ruinen wurden vom dichten Regenwald verschluckt .
Sie war aus der Geschichte verschwunden .
Erst 1785 wurden die überwachsenen Ruinenhügel wiederentdeckt .

So sah die Pyramide 1913 nach der Ausgrabung und vor der Restaurierung aus .

Aus Wikipedia ;National Geographic

[Bild: 270px-Tajin1913.jpg]

Da keiner der näheren Anwohner von der Stadt wußte ,
benannte man sie El Tajin ( totonakisch , der Blitz ).

Im Codex Mendoza gibt es einen Bezug zu dieser Stadt
und da wird sie Mictlan ( Ort der Toten ; die Unterwelt ) genannt .
Dieser Name würde auch besser zur besonderen Verehrung des Gottes Mictlantecuhtli ,
des Herren der Unterwelt , durch die Huaxteken passen .

In der Gegend gab es schon Jahrtausende kleinere Siedlungen .
Eine etwas Größere entstand mit Beginn der San Lorenzo-Zeit ( Olmeken ) .
Möglicherweise als Handelsposten .
Ende des ersten Jahrhunderts begründeten die Huaxteken
eine etwas größere Ansiedlung .
Die Ansiedlung lag im Einflußbereich der Veracruz-kultur ( 100. - ca. 1000. ) .

El Tajin wuchs und prosperierte .
Ab 800. ( andere Annahme schon ab 600. ) bis ca 1150.
wuchs sie auf 30-40 000. Einwohnern an .

Diese Stadt wurde das Zentrum der Huaxteken und sie breiteten
ihren Einflußbereich bis zur Golfküste aus .
El Tajin war zumindestens eine regionale Macht .

Sie erschufen auch eine eigene Stilrichtung im Kunsthandwerk.
Ihr Einfluß oder ihre Vorbildwirkung reichte aber viel weiter .
Nach Norden nicht sehr weit , aber in den Süden bis Guatemala .

Das weiß man aufgrund ihres intensiven Ballspiels .
Sie gaben ihren Toten kleine Figuren ( z.B. Ballspieler )
oder tönerne Accessoires bei.
Z.B.: Palmas ( Palmblätter ) , Hachas ( Äxte ) aber auch Cadados
( Eine bessere Bezeichnung wie Vorhangschlösser fand man nicht )
und Yugos ( Joche ) .
Die beiden Letzten trugen Ballspieler im Wettstreit .
Und solche Grabbeigaben fanden sich auch in Gräbern der selben Zeit
bis nach Guatemala .
Was zumindestens auf eine rege Handelstätigkeit schließen lässt .
Und auf den Export ihrer rituellen Spielbegeisterung und eventuell
auch ihrer religiöser Riten .

Das Ballspiel war aber nicht nur Sport .
Sie opferten schon auch sehr fleissig .


Aus Wikipedia , Urheber : Alejandro Linares Garcia .

Enthauptung eines Ballspielers .

[Bild: 220px-BeheadingPanelSBCTajin.JPG]

Vergrößerte Ansicht :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Behead...CTajin.JPG

Sehr beliebt war bei Ihnen auch das Enthäuten .

Als einige Jahrhunderte später ( ca. 1450/60 ) die Azteken ,
unter Moctezuma I. Ilhuicamina , einige Huaxtekenfürstentümer
und die Golfküste erroberten lernten sie , zu Ehren des Gottes Xipe Totek
die Enthäutungen , von den Huxteken kennen .

Da die Azteken sehr lernbegierig waren und sowieso
eine gewisse morbide Einstellung zu Opferriten hatten ,
nahmen sie die gefangenen huaxtekischen Krieger mit nach hause
und übten an ihnen Enthäuten .
Seit damals waren diese Häutungen bei gewissen Anlässen
im Feiertagskalender der Azteken , ein beliebter Bestandteil der Feierlichkeiten .

Und wieder etwas zurück in der Zeit :
Die Stadt El Tajin provitierte sehr stark vom Untergang Teotihuacans .

Ihr Baustil hatte Einflüsse von Teotihuacan und auch von den Mayas .
Durch den Talud-Tablero-Stil und noch vermehrt durch
Kasettenaussparungen wirkt die große Pyramide ( der Nischen ) weniger wuchtig .
In jeder der Nischen befand sich eine Tafel auf der eine Geschichte
( Szene ) dargestellt wurde .

Am Treppenaufgang , links und rechts , auf ganzer Länge ,
befinden sich Steine mit runder Bohrung , zum Befestigen von Bannern .
Die Gebäude waren Alle mit Stuck verziert und bemalt .
Die ganze Stadt mußte ein farbenprächtiges Bild abgegeben haben .

Aus Wikipedia ; Urheber : Franc C. Müller .

Seite mit Treppenaufgang , Pyramide der Nischen .

[Bild: 220px-El_Taj%C3%ADn%2C_Nischenpyramdie.fcm.jpg]

Größere Ansicht :
http://es.wikipedia.org/wiki/Archivo:El_...ie.fcm.jpg

Die Stadt war im Zentrum geteilt .
In den Zeremoniellen mit den religiösen Bauwerken und etwas erhöht ,
im Nordwesten Tajin Chico .

Dieser Stadtteil liegt auf einer künstlich angeschütteten Plateauebene
etwas höher und war vermutlich der Wohnsitz des Herrscherhauses
und der Adeligen sowie das Verwaltungszentrum , der politische Bereich
und eventuell das Handelskontor für die Tribute .

Modell des religiösen und administratven Zentrums von El Tajin .

Aus der Seite : Cruz Camino: Imagine How They Used to Live...at Tajin

[Bild: bMexico-123.jpg]

Um ca. 1150. wurde die Stadt aufgegeben .
Es fanden sich keine Kriegs- oder Brandspuren .

Es gibt keine Erklärung für das Verlassen der Stadt .
Spekuliert wird mit einem Versorgungsnotstand , den nordöstlich der Stadt
lebten weiterhin die Huaxteken .
Infrage kommen würde , zu rascher Bevölkerungszuwachs mit gleichzeitigem
Raubbau am fruchtbaren Boden und Abnahme der Nahrungsmitteltribute ?
Es könnte aber auch einen religiösen Grund gehabt haben ?

Aus YouTube :
http://www.youtube.com/watch?v=9O4MqrEVFTg

http://www.youtube.com/watch?v=NO0Q9SlDeu0

http://www.youtube.com/watch?v=vOv8G4usSnM

http://www.youtube.com/watch?v=NJPlHfSCuAc

Die Totonaken aber waren daran aber nicht Schuld .
Denn sie zogen erst um 1200. in diese verlassene Gegend .

Dieser Landstrich war ja sehr wertvoll , denn er war das Ursprungsgebiet
der Vanille .
Bezeichnenderweise besiedelten die Totonaken voresrst die Stadt El Tajin nicht ,
sondern erbauten in der Nähe , ihr Zentrum , Papantla .

luki.

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01.07.2012, 09:10
Beitrag: #67
Die Gewürzvanille .
.

Ein Beitrag für Schleckermäulchen :

Aus der Gegend um El Tajin stammt eine interessante Blume ab .
Die Gewürzvanille .

Überall wird ihre Entdeckung den Totonaken zugeschrieben .
Da sie aber erst um ca 1200. in die Huasteca
( Land der Huaxteken ) zugezogen sind , denke ich ,
daß die Entdeckung den Huaxteken gebührt .
Oder sogar ihren Vorgängern den Otomi .

Denn wenn man in einem Gebiet wohnt , werden alle Pflanzen
auf ihre Verwertbarkeit geprüft .
Und da sollten sie gerade an der duftenden Vanille
ignorierend vorbeigegangen sein ?

Die Vanille gehört zu den Orchideen .
Mit wunderschönen , gelblichweißen Blüten .
Das Wertvolle sind die Kapseln ( Schoten ) und davon die Samen
und das ölige Mark .

Aus Wikipedia ; Urheber : Sunil Elias .

[Bild: 220px-Vanilla_beans.jpg]

Die Azteken nannten sie Tlilxochitl ( schwarze Blüte ? ) .

Aber ihr Name ist aus dem Kastilischen zu uns gekommen .

Vainilla ist ein Diminutiv von vaina - Scheide, Kapsel
(von Indoeuropäisch WAG hohl, stecken);
Der Name könnte durch die Ähnlichkeit der Vanilleschote
mit einer Schwertscheide motiviert sein.
Dagegen bezieht sich der botanische Artname planifolia auf die auffällig
flache Form der Blätter (lateinisch planus flach und folium Blatt).

Text aus :
Gewürzseiten: Vanille (Vanilla planifolia/tahitenis/pompona)

Aus Wikipedia ; Urheber : Michael Doss .

[Bild: Vanilla_planifolia112686509.jpg]

Als Cortes das erste Mal Tenochtitlan besuchte , wurde Ihm
von Moctezuma II. Kakao mit Vanillegeschmack kredenzt .

Über die Entstehung der Vanillepflanze gibt es eine nette Legende :

Vor langer , langer Zeit lebte , zwischen Papantla und El Tajin ein König .
Sein Königreich hieß Totonacpan ?
Der totonakische Herrscher nannte sich Tenitzli II. .

Mit seiner Frau hatte er eine wunderschöne Tochter die Tzacopontziza
( Morgenstern ) hieß.
Er ertrug den Gedanken nicht daß seine Tochter einmal heiraten solle .
Daher beschloß er , sie solle Priesterin der Göttin Tonoacayohu werden .
Diese war für die Ernte und die Speisen zuständig .

Die folgsame Tochter verschwand im Kloster und brachte der Göttin
täglich Blumen und Speisen als Opfer .
Beim täglichen Blumenpflücken für die Göttin , im Wald ,
erblickte sie zufällig der junge Prinz Zkatan-Ozga ( junger Hirsch ) .
Es kam wie es kommen mußte .
Er verliebte sich unsterblich in die Prinzessin .
Tagtäglich beobachtete er sie , obwohl er wußte daß es ihm das Leben
kosten könnte .
Nach einigen Tagen faßte er sich ein Herz und sprach sie an .
Auch sie war sofort hin und weg und so flohen Beide gemeinsam .

Gerade bevor sie die rettenden Berge erreicht hatten versperrte
ihnen ein gräßliches Biest den Weg .
Es spuckte Feuer und zwang sie so zum Umkehren .

Doch da erwarteten sie schon Priester der Göttin Tonoacayohua .
Sie ergriffen die Beiden und trennten ihnen nacheinander die Köpfe vom Rumpf .
Dann schnitten sie ihnen die noch zuckenden Herzen aus der Brust
und opferten sie im Tempel der Göttin .

Am Ort der Tat , das Blut war vertrocknet , begann nach einigen Tagen
ein großer Strauch zu wachsen .
Und wieder einige Tage später wuchs ein Trieb aus der Erde .
Er wuchs und rankte sich smaragdgrün , am Busch in die Höhe .
Als würde eine junge Frau ihren Geliebten schmachtend umarmen .
Etwas später blühte die Pflanze wunderschön und nach dem Verblühen erschienen
die schwarzen länglichen Kapseln , die wunderbar dufteten .

Da begriffen die Priester daß sich der Prinz in den Strauch
und die Prinzessin in die Orchidee verwandelt hatten
und brachten die Schoten als Opfergabe der Göttin dar .

Aufgrund der Legende heißt die Vanille bei den Totonaken
Caxixanath ( gejagte Blume ) .

Wenn ihr das nächste Mal ein Vanilleeis esst , vielleicht denkt ihr
an die Prinzessin Tzacopontziza und ihre kurze , tragisch endende Liebe .

Vanille-Info - Legende der Vanille: Die Prinzessin der Totonaken

Aus Wikipedia ; Urheber : Michael wal.

[Bild: images?q=tbn:ANd9GcTjBR1eJUREVv6vGrDeC78...Nr0Jccy3wg]

Großeres Brustbild :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Veracr...n_head.jpg

Vielleicht sah sie so aus ?

luki

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01.07.2012, 19:56
Beitrag: #68
Die Totonaken .
.
Die Totonaken :

Ihre Sprecher gehören der Totonac-Tepehua Sprachfamilie an .

Begegnet sind wir ihnen schon in Teotihuacan .
Da gehörte , ihr Volk , wahrscheinlich zu den Gründern der Stadt .
Aber nach dem Fall Derselben , in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts ,
traten sie nicht groß in Erscheinung .
Da aus jener Zeit keine schriftlichen Aufzeichnungen vorhanden und auch
die Bodenfunde rar sind , liegt die Zeit bis ca. 1200. im Dunkeln .

Jedenfalls zogen sie , von Nordwesten kommend , in die südliche Huasteca , bis zur Küste von Veracruz .

Vielleicht wurden sie selbst , von aus dem Norden kommenden Chichimecen ,
verdrängt ?
Die Tolteken aber wanderten im 9./10. Jahrhundert in Zentralmexico ein
und breiteten sich aus .
Wahrscheinlich aber wichen die Totonaken deren Druck und zogen ihrerseits
nach Südosten .
In der Nähe von El Tajin gründeten sie , um ca. 1200. ,
ihren ersten Hauptort ; Papantla .

http://es.wikipedia.org/wiki/Papantla

Bei der Landung Cortez waren sie seine ersten Verbündeten gegen die Azteken .
1519. In ihrer damals größten Stadt Cempoala ( Zempoala ) trafen sich
die Abgeordneten von ca. 30. totonakischen Städten und beschlossen eine Allianz ,
mit Cortez , gegen die Azteken .

Das läßt darauf schließen , daß es damals keine Zentralmacht , der Totonaken gab .
Vermutlich bildeten die Tolteken auch nach 1200. eine mehr oder weniger
strenge Föderation von Städten mit einem wichtigeren religiösen Hauptort .
Ihre Götterwelt war der ihrer Nachbarn sehr ähnlich .

Aus Wikipedia : Urheber : HJDP .

Aus El Zapotal :
Abbild ihres Gottes der Unterwelt : Mictantecuitli .

[Bild: 350px-Zapotal.jpg]

Vergrößerung :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Zapotal.jpg

Aus YouTube .
http://www.youtube.com/watch?v=JwucLD5rTDk

http://en.wikipedia.org/wiki/El_Zapotal

Castillo de Teayo:

Castillo de Teayo ? Wikipedia

Aus Wikipedia ; Urheber ; HJDP
.

[Bild: 220px-Castillo_de_Teayo.jpg]

Vergrößerung :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0501101518

http://en.wikipedia.org/wiki/Cempoala

Aus Wikipedia : Urheber : Gengiskanhg .

Cempoala ( Zempoala viel od. 20. Wasser ) .
Die Stadt hatte zw. 25 / 30 000. Einwohner .
Eine architektonische Eigenart sind ihre zeremonialen Ringe .

[Bild: 400px-Zempoala-06.jpg]

Vergrößerung :
http://es.wikipedia.org/wiki/Archivo:Zempoala-06.jpg

Cempoala - Wikipedia, the free encyclopedia

Aus YouTube :
http://www.youtube.com/watch?v=psALUrtSvgk

Ihre Städte verfügten zur Bewässerung ihrer Felder über viele Kanäle .
Die Heimat der Vanille war ein sehr fruchtbarer Landstrich .

Da sie den Spaniern gegen die Azteken halfen waren die Totonaken Verbündete
und wurden später , unter spanischer Regierung , bevorzugt behandelt .
Leider aber rafften die einsetzenden Epidemien den Großteil der Bevölkerung dahin
und entvölkerten das Land .

Aus YouTube .
Der Sonnenbaumtanz der Totonaken .

http://www.youtube.com/watch?v=LR86u-zVl_o

Also es gibt sie noch heute .

luki

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01.07.2012, 20:25
Beitrag: #69
Die Chichimeken . Zentralmexico .
.
Die Chichimeken :

Da in den weiteren Beiträgen des Öffteren Chichimeken vorkommen
möchte ich sie etwas vorstellen .

Schon die Azteken wußten nicht mehr ,
was genau der Name aussagte .
Ob er auf das Wort säugen oder auf Hundeleute zurückgeht ?
Oder ob er die Menschen aus Chichiman bedeutet ?
Es ist mir auch nicht so wichtig .

Aus Wikipedia .

[Bild: ToltecaChichimeca_Chicomostoc.jpg]

Die sieben Höhlen von Chicomoztoc aus der Historia Tolteca-Chichimeca
Und von dort Irgendwo , kamen sie Alle !

Die Darstellung des umgebogenen Berges , an der Spitze ,
ist das Wappen der Stadt Culhuacan .

Jahrhundertelang wurde die Bezeichnung Chichimeca mit Verachtung ausgesprochen .
Denn es bedeutete ; Die Barbaren , die Kulturlosen .

Eigentlich gab es nie das Volk der Chichimeken , denn mit diesem Namen
wurden alle Völker und Stämme bedacht , die aus dem Norden kamen
und ihr Glück im zentralmexicanischen Hochland suchten .
Sie wurden vom Wohlstandsgefälle angelockt und wollten auch
ihren Teil vom Kuchen .

Kommt Euch daß nicht bekannt vor ?
Völkerwanderung , Fall des weströmischen Reiches .
Oder Heute , Immigrationen , von Asien und Afrika , nach Europa ?

Die verschiedenen Stämme und Völker , aus dem Norden gehörten sogar
verschiedenen Sprachfamilien an .

Wenn sie nach Eroberungen sesshaft wurden vergaßen sie meißt gerne
daß sie selbst ehemals Chichimeken waren .

Denn ob sie später so stolze oder mächtige Völker wurden , ursprünglich
kamen sie Alle einmal als Blosfüßige mit Nichts aus dem Norden .

Ob sie nun Tolteken , Tepaneken , Tlaxcalteken , Acolhua oder
Mexica ( Azteken ) hießen , sie Alle waren am Anfang , verachtete Chichimeken .

Und von jener illustren Gesellschaft werden ich
in den folgenden Geschichten berichten .

http://de.wikipedia.org/wiki/Chichimeken

http://www.sil.org/mexico/nombres/10bi-chichimeca.htm

luki.

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02.07.2012, 11:32
Beitrag: #70
Die Tolteken I. - Tula Chico .
.

Die Tolteken :

Tula Chico .

Sicher ist , ein Großteil von ihnen kam aus dem Norden , sprach Nahua
und waren eigentlich anfänglich barbarische Chichimeken .

Auch sie beriefen sich , auf die Herkunft aus Chicomoctoc ( den sieben Höhlen ).


Aus Wikipedia ; Urheber ; Madman .

Tongefäß

[Bild: 250px-Toltec-style_Vessel_1.jpg]

Da um ca. 550. bis ca. 650. der Machtbereich Teotihuacans abnahm
und erlosch , ergab sich ein Machtvakuum im nordwestlichen Zentralmexiko.

Ein solcher Zustand lud immer , Stämme aus dem Norden ,
zur Einwanderung ein .
So auch Obgenannte .
Wann sie ankamen ist nicht sicher , da schwanken die Meinungen
vom 8.bis 9. Jahrhundert .

Das Land das ihnen gefiel war nicht unbewohnt und dummerweise
hatte auch eine andere Gruppe ein Auge darauf geworfen .

Die Nonoalcas , von denen man sagte
daß sie zivilisiert waren , also der Zentralamerikanischen Kulturstufe angehörten .

Und daher sogenannte Tecpan tlaca ( Palastleute ) waren .
Sie sprachen entweder auch Nahua oder verstanden es zumindestens gut .
Sie sollen aus kriegerischen , fürstlichen Familien bestanden haben .

Und dann ereignete sich etwas Ungewöhnliches .
Statt sich normalerweise um das Land zu prügeln und sich gepflegt gegenseitig
den Schädel einzuschlagen , trafen sich ihre Häuptlinge und Führer zur Beratung .

Sie beschlossen gemeinsam das Land zu erobern und in Besitz zu nehmen .

Worauf die Chichimeken vier brennende Pfeile in die vier Windrichtungen
schossen , das war bei den Leuten im Norden Tradition und bedeutete ,
daß das Land jetzt ihnen gehörte .

Die noch urtümlichen Chichimeken waren in religiösen Angelegenheiten
eher pragmatisch .
Aufgewachsen in einer kargen Umgebung im Kampf ums
tägliche Überleben der Sippe , vertrauten sie mehr der Tatkraft und Klugheit
ihrer Kriegshäuptlinge als ihrer Priester .
War ein Ohmen positiv wars Gut , war es nicht so Gut negierte man es .

Die aber in der zentralmexicanischen Kultur Aufgewachsenen ,
richteten ihr Leben
ganz auf die Götter aus und folgten deren Angestellten ,
den Priestern .

Da wurde kein Krieg geführt , kein Land in Besitz genommen ,
oder keine Stadt gegründet ohne ein günstiges Ohmen .
Na ja , mit gutem Willen und eventuell etwas sanftem Nachdruck durch
die Fürsten konnte vielleicht dem Ohmen etwas nachgeholfen werden ?

Das fällt auch bei der Gründung von Tenochtitlan , durch die Mexica ( Azteken ) auf .
Obwohl sie eigentlich auch Chichimeken waren , kein Pfeileschießen mehr ,
nur das richtige Ohmen war wichtig ( Adler auf Kaktus mit Schlange im Schnabel )
zur Gründung der Stadt .

Nachdem sich die Beiden vereinten Volksgruppen genug Land gesichert hatten
begannen sie mit dem Bau einer Stadt ; Tollan .
Aber das mußte noch die alte Stadtgründung Tula chico gewesen sein .


Aus Wikipedia ; Urheber : Yavidaxiu .


[Bild: 120px-Plano_de_Tula_Chico.png]

Größere Auflösung des Planes :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:P...uselang=de

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02.07.2012, 11:42
Beitrag: #71
Die Tolteken II.
.
Tolteken II.

Beide Völker ( Stämme ) bewohnten die Stadt und diese wuchs .
Sie wurden später Tolteca benannt .
Vermutlich von tolca ( beschäftigen , werken ) und teca ( meisterhaft , meisterlich ) .

Die Nonoalcen wusten Bescheid über die Architektur , Bewässerung , Tonwarenherstellung .
Sie kannten und berechneten den Kalender und brachten höfisches Leben
in die Gruppe .

Es schadete auch nicht daß in der Nähe Obsidian ( Vulkanglas ) vorkam ,
das Eisen Mesoamericas .
Aufgrund dessen Gewinnung , Veredelung und Vertrieb schon Teotihuacan
groß wurde .

Ihre Stadt wuchs auf eine Größe von 5 bis 7 km² .
Nach ca. 100 Jahren , im 10. Jahrhundert , zogen sie um .
Nicht weit , nur etwas südlicher und gründeten Tollan neu ,
Tollan-Xicocotitlan ( Tula grande ).
Das ist jetzt die Stadt mit den bekannten späteren Säulenatlanten
( Darstellung von Toltec Kriegern ) .

Aus Wikipedia ; Urheber : Steve Cadman .

Morgensternpyramide .

[Bild: 220px-Telamones_Tula.jpg]

Größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1111164306

Ihr Hauptgott war Quetzalcoatl .

In der Morgensternpyramide ( Venus -Kriegsstern ) in der Ausprägung des Tlahuizcalpantecuhtli verehrt .

Aus Wikipedia . : Codex Telleriano-Remensis .

[Bild: 220px-Tlahuizcalpantecuhtli.jpg]

http://de.wikipedia.org/wiki/Tlahuizcalpantecuhtli

Die Legende über die Tolteken erzählt , daß sie von einem gefürchteten
Kriegshäuptling namens Mixcoatl nach Süden geführt wurden .
Der zeugte mit Chimalman den Sohn Ce Acatl Toplitzin , bevor er von seinem Bruder umgebracht wurde .
Dieser wurde später ein Krieger und tötete seinen Onkel .
Daraufhin wurde er der Oberpriester Quetzalcoatls .
Und später nahm er auch den Namen der Gottheit an .
Er wird als Gründer der Stadt Tollan angesehen .
Das kann aber dann nur Tollan Chico gewesen sein .

Um es noch mehr zu verkomplizieren , es gab zwei Personen dieses Namens ,
sie lebten zeitlich versetzt .
Werden aber meist als eine Person beschrieben .

Mehr darüber im nächsten Teil .

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02.07.2012, 11:55
Beitrag: #72
Ce Acatl Toplizin .
.
Ce Acatl Topilzin :

( unser Fürst eins Rohr ) .

[Bild: 77997.jpg]

Quetzalcoatl aus dem Codex Borbonicus .


Er rächte sich an seinem Onkel , dem Mörder seines Vaters Mixcoatl
( Nachtwind ) und erschlug ihn .
Er war der Hohepriester des Gottes Quetzalcoatl und Herrscher der Tolteken .
Gilt als Gründer der Stadt Tollan ( Tula Chico ? ).
Unter ihm wuchs die Macht der Tolteken .
Daher kann er nicht allzu friedfertig gewesen sein .

Der zweite Ce Acatl Toplizin wurde am Tag eins Rohr geboren , vermutlich im Jahr 947. n. Chr. ( 923/947 ) in Tepoztlan .
Angeblich war er der fünfte Toltekenherrscher .

Beide waren Oberpriester der Gottheit Quetzalcoatls ( Lautschrift ; ketsal`ko:a:tl )
die gefiederte Schlange ( Federschlange ? ) .
Und Beide wurden zum Gott , sie wurden zu Quetcalcoatl erhoben .
Dessen Name wurde aus den Wörtern Quetzalli ( Vogel mit prächtigem Gefieder )
und Coatl ( Schlange ) gebildet .
Mehr über diesen Gott später , in den Beiträgen über die Götter .

Die Schlange genoss besondere Verehrung unter den Tieren .
Als Tier, das sich im Wasser und auf dem Land bewegt, galt sie als Wanderer
zwischen der Unterwelt (Mictlan) und der Menschenwelt.

Aus der Kombination von Federn mit einer (Klapper-) Schlange entstand das
mythische Wesen Quetzalcoatl („gefiederte Schlange”)
- eine Schlange, die fliegen konnte.

Dualismus :

Die Fähigkeit von Schlangen, jährlich ihre alte Haut abzustreifen ,
um wachsen zu können , faszinierte die Azteken zutiefst.
Der Häutungszyklus war Sinnbild ihres kosmischen Dualismus, des endlosen Musters
von Werden und Vergehen.
In Entsprechung zum täglichen Kampf der Sonne und zur Erneuerung
der Nahrungspflanzen durch den Regen waren Schlangen die lebendige Verkörperung
des Lebenskreislaufs.

Dem zweiten Ce Acatl Toplizin wurde nachgesagt daß er sehr weise war .
Über großes Können und Wissen verfügte und eher unserem Bild eines Renaissancemenschen entsprach .

Tula. Zitat:

"Er hatte Häuser die aus grünen Edelsteinen erbaut waren.
Er hatte andere Häuser aus Silber, solche die aus gefärbtem
und weißen Muscheln bestanden...Häuser aus Türkis und
Häuser aus reichen Federn...
Quetzalcoatl hatte alle Reichtümer der Welt aus Gold, Silber, grünen Steinen …..."


Er war vielleicht ein Humanist ?
Ein Diener seines Gottes der ja die Menschen erschaffen hatte .
Laut der Legende störten ihn die rituellen Menschenopfer und er verbot sie .
Stattdessen führte er Opferungen von Blumen , Jade , Tieren und Schmetterlinge ein ,
sowie das schon von den Olmeken und Mayas bekannte Blutopfer ,
mittels Dorn .

Tezcalipochtla und Qutzalcoatl .

[Bild: 220px-Quetzalcoatl_and_Tezcatlipoca.jpg]

Größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1206151504

Quetzalcoatl hatte seit Anbeginn der Schöpfung einen Gegenspieler .
Tezcatlipoca ( rauchender Spiegel ) , der unter Anderem auch
der Gott des Krieges und der Krieger war .

Da die Tolteken eine Kriegergesellschaft waren , paßten eventuell Vielen
diese religiösen Änderungen Ce Acatl Toplizin nicht .
Sie empfanden sie als Tabubruch und fürchteten die Götter zu beleidigen ?

Legende ist :
Die Götter waren erzürnt und der Gott Tezcatlipoca verleitete den Fürst zu einer Verfehlung . Aufgrund Derer er vertrieben wurde . ( ca. 987 )
Er wanderte mit seinen Getreuen aus in ein fernes Land ?

Fakt ist :
Es gab zu jener Zeit Auswanderungen von großen , wehrhaften Gruppen
aus dem Toltekenreich .

In Sansalvador leben noch heute die Pipil , eine Nahuasprechende Volksguppe
deren Sprache das Nawat ist .
Sie lebten auch an der Guatemaltekischen Pazifikküste ( Cotzumalhuapa ) .

Dieses ist eine noch urtümliche Abart des Nahua , getrennt vor ca. 1000. Jahren
und am nächsten verwandt mit dem Nawatl das als Nahua-Dialekt noch im Golfgebiet
um Veracruz gesprochen wird .

In Chichen Itza ( 987 ) , im nördliches Yucatan ,
tauchen Tolteken auf .
Ab da verehrten sie Quetzalcoatl unter dem Namen Kukulkan .

Und bei den K`che ( Quiche ) im Mayahochland hieß er Q`uq`umatz ( Cucumatz ) .
Deren Könige beriefen sich auf eine Abstammung von Tollan .

Aus Wikipedia , Urheber : Yavidaxiu .


Tolteken , Einflußbereich und Fundstellen .

[Bild: 250px-Toltecas.png]

Karte größer :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...uselang=es

luki

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02.07.2012, 12:06
Beitrag: #73
Tolteken _ Legenden .
.
Tollan :

Die Geschichte der Tolteken und die Erzählungen über ihr Reich
sind sehr verwirrend und wiedersprüchlich .

Das hat mehrere Gründe .
Erstens wurden die schriftlichen Aufzeichnungen erst nach
der spanischen Eroberung festgehalten und mit den Mythen vermengt .

Zweitens wurde Tollan , in der Präklassik , gleichgesetzt mit Tamoanchan ,
dem mythischen Paradies .
Dort über den dreizehn Himmeln sollen die Götter geboren sein
und auch alle neugeborenen Babys herkommen .

Da das Wort auf keine der Nahuasprachen zurückgeht nimmt man an ,
daß es olmekischen Ursprungs ist und die Vorstellung des Paradieses
über den dreizehn Himmel eine sehr lange Tradition hatte .
In den Mayasprachen heißt es Timoancan ( Paradies ).

[Bild: Tamoanchan.jpg]

Der Weltenbaum ; Tamoanchan ; aus dem Codex Vindobonensis .

http://translate.google.com/translate?hl...i%2FTollan

Drittens war schon bei den Tepanecen und erst Recht bei den Azteken die Erinnerung an die Bewohner Teotihuacans und Tollan Xicotitlan sehr vage .

Man sah nur ihre großen Bauwerke und staunte .
So vermengten sich die Erinnerungen an sie , zur verehrten Stadt Tollan
und ihrer bewunderten Bewohner , den Tolteken .

In den verklärten Sagen , jener Zeit , lebten ihre Bewohner in Frieden ,
trugen Kleidung aus buntester und feinster Baumwolle und sie aßen den besten Mais .

Viertens verschmolz auch die bedeutende Stadt Cholula
( sie war noch in der Zeit der Azteken religiös die wichtigste Stadt ) ,
in der Erinnerung an Tollan , mit den beiden obgenannten Städten .

Da nach einem der Auszüge aus Tollan – Xicocotitlans ( Trennung , Abspaltung )
sich weggezogene Exbewohner in dieser Stadt niederließen und
wie manch Andere auch , sich weiterhin Tolteken nannten .

Und fünftens ließ der vierte Mexicaherrscher Itzcoatl , nach dem Sieg der Dreierkoalition
gegen das Tepanecenreich ( Azcapotzalco ) , alle dort aufbewahrten und
gesammelten Schriftstücke ( Bücher ) vernichten .
Er wollte damit die Erinnerung an die Unrühmliche Vergangenheit der Mexica ( Azteken ) ,
aus der Geschichte tilgen .
Dabei wurden aber auch vorhandene ältere Aufzeichnungen vernichtet .
Auch das alte Amerika hatte seine Bücherverbrennung .

Gemeinfrei ; aus Wikipedia .

Tlatoani Mexica , Itzcoatl .

[Bild: Itzcoatl.jpg]

luki

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02.07.2012, 12:11
Beitrag: #74
Tolteken - Abgesang .
.
Abgesang :

Tollan-Xicotitlan hatte in seiner Hochzeit einige 10.tausende Einwohner
( die größte Schätzung = 55000. ) .

Wie weit ihr Herrschafts- oder Einflussbereich reichte wissen wir nicht .
Ob sie Pflanzstädte ( zwecks Überwachung ) gründeten ?

Vielleicht hatten sie weiter entfernt Garnisonen , wie später die Azteken ?
Oder sie setzten ihre Leute in unterworfenen , oder verbündeten Städten ein ?
Auf jeden Fall gab es , aus Zentralmexico , immer wieder Wanderschaften
in den Westen .
Den westlichen Golf entlang nach Norden .
Den Pazifik südwärts und ins Mayahochland .

Eine Karte mit Toltekenzügen :

http://books.google.at/books?id=NGuJdXA_...en&f=false

Das mußten nicht nur Tolteken sein .
Es genügte wahrscheinlich wenn ihre Anführer
von toltekischen Adelsfamilien abstammten .
Und sie in toltekischer Kampfesweise geschult und den Selben
oder einen ähnlichen Götterhimmel verehrten .

Dann kam noch der Zwist zwischen den Tolteken
( Chichimeken ) und den Nonoalca-Tolteken .
Da immer wieder Chichimekengruppen aus dem Norden einsickerten ,
bekamen vielleicht der chichimekische Teil der Tolteken die Überhand .

In der Legende von Quetzalcoatl deutet sich so eine Situation an .
Denn er hatte einen kriegerischen Bruder Tezcatlipoca
( rauchender Spiegel ) , Gott des Nordens , der Nacht , des Krieges und
der wird faßt nur mit einem Obsidianopfermesser dargestellt ( kriegerisch ) .

Aus Wikipedia : Gemeinfrei .

Quetzalcoatl und Tezcatlipoca .

[Bild: 220px-Quetzalcoatl_and_Tezcatlipoca.jpg]

Größer :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1206151504

Noch eine andere Götterlegende könnte die geänderten Machtverhältnisse erklären .
Die Göttin Xochiquetzal , Mond-, Erd-, Blumengöttin , usw.
( Zwillingsschwester von Xochipilli = Gott der Liebe ) war die Gattin
vom wichtigen Regengott Tlaloc .

Tezcalipoca entführte sie ( ungestraft ) , verband sich mit ihr und machte sie zur Liebesgöttin !

Aus Wikipedia ; Gemeinfrei .

Xochiquetzal, aus dem Codex Rios .
[Bild: 150px-Xochiquetzal.jpg]

Nach den spärlichen Aufzeichnungen zogen die Nonoalken weg .

Dann wird’s wegen der allgemeinen Bezeichnung „ Chichimeken“ unübersichtlich .
Im 12. Jahrhundert sollen Tolteken – Chichimeken die Stadt Cholula ( Cholollan )
von den Olmeca-Xicalanga erobert haben .

Ob sie aus der Hauptstadt Tollan geflohen sind ?

Ihnen halfen wieder andere Chichimeken .

http://de.wikipedia.org/wiki/Cholula

Tollan – Xicocotitlan bestand aber noch weiter .
Vermutlich gab es einige Trockenjahre und weitere Naturkatastrophen .
Von Norden kamen jedenfalls neue Stämme von Chichimeken nach
und verwüsteten die Stadt .
Tolteken zogen sich an den Texcocosee nach Culhuacan zurück ,
in eine ihrer ersten Stadtgründungen .

Ein Chichimekenanführer war Xolotl .
Einer der Gründervater der Acolhua ( Texcoco ) .

Und Culhuacan war wiederum für die Mexica ( Azteken ) sehr wichtig .
Ihr Herrscher trug den Ehrentitel : Herrscher von Culhua .
Aber dazu später etwas mehr .

http://en.wikipedia.org/wiki/Culhuac%C3%...ltepetl%29

Einige Stämme und Völker beriefen sich auf eine Abstammung von den Tolteken .
Und die neuankommenden Chichimekenstämme waren sehr erpicht eine Prinzessin der weitschichtigen Toltekenverwandtschaft zu ehelichen um dem Status ihrer Stämme
etwas Glanz und Geschichte zu verleihen .

Und so lebte die spärliche Erinnerung an die Tolteken weiter ,
bis zur spanischen Eroberung ..
Und die toltekische Zeit wurde verklärt .

( Die gute alte Zeit läßt grüßen )

Aus YouTube ; Tula Virtuell :

http://de.wikipedia.org/wiki/Cholula

http://www.youtube.com/watch?v=jnUqkL2yl...re=related

Auch aus YouTube ; etwas mythisch .

http://www.youtube.com/watch?v=vNNvzcz4-0M

http://www.youtube.com/watch?v=XPACemZNd...re=related

http://www.youtube.com/watch?v=vDKmp9oMv...re=related

http://www.youtube.com/watch?v=LL7xdyClgRU

http://www.youtube.com/watch?v=40bcNF8w0Do

luki

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02.07.2012, 12:48
Beitrag: #75
Neue Herren im Tal von Mexico .
.
Neue Herren im Tal von Mexico.

Als die Tolteken-Chichimeca aus Tollan abzogen ( ob freiwillig oder nach einer Auseinandersetzung ? ) eroberten sie den südöstlichen Stadtstaat Cholula (
Chollolan
) von den Olmeca-Xicalanga .

Zu ihrer Unterstützung warben sie Chichimekenstämme an .
Diese waren als Söldner sehr begehrt .
Da sie als Fernwaffen Pfeil und Bogen verwendeten , die eine größere Reichweite
als die Speerschleudern ( Atlatl ) hatten .

Zu jener Zeit trat in Nordmexico eine Trockenperiode ein .
Die Savanne schob sich im Norden weiter nach Süden .
Was zwei Auswirkungen hatte :
Vom Norden des Texcocosees beginnend nahm aufgrund der Trockenheit
die Bevölkerung ab und Ansiedlungen wurden Verlassen .

Auch die Menschen noch nördlicher , im Chichimecenland ,
waren von der Verschlechterung betroffen .

Und da die Zentralmacht Tollan aufgrund innerer Streitigkeiten
und der landwirtschaftlichen Verschlechterung ,
die nördlichen Grenzen nicht mehr sichern konnten zogen verschiedene
Chichimekenstämme ins Tal von Mexico .
Ins Toltekenland drangen auch vier größere Chichimekenstämme ein .
Diese eroberten anschließend selbst die Gebiete um Cholula ( Chollolan ).

Wir dürfen uns daß nicht so vorstellen als wäre nach solchen Eroberungen
die Bevölkerung vertrieben worden .
Gehen mußten meist nur die fürstlichen Familien und die meisten Adeligen .

Die Landbevölkerung blieb , da sie ja gebraucht wurde .
Sie hatten nur neue Herren , die um ihre Herrschaft besser zu legitimieren ,
einheimische Fürstentöchter heirateten ..

Die vier neuen Fürstentümer waren Totomihuacan , Cuauhtinchan ,
Huexotzingco und Tlaxcallan ( Tlaxcala ) .
Die beiden Letzten werden auns noch bis zur spanischen Eroberung öffters begegnen .
Und manche kennen ihre Namen von den Aztekischen Blumenkriegen .

Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD .

Die Karte ist aus der Zeit der Azteken .

[Bild: 350px-Valles1.png]

Größere Auflösung :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0608152010


Nach der „ Geschichte der Chichimeca „ von Fernando de Alva Ixtlilxochitl “ ,
der mütterlicherseits von den Acolhuas abstammte , geht die Geschichte der
im nördlicheren Tal von Mexico lebenden Chichimeca auf die Übernahme
unter einem Führer Xolotl zurück .

Das Land war dünn besiedelt und die Überlebenden der Tolteken
siedelten um Culhuacan .
Und auch obige Neusiedler heirateten , zwecks Aufbesserung des Ansehens ,
Toltekenprinzessinen .

Die wichtigsten Stämme entwickelten sich durch Assimilation der Vorbevölkerung
zu den Völkern der Acolhua und der Tepaneken .

Und diese Fürstentümer und jene Obgenannten im Süden , bestimmten
im Tal von Mexico die kriegerischen , turbulenten folgenden Jahrzehnte .

Darüber in den nächsten Beiträgen mehr .

luki

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03.07.2012, 13:01
Beitrag: #76
Tlaxcaltekische Staaten - Huexotzingo .
.
Tlaxcaltekische Staaten .

Alle entstanden durch Chichimekischen Eroberer .

Totomihuacan und Cuauhtinchan traten in den Hintergrund .
Huexotzingo ( Huejotzingo ) und Tlaxcalla waren abwechselnd führend .
Obwohl sie zur gleichen Zeit einwanderten bekriegten sie sich .

Tlaxcalla griff Huexotzingo an .
Da diese die Acolhua um Unterstützung baten verbündete sich Tlaxcalla mit Colollan
und andereren Städten , so konnte Tlaxcalla den Krieg mit einem blauen Auge überstehen .
Für Colollan ( Cholula ) ging es nicht so glimpflich aus .

Ihr Staatsgebiet wurde von Huexotzigo stark beschnitten und es blieb ihr praktisch
nur mehr die Bedeutung als religiöses Oberzentrum im Tal von Mexico .

Als Führender , im Staatenbund kämpfte Huexotzingo gegen Chalco
und gegen Cuauhquechollan .
Letztere lebten in einer sehr fruchtbaren Gegend .
Und als sie den Krieg um ihr Land verloren ,
mußten sie sogar ca. 20 Km weiter absiedeln .

Der zunehmende Machtzuwachs brachte ihre Nachbarn gegen sich auf .
Als Huexotzingo den Stadtstaat Totimehecuan angriff ,
eroberte Tlatelolco von ihnen Cuauhtinchan .

Aus Wikipedia , Urheber : HJPD .

Karte aus der späteren Aztekenzeit .

[Bild: 350px-Valles1.png]

Größere Auflösung :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0608152010

Am Westufer des Sees stieg eine neue Macht auf ,
die Tepaneken .
Und während deren Eroberungskriegen blieben die Tlaxcalltekischen Staaten
anfänglich neutral .

Davon später mehr .

luki

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03.07.2012, 13:29
Beitrag: #77
Acolhuas - Tetzcuhco
.
Die Acolhuas :

Einer ihrer Vorfahren soll der Herrscher Xolotl ( das Biest 1157-1204. ? )
gewesen sein .
Der mit seinen Eindriglingen den Stadtstaat Culhuacan , der sich in der Nachfolge
der Tolteken sah , erobert haben soll .
Sie kamen , als Chichimeken , natürlich auch aus den mythischen Höhlen
von Chicomozztoc .
Die Geschichte der Acolhuas wurde , wie so mancher anderer Völker auch ,
nachträglich verändert und geschönt , um die eigene Wertigkeit zu erhöhen .

Eigentlich bestand das spätere Volk der Acolhuas aus verschiedenen
Völkern und Sprachen .
Denn die Chichimeken eroberten Orte die von otomi- , mixtekischer- und
nahuasprechenden Menschen bewohnt waren .

Erst im Laufe ihrer Herrschaft setzte sich das Nahua durch und wurde
als Staatssprache eingeführt .

Aus Wikipedia ; Urheber : Antonio Penafiel .

Das Stammeszeichen : Acolhua .

[Bild: 220px-Acolhuacan.jpeg]

Es gibt aber Hinweise daß es schon seit ca. 1047. Acolhuas
im Tal von Mexico gab .
Denn die Herrscherhäuser von Coatlichan und die des ersten Dreibundes
( 1047-1272. ) : Huexotla , Otompan und Chimalhuacan beruften sich
auf eine Abstammung von den Acolhuas .

Sie sahen sich auch als die kulturellen Erben der Tolteken .
Und sie waren später auch im aztekischen Dreibund die angesehenste Nation .

Nach der offiziellen Geschichte der Acolhuas war sein Nachfolger Nopaltzin
( Regentschaft 1201-1236. ? ).
Er regierte noch in Tenayocan .
Ebenso sein Nachfolger Tlotzin Pachxochitzin .
Jener hatte 6. Kinder .
Und seine Tochter Malinalxochitl heiratete Coatlichan Tlacotzin und mit dieser
Eheschließung begann praktisch die Linie von Tetzcuhco und die Acolhua ,
die wir vom aztekischen Dreibund kennen .

Aus Wikipedia ; Urheber : Gargancio .

[Bild: 180px-Tenayuca02.jpg]

http://en.wikipedia.org/wiki/Tenayuca

Ihre erste Hauptstadt war Huixachtitlan , aber um sie zu gründen mußten sie noch
in Tenayucan um Erlaubnis anfragen .

Es dürfte dann zwischen den Colhuacan-Tenayocan und den Verwandten
rechts des Sees von Texcoco zu Auseinandersetzungen gegeben haben .
Die die Rechte Seite gewann , denn ihre Adeligen vermählten sich
mit Colhua-Tolteken-Frauen .
Was ihren Familien traditionelleres Gewicht gab .

Nach dem Tode Coatlichan Tlacotzin gab es interne Nachfolgerkämpfe .
Der Sieger aus der Auseinandersetzung , Quinatzin- Tlaltecatzin verlegt daraufhin die Hauptstadt .
Im alten Dorf Catlenihco wurde die neue Hauptstadt Tetzcuhco neu gegründet .

Sein Nachfolger könnte Techotlalatzin gewesen sein .
Ihm folgte sein Sohn Ixtlilxochitl-Ometochtli nach .
Unter Beiden dehnte sich ihr Herrschaftsgebiet aus .

Aus Wikipedia ; Urheber : Akapochtli.

Acolhua um 1418.

[Bild: 460px-Extensi%C3%B3n_del_Acolhuacan.jpg]

Aber auf der linken Seite des Sees erwuchs ein neuer übermächtiger Gegner .
Die Tepaneken .

luki

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03.07.2012, 14:01
Beitrag: #78
Die Tepaneken I.
.

Die Tepaneken :

Aus Wikipedia ; Urheber : Anonimo .

[Bild: 220px-Glifo_gentilicio_tepaneca_codice_azcatitlan.JPG]

Die Stammesglyphe der Tepaneken .

Auch sie waren eingewanderte Chichimeken .
Sie gehörten vermutlich ursprünglich einer Otomangue Sprache an .
Wie die Otomis und Matlazinkas .

Später , zur Zeit der Azteken sprachen sie aber Nahua .
Nach ihrer Expansion wurden in ihrem Reich alle Sprachen
rund ums Tal von Mexico gesprochen .

Nach Fernando Alva Ixtlilxolitl sollen sie schon um 1012 an den westlichen Texcocosee gesiedelt sein .
Chimalpain setzt ihre Einwanderung noch früher an und zwar um ca. 995.
Nach seinen Aufzeichnungen sollen sie um 1047.
mit zwei anderen Stämmen einen Dreibund gegründet haben .

Ihr erster bekannter Tlatoani ( Sprecher-Fürst ) war Matlacohuatl ( Regierungszeit 1152-1222 ? ) .
Sein Nachfolger Chiconquiauhtzin ( R.Z. 1222-1248 ? ) war mit der Tochter des Herrschers von Xaltokan , Opantecutli Upatzin
namens Xicomoyahual verheiratet .

Ihre Hauptstadt war Azcapotzalco , die aber schon
in der Zeit Teotihuacans gegründet wurde ( vor 600. )
Im 13. Jahrhundert wurde sie von den Tepaneken wiedererweckt .

Der Nächste war Tezcapoctin ( R.Z. 1248-1283. ? ) .
Mit Ihm begann ihre Expansion .

Sehr übersichtlich !! Karte anklicken :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...ecas-1.htm

Ihm folgte Acolnahuacatl ( er starb ca. 1343)
Er erlaubte den Mexica bei Chapoltepec zu siedeln und
die Matlazingas-Texcaltepecas-Chichimecen zu vertreiben .

Er trug den Titel Hueyi Tlatocayotl und er herrschte schon
über ca. 40. Altepetl ( Bezirke und Stadtstaaten ) .

luki

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03.07.2012, 14:25
Beitrag: #79
Die Mexica I. - Der Beginn .
.

.
Die Mexica I.:
( später Azteken genannt ) .

Sie waren die Letzten die ins Tal von Mexico kamen und
in die mesoamerikanische Machtpolitik einwirkten .
Es kamen nach ihnen zwar immer wieder Chichimekengruppen in den Süden .
Aber da die Machtverhältnisse geordnet waren wurden diese einfach in
die naheliegenden Städte integriert und waren daher politisch nicht wirksam .

Die Mexica sprachen Nahua ,
eine Uto-Aztekische Sprache .

Die Einordnung dieser Sprachgruppe wurde schon ca. 1850. vom
berliner Bibliothekar und Sprachwissenschaftler Karl Eduard Buschmann festgelegt .
Er war auch Sekretär vom bekannten Forscher Wilhelm von Humboldt .

Aus Wikipedia . Yavidaxiu :

[Bild: 120px-Lenguas_uto-aztecas.svg.png]

Verbreitungsgebiet der Uto-Aztekischen Sprachen .

http://de.wikipedia.org/wiki/Uto-aztekische_Sprachen

Karte größer :
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...ztecas.svg

Diese Sprachgruppe wurde nach der Nördlichsten und der Südlichen benannt .
Sie umfasst in Nordamerika die Stämme der Ute , Komanchen und Schoschonen .
Im Süden , die Pimic -, Taracahit -, Corachol - und die Nahuatlsprachen .

Daher kann man den ungefähren Ursprungsort der Mexica ,
von dem sie ihre Wanderung begannen , Rückrechnen .

Vermutlich war ihr altes Domiziel in den Steppen nahe der heutigen Grenze
zu den USA .
Möglich daß eine Klimaverschlechterung der Grund der Abwanderung war ,
denn es zogen mehrere Stämme nach Süden .
Um ca. 500. n. Chr. trennten sie sich von den nahe sprachverwandten
Cora , Tarahumura und den Huichol die an die
Pazifikküste Nordmexicos zogen und sich dort niederließen .

Die Mexica hatten noch Jahrhunderte der ruhelosen Wanderung vor sich .
Erst 1116/22 . traten sie in die gesicherte Geschichte ein , in Coatepec .
Und erst ca. 1194. bezogen sie ihren ersten festen Wohnsitz
am Heuschreckenberg ( Chapultepec ) .

Alle Daten , Ereignisse und Figuren die älter scheinen , sind nicht fassbar
und vermutlich mythische Erfindungen und Beschönigungen
aus schon späterer Zeit .
Ihre mythische Stammesgeschichte besagt daß sie aus einer
der sieben ( 8/9.) Höhlen von Chicomotztoc stammen .

Diese Höhlen kennen wir schon von anderen Chichimeken .
Es sollen auch in allen sieben Höhlen verschiedene Stämme gelebt haben .
Z.B.: die Chichimeca , die Tepaneca , die Chalcah , die Huextozinca und die Xochimilca …, eine illustre Gesellschaft !!

Aus Wikipedia ; Urheber : Nanahuatzin .

Die Höhlen kennen wir schon von ihren Vorgängern ..

[Bild: 350px-ToltecaChichimeca_Chicomostoc.jpg]

Die Fußspuren bedeuten daß die Stämme die Höhlen bezogen ,
aber auch wieder abzogen .
Die Mexica sind ( nach eigene Angaben ) um ca. 1064. abgezogen .

Die Sage vom Ursprungsort Atzlan , einer Insel im See , ist sicher eine spätere Rückprojektion .
Was aber nicht heißt , daß sie auf ihrer langen Wanderung nicht auch
an einem westmexicanischen See haltmachten ( z.B. Patzcuaro ? ) .

Sie kommen nirgens zur Ruhe , da sie ihr Stammesgott Huitzilipochtli immer weiter treibt .

luki

Mein Dank gilt dem Autor des Buches :
Das Reich der Azteken .
ISBN. 987 3 406 61400 2
Hr. Berthold Riese , aus dessen Buch ich einige Daten und Schlussfolgerungen entnommen habe .

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03.07.2012, 14:46
Beitrag: #80
Huitzilopochtli . Hauptgott der Mexica .
.

Huitzilopochtli :

( Der Kolibri zur Linken )

Er war die wichtigste Gottheit der Mexica , aus Tenochtitlan ,
und zugleich auch ihre größte Triebfeder .
Er war ihr Kriegsgott .
Den anderen Völkern und Stämmen Zentralmexicos war er vorher
nicht besonders bekannt .
Oder er war nur ein unbedeutender Gott.

Aus Wikipedia ; Gemeinfrei

[Bild: Huitzilopochtli_1.jpg]

Huitzilopochtli aus dem Codex Borbonicus
.

Daher nehmen verschiedene Forscher an daß Huitzilopochtli ein ehemaliger
Priesterführer war , der nach seinem Tode von folgenden Generationen
in den Götterhimmel gehoben wurde .
Beispiele , in Mesoamerika , kennen wir mehrere .
Vorallem von den Mayas .

Der indianische Chronist Chimalpahin schrieb daß der Stammesführer Huitzilopochtli
1116. oder 1122. in Coatepec verstarb .
Der Mythos der Mexica besagt aber daß der Gott Huitzilopochtli
in Coatepec geboren wurde .

Die Legende :

Seine Mutter war Coatlicue ( die mit dem Schlangenrock ) .
Sie wird auch Teteoinan genannt ( die Mutter der Götter )
oder Tonantzin ( unsere liebe Mutter ) .
Sie war auch die Erdgöttin der Mexica und war auch als Toci ( Großmutter )
oder Cihuacoatli ( weibliche Schlange ) bekannt .

Ebenso war sie für die bei der Geburt vertorbenen Frauen zuständig .
Für die Mexica war eine im Kindbett verstorbene Mutter genau so tapfer
wie ein im Krieg gefallener Kämpfer und kam aufgrund ihres
besonderen Todes geradewegs in die Überwelt .

http://en.wikipedia.org/wiki/Coatlicue

Aus Wikipedia ; Urheber : Luidger.

[Bild: 220px-20041229-Coatlicue_%28Museo_Nacion...9_MQ-3.jpg]

Statue von Coatlicue

http://www.mna.inah.gob.mx/

Nach verschiedenen Auslegungen ging sie entweder in den Bergen
Vorräte sammeln oder sie kehrte einen Tempel aus .
Auf jeden Fall fiel ihr ein kleines Federkneuel ( aus Kolibrifedern )
in den Schoß und befruchtete sie .
Eine andere Deutung ist , daß sie von Mixcoatl ( einem toltekischen Gott des Krieges und der Jagd ) verwandelt in ein Federkneuel , geschwängert wurde .

http://de.wikipedia.org/wiki/Mixcoatl

Ihre Tochter Coyolxauhqui war wegen der Schande der Schwangerschaft
ihrer Mutter sehr erbost .
Sie stiftete ihre 400. Brüder die Centzon Huitznahua an gemeinsam
die Mutter sammt dem Ungeboren zu töten .

Coatlicue erfuhr von ihrem Vorhaben und erschrak ,
worauf sie ihr Ungeborenes getröstet habe , daß er das verhindern werde .
Als die Schwester mit den 400 Brüdern erschien um die Mutter zu töten ,
sprang Huitzilopochtli , in voller Kriegsrüstung , aus dem Bauch
und tötete die Vierhundert mit dem Maquahuitl ( Obsidianschwert ).
Anschließend zerstückelte er seine Schwester worauf sie zur Mondgöttin wurde .
Ihre Zerstückelung war auch ein Vorbild für die Zerstückelung
der später getöteten Opfer .

Aus Wikipedia ; Urheber : Miguelao
.

Coyolxauhqui , mit ihren abgetrennten Gliedmaßen.

[Bild: 120px-Coyolxauhqui_4095976553_8b76fe7594-2.jpg]

Großansicht :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:C...7594-2.jpg

http://en.wikipedia.org/wiki/Coyolxauhqui

Die vierhundert getöteten Brüder und den Kopf seiner Schwester
warf er in den Himmel .
Die Brüder wurden zu Sternen und der Kopf seiner Schwester zum Mond .

Als der Mexicaherrscher [/color] den Ritus reformierte trat Huitzilopochtli vermehrt in den Vordergrund .

Da er täglich gegen die Dunkelheit ankämpfte brauchte er viel Nahrung .
Daher wurden ihm die vielen Opfer geweiht .
Der große Tempel in Tenochtitlan wurde auf der Spitze von zwei Tempel gekrönt .
Einer war dem wichtigen Regengott Tlalok und der Zweite Huitzilopochtli geweiht .

Aus Wikipedia ; Urheber : Thelmadatta .

[Bild: 250px-TenochtitlanModel.JPG]

Großansicht :
http://en.wikipedia.org/wiki/File:TenochtitlanModel.JPG

luki.

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03.07.2012, 14:50
Beitrag: #81
Mexica II. - Die Wanderung .
.
Die ruhelose Wanderung :

Die Daten ihrer Wanderung und die Niederlassungen sind alle wiedersprüchlich .
Auch die der verlinkten Geschichtelandkarten .
Aber ich denke daß das zum Nachvollziehen der Wanderung unerheblich ist
denn wenn sie aktiv in die Kriegspolitik eingreifen werden sich
die verschiedenen Chronisten etwas einiger .
Wir dürfen auch nicht vergessen daß die meisten Chroniken erst in der Kolonialzeit ,
und da oft erst Jahrzehnte nach der Eroberung , niedergeschrieben wurden .

Sehr interessante Karte über die Wanderung der Mexica um den Texcoco-See :

[Bild: mexicas1-maly.jpg]

Und Übersichtlich größer :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...xicas1.htm

Die Mexica ließen auf ihrer Wanderung manchmal auch
Gruppen ihres Stammes zurück .
Und auf der Karte schön ersichtlich , auf ihrer Wanderung berührten sie
Städte mit zentralmexicanischen Kulturen .

Im See gab es viele kleine Inseln und vermutlich lagerten sie auf ihrer Wanderung
auch auf einigen Unbewohnten .
Oder aber sie durften nur an den unfruchtbaren Rändern der Städte lagern
um zu ernten und anschließend zogen sie wieder weiter .

In Chapultepec gelag es ihnen die dort sesshaften Chichimecen
unter ihrem Fürsten Mazatzin zu vertreiben und da ließen sie sich nieder .
Aber anscheinend waren sie unangenehme Nachbarn .

Denn schon ca. 50. Jahre später führten die Städte Xaltopan , Azcapotzalco und Culhuacan Krieg gegen die Mexica .
Es war eine vernichtende Niederlage für die Mexica .
Ihr Häuptling Huitzilihhuitli muße , in der Niederlage , zusehen wie die Sieger seine Töchter als Gefangene entkleideten
und als Opfer weggeschleppten .
Anschließend wurden die Mexica nach Tizapan ,
als Untertanen von Culhuacan , umgesiedelt .

Das brachte es mit sich daß sich die Adeligen Familien durch Heiraten
miteinander verbanden .

Als Untertanen waren sie natürlich zum Kriegsdienst verpflichtet .
Und als die Stadt Culhuacan gegen Xochimilco Krieg führte
waren auch sie gefragt .

Im Codex Aubin steht eine Schilderung ihres Einsatzes .

Kurzfassung :

Als Culhuacan schon am Verlieren war , wurden die Mexica gerufen .
Der Kriegsherr befahl ihnen 8000. Gegner gefangen zu nehmen .
Die Mexica waren aber nur mit Messern bewaffnet .
Vielleicht traute man ihnen nicht .
Sie baten um Schilde , die ihnen verwehrt wurden .
Da beschlossen sie den Gegnern nur die Nasen abzuschneiden .

Nach dem Sieg wurden sie nach ihren Gefangenen gefragt .
Da brachten sie ihre Säcke und sagten : daß sind unsere Gefangenen ,
4 x 8000. abgeschnittene Nasen .
Da sprach der Herrscher zu seinen Adeligen :
Die Mexica sind keine Menschen ,
wie haben die das nur mit den Xochimilkanern angestellt ?


Aufgrund ihrer Tapferkeit wurden sie gebraucht ,
aber auch mistrauisch beäugt .

luki

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03.07.2012, 18:20
Beitrag: #82
Mexica III. - Die Unerwünschten .
.

Mexica III.

Die Unerwünschten :

Die Gegend um Tizapan die ihnen der Herrscher von Culhuacan zugewiesen hatte
war lanwirtschaftlich gesehen , ein eher schlechter Landstrich .

Aber vermutlich ging es den Mexica während der langen Wanderschaft
noch nie so gut .
Etwa vier Jahre nach dem Krieg gegen Xochimilcas , ca. 1299. brachten sie
es wiederum fertig daß ihre Nachbarn auf sie wütend waren .

Die Stadtstaaten teilten ihre abhängigen und eroberten Städte
in Verwaltungsbezirke , mit jeweils eigenen Herrscher ein .
Die Städte mit Umland bezeichneten sie als Altepetl .
Diese waren in Stadtteile ( Vierteln ) den sogenannten Calpollis aufgeteilt .

Aussagekräftige Bilder wie die Altepetl organisiert waren :

http://atlasextinctnations.blogspot.com/...art-1.html

Da der Herrscher eines Stadtstaates rege Heiratspolitik betrieb ,
er heiratete die Töchter der bedeutensten Altepetlherrscher ,
war er immer mit mehreren Frauen verheiratet .
Das Ergebniss davon war , daß er nicht nur mehrere Söhne hatte ,
sondern ebenso mehrere Töchter .

Diese wurden ebenso nach dynastischen Gesichtspunkten verheiratet .
Etwa an fremde Höfe zwecks Bekräftigung einer Bündnisspartnerschaft .
Oder an abhängige Altepetl-Herrscher , die man durch Heirat stärker
an den Stadtstaat binden wollte .

Als kampfkräftige Untertanen von Culhuacan baten daher die Mexica ,
für ihren Fürst , den Herrscher der Culhuacaner Achitometl um die Hand
einer seiner Töchter .

Auszug aus einem späten Originaltext :

…wir bitten Dich , wir Deine Großväter , Deine Untertanen und alle übrigen Mexicaner .
....Du sollst uns Deine Tochter überlassen , Deine Halskette ,
Deine Quetzalfeder , Deine Enkelin die Prinzessin , Du sollst sie uns geben .
Wir wollen sie dort bei den Bergen in Tizapan hüten .


Welcher Schwiegervater würde nach solchen Worten übles denken .
Also gab er seine Prinzessin den Mexicanern mit .
Es wurde beschlossen das die Hochzeit in einigen Tagen festlich geschlossen werde
und dazu wurden auch einige Fürsten eingeladen .

Aus der Url, :
http://www.mexicolore.co.uk/index.php?on...35&typ=reg

[Bild: 250px-Huitzilopochtli_telleriano.jpg]
Huitzilopochtli, aus dem Codex Telleriano-Remensis .

Vielleicht war das auch der ursprüngliche Plan der Mexica .
Aber ihr Oberpriester verkündete den Willen ihres Stammesgottes Huitzilopochtli .
Der hatte etwas Anderes mit der Prinzessin vor .
Das Fest sollte stattfinden , aber zu seinen Ehren .
Und vorher müße die Prinzessin geopfert werden und anschließend gehäutet ,
was auch geschah .
Ein Opferpriester schlüpfte in die noch feuchte Haut und wartete
im kleinen dunklen Tempelraum .

Die Gäste kamen zum Fest und der Brautvater Achitometl wurde gebeten
im Tempel ein Weihrauchopfer für ihren Gott Huizliopochli abzuhalten .
Als ein Diener mit seiner Fackel den Raum erhellte , bemerkte der Herrscher
den Priester und einen Augenblick später , daß Jener in der geschundenen Haut
seiner Tochter steckte .

Worauf er laut aufschrie :

Hat den kein Culhuacaner gesehen was sie meiner Tochter angetan haben ?
Diese Bösewichte sollen hier nicht bleiben .
Wir werden sie töten und vernichten .
Hier werden die Bösewichte ein Ende finden .

Aus der Url :
http://www.mexicolore.co.uk/index.php?on...35&typ=reg

[Bild: 335_00_1.jpg]

Wahrscheinlich war die Empörung bei allen Gästen groß und man vertrieb
gemeinsam die Mexicaner aus Tizapan .
Diese konnten sich an den Texcocosee , in die Binsen flüchten
und nur schwimmend ans andere Ufer oder auf kleine Inseln retten .

Die Wanderung der Mexica ging wieder weiter .

luki

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03.07.2012, 18:55
Beitrag: #83
Mexica IV. - Tlatelolco und Tenochtitlan .
.

Mexica IV.

Tlatelolco und Tenochtitlan :

Als die Mexica 1299. aus Tizapan vertrieben wurden zogen sie
am Südende des Texcocosee umher .
Da in dem Gebiet viele kleine Inseln waren siedelten sie sicher auch auf ihnen .
Aber die gerade Vertriebenen sicher noch nicht auf
den beiden größeren Obgenannten .

In der später verfassten Geschichte der Mexica wird ihre Findung der Insel
ungefähr so geschildert :

Ihr Stammesgott trieb sie auf ihrer jahrhundertelangen Wanderung
immer weiter .Übersetzt bedeutet das ;
Ihrem Oberpriester und seinen Gehilfen hat es am letzten Rastplatz
nicht gefallen und so richtete er dem Stammesvolk aus , daß sie
wieder aufbrechen müßten , denn ihr Gott Huitzilopochtli
wünsche sich einen anderen Platz für seinen Haupttempel !!

Das Leben auf den kleinen Inseln und in den Binsen
war sicher auch nicht das Wahre .
Da schickten sie zwei Kundschafter aus um einen etwas besseren Platz
für den Stamm zu finden .
Da sahen die Beiden auf der kahlen Insel einen Kaktus
der auf einem Stein wuchs .
Und auf diesem Kaktus , obenauf , hockte ein Adler der mit seinen Fängen
eine Schlange festhielt .
Tenoch , so hieß auch ihr neuer Fürst ( 1390-1370 ) der laut Überlieferung seit 1335.
ihr neuer Tlatoani ( Sprecher – Fürst ) war .
Aus Tetl -Fels und Nochtli- Feigenkaktus .

Aus Wikipedia .

[Bild: 507px-CodexMendoza01.jpg]

Das ist die Glyphe von Tlatelolco .

[Bild: 135px-Tlatelolco_glyph.svg.png]

Das Zeichen steht für die Stadt Tenochtitlan .
Der Adler mit der Schlange auf dem Kaktus .
Unterhalb der Federschild mit Pfeilen steht für die Wehrhaftigkeit .
Das blaue Kreuz versinnbildlicht die vier Stadtteile geteilt durch Kanäle .
Im oberen Viertel ist der Haupttempel abgebildet .
Im Rechten ist das Schädelgerüst ( Tzompantli ) abgebildet .
Die Einwohner versinnbildlichen die 10. Adeligen .

Als die Kundschafter zum Stamm zurückkamen ,
schilderten sie ihre Begegnung .
Worauf die geistliche Führung freudig das als daß von Huitzilopochtli
gesannte Ohmen deuteten .
Freudig übersiedelte daraufhin das Volk zum gelobten Platz .

Das Dumme ist nur daß auch diese kahlen Inseln nicht unbewohnt waren .
Zumindestens Fischer bewohnten sie .

Die Nachbarsiedlung Tlatelolco solle schon um 1300.
von Mexica besiedelt worden sein .
Tenochtitlan wurde frühestens unter Tenoch 1335. gegründet .
Andere Angaben vermuten sogar erst 1370 ?
Aber gesichert ist , Tlatelolco wurde von den Mexica früher
als Tenochtitlan besiedelt .
So ärmlich begannen die später so stolzen Mexica .

Aber taktisch war es sehr geschickt .
Da sie nach der Vertreibung sicher , als Volk noch geschwächt waren ,
boten die Inseln im See doch einen gewissen Schutz .

Andererseits waren diese zum Teil sumpfigen aber auch steinigen Inseln
aber bisher für die Uferbewohner wenig erstrebenswert .
Also konnten sie damit rechnen die nächsten Jahre auf diesem Platz
fast ungestört leben
und wachsen zu können .

luki

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03.07.2012, 19:07
Beitrag: #84
Mexica V. Tenochtitlan , der Beginn .
.

Mexica V.

Tenochtitlan , der Beginn :

Als sie nach ihrem Frefel vom Festland vertrieben wurden wurde ihre Geschichte
von Chimalpahin , in der Niederschrift von Coyoacan , etwas anders geschildert .
Das läßt vermuten daß die Erzählung der Mexica , bezüglich der ohmenhaften
Auffindung des Adlers auf dem Kaktus eine nachträgliche Beschönigung
ihrer damaligen Situation war .

Zur Zeit der Sesshaftwerdung und der Gründung von Tenochtitlan waren
die Tepaneken erst am Beginn ihrer Expansion .

Der Stadtstaat , der für die Mexica damals wichtig war , war Culhuacan .
Diese aber war Jene federführende , die Mexica verjagt hatten .
Aber da Culhuacan ihre Abstammung ihrer Herrscher auf die Tolteken zurückführten ,
stellten sie im Süden das angesehenste Herrscherhaus .

Also baten die Mexica aus Tenochtitlan den Herrscher von Culhuacan
um Quartier zum Siedeln , worauf er ihnen ihre Insel zuwies .
Acamapichtli d. Ältere übernahm 1324. die Herrschaft
von seinem Vater Coxcoxtli in Culhuacan .
Seine Schwester Atotoztli war mit einem Mexicaadeligen namens
Opochtli Izquitecatl verheiratet .

Da Acamapichli mit seiner Frau Ilancueitl keine Kinder hatte wurde der Sohn
seiner Schwester nach ihm benannt .
Vermutlich starben die Eltern von Acamapichtli d. Jüngeren bald da er
bei seiner Tante Ilancueitl in Culhuacan aufwuchs .

Als aber Acamapichtli d. Ältere ermordet wurde und seine Mörder in Culhuacan herrschten ,
floh Ilancueitl mit ihrem kleinen Neffen in ihre Geburtsstadt Coatlichan .

Aus Wikipedia ; Gemeinfrei.


[Bild: Acamapichtli.gif]

Namensglyphe ; Acamapichtli d.J. ( Regierungszeit . 1376-1395.)

Als Acamapichtli d. Jüngere erwachsen wurde suchten die Mexica nach ihm ( ca 1376. ? )
und holten ihn als Herrscher nach Tenochtitlan , da er ja zur Hälfte Mexica war .
Aber noch wichtiger war vermutlich , daß er über seine Mutter aus Culhuacan eine
ehrwürdige Ahnenreihe bis zu den Tolteken vorweisen konnte .

Zu jener Zeit war aber Tenochtitlan schon der aufstrebenden neuen Macht ,
den Tepaneken untertan .

In der Schwesterstadt Tlatelolco ( Xaltelolco ? ) , die etwas nördlicher
auf einer Nachbarinsel stand , verhielt es sich etwas anders .
Sie erklärten sich ca. 1337. ? als unabhängig von Tenochtitlan
und wählten einen eigenen Tlatoani .
Auch sie waren Untertanen der Tepaneken , aber sie lehnten sich stärker
an deren regierendes Herrscherhaus an .

Als Tlatoani von Tlatelolco erwählten sie 1376 -1417. ( 1372-1407. ? ) Cuacuauhpitzahuac ,
einen Sohn des mächtigen tepanekenherrscher Tezozomoc .
Der mittels Verehelichungen seiner Söhne und Töchter gerne
seine Vasallen enger an sich band .
Daher war Tlatelolco am Tepanekenhof gegenüber Tenochtitlan etwas bevorzugt .

Weiter geht’s mit den Acolhuas und den Tepaneken .

luki

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03.07.2012, 20:33
Beitrag: #85
Mecica VI. - Tenochtitlan II.
.

Mexica VI :
( Tenochtitlan ) :

Da sie schon unter ihrem ersten Tlatoani Acamapichtli erpicht waren ,
den jenseitigen Uferbereich zu erobern , wuchsen die Mexica durch
die Einverleibung der Unterworfenen .

Da sich ihr Fürst mit den Frauen der Neubürger und den Töchtern
der Mexica-Häuptlingen verband entstand aus seinen Nachkommen
der spätere Mexica Hochadel .

Ein Grund für den wachsenden Bevölkerungszuwachs war auch daß sie
die Technik der Chiampas ( Hochbeete ) übernahmen und weiterentwickelten .

[Bild: 111foto.jpg]

Auf ihrer kargen und sumpfigen Insel hatten sie auch keine
andere Möglichkeit Landwirtschaft zu betreiben .
Die eroberten Ufergebiete waren schilfbewachsen und feucht und eigneten
sich bestens zum Anbau per Chiampas .
Was ihnen bis zu drei Ernten pro Jahr ermöglichte .
Rings um die Chiampas waren schmale , befahrbare Kanäle .
An den Rändern der einzelnen Chiapas wurden Bäume gesetzt , die mit ihren
Wurzeln das Ausschwemmen des aufgeschütteten Erdreiches verhinderten .

Aus Wikipedia ; Urheber : Rbraunwa .

[Bild: Huitzil%C3%ADhuitl.gif]
Namensglyphe Huitzilihuitlis .

Sein Sohn Huitzilihuitli wurde 1377. ? Tlatoani .
Er war mit mehreren Frauen verheiratet ( Kokubinen nicht gerechnet ) .
Aber trotzdem war er , lt. Sage , in eine Prinzessin aus Quauhnahuac
unsterblich verliebt .

In Kurzform besagt die Erzählung daß Huitzilihuitli , aus Gründen
der Bündnispolitik , Kundschafter aussannte um geeignete
Heiratskandidatinnen auszuspähen .
Nach deren Berichten sagte ihm nur eine zu und zwar
die Prinzessin Miyahuaxihuitl aus Quauahnuac .
Daher schickte Huitzilihuitli Brautwerber zu ihrem Vater Ozomahtzineuctli .
Der aber pfiff den Mexica was und lehnte den Brautwerber ab .

Aus Berthold Riese : Das Reich der Azteken .


Cronica Mexicayotl 141 a-c :

„ Er aber , der Ozomahtzineuctli , so sagt man , war ein Zauberer .
Alle rief er ; Die Spinne , den großen Hundertfüßler , die Schlange ,
die Fledermaus und den Skorpion .
Um ihnen zu befehlen , daß sie seineTochter Miyahuaxhuitl hüten sollten ,
weil sie sehr schön war .
Damit niemand zu ihr eintrete und kein Bösewicht ihr Schande zufüge ,
war das Mädchen dort eingesperrt und wurde gut bewacht .
Überall auf dem Vorplatz des Palastes bewachten all die wilden Tiere . „

Der Vater war nur ein Realist der seine Tochter bewachen ließ ,
da er ihre Entführung befürchtete .
Denn die Mexica hatten ein Auge auf ihr entferntes Land geworfen .

Da das Hochtal von Mexico eine durchschnittliche Seehöhe von 2500 m
aufweist ( Mexico Stadt 2310. m ) sind ihre beschränkten Anbaufächen
nicht für alle Feldfrüchte geeignet .
Quauahnuac lag in einem Tal südlicher ( nur durch einen Paß erreichbar )
und auf nor ca. 1600. m Seehöhe .
Daher lag der Stadtstaat klimatisch begünstigter .

Aus der URL .
Mit Angabe den beherrschten Altepetl Quauahnuacs .

http://oldweb.geog.berkeley.edu/Projects...nce22.html

[Bild: Location22.jpeg]

Huitzilihuitli blitzte also ab .
Da half ihm ein Gott im Traum und verriet ihm eine List .
Er suchte einen schönen Pfeil , schlitzte ihn etwas auf und versteckte darin
einen kleinen Edelstein ( vermutlich Opal ) .
Dann schmückte er noch den Pfeil und schoß ihn über die Palastmauer .

Die Prinzessin fand den Pfeil und neugierig wie sie war entdeckte
sie den Edelstein .
Sie biss auf ihn um zu prüfen ob er echt sei und dabei verschluckte sie ihn .
Daraufhin wurde Sie , mit dem nachmaligen Herrscher von Tenochtitlan
Ilhuicamina Moctezum I., schwanger .
Und schon wieder eine unbefleckte Empfängnis !!!!
Oder die mexicanische Art des Fensterln ??
Das Ergebniss war , sie mußten heiraten .

Aber weniger prosaisch .
Die Mexica begannen einen Kriegszug , mit Duldung der Tepaneken ,
gegen den Stadtstaat Quauahnuac .
Wahrscheinlich war es nur ein Raubzug , denn erst ca . 40. Jahre später
wurde das Gebiet von den Mexica endgültig erobert .
Aber um später dynastische Ansprüche stellen zu können mußte
eine Prinzessin herhalten .

Das Gleiche versuchte er auch 1399. mit dem Stadtstaat Chalco .
Brautwerbung , Abweisung , Kriegszug .
Aber da holten sich die Mexica eine blutige Nase .
Vermutlich gewannen die Chalcer , denn Huitzilihuitli verlor dabei sogar
seinen Bruder Quauhtlecoatzin , der Tlacateccatl ( der kommandierender
General ) war .
Huitzilihuitli verstarb 1415 .

Sein Sohn Chimalpopoca der von einer tepanekischen Prinzessin Geborene
wurde 1415. als neuer Tlatoani inthronisiert .
Sein Vater stöhnte noch über die immer mehr gesteigerten Tributabgaben
an die Tepaneken .
Andererseits hatten sie auch große Gebietserweiterungen erfahren
und bezogen selbst größere Tributleistungen .
Auch durch ihre Heiraten gewannen sie an Ansehen .

Aber wichtiger war noch ihre militärische Schlagkraft .
Die Tepaneken schickten sie selbstständig los um
in ihrem Namen Kriege zu führen .
So z.B. führten Tlatelolco und Tenochtitlan die ersten Eroberungen
acolhuanischer Städte alleine durch .

Der Tepanekische Herrscher Tezozomoc behandelte sie daher
mit der Zeit schon eher wie Juniorpartner .
Was sich auch darin ausdrückte daß er ihnen die Tribute erließ .

Dieses gestiegene Ansehen wurde nicht von allen Tepaneken geteilt .
Einigen tepanekischen Adeligen gefiel die relative Unabhängigkeit
der Mexica nicht .
Aber nochmehr machte ihnen die militärische Stärke
der Inselbewohner Kopfzerbrechen .

Und anschließend überstürzten sich die Ereignisse .

luki.

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03.07.2012, 20:53
Beitrag: #86
Tepaneken .- Eroberungen und Expansion .
.
Die Tepaneken II.

Eroberungen :

Aus Wikipedia ; Urheber : Akapochtli .

[Bild: 350px-Tepanecapan_I.JPG]

Nach dem Tode Acolnahuacatls ( 1343/ 1353 ?) folgte ihm
sein Sohn Tezozomoc Yacateltetl ( 1320-1426.? ) .
Er war ein militärisches und politisches Genie und er brachte
das Tepanekenreich zum Höhepunkt .

Tlatelolco und Tenochtitlan waren mitlerweile in den Kriegen
der Tepaneken die Jagdhunde .
Sie eroberten mit den Tepaneken , aber auch schon alleine
Altepetl und Städte für sie .
Zum Beispiel eroberte Tenochtitlan den Stadtstaat der Otomis Xaltochan
und übergab sie demutsvoll den Tepaneken .

Sehr eindrucksvolle Karte der Kriegszüge :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...ecas-2.htm

Sie durften aber kleinere Gebiete am Ufer und im Süden selbst verwalten .

Da die Tepaneken nach Norden ausgriffen und auch abhängige Städte
der Acholhuas zum Abfall bewegten wehrten sich die Acolhuas
und griffen nördlich ober dem See die Tepaneken an .

Karte der Kriegszüge :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...ecas-3.htm

Die Acolhuas griffen sogar die Hauptstadt der Tepaneken ,
Azcapotzalco an .
Was ihnen außer einem Rückzug nichts einbrachte .
Da mitlerweile die Tepaneken mit Hilfe der Mexica eine Marineaktion
quer über den See starteten .
Nach einer Seeschlacht eroberten sie auch die Hauptstadt der Acolhuas ,
Tetzcuhco .
Das Reich der Acolhua wurde geteilt und sie wurden
zu Abhängigen der Tepaneken .

Aus Wikipedia ; Urheber : Akapochtli .

[Bild: 400px-Tepanecapan_II.JPEG]

luki

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03.07.2012, 21:18
Beitrag: #87
Die Tepaneken III. - Die Hegemonie .
.
Die Tepaneken III.

Die Hegemonie :

Tezozomoc betrieb eine aktive Heiratspolitik .
Drei seiner Söhne setzte er je in Atlacuihuajan , Tilhucan und Tlacopan als Herrscher ein .
Cuacuauhpitzahuac wurde von den Mexica in Tlatelolco als Tlatoani eingesetzt .
Sein Lieblingssohn Quetzalayatl ( Tayauh ? ) war als sein Nachfolger vorgesehen .
Der ehrgeizige Sohn Maxtla wurde als Herrscher in Coyoacan eingesetzt .

Der Tlatoani Huitzilihuitli von Tenochtitlan bekam seine Tochter Ayauhcihuatl zur Frau .

[Bild: Tezozomoc.jpg]

Namensglyphe Tezozomocs .

Als Tezozomoc die Acolhua unter Techotla schlug wurden sie Tributpflichtig .
Techotlas Sohn Ixtlilxochitl Ome Tochtli ( R.Z. ca. 1409 -1418.) übernahm die Regierung in Texcoco .
Er war den Tepaneken tributpflichtig .
Als ihm Tezozomoc eine seiner Töchter als Gattin anbot , lehnte er ab und heiratete
Matlalcihuatzin , die Tochter von Huitzilihuitl dem Tlatoani von Tenochtitlan .

Aus Wikipedia ; Urheber : Phantom Blofeld .

[Bild: Ixtlilxochitl_I.jpg]

Ixtlilxochitl im Codex Ixtlilxochitl .

Er versuchte Verbündete zu finden und stellte die Tributzahlungen
an die Tepaneken ein .
Aber als er den prestigeträchtigen Titel Chichimecatecutli
( Herr der Chichimecen ) annahm , war das Faß voll .
1414 . schlug er erstmals die Tepaneken zurück und zog im Bogen
um den See Richtung ihrer Hauptstadt Azcapotzalco .

Aber sein Gegner ging auf seine Hauptstadt Texcoco zu .
Die Tepaneken mit den Mexica eroberten die noch unabhängigen Gebiete
der Acolhuas .
Ixtlilxochitl wurde auf der Flucht erschlagen .
Die Tepaneken übernahmen das Land der Acolhuas .
Bis auf die Städte Huexotla das die Tlatelolcaer und Tetxcuhco das die Tenocha als Belohnung bekamen .

Der Sohn Ixtlilxochitls , Nezahualcoyotl mußte ins Exil fliehen .
Die Huexotzingos ( Tlaxcaltekischer Stadtstaat ) nahmen ihn auf .
Aber über diesen bis heute berühmten Mann später mehr .

Die Tepaneken waren die Herren weit übers Tal von Mexico hinaus .

Karte des Hegemoniebereiches der Tepaneken unter Tezozomoc :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...ecas-4.htm

luki

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03.07.2012, 21:34
Beitrag: #88
Acolhua - Tepaneken - Mexica .
.
Der Umbruch :

Acolhua :

Nezahualcoyotl ( Hungriger Kojote ) floh 1418.
( als er ca. 15/16 Jahre alt war ) von den Acolhuas nach Huexotzingos
und von da nach Tlaxcalla .
Er hielt immer Verbindung zu seiner Heimat .
Daher wollte er ihr näher sein und übersiedelte nach Chalco .
In jener Zeit wurde er im ganzen Land auf Befehl des Tepanekenherrschers
Tezozomocs gesucht .
In Chalca ließ ihn der Herrscher in einen Holzkäfig einsperren .
Er sollte darinnen verhungern .
Aber es gelang ihm die Flucht .

Tepaneken :

Tezozomoc erlaubte später dem Acolhuaflüchtling Nezahualcoyotl
nach Texcoco zurückzukehren .
Da er der ein Enkel Huitzlihuitli von Tenochtitlan und dieser
wiederum eine Tochter von Tezozomoc heiratete , verwendete sich
dessen Sohn Chimalpopoca , der wiederum
ein Enkel Tezozomocs war , für den Acolhua .

Tezozomoc bestimmte noch zu Lebzeit seinen Sohn Quetzalayatl
( Tayauh ? ) als seinen Nachfolger in Azcapoltzaco vor .
Geboren wurde er ca. 1320. und er regierte von ( 1353 od. 1367. od 1370.)
als Herrscher der Tepaneken .
Er war mit allen Wassern gewaschen und starb erst 1426. ,
eine ungewöhnlich lange Zeit der Kontinuität .

Der Herrscher von Tlatelolko Tlacateotl ( Quauhtlatoa ? ) , ein Urenkel Tezozomocs , und der Tlatoani Chimalpopoca Tenochtitlan , unterstützten
den Nachfolger .
Da die Mexica die mexicafeindliche Fraktion , innerhalb der Tepaneken ,
kannten , empfahl Chimalpopoca dem Quetzalayatl er solle am Besten
seinen Bruder Maxtla , den Herrscher von Coyoahuacan , töten .

Aus Wikipedia ; Urheber : Brantz Mayer .

[Bild: 146px-Unknown-_bas-relief-02_-_Pg183.jpg]

Glyphe von Quetzalayatl ( Taytzin ? )

Aber Maxtla hatte schon Gefolgsleute um sich gescharrt und übernahm , handstreichartig Azcapoltzacos und tötete seinen Bruder .
Aber nicht nur ihn . Es mußten viele Fürsten im Tepanekenreich ,
die Quetzalayatl unterstützt hatten sterben
( überliefert unter dem Titel - Königssterben ) .

[size=x-small]Aus Wikipedia ; Urheber : Akapochtli .[/size]

[Bild: 170px-Maxtlatl.JPG]
Namensglyphe von Maxtla .

Maxtla wollte Tenochtitlan erobern , scheiterte aber und lud
Chimalpopoca , mit seinem Sohn , nach Azcapoltzacos vor.
Dort wurde er in einem Holzgefängnis öffentlich ausgestellt .
Er sollte verhungern oder geopfert werden .

Da dieser Maxtla diesen Triumph nicht gönnen wollte
erhängten sich Beide .
Was ihnen aber die Mexica nicht verziehen ,
denn Selbsttötung ist unehrenhaft .
Da schon lieber schön opfern lassen .

Durch ihren Selbstmord hatten Beide Schande über alle Mexica gebracht ,
worauf diese einen Beschluss faßten . alle Nachkommen des Fürsten
Chimalpopocas wurden aus dem Adelstand ausgeschlossen
und für alle Zeit durfte kein Nachkomme ein Amt übertragen bekommen .
Seine Kinder und Enkel wurden in den Stand der gemeinen Bevölkerung dekradiert .

Die Tötungen durch Maxtla und die Schikanen der Tepaneken
brachte Unfrieden im Land der Tepaneken und führten letztendlich
zu ihrem Untergang .

Aber davon ein andermal mehr.
Luki.

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04.07.2012, 15:39
Beitrag: #89
Die Tepaneken . - Der Aufstand .
.
Der Aufstand :

Aufgrund der unehrenhaften Selbsttötung ihres Herrschers Chimalpopoca
in der tepanekischen Hauptstadt Azcapoltzacos
brauchten die Mexica in Tenochtitlan ein neues Oberhaupt .

Da die Mexica ahnten daß von Seiten der bisherigen Hegomonialmacht ,
den Tepaneken unter ihrem neuen Herrscher dem Ursupator Maxtla ,
nichts Gutes zu erwarten war , suchte man einen erfahrenen Krieger .

Karte des tepanekischen Machtbereiches :
Eine sehr aufschlußreiche Karte des Gebietes .

http://www.satrapa1.com/articulos/media/...xicas2.htm

Die Wahl fiel auf Itzcoatl , der schon unter den Herrschern Huitzilihhuitl und Chimalpopoca Tlacateccatl ( Oberster Heerführer ) war .
Da er schon mehrere Schlachten für die Tepaneken geschlagen hatte ,
war er mit ihrer Kriegführung vertraut .

Er wurde 1380. als Sohn des ersten Mexica-Tlahtoani , Acamapichtli und einer tepanekischen Sklavin geboren .
Er wurde 1427 als Tlahtoani in Tenochtitlan eingesetzt .

Aus Wikipedia .

Namensglyphe Itzcoatls aus dem Codex Mendoza .

[Bild: Itzcoatl.jpg]

Da der Tepanekenherrscher Maxtla unter seinen untergebenen
Herrschern gnadenlos aufgeräumt hatte , herrschte im Norden und Osten
des Reiches großer Unmut .

Diesen nutzte der vertriebene Acolhuaherrscher Nezahualcoyotl aus ,
indem er versuchte geheim Allianzen gegen die Tepaneken zu schmieden .

In seine Heimat konnte er nicht mehr zurückkehren denn Maxtla versuchte
ihn zu ermorden und setzte in den Tetzcuhco- Städten tepanekengenehme
Herrscher ein .
Als er bemerkte daß die Mexica , als bisher wichtigste Untergebene
und Verbündete der Tepaneken , von diesen nicht mehr so gute Karten hatten ,
wandte er sich , auf seiner Flucht , nach Tenochtitlan und bat um Asyl ,
das ihm von Izcoatl gewährt wurde .
Eigentlich gehörte er ja zur nahen Verwandtschaft , denn seine Mutter
Matlalcihuatzin war eine Tochter des zweiten Tlahtoani der Mexica , Huitzilihhuitls .

Damit waren die Fronten abgesteckt .
Ihre Nachbarstadt Tlatilolco auf der westlichen Nachbarinsel hielt noch länger
zu den Tepaneken , obwohl Maxtla auch ihren Herrscher töten ließ .
Obwohl sie sich im Laufe des Krieges auf die Seite ihrer Vettern stellte ,
war sicher schon da der Keim für die spätere Auseinandersetzung
zwischen den beiden Bruderstädten gelegt .

Nezahualcoyotls Unterhändler brachten mit der Unterstützung der Mexica
eine Allianz gegen die Tepaneken zustande .
Er stellte , in der Emigration , ein Acolhuaheer auf .
Und so eroberten sie mit tatkräftiger Unterstützung der Tlaxcalteken und Huexotzincas
ab 1427 . die Länder und Städte der Alcolhuas im Osten des Tetzcuhcosees .
Maxtla verlor eine Stadt nach der Anderen .
Nezahualcoyotl vertrieb oder tötete aus dem ganzen Acolhualand die tepanekenfreundlichen Herrscher und Adeligen .

Da er sich schon im Tenochtitlaner Exil als Herrscher von Tetzcuhco ausrufen
ließ zog er jetzt wieder in seine Residenz ein .

Da auch die Chalcas an der Vertreibung der Tepaneken beteiligt waren bekamen sie als Dank dafür die Gebiete um die Stadt Coatlichan .

Karte der Städte :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...xicas3.htm

Sie versuchten sich mit den Tepaneken unter Maxtla , auf der neuen Basis
vertraglich zu einigen .
Was aber mißlang .
Da vermehrt die Mexica auf den Krieg drängten .

Diese hatten aber schon einige Zeit Konflikte mit Chalca , daher beteiligte
sich dieser Staatenbund nicht mehr am Krieg gegen die Tepaneken .

Mit der Unterstützung ehemaliger tepanekenabhängiger Städten und
der kampferprobten Tenochtitlanmexica schlugen sie 1430. erstmals die Tepaneken .
Sie nahmen zuerst die Tepanekenstadt Tlacopan ein .
Dieser Beginn war sicher mit dessen Herrscher Totoquihuaztli abgesprochen ,
denn diese Stadt wurde später in den Dreibund aufgenommen .

Die Verbündeten rückten in drei Heersäulen vor :

Die Erste kommandierte Nezahualcoyotl mit dem Herrscher von Huexotzinca
mit ihren Kriegern .
Itzoatl führte die Zweite mit den Mexica aus Tenochtitlan ,
verstärkt durch Kontingente aus Huexotzinco .
Cuauhtla`toa aus Tlatelolco führte mit Motecuzoma aus Tenochtitlan die Dritte .


Die Hauptstadt der Tepaneken Azcapoltzacos wurde von den Acolhua
und Mexica erobert
und die Einwohner massakriert .
Der Legende nach soll Maxtla geflohen sein .
Er wurde erst 1431. in seinem Versteck aufgestöbert und Nezahulcoyotl selbst
soll ihm das Herz herausgerissen haben .

Der Krieg war aber erst 1433. zu Ende .
Die alte Hauptstadt Azcapoltzacos wurde von Mexicas besiedelt und später
wurde als Zeichen der Schande der Sklavenmarkt der Azteken dorthin verlegt .

Aus den Annalen von Quauhtitlan ,
übersetzt von Hr. Berthold Riese :

Und es war gesagt worden , daß man das
Jahr drei Kaninchen zählte ( 1430 ) ,
als die Tepaneken besiegt wurden .
Damals wurden auch die Quauahnahucaner
und die Xaltocamecaner besiegt .
Nezahualcoyotl besiegte sie und Itzcoatzin
und Tecocohuatzin aus Quauhtitlan .

Aus Wikipedia .

[Bild: ImgNezahualcoyotll.jpg]

Nezahualcoyotl aus dem Codex Ixtlilxochitl .

Die Gründung des Dreibundes im nächsten Teil.

luki

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04.07.2012, 17:16
Beitrag: #90
Nezahualcoyotl - ( Hungriger Koyote )
.
Seine Eltern waren Ixtlilxochitlo ( Blüte der Pita )
der Tlatoani der Acolhua und die Tochter
des Mexica Tlatoani Huizilihuitli , Matlalcihuatzin .

Nach seiner Geburt ( 28.4.1402. ) wurde er Acolmiztli ( starker Puma ) genannt.
Aufgrund seiner Erfahrungen und Erlebnissen in seinen Fluchtjahren aber
nannte er sich selbst :

Nezahualcoyotl ( Hungriger Koyote) 1402-1472.

Kriegsherr , Herrscher , Architekt , Rechtsgelehrter , Philosoph und Poet .

[Bild: ImgNezahualcoyotll.jpg]

Er entstammte dem Volk der Acolhua ( ein Chichimekenvolk ).
Seine Hauptstadt Tetzcuhco wurde von den Tepaneken Überfallen
und Seine Eltern ermordet.
Und so begann im Alter von 15. Jahren seine Odyssee .

Erstes Asyl fand er in Huexotzingo und von da weiter nach Tlaxcalla .
Die Schergen des Tepaneken – Herrschers Tezozomoc auf den Fersen .

Mit seiner Heimat hielt er immer Kontakt und daher wollte er
Ihr etwas näher sein .
Daher zog er nach Chalco .
Deren Herrscher sperrte ihn aberin einen Holzkäfig .
Dieser wartete nur mehr auf die Befehle des Tepanekenherrschers wie er
mit seinem Gefangenen verfahren solle .
Ob verhungern lassen oder doch ehrenhafter opfern .

Auf noch ungeklärter weise konnter aber entfliehen .
Daraufhin flüchtete nach Tenochtitlan zu seinem Großcousin dem Tlatoani Chimalpopoca .
Diesr verwendete sich für Nezahualcoyotl und da Chimalpopoca
beim Tepanekenherrscher sehr angesehen war , erlaubte er dem
hungrigen Koyoten nach Tetzcuhco zurückzukehren .

Als der alte Tepanekenherrscher starb übergang
der Usurpator Maxtla dessen Nachfolgewunsch
und übernahm die Regierung in Azcapoltzaco .
Er ließ daraufhin in seinem Reiche ein Strafgericht folgen .
Viele Herrscher wurden einen Kopf kürzer gemacht und in den Städten
setzte er als Herrscher Vertrauensleute ein .

Nezahualcoyotl mußte auch vor den gesannten Mördern aus Tetzcuhco
nach Tenochtitlan fliehen .
Da die tepanekischen Säuberungen unter den Adeligen der Völker
großen Unmut hinterlassen hatte , gelang es ihm Gleichgesinte zu finden .

Zuerst konnte Er mit Hilfe der Mexica ein Acolhuaheer aufstellen
und Texcoco zurückerobern .
In den nächsten Jahren konnten sie , unter Seiner Führung ,
eine Allianz schmieden und die Tepanekenherrschaft
abschütteln und besiegen .

http://pueblosoriginarios.com/biografias/itzcoatl.html

Er war Mitbegründer des Dreibunds .
Tenochtitlan ( Mexica ) ,
Texcoco ( Acolhua ) und
Tlacopan ( Tepaneken ) .

Obwohl die Mexica später unangefochten die kriegerischte Macht ware ,
drückt sich die Wertschätzung seiner Person im Aufteilungsschlüßel
der Tribute aus ( aus den eroberten Gebieten) .

Sein Rat war in Tenochtitlan sehr geschätzt .

ZB.:
Als ohne seine Mithilfe eine neue Wasserleitung nach Tenochtitlan
gebaut wurde ,war das eine Fehlplanung , die ganze Stadt war überschwemmt .
Man holte Nezahualcoyotl , der den Wasserverlauf umbauen ließ
und es funktionierte.

Oder ;

Die Wasserqualität des Sees war sehr unterschiedlich .
Im Norden und Osten herrschte Brackwasser vor .
Nur im Westen und Süden war es trinkbar .
Da aber die jährlichen Wassermassen ( Schneeschmelze ) den See durchmischten ,
litt desswegen auch im Süden , die Wasserqualität .
Auf seinen Rat und nach seinen Pänen wurde ein Damm , mit Schläusen ,
im See gebaut und das Problem war gebannt .

[Bild: 300px-Lake_Texcoco_c_1519.png]

Er soll auch über 100 Kinder gezeugt haben.

Bekannt ist er aber bis Heute als Dichter und Poet .

Einige seiner Gedichte haben sich bis heute erhalten.

Einige Texte von Ihm:

„Kostbar wie Jade sprießen deine Blüten ,
du,
durch den alles lebt!
Wie duftende Blüten sich vollenden
und ihre Kelche öffnen,
gleich wie der bläuliche Makao –
Nur einen flüchtigen Augenblick
ist der Mensch bei dir, an deiner Seite.“


Oder :

„Bist du wahrhaftig,
hast du Wurzeln?
Nur der,
der über alle Dinge herrscht,
ist der Lebensspender.
Ist das wahr?
Ist es vielleicht nicht so,
wie man sagt?“


Noch einige Links :

http://www.lateinamerikanachrichten.de/?...l/860.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Nezahualc%C...3%B6nig%29

http://www.menschenrechte-in-der-schule....uge_24.PDF

luki

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04.07.2012, 22:01
Beitrag: #91
Die Gründung des Dreibundes :
.
Die Gründung des Dreibundes :

Die Form des Dreibundes hatte in Zentralmexico einige Vorbilder .
Von den Tolteken war einer überliefert .
Die Acolhua bildeten Einen zu Beginn ihrer Sesshaftwerdung .
Die , in späteren Beiträgen erwähnten , Tarasken ( Purepecha )
begründeten ihr Reich auf Einem .

Mittels einer dreier Allianz konnten die Kräfte gebündelt werden
und man hielt sich gegenseitig den Rücken frei ..
Sie konnte auch Staaten verschiedener Sprache auf ein Ziel vereinen .

Als nach dem Brechen des letzten Wiederstandes um 1433.
das ehemalige Tepanekenreich neu geordnet werden mußte ,
war das eine gewaltige Aufgabe .

Die Tepaneken lebten im Westen und Nordwesten des Sees .
Im Nordosten die Otomis .
Die Acolhuas im Nordosten und Osten .
Im Südosten die Tlaxcaltekischen Staaten .
Im Süden die Colhuas unter Chalca .
Und im und am südlichen Seeufer die Mexica .

Da weder die Acolhua oder die Mexica alleine stark genug waren
das alte Reich zu regieren , bot sich ein Bundan .
Denn weder hatten die Mexica damals die Bevölkerungsgröße
und die Acolhuas regierten ein Reich daß aus verschiedenen
Völkern bestand und hatten gerade , durch die Vertreibung
der Tepanekenfraktion , genug Probleme im eigenen Herrschaftsbereich
um sich diese Aufgabe aufzuhalsen .

Der Mexicaherrscher Itzcoatl bevorzugte einen Bund
nur aus Mexica und Acolhua .
Aber der Tlahtoani der Acolhua Nezahualcojotl konnte ihn aber überzeugen ,
daß ein Dreibund mit einer Tepanekenstadt vorteilhaft währe um
die eroberten Tepanekenstädte besser integrieren zu können .

Und eine rigorose Aufteilung des Tepanekenreiches hätte schon
den Keim neuerer Auseinandersetzungen und Kriege
gegeneinander in sich getragen .
Er wollte unbedingt die Fehler des Tepanekenherrschers Maxtla vermeiden .

Bezweifelt darf auch werden ob die anderen Staaten
und Staatenbünde tatenlos zugesehen hätten , wenn sich
Ein Volk alleine zur neuen Macht aufgeschwungen hätte .

Denn geeint hatte sie nur der Hass
auf die Tepaneken unter Maxtla .
Nach dem Sieg 1430. verabschiedeten sich sofort einige Verbündete ,
denn die alten Animositäten und Befürchtungen waren nicht vergessen .

Die Chalcoer ahnten schon , daß sie auf der Wunschliste
der Tenochtitlaner standen und rüsteten für den Krieg .
Die Tlaxcaltecen und Huextozincas standen wechselseitig als Partner
des Dreibundes , auf der Wunschliste ganz oben .
Sie zogen es aber vor unter sich zu bleiben und bereiteten
noch später den Azteken großes Kopfzerbrechen .
Ja sie waren vermutlich der größte Sargnagel beim
späteren Untergang des Aztekenimperiums .

Daher machte sich die Schwesterstat Tenochtitlans , Tlatilolco
Hoffnungen zur Mitgliedschaft im Dreibund aufgefordert zu werden .

Aber die Acolhua und Tenochtitlaner erinnerten sich daran ,
daß diese noch zögerlich beim Befreiungskampfes der Acolhuas waren
und erst später zur Fraktion der Befreier stießen .

Die ehemalige zum Großteil entvölkerte Hauptstadt der Tepaneken ,
Azcapoltzaco wurde zwar von den Mexica besiedelt
und den wichtigsten Tepanekenstädten wurden große
landwirtschaftliche Flächen weggenommen und verdienstvollen Kriegern ,
den Tempeln der Sieger und vorallem den Adeligen übereignet .

Die zum allergrößten Teil , noch lebenden Tepaneken wohnten aber noch
auf ihren Gebieten und mußten regiert werden .
Und da beging man nicht den Fehler , der Maxtla das Reich und Leben
kostete , die Herrscherfamilien und die Adeligen auszurotten .
Zwar unter Kontrolle , aber man beließ die ursprünglichen
Herrscherstrukturen den Tepanekenstädten .

Aus Wikipedia ; gemeinfrei.

[Bild: 400px-Codex_Osuna_Triple_Alliance.JPG]

Größere Ansicht :
http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0510043314

Die drei Mitglieder des Dreibundes , aus dem Kodex Osuna .

Und um es ihnen etwas leichter zu machen und sich mit den neuen Herren
besser abfinden zu können , nahm man daher eine der Ihren in den Dreibund auf .
Und das war die Stadt Tlacopan .

Text aus der Historia Chichimeca , des Alva Ixtlilxochitl ,
von Berthold Riese :

Wir hinterlassen der ganzen Welt die Erinnerung an die ,
die dem Reich zu Ruhm verhalfen :
Netzahualcoyotzin , Motcuczumatzin ( Itzcoatl )
und Totoquihuatzin .
Eure Erinnerung wird festgehalten und verewigt ,
die ihr auf dem Thron
des Herren des Nah und Bei Recht sprecht und regiert .

Aber Daß Tlacopan der Juniorpartner war setzte man
schon mit der Tributaufteilung fest .
2/5. für Tetzcuhco , 2/5. für Tenochtitlan und 1/5. für Tlacopan .
Und da die Acolhua über ein großes eigenes Gebiet herrschten
und die Mexica Tenochtitlans im Süden des Sees
einige Stadte beherrschten und auch einige Tepanekenstädte
in den eigenen Herrschaftsbereich übernahmen ,
Tlacopan aber nur über ein kleines eigenes tributpflichtiges
Gebiet verfügte , war von Anfang an klar
wer in der Allianz die Richtung vorgab .

Da es aber schon zu Beginn zwischen den Acolhuas und den Mexicas
zu Gebietsstreitigkeiten kam .
Und sie auch für später eine Auseinandersetzung desswegen
verhindern wollten ,
wurde eine verbindliche Grenzziehung vereinbart .

Diese wurde auf Baumwollleintüchern und Agavenpapier verzeichnet
und wurden nie angezweifelt .
Diese hatten die ganze Reichsdauer bestand ,
so daß sie sogar von den Spaniern
als Verwaltungsbezirksgrenzen übernommen wurden .

luki

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04.07.2012, 22:31
Beitrag: #92
Der Dreibund der Acolhua , Mexica und Tepaneken .
.
Der Dreibund .

( Excan Tlahtoloyan , gegr. 1430. )

Konsolidierung der Staatsgebiete .

Nezahualcoyotl ordnete das Reich der Acolhua in 14. Provinzen .
Dabei nahm er nach Möglichkeit auf Sprachgrenzen
und Volkszugehörigkeit Rücksicht .
Diese konnten nach ihrer Wahl die eigenen Götter anbeten
und ihre eigene Regierung errichten ,
die aber der Bestätigung durch Tetzcuhco bedurften .

Ansonsten waren sie zur Heeresfolge und den festgelegten
Tributleistungen verpflichtet .
Einige treue Städte und Altepetl waren sogar von Tributen befreit .
Sie leisteten aber zu bestimmten Festtagen besondere Geschenke .
Aber einige ihrer Herrscher saßen auch im Staatsrat von Tetzcuhco .

Zeichnung einer Sitzung des Staatsrates , im Palast von Tetzcuhco .

[Bild: images?q=tbn:ANd9GcQA78xYoRaluKqnCilfXgo...juT7zHBDbb]

Größere Ansicht :
http://www.dsloan.com/Auctions/A23/image...es-1885-07

Nezahualcoyotl nahm auch nach ihrem Sieg über die Tepaneken
den prestigeträchtigen Titel Chichimecatecutli
( Herr aller Chichimecen ) sofort und unangefochten an .
Wegen dieses Titels wurde noch sein Vater ermordet .
Ihm machte aber niemand diesen Titel streitig , was auch auf seinen
großen Anteil am Sieg gegen die Tepaneken zurückzuführen ist .

Nezalhuacoyotl setze auch in den rückeroberten Städten seine Gefolgsleute ein .

Erklärende Karte :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...coco-1.htm

Eroberungszüge nach Nordosten und Südosten .

Sehr aufschlußreiche Karte :
http://www.satrapa1.com/articulos/media/...coco-2.htm

Zu Beginn der Dreierallianz waren die Acolhuas der Einflußreichere Partner .
Das war auch dem Ansehen und dem diplomatischen Geschicks ihres Herrschers
geschuldet .

Itzcoatl Der 1380/81. geboren wurde
und bis 1440. lebte wurde erst mit 47. Jahren
Tlahtoani der Tenochtitlan-Mexica .

Und er krempelte die Stammes – und Standeskultur
der Mexica um wie kein Anderer .

Konnte man vor Ihm noch leichter , aufgrund von Tapferkeit
in den Adelsstand gelangen , erschwerte es Itzcoatl .
Er schuf auch neue Gesetze für die Stände .
Von ihm wurde der Erbadel ( Pilli , Pipiltin ) eingeführt .
In dem die einzelnen Familien auch über Besitztümer und Ländereien
verfügten und diese über Generationen in den Familien verblieben ,
mit den darauf arbeiteten Arbeiterfamilien .

Aber sollten sich die Adeligen etwas zuschulden kommen lassen ,
war ihre Strafe wesentlich strenger ,
als bei einem normalen Bürger .

Aus Wikipedia


[Bild: Kodeks_florentine_kob.jpg]

Nur die Adeligen durften Umhänge aus der teuren , aus
dem Süden importierten , Baumwolle tragen .
Den gemeinen Untertanen war nur ein Lendenschurtz und Umhang
aus Agavenfasern erlaubt .

Ebenso gab es Unterschiede bei den Sandalen .
Sollte sich ein gewöhnlicher Mexica die Attribute der Adeligen anmaßen ,
wurde er getötet und sein Haus geschleift .
Da die Adeligen mehrere Frauen hatten nahm ihre Anzahl ,
in Prozenten der Bevölkerung zu .
Obwohl sie bei den vielen Kriegen einen hohen Blutzoll entrichteten .

Den nächsten Rang nahmen sehr verdienstvolle Bürger ein .
Sie bildeten so etwas wie einen nichtvererbbaren Dienstadel
( Quauhpilli ) und nur mehr sehr wenige herausragende Krieger
wurden auch mit Landzuweisungen bedacht .

Darunter waren noch die Bauern und Handwerker ( Macehualli ) .
Die Bauern bekamen , je nach Familiengröße , Parzellen des Calpulli
gehörenden bebaubaren Landes , dem sie angehörten .

[Bild: aztec025.jpg]

Für dieses war er verantwortlich .
Sollte er seine Aufgaben vernachlässigen wurde er in den nächsten
Stand oder gar in den Sklavenstand versetzt.

Darunter standen noch die auf den Ländereien der Adeligen ,
Tempel oder Stadtbezirken gehörenden ,
lebenden Landarbeiter ( Mayehqueh ) .
Sie gehörten meist besiegten Völkern an oder waren neu zugereiste
Chichimeken aus dem Norden ,
die so angesiedelt und integriert wurden .


Darunter waren nur noch die Sklaven ( Tlacotli ) .
Das waren z.B. Kriegsgefangene oder auch bestrafte Bürger .
Sollte ein Partner einen Sklaven heiraten wurde er automatisch
auch zum Sklaven .
Kinder von Sklaven waren aber Freigeborene .
Ebenso gab es auch Sklaverei auf Zeit oder bis eine gewisse
Arbeitsleistung erbracht wurde .
Die Besitzer waren verpflichtet für ausreichend Nahrung und Kleidung
sowie anständiger Unterkunft zu sorgen .

Sollte ein Besitzer seine Pflichten , dem Sklaven gegenüber
nicht einhalten , drohten ihm strenge Strafen .
Die Sklaverei in Zentralmexico war eher eine strenge Arbeits - und Gehorsamsverpflichtung .
Ein Sklave konnte auch nicht gegen seinen Willen verkauft werden .
Ausnahme waren die Opfersklaven .

Weiters vereinbarten die Herrscher des Dreibundes
ein Mitspracherecht bei der jeweiligen Tlahtoaniernennung
und erschienen bei der Inthrohnisation .

Schwerwiegender war die Vernichtung der Büchereien
der Tepaneken .
Was Vieles Geschichtliches aus der Zeit vor dem Sieg
etwas ungesichert lässt .
Denn von den Tepaneken wurden so etwas
wie Grundbücher geführt .
Da aber viele Ländereien neuen Besitzern zugeführt wurden ,
wollte man spätere berechtigte Besitzansprüche unterbinden .
Indem man die Bücher und Aufzeichnungen verbrannte .

Aus Dem 10. Buch der Historia General von Sahagun ,
übersetzt von Hr. Berthold Riese :

Es fand eine Beratung der Mexicanischen Herrscher statt ,
sie sagten :

Es ist nicht nötig , daß Jedermann weiß ,
was Schwarz und Rot geschrieben steht .
Die Last , die Bürde ( der Herrschaft ) würde dadurch lächerlich gemacht .
Und dadurch würde dann nur Aberglauben im Lande verbreitet ,
denn
( die Bücher ) enthalten viel Falsches .

Dabei verbrannte man gleich Alle .
Mit dem von Itzcoatl erwünschten Effekt ,
die unrühmliche Vorgeschichte der Mexica ,
neu und beschönigt zu verfassen .

luki.

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05.07.2012, 09:07
Beitrag: #93
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
Meines Wissens gibt es heute noch keine Erklärung, allenfalls Hypothesen darüber, warum die großen Reiche in Mittelamerika untergingen, die soliden Städte verlassen wurden. .
Über Mexico und dem Reich der Inka gibt es Quellen, über Mittelamerika nicht.

Krankheiten, die Dezimierung einer ganzen Population können der Grund gewesen sein, auch eine Hungersnot.
Frage an Dich als Fachmann:
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05.07.2012, 11:46
Beitrag: #94
Erlöschen von Kulturen .
.

Servus Krasnaja .

Du hast Recht .
Zum Thema " Untergang der Kulturen " gibt es meist nur Hypothesen
oder Vermutungen .

Es wird auch erst in den letzten Jahrzehnten , bei Grabungen ,
auch nach Bodenfunden ( z.B.:Pollen ) gesucht .

Früher war der Zweck einer Grabung spektakuläre Artefakte zu entdecken .
Die Geldgeber der Grabungen mußten ja medial befriedigt werden .

Heute freut man sich mehr wenn man bei Grabungen in ca 6 ooo. Jahre
alten Gräbern einen kleinen angekohlten Maiskolben findet .
Denn Der erzählt viel mehr als eine neue Lehmpyramide .

Aber zurück zu Deiner Frage .

Eigentlich war es eine Meisterleistung der Völker Mesoamerikas
immer wieder so hochstehende Kulturen hervorzubringen .

Denn ausgenommen vom Ysthmus von Tehuantepec , dem Golf von Mexico
und der schmalen Pazifikküste Richtung Guatemala , waren die Sitze
ihrer Hochkulturen nicht gerade begünstigt .

[Bild: 300px-Isthmus_of_Tehuantepec-de.jpeg]

Zentralmexiko und das Hochland von Guatemala
sind übersäht von Vulkanen ,
die sich nicht nur regelmäßig melden sondern im Laufe
der letzten vier Jahrtausende einige Male mit großen Ausbrüchen
für immense Schäden sorgten .

Die Gründung von Teotihuacan führt man auf so ein Ereignis zurück .
Ebenso die Ausbreitung der Mayas .
Die ursprünglich aus dem südlichen guatemaltekischen Hochland kamen .
Ihre unter Lava verschütteten ursprünglichen Siedlungen konnte man finden .

Ebenso konnten Vulkaneruptionen , mittels ihrer ausgestoßenen Aschewolken ,
großflächig Gebiete , auf Jahre unbebaubar machen .
Große Eruptionen konnten auch eine regionale Klimaverschlechterung ,
auf einige Jahre , verursachen .

Zentralmexico und noch vermehrt der Yukatan waren immer
auf regelmäßige Regenfälle angewiesen .

Und da hatte das Auftreten des " El Nino " im Pazifik
verherende Auswirkungen .
Bei sehr starken Aufheizung des Ostpazifischen Meerwassers
verschoben sich auch die Jetströme und dadurch ,
über dem Kontinent , die Regenwolken .
Was Dürrezeiten nach sich zog .

Für die Palpa -Nacza Region ( Südabhang der Anden , Peru ) sind
für die Jahre 540. - 560. und 570. - 610. starke Dürren nachgewiesen .
Die auf fehlende Regenfälle , ausgelöst durch El Nino und El Nina ,
zurückgehen .
Diese Dürre verursachte das Auslöschen jener Kultur .

In der Mayaklassik ( Yukatan ) waren aber hauptsächlich , von Menschen
verursachte Auswirkungen , der Sargnagel zum Untergang .

Aufgrund verbesserter Anbautechniken wuchs die Bevölkerung rapide .
Was eine Vergrößerung der Anbauflächen nach sich zog .

Der lange Kampf von Tikal und Caracmul endete mit einer Dezentralisierung
der Macht und begünstigte das Entstehen von Kleinstkönigtümern .

Deren Herrscher , zwecks Nachweiß der Legitimation ,
wie wild zu Bauen begannen .

Zur Verkleidung der Tempel und Gebäuden brauchte man Stuck
( Kalkmörtel ) .
Zur Kalkerzeugung verwendete man Unmengen von Holz
( Befeuerung ) .
Wesswegen auch die weiter entfernten Wälder geschlägert wurden .
Was wiederum den Regenfall minderte .
Man muß sich einmal vorstellen , lt. Bodengrabungen war am Ende
der Mayaklassik ganz Yukatan fast unbewaldet .
Aus Unverstand Alles abgeholzt .

Dann brauchte nur mehr eine kleine Klimaschwankung eintreten
und die Hungersnöte waren vorprogrammiert .

Es war ein schleichender Prozess der sich von ca. 780. - 910. hinzog .
Die von der Lage weniger Begünstigten kamen zu erst dran .
Die Standortmäßig etwas mehr Begünstigteren zum Ende .

Einfallende Erroberer von der Golfküste wirkten
vielleicht noch verstärkend mit .
Aber auch deren Siedlungen erloschen .
Denn über Kurz oder Lang , es traf Alle .

In den folgenden Jahrhunderten holte sich der Urwald
diese Städte wieder zurück .
Denn abholzende Menschen lebten
ja nur mehr vereinzelt in jenen Gebieten .

Fazit :

Normalerweise erholten sich die Kulturen von klimatischen Veränderungen
, in einigen Jahrzehnten wieder .

Trafen aber mehrere negative Einflüsse zusammen .
Oder dauerte , das Ausbleiben von ausreichenden Regenfällen ,
einige Jahre an .
Dann brach es den Kulturen , buchstäblich das Rückgrad .
Es zerbrachen die religiösen und sozialen Gefüge .

Gänzlich gingen sie ja meist nicht unter .
Einige überlebende Aussiedler nahmen ja etwas von ihrer Kultur mit
und brachten es anderen Ortes , in die Dortige ein .
Was manchmal ein Aufblühen der neuen Heimat nach sich zog .

G.v.luki.

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05.07.2012, 12:10
Beitrag: #95
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
insgesamt eine Erklärung, die auch logisch ist, denn es müssen gravierende Einflüsse zusammen kommen, damit entweder ein Volk wegzieht, oder durch Seuchen derart dezimiert wird, sodaß ein soziales Miteinander/Abhängigkeiten/Produzent/Verbraucher nicht mehr möglich ist.
Die These von Heyerdahl einer Besiedlung von Westen ist fragwürdig, weil eine Pyramide statisch und bautechnisch das Sinnvollste ist, den Göttern nahe zu sein.
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05.07.2012, 12:44
Beitrag: #96
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
(05.07.2012 12:10)krasnaja schrieb:  insgesamt eine Erklärung, die auch logisch ist, denn es müssen gravierende Einflüsse zusammen kommen, damit entweder ein Volk wegzieht, oder durch Seuchen derart dezimiert wird, sodaß ein soziales Miteinander/Abhängigkeiten/Produzent/Verbraucher nicht mehr möglich ist.
Die These von Heyerdahl einer Besiedlung von Westen ist fragwürdig, weil eine Pyramide statisch und bautechnisch das Sinnvollste ist, den Göttern nahe zu sein.

Servus nochmals .

Die Idee des Pyramidenbaus durch eine Befruchtung
von Übersee anzunehmen , ist falsch .

Denn die Überreste des ältesten Pyramidenstumpfes
in Amerika ist ca. 5500 Jahre alt .
Sie liegt am Ostabhang der Anden in Peru ( Senchin Bajo ) .

In Ägypten begann man erst mit dem Pharao Djoser ( Stufenpyramide Sakkara )
um ca. 2700. v.Chr mit dem Pyramidenbau .

Vorher bestattete man die Pharaonen in Mastabas .
Diese stockte man am Ende Deren Zeit auf .
Man stellte noch eine , etwas kleinere , Mastaba auf die Große .
Und so war , in Ägypten , die Idee der Stufenpyramide geboren .

Aus Wikipedia ; Urheber : Master Uegly ( talk ).

[Bild: 170px-Mastaba_schematics.svg.png]

G.v.luki

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05.07.2012, 23:24
Beitrag: #97
Azteken - Ihr soziales Leben I.
.
Azteken .
Einleitung zur Gesellschaft .

Servus .

Bevor ich weiter über die wichtigen Geschehnisse in Mesoamerika schreibe ,
möchte ich die Gesellschaft und ihre Struktur etwas vorstellen .
Von der Wiege bis zur Bahre .
Vielleicht begreifen wir dann ihre Kulturen etwas besser ?

Da der schon beschriebene Dreibund ( Azteken ) und davon
die Mexica am Besten überliefert sind bieten sie sich dazu geradezu an .

Wir dürfen aber nicht vergessen , daß sich diese Völker ,
ausgenommen später im Süden die Mayas und im Westen die Tarasken ,
noch nach unserer Klassifizierung , in der Steinzeit befanden .

Aber sie befanden sie sich landwirtschaftlich , technisch
und gesellschaftlich auf einem sehr hohen Niveau .

Aber sie verfügten über keine Lasttiere und kannten
nicht die wirtschaftliche Wirkungsweise des Rades .
Ebenso hatten sie noch nicht die Verhütung von Bronze
oder dem Eisen entdeckt .

Andererseits waren sie besser organisiert als
die Gesellschaften in Europa .
Auch ist aus den Jahrhunderten nichts über irgendeine aufgetretene
Epidemie überliefert , was vermutlich , für Europa damals noch
gänzlich ungewohnt , auf ihre faßt schon pedante Reinlichkeit
und die Sauberkeit ihrer Städte zurückzuführen ist .

Aus Wikipedia ; Urheber : Francisco Gualpuyogualcal

[Bild: 120px-Tortilleras_aztecas.jpg]

Vergrößerung :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...ztecas.jpg

Für ihre großen Städte verlegten sie
zur allgemeinen Frischwasserversorgung Aquädukte .
Unter den Straßen waren Abwasserkanäle verlegt und auf
der Verunreinigung der Gewässer stand die Todesstrafe .

Sie waren nicht so idiotisch , wie in den europäischen Städten üblich ,
den Hausmüll und die körperlichen Ausscheidungen
auf die Strasse zu kippen .
Oder einige Meter neben dem Hausbrunnen eine Senkgrube anzulegen .

Es gab eine medizinische Versorgung für Alle .
Und aufgrund der gutgeschulten Hebammen
war die Kindersterblichkeit sehr niedrig .

Vorschrift , war auch eine allgemeine Grundschulpflicht .

[Bild: 120px-Aztec_shared_meal.jpg]

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...d_meal.jpg

Vergrößerung :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:A...d_meal.jpg

Den Naturgewalten schutzlos und unverständlich ausgeliefert ,
daher abergläubisch in ihrer , uns unverständlichen Religion behaftet ,
war es ein sehr verpflichtetes Leben .

Da sich die Götter für den Erhalt der Welt geopfert hatten
oder dafür tätig waren , galt die oberste Verpflichtung die Sonne
für ihren Lauf und auch die Götter zu nähren .
Die Zweite galt dem eigenen Volke .

Sie führten ein , vom Schicksal , vorbestimmtes Leben .
Sie Alle waren ihren Zwängen verpflichtet .
Ob Thlatoani ( Herrscher ) oder Feldbebauer .

Von Individialismus keine Spur .
Der Einzelne war nur das Wert , was er für die Gesellschaft
und ihr Weiterbestehen , auch religiös , einbrachte .

Verfehlungen oder Unterlassungen führten beim Volk zum Ausschluß
aus der Gemeinschaft der freien Bürger , also in die Sklaverei .

Bei Adeligen aber , wegen ihrer besonderen Vorbildwirkung ,
zur Tötung .

In den nächsten Beiträgen will ich die einzelnen Stationen
ihrer Lebenszeit und ihre damit verbundenen Verpflichtungen
etwas beschreiben .

luki.

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07.07.2012, 13:33
Beitrag: #98
Azteken . Geburt und Taufe .
Ein Lebenszyklus im Tal von Mexico :
Von Verzicht und Pflichterfüllung .


Alter : vor der Geburt .

Die werdende Mutter wurde von den Frauen der Familie unterstützt .
Ca. 8. Wochen vor dem Geburtstermin bekommt die Schwangere
erstmalig Besuch von der Ticitl ( Frauenärtztin -Hebamme ) .
Diese gibt der Wöchnerin Ratschläge .
Vor der Geburt tastet sie die Gebärende ab um die Lage des Kindes
festzustellen und wenn notwendig versucht sie das Baby zu drehen .

Sollte das Kleinkind aber im Mutterleib abgestorben sein wird es noch
im Körper zerstückelt um wenigstens das Leben der Mutter zu retten .

Verzögert sich eine Geburt , kann sie durch Massagen oder einer Einnahme
einer Cihuapahtli ( Frauenmedizin ) beschleunigt werden .

( Lt. Berthold Riese )
Die Wöchnerin gebiert im Hocken .
Angelehnt an eine Mauer und gestützt von den Frauen .

Der Schrei des neugeborenen Babys verstehen die anwesenden
Erwachsenen als Kriegsruf .

Das Neugeborene wird hochgehoben und von der Ticitl
mit folgenden Worten begrüßt :

Du bist auf die Erde gekommen ,
dem Ort der Qual ,
den Ort des Durstes ,
den Ort des Hungers ,
den Ort des Weinens ,
den Ort der eigenen Schwäche .


Dann hält sie noch eine , dem Stand der Familie entsprechende
Ansprache an das Neugeborene .
Anschließend schneidet sie die Nabelschnur durch .
Diese wird mit der Nachgeburt getrocknet .

Bei einem Mädchen wird sie später unter der Feuerstelle vergraben
( Zukunft Hausfrau ) .
Bei einem Jungen wird sie aufbewahrt bis zum nächsten Kriegszug .
Dann wird sie einem Krieger mitgegeben ,
damit er sie am Schlachtfeld vergräbt . ( Zukunft Krieger ) .

Die Ticitl gibt der Mutter noch Ratschläge .
Und die nächsten 4. Tage werden für die junge Mutter sehr anstrengend .
Denn es kommen alle Verwandten und Bekannten vorbei
und geben wiederum der Mutter Ratschläge .
In dieser Zeit darf das Herdfeuer nicht erlöschen .
( Wichtiges Omen )

Alter : 0. bis ca.4. Jahre :

Die nächsten Jahre kümmerten sich Alle Erwachsenen des näheren
Strassenzuges um das Kleinkind und seine Erziehung .
In den ersten Tagen nach der Geburt wird nach
dem Tonalpouhqui ( Wahrsager ) geschickt .

Denn für das Neugeborene ist es sehr wichtig ob es unter
einem günstigen Tonalli ( Kalenderzeichen ) geboren wurde .
Der Wahrsager bestimmt den Geburtstag nach dem Tonalpohualli
( Wahrsagekalender ) und stellt fest ob das Neugeborene
an einem unglück- oder glückverheißenden Tage geboren war .

Unsere Horoskopgläubige könnten da noch etwas lernen ,
denn deren Geburtstag beeinflußte nicht nur das zukünftige Leben
( z.B. Aufstigsmöglichkeit , eventuell den Beruf aber auch den Stand
in der Gemeinschaft ) sondern auch den Status im Jenseits ,
nach dem Tode .

In den je zwanzigtägigen 18. Monaten des Sonnenkalenders wechselten
die guten und schlechten Tage .
Da konnte man dem Schicksal etwas nachhelfen wenn man die Kindstaufe
auf einen positiven Tag verlegte .

Dann gab es noch das 19. Monat mit den den restlichen 5. Einschubtagen .
An jenen Tagen ruhte nach Möglichkeit die Arbeit denn sie waren
als Unglückstage ( Nemotemi ) verschrien .

Wer an so einem Tage geboren war der hatte wirklich Pech .
Mädchen die an einem solchen Tage geboren waren bekamen automatisch
den Namen Nencihuatl ( Taugenichts ) .
Die Knaben wurden Nenoquich ( Mensch ohne Wert ) getauft .
Wenn ein Kind jahrelang so genannt wird , beeinträchtigt das sicher
die Zukunft des Kindes .
Da braucht man nicht Psychoanalyse studiert haben um das zu begreifen .

Der , an den Unglückstagen geborene , spätere Mensch konnte machen
was er wollte , es war umsonst .
Er kam nach dem Tode in die tiefste Unterwelt .

Jener Mensch hatte nur die Möglichkeit das Schicksal zu überlisten .

Er konnte ertrinken , als Frau im Kindbett sterben .
Auf einen Blitz warten und sich erschlagen lassen .
An Aussatz , Wassersucht oder Syphilis zu sterben .
Oder sich selbst zur Opferung anbieten .
Den diese Tode sind dem Tod am Schlachtfeld gleichwertig
und führen direkt zum erstrebenswerten Ort in der Überwelt .


Aus Wikipedia ; Urheber : Billycuts .

[Bild: 111px-Aztec5figure9.jpg]

Größere Auflösung :
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:A...igure9.jpg

Aus dem Codex Mendoza.

Die Taufe :

Bei an guten Tagen geborene wurde am vierten Tage getauft .
Bei weniger guten Geburtstagen wurde ein günstiger Tauftag innerhalb
der folgenden 20. Tagen ausgewählt.
Der Name des Neugeborenen konnte der eines Vorfahren ,
den zukünftigen Beruf betreffend ,
dem etwas Schönem (z.B.: Blume ) beschreibend
oder etwas kriegerisches ausdrückend, gewählt werden .
Oder es wurde Phantasielos : Der/ die Erste/Zweite... benannt .

Zur Taufe ( Weihe ) erschien die Ticitl und sie benetzte die Brust
und die Lippen des Kindes und sprach es mit seinem Namen an .
Für die erschienen Gäste wird aufgetischt und dann wurde gefeiert .

Weiter geht’s mit dem Alter von 4. bis 15. Jahren .

luki.

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07.07.2012, 17:17
Beitrag: #99
Azteken . Lebensabschnitt : von 0. - 15. Jahren
.
Alter ; 0-4. Jahre II. :

Jedes vierte Jahr wurde im Monat Izcali ein Kinderfest gefeiert .
Das betraf Alle in den vergangenen vier Jahren Geborenen .

Eigentlich war es ein Fest für die Erwachsenen .
Denn da durften sie sich mit Alkohol betrinken .
Sonst war es den unter 52. Jährigen strikt verboten privat
Alkohol oder Drogen zu konsumieren .

Zu diesem Fest wurden auch die Paten für das Kleinkind bestimmt .
Den Kindern wurden die Nasenscheidewand und die Ohrläppchen durchbohrt
für die späteren Schmuckgehänge .
Bis zu deren Einsetzung schob man einen roten Wollfaden durch die Löcher
um ein Zuwachsen zu verhindern .

Die Paten tragen das Kind um ein Feuer und ziehen ihm
den Kopf nach oben um es groß wachsen zu lassen .
Bis am Abend wird dann getanzt und gesungen .

Anschließend begeben sich alle Beteiligten zum Tempel der Nacht
zum Pulquetrinken .
Dort wird weiter gefeiert , getanzt umarmt , am Boden gewälzt
und vielleicht auch etwas mehr .
Es war ein Bacchanalisches Fest und die einzige Möglichkeit
für die sonst so prüden und mit Verboten begleiteten Azteken
einmal über die Stränge zu schlagen .

Abbildung :
http://www.latinamericanstudies.org/azte...school.jpg

Für die Kinder des Volkes ( Macchualli ) begann mit 4/5. Jahren
die Unterrichtspflicht in der Volksschule ( Telpuchtonli ) .
Die Kinder der Adeligen begannen vermutlich etwas später .
Diese wurden bis ca. 10. Jahre zuhause erzogen .
Dann traten sie in die Schule ( Calmecac ) für die Adeligen ( Pilli ) ein .

Bei den Acolhua , dem kulturell höher stehenden Teil der Trippelallianz ,
gab es geschlechtergetrennte Schulen .
Die Knaben wurden von höheren Priestern unterwiesen
und die Mädchen von älteren adeligen Damen .

Abbildung :
http://www.latinamericanstudies.org/azte...dren-4.jpg

Die Schulen waren immer einem Tempel angeschlossen .
Mit 10 Jahren begann der Vollunterricht .
Vormittags wurde ihnen die offizielle Geschichte ,
Rhetorik , Moral usw. gelehrt .

Aber Hauptgegenstand war Gehorsam und das Dienen
und Ertragen von Entbehrungen .
Im Dunkeln aufstehen und Holz sammeln
oder andere Tätigketen verrichten .

Anschließend kleines Frühstück , trockenes Fladenbrot mit Wasser .
Nachmittags wurden die Schüler nach dem Alter
und späterem Verwendungszweck getrennt .
Es gab gewerblichen Unterricht im Steinschneiden ,
Gold - und Federarbeiten .
Andere bekamen eine militärische Ausbildung .
Es gab aber auch eine musische Abteilung für Trommler u.ä. .

Mädchen wurden Haushaltsführung , Weben , Spinnen
und das Zubereiten von Nahrungsmitteln gelehrt .

Abbildung :
http://www.latinamericanstudies.org/azte...dren-2.jpg

[Bild: 415px-Codex_Mendoza_folio_60r.jpg]

Die Erziehungsmethoden waren sehr drakonisch .
Für kleine Unaufmerksamkeiten gab es Essensentzug .
Und für kleinere Vergehehen gab es je nach Schwere
eine Strafskala mit immer höherer Tortur .

Zwei Abbildungen mit Dornenbestrafungen :
http://www.latinamericanstudies.org/azte...nish-1.jpg

http://www.latinamericanstudies.org/azte...ools-2.jpg

Angefangen von normaler körperlicher Züchtigung über Prügeln .
Ab 9. Jahren auch mit einem Dornenstrauch .
Ordendentlich stechen mittels Agavendornen , Dornenanzahl variabel .

Und als Krönung , das gemaßregelte Kind wurde mit dem Kopf über
eine Feuerstelle gehalten das mit Chillischoten befeuert wurde .
Die danach stundenlang tränenden Augen dürften die holde Freude
für den Regengott Tlalok gewesen sein .


Einige Abbildungen sind aus Latinamerica Studies .
Danke .

Weiter geht’s im nächsten Beitrag mit dem Alter ab 15. Jahren .

luki

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07.07.2012, 17:50
Beitrag: #100
Azteken . Lebensabschnitt : Jugendliche .
.
Alter : 4 bis 15. Jahre II. :

Ihre Grundschule war eine Mischung von Klosterschule
mit starker Betonung auf religiösen Riten und Pflichten .
Aber sie hatte auch etwas von einer Landwirtschaftsschule wo
die Zöglinge den Feldbau , das Fischen und das Bootfahren erlernten .

Das war auch kein Wunder , denn der Staat war , bis auf den Handel
mit exotischen , wertvollen Waren , rein auf die Landwirtschaft aufgebaut .

Die Knaben mußten auch Dienste ( auskehren und säubern der Schule ,
Tempel , Räumlichkeiten ) verrichten .
Ebenso wurden sie schon zur Errichtung und Instandhaltung
der Capulli ( Mehrzahl : Capultin ) herangezogen .

Da Mangels Tragtieren und Karren jegliches Transportgut ,
im wahrsten Sinne des Wortes , geschultert wurde , lernten sie auch
das Lastentragen und ausdauernd Maschieren ..

Die Mädchen lernten , wie in einer Hauswirtschaftsschule ,
Alles was eine gute Hausfrau und Mutter können mußte .

[Bild: 01-07-2008486a64d7083fe.jpg]

Besonders talentierte Knaben konnten bis zur Regentschaft
Ilhuicamina Moteuczuma I. ( Moctezuma I.) in die Calmecac wechseln .

In der Calmecac ( Schule der Adeligen ) wurde viel Augenmerk
auf die militärische Ausbildung gelegt .
Es ging da auch noch strenger zu als in der Telpuchcalli .
Da die Adeligen die Verpflichtung hatten , aufgrund ihres Standes ,
besonders tugendhaft zu sein .

Von einer Sonderbehandlung der Kinder des Hochadels oder
der Herrscherfamilie ist mir nichts bekannt ,
außer daß Manche erst im Alter von 12. Jahren in die Calmecac eintraten .
Die Jahre vorher wurden sie am Hofe geschult .

Es gab für Sie keine Sonderbehandlung , im Gegenteil Sie mußten
bei Allem als Vorbilder wirken .
Und da es keine festgelegte Erbfolge gab , wußte man
bei der Ausbildung auch nicht ob ein Sohn des Herrschers
Thronfolger wird .
Daher gab es keinen Grund für die lehrenden Oberpriester ,
die ja auch aus den hochadeligen Familien stammten ,
einen Abkömmling der Herrscherfamilie etwas netter zu behandeln .

Besonders Musische gingen im Alter von ca. 15 Jahren
in eine seperate Schule die Cuicacalli .
Vermutlich gab es auch eigene Lehrgänge für die kunsthandwerklichen
Berufe wie Steinschneider , Bilderschriftmaler usw. .

Die Mädchen beendeten die Schule mit 15/16. Jahren ,
da sie dann meist heirateten .

[Bild: maestro.png]

Die Pochtecah Fernhändler ( Pochteca ) bekamen mit dem Wachsen
des Reiches eine Sonderstellung .
Sie waren aufgrund ihrer gefährlichen Tätigkeit vom Kriegsdienst befreit
( Dazu später mehr ) .
Ihe Lehrlinge mußten nicht in die Grundschule sondern die Fernhändler
führten eigene Internate , in denen sie die zukünftigen Gehilfen
speziell auf ihre Tätigkeit ausbildeten .

Mehr über den Lebensabschnitt ab 15. Jahren im nächsten Teil .

luki

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