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Santorin
02.10.2012, 19:49
Beitrag: #1
Santorin
Servus!

In Santorin steht offenbar ein neuer Ausbruch bevor.
Die Magmablase, die den Vulkan speist, sei in den letzten 14 Monaten um bis zu 20 Millionen Kubikolimeter angewachsen.
Das haben neueste Messungen ergeben.

Ein Ausbruch von der Größe des minoischen Ausbruchs sei aber nicht zu befürchten, so die Wissenschaftler. Denn letzten Endes sei der Vulkankegel, der sich in der Caldera von Santorin befindet, dadurch um lediglich 14 cm gehoben worden, und außerdem sei die Magmamenge, die beim minoischen Ausbruch gefördert worden sei, um ein Vielfaches höher gewesen. Aber mit einem kleineren bis "normalen" Ausbruch muss man wohl in nächster Zeit (sprich in den nächsten 5 bis 10 Jahren) rechnen.

VG
Christian
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02.10.2012, 20:00
Beitrag: #2
RE: Santorin
Mal sehen, wie man heute damit umgehen und ob die Vorwarntechnik greifen wird.
Der minoische Santorinausbruch und seine Datierung ist übrigens auch ein spannendes Thema.
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03.10.2012, 08:36
Beitrag: #3
RE: Santorin
(02.10.2012 20:00)Renegat schrieb:  Mal sehen, wie man heute damit umgehen und ob die Vorwarntechnik greifen wird.
Der minoische Santorinausbruch und seine Datierung ist übrigens auch ein spannendes Thema.

U.a. diese Diskussion gedachte ich mit meinem Eintrag anzustoßen - wobei wir das im alten Forum ja schon ausführlich diskutiert haben.

VG
Christian
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03.10.2012, 11:01
Beitrag: #4
RE: Santorin
(03.10.2012 08:36)913Chris schrieb:  U.a. diese Diskussion gedachte ich mit meinem Eintrag anzustoßen - wobei wir das im alten Forum ja schon ausführlich diskutiert haben.

Die kenne ich von dort nicht, kannst du einen Stand zusammenfassen?
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03.10.2012, 13:55
Beitrag: #5
RE: Santorin
Den Stand der Dinge hat mi alten Forum Dietrich so zusammengefasst:
"Die Hypothese vom Untergang der minoischen Kultur nach dem Ausbruch des Thera-Vulkans wurde erstmals von dem griechischen Archäologen Spyridon Marinatos im Jahr 1939 publiziert. Er orientierte sich am Ausbruch des Krakatau-Vulkans in Indonesien, der 1883 mehr als 35 000 Tote forderte. Eine ähnlich veherrende Überflutung der Küsten Kretas nimmt heute niemand mehr an, doch mag der Handel gestört worden sein. Da aber die minoische Kultur noch 100 Jahre - nach Berechnungen des anderen Lagers sogar knapp 200 Jahre - fortbestand, kann der Vulkanausbruch oder ein damit verbundener Tsunami kaum zum Untergang geführt haben - weder unmittelbar noch mittelbar.

Viel wahrscheinlicher sind innere Unruhen, Aufstände oder ein Kampf um die Vorherrschaft zwischen den Palastzentren, denn um 1430 v. Chr. gibt es überall auf Kreta Spuren von Bränden und Zerstörungen. Da der Vulkanausbruch bereits 100 (oder 200) Jahre zuvor erfolgte, kann ich an direkte oder indirekte Folgen nicht recht glauben. Hingegen erscheint mir eine Eroberung des durch Unruhen geschwächten Kretas durch mykenische Achäer eine wahrscheinliche Variante zu sein. Die sind immerhin nur wenig später in Knossos und auf Keta zu finden, wo Linear-B-Täfelchen ihre Anwesenheit bestätigen."

VG
Christian
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03.10.2012, 13:56
Beitrag: #6
RE: Santorin
(Weiterleitung eines meiner eigenen Beiträge aus dem G-Forum)
Zum angeblich so tödlichen Tsunami nach der Thera-Explosion hat W. Sheppard Baird, ein freiberuflicher Archäologe und Geograph, einige Thesen veröffentlicht, die - um es kurz zu sagen - darauf hinauslaufen, dass die Auswirkungen eines solchen Tsunamis auf die kretische Zivilisation von den ZDF-"Experten" Floyd McCoy, Costas Synolakis und Alexander “Sandy” MacGillivray weit übertrieben sind.
Schon beim Ansehen der Dokumentation kamen ihm Zweifel, ob das geschilderte Szenario so gewesen sein könnte, und er nutzte ein GIS-Tool, das im Internet frei verfügbar ist und von ihm mitentwickelt wurde, um die Aussagen zu überprüfen. Er hat eine Reihe Karten ins Netz gestellt, auf denen zu sehen ist, dass maximal die unmittelbare Küstenlinie Kretas vom Tsunami betroffen gewesen sein kann, aber nicht der Bereich, der die eigentliche Zivilisation beherbergte, nämlich die Städte wie Knossos. Der Tsunami wäre - neben der unmittelbaren Küstenlinie - vor allem in ein Flusstal vorgedrungen, hätte Knossos aber nur in den strandnah gelegenen Bezirken tangiert.
Hier die Links:
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_1.jpg (die grüne Linie ist die Höhe, auf der der Tsunami aufgelaufen wäre, der 2004 auf Sri Lanka traf, die gelbe Linie kennzeichnet das weitest Vordringen des Tsunamis ins Land hinein - allerdings nur, wenn Kreta topographisch Sri Lanka entsprechen würde, was es nicht tut. Genau auf diesem Vergleich mit Sri Lanka beruhen allerdings die ZDF-"Berechnungen" der Schäden, die der Thera-Tsunami auf Kreta angerichtet habe...)
Hier noch die gleichen Karten in immer größerem Maßstab:
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_3.jpg
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_4.jpg
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_5.jpg
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_6.jpg
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_7.jpg

Zu guter Letzt noch einmal die erste Karte, aber diesmal sind die 28m-Höhenlinie (so hoch soll der Thera-Tsunami wahrscheinlich gewesen sein) und die 40m-Höhenlinie (so hoch war der Thera-Tsunami maximal) eingezeichnet:
http://www.minoanatlantis.com/pix/Cr...undation_2.jpg

Baird hat seine Webpage mittlerweile aktualisiert:
The "Sinking Atlantis" Tsunami Myth Debunked

VG
Christian
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03.10.2012, 13:59
Beitrag: #7
RE: Santorin
Rohana hat zu dem Thema geschrieben:
"Anscheinend wurde inzwischen die Hefitgkeit der minoischen Explosion in den letzten Jahren doch wieder erhöht, nachdem sie jahrelang immer weiter abgesenkt wurde.
Der heftige Vulkanausbruch in minoischer Zeit mit seinen Lavaströmen und den Bimssteinen scheint nachgewiesen sein.
Was aber, nachdem, was ich so auf die schnelle so gefunden habe, nicht wirklich bestätigt ist, ist der Tsunami.
Daß es einen Tsunami im Mittelmeeraum gegeben hat im Zeitrahmen von 1600 bis 1400 v.Chr. scheint unbestritten zu sein, aber einige Geologen warnen davor, beide Ereignisse miteinander zu verknüpfen, nur weil "es so schön zueinander paßt". Einige Daten scheinen chronologisch nicht zusammenzupassen und weisen auf eine Diskrepanz von bis zu 200 Jahren zwischen beiden Ereignissen hin. ..."

VG
Christian
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