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Bildungspolitik
18.10.2012, 14:59
Beitrag: #81
RE: Bildungspolitik
(17.10.2012 19:23)Annatar schrieb:  Es ist (mal wieder) bewiesen worden, dass das deutsche Bildungssystem extrem ungerecht ist.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/unger...57156.html
Wann ändert sich endlich was daran ?? Angry

Diese Vorauswahl und Auswahl ist doch immer auch zum Teil subjektiv und das geht schon Jahrzehnte so, auch als die Schüler nicht Erkan hießen. Im Umkehrschluß würden die Eltern und Lehrer das Gegenteil behaupten, alles schon mitgemacht bei den Gymnasialempfehlungen meiner Tochter und Ihren Mitschülern.
Ein Deutsches Bildungssystem gibt es nicht, da Bildung Ländersache ist. Mal sehen ob das grün-rot regierte BW etwas ändern will und ob dadurch dann auch Erfolge gezeitigt werden.
solon
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18.10.2012, 15:14
Beitrag: #82
RE: Bildungspolitik
Es geht nicht nur um die Empfehlungen.
G8 in Hessen ist defintiv so gestrickt, daß Schüler ohne Hilfe aus dem Elternhaus die Schule nicht überstehen können. Kinder aus einem bildugnsfernen Elternhaus schaffen das einfach nicht- es sei denn sie sind überdurchschnittlich begabt.
Von daher ist die Chancengleichheit einfach nicht gegeben- und eigentlich kann sich Deutschland das nicht leisten.

Die drei Sitzenbleiber in der Klasse meines Sohnes waren demnach auch allesamt Kinder ausländischer Arbeiter... Die Kinder deutscher Angestellter bekamen dann nämlich Nachhilfe...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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18.10.2012, 15:28
Beitrag: #83
RE: Bildungspolitik
(18.10.2012 14:59)solon schrieb:  Mal sehen ob das grün-rot regierte BW etwas ändern will und ob dadurch dann auch Erfolge gezeitigt werden.
solon
Aber natürlich!


Zunächst mal streicht man 11000 Stellen und ignoriert die Tatsache, dass ein Großteil der Schulen schon den Regelunterricht nicht abdecken kann. Einige Schulen verbuchen einen Unterrichtsausfall von 100 Stunden / Woche.

Fast zeitgleich kippt man die verbindliche Grundschulempfehlung, was in der Konsequenz bedeutet: Kaum noch ein Kind wird auf die Hauptschule/Werkrealschule gehen und dort (nur dort!) herrscht deutlich eine Lehrerüberversorgung. An den Gymnasien und ganz schlimm an den Realschulen im Land herrscht aber eine krasse Unterversorgung.

Man errechnet dann die durchschnittliche Versorgung der Schüler mit Lehrkörper, vermeidet tunlichst ein Aufbrechen der Zahlen nach Schulform, ignoriert den Krankenstand und berücksichtig gleichzeitig die kommenden geburtenschwachen Jahrgänge und bingo, die Rechnung stimmt!

11000 Lehrer drehen folglich nur Däumchen während ihrer Dienstzeit und können eingespart werden.

nicht ärgern, nur wundern...
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18.10.2012, 17:38
Beitrag: #84
RE: Bildungspolitik
(18.10.2012 15:28)Uta schrieb:  
(18.10.2012 14:59)solon schrieb:  Mal sehen ob das grün-rot regierte BW etwas ändern will und ob dadurch dann auch Erfolge gezeitigt werden.
solon
Aber natürlich!


Zunächst mal streicht man 11000 Stellen und ignoriert die Tatsache, dass ein Großteil der Schulen schon den Regelunterricht nicht abdecken kann. Einige Schulen verbuchen einen Unterrichtsausfall von 100 Stunden / Woche.

Fast zeitgleich kippt man die verbindliche Grundschulempfehlung, was in der Konsequenz bedeutet: Kaum noch ein Kind wird auf die Hauptschule/Werkrealschule gehen und dort (nur dort!) herrscht deutlich eine Lehrerüberversorgung. An den Gymnasien und ganz schlimm an den Realschulen im Land herrscht aber eine krasse Unterversorgung.

Man errechnet dann die durchschnittliche Versorgung der Schüler mit Lehrkörper, vermeidet tunlichst ein Aufbrechen der Zahlen nach Schulform, ignoriert den Krankenstand und berücksichtig gleichzeitig die kommenden geburtenschwachen Jahrgänge und bingo, die Rechnung stimmt!

11000 Lehrer drehen folglich nur Däumchen während ihrer Dienstzeit und können eingespart werden.

Weißt du, was dabei Ironie ist? Daß genau das hier mit einer schwarzgelben Landesregierung passiert...
Meine Kultusministerin erzählt mir ständig etwas davon, daß die Schulen zu 105 % mit Lehrern versorgt sind, und dennoch fallen mit schönster Regelmäßigkeit Stunden aus, weil keine Ersatzlehrer zur Verfügung stehen. 14 % Stundenausfall zwischen Sommer- und Herbstferien. Das ist richtig gut.
Die verbindliche Schulempfehlung gibt es in Hessen sowieso nicht. (Konsequenz ist nur, daß ein Schüler, der keine Gymnasialempfehlung erhält, halt in der fünften Klasse auf dem Gymnaisum nicht sitzen bleiben darf, sonst ist er runter vom Gymmi...) und deswegen hatten wir im letzten Jahr auch 7 fünfte Klassen á 31 Schülern auf dem Gymnasium und eine 5. Klasse mit 15 Schülern auf der Hauptschule. (Zwei a´17 waren es auf der Realschule.)
Und natürlich sind im neugebauten Gymnasium die Klassenzimmer zu klein, aber in 15 Jahren werden da ja viel weniger Schüler drin sitzen...

Scheint also, als hätte das ganze nicht unbedingt etwas mit der politischen Ausrichtung der jeweiligen Regierung zu tun...

Ich glaube eh nicht mehr daran, daß sich da etwas ändert. Eine Änderung ist nicht gewollt- und zwar von niemandem...

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18.10.2012, 18:52
Beitrag: #85
RE: Bildungspolitik
(18.10.2012 15:14)Bunbury schrieb:  Es geht nicht nur um die Empfehlungen.
G8 in Hessen ist defintiv so gestrickt, daß Schüler ohne Hilfe aus dem Elternhaus die Schule nicht überstehen können. Kinder aus einem bildugnsfernen Elternhaus schaffen das einfach nicht- es sei denn sie sind überdurchschnittlich begabt.
Von daher ist die Chancengleichheit einfach nicht gegeben- und eigentlich kann sich Deutschland das nicht leisten.

Die drei Sitzenbleiber in der Klasse meines Sohnes waren demnach auch allesamt Kinder ausländischer Arbeiter... Die Kinder deutscher Angestellter bekamen dann nämlich Nachhilfe...
Ist in NRW auch so. Mal sehen, was die rot-grüne Regierung daran ändern wird.
Das KiBiz wurde schon einmal geändert und die Dummheit von der immer früheren Einschulung gestoppt.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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07.11.2012, 19:36
Beitrag: #86
RE: Bildungspolitik
Natürlich kann man immer auf Schule, Bildungspolitik etc. schimpfen. Aber es ist doch zwischendurch auch toll, was sich so getan hat seit Wilhelm von Humbolt oder 1949. Gruppenarbeit, Dialoge, Debatten, mit Salzsäure herumexperimentieren, mikroskopieren, Gruppenimprovisation (=alle trommeln auf ihren Dosen und Ordnern herum Big Grin)...
Ein kleiner Ausschnitt aus meinem heutigen Tagesablauf.

Und - nein, ich bin nicht krank. Big Grin Tongue
Zumindest noch nicht richtig.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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07.11.2012, 19:46
Beitrag: #87
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 19:36)Maxdorfer schrieb:  Natürlich kann man immer auf Schule, Bildungspolitik etc. schimpfen. Aber es ist doch zwischendurch auch toll, was sich so getan hat seit Wilhelm von Humbolt oder 1949. Gruppenarbeit, Dialoge, Debatten, mit Salzsäure herumexperimentieren, mikroskopieren, Gruppenimprovisation (=alle trommeln auf ihren Dosen und Ordnern herum Big Grin)...
Ein kleiner Ausschnitt aus meinem heutigen Tagesablauf.

Und - nein, ich bin nicht krank. Big Grin Tongue
Zumindest noch nicht richtig.

Da wird es ja Zeit, einen neuen Artikel zu schreiben. Big Grin

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07.11.2012, 19:51
Beitrag: #88
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 19:46)Sansavoir schrieb:  
(07.11.2012 19:36)Maxdorfer schrieb:  Natürlich kann man immer auf Schule, Bildungspolitik etc. schimpfen. Aber es ist doch zwischendurch auch toll, was sich so getan hat seit Wilhelm von Humbolt oder 1949. Gruppenarbeit, Dialoge, Debatten, mit Salzsäure herumexperimentieren, mikroskopieren, Gruppenimprovisation (=alle trommeln auf ihren Dosen und Ordnern herum Big Grin)...
Ein kleiner Ausschnitt aus meinem heutigen Tagesablauf.

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Zumindest noch nicht richtig.

Da wird es ja Zeit, einen neuen Artikel zu schreiben. Big Grin

Du hast gut reden, wann ich Artikel schreibe...
Heute Kursarbeit, morgen Kursarbeit, Hausaufgaben, Referate, Vokabeln. Wenn man erst um 16:30 Uhr heimkommt, kriegt man nicht immer noch einen Artikel hin Sad

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07.11.2012, 21:48
Beitrag: #89
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 19:51)Maxdorfer schrieb:  
(07.11.2012 19:46)Sansavoir schrieb:  Da wird es ja Zeit, einen neuen Artikel zu schreiben. Big Grin

Du hast gut reden, wann ich Artikel schreibe...
Heute Kursarbeit, morgen Kursarbeit, Hausaufgaben, Referate, Vokabeln. Wenn man erst um 16:30 Uhr heimkommt, kriegt man nicht immer noch einen Artikel hin Sad
Hehe bei mir ist die Klausurphase jetzt erstmal vorbei. Big Grin
Dafür krieg ich sie jetzt nach und nach wieder. Shy

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07.11.2012, 21:50
Beitrag: #90
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 19:36)Maxdorfer schrieb:  Natürlich kann man immer auf Schule, Bildungspolitik etc. schimpfen. Aber es ist doch zwischendurch auch toll, was sich so getan hat seit Wilhelm von Humbolt oder 1949. Gruppenarbeit, Dialoge, Debatten, mit Salzsäure herumexperimentieren, mikroskopieren, Gruppenimprovisation (=alle trommeln auf ihren Dosen und Ordnern herum Big Grin)...
Ein kleiner Ausschnitt aus meinem heutigen Tagesablauf.

Und - nein, ich bin nicht krank. Big Grin Tongue
Zumindest noch nicht richtig.
Stimmt. Massenweise Stundenausfall, arrogante und inkompetente Lehrer. Rolleyes Es hat sich viel verbessert. Big Grin

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07.11.2012, 21:50
Beitrag: #91
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 19:36)Maxdorfer schrieb:  Natürlich kann man immer auf Schule, Bildungspolitik etc. schimpfen. Aber es ist doch zwischendurch auch toll, was sich so getan hat seit Wilhelm von Humbolt oder 1949. Gruppenarbeit, Dialoge, Debatten, mit Salzsäure herumexperimentieren, mikroskopieren, Gruppenimprovisation (=alle trommeln auf ihren Dosen und Ordnern herum Big Grin)...

Maxdorfer, das ist alles schön und gut und macht viel mehr Spaß als früher, aber das sind Unterrichtsmethoden und keine Bildungspolitik...Wink

Solange Bildungspolitik vor allem dazu dient, politische Grabenkämpfe zu führen und das einzige Feld ist, auf dem sich die Parteien landespolitisch zu profilieren versuchen, machen vereinzelte verbesserte Unterrichtsmethoden noch lange keine gute Bildungspolitik.

Wenn jetzt hier in Hessen die Sozen wieder anfangen herumzuröhren, daß sie dann nach einem eventuellen Sieg G8 wieder abschaffen wollen und nur noch G9 haben und sowieso eine Zehnjahresschule unter einem Dach haben wollen und dies flächendeckend, so ist das wieder nur ein dämlicher Grabenkampf.

Warum verdammt noch mal kann es nicht eine gewisse Vielfalt geben, bei der man wählen kann? Die Schüler sind doch unterschiedlich- warum müssen sie alle den gleichen Weg gehen?

Setzen, Sozen. Sechs. Ihr kommt damit rund 30 Jahre zu spät.

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08.11.2012, 04:47
Beitrag: #92
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 19:51)Maxdorfer schrieb:  
(07.11.2012 19:46)Sansavoir schrieb:  Da wird es ja Zeit, einen neuen Artikel zu schreiben. Big Grin

Du hast gut reden, wann ich Artikel schreibe...
Heute Kursarbeit, morgen Kursarbeit, Hausaufgaben, Referate, Vokabeln. Wenn man erst um 16:30 Uhr heimkommt, kriegt man nicht immer noch einen Artikel hin Sad

War ja nur ein Spaß. Schule ist wichtiger und Du bist ja trotz der vielen Arbeiten ein fleißiger Schreiber von Artikeln.

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10.11.2012, 00:44
Beitrag: #93
RE: Bildungspolitik
(07.11.2012 21:50)Bunbury schrieb:  
(07.11.2012 19:36)Maxdorfer schrieb:  Natürlich kann man immer auf Schule, Bildungspolitik etc. schimpfen. Aber es ist doch zwischendurch auch toll, was sich so getan hat seit Wilhelm von Humbolt oder 1949. Gruppenarbeit, Dialoge, Debatten, mit Salzsäure herumexperimentieren, mikroskopieren, Gruppenimprovisation (=alle trommeln auf ihren Dosen und Ordnern herum Big Grin)...

Maxdorfer, das ist alles schön und gut und macht viel mehr Spaß als früher, aber das sind Unterrichtsmethoden und keine Bildungspolitik...Wink

Solange Bildungspolitik vor allem dazu dient, politische Grabenkämpfe zu führen und das einzige Feld ist, auf dem sich die Parteien landespolitisch zu profilieren versuchen, machen vereinzelte verbesserte Unterrichtsmethoden noch lange keine gute Bildungspolitik.

Wenn jetzt hier in Hessen die Sozen wieder anfangen herumzuröhren, daß sie dann nach einem eventuellen Sieg G8 wieder abschaffen wollen und nur noch G9 haben und sowieso eine Zehnjahresschule unter einem Dach haben wollen und dies flächendeckend, so ist das wieder nur ein dämlicher Grabenkampf.

Warum verdammt noch mal kann es nicht eine gewisse Vielfalt geben, bei der man wählen kann? Die Schüler sind doch unterschiedlich- warum müssen sie alle den gleichen Weg gehen?

Setzen, Sozen. Sechs. Ihr kommt damit rund 30 Jahre zu spät.
Warst du nicht mal eine ganz große Anhängerin der Gesamtschule?? Huh
Abgesehen davon wollen nicht nur die Sozen eine Schule für alle, sondenr auch Linke und die Grünen.

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11.11.2012, 11:21
Beitrag: #94
RE: Bildungspolitik
(10.11.2012 00:44)Annatar schrieb:  Warst du nicht mal eine ganz große Anhängerin der Gesamtschule?? Huh
Abgesehen davon wollen nicht nur die Sozen eine Schule für alle, sondenr auch Linke und die Grünen.

Ich bin vor allem eine Anhängerin davon, daß es verschiedene Schultypen nebeneinander geben sollte. Nur das bietet Eltern die Möglichkeit, ihr Kind seinen individuellen Fähigkeiten entsprechend zu fördern. Ich fände es auch richtig, wenn entsprechend große Gymnasien sowohl G8 als auch G9 anbieten würden. Ich halte von G8 zwar nichts, aber G8 entspricht nun mal dem Lebensentwurf vieler Schüler und Eltern.

Und nein, hier in Hessen zumindest wollen die Grünen keine Einheitsschule, sondern die Vielfalt erhalten...

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13.11.2012, 19:12
Beitrag: #95
RE: Bildungspolitik
Ich bin übrigens weiterhin ein Anhänger der Hauptschule, und es ist fatal, dass es sie nicht mehr gibt. So lange die Bildungsunterschiede so groß sind, ist es fast unmöglich, die drei Schulzweige auf zwei zusammenzuführen: Der Preis dafür ist, dass sowohl auf Gymnasien als auch auf Realschulen das Niveau sinkt.
Was aber auf jeden Fall not getan hätte, wäre eine Reform der Hauptschule. Vielleicht mehr in Richtung handwerkliche Ausbildung. In vielen Fächern müssten nur die grundlegendsten Kenntnisse vermittelt werden. Es gibt einfach Menschen, denen Aufsätze schreiben und Länderhauptstädte lernen so überhaupt nicht liegt. Die haben dann an anderen Stellen ihre Stärken.
Weiterhin meine Meinung.

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13.11.2012, 22:41
Beitrag: #96
RE: Bildungspolitik
(11.11.2012 11:21)Bunbury schrieb:  Ich bin vor allem eine Anhängerin davon, daß es verschiedene Schultypen nebeneinander geben sollte. Nur das bietet Eltern die Möglichkeit, ihr Kind seinen individuellen Fähigkeiten entsprechend zu fördern. Ich fände es auch richtig, wenn entsprechend große Gymnasien sowohl G8 als auch G9 anbieten würden. Ich halte von G8 zwar nichts, aber G8 entspricht nun mal dem Lebensentwurf vieler Schüler und Eltern.
Prinzipiell hast du damit recht, nur ist die momentane Vielfalt schlecht für die Schüler. Denn sie führt zu zu früher seperation und elitärem Klassendenken (an Gymnasien). Eine gewisse Vielfalt kann vielleicht nicht schaden, aber eine zu große ist auch nicht hilfreich.
(11.11.2012 11:21)Bunbury schrieb:  Und nein, hier in Hessen zumindest wollen die Grünen keine Einheitsschule, sondern die Vielfalt erhalten...
Hier in NRW schon.

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13.11.2012, 22:52
Beitrag: #97
RE: Bildungspolitik
(13.11.2012 19:12)Maxdorfer schrieb:  Ich bin übrigens weiterhin ein Anhänger der Hauptschule, und es ist fatal, dass es sie nicht mehr gibt. So lange die Bildungsunterschiede so groß sind, ist es fast unmöglich, die drei Schulzweige auf zwei zusammenzuführen: Der Preis dafür ist, dass sowohl auf Gymnasien als auch auf Realschulen das Niveau sinkt.
Ich nicht, denn die Hauptschule ist nicht mehr zeitgemäß, wie so vieles in unserem Bildungssystem. Außerdem wird sie so oder so aussterben, denn es gehen immer weniger Kinder auf die Hauptschule.
Dass das Niveau der Gymnasien und Realschulen dadurch sinkt ist falsch. Der "Untergang" der Hauptschule wirkt sich nur dann negativ auf die Realschulen aus, wenn kein Ersatz geschaffen wird.
(13.11.2012 19:12)Maxdorfer schrieb:  Was aber auf jeden Fall not getan hätte, wäre eine Reform der Hauptschule. Vielleicht mehr in Richtung handwerkliche Ausbildung. In vielen Fächern müssten nur die grundlegendsten Kenntnisse vermittelt werden. Es gibt einfach Menschen, denen Aufsätze schreiben und Länderhauptstädte lernen so überhaupt nicht liegt. Die haben dann an anderen Stellen ihre Stärken.
Weiterhin meine Meinung.
Die Hauptschulen sind schon extrem handwerklich!! Was fehlt, sind andere Kompetenzen, die man nicht im Handwerk braucht und Englischkenntnisse.

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14.11.2012, 02:47
Beitrag: #98
RE: Bildungspolitik
In Sachsen sind Haupt- und Realschulen zusammengelegt. Diese Mittelschulen haben sich im Prinzip bewährt. Problematisch ist es nur für Schüler, die für die Mittelschule zu gut, aber für das Gymnasium zu schlecht sind. Vor allem wenn das Gymnasium einmal verlassen wurde, ist dann ein Rückkehr praktisch nicht möglich.

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14.11.2012, 11:45
Beitrag: #99
RE: Bildungspolitik
(13.11.2012 22:52)Annatar schrieb:  
(13.11.2012 19:12)Maxdorfer schrieb:  Ich bin übrigens weiterhin ein Anhänger der Hauptschule, und es ist fatal, dass es sie nicht mehr gibt. So lange die Bildungsunterschiede so groß sind, ist es fast unmöglich, die drei Schulzweige auf zwei zusammenzuführen: Der Preis dafür ist, dass sowohl auf Gymnasien als auch auf Realschulen das Niveau sinkt.
Ich nicht, denn die Hauptschule ist nicht mehr zeitgemäß, wie so vieles in unserem Bildungssystem. Außerdem wird sie so oder so aussterben, denn es gehen immer weniger Kinder auf die Hauptschule.

Es ist richtig· dass immer weniger Schüler auf die Hauptschule gehen. Man sollte sich aber auch fragen, warum.
Für viele Familien stellt eine Hauptschulempfehlung beinahe ein "Todesurteil" aller Zukunftsperspektiven dar. Ich habe 10 jährige Kinder erlebt, die in eine tiefe Depression gefallen sind, weil es für die Werkrealschule nicht gereicht hat. Das kann doch nicht sein, oder?

Die Hauptschulen wurden in den letzten 10 bis 15 Jahren systematisch totgeredet. Den Hauptschulabsolventen wird unterstellt, weder lesen noch schreiben noch rechnen zu können, nicht arbeitswillig und nicht beschulbar (was für ein Wort...) zu sein. Kein Hauptschüler wäre für eine Ausbildung geeignet. Solche gibt es sicherlich, aber das ist nicht die Mehrheit.

Im Gegenzug liest man dann auch schon mal Stellenanzeigen, wonach für einen Minijob als Küchenhilfe in einem drittklassigen Restaurant ein Abitur gefordert wird....


(13.11.2012 22:52)Annatar schrieb:  Dass das Niveau der Gymnasien und Realschulen dadurch sinkt ist falsch. Der "Untergang" der Hauptschule wirkt sich nur dann negativ auf die Realschulen aus, wenn kein Ersatz geschaffen wird.

Ich verstehe diese Gleichmacherei nicht. Ich erlebe Kinder, die an der Werkrealschule im theoretischen Bereich völlig überfordert sind, aber sehr brauchbare Praktiker wären, wenn man sie den ließe. Gleichzeitig erlebe ich Kinder, die am Gymnasium trotz G8 hoffnungslos unterfordert sind und tagtäglich zu Gunsten der schwächeren Kinder ausgebremst werden. (Mein ältester ist leider so ein Kind, daher weiß ich, von was ich rede). Die Hinwendung zu Gemeinschaftsschulen wird den 95% der Kinder, die nach Gauß schön brav in der Spur laufen, nicht schaden. Die 5% der Schüler, die nach oben oder unten aus dem Raster rausfallen, werden zunehmend Schwierigkeiten bekommen.
Um das zu vermeiden, werden sicherlich immer mehr Eltern den Weg der Privatschule gehen, was dann zwar die öffentlichen Haushalte schön entlastet, die soziale Schere aber noch weiter aufreißt.

Eine frühzeitige "Separation" schadet nur dann, wenn sie negativ konnotiert ist. Dass das negativ besetzt ist, liegt aber an dem defizitären Denken in unserer Gesellschaft. Man schaut nicht darauf, was der einzelne kann, sondern nur auf seine Defizite und Lernfelder, anstatt das zu nutzen, was der betreffende an Talenten mitbringt. Nein, man möchte lieber einen Einheitsbrei auf den Schulen. Komischerweise regt man sich dann über die 95% spurlaufender, problemloser Mittelmaßschüler auf, wenn sie dann als junge Erwachsene in ihren jeweiligen Jobs keine Kreativität, Eigeninitiative, Spontanität oder innovatives Denken zeigen können.....

Außerdem steht das Ganze absolut im Widerspruch zu GG Par. 21, Abs. 3, wonach jedes Kind ein Recht auf eine Schulbildung hat, die seiner Begabung und seinem Leistungsvermögen angemessen ist.

nicht ärgern, nur wundern...
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14.11.2012, 22:13
Beitrag: #100
RE: Bildungspolitik
(14.11.2012 02:47)Sansavoir schrieb:  In Sachsen sind Haupt- und Realschulen zusammengelegt. Diese Mittelschulen haben sich im Prinzip bewährt. Problematisch ist es nur für Schüler, die für die Mittelschule zu gut, aber für das Gymnasium zu schlecht sind. Vor allem wenn das Gymnasium einmal verlassen wurde, ist dann ein Rückkehr praktisch nicht möglich.
Solche Menschen gibt es aber auch in einem dreigliedrigen Schulsystem. Zum Beispiel Schüler, die zu gut für die Realschule sind, aber zu schlecht fürs Gymnasium.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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