Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
|
07.06.2012, 10:17
Beitrag: #1
|
|||
|
|||
Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
.
Servus . In dieser Serie möchte ich die Mittelamerikanischen Kulturen und Völker etwas vorstellen . Die Azteken und Mayas sind uns Allen geläufig . Aber daß es in den Jahrtausenden viele interessante Völker und Kulturen gab , mit und ohne Schrift , die impossante Bauwerke erschufen und kulturelle Leistungen erbrachten , kennen wir schon weniger . Lasst Euch überraschen , ich habe selbst , beim Recherchieren viel Neues und Interessantes erfahren . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
10.06.2012, 09:14
Beitrag: #2
|
|||
|
|||
Olmeken I.
.
Servus . . Die Olmeken I. Das was die antiken Griechen für die westlichen Kulturen bedeuten , gilt in Mittelamerika für die Olmeken . Bekannt sind sie durch ihre Riesenköpfe . ![]() Leider weiß man sehr wenig über ihren Aufstieg . Manches läßt sich nur durch Funde bei Nachbar- oder Nachfolgekulturen rekonstruieren . Hilfreich dabei ist auch , daß ihre Nachbarn ( Zapoteken , Mayas und Huaxteken ) aufgrund eines Kulturtransvers einige Lehnwörter aus ihrer Sprache entlehnt hatten . Das Hauptsiedlungsgebiet der Olmeken lag an der mexikanischen Golfküste . Die bekannten Hauptorte waren La Venta ( Tabasco ) , Tres Zapotes und San Lorenzo ( Veracruz ) . ![]() Sie entwickelten die erste Hochkultur in Mittelamerika und befruchteten die Völker im Norden bis nach San Salvador im Süden . Wie sie sich selbst nannten wissen wir nicht . Die Bezeichnung Olmeken , stammt aus der Nahuatl Sprache ( Z.B. Atzteken ) und bedeutet ( Gummimenschen ) . Leute aus dem Kautschukland . Ab 1600. v. Chr. wurde in Mittelamerika , Naturkautschuk verwendet . Vielleicht erfanden die Olmeken den Vollgummiball ? Die Erfindung des Ballspiels Pok-ta-Pok oder ( Nahuatl ) Ulama geht auf sie zurück . ![]() Gemeinfrei , Urheber : Sputnik. Ab ca. 1400. v. Chr. bauten sie den Mais an . Sie erfanden auch die Mixtamalisation . Dabei wird der Mais nicht zerrieben oder weichgekocht , sondern mit Holzasche oder Kalk gekocht und über Nacht stehen gelassen . Dabei werden die Körner weich und verlieren nicht so viel an Nährwert . Sie gelten auch als die Erfinder des Kakao ( Cacao ). Denn das Wort Kakawa entstammt ihrer Sprache und wurde von anderen Völkern übernommen . http://www.theobroma-cacao.de/wissen/ges...chokolade/ http://en.wikipedia.org/wiki/Teopantecuanitlan Ihre Herkunft ist nicht geklärt . Aber die wahrscheinlichste Hypothese ist daß sie aus dem westlichen Hochland ( Guerrero ) zur Golfküste einwanderten . Im Hochland lassen sich Spuren ihrer Vorfahren finden , bis auf die Zeit von 1500. v. Chr . zurück . http://de.wikipedia.org/wiki/La_Venta_%28Mexiko%29 http://de.wikipedia.org/wiki/San_Lorenzo_Tenochtitlan http://www.indianerwww.de/indian/olmeken...orenzo.htm http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...es_Zapotes Die Olmeken sprachen vermutlich eine Mixe-Zoque Sprache . Sie verfügten über ein weitläufiges Handelsnetz . Wie weit ihr Machtbereich reichte ist unklar . Aber zumindestens Kulturell beeinflußten sie sogar weit entfernte Völker . Denn Städte wurden nach ihren Vorbild er – oder umgebaut . Wie zum Beispiel Teopantecuanitlan . http://en.wikipedia.org/wiki/Teopantecuanitlan In San Lorenzo gibt es schon vor 1200. v. Chr. Besiedlungsspuren . Um ca. 1150. entstand das Zeremonialzentrum . Mit einer Pyramide von 178m Länge , 73 m Breite und einer Höhe von 30m . Ca. 18000. Einwohner bevölkerten sie . Um ca. 900. v. Chr. wurde die Stadt zerstört . Und erst von 600. und 400. v. Chr. wiederbesiedelt . Wer sie zerstört hat ist nicht bekannt . Vermutlet wird durch den konkurierenden Stadtstaat la Venta . Möglich wäre auch , daß das Olmekenreich gar kein Reich war sondern aus konkurrierenden Stadtstaaten bestand , so ähnlich wie im klassischen Griechenland . Interessant dabei ist daß , obwohl auch seit ca. 1200. v. Chr. besiedelt , La Venta , ab ca. 800. v. Chr. zu erblühen begann . Die Gegend von La Venta war subtropisch und erlaubte zwei Ernten pro Jahr . In jenem morastigen Gebiet waren Flüsse und Kanäle die wichtigsten Strassen . Diese mußten auch vom Schlamm befreit werden . Mit diesem erbauten sie die Podeste der Städte ( San Lorenzo ) und die ersten Pyramiden in Mexiko. La Venta wurde auf einer Insel im Fluss errichtet und war ein Kultzentrum . Sie erstarkte ab 800. v. Chr. und gab der II. Hochblüte den Namen , La Venta Zeit . Von ihr wurde ganz Mesoamerika kulturell befruchtet . ![]() Gnufrei : Wikipedia ; Urheber : MapMaster . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
10.06.2012, 10:11
Beitrag: #3
|
|||
|
|||
Olmeken , Religion
Servus.
Olmeken II : Einige Gedanken über ihre Religion . Da die Olmeken , auf ihren Plattformen keine steinernen Tempel errichteten ( sie erbauten Holzbauten , die natürlich verrotteten ) und nur äußerst wenige Inschriften aus der San Lorenzozeit erhalten sind kann man bezüglich ihres Götterhimmels und Glaubens nur mutmassen . Aber sie haben einige behauene Stelen und Mauersteine , Figurinen , Kolossalköpfe , Mosaike , usw.. hinterlassen . Diese tragen meißt Relieffs . Z. B. Einzelfiguren , Figurengruppen , Fabelwesen und verzierte Zeremonialbeile . Die den Olmeken Geschichten und Mythen erzählten , die sie damals sicher verstanden . So ähnlich wie die biblischen Geschichten auf den Außenfresken der Moldau Klöster . Bevor sie sesshaft wurden , waren sie Jäger und Sammler . Dann zogen sie aus dem Gebirge in die sumpfige , subtropische Küstenregion . Wenn im Umkreis genug Anbaufläche zur Verfügung stand , die für eine größere Anzahl von Personen , eine ausreichende Ernährung garantierte , konnte sich eine Gesellschaft von städtebildender Ackerbauern herausbilden . Mit zunehmender Größe , Zentralstadt , kleinere Umlandzentren und diesen zugehörige Siedlungen ( Dörfer ) , bildete sich eine immer ausgeprägtere Hierarchie , auch religiös , heraus . Im Gegensatz zu den Völkern in Zentralmexiko und den Mayas war ihnen vermutlich der Regengott nicht so wichtig , da sie ja in einem ganzjährig feuchten und von Flüssen durchzogenem Gebiet siedelten . Zu viel Regen war für sie eher schlecht , da er Überschwemmungen mit sich brachte und die Ernte vernichtete . Eine ihrer Mythen erzählt daß sich ein Jaguar mit einer Frau gepaart hat und die gebar den Jaguarmensch ( Werjaguar ) . Vermutlich sind desswegen mehrere Jaguarköpfe abgebildet . ![]() Aber auch Schlangengesichter ( von vorne gesehen ) waren ein offtmals abgebildetes Motiv . Zur Verehrung der Schlangen , durch die Mesoamerikaischen Kulturen gibt es mehrere Vermutungen. Eine mir plausiebel erscheinende ist die , die den Dualismus verehrt . : I. Die Fähigkeit von Schlangen , jährlich ihre alte Haut abzustreifen, um wachsen zu können, faszinierte die Azteken zutiefst. Der Häutungszyklus war Sinnbild ihres kosmischen Dualismus, des endlosen Musters von Werden und Vergehen. In Entsprechung zum täglichen Kampf der Sonne und zur Erneuerung der Nahrungspflanzen durch den Regen waren Schlangen die lebendige Verkörperung des Lebenskreislaufs. II. Besondere Verehrung unter den Tieren genoss die Schlange. Als Tier, das sich im Wasser und auf dem Land bewegt, galt sie als Wanderer zwischen der Unterwelt (Mictlan) und der Menschenwelt. Aus der Kombination von Federn mit einer (Klapper-) Schlange entstand das mythische Wesen Quetzalcoatl („gefiederte Schlange”) - eine Schlange, die fliegen konnte. Ritualgeräte : Auf den Zeremonialbeilen ist meist die Glyphe eines verzierten Maiskornes ( Maisgott ? ) eingraviert . Es symbolisiert vermutlich die Fruchtbarkeit ( Ernteerträge ) . ![]() ( Ein Schelm wer Böses denkt !! ) Für La Venta wird ein Hauptgott mit vier Nebengöttern vermutet . Ob sich in der langen Zeit ihrer Kultur ihre Götter oder die religiösen Bedürfnisse verändert haben , oder ob nicht jeder Stadtstaat , in seiner Zeit der Hegemonie , einen anderen Hauptgott verehre läßt sich heute nicht sagen . Der oberste Prister war vermutlich ( wie bei den Mayas ) der Fürst ( König ) . Er war der Mittler zwischen den Göttern und dem Volk und er stand einem Klerus vor , der auch im Umland die religiösen Rieten zelebrierten . ![]() ![]() Figurinengruppe gefunden in La Venta . Urheber : Wolfgang Sauber . Das Volk hatte dabei kein Mitspracherecht . Es mußte aber seinen Vorteil ( aus den religiösen Riten , Anbetung ) ziehen . Z. B. : gute , regelmäßige Ernteerträge , Siege gegen die Nachbarn und bei anderen Völkern , das regelmäßige Eintreffen der Regenzeit . War das Volk zufrieden , dann hatte der Priesterfürst auch die wohlwollende Unterstützung . Und es ließ sich auch für die mühsamen Arbeiten heranziehen . Die Errichtung der Monumentalarchitektur ( Zentralkomplex , Pyramiden , Tempelanlagen ) war nur der Ausdruck der Verehrung des Gottes ( Götter ) und der Dank der Bevölkerung . Es wurden auch Ahlen und die Nachbildung eines Rochenstachels gefunden , beide aus Jadeit . Bei den späteren Mayas wurden ähnliche Instrumente für Blutopferrituale der Priesterkönige verwendet . Zungen - , Lippen – oder Penisdurchstechung . ![]() Und noch eine Abbildung : http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...uselang=de Das könnte bedeuten das von den Olmekenfürsten auch ein persönliches Opfer erwartet wurde . Und es zu seinen Pflichten gehörte , sein heiligstes , das eigene Blut , zu opfern . Es gibt aber keine Hinweise daß die Olmeken rituelle Menschenopfer darbrachten , wie die Nachfolgekulturen . Aus Nachfolgekulturen ist bekannt , daß bei Mißerfolgen oder Mißernten von den Gläubigen mehr Anstrengungen unternommen wurden den Gott ( Götter ) zu besänftigen . Z. B. : wurden die Pyramiden überbaut ( vergrößert ) oder die Sakralbauten mittels neuer Relieffs kunstvoller ausgeschmückt . Es wurden auch mehr Opfer erbracht . Und so könnte auch der Übergang zu immer Mehr und wertvolleren Opfern ( Menschenopfern ) erklärt werden . Aus Nachfolgekulturen ( Z. B.: Mayas ) ist auch überliefert , daß bei mehreren aneinanderfolgenden Mißernten , der Oberpriester ( König ) sammt Familie getötet ( geopfert ) wurde um die Götter zu besänftigen . Und nach Jahrzehntendürren zerbrachen so auch Stadtstaaten . Denn , da trotz vermehrten Opfern , die Götter den Gläubigen nicht halfen , verließen die Überlebenden die Tempel der Götter ( den Stadtstaat und sein Umland ) . Das Wissen über die Religion der Olmeken ist leider sehr dürftig . Aber vielleicht bringen zukünftige Zufallsfunde mehr Erkenntnisse . luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
10.06.2012, 10:48
Beitrag: #4
|
|||
|
|||
Die Epiolmekischen Kulturen .
Servus .
Die Epi-Olmeken : In der la Venta Kultur benutzten die Olmeken Obsidian . Es gab in Mittelamerika aber nur wenige wertvolle Fundstellen . Eine in Zentralmexiko . Und zwei in Ostguatemala ( El Chajol ) ? Die meisten Funde bestehen aus guatemaltekischen Obsidian und desswegen mußten sie per Handel hergeschaft werden . ![]() Da auch Kakaobohnen und Vogelfedern besorgt wurden hatten sie zumindestens entfernte Handelsniederlassungen errichtet . Rohstoffe gegen olmekisches Kunsthandwerk , welches bis San Salvador aufgefunden wurde . Ab 800. v. Chr. verwendeten auch die Mayas Obsidianklingen . Als 400. v. Chr. la Venta zerstört wurde , blühten anschließend im Mayahochland Kaminaljuju , in Chalchuapa , El Salvador und ebenso in La Lagunita im guatemaltekischen Hochland auf . Alle im Epi-Olmekischen Stil . In Abaj Takalik und La Lagunita wurden für die selbe Zeit, nebeneinander sogar olmekische und Epi-olmekische Kunsthandwerke aufgefunden . Die Olmeken hatten eine Schrift , sie war aber eine Partiale Schrift , die Geschichten bildhaft darstellten , etwa wie ein karger Comics . Lt. letztem Vorschungsstand entwickelten sie erst in der Epi-Olmekenzeit eine vollwertige Schrift , die auf Silben aufbaute . Und jene Schriftzeichen fand man auf Stelen und Tempeln im Mayaland . Da später auch Mayaschriftzeichen neben der epi-olmekischen Schrift standen , ist gesichert daß die epi-olmekische Schrift der Initialzünder für die Mayaschrift war . Obwohl 1999. wurde bei Bauarbeiten , im Schutt eine Serpentintafel gefunden , die aber erst 2006. intensiver erforscht wurde . ![]() Dank organischer Mitfunde konnte ihr ungefähres Alter bestimmt werden , 900. Jahre v. Chr. . Sie ist mit 62. Glyphen bedeckt und wurde vielleicht sogar mehrfach beschrieben . Denn sie ist auf der beschrifteten Seite nach innen gewölbt , als wäre sie wiederholt abgeschliffen und beschrieben worden , praktisch ausradiert . Ausschnitt mit verstärktem Kontrast des Cascajal Blocks , Veracruz, Mexico (Bild: Stephen Houston) Beide Bilder aus : http://www.heise.de/tp/artikel/23/23555/1.html ![]() Umzeichung des Cascajal-Textes aus Wikipedia . ![]() Urheber : Michael Everson Die Schriftfolge ist von Links nach Rechts . http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/...69712.html http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...46167.html http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...05,00.html Alles, was wir mesoamerikanisch nennen, begann mit einem plötzlichen und von unbekannten, hochstehenden Initiatoren ausgelösten Kultursprung. Satz aus dem Buche : Das heilige Bündel der Azteken .von Gisela Ermel. Und von mir : Alles in Mittelamerika begann mit den Olmeken . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
16.06.2012, 17:41
Beitrag: #5
|
|||
|
|||
Die Zapoteken I.
.
Die Zapoteken I.. Der Name kommt aus dem Nahuatl ( von den Atzteken ) und bedeutet : Tzapotēcatl - Bewohner, des Ortes, wo der Sapote wächst . Ihre Sprache ist das Zapotekische und gehört der Otomangue Sprachfamilie an . Selbst nannten sie sich vermutlich Be'ena'a zaa oder Peni zaa ( Wolkenvolk ) . Diesen Namen gaben aber später die Atzteken ihren Nachbarn und Gegner , den Mixteken ( Mixtecatl - ‘Wolkenvolk ) . http://de.wikipedia.org/wiki/Zapotekisch Heute leben noch ca. 750 000. Menschen die zapotekisch sprechen . Die meisten Zapoteken leben im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca . Der bekannteste Zapoteke war der mexikanische Präsident Benito Juarez Garcia . http://de.wikipedia.org/wiki/Benito_Ju%C3%A1rez ![]() Aus Wikipedia :Trabajo propio, basado en cartografía producida por User:Koba-chan Erste Siedlungsspuren im Zapotekenland gab es schon um ca. 1500. v. Chr. in Oaxaca . Sie wurden sehr stark von den Olmeken beeinflußt . Ihr zeremoniales Zentrum war Monte Alban , Seehöhe ca. 2000. Meter. Es erstreck sich über die Fäche von 200 x 300. Meter auf einem Plateau . Um eine Ebene zu erhalten wurde desswegen ein Berggipfel abgetragen . http://www.latinfotoguide.com/mexico/monte-alban.html Zwei Kurzfilme aus Youtube : http://www.youtube.com/watch?v=j2UPCEWINgs http://www.youtube.com/watch?v=4ZJ-6RBJ9ds ![]() Aus Wikipedia , Urheber Eke . Lageplan von Monte Albán : ![]() Aus Wikipedia : Urheber : Image:Monte Alban archaeological site.svg Erste Besiedelung vermutlich um 800. v. Chr durch olmekische Siedler . Ab ca. 600. v. Chr. erste Schrift und Zahlendarstellungen . Stele 15. Monte Alban ( Phase I.) ![]() Aus Wikipedia ; Urheber HJDP . Um 300. v. Chr zogen Zapoteken zu . Erste große Bautätigkeiten um ca. 500. v.Chr. . Von 500. v. Chr. bis ca. 200. n. Chr. wurde von Monte Alban aus das Hochland von Oaxaca beherrscht . Um ca. vor 300. bis 500. n. Chr. große kulturelle Beziehungen mit Teotihuacan in Zentralmexiko . In Teotihuacan bewohnten die Zapoteken einen eigenen Stadtteil . Die einzigen Schriftfunde aus dieser großen Stadt waren Jene der Zapoteken . In der Blütezeit Monte Albans lebten zu Fuße des Plateaus ca. 30 000. Menschen . Bis ca. 900. prosperierte die Stadt . Die Zapoteken waren anfänglich nicht sehr kriegerisch aber sie mußten sich wehren , denn von Norden drückten die Mixteken und erroberten um ca. 1000. n. Chr. ihr zeremoniales Zentrum , Monte Alban . Daraufhin verlegten die Zapoteken ihr neues Zentrum südwärts nach Mitla . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
16.06.2012, 18:13
Beitrag: #6
|
|||
|
|||
Zapoteken II.
.
Zapoteken II. Nachdem ihr zeremonielles Zentrum von den Mixteken erobert wurde , verlegten sie es nach Mitla . Es wurde auch der Ort der Toten genannt . http://www.youtube.com/watch?v=OOQv_tTb898 ![]() Aus Wikipedia ,Urheber : Gengiskangh Der Sitz des Fürsten verlegten sie aber nahe Monte Alban nach Zaachila ( Nahuatl : Teotzapotlan ) . Diese Stadt lag inmitten eines Sees und bestand von 1100. bis 1521. Vor Ankunft der Spanier wurde aber auch diese Stadt von den Mixteken erobert . In einer Pyramide wurden ebenso wie in Monte Alban mixtekische Fürstengräber gefunden . Da die Eroberer ähnliche Götter anbeteten verwendeten sie einfach die Kultplätze weiter . ![]() Aus Wikipedia ; Urheber : Jami Dwyer . http://es.wikipedia.org/wiki/Zaachila Von den Zapotekenfürsten sind nur die zwei Letzten namentlich bekannt . Da sie nicht nur mit den Mixteken Probleme hatten , sondern auch mit den Atzteken im Norden . Der Fürst , Cocijo-eza heiratete daraufhin die Tochter des Tlatoani ( Sprecher-König ) Ahuitzotl der Mexica ( Azteken ) . Seinen Sohn Cocijo-pij setzte er als Vizekönig in Tehuantepec ein . Als die Mixteken wieder angriffen mußte er sogar zu seinem Sohn fliehen . Aber vor der Ankunft der Spanier schlossen die Kontrahenten Frieden . Ihre Kalenderaufzeichnungen , auf Stelen , betrafen den 260. tägigen Ritualkalender ( Wahrsagekalender ) . Der Zatopekische hatte 4. Viertel mit je 65. Tagen die sich wieder in 5. Monate , mit je 13. Tagen gliederten . http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...=Zapoteken Die Zapoteken entwickelten eine Hieroglyphenschrift . Sie hatte eine Ähnlichkeit mit der Epiolmekischen Hieroglyphenschrift . Die älteste zapotekische Reliefschrift aus dem 6. Jahrhundert v.Chr . wurde in Monte Alban aufgefunden . Am ausgereiften war sie in der Zeit von ca. 200. v. Chr . Bis ca. 250. n. Chr. . In der Metropole Teotihuacans bewohnten die Zapoteken einen eigenen Stadtteil . Und das kurriose dabei ist daß sie in ihrem Stadteil sich ihrer zapotekischen Schrift bedienten . Alle anderen Stadtbewohner sich aber für Aufzeichnungen einer Bilderschrift bedienten . Als Teotihuacan seine Hegemonie verlor , blühten andere Zentren auf . Darunter auch Monte Alban . Aber eigenartigerweise nahm in der Zeit der Prosperität und dem Machtzuwachs die eigene Schriftlichkeit ab ? http://books.google.at/books?id=wxc7FAIB...ft&f=false http://www.wissen.de/lexikon/zapoteken Die Religion der Zapoteken : Der Hauptgott ihrer Ackerbaukultur war der Regengott Concjio . Sie verehrten auch einen Schöpfergott der das Männliche und das Weibliche vereinte und das Leben und den Tod versinnbildlichte . Weiters verehrten sie noch Götter des Maises , der Unterwelt , des Windes . Den Jaguargott ( Gott des Regenwaldes ) . Der Gott für den Krieg war zugleich auch der der Sonne . Für mich ist interessant daß bei ihnen auch Figuren des Gottes Xipe-Totec gefunden wurden ( unser Herr der Schinder ) . Ob dieser Gott erst über die Mixteken oder Azteken zu ihnen kam , oder ob er als Vegetationsgott schon von Anfang zu ihrem Götterhimmel gehörte , ist ungeklärt . ![]() Xipe Totec - Mexiko-Lexikon Anscheinend war bei den Zapoteken die oberste Macht geteilt . Der Fürst vertrat sie in weltlichen Angelegenheiten . Der Oberpriester Uija- Tao ( der Sehende ), sein Titel , war aber angesehener und mächtiger , da er mit den Göttern in direktem Kontakt stand . Er hatte seinen Amtssitz in Mitla ( Ort des Todes oder Ort der ewigen Ruhe ) . Angeblich kamen an diesen Ort auch kranke alte Menschen um den Tod zu erwarten . Er stand einem hierarchisch gegliederten Klerus vor . Die den Götterwillen per Orakeln kundmachten . Die religiösen Kulthandlungen wurden durch Drogen verstärkt . Und die Göttern dürstete nach Blut . Noch die Spanier schilderten , daß die Zapoteken Menschen opfererten . Das waren vermutlich Gefangene . Die bekannten Stelenfiguren ( Dazantes ) stellen vermutlich Gefangene vor der Opferung dar , da einige dieser Relieffiguren an den Genitalien verstümmelt abgebildet sind . Aber eines macht sie mir wieder etwas sympathiescher . Sie benützten schon das Temazcal , die mesoamerikanische Abart des Dampfbades . ![]() http://de.wikipedia.org/wiki/Temazcal http://www.sfu.museum/cco_images/slides/...04.011.jpg http://www.anthroarcheart.org/danzante.htm http://www.welt.de/kultur/history/articl...ultur.html luki . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
16.06.2012, 19:32
Beitrag: #7
|
|||
|
|||
Das mesoamericanische Periodensystem .
.
Servus . Die mesoamerikanischen Kulturen werden in einem Periodensystem zeitlich eingeordnet . Da die Mayas bei der Erstellung am Besten dokumentiert waren wurden die Perioden auf ihre Kulturen abgestimmt . Ursprünglich fand man das Auskommen in drei Perioden . Diese bündelten die Kulturen jeweils nach einer einschneidenden Zäsur . Es waren dies : Die Präklassik . Die Klassik und die Postklassik. Als aber immer mehr Funde zutage traten , in den verschiedensten Gegenden und ausgebildeten Kulturstadien , und je mehr Text der Mayaschrift lesbar wurden stellte man fest daß sich die verschiedenen Kulturen , mittels nur der drei Perioden , nicht genügend aussagekräftig einordnen lassen . So teilte man die Perioden nochmals und machte es so übersichtlicher . Was auch für die zentralamericanischen Kulturen besser ist . Denn deren Zäsuren sind nicht immer mit den der Mayas ident . Die Periodeneinteilung : ….....( paläoindianische ) Frühzeit : …........................................................--....> ...bis......7000. v.Chr. ….....Archaische Periode …....von ca. 7000. bis ca. 1500. v.Chr. ….....Präklassik ( formative Periode ) : A. .frühe Präklassik ….............von ca. 1500. bis ca. ..700. v.Chr. B.. mittlere Präklassik..............von ca. ..700. bis ca. ..300. v. Chr. C...späte Präklassik..............von ca.300v.Chr. bis ca. 200. n.Chr. ( bei Einigen Protoklassik........von ca. 150......bis ca. 250 n.Chr. ? ) ….....Klassik : A. .frühe Klassik ….................von ca. 200. bis ca. .500.n.Chr. B...mittlere Klassik..................von ca. 500. bis ca ...700.n.Chr. C...spätKlassik.........................von ca. 700. bis ca.....900. .......( bei Einigen Endklassik ) von ca. 900....bis ca...1000. ….....Postklassik : A..frühe Postklassik................von ca. 900....bis ca...1200. B..mittlere Postklassik............von ca. 1200...bis ca...1440/50 C.-späte Postklassik................von ca. 1450...bis ca...1540. ….....Kolonialzeit : 1697. wird die letzte unabhängigen Mayastadt Tayasal zerstört . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
17.06.2012, 20:34
Beitrag: #8
|
|||
|
|||
Das Werden der Mayas . I.
.
Das Werden der Maya . Siedlungsspuren im späteren Mayaland : An der Karibikküste Yukatans und an der Pazifikküste Südmexikos und Guatemalas befinden sich die ältesten Besiedelungsspuren im späteren Mayaland . Ausgehend von jenen Gegenden in der Zeit von 2500. bis 2000. v.Chr . Erste dörfliche Siedlungen mit wenigen Familien ( unter 20. Fam. ) . In Belize begann diese Siedlungstätigkeit erst um ca. 1000. v. Chr. . Erste Keramikfunde an der Pazifikküste ( La Victoria und in Ocos ) um ca. 1500. v. Chr. . Wer diese Menschen waren und woher sie zuwanderten ist nicht bekannt . An beiden Küsten waren die Keramikstile verschieden , was darauf schließen läßt , daß sie keinen Kontakt hatten . Die Kunst der Keramikherstellung kann auch an der Pazifikküste aus Ecuador und an der Karibikküste aus Venezuela und Kolumbien gekommen sein . Da jeweils eine Ähnlichkeit mit älteren Funden aus diesen Räumen besteht . Nach 2500. verbreitete sich , vom Norden kommend , langsam der Maisanbau aus . Die Sesshaftwerdung erstreckte sich über einen Zeitraum von über tausend Jahren . Es war im späterem Mayaraum ein sehr langsames Ausbreiten und es lebten neben den verstreuten Siedlungen noch Jäger- und Sammlerstämme . Ob sie Mehreren oder welchen Sprachfamilien diese Menschen angehörten weiß man nicht . In den 50. Jahren ( des 20. Jahrh.) entwickelte der Sprachforscher Morris Swadesh die Glottochronologie ( Lexikostatistik ) . http://de.wikipedia.org/wiki/Glottochronologie Damit kann man das Werden einer Sprachfamilie rückverfolgen . In etwa bis zur Ausgangssprache und in etwa auch i hre Ursprungsgegend bestimmen . Und seine Erkenntnisse mit Grabungsfunden verglichen , ergibt , daß vor über 1500. v.Chr. die Ur-Mayas eine kleinere Gruppe waren . Diese lebte im Hochtal von Cuchumatanes in Guatemala . Rings herum lebten noch andere Indianergruppen . http://de.wikipedia.org/wiki/Sierra_de_los_Cuchumatanes Um ca. 1500 v. Chr. spaltete sich diese Gruppe und ein Teil wanderte nach Yukatan ein . Diese waren der Grundstock der späteren Mayat`an ( Sprache der Maya ) Sprechenden . Mit All den späteren Sprachen und Dialekten . Einige Zeit später spaltete sich wieder eine Gruppe ab und zog Richtung Golfküste durchs spätere Olmekenland nordwärts . Diese bildeten das spätere Volk der Huaxteken ( Eigenbezeichnung = Teenek ) . Abgetrennt vom Mayagebiet hatten sie keinen Anteil an Deren späteren Entwicklung und wurden mehr von zentralmexikanischen Kulturen beeinflußt . Aber von den Huaxteken später mehr . ![]() Urheber : Madman2001 . File:Mayan Language Tree in colour.png - Wikipedia, the free encyclopedia Die Mayapopulation wuchs und sie besiedelten das ganze Tiefland von Yukatan . Sie waren Ackerbauern mit Jagd- und Sammeltätigkeit . Durch das Besiedeln neuer Böden entfernten sie sich immer weiter voneinander und die Dialekte entwickelten sich zu Sprachen . Um ca. 500. v. Chr. war auch die Besiedelung der weniger Ertragreichen , höhergelegenen Urwaldrandzonen , durch die Chol-Maya erfolgt . Die Aufspaltung der Mayasprachen . http://en.wikipedia.org/wiki/File:Mayan_...colour.png Über Jahrhunderte gab es keine Nennenswerten kulturellen Errungenschaften im Mayaland . Mit dem II. Erstarken der Olmeken ( La Venta-Zeit ) um ca. 800. v. Chr. nahm durch ihre Handelstätigkeit ganz Mesoamerika einen Aufschwung . Im Mayaland wurden die Gesellschaften komplexer , die Landwirtschaft ertragreicher . Erstmal um ca. 800. v. Chr. kamen im Mayaland Obsidianklingen zum Einsatz . Die Olmeken brachten nicht nur luxuriöse Kulturgüter , für die wachsende Oberschicht , im Tausch gegen Naturalien aus dem Lande . Sie brachten , faßt schon missionarisch , auch ihre hierarchische Götterwelt mit . Die auf den späteren Götterhimmel der Mayas abfärbte . Allzuviel hochkulturelles tat sich nicht im Mayaland . Erst als um ca. 400. v. Chr. Das Olmekenzentrum La Venta zerstört wurde begann um ca. diese Zeit die Epi-Olmeken Zeit im Mayaland . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
17.06.2012, 20:49
Beitrag: #9
|
|||
|
|||
Mayas , erste Siedlungsspuren .
.
Servus . Erste Siedlungsspuren im Mayaland . Im Hoch – wie im Tiefland gibt es Besiedlungsspuren von vor über 10 0000. Jahren . In Guatemala hat man ein Jagdlager mit Speerspitzen gefunden . Nutzungsspuren von ca. 9600. bis ca. 8800. v. Chr. In Belize etwa auch aus der Zeit Feuersteinspitzen . Die Jäger- und Sammlerkulturen wurden später halbsesshaft . Das heißt , sie wechselten mehrmals im Jahr , immer die selben Lagerplätze ( Wohnsitze ) . Das begann in Oaxa ( südliches Zentralmexico ) . Aus dem Zeitraum von ca. 7600. bis ca. 4200. , ( im Hochland – Guatemala ) fand man Siedlungsspuren von 5. verschiedenen Kulturen der Halbsesshaften . Waldrodungsspuren fand man schon aus der Zeit von ca. 2500. v. Chr. In Bohrkernen aus Colha ( Belize ) fand man Maiskörner ( ca. 2500. v. Chr.) und Spuren von Baumwolle und Chilipfeffer ( ca. 1700. v.Chr.) . Und ab ca. 1000. v. Chr. wurde auch der Manikanbau nachgewiesen . In Cuella ( Belize ) wurden zwar Maiskörner gefunden , die per C14. Methode auf ein Alter von ca. 2500. v. Chr. datiert wurden . Vermutlich sind das Hinterlassenschaften von Halbsesshaften , denn eine dauerhafte Siedlungstätigkeit vor 1200. v. Chr. konnte nicht nachgewiesen werden . In der Gegend wurden auch die ältesten Keramikfunde im Tiefland gemacht ( ca. 1200.v. Chr.). Das Tiefland war schon vor jener Zeit besiedelt , aber ob das schon Mayas waren ? Die Fachwelt bezeichnet alle Fundstellen als Maya- Präklassik zugehörig . Aber das paßt mit der Glottochronologie der Mayasprachenaufgliederung nicht zusammen . Die die Mayaeinwanderung in den Norden erst mit ca. 1500. ansetzt . Ich habe jetzt einige Bücher , auch Neuere , über die Mayas gelesen , teils mit Beiträgen verschiedener Forscher . Und bis auf einen Autor , gewann ich bei allen Anderen den Eindruck , sie sind von der Einzigartigkeit der Mayakulturen so überzeugt , aß sie die ersichtlichen Einflüsse von außerhalb und die Stilbrüche besser nicht zu viel erwähnen . Um ja nicht den Nymbus der unnachahmlichen Mayas zu schmälern . Da werden zwar die Kontakte mit den Olmeken , Teotihuacan und den Tolteken erwähnt und der jeweilig daraus resultierende Wechsel in der Formensprache in den Bauwerken und den Bildern kurz angesprochen . Die Epiolmekischen Pazifikkulturen aber schon als Mayakulturen eingeortnet . Bei manchen spürt man direkt zwischen Zeilen , wie Weh es ihnen tut , daß sich in den letzten Jahren herausgestellt hat , daß die Mayas nicht die friedfertigen Völker waren , als die sie noch vor einigen Jahrzehnten geschildert wurden . Sie waren genau so kriegerisch und opferten Menschen wie ihre Nachbarn im Nordwesten . Ich möchte damit nicht die Kulturen der Mayavölker abwerten . Im Gegenteil , ich bewundere ihre Leistungen . Die Entwicklung ihrer Schrift und der Ziffer Null . Ihre Landwirtschaft , den Formenreichtum und Bunheit ihrer Kunst . Und nicht zu vergessen , ihre astronomischen und mathematischen Kenntnisse . Im trockeneren Hochland bauten sie ihre Häuser aus Holz mit gestampften Lehmböden . Die natürlich verrotteten . Reichere Siedlungsspuren gibt es aus dem Tiefland . Da dieses jährlich wochenlang unter Wasser stand , errichteten die Bewohner ihre Häuser auf einem ca. 30.cm hohen Kalkstuckfundament . Unter dem offtmals die mit Grabbeigaben versehenen Vorfahren begraben waren . Diese Häuser waren im Apsisbau errichtet . Am Anfang und am Ende zu den Längsseiten rund . Mit aussen und innen kalkverputzten Wänden . Es wurden richtige Gehöfte gefunden . Drei oder mehrere Häuser im Karree , zu dem kalkverputzten Innenhof offen . In den wasserärmeren Gebieten wurde mittels dem Vorhof das Wasser der Regenzeit aufgefangen und in verputzte unterirdischen Zisternen geleitet und gespeichert ( Sakbeo`ob ( Sakbe )) . Die Gehöfte waren mit Mauern oder Zäunen umgürtet und verfügten über einen Hausgarten und vermutlich auch über einen abseitigen Platz für die Fäkalien und Abfälle zur Düngeraufbereitung . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
17.06.2012, 20:58
Beitrag: #10
|
|||
|
|||
Landwirtschaft im Mayaland .
.
Servus. Landwirtschaft im Mayaland I. Die drei Grundvorraussetzungen für die Landwirtschaft sind : Nährstoffreicher Mutterboden , ausreichende Wasserversorgung und die Wärmestrahlung unserer Sonne . Der Untergrund Yucatans besteht vorwiegend aus Karstgestein . Das Land liegt in verschiedenen Klimazonen . Von fast Meereshöhe im Norden Yucatans bis auf über 4000. Metern im Gebirge . Auch die durchschnittliche Regenmenge ist sehr unterschiedlich verteilt . Die Regenzeit beschränkt sich in Nordwest-Yucatan auf ca. 1. Monat und es fallen ca. 475. Milliliter Regen . Je weiter südlich verlängert sich die Regenzeit und nimmt die Regenmenge enorm zu . In Toldo ( Süd-Belize ) fallen ca. 3/4000. Milliliter Regen , ebenso im Hochland . In der Umgebung der alten Mayastadt Palenque gibt es nur 1 bis 2. Monate ohne Regen und es fallen über 4000. Milliliter im Jahr . Die Regenzeiten können sich aber verschieben . Es wechseln sich auch Jahre mit weniger Regen und mit Jahren mit mehr Regen , als durchschnittlich , ab . Das könnte auch eine Auswirkung des El Niño sein . http://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o Die älteste Form der Feldbestellung ist der Wanderfeldbau mittels Brandrodung . Die Milpa ( Nahua = Feld ) . Diese sieht einfacher aus als sie ist . Es darf nicht zu bald und auch nicht zu spät gerodet werden . Rodet man zu bald , besteht die Gefahr , daß der Wind die Asche wegbläst . Ist man zu spät dran , ist durch den beginnenden Regen das Unterholz zu feucht und verbrennt nicht zu Asche . Diese ist aber nötig um dem Boden die benötigten Nährstoffe zuzuführen . Die Brandrodung muß also so zeitgerecht erfolgen daß die Asche noch am Feld liegt und vom beginnenden Regen eingewaschen wird . Daher war es wichtig zu wissen wann die Regenzeit beginnt . Das war auch ein Hauptgrund zur Kalenderberechnung . Es ist aber eine sehr unwirtschaftliche Form der Feldbestellung . Den die gerodeten Flächen sind maximal drei Jahre fruchtbar und lassen einen Ertrag zu . Dann muß man diese Flächen mindestens fünf Jahre brachliegen lassen bevor man sie erneut nutzen kann . Das bedeutet aber auch , schon kleinere Gruppen beanspruchen , zur Sicherstellung ihrer Ernährung , sehr große Flächen . Ca. 30 % der Oberfläche Yucatans ( im Peten ca. 50 % ) besteht aus Feuchtgebieten . Da war keine Brandrodung möglich , da das Land in der Regenzeit überschwemmt ist . Also bot sich der Milpa-Anbau vorwiegend im Hochland an . Wo er auch noch heute praktiziert wird . ![]() Aufgrund des Bevölkerungszuwachses mußten aber ertragreichere Anbaumethoden erdacht werden . Mittels Fäkaliendüngung und einer Art Wechselbrache konnten die Fächen besser genützt werden . Aber es war noch nicht ausreichend . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
17.06.2012, 21:07
Beitrag: #11
|
|||
|
|||
Mayas - Der Hochbeetanbau .
.
Hochbeetanbau : Die Mayas bemerkten daß es Fächen mit stärkerer Vegetation gab . In erdgeschichtlicher Zeit gab es im südlicheren Yucatan viele Seen und Tümpel . Die Flüsse aus dem Gebirge brachten Erosionsmaterial mit . Und die Seen verlandeten oder Versumpften . Da kamen sie auf die Idee auf diesen Flächen Hochbeete anzulegen . Sie hoben kreuz und quer seichtere ( 15. bis 60. cm ) und tiefere ( bis 1,2 Meter ) Gräben aus . Das schlammige und nährstoffreiche Aushubmaterial verfrachteten sie auf die dazwischenliegenden Parzellen . So kultivierten sie auch Sumpfgebiete . Diese Felder mußten aber ganzjährig betreut werden . Diese Felderwirtschaft garantierte einen drei bis vierfach höheren Ertrag als die Milpa . Ein Bild der Hochbeetanlage ist links ganz oben . http://www.guidetobelize.info/en/maya/be...uide.shtml Durch das immerwärende Schlammauftragen wurden die Beete immer höher und mußten per Muskelkraft bewässert werden . Das bedingt den ganzjährigen Einsatz von vielen Arbeitskräften , was wiederum eine zentrale Organisationsform voraussetzt . Die ersten Dörfer und Kleinstädte wurden so gegründet . Auch die späteren größeren Ansiedlungen ( Städte ) wurden nicht willkürlich in die Landschaft gesetzt . Sondern sie befinden sich immer da , wo in der näheren Umgebung genügend natürliche Feuchgebiete waren , tauglich zur Anlage von Hochbeeten . Feuchtgebiete im Regenwald liest sich etwas blöd . Aber die Böden in den Regenwäldern sind sehr Nährstoffarm . Es fallen zwar laufend Blätter zu Boden und abgestorbene Bäume vermodern , aber dadurch baut sich keine neue Humusschicht auf . Denn aufgrund der Nährstoffarmut werdendie dadurch freiwerdenden Nährstoffe des Todholzes sofort von den nachfolgenden Pflanzen und Bäumen aufgezehrt . Als Beispiel dient das Amazonasgebiet , wo durch extensive Brandrodung , die Versteppung der abgebrannten Gebiete droht . Denn ein so nährstoffarmer Regenwald braucht Jahrhunderte um wieder nachzuwachsen . Jede Familie bewirtschaftete nebstbei auch einen kleinen Hausgarten . In dem wurden Gemüse , Gewürze und Heilkräuter für den Hausgebrauch angepflanzt . Genau so wie es unsere Landwirtinen heute noch pflegen . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
18.06.2012, 10:29
Beitrag: #12
|
|||
|
|||
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
Vielleicht eine kurze Ergänzung warum der Boden in Regenwaldgebieten nährstoffarm ist. Eventuell verwundert dies einige Leser, schließlich wächst niergendwo auf der Welt soviel "Grünzeug" an einer Stelle.
Tatächlich ist der Boden aber wirklich nährstoffarm. Das liegt daran, dass der Nährstoffkreislauf viel schneller ist, als in unseren Breiten. Abgestorbene Pflanzenteile werden direkt wieder in den Nährstoffkreislauf eingespeißt, bevor sie im Boden verrotten können (in unseren Wäldern ist das aufgrund des enormen Blattfalls im Herbst anders). Daher ist die massive Rodung auch so ausgeprägt. Die gerodeten Stellen für Plantagen sind nur sehr schlecht und kurz nutzbar. Dann muss neu gerodet werden. Zurück bleibt verwüstete Brachfläche, wo einst stolzer Regenwald war. ![]() Man erkennt, dass die Probleme der Mayas auch die der heutigen Bewohner sind. Nur die heutigen können viel massiver abholzen, der Technik sein dank... Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben. Doug Mack |
|||
23.06.2012, 20:38
Beitrag: #13
|
|||
|
|||
Epi Olmekisch -Maya Präklassik .
.
Epi-Olmekisch : Maya ; späte Präklassik . ![]() Aus Wikipedia , Urheber : Madman 2001 Kamilnajuyu ( Guatemala ) ; Die Stadt liegt auf über 1500. Metern Höhe im Bergland bei Guatemala City . Leider wurde ein großer Teil der Anlage durch die ausufernde Stadt verbaut . In ihrer Glanzzeit standen im Stadtgebiet auf über ca. 5 Quadratkilometern Ausdehnung über 200 Plateaus die von Tempeln in Holzbauweise gekrönt waren . Diese Holzaufbauten sind natürlich verrottet . Besiedelt war die Stadt von 1200v. Chr. bis 900. n.Chr. Die Anbauflächen wurden durch weitläufige Kanalanlagen bewässert . Schon von Beginn an war eine Handelstätigkeit mit der Olmekenstadt San Lorenzo nachgewiesen . Die Mayas zogen erst viel später zu . Ca. < 800. v. Chr bis ca. 200. n.Chr. ( noch besiedelt bis ca. 10. Jahrh. n.Chr. ) Vermutlich sprachen die ursprünglichen Einwohner in der Frühzeit der Stadt eine Olmekische – Mixe Sprache . ![]() Kaminaljuyu Stela 11 (Maya, 200-50 v. Chr. http://en.wikipedia.org/wiki/Kaminaljuyu Takalik Abaj ( Guatemala ) , Quiche ; stehender Stein . Erste Besiedlungsspuren ca. 1000. v. Chr . Die Siedlung wurde um 900. n. Chr . von den Quiche-Mayas errobert und 1524. und bis is ca. 1200. bewohnt . Aufgegeben wurde sie 1524 . War im 9. und 10. Jahrhundert ein Stadtstaat und es wurde dort die größte Anzahl von Olmekenfunden gemacht . Später zogen Mam-Maya zu . Stele 5. aus Takalik Abaj aus ca 120.n Chr. ![]() Aus Wikipedia , Gnufrei , Urheber Siyajkak . Chalchuapa – Tazumal ( El Salvador ) Die Stadt hatte in ihrer Blütezeit eine Ausdehnung von ca 10 km² . Die Stadt war vom 1.Jahrhundert bis ca. 1200. besiedelt . Von hier gab es Handelsnetze bis ins Tal von Mexiko und nach Panama . Sie hat eine eher zentramexikanische Ausprägung . ![]() Aus Wikimedia, Urheber: Mario Roberto Duran Ortiz . Die Zentralpyramide . ![]() Aus Tourismo El Salvador . http://en.wikipedia.org/wiki/Tazumal http://en.wikipedia.org/wiki/Takalik_Abaj http://en.wikipedia.org/wiki/Chalchuapa Und noch einige Andere......... Gemein ist diesen Städten an der Pazifikseite daß sie zur Zeit von La Ventas Sturz aufblühten und in der Kunst stark von der Epi-Olmekischen Kultur beeinflußt wurden . Auch die spätere Mayaschrift wurde in dieser Gegend aus der Epi-Olmekischen Schrift weiterentwickelt und der Mayasprache angepaßt . Es gibt Stelen auf denen die beiden Schriften gemeinsam verewigt wurden . Über diese Schriften später mehr im Thema : Anfänglich wurden diese Siedlungen von Menschen anderer Sprachen bewohnt , von den Olmeken kulturell befruchtet , vielleicht von Epi-Olmeken zur Hochkultur gebracht bevor die Mayas ins Bergland und zur südlichen Küste vordrangen und die Städte eroberten . Die Mayas haben einige Worte aus der Olmekensprache ( Mixe-Zoque ) in die Mayasprache übernommen . Das dürfte in der Vorklassik passiert sein als die heute Epi-Olmekische Kultur sich ausbreitete . Beispiele : .................. Mixe-Zoque....Lehnwort in Mayasprachen . Kalebasse .......Tsima............ Tsimah Weihrauch......Poom.............Pom Nasenbär........Tsiku..............Chi`ik binden............tsum.............sum ( Seil ) Maus..............Tsuk..............Tsuk Kakao.............Kakawa..........Kakaw Auf diesem Wege möchte ich mich sehr herzlich bei Hr. Berthold Riese bedanken . Autor von " Die Maya " Geschichte-Kultur- Religion . Mit einigen Anderen hat mich sein Buch auf die Idee gebracht über diese Kulturen zu schreiben und er hat damit auch mein Interesse für die olmekische Kultur geweckt . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
23.06.2012, 20:52
Beitrag: #14
|
|||
|
|||
Izapa - Kultur
.
Servus . IZAPA - Kultur . Da es verschiedene Meinungen gibt ob die Region südlich des Isthmus an der Pazifikküste zur Epi-.Olmekischen Kultur gerechnet werden kann oder als eigenständige Kultur zu bezeichnen ist , stelle ich sie kurz vor . ![]() Aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001. Siedlungsspuren giebt es schon von ca. 1500. v. Chr. aufwärts . Also fast so lange wie im Olmekenland . Da dieses Gebiet noch heute ein wichtiges Anbaugebiet für Kakao ist könnten reisende Olmekenhändler einen Handelsposten gegründet haben und so den Zündfunken für die Kultur gebracht haben . Sogar die Azteken , viel später , brachten dieses , reiche , von ihnen , weit entfernte Land ( Xoconochco ) unter ihre direkte Kontrolle . Vermutlich schon alleine wegen der Kakaobohnen . Der sogenannte Izapa-Stil ist stark von der Olmekenkunst beeinflußt . Obwohl die Figuren und Figurinlichen Darstellungee nicht den runden , pausbäckigen Stil der Olmeken aufweisen sondern länglichere Figuren und schmalere Gesichter zeigen . Künstlerisch gefallen sie mir besser , sie sind viel detailverliebter ,. Auf ihren Stelen und Abbildungen sind meißt mehrere Personen oder Personengruppen dargestellt . Seltener nur eine Person ( z.B. ein Gott oder ein Herrscher ) . Ob das etwas über ihre Lebensweise aussagt ?? Es mußte aber eine Hierarchie gegeben haben denn sonst wäre es nicht möglich gewesen so große Anlagen zu Errichten und instandzuhalten . ![]() Aus dem Link. http://www.vgarthnorman.com/ Die Götter waren ähnlich wie z.B. Der Jaguargott , der Regengott ….. Vermutlich praktizierten sie auch das Menschenopfer da auf einer Stele ein gefesselter Gefangener in der typischen unterwürfigen Stellung , kniend mit rückwärtiger Oberarmfesselung , dargestellt ist . Einig ist man sich daß die Izapa-Kultur auch ein Mittler zwischen der Olmekenkultur und der späteren klassischen Mayakultur war . Izapa war von ca. 800. v. Chr. bis 300. n.Chr. bedeutend . Das reichte in die klassische Mayazeit hinein . Die meißten der Großbauten wurden erst in den ersten beiden Jahrhunderten n.Chr. errichtet . http://www.youtube.com/watch?v=CXloZvW-f94 Stele V. Dargestellt ist der Weltenbaum . ![]() Stele L. Stele XI. ![]() luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
23.06.2012, 20:54
Beitrag: #15
|
|||
|
|||
Die ersten Königtümer im Mayareich .
.
Die ersten Fürstentümer und Königreiche im Mayaland : Im südlichen Tiefland , im Miradorbecken entwickelte sich städtisches Leben . ( mittlere und späte Präklassik ) Aus Dörfern wurden Städte und aus Häuptlingen , Fürsten . So um 300.v.Chr. brach der Bauboom aus . Es wurden Pyramiden bis zu 72. Metern Höhe erbaut . Sowie sakrale Bauten und die steinernen Wohnungen der Oberschicht . Die größten Städte waren : ![]() El Mirador , Nakbe , El Tintal und Wakna . http://de.wikipedia.org/wiki/Nakb%C3%A9 http://de.wikipedia.org/wiki/El_Mirador http://en.wikipedia.org/wiki/El_Tintal Aus Wikipeda, Urheber ; Geoff Galice . ![]() Pyramide in El Mirador Nicht nur innerorts waren die wichtigsten Gebäude mittels Dammstraßen verbunden . Diese Sakbe verbanden auch sternförmig die Städte miteinander . Die Strasse zwischen Nakbe und El Mirador ist 13 Km. Lang . Eine Andere führt über 20. km. Genannt werden sie heute Zeremonialstrassen . Aber ich denke daß war ein netter Nebeneffekt . Denn die Städte waren groß mit zehntausenden Einwohnern und die wollen versorgt werden . Und in einer Landschaft in der 2/3 des Jahres Regenzeit ist und das Umland teilweise unter Wasser steht , ist es für den Handel und die Nachschubversorgung nicht unerheblich ob man relativ trockenen Fußes die Städte erreichte . Sie waren ca. 50-60cm Hoch , mit einer leicht bombierten Oberfläche sodaß sich keine Pfützen bilden konnten . Räder benutzten sie keine , aber das System kannten sie denn diese Strassen wurden mit Steinwalzen verdichtet und mit einem Kalkverputz wasserdicht verkleidet . Meißt führten sie Schnurgerade , auch durch Sümpfe . Diese periodischen Sümpfe waren ja erst der Grund zum Bau der Städte . Denn sie ermöglichten es , mittels Hochbeetanbau , mehrmals im Jahr zu Ernten . http://de.wikipedia.org/wiki/Feuchtgebiet. Diese Städte besassen dutzende von Tempeln . Die Tempel rot bemalt ( mit Hämatit ) und die Seitenwände der Podeste waren mit cremfarbigen großen hervorstehenden Stuckornamenten verziert . Es muß einen ehrfürchtigen Eindruck auf die einfachen Einwohner und Besucher von auswärts hinterlassen haben . Im inneren einer überbauten Pyramide fand man auf Friesen Mayahieroglyphen , Alter ca. 350.v.Chr. Das bedeutet einen Beginn der eigenständigen Mayaschrift. Aus YouTube. http://www.youtube.com/watch?feature=end...mqicL0xwYo Es muß immense Anstrengungen erfordert haben solche Städte zu errichten . Zur Errichtung des El Tigre Komplexes wurde das Füllmaterial berechnet , 428 680 m³ . Das erforderte ca. 5 000 000 Millionen menschliche Arbeitstage nur für den Antransport . Da ist der Errichtungsaufwand noch nicht gerechnet . Und das nur für die Bauwerke einer einzigen Platform . Das konnten nur diverenzierte durchorganisierte Gesellschaften erschaffen . ![]() Beide Karten aus der Seite : http://www.mesoamerica.de/mesoamerika/ma.../labna.htm Im Miradorgebiet hatte sich eine wohlhabende und relativ friedliche Kultur etabliert . Diese Kultur stand künstlerisch und technisch auf einem hohen Stand . Aber es mußte etwas einschneidendes paßiert sein . In Becan und Etzna legten Forscher ca. 1970. um die Zentren einen Verteidigungswassergraben frei . Und in der großen Stadt El Mirador fanden sich aus der selben Zeit Verteidigungsanlagen . In dem Zeitraum des Endes der späten Präklassik zur frühen Klassik ( ca. 3/350. n.Chr. ) fanden sich Zerstörungs- und Brandspuren in den Städten . Sie wurden überfallen und erobert . Die Städte leerten sich . Es traf nicht nur diese Region . Aber nicht nur das Miradorgebiet entvölkerte sich fast total. Im Tiefland wurden auch die Städte Uaxcatun , Colha , Becan , Cerros und Seibal verlassen . In Zentralyucatan traf es Komchen und Dzibilchatun . Und in Nordyucatan Edzna , Xtampac , Isla Cancun , Ceros . Und noch einige Andere . Entweder wurde die Bevölkerung verschleppt und oder sie flohen in vermeindlich sicherere Gebiete . Auf dem Gipfel der El Tigre Pyramide fanden sich Pfeilspitzen und Klingen aus Hornstein und Obsidian . Das Interessante an diesen Artefakten ist , sie stammen aus Zentralmexiko . Und wer war zu der Zeit dort am Ruder ? Teotihuacan . Genaueres werden wir nicht erfahren denn es gibt keine Aufzeichnungen aus der Zeit . Die spärlichen Funde aus der folgenden Protoklassik ( 150. bis ca. 250. n.Chr. ) sind einfacher und blasser und zeugen von einem großen Bevölkerungsrückgang. Die ehemalig prächtigen Städte waren verlassen und verweist . Eine Kultur war zerstört und brauchte lange um sich zu erholen . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 09:18
Beitrag: #16
|
|||
|
|||
Tlatilco - Kultur - Zentralmexico .
.
Servus . In Zentralmexiko waren die meisten regionalen Zentren ab 1250. v. Chr. von der olmekischen San Lorenzo - Kultur beeinflusst . Im Tal von Mexiko übernahm in der frühen formativen Periode Tlatilco – Kultur die kleinräumige Führung . Die Stadtstadt Tlatico war von ca. 1250.v. Chr . Bis ca. 800. n. Chr. besiedelt . Er beherschte einige Städte wie : Coapexco, Tlapacoya...... Seine Kunststile werden geteilt in : 1. Ayotla ( Coapexco ) - Stil von ca. 1250. bis ca. 1000. v.Chr. . Dieser olmekische Stil taucht plötzlich auf was auf eine Gründung der Stadt durch die Olmeken schließen läßt . Ihre Figuren sind verspielter und grazieler , feiner verarbeitet und meist nackt . Keramikkalebasse in Form eines Hasen . Aus dieser Seite : Tlatilco Vessel in Form of a Rabbit*-* *Exhibitions*-*myLOC.gov (Library of Congress) Tänzerin . Das Loch im linken Knie fungiert als Öffnung . ![]() Aus Wikipedia Urheber : Tlatilco. Jpg. http://www.mesoamerican-archives.com" Und Zweitens dem Manantal-Stil von ca . 1000. bis ca. 800.. v. Chr. Die Figuren sind grobschlächtiger gefertigt . Die Proportionen sind nicht mehr stimmig . Für mich bedeutet dieser Wandel in den künstlerischen Fertigkeiten auch einen Wandel in der Herrschaft der Stadt . Meine Vermutung ist , daß wie offtmals in der Geschichte Zentralmexikos , kulturell nicht so hochstehende Eroberer aus dem Norden kamen und die Stadt übernahmen . Fünf Frauenfiguren : ![]() Aus dieser Seite : FIVE TLATILCO FEMALE FIGURES | TYPE D-K, MIDDLE PRECLASSIC, CA. 900 - 600 B.C. | African & Oceanic Art Auction</li> | Christie's Auch daß ist eine Tänzerin . ![]() Aus dieser Seite : ARTEHISTORIA - Grandes Civilizaciones - Ficha Figurita representando una bailarina (Tlatilco,México) luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 09:30
Beitrag: #17
|
|||
|
|||
Cuicuilco - Zentralmexico .
.
Cuicuilco : Wer ihre Bewohner waren und welche Sprache sie sprachen wissen wir nicht . Die Gegend in der die Stadt liegt , war sehr fruchtbar und mit ausreichend Quellwasser versorgt . Daher geht die angenommene Siedlungszeit weit zurück ( ca. 2300. v. Chr. ??? ). Um ca. 700 v. Chr. begann man einen Hügel aus Erde und Steinen zu errichten . Daraus formten sie zwei Stufen und verkleideten das Ganze mit Steinen . Vermutlich befand sich ein Tempel auf der Plattform . Ein kleinerer Hügel ( der Rest eines Pyramidenkegel ) fand sich in der Nähe . Bei Grabungen fand man im Umkreis , sternförmig um und zur Pyramide ausgerichte Gräber mit Beigaben . Und Stichgrabungen ergaben eine Schachbrettartige Ausrichtung der Stadt . Bei den Grabungen wurde auch eine Figur des Huehueteotl ( Feuergott ) gefunden . Es ist die älteste Abbildung dieses Gottes . Aus einem anderen Fundort . ![]() Aus Wikipedia , gemeinfrei. http://api.ning.com/files/ajPVvUiifdNvAE...Mexico.jpg Im 4. Jahrhundert v. Chr. erweiterten sie die Anlage . Die Pyramide wurde auf einen Durchmesser von ca. 135 m verbreitet und um zwei Stufen ( auf ca. 30. m ) erhöht . Zum Ersteigen wurde eine Treppe und für Prozessionen eine sacht steigende Rampe angebaut . ![]() Das war der erste große Sakralbau in Mexiko . Von ca. 700. bis ca. 100 n. ( 300. ?? ) Chr. blühte die Stadt auf . In den letzten Jahren war der Stadtstaat vermutlich das wirtschaftliche und religiöse Zentrum Zentralmexikos , da zu jener Zeit keine Stadt bekannt ist mit nur annähernd ähnlicher Größe und Ausstrahlung . Eine kurze Animation auf YouTube : http://www.youtube.com/watch?v=gAK_n7NUnDY Die Pyramide von Cuicuilco ![]() Auf der oberen Plattform finden archäologische Untersuchungen statt Aber im 1.oder 2. Jahrhundert n. Chr. war es mit der Herrlichkeit vorbei . Zentralmexiko ist eine tektonisch sehr aktive Region mit einigen Vulkanen . Und Cuicuilco lag zu Füßen des Vulkans Xitle ( Sierra Ajusco ) . Bei einem seiner Ausbrüche flossen die Lavaströme über die Anbauflächen und in späteren Jahren ergossen sie sich auch über die Stadt . Die Lavadecke hatte eine Dicke von 6-8. m . ![]() Aus Wikipedia . Gnufrei , Urheber , HJPD. Die Einwohner mußten ihre Stadt aufgeben . Ebenso wurde zu der Zeit die 4. Km. nördlichere Stadt Copilco verlassen . Wohin die Anwohner zogen ist nicht ersichtlich . Die plausibelste Vermutung ist Jene , daß sie sich in Teotihuacan ansiedelten . Denn zu Jener Zeit erlebte diese Stadt einen jähen und unerklärlichen Aufschwung . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 09:51
Beitrag: #18
|
|||
|
|||
Teotihuacan I. Der Aufstieg .
.
Servus . Teotihuacan I. Das war in der damaligen Zeit ein Wallfahrtszentrum , eine Großstadt , die Mesoamerika ebenso geprägt hat wie die Stadt Rom den Mittelmeerraum und Westeuropa . Die Stadt wuchs von einer unscheinbaren Ansiedlung enorm rasch zu monumentaler Größe . Sie war von Anfang an schachbrettartig angelegt . Eine sehr breite Hauptstrasse , die Strasse des Todes , teilt die Stadt . Karte des zeremoniellen Komplexes von Teothihuacan ![]() Urheber : http://www.latinamericanstudies.org/teot.htm Wir wissen nicht wie die Stadt hies oder wie sich ihre Bewohner nannten . Vermutlich hieß sie ; Ort des Röhrichts ( Schilfort ), Tollan . Die Mayas bildeten die Stadt , in ihrer Hieroglyphenschrift , mit einem Rohrkolben ab . Und das wird heute Pu oder Puh gelesen . Aber darüber mehr bei den Mayas ( Klassische Zeit ) . In der Gegend rumorte die Erde und Vulkane brachen aus und dadurch wurden einige Städte und Dörfer zerstörten . Erdbeben in Mexiko : Bruchzonen : ![]() Da um die Zeit als die Stadt einen jähen Aufschwung erlebte . Vermutet man , daß sich die Überlebenden jener Siedlungen an diesen Ort flüchteten und unter einem charismatischen Anführer ( Priester ) die Stadtgründung mit religiösem Eifer vorantrieben . Am Höhepunkt ihrer Macht bedeckte sie eine Fläche von ca. 32. km² , mehr als die Stadt Rom . Wir wissen auch nicht warum die Stadt verlassen wurde . Die Namen die wir heute kennen , Mondpyramide , Sonnenpyramide , die Strasse der Toten , haben ihnen die Azteken gegeben . Teotihuacan bedeutet auf Nahua : die Stadt an dem Menschen zu Göttern werden . Aus YouTube sehenswert . Teotihuacan , die Stadt der Götter . http://www.youtube.com/watch?v=146ilXMKUGU ![]() Aus der Seite : Teotihuacán, im CaixaForum in Barcelona - Paperblog Vielleicht flüchteten die Menschen aus allen Richtungen zu diesem Ort , da er eine sakrale Bedeutung hatte . Unter der Sonnenpyramide fand man eine natürliche Höhle die von den Bewohnern erweitert wurde . Die Lage war auch günstig . Die Gegend verfügte über mehrere Quellen und zwei kleine Flüsse durchzogen das Gelände . In der näheren Umgebung befand sich auch eine wichtige Abbaustelle des Obsidian . Dies wurde aber rasch zu wenig und so mußte später für die enorm steigende Verarbeitung des Obsidians , dieser auch von weiter entfernten Stellen herbeigeschafft werden . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 10:05
Beitrag: #19
|
|||
|
|||
Teotihuacan II. - Ausweitung der Hegemonie .
.
Teotihuacan II. : Von den Mayas wurde die Stadt PUH genannt . Da am Höhepunkt ihrer Macht alle Gebäude bemalt waren und an den Tempeln und Pyramiden die Farbe Rot vorherrschte vermutet man daß sie selbst diese die rote Stadt ( Großstadt , Kapitale .. ) genannt hatten ? Videos : Ein virtueller Rundgang durch die rote Stadt . http://www.youtube.com/watch?v=p0lTvqi67RM http://www.youtube.com/watch?v=A7WWhmFHggA Die Vorherrschende Meinung über die Bevölkerung der Stadt ist , daß Teotihuacan von überwiegend totonakisch Sprechenden gegründet wurde . Denn in Ihrer Glanzzeit wirkte sie bis weit in die Mayazentren . ![]() Aus : http://people.wku.edu/darlene.applegate/...uacan.html Die schon sehr heruntergekommene Stadt Kaminaljuyu ( Nr: 4. ) blühte wieder auf . Ca. 200 neue Podeste und Pyramiden im Stile von Teotihuacan wurden erbaut . Diese Stadt gilt als Ausgangspunkt für die künstlerische , architektonische Vorbildwirkung Teotihuacans ins südliche Yukatan ( Peten ) . http://en.wikipedia.org/wiki/Kaminaljuyu ![]() Gran Metrópoli de Kaminaljuyu, Hermana “Gemela” de TEOTIHUACAN Aus der Seite : http://nepohualtzintzin.blogspot.com/201...opoli.html In der Maya -Mittelklassik ( ca. 400. bis ca. 610. n. Chr. ) wurden die Städte Yaxha , Uaxactum , Becan und Tikal sehr stark beeinflusst . In Zentralamerika im Süden und der Stadt Copan ist nur mehr ein leichter Einfluss spürbar . So grosser Einfluss ist nur durch reine Handelstätigkeit nicht erklärbar . In der Mayaforschung nimmt man desswegen und anhand mancher lesbarer Inschriften an , daß der Einfluß das Resultat militärischer Aktionen war . Daß Kaminaljuyu als militärischer Stützpunkt galt und von dort Kriegszüge ins Tiefland gestartet wurden . In einigen Mayastädten gab es auch seit der Zeit neue Dynastien und einen Stilumbruch in der Architektur . Man nimmt an daß dort eine neue totonakische Oberschicht eingesetzt wurde . Die sich aber sehr rasch assimiliert . Einige Lehnworte us der totonakischen Sprache sind aus jener Zeit in den Mayasprachen zu finden . Wie zum Beispiel : ….......................Totonakisch ….....Maya Unkraut jäten :....paaka`...............pak` Baum :............... Kiwi`................Kiwi` -Annatto ( Oleanderstrauchgewürz ). Laus :................. Skaata ….........Sakat . Da die Totonaken nacher nie mehr eine auch nur annähernd große Bedeutung hatten ist die Schlußfolgerung naheliegend , daß die Hauptsprache Teotihuacans eine Totonaksprache war . http://de.wikipedia.org/wiki/Totonakisch Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 17:30
Beitrag: #20
|
|||
|
|||
Kulturfolgen Teotihuacans III..
.
http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...3%A4tte%29 Die Stadt wurde zwar schon seit der spanischen Eroberung untersucht . Aber wissentschaftliche Förschungen gab es erst seit dem 20. Jahrhundert ( nach 1900. ) . Da faßt alle Erkenntnisse über Teotihuacan durch Grabungen oder Keramikfunde gewonnen wurden , verändert jeder neue Fund den Wissensstand und kann die jetzt angenommene Klassifizierung verändern . Erste Bevölkerungsspuren lassen sich in der Gegend bis ca. 1500. v.Chr nachweisen . In der Zeit ca. 550. bis 100. v. Chr. ( Cuanalan-Phase ) standen einige Dörfer , auf dem späteren Stadtgebiet . Zurzeit gültige Einteilung in Kulturfolgen : Latecuanalan ….....................ca. 200. v.Chr . ( Tezoyuca ? ) …....................ca. 100. Patlachique ….....................Beginn im letzten Jahrhundert . Größte Ausbreitung , faßt 6. km² , ca 20 000. Einwohner . Da nach der Periode die Stadt neu angelegt und umgebaut wurde , gibt es keine verwertbaren Gebäudereste , nur Keramikfunde . Tzacualli …........................um...100. n. Chr. In der Zeit wurde der Plan der späteren Stadt angelegt . Der Verlauf der Sraße des Todes war festgelegt . Die erste Sonnenpyramide und mehrere kleinerer Tempel wurden errichtet . Miccoaotli............................um..200.n.C. Die Strasse der Toten wurde gebaut . In den Gebäuden wurden gezeichnete Kreise , über die ganze Stadtanlage verteilt , die miteinander in Bezug stehen und als Messpunkte gelten . Daher nimmt man an daß die Stadt nach astronomischen Gesichtspunkten ausgerichtet war . Bodenmarkierungskreis in der Zitadelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Teoti...marker.jpg Aus Wikipedia : Urheber ; HJPD. Fund nahe der Sonnenpyramide : ![]() ![]() Aus : http://www.advantagemexico.com/mexico_ci...uacan.html Die Stadt war schon auf mindestens 20.Km2 angewachsen und hatte eine geschätzte Bevölkerungsgröße ( Die Angaben schwanken von 3000. bis 80 000. ) Wobei ich eher eine höheren Anzahl annehme . http://de.wikipedia.org/wiki/Teotihuac%C3%A1n Frühes Tlamimilolpa …...........um ca. 250. n. Chr. In diese Zeit fällt die Grundsteinlegung der ersten Mondpyramide . Errichtung der ersten Ciudadela mit dem Quezalcoatl-Tempel . Spätes Tlamimilolpa........................ca. 300. Die Stadt wuchs auf ca. 100 000. bis 200. 000. Einwohner . Die Lehmziegelbauten wurden durch Reihenhäuser ersetzt . Beherrschung Zentralmexicos . Erste Beeinflussungen im Mayagebiet . Frühes Xalalpan ….........................ca. 400. n. Chr. Starker Einfluss auf Kamilnajuyu und Tikal . Spätes Xolalpan..............................ca. 500. n. Chr.Beginn der größten Stadtausdehnung auf 32.Km2. Metepec..........................................Ca. 600. In der ersten hälfte geschätzte Einwohnerzahl 30000. bis 350 000. . Höhepunkt der Machtentfaltung. Einflüsse im Norden ( Hohokampkultur ) bis in den Süden der USA. ![]() Luftaufnahme von Teotihuacán, nach Norden ausgerichtet . Die Pyramide des Mondes ist im Norden , an der Spitze, der größere Pyramide der Sonne auf der Unterseite. Image © Google Earth. Ca. um die Mittes des 7. Jahrhunderts verlor die Stadt an Einfluß. Etwa ein Viertel der Bevölkerung verließ die Stadt . Der Grund könnten Mißernten gewesen sein . Bei Grabungen wurden Skelette von im 6. Jahrhundert verstorbenen Jugendlichen gefunden die an starken Mangelerkrankungen litten . Sie waren zu ihren Lebzeiten stark unterernährt . Daraus könnten sich auch religiöse Streitigkeiten ergeben haben . Ebenso könnten eine Folge der Mißernten Kriege gewesen sein , denn zu der Zeit erstarkten die großen Städte Colula , Xochicalco und Caxactla . Die vielleicht die Gunst der Stunde genutzt hatten um mehr Autonomie zu erreichen . Oxtotipac.......................................um die Mitte des 7. Jahrhunderts . Xometla…....................................um ca. 700. n. Chr . Um ca. 750. wurden die Häuser der Oberschicht zerstört und verbrannt . Eigenartigerweise in den anderen Stadtvierteln gab es fast keine Zerstörungsspuren . Da kein Angriff von Außerhalb nachzuweisen ist müssen für diese Revolution die eigenen Bürger verantwortlich sein . Der Aufstand wirkt wie ein ritueller Akt . Als wollte man sich von den herrschenden religiösen Ansichten und Praktiken befreien . Vielleicht nahmen die Menschenopfer überhand ?? Und betrafen die eigene Bevölkerung ?? Nach diesem Aufstand verließen über 80% der Bevölkerung die Stadt die dadurch zur Bedeutungslosigkeit verkümmerte . Nach dem Eröschen der Größe Teotihuacans erreichte keine Stadt Zentralmexikos eine annähernd herausragende Bedeutung . Es dauerte über 200. Jahre bis zum Erscheinen der Tolteken um ca. 1000. n.Chr. bis erneut ein Volk in Mesoamerika die Vorherrschaft erlangte . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 17:48
Beitrag: #21
|
|||
|
|||
Die Strasse des Todes - Teotihuacan .
.
Die Strasse des Todes . Aus YouTube : http://www.youtube.com/watch?v=EK5KgeV3Iqk Die Hauptstrasse war von Beginn als Prozessionsstrasse angelegt . Ursprünglich war sie länger als heute . Zirka 6,5 Km bis zum Fuße der gegenüberliegenden Berge . Heute ist sie nur mehr ca. 2,5 Km lang . Unter ihr befinden sich Abwasserkanäle . Die Zeremonialstrasse steigt in ihrem Verlauf gegen Norden stetig leicht an . Sodaß die wesentlich kleinere Mondpyramide ( Höhe 43 m ) ebenso groß erscheint wie die Sonnenpyramide ( Höhe 65m ) . Das Bett des kleinen Flusses San Juan wurde für die Stadtanlage umgebaut . Er wurde unter die Strasse verlegt und quert sie im rechten Winkel . Ob dafür nur bauliche Gründe ausschlaggebend waren oder es auch einen religiösen Anlass gab , der unterirdische Fluss als Metapher an die Unterwelt , ist Spekulation . ![]() Aus der Seite : http://www.mysteria3000.de/2008/teotihua...er-gotter/ Die Strasse gliederte sich baulich in verschiedene Abschnitte auf . Am Fuße der Mondpyramide befindet sich großer Zeremonialplatz der von tempelbestückten Platformen umkranzt war . Ausgehend von diesem Platze entlang der Sonnenpyramide , bis auf die Höhe des San Juan-Flusses beträgt ihre Breite ca. 40. bis 45. Meter . Ab dem unterirdischen Fluß weitet sich die Strasse zu einer Breite von 95. Metern . In ihrer Glanzzeit war die Strasse auf ganzer Länge von Potesten gerahmt , die gemauerte Reihenhäuser trugen . Wohnungen für die Elite . Auf den Potesten , vor den Häusern , und auf deren Flachdächern mußten zigtausende Zuschauer Platz gefunden haben . Ich stelle mir das so vor . An bestimmten Festen wurden religiöse Feiern abgehalten . Und zu denen erschienen von nah und fern immense Pilgermassen . Im Rahmen der Kulthandlungen , dessen Höhepunkt auf und am Platze der Mondpyramide stattfand , hatten nur die höchsten weltlichen und geistlichen Würdenträger zutritt . Auf der Strasse bis zum Flüsschen die niedere Hierarchie und ihre Familien sowie die Fürsten der unterworfenen Städte . Am breiteren Ende der Prachtstrasse standen dann die Untertanen bis zum Gebirge . Es muß ein farbenprächtiges und ohrenbetäubendes Spektakel gewesen sein . Hunderttausende auf den Potesten und Pyramiden sowie auf der Strasse . ![]() Museumsmodel ; Wikipedia , Fotourheber : Wolfgang Sauber . Vergleichbar nur mit der Prozessionsstrasse in Babylon oder den heutigen Umzügen in Indien . Das war schon eine organisatorische Meisterleistung . Aus Wikipedia : Erstverwender ; Madman 2001 ![]() Abbildung der Großen Göttin von Teotihuacán an einer Wand im Tepantitla–Reihenhaus Es war eine sehr farbenprächtige Stadt . Die Wände der Pyramiden , Poteste und Häuser waren verputzt und bemalt . Aus Wikipedia : Urheber ; HJDP. ![]() Wandmalerei in Wohnkomplex Tepantitla: die Vergnügungen im „Paradies des Regengottes“ Tlaloc . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 18:08
Beitrag: #22
|
|||
|
|||
Die Mondpyramide - Teotihuacan
.
Die Mondpyramide . Die erste Mondpyramide wurde etwas später als die Sonnenpyramide erbaut . Vermutlich um das Jahr 200. Ursprünglich war sie viel kleiner und unscheinbarer von den Ausmaßen . http://www.youtube.com/watch?v=L4YvnzbFx...re=related Skizzen der Überbauung : http://archaeology.asu.edu/teo/moon/moon...ect.en.htm Sie wurde mehrmals ( 7. x ? ) überbaut und ihre Oberfläche verändert . Die 4. Überbauung und die 6. , vergrößerten die Grundfläche gegenüber den Vorigen um ein Vielfaches . Die akzeptabelste Vermutung ist daß als Grund der Vergrößerung entweder eine Änderung der herrschenden Gottheit oder ein einschneidender Machtwechsel in der Stadt eintrat . Es wurden in verschiedenen Bauphasen eine große Anzahl von eingemauerten menschlichen Opfern bei Grabungen entdeckt . http://www.focus.de/wissen/mensch/archae...53884.html Sie hat eine Höhe von 43. Meter und ist oben abgeflacht . . Ob sie einen Tempel oder eine Götterfigur trug , lässt sich nicht feststellen . http://www.nationalgeographic.de/reporta...-des-todes ![]() Aus Wikipedia , Gnufrei Am Tempelfuß befindet sich der große Zeremonialplatz der von Tempeln flankiert wurde . Und in einem fanden sich die Fresken der Spinnengöttin . Die große Göttin von Teotihuacan . ( Spinnengöttin ) Aus ihren Händen tropft das lebensspendende Wasser . Ober ihrem Kopf tummeln sich Spinnen und einige Quetzalvögel fliegen durch die Luft . Der Vogel ist das Attribut des Quezalcoatls . ![]() Aus Wikipedia , Urheber : Thoms Aleto . Sie unterscheidet sich von den anderen Göttern durch ihre gelbliche Hautfarbe . Sie war eine Vegetationsgöttin aber die Spinnenattribute zeichnen sie auch als eine Göttin der Unterwelt aus . Ihr Zuständigkeitsbereich war die Unterwelt , Dunkelheit , der Erde des Wassers und des Krieges . Sie war aber auch die Mutter Quezalcoatls . ( in Teotihuacan ) Sie wird auch als Vorgängerin der späteren Göttinen , Cihuacoatl ( Nahua – weibliche Schlange ) , Erd und Muttergöttin und der aztekischen Göttin Xochiquetzal ( Blumenfeder ) gesehen . Diese war Gefährtin Tlalocs und die Zwillingsschwester Xochipilli , des Gottes der Liebe und des Maises , . Sie war für die Liebe , die Tänze , die Erde und dem Mond zuständig . http://de.wikipedia.org/wiki/Xochiquetzal http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...%B6ttin%29 http://www.multilingualarchive.com/ma/en...Cihuacoatl Bild Aus Mexico Wallpapers : Ausschnitt aus der Prozession der Priester . ![]() http://www.richard-seaman.com/Wallpaper/...loseup.jpg luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 18:17
Beitrag: #23
|
|||
|
|||
Die Sonnenpyramide - Teotihuacan .
.
Die Sonnenpyramide : Sie war nach der in Cholula die großte Pyramide in Amerika und weltweit die Drittgrößte . http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...enpyramide Ursprünglich hatte sie eine Seitenlänge von ca. 215. m . Der erste Bau begann um ca. 100. n. Chr. Sie wurde mindestens zweimal umgebaut und etwas verbreitet . Jetzt verfügt sie über eine Basisbreite von 225. m und eine Höhe von 63. Metern . Oben ist sie mit einem Plateau abgeflacht . Vermutlich befand sich darauf ein Tempel . Mit diesem soll sie eine Gesammthöhe von 84. m erreicht haben . Ihr Kern besteht aus Basalt und Lehmziegeln . Aus Wikipedia : Gnufrei ; Benutzer Nateirma http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0602053214 Die Masse stimmen , aber ursprünglich sah sie etwas anders aus . 1906. legte sie der Hobbyforscher Leopoldo Batres frei , rekonstruierte und restaurierte sie . Heute hat sie 5. Stufen , obwohl sich herausstellte daß sie original nur 4. Stufen aufwies . Aussen war sie mit Stuck verkleidet und Bunt bemalt . Sie wird dem Wettergott Tlaloc , oder der großen Göttin zugerechnet . Beide Fruchtbarkeitsgottheiten und auch zuständig für Unwetter , Erdbeben , Vulkane . Aus You Tube : Video Sonnenpyramide ; virtuel : http://www.youtube.com/watch?v=T4-hhhWq_u8 Unter der Pyramide befindet sich eine lange Höhle die an ihrem Ende zu vier Kleeblattähnlichen Kammern erweitert wurde . Darin fand man Opfergaben , sogar eine aus der viel späteren Zeit der Azteken . ![]() Bei den Pyramidenerweiterungen wurden Menschen und ebenso wie gefürchtete Tiere ( Puma , Wolf , Schlange , Adler ) geopfert und eingemauert . Bei DNS -Test an den Skeletten in der Mondpyramide stellte sich heraus daß die über 50. Opfer aus dem Mayaländern und von den Küstengebieten stammten . Sie waren vermutlich Kriegsgefangene . http://www.epoc.de/alias/praekolumbische...mde/871071 http://www.epoc.de/alias/fruehgeschichte...an/1136505 luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 18:27
Beitrag: #24
|
|||
|
|||
Die Zitadelle und die Pyramide des Quetzalcoatl .
.
Die Zitadelle und die Pyramide des Quetzalcoatls bilden einen Komplex . Errichtet wurden sie um ca. 200. n.Chr. . ![]() Aus Wikipedia : Gnufrei Urheber : Wolfgang Sauber . Vermutlich wurde die Anlage einige Male umgebaut . Das treppenartige Potest vor der Pyramide wurde erst im 4. Jahrhundert erbaut . Es nimmt die Sicht auf den Treppenaufgang der Pyramide . Vermutlich hat sich das Herrscherverständniß oder die Ausübung der religiösen Riten verändert . Vielleicht sollte das gemeine Volk nicht mitbekommen was sich am Fuße der Pyramide abspielt ??? Die Anlage war bewohnt , vermutlich nur von der engsten Familie des Herrschers und seinen Verwandten . Unter der Pyramide wurden Skelette von Opfern gefunden . Die Stufenabsätze errichteten sie im Talud-tablero-Stil . ![]() Aus Wikipedia: Urheber : HJPD. Aus den Frontseiten ragten ursprünglich 260. Köpfe hervor . Abwechselnd Quetzalcoatl und ein Reptilkopf ( eventuell Schlangenkopf ? ) . Die Zahl 260. deutet auf den Wahrsagekalender und weist auf die Bedeutung des Tempels im Ritualjahr der Einwohner hin . ![]() Aus Wikipedia , Mit Namensnennung frei. Flickr: CÃ¥sbr's Photostream ; ![]() Großbild : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Facade...A1n%29.jpg 2010 wurde vor der Pyramide nach Grabungen in 12. Metern Tiefe ein Schacht gefunden der unter die Pyramide führt . http://universes-in-universe.org/deu/art...can_tunnel http://heritage-key.com/blogs/ann/teotih...ed-serpent Der Schacht wurde vermutlich schon im 3. Jahrhundert verschlossen . Es könnte sein daß am Ende eine Begräbnißstätte eines Herrschers liegt , da der Schacht mit schweren Steinen verfüllt wurde. Es bleibt interessant , jeder neue Fund kann neue Erkenntnisse bringen . Fast ein Nachruf : Die Legende der Erbauung Teotihuacans , erzählt von einem Azteken , aufgeschrieben von Fra Bernardino de Sahagun : Und von dort in Tamoanchan , von wo sie aufgebrochen sind opferten sie an einem Ort der war Teotihuacan . Und sie errichteten da Pyramiden für die Sonne und den Mond . Sie bauten auch die kleineren Pyramiden und brachten dort ihre Opfer dar , wesswegen der Ort Teotihuacan genannt wird . Dort ließen sich auch ihre Großen nieder . Und wenn ihre Herrscher starben , begruben sie sie dort und errichteten über ihnen Pyramiden . Die Pyramiden stehen heute noch da wie kleine Berge , jedoch von ihnen errichtet . Höhlen sind da von wo sie die Steine gebrochen haben um die Pyramiden zu errichten . Und sie bauten die Pyramide der Sonne und des Mondes sehr groß , wie die Berge . Es ist aber unglaubwürdig wenn man sagt , daß sie von Menschenhand erichtet wurden , denn damals lebten noch die Riesen . luki http://www.youtube.com/watch?v=A7WWhmFHggA http://www.youtube.com/watch?v=p0lTvqi67RM http://www.youtube.com/watch?v=WMsIyFGnLQA http://www.youtube.com/watch?v=N8IzmWX5frc http://www.youtube.com/watch?v=OP5c5nHYJfg http://www.youtube.com/watch?v=-oWOk8Rtv-Y http://www.youtube.com/watch?v=6_dCHt3l7W8 http://www.youtube.com/watch?v=3VnVfUll53k Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 22:05
Beitrag: #25
|
|||
|
|||
Der Wahrsagekalender und die 5. Sonnen .
.
Der Ritualkalender (Wahrsagekalender) . Da ich , beim Beitrag über die Zapoteken , das mit dem 260 -tägigen Kalenderjahr nicht richtig begriffen hatte , habe ich es mit den Kalendern der Mayas verglichen . ![]() Muß zwischendurch auch sein . Auch die Mayas hatten den 260 tägigen Wahrsagekalender ( Tzolkin ) . Der für das Leben jedes Einzelnen und auch des Staates wichtiger war als der Jahreskalender . Er umfasste 260. Tage und hatte 13. Monate mit je 20. Tagen . Ist es Zufall , aber eine Schwangerschaft dauert in etwa genau so lange ??? Der Sonnenjahreskalender hatte 365. Tage mit 18. Monaten mit je 20. Tagen = 360. Tagen. Ein zusätzliches Monat ? hatte nur 5. Tage – Einschubtage = 365. Tage. Nach 52. Jahren = 18 980. Tagen trafen sich beide Kalender wieder zum gemeinsamen Anfang . Da waren aber 73. Wahrsagejahre ( Ritualjahre ) vergangen . Ein neuer Jahreszyklus konnte beginnen . ![]() Aus der Seite : http://pghpartei.forumieren.de/t427-der-...ender-2012 Dazu mehr , später bei den Mayas . Das Weltbild der Azteken . Das aber so ähnlich vermutlich auch schon in Teotihuacan galt . Die Welt wurde schon fünf mal erschaffen und im letzten Weltzeitalter lebten diese Reiche . Vier Sonnen wurden vom höchsten Wesen Ometeotl erschaffen , der nach der vierten Zerstörung einige Götter schuf . Diese sollten die 5. Sonne erschaffen , was sie auch taten . Aber sie erschufen auch die Menschen , die sie bei der Erhaltung der Welt mittels Nahrung stärken und kräftigen mußten . Bei der Erschaffung der 5. Sonne beschlossen sie aber auch daß es die letzte Sonne ( Weltzeitalter ) sein werde und mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen enden solle . Nach ihr sollte es kein anderes Weltzeitalter mehr geben . Die Einwohner Mesoamericas glaubten also daß sie in der letzten Sonne lebten und diese immer älter und schwächer wurde . Und desswegen mußte die Sonne sowie auch die Götter , zur Stärkung , mit der wertvollsten Nahrung , dem noch zuckenden Herz und dem Körpersaft Blut versorgt werden . Abbildung aus dem Codex Florentino Erste Sonne : „ nahui Ozelotl „ ( vier Jaguar ) Dauer – 376 Jahre . War von Riesen besiedelt . Und von „ Ocelotonahaiuh „ zerstört . Zweite Sonne : „ nahui Ehecatl „ ( vier Wind ) . Von Menschen bewohnt , die vom Windgott „ Ehecatl „ in Affen verwandelt wurden und sie wurde von ihm durch einen Wirbelsturm zerstört . Dritte Sonne : „ nahui Quiahuitl „ ( vier Regen ) . . In der wurden die Menschen , von Tlaloc , in Vögel verwandelt und sie wurde von ihm mit Feuer und Lava zerstört . Die vierte Sonne : „ nahui Atl „ ( vier Wasser ) . In ihr wurden die Menschen von „ Chalchiuhttlicue „ ( Wassergöttin ) in Fische verwandelt . Die Göttin zerstörte den Zyklus durch eine Sintflut . Die fünfte Sonne ( Jetztzeit ) : „nahui ollin „ ( vier Bewegung ) . Laut ihren Vorraussagungen soll diese durch Erdbeben zerstört werden . Da der erste Zyklus ( Zeitalter – Weltperiode ) 676. Jahre gedauert hat ( die Anderen waren wesentlich kürzer ) , sie aber nicht wußten wie alt die Stadt Teotihuacan war , sie kannten ja maximal die Geschichte der Tolteken , waren die Azteken unsicher . ![]() Sie wußten nur daß Teotihuanoco sehr alt sein mußte und sie in der fünften Sonne erbaut wurde . Also war ihr Umkehrschluß , die fünfte Sonne muß schon sehr alt sein , älter als die vierte Sonne . Je länger die Azteken schon regierten , desto älter wurde auch die fünfte Sonne und brauchte zum Weiterleben viel wertvolle Nahrung . Vielleicht wurden aus diesem Grunde die Anzahl der Opfer immer höher , bis zum Exzess . Noch einen positiven Nebeneffekt hatten diese Opfer für die Azteken . Da ja vorwiegend Kriegsgefangene oder bereitgestellte Kontingente der unterworfenen Völker geopfert wurden schädigte man deren Wehrkraft und schüchterte zukünftige Gegner ein . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 22:21
Beitrag: #26
|
|||
|
|||
Bilderschrift - Teotihuacan
.
Teotihuacan , ein so mächtiges Reich , zu dessen Erhalt sicher großer administrativer Aufwand nötig war , wieso hatten sie keine funktionelle Schrift ? Wo doch schon die Olmeken in der San Lorenzozeit ( 1200. -900. v.Chr. ) eine partielle Schrift entwickelt hatten . ( Cascajal Block ) Und bei ihren Nachfolgekulturen ( Epi-Olmeken ) an der Pazifikküste eine eigene Schrift ( auf Stelen ) nachweislich ist . Wieso konnten die Mayas , obwohl sie einer ganz anderen Sprachgruppe angehörten , diese Schrift an ihre Sprache anpassen . Sie verbessern und vereinfachen und daraus eine Silbenschrift entwickeln ? Aber nachdem die Epi-olmekischen Zentren ihren Einfluß verloren hatten , gings in Zentralmexico schriftmässig rückwärts . Die Einzigen waren die Zapoteken die eine Schrift , die auf der Epi-olmekischen aufbaute , noch verwendeten . Alle Anderen , bis zu den Azteken , wurden buchstäblich zu Analphabeten . Wie konnten so hoch entwickelte Kulturen ohne Schrift existieren ? Wie gab man dem Volke kund , welch außergewöhnlicher Herrscher man war ? Oder wie erinnerte man täglich die Untertanen daran , wie unerbittlich die Götter waren ? Sie hatten eine Art Schrift . Eine Bilderschrift . Den uns bekannten Comics ähnlich . Einfach in der Bildsprache und leicht erkennbar . Sie wurden von lesekundigen , Geschichten- und Mythenkennern erklärt und ausgeschmückt . An den Aussenfassaden unserer mittelalterlichen Kirchen und Kathetralen waren auch ausgefallene Steinmetzarbeiten zu bewundern . Schreckliche Fratzen , die dem leseunkundigen Volk Bibelszenen in Erinnerung riefen . Und es dezent darann erinnerte immer schön gottesfürchtig zu sein , da ja sonst das schreckliche Fegefeuer drohe . Aus : Mexiko Reisen Wallpaper | Beliebte screensaver herunterladen Mexico Wellpapers . ![]() Tlalocs Reise ins Paradies . Abbildung größer : http://www.richard-seaman.com/Wallpaper/...Tlaloc.jpg Wenn ihr es vergrößert habt , könnt ihr erkennen daß Tlaloc bei den verschiedensten Tätigkeiten abgebildet ist . Das komische große Fragezeichen , vor seinem Gesicht soll eine Zunge bedeuten . Diese Zunge bedeutet , wie in den alten Comics die Sprechblase , die Figur spricht oder singt . Und da kamen die Schrift- oder Geschichtenkundigen zum Einsatz , denn Diese konnten den Text zu den Bildern beisteuern . Dieses Bild stammt aus einer Wohnung . Die ganze Stadt war voller Bildergeschichten , Innen und Aussen . Aber wieso fand man in einem Viertel der Stadt Hieroglyphen der Zapoteken . In der eigenen Stadt . Und selbst hat man sie nicht für die eigene Sprache weiterentwickelt ? Den Mayas gelang es doch auch . Die Mayasprachgruppe war , außer den Huaxteken , noch nicht so weit auseinandergetriftet . Die Mayasprachen waren sich noch sehr ähnlich , faßt noch Dialekte . In Teotihuacan lebten mehrere Völker in eigenen Stadtvierteln . Die Untertanen gliederten sich in verschiedenste Sprachfamilien . ( Otomangue ) Mixteken , Zapoteken , Otomi . ( Totonac-Tepehua ) Totonaken , Tepehua . Mayas , Huaxteken . ( Nahuatl ) Tepanecen , Vielleicht war die Sprachenvielfalt der Grund , daß sie diese comicshafte Aufzeichnungsart den Hieroglyphen vorzogen ? Denn diese Bildgeschichten konnten ohne Schwierigkeiten in jeder beliebigen Sprache „ gelesen „ werden , wenn man die dahinterstehende Geschichte kannte . Auch wir bedienen uns eines solchen Schriftsystemes . Überall dort wo viele Menschen , verschiedener Muttersprache , zusammentreffen . Piktogramme : ![]() Wenn Jemand dieses Zeichen sieht , weiß Jeder in Notlage , hier ist er Richtig . Oder auch zum Beispiel die Verkehrszeichen !! luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
24.06.2012, 22:40
Beitrag: #27
|
|||
|
|||
Obsidian das Eisen Mesoamericas .
.
Obsidian : Das Eisen Mesoamericas . Aus Wikipedia : Urheber : Wolfgang Sauber . ![]() Abbildung größer : http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...klinge.jpg Was trieb eigentlich die Staaten Zentralmexicos militärisch so weit in den Süden . Zwar waren ihre Zentren so angewachsen daß ihre Bevölkerung aus dem näheren und auch weiteren Umland nicht mehr mit genügend Lebensmittel versorgt werden konnte . Diese mußten schon von weiter hergeschafft werden , auch als Form von Tributen . Aber aus Peeten und aus Guatemala ? Das wäre von der Transportkapazität nicht möglich . Die Lastenträger mußten ja auch ernährt werden . Und Alles ohne Kühltaschen ? Nein , aus dem Süden holte man die Kakaobohnen , bunte Federn ( Quetzalvogel ) , Schmucksteine ( Jadeit , Serpentin , Chrysopras und Diopsid ) oder Zinnober . Aber das konnte man auch durch normalen Handel , im Tausch gegen Kunsthandwerk erwerben . Was trieb also Teotihuacan mit militärischer Macht in den Süden ? Kriegsgefangene , zum Opfern ? Die hätte man ja verköstigen und ca. 1000. Km. nach Norden treiben müssen . War es die Eroberungslust ? Oder die liebliche Landschaft ? Wohl kaum , denn erträglich war es nur im Hochland und auf dem schmalen Küstenstreifen am Pazifik . Im südlichen Yukatan ( Peeten ) Regenwald , Sumpf und zweimal im Jahr Regenzeit . Im Norden Savanne ( Strauchland ) keine Flüsse oder Bäche . Eine Bodenkrume von nur wenigen Zentimetern . Da lebten sie ja in Zentralmexico im Paradies . Was also war so verlockend im Mayaland ? Es war das Obsidian . Obsidian besteht aus Silizium mit geringen Anteilen von verschiedenen Spurenelementen . Und an deren Beimengung kann man die Abbaustelle feststellen . Obsidian entsteht wenn glühende Siliziumlava rasch abkühlt und aushärtet . Es sind Adern im tauben Fels die durch Erosion freigelegt werden . Es gab vier abbauwürdige Fundstellen und Drei liegen im Hochland von Guatemala . Anklicken ; Aus Wikipedia ; Urheber Maunus . ![]() Die zwei Rechten weissen Sterne stimmen nicht genau , sie gehören etwas nördlicher . El Chayal , die Ergiebigste lag in der Nähe der Stadt Kaminaljuyu . Die Obsidiane aus dem Hochland waren zwar nicht so wertvoll als der aus Pachuca , da sie nicht so grün-gold schimmerten . Es war aber trotzdem ein Werkstoff der nur für die Oberklasse verfügbar und leistbar war . Aus Obsidian wurden Waffen , feine Werkzeuge , Schmuckstücke ( z.B. Ohrpflöcke , Perlengehänge usw. ) und sakrale Figuren und Geräte hergestellt . Aus Wikipedia ; Urheber : Simon Burchell . ![]() Abbildung größer : http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...dian_1.jpg Die Normalsterblichen mußten sich mit Werkzeugen aus Silex ( Feuerstein ) begnügen der überall im Land vorkam . Obsidian war auch eine Prestigesache . Wer was war brauchte Obsidian . Ob als Weihegabefigur unter einer Stele begraben oder als Grabbeigaben. Und einigen Fürsten schüttete man sogar kübelweise tausende Obsidiansplitter vor den Grabeingang . Aus wikipedia ; Urheber : Wolfgang Sauber . Quetzalcoatl mit Obsidianauge . ![]() Von Ixtepeque schaffte man den Obsidian flußabwärts und per Küstenschiffahrt entlang Belizes in den Norden von Yucatan . Es gab vermutlich Lieferabsprachen und Abnahmeverpflichtungen , denn der Obsidian wurde immer nur in bestimmte Gebiete versandt , kaum in die der anderen Minen . Als die Teotihuacaner , Kamilnajuyu als Zentrum ausgebaut hatten mit der ergiebigen Mine El Chayal in der Nähe , begann San Martin Jilotepeque auch in andere Gegenden zu liefern . Worauf sie auch diese Mine eroberten und den Abbau einstellten . Die Teotihuacaner hatten sich dadurch das Monopol der Obsidiangewinnung gesichert und wurden dabei Reich . Es war nicht nur die Furcht vor ihrer militärischen Schlagkraft , sondern auch die Bewunderung Teotihuacans , die sogar weit entfernte Herrscher veranlaßte den Stil Teotihuacans nachzuahmen und sich mit fremden Federn zu schmücken . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
25.06.2012, 13:09
Beitrag: #28
|
|||
|
|||
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
@ Luki
Da hast du uns einen informativen, anschaulichen und äußerst reichhaltigen Einblick in die indianische Geschichte Mesoamerikas gegeben. Ich muss mich daher korrigieren: Eine solche Darstellung ist wirklich nicht mit den Artikeln in Wikipedia vergleichbar und verfolgt ein ganz anderes Konzept - natürlich auch bildlich und gestalterisch. Weiter so! ![]() |
|||
25.06.2012, 16:38
Beitrag: #29
|
|||
|
|||
RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
(25.06.2012 13:09)Dietrich schrieb: @ Luki Servus Dietrich . Das war beileibe noch nicht umfangreich . Es war erst der Anfang . Ich habe noch ca. 60. Artikel zu diesem Thema fertig , die ich in den nächsten Tagen überarbeite und ins Forum stelle . Aber auch mit Diesen habe ich vermutlich erst ca. die Hälfte . Angedacht waren so ca. 30 bis 40. inklusive Südamerika . Aber beim Lesen der Fachbücher und der Recherche im Netz bemerkte ich " He " es gibt doch viel mehr Interessantes . Vorallem , es interessierte mich nicht sehr welcher Herrscher welchem Kollegen ( und die beteiligten Völker ) auf den Kopf geschlagen hat . Denn daß ist normales Lexikowissen . Mich persönlich interessiert warum war es möglich daß ein Staat wuchs , oder wie war es mit der Kinder und Schulerziehung . Denn , erst dann wenn man Darüber etwas bescheid weiß , versteht man bestimmte geschichtliche Abläufe erst etwas besser . Es ist doch auch in unserer Klassik ein Manko . Der Feldherr ( König ) hat den Staat erobert . War es so ? Hatte er vielleicht besser versorgte Soldaten und warum ? Nahm wegen besserer Anbaumethoden die eigene Bevölkerung zu ? War sein Gegner aufgrund einer Naturkatastrophe geschwächt und lud gerade desswegen zum Angriff ein ? Solche Fußnoten finden in Kurzbeschreibungen wenig Aufmerksamkeit . Desswegen möchte ich hier im Forum, zwar etwas verkürzt aber leicht lesbar , geschichtliche Erreignisse leichter verständlich vorstellen . Es wird nicht perfekt sein . Desswegen stelle ich auch weiterfürede Links mit ein . Obwohl ich mich mit eigenen Schlußfolgerungen bewusst zurückhalte , kommen sie gelegentlich vor . Aber wenn , dann immer erkenntlich als meine persönlichen Schlußfolgerungen . Und da wir heute in einer SMS- Zeit leben versuche ich lange Textpassagen zu vermeiden . Daher bin ich auch bestrebt den Text etwas mit Bildern zu versehen und in Blockabsätzen zu teilen . Unser Forum ist noch sehr Neu . Daher fällt mir leider noch ein graphisches Mittel , die Coloration . Aber was heute noch nicht ist wird später , vielleicht , folgen . Und Danke für Deine positive Ansicht . Gerade ein Lob von Deiner Seite , das hat was . ![]() G.v.luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
26.06.2012, 22:18
Beitrag: #30
|
|||
|
|||
Mayas im Hochland - späte Präklassik .
.
Das Hochland bis 550. Die Pazifikküste war ursprünglich als wichtiger Handelsweg und als Kakaoanbaugebiet mit Epi-Olmekischen Städten und Siedlungen kultiviert . Im Hochland bildete sich vor 500.v. Chr. im Salamatal um El Porton eine eigenständige Kultur heraus . Mit über 15. Städten allesammt mit Tempelplatformen . Es fanden sich auch Stelen mit kurzen Hieroglyphentexten . Südlicher davon befand sich das regionale Zentrum Kaminaljuyu ( heute Guatemala City ) . Es verfügte von Beginn an über das Obsidianvorkommen von El Chayal . Diese Stadt lag an den alten Handelsrouten . Von der Pazifikküste übers Hochland in den Süden des Tieflandes und von Zentralmexico bis nach San Salvador und Honduras . Kaminaljuyu gewann an Einfluß und übte die Hegemonie über die umliegenden Täler aus . Sie gründeten sogar Pflanzstädte und kamen so in den Besitz der wertvollen Jadevorkommen im Tal des Rio Montagua . Um ca. 0. bis 200. n.Chr. übernahmen sie auch das Salamatal . Ihren Höhepunkt hatten sie zwischen ca. 400. v.Chr. Und 100/200. n.Chr. Aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001. ![]() Es waren genauso wie im Tiefland Chol-Mayas . Auf einer sehr hochstehenden Kulturstufe. Es wurden vorwiegend Herrscher in der Funktion des Oberpriesters abgebildet . Anhand der von ihnen stammenden Bruchstücken der Stelen und Friese und der darauf befindlichen Hieroglyphenzeichen konnte man ihre Volksgruppe feststellen . Die selben Zeichen tauchten in der Klassik auch im Tiefland auf ( z.B. in Copan ) . Und desshalb nimmt man an daß das Zentrum der Cholsprachen ursprünglich im Hochland war . Die Gesellschaft war sehr Hierarchisch aufgebaut . An der Spitze stand der Gottkönig . Die Gräber der Fürsten waren mit umfangreichen Grabbeigaben versehen . Viel mehr als später die Gräber im Tiefland in der Klassik . Ein Grab wies sogar 200. Grabbeigaben auf . Um die Zeitwende drangen die K`iche` sprachigen Mayas ( Quiche )# ins nördliche Hochland ein . Sie verdrängten nach und nach die Chol , und sperrten ihre Handelswege ( Obidian ), setzten ihnen im Taleingang eine Festung vor die Nase und besiegten schließlich die Chol und eroberten ihre Hauptstadt . Die Chol Mayas wanderten geschlossen ab ins Tiefland , wo sie mit ein Grund für das Wiederestarken des Tieflandes waren ( technisch , künstlerisch und schriftmässig ) . Daß das ganze Volk abgewandert ist und nicht nur die herrschende Schicht kann man aus den nachfolgenden Funden erlesen . Die Führungsschicht hatte immer ( so wie heute ) erleseneres Geschirr ( Keramik ) . Wenn sie verschwanden , verschwand auch das erlesene Geschirr ihrer Stilepoche . Das Gebrauchsgeschirr des Volkes aber blieb nahtlos weiterhin im Gebrauch . In Kamilnajuyu verschwand aber auch das übliche Gebrauchsgeschirr und wurde durch einen anderen Stil ersetzt ( Aurora Phase ) . Die neuen Herren ( K`iche` Mayas ) begannen auch so etwas wie eine Bücherverbrennung . Da sie schriftunkundig waren , eigentlich blieben die Hochlandmayas ab dem Wechsel zu den K`iche` bis zur spanischen Eroberung ohne Hieroglyphenschrift , zerstörten sie alle Friese und Stelen . Da an der Pazifikküste westlich die Pipil ( Fürsten - Nahua ) zuzogen und östlich die Xinka ( Nichtmayavolk ) waren den neuen Herren die Handelsrouten versperrt . Die Verteilung der Xinka Sprachgruppe : ![]() http://en.wikipedia.org/wiki/Xincan_languages Aus Wikipedia ; Urheber : Davius . Kamilnajuyu verkümmerte zu einer kleinen Provinzstadt und das ganze Gebiet war dünn besiedelt . Die K`iche blieben zwar da , aber nach nicht ganz 200. Jahren war ihre Selbstständigkeit vorbei . Die Pazifikküste südwärts hatte sich Teotihuacan breitgemacht . Diese überrollten die K`che` und machten Kamilnajuyu zu ihrem neuen südlichen Stützpunkt . Mit den Satellitenstädten Frutal und Solana beherrschten die Teotihuacaner das Hochland und die Handelsrouten in den Süden . Das wiedererstarkte Kamilnajuyu : ![]() An der Esperanza Periode ca. 400. bis ca. 550. läßt sich das an den Bauwerken erkennen . Diese ist an dem schon bekannten Talud-Tablero Baustil zu sehen . Kamilnajuyu wuchs unter der Herrschaft Teotihuacan zur alten Größe . Die Zeit der Gottkönige war aber vorbei , denn auf den Friesen und Stelen aus der Zeit sind eher Familienklans dargestellt . Vermutlich da die Administration von Zentralmexico aus gesteuert wurde und nur so etwas wie Gouverneure in der Stadt regierten . Nach dem Zusammenbruch Teotihuacans zerfiel die Wirtschaftskraft und Kamilnajuyu vegetierte noch bis ca. 800. und erlosch dann . Im Hochland bildeten sich verschiedene Häuptlingstümer darunter auch einige zur K`iche` Sprachfamilie gehörende . Kamilnajuyu war unter den Chol-mayas der erste Maya Staat in der der Präklassik . Und vielleicht auch ein Vorbild für die Tieflandmayas . Nach dem Abzug der Chol wurde im ganzen Hochland , von den Mayas , nie mehr ein solches Staatswesen aufgebaut . Eines das z.B.: großräumig die Wasserwirtschaft betreiben und verwalten konnte . Über die K`iche` in einem späteren Beitrag mehr. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
26.06.2012, 22:43
Beitrag: #31
|
|||
|
|||
Ingenieurleistungen der Mayas .
.
Technische Leistungen der Mayas . Ob die Kulturen Mesoamericas das Rad kannten wurde schon gefragt . Anscheinend Nein . Obwohl Kinderspielzeug mit Rädern gefunden wurde und die Mayas ihre Sakbes ( Strassen ) mittels Steinwalzen verdichteten . Ihre Bauten waren zwar eindrucksvoll . Aber selbst ihre Palasthäuschen , sofern sie mittels Stein gedeckt waren , waren zwar Breite , aber schmale Schlümpfe . Denn sie verwendeten nur die Kraggewölbetechnik . ![]() Aus der URL : http://www.musica.at/urlaub/mexiko/coba.htm Vor kurzem habe ich aber in einem Artikel gelesen daß an der Maya-Atlantikküste ein kleines Bauwerk mit Tonnengewölbe und Verschlußsteinen gefunden wurde . Wenn ihnen die Technik bekannt war , warum wurde sie nicht verwendet ? Das sind zwei Rätsel die vermutlich nie geklärt werden . Aber trotzdem waren die Mayas nicht nur Baumeister großer Bauwerke . Sie hatten auch technisch einiges drauf . Vor einigen Beiträgen wies schon Christian darauf hin , daß die Halbinsel Yucatan aus reinem Karst besteht . Nach Norden hin über keinerlei Bäche oder Teiche verfügt . Ausgenommen die Cenote ( eingebrochene Kalksteindolinen ) . Dazu kommt noch , je nördlicher , desto abnehmender ist die jährliche Regenmenge . Und trotzdem entstanden große Zentren und siedelten viele Menschen . 2011. grub man in Uxul zwei fußballfeldgroße Trinkwasserspeicher aus . Da ja normalerweise das Wasser sofort im Karstboden versickern würde verfließte man die Becken und konnte so das Wasser speichern . http://www.epoc.de/alias/archaeologie/ma...an/1044175 In Palenque wurde eine Druckwasserleitung freigelegt . Auf einer Länge von 60. Metern wies die Wasserleitung ein Gefälle von 6. Metern auf . Damit nicht genug . Am Ende verengte sich der Leitungsquerschnitt auf 1/20stel . Ingenieure errechneten daß aufgrund des Wasserdrucks eine 6. Meter hohe Wasserfontäne möglich wäre . Hydraulik und Springbrunnen bei den Mayas ? Klickt es an , eine wunderbare Zeichnung der Hydraulik . http://www.spektrum.de/alias/hydraulik/s...en/1031187 Im dichten Urwald mußten hauptsächlich ( außer den Sakbes ) die Flüsse als Verkehrswege herhalten . Da diese aber nur im Süden vorhanden waren, konnte der Nordyukatan hauptsächlich ( über lange Strecken ) nur per Bootsverkehr über den Atlantik mit Waren versorgt werden . Wie sie die Boote für die Küstenschiffahrt atlantiktauglich machten stellte sich erst vor einigen Jahren heraus . 2008. fand man an der Golfküste zwei Cayucos ca. 2500. Jahre alt . Gegen das Salzwasser und Bohrwürmer waren sie fingerdick mit Bitumen versiegelt . http://www.epoc.de/alias/mexiko/dicht-se...ren/965819 Da der Maya-Stadtstaat Yaxchillan in einem Flussbogen ( Mäander des Usumacinta ) liegt , wurde sie bei Hochwasser zu einer Insel . Die Stadt mußte aber das ganze Jahr über versorgt werden . Und da hat man gegenüber eines Uferpotestes , im Fluß , eine untypische Kegelaufschüttung gefunden . Diese könnte als Zwischenpfeiler einer Hängebrücke gedient haben . Sie ware dann mit einer Gesammtlänge von ca. 100. Metern die Längste in der präkolumbischen Zeit Amerikas . Aus Wikipedia . Urheber : Paloma LaMarr . http://en.wikipedia.org/wiki/Maya_Bridge_at_Yaxchilan Video über die Brückenkonstruktion : http://www.youtube.com/watch?v=ZBZF281JycA Die fürstlichen Familien verrichteten sicher keine Hausarbeit . Mit den Kochkünsten der fürstlichen Damen wird es wahrscheinlich auch nicht zum Besten gestellt sein . Aber essen muste ja der ganze Klüngel . 2011. wurde in Nordyukatan eine Großküche ausgegraben ( um 750/950. ) . Mit einer Lange von ca. 40. m und einer Breite von 14. Metern . Mit 20. Reibemühlen , über 70. Küchenwerkzeugen und einem Servierteller mit einem Durchmesser von 70.cm.. http://www.epoc.de/alias/mexiko/wo-die-m...en/1129754 luki In den nächsten Beiträgen geht es um die Maya-Klassik . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
27.06.2012, 16:17
Beitrag: #32
|
|||
|
|||
Die Maya Klassik .
.
Servus . Jede der drei Perioden hat ihre außergewöhnliche Geschichte und faszinierenden Städte . Aber wenn wir uns die Kultur der Mayas vorstellen , dann haben wir unweigerlich die Mayas der klassischen Periode vor Augen . Und es fallen uns die Namen der großen und kleineren Stadtstaaten ein , wie : Tik`al , Calacmul , Bonampak , Piedras Negras , Seibal , Uaxactun , Naranjo , Caracol , Palenque , El Peru , Yaxchilan , Copan , usw..... Aus Authentic Maya und Wikipedia ; Urheber : Kmusser . ![]() Karte größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Mayamap.png Manche Namen der Mayastädten sind sogar Leuten geläufig die sich normalerweise nicht mit Geschichte befassen . Die Bilder der imposanten Tempelbauten die mitten aus dem Urwald emporwachsen erwecken einfach die Neugierde , mehr über die Geschichte ihrer Erbauer und Menschen zu erfahren . Der Zeitraum der Maya-Klassik dauerte über 700. Jahre . Das ist eine sehr lange Zeitspanne . In diesem Zeitrahmen hat sich im Mayaland sehr viel ereignet . Darum werden die Beiträge etwas umfangreicher . Nur zum Vergleich , das ist genausolange als würde man die Geschichte Mitteleuropas von Johann von Luxemburg , ab 1313 König von Böhmen , bis Heute beschreiben . Die Geschichte der Mayaklassik ist Eine der konkurierenden Stadtstaaten . Ihres Aufstiegs , mancher Unterwerfungen , Dynastienwechsel , der Einmischung von außerhalb und die blutige Rivalität der zwei Großmächten Caracol undTik`al . Und am Ende ihr Abgang in die Vergessenheit . Vieles was wir heute über diese Zeit wissen verdanken wir ihren Aufzeichnungen , die sie auf Stelen , hölzernen Türstürzen , Friesen und auf Kleingerätschaften hinterlassen hatten . Und natürlich den Mayaforschern die es in Jahrzehnten schafften ihre Hieroglyphen zu lesen . So erschließt sich uns heute ein ganz neues Bild über die Mayas , ihre Kultur , ihre Verwicklungen , ihr Leben und ihrer Religion . Eigentlich hat sich unsere Sichtweise über die klassischen Mayas und ihre Geschichte , in den letzten 15. Jahren stark verändert . Ich möchte im nächsten Teil mit der Stadt Tik`al beginnen , denn irgendwie ist Sie in fast Allem , ob direkt oder indirekt , verwickelt . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
27.06.2012, 16:46
Beitrag: #33
|
|||
|
|||
Tikal - Yax Mutal I.
Servus.
Der Stadtstaat Tik`al : Der Ort wurde nurmehr gelegentlich von einheimischen Jägern aufgesucht und die nannten ihn ti ak` al ( am Wasserloch ) . Leider hat sich der Name eingebürgert obwohl er geradezu lächerlich wirkt und der Bedeutung der Stadt in der Mayaklassik nicht gerecht wird . An einigen Stelen konnte man später den richtigen Namen entziffern . In der großen Zeit der Stadt bezeichneten sie Sie selbst als : Yax Mutal ( Das erste Haarbündel ) . Da in der Stadt Dos Pilas , vermutlich von Verwandten der gleichen Herrscherfamilie , die selbe Namensglyphe als Emblem verwendet wurde . Sie drückten mit dem Namen aus daß sie die Ersten waren mit dieser Glyphe als Emblem des Stadtstaates . Ihr Herrschaftsgebiet nannten sie Mutul . Aus Wikipedia ; Urheber : Authentik Maya . ![]() Diese Glyphe bedeutet Mutal und könnte einen Haarknoten darstellen . Mit einem Haarknoten ( Ajaw ( Ahau )) wurde auch die herrschende Klasse dargestellt . Er konnte aber auch als Titel verwendet werden , Herrscher , Anführer oder König . Gleichzeitig wurde die Glyphe auch bei dynastischen Aufzeichnungen verwendet . Da die Stadt an keinem Flußlauf oder See liegt wurde sie sehr spät besiedelt . Mitten im Peten ( nördliches Guatemala ) war man ganzjährig auf das Wasser angewiesen das in der Regenzeit von Oben fiel . Daher hatte man in der Blütezeit 10. Staubecken errichtet als Wasserreservoire angelegt , die mit Kalkmörtel wasserdicht verkleidet waren . Erste Siedlungsspuren gibt es erst ca. 600. v.Chr. . Im Bereich der Nord-Akropolis wurde Reste eines Weilers aus jener Zeit gefunden . Und anschließend ereignete sich jahrhundertelang nicht Viel . Bis ca. ums Jahr 0 war tote Hose angesagt . Erst ca. 80. n.Chr. wird als Herrscher und Gründer der Dynastie : Yax Eeb Xock erwähnt , der aber vermutlich schon über einen kleine Polis herrschte . Sein Grab , reich ausgestattet , befindet sich in der Nordakropolis . Seine Vorgänger erwähnte er nicht da sie vermutlich nur etwas bessere Häuptlinge waren . Ihm folgten acht Herrscher . Einer ist bekannt : Blatt Jaguar , von den Anderen kennt man nicht die Namen . Also konnte die Stadt nicht allzu wichtig gewesen sein im Reigen der Nachbarn . Als zehnter folgte : Tier Kopfschmuck mit seiner Gattin : Frau Schädel . Diese Benennungen sind natürlich Verlegenheitslösungen und besagen , daß man die Namensglyphen noch nicht lesen kann . Aus Wikipedia . ![]() Ca. 307. kam ein tatkräftiger Mann ans Ruder : Siyai Chan K`aiwiil I. Ab 317. regierte eine Frau : Une Balam ( Jaguar Baby ), vermutlich für ihren Sohn : K`inich Muwann Jol , der bis 359. regierte . Kann sein daß Sie eine neue Dynastie begann ? In seiner Regierungszeit muß Tik`al schon eine regionale Größe gewesen sein , denn er verwendete schon den Titel K`inich . Das bedeutet daß er schon vergöttlicht wurde , denn der Sonnengott hieß : K`inich Ajaw . Es wurde auch schon mit den Nachbarn Krieg geführt . Mit seiner Gattin : Balam Way zeugte er den Sohn : Chak Took Ich`aak I. ( große Jaguarpranke ) Der sehr erfolgreich Kriege führte und das Stadtgebiet vergrößerte . Seine Erfolge ließ er auf einigen Stelen verewigen . Unter ihm wurde der Mundo-Perdido Komplex ( Rituales Zentrum ) erbaut und der große Palast wurde begonnen ; Die spätere Zentralakropolis . Er regierte von 360. bis 16. Jänner 378. . An diesem Tage wurde er getötet . Und in Tik`al war nichts mehr so wie am Vortag . Aber das ist wieder eine andere Geschichte . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
28.06.2012, 17:56
Beitrag: #34
|
|||
|
|||
Siyaj Ka`k , Tikal .
.
Siyaj K`ak - Der aus dem Feuer geborene . Ältere Lesart : der rauchende Frosch . Um 370. ereignete sich ein militärisches Erdbeben im Peten ( Zentralyucatan ) . Die vorher siegesgewohnten Herrscher wurden sammt ihren männlichen Teilen ihrer Familien abgesetzt oder getötet . Das Unheil kam aus dem Westen , aus Wakna ( El Peru ) . Ca. 60.Km von Tik`al entfernt . Dort war mit mächtigem militärischem Aufgebot Siyaj K`ak eingetroffen , übernahm die Stadt und zog weiter ostwärts , nach Tik`al . Diese Geschichte die ich Euch erzähle ist noch nicht von allen Forschern anerkannt und gewünscht . Da sie auf einem sehr starken Einfluß von Zentralmexiko auf die Mayakultur basiert . Daher muß ich etwas weiter ausholen . Die Mayastädte Tik`al und Uaxactun sind erfolgreich erforscht worden . Und so fand man einige beschriftete Stelen und Friese . Zur richtigen Deutung der Inschriften fehlten einige wichtige Begriffe und Namen , um die Geschichten die diese Inschriften erzählten sinngemäß lesen zu können . Auf einer Stele die in Uaxactun gefunden wurde , las man die Namen Chak Took Ich`aak , von dem man wußte , er war der siegreiche König von Tik`al . Das hatte man auf anderen Stelen gelesen . Einen zweiten Namen benannte man Rauchender Frosch . Da er an bevorzugter Stelle auf der Stele stand , nahm man an , Er sei der Bruder von Chak Took Ich`aak . Und Jener habe seinen verdienstvollen Bruder als neuen Herrscher in Uaxactun eingesetzt . Dann kam noch ein Name vor , Speerwerfer Eule . Von dem vermutete man daß er ein hoher Würdenträger ( Priester ) aus Tik`al war . Die Vermutung war , das Alles hing mit der Eroberung Uaxactuns durch Tik`al zusammen . Die Mayaschriftexpertin Tatiana Proskouriakoff entschlüsselte später auf der Stele 31. die Glyphe für „ er kam „ ( Ankunft ) . Bild und Text : Mesoweb Articles Die Glyphe D15 mit Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/06.html Die Glyphe D17. Entzifferte sie mit Richtung Westen in Verbindung mit einer wichtigen Gottheit und einem Königreich . Die Glyphe D17 mit Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/07.html Karte aus dieser Seite : Text sehr informativ und lesenswert : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate_text.html ![]() An einer anderen Stele fand man daß in Wakna ( El Peru ) , wer Wichtiger aus dem Westen in der Stadt anhielt ( La Entrada ). Der Name des Kriegsherren war Siyaj K`ak. ( Der aus dem Feuer geborene ) . Er war der uns schon bekannte Rauchende Frosch. Siyaj K`ak war ein General aus Teotihuacan mit einer machtvollen Armee im Rücken . Und er war zum Erobern gekommen . Teotihuacan hatte schon die Pazifikküste unter Kontrolle und in Kaminaljuyu eine große Provinzhauptstadt eingerichtet . Von der aus sie das Hochland kontrollierte . Ob die Armee vom Hochland kam oder die Golfküste entlang nach Osten zog weiß man noch nicht . Und auch den eventuellen Würdenträger aus Tikal : Speerschleuder ( Atlatl ) Eule kann man jetzt einordnen . Es ist kein geringerer als der göttliche Priesterkönig von Teotihuacan , der im Jahr 374. in Teotihuacan den Thron bestieg und 439. verstarb . All das weiß man nur aufgrund der Aufzeichnungen auf Mayastelen . Da aus jener Stadt keine schriftlichen dynastischen Aufzeichnung vorhanden sind ist das der einzig namentlich bekannte König aus Teotihuacan . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
28.06.2012, 18:27
Beitrag: #35
|
|||
|
|||
Tikal II.
.
Am 16. 1. 378. kam Siyah K`ak mit seiner Armee in Tik`al an . Und mit dem selben Datum wird der Tod Chak Tok Ich`aak , des regierenden Königs , vermeldet . Das war vermutlich nichts persönliches , denn es wurde weder sein Palast zerstört und im Gegensatz zu anderen Dynastienwechsel wurde er auch nicht totgeschwiegen sondern später noch auf Stelen als Vorgänger erwähnt . Das war eine Form der Anerkennung seiner Person . Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD . ![]() Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127173712 Stele 31, Vorder- und Rückseite : ![]() Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127174103 Das bedeutet aber auch , daß die Armee Teotihuacans , Tik`al erobert hatte . Manche Forscher vermuten , daß es innerhalb des Adels eine opositionelle Fraktion gab , die mit den Angreifern paktierte ? Die Armee unter Siyah Ka`k eroberte anschließend Uaxactun sowie nordwärts noch einige Städte . http://en.wikipedia.org/wiki/Uaxactun http://en.wikipedia.org/wiki/Bejucal_%28...an_site%29 379. wurde in Tik`al ein neuer König eingesetzt : Yax Nun Ayiin . Er war ein Sohn von Speerschleuder Eule ( Schild ) dem Gottkönig von Teotihuacans , seine Mutter war eine Adelige aus Tik`al . Namensglyphe Speerschleuder Eule/Schild : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/11.html Da sein Sohn noch sehr Jung war wurde Siyah K`ak der Regent . Die Namensglyphe des Eroberers + Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/08.html Welche Machtfülle Siya Ka`k hatte , obwohl er nie König einer der eroberten Städte war , zeigt sein Titel auf der Stele 4. ( Tik`al ) 379. zur Intronisation des neuen Königs . Er wird wie sein Herr Speerwerfer-Eule mit dem Titel : Kalo`mte` ( Oberherr -Kaiser ) , Der der die Könige einsetzt , benannt . Kalo`mte` Glyphe + Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/09.html Er war der verlängerte Arm Teotihuacans im Mayaland und setzte die Könige ein . In Palenque , Rio Azul , Bejucal usw. setzte er Herrscher ein . Ob noch Er , oder schon der neue König Tik`als : Yax Nun Ayiin den späteren K´nich Yax K`uk` Mo` nach Copan schickte um es zu erobern und eine neue Dynastie einzurichten , kann man nicht erlesen . Aus Wikipedia ; Urheber : Duende Thumb ![]() Keramikfigur des Königs von Copan ( Honduras ) : K`inich Yax K`uk` Mo` . Er wird auf Stelen und Keramiken immer in teotihuacaner Kriegskleidung abgebildet . Aber anhand von Zahnproben wurde festgestellt daß er in Tik`al aufgewachsen ist . Das läßt darauf schließen daß es die Politik von Teotihuacan war , die Schlüsselstellen mit Einheimischen zu besetzen die aus verbündeten Familien stammten . Trotzdem änderte sich der Kunststil grundlegend . Mexicanische Kriegstracht war Usus , der Atlatl wurde als Waffe geschätzt . Die Herrscher wurden mit wuchtigen Federprunkhelmen abgebildet . Vermehrt wurden kriegerische Szenen abgebildet . Es wurde etwas brutaler und blutrünstiger . Quetzalcoatl trat als Kukulkan ( Kriegsschlange ) in den Mayagötterhimmel ein und übernahm sofort eine führende Stellung . Ebenso hielt der Talud Tablero Baustil Einzug in den Städten . Aber da die Edlen Fremden aus Teotihuacan sich Ehefrauen aus den adeligen Mayafamilien nahmen , waren die eroberten Städte nach zwei Generationen schon wieder reine Mayastädte . Deren Adelige und Herrscher aber sehr erpicht waren , sich auf die Abstammung aus Teotihuacan zu berufen . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
28.06.2012, 18:56
Beitrag: #36
|
|||
|
|||
Teotihuacan , als Vorbild für die Maya-Eliten .
.
. In diesem Beitrag möchte ich auf die Fazination eingehen , die Teotihuacan auf die Maya-Staaten in der Klassik und auch noch in der frühen Postklassik ausübte . Auch nachdem die Macht Teotihuacan schon geschwunden war , ja selbst als diese Stadt schon untergegangen war , wurde sie noch idealisiert und berief man sich auf die Abstammung der eigenen Ahnen von jenenem Stadtstaat . Genau werden wir die Gründe nie erfahren , denn dazu sind uns diese Kulturen zu fremd und wir haben von ihnen zu wenig Aufzeichnungen . . Was machte Teotihuanocos Ausstrahlung , Kultur und deren Kunststiel aus ? War es das weitläufige Handelsnetz ? Eher nein . Denn was bezog man vom Mayaland ? Erstens die wertvollen langen Schwanzfedern des Quetzalvogels . Die unerläßlich für die Prunkkleidung waren . Den Mexicanischen Weihrauch : Copal ( Copalli ) . Er war für die sakralen und auch für die herrscherlichen Riten wichtig . Jade ( Jadeit ) ; vom Hochland . Und natürlich die wertvollen Kakaobohnen aus dem pazifischen Küstenstreifen . Das importierte man nach Zentralmexico . Bis auf wenige Ausnahme ( Bezahlung mittels Goldstaub in Federkielen oder Kakaobohnen ) war es reiner Tauschhandel . Ich gebe Dir , was gibst Du mir ? Aber was exportierte man ? Landwirtschaftliche Erzeugnisse , in großer Menge , kamen nicht infrage . Denn sie kannten keine Karren und über Lasttiere verfügten sie auch nicht . Das einzige Transportmittel war der Rücken der Träger . Und bei den langen Entfernungen , der Träger mußte ja auch essen , war bis zur Ankunft am Bestimmungsort das Transportgut sicherlich schon aufgefuttert . Zu der Problematik später näheres in den Beiträgen über die Azteken . Obsidian ? Das gemeine Volk mußte sich mit Werkzeugen und Waffen aus Horn - oder Feuerstein begnügen . Obsidian war nur für den Adel gedacht . Aber die verschiedensten Funde zeigen daß der größte Teil , von Obsidianfundstellen aus dem Mayahochland stammen . Nur die exquisiten Stücke der Herrscher und des Hochadels stammen aus Zentralmexico . Es wäre ja auch unsinnig diese sperrigen und schweren Geräte weitmächtig durch die Landschaft zu schleppen , wenn sie schon viel näher abbauwürdig vorhanden waren und genausogut den erwünschten Anforderungen entsprachen . Und nicht zu vergessen , es ist wie bei allem Anderen auch . Bei größerer Verfügbarkeit des schöneren und desshalb wertvolleren Obsidians aus Zentralmexikos , hätten ja die Herrschaftlichen Waffen und Pretiosen sofort an Einmaligkeit und dadurch auch an Wert verloren . Landwirtschaftliche Produkte ? Unwahrscheinlich ; siehe weiter Oben . Bleiben nur die schön verzierte Keramik und kunsthandwerkliche Erzeugnisse . Sie wurden auch gefunden , aber so was ist doch schnell nachgemacht . Wie auch die späteren Erzeugnisse beweisen . Also , der Handel fällt schon mal aus , als Grund der Bewunderung . Da käme die Macht und die Kriegskunst schon eher in Frage . Ihre Uniformen waren zwar unpraktisch aber martialisch . Sie hinterließen sicherlich einen großen Eindruck. Was sich auch noch Jahrhunderte später in der Prunkbekleidung der Mayafürsten zeigte . Z.B.: auf der Stele 3. Bonampak . 785. n. Chr. . Da gab es die bevölkerte Stadt Teotihuacan schon lange nicht mehr , aber der König Yajaw Chan Muwaan ( Fürst Himmels-Falke ) ließ sich noch im Teotihuacaner-Ornat abbilden . Vielleicht war ihre Kriegführung zielgerichteter und sie hatten bessere Fernwaffen . Der Atlatl ( Speerschleuder ) wurde auch sofort übernommen . Aber ich glaube nicht daß ihre Armee im Mayaland nur aus Zentralmexikanern bestand . Wahrscheinlich bestand sie zum Großteil aus unterworfenen oder tributpflichtigen Völkern , die in die Armee eingegliedert wurden und ihre Kampfweise übernahm . Teil Derselben waren sicherlich auch Mayaaristokraten aus Zentralyukatan , die im Exil oder als Geiseln in Teotihuacan gelebt hatten . Ohne Diese faßt Einheimischen wäre ein solch rascher Aufschwung der Mayastaaten nicht möglich gewesen . Das gemeine Volk hatte sich ja nicht geändert . Es waren nur andere Personengruppen am Ruder . Wie sah denn die Gesellschaftsstruktur in Mesoamerika aus ? Ganz unten waren die wenigen Sklaven . Deren Kinder aber als Freie geboren wurden . Dann kam die große Masse der Nichtadeligen . Da waren die Letzten die Berufsgruppe der Träger . Darüber stand die größte Gruppe der Bauern . Etwas geachteter ware noch die Gruppe der einfachen Handwerker ( z.B. Maurer , Stuckadeure und Weber ) . Dann kamen die ca. 10% der Adeligen . Deren größter Teil waren die Kleinadeligen . Diese waren Dorf - oder Kleinstadtvorstände und diese beaufsichtigten im kleineren Rahmen die örtliche Produktion und übten auch priesterliche Funktionen aus . Dann kam der Hochadel , der war verantwortlich für die großen Abläufe . Vorratshaltung , und die Sicherstellung der regelmäßigen Nahrungsmittelzufuhr zu den Zentren . Die Aufsicht und Kontrolle zur Erhaltung und dem Ausbau der Anbauflächen und der Wasserbewirtschaftung . Ebenso waren sie die Schriftkundigen und stellten die Stelenschriften und die Bemalungen der Kultgefäße ( vorallem mittels Hieroglyphen ) her . Sie stellten auch die höheren Priester und waren praktisch die Wissenschaftler , denn nur sie waren in der Mathematik und Astronomie ausgebildet und erstellten die Mayakalender . Vermutlich kamen die sehr wichtigen Wahrsager auch aus ihren Reihen . Noch darüber stand die nahen und weiteren Verwandten des Herrscher . Sie bildeten den Beraterstab und stellten die Oberpriester . Brüder oder nahe Verwandten vertraten offtmals den schon alten Herrscher bei Kriegszügen als Kommandanten . Nur sie kamen auch als Stadthalter oder sogar als Stadtkönige in den eroberten Städten infrage . Sofern man nicht den alten Herrscher im Amte beließ und nur ein lockeres Abhängigkeitsverhältnis einrichtete und Tribute einhob . Und ganz Oben auf der Pyramide stand der gottgleiche Herrscher , der nach seinen Tode selbst zum Gott wurde .. Denn nur er kommunizierte direkt mit den Göttern und konnte ihren Willen mitteilen . Da das Volk sehr abergläubisch war und die Ursachen nicht besser verstand , deutete es jede Katastrophe als Unmutsäußerung der Götter , oder eines bestimmten Gottes . Und daher mußten die Götter stetig besänftigt werden um ihr Wohlwollen zu erlangen . In einer Weltgegend in der es regelmäßige Erdbeben und Vulkanausbrüche gibt . In der zuviel oder zuwenig Regen über Hungersnöte entschied , war dieses Heischen um die Gunst der Götter sicherlich sehr aufwändig und bestimmte den Jahresablauf der Völker . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
28.06.2012, 19:13
Beitrag: #37
|
|||
|
|||
Vorbildwirkung II.
.
Servus . Was also machte Teotihuacan so nachahmungswürdig ? Vermutlich war es die klaglos funktionierend absolute Theokratie , die für die herrschenden Familienklans so nachahmenswert war . Das unwiedersprochene Gottkönigtum . Das alle Bereiche des Lebens umfaßte und dem sich Alle unterzuordnen hatten . Das und die militärische Schlagkraft waren vermutlich der Grund der Nachahmung des Systems und der neuen religiösen Riten . Dem Volk konnte es egal sein von wem es regiert wurde . Denn ob alte oder neue Dynastie , nur sie waren es die vom Gottkönig abwärts Alle erhalten mußten , mit den Produkten ihrer Hände Arbeit . Ich weiß daß klingt sehr nach : Das Kapital , aber es war einfach so . Auf den Bildern gab es eine neue religiöse Bildsprache . Ihr könnt Euch noch an die große Göttin in Teotihuacan erinnern . Sie breitet die Hände aus und aus ihren geöffneten Handflächen fallen die guten Gaben abwärts zu den Menschen . Dabei schwimmen sie in einer Flüssigkeit , der heiligen Substanz ; im Menschenblut . Dieses Motiv , in einem Blutschwall Gaben spendend wurde auch im Mayaland übernommen . Ebenso der martialische Kopfschmuck , eine Kriegsschlange darstellend . Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD . ![]() Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127160417 Stele 4. Yax Nun Ayiin , Begründer der neuen Dynastie in Tik`al . Der Sohn vom Gottkönig Speerschleuder Eule aus Teotihuacan . Häuffig wurde auch die Namensglyphe für das Wort Rohrkolben abgebildet . Rohrkolben = Schilf , und hieß Pu oder Puh . Einige Entzifferungen weisen darauf hin daß einzelne Herrscher zu diesem Ort eine Wallfahrt unternahmen um sich ihre Legitimation als Herrscher abzuholen . Dieser Ort war das Sinnbild sozialer und religiöser Ortnung . In den Nahuasprachen hieß Er : Ort des Röhrichts ( Ort der Binsen ) : Tōllān . So schließt sich der Kreis . Das Tula der Tolteken , Tollan Xicocotitlan wurde später von den Azteken ebenso bewundert . Da sie außer Sagen und Legenden keine lesbaren Aufzeichnungen hatten vermengten sie die Sagen und schufen , aus den zwei Städten , einen einzigen , bewundernswerten , vollkommenen Ort . Im nächsten Beitrag geht’s wieder in Tik`al weiter . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
29.06.2012, 09:23
Beitrag: #38
|
|||
|
|||
Tikal III.
.
Servus . Tik`al III . Obwohl nach der Eroberung der König Chak Tok Ich`aak I. getötet wurde , blieb er in Erinnerung . Er und seine Vorgänger wurden nicht Totgeschwiegen . Der Sohn von Speerwerfer Eule , Yax Nun Ayiin ( 379.-404? ,) hatte eine Mayamutter und heiratete später eine Mayafrau aus Tik`al . Vermutlich eine Tochter oder Enkelin des vorherigen Königs . Unter seiner Herrschaft zogen Zentralamerikanische Sitten ein . Er bekam auch , nach seinem Tode , als Einziger eine große Grabkammer . Aber bei seiner Inthronisation war er erst 1. Jahr alt . Und schon sein Sohn und Nachfolger Siyan Chan K`awiil II. ( 411 bis 456. ) , betonte wieder etwas mehr die eigenständische Mayatradition und ehrte und berief sich , auf Stelen , aufs die Vorgängerdynastien . Er stammte durch die Mutter ja auch von ihnen ab . Auf der Stele 31. ist er auf der Vorderseite als Herrscher abgebildet . Auf der Rückseite sind die vorigen bekannten Herrscher , bis zum Dynastiegründer aufgelistet . Seinen Vater ließ er auf den Schmalseiten , in der Tracht von Teotihuacan verewigen . Stele 31. Vorderansicht : ![]() Größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Tikal_Stela_31.jpg Aus Wikipedia ; Urheber : Greg Willis . Der Königsvater , auf den Schmalseiten , in zentralmexicanischer Tracht . Abbildung größer : http://www.authenticmaya.com/images/Tikal%20stela31.gif Aus der URL : http://www.authenticmaya.com/maya_warfare.htm Tik`al war wieder zur wichtigsten Stadt Zentralyukatans geworden . Und mehrere Städte , z.B.. Uaxactun waren ihr tributpflichtig . Sein Sohn Kan Chitam ( 458. - 486?. ) trat erst , faßt zwei Jahre nach dem Tod des Vaters , die Nachfolge an . Seine Regierungszeit fiel in eine unruhige Zeit . Es gab auch viele Kriegszüge . Im ganzen Tiefland ging die Bautätigkeit zurück . Für Aufzeichnungen wurden kleinere Stelen verwendet , so als könnte man sich Größere nicht mehr leisten oder es fehlte die wirtschaftliche Kraft . Es ist leicht möglich daß es einige Jahre Wetterkapriolen gab , deren Folge einige Mißernten waren . Das würde auch zu den kriegerischen Auseinandersetzungen passen . Denn , wie immer , bei inneren Unzufriedenheiten , trägt man die Konflikte nach Außen . Sein Nachfolger Chak Took Ich`aak II. ( 486.-508. ) konnte auch nicht mehr protzen und unter ihm verlor Tik`al seine Vormachtsstellung . 508. führte der südlich liegende Stadtstaat Yaxchilan ( mein persönlicher Liebling ) Krieg gegen Tik`al . Dabei wurde sogar ein Familienmitglied des Herrschers von Tik`al gefangen genommen und Yaxchilan gewann die Auseinandersetzung . Noch dazu verstarb der König von Tik`al einige Tage nach der Schlacht . Das löste eine Zeit der Irrungen in Tik`al aus . Ein männlicher Nachfolger war nicht vorhanden , also setzte man 3. Jahre später ( 511. ) eine 6. Jährige Tochter ( Frau von Tik`al ?) des verstorbenen Königs als Regentin ein . In so einem Interregnum gewinnt immer der Hochadel an Macht . Ein Herr Kalomte Balam nützte diese Gelegenheit . Er war schon unter dem verstorbenen König ein persönlich ausgezeichneter Heerführer und Er übernahm praktisch die Regierung . Auf einer Stele 12. , erstellt im Jahre 527. , bezeichnete er sich als. 19. Herrscher und göttlicher König von Mutal ( Herrschaftsbereich von Tik`al ). Damit war die 22. jährige Regentin ausgeschaltet . Vermutlich hatte er auch erfolgreich eine Verheiratung der Frau von Tik`al hintertrieben . Aber der alte König Chak Took Ich`aak II. hatte einen Sohn , der aber möglicherweise erst nach seinem Tode geboren würde und für die damalige Nachfolge zu Jung war . In der Regentschaft der ältereren Schwester verbrachte Wak Chan Ka`wiil seine Jugend im Exil . Als der Herrscher Kalomte Balam verstarb , trat wieder ein Interregnum ein . Erst 537. kam Wak Chan Ka` wiil ( 537. - 562. ) nach Tik`al zurück . Als 29. Jähriger konte er , als Angehöriger der väterlichen Herrscherlinie , die Königsinsignien übernehmen . Neben Tik`al etablierten sich auch andere Staaten , aber trotzdem verfügte sie noch über ein großes Herrschaftsgebiet mit zugehörigen Klientelstaaten . Eine davon war Der Stadtstaat Caracol , ca. 60Km südöstlich , im heutigen Belize . 553. wurde in jener Stadt , von Wak Chan K`awiil ( Tik`al ) , der neue König Yajaw Te K`inich introhnisiert . Aber im Norden von Tik`al war ein neuer Stern aufgegangen : Calacmul . Und dieser Stadtstaat begann Tik`al die Vorherrschaft streitig zu machen . Zuerst mit diplomatischen Mitteln und später mittels subtilen Drohungen versuchte Calacmul die Städte am Rande von Tik`al abzuwerben . So auch Caracol . Dessen naher Nachbar , die Stadtstadt Naranjo , schon unter dem Einfluß Calacmuls war . Und so drohten sie mit einem Angriff von Naranja mittels kräftiger Unterstützung Calacmuls . Daraufhin wechselte Caracol die Seiten . Was wiederum Tik`al verärgerte . Dessen Herrscher ließ daraufhin , als Antwort , einen hohen Adeligen von Caracol köpfen . Was im Nachhinein gesehen von Wak Chan K`awiil keine sehr gute Idee war . Denn die neue Schutzmacht von Caracol , Calacmul nahm diesen Vorfall zum Anlass den ungeliebten Konkurenten aus dem Wege zu räumen . So begann Calacmul mit seinen Klientellstaaten den Krieg gegen Tik`al . Der für Letzteren nicht gut endete . Die Stadt wurde 662. zwar nicht zerstört , aber sie verschwand für 130. Jahre in der Bedeutungslosigkeit . Das läßt sich daran erkennen , daß in diesem Zeitraum die Neubautätigkeit faßt total zum Erliegen kam . Ihr erinnert Euch sicher , zu dieser Zeit begann die Macht Teotihuacans zu schwinden . Als Nächstes geht’s nach Calacmul . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
29.06.2012, 20:39
Beitrag: #39
|
|||
|
|||
Calacmul I. Der Aufstieg .
.
Chalacmul : Diese Stadt empfand sich als Nachfolger der Mirador Kultur der Präklassik . Die Rivalität mit Tik`al wird einerseits mit dem Ringen um Ressourcen begründet . Aber vermutlich waren auch die ideologischen Grundeinstellungen eine der Triebfedern . Tik`al war zentralmexicanisch ausgerichtet und Calacmul verstand sich als in der langen Mayatradition stehend . http://en.wikipedia.org/wiki/El_Mirador Die Stadt in der sich ihre Dynastie gründete war nicht Calacmul . Sondern die 150.Km nordöstlich liegende Stadt Dzibanche , in der Rio Bec Region . Ein König Yuknom Ch`een ließ dort auf einer Treppe , Ende des 5. Jahrhunderts , seine Kriegszüge aufschreiben . Sie war auch noch später im Calacmul-Staat ein wichtiges Zentrum . Aus Wikipedia ; Urheber : HJDP. Dzibanche , Hauptempel. Der Aufstieg der Stadt vollzog sich sehr rasch . Vermutlich war Tik`al schon geschwächt und mußte tatenlos zusehen , da der Handel mit Zentralmexico schwand und eine Unterstützung von Teotihuacan ausblieb . Anfänglich schienen sie nur als Anwesende auf , bei Inthronisationen in Nachbarstädten . Vermehrt wurden sie als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen den Städten angerufen . So woben sie geschickt ein Netz von befreundeten Städten . 546. waren sie schon so mächtig , daß der König von Calacmul Tuun K`ab Hix den König Aj Wosal von Naranjo einsetzte . Das war der Nachbar der Stadt Caracol . Und diese Stadt stand noch unter dem Einflußbereiches von Tik`al und war zugleich sein Sargnagel . Es folgten vermutlich noch einige Herrscher und 561. wurde der Herrscher von Los Alacranes eingesetzt . Im nächsten Jahr gewann Calacmul unter dem Herrscher Beobachter des Himmels den Krieg gegen Tikal . Dann gings hurtig weiter . Nach und nach wurde jeder ehemalige Verbündete Tik`als ausgeschaltet . Sogar die über 200 Km entfernte , südwestlich gelegene Großstadt Palenque wurde 599 überfallen und zum Großteil zerstört . Und 611. nochmals , wobei faßt die ganze Oberschicht getötet wurde . Damit wurde praktisch die Dynastie zerstört , denn es wurde die Vaterlinie ausgelöscht . http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...§ion=7 Calacmul strebte die alleinige Herrschaft im Tiefland an . Aus wikipedia ; Urheber : Chensiyuan. ![]() Und größer : http://www.microsofttranslator.com/bv.as...s_2009.jpg Calacmul`s Aufstieg . Chalacmul : Diese Stadt empfand sich als Nachfolger der Mirador Kultur der Präklassik . Die Rivalität mit Tik`al wird einerseits mit dem Ringen um Ressourcen begründet . Aber vermutlich waren auch die ideologischen Grundeinstellungen eine der Triebfedern . Tik`al war zentralmexicanisch ausgerichtet und Calacmul verstand sich als in der langen Mayatradition stehend . http://en.wikipedia.org/wiki/El_Mirador Die Stadt in der sich ihre Dynastie gründete war nicht Calacmul . Sondern die 150.Km nordöstlich liegende Stadt Dzibanche , in der Rio Bec Region . Anklicken. Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD. Dzibanche , Hauptempel. Ein König Yuknom Ch`een ließ dort auf einer Treppe , Ende des 5. Jahrhunderts , seine Kriegszüge aufschreiben . Sie war auch noch später im Calacmul-Staat ein wichtiges Zentrum . Der Aufstieg der Stadt vollzog sich sehr rasch . Vermutlich war Tik`al schon geschwächt und mußte tatenlos zusehen , da der Handel mit Zentralmexico schwand und Unterstützung von Teotihuanaco ausblieb . Anfänglich schienen sie nur als Anwesende auf , bei Inthronisationen in Nachbarstädten . Vermehrt wurden sie als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen den Städten angerufen . So woben sie geschickt ein Netz von befreundeten Städten . 546. waren sie schon so mächtig , daß der König von Calacmul Tuun K`ab Hix den König Aj Wosal von Naranjo einsetzte . Das war der Nachbar von Caracol . Und diese Stadt stand noch unter dem Einflußbereiches von Tik`al und war später sein Sargnagel . Es folgten vermutlich noch Einige und 561. wurde der Herrscher von Los Alacranes eingesetzt . Im nächsten Jahr gewann Calacmul unter dem Herrscher Beobachter des Himmels den Krieg gegen Tikal . Dann gings hurtig weiter . Nach und nach wurde jeder ehemalige Verbündete Tik`als ausgeschaltet . Sogar die über 200Km entfernte , südwestlich gelegene Großstadt Palenque wurde 599 überfallen und zum Großteil zerstört . Und 611. nochmals , wobei faßt die ganze Oberschicht getötet wurde . Damit wurde praktisch die Dynastie zerstört denn es wurde fast die Vaterlinie ausgelöscht . Calacmul strebte die alleinige Herrschaft im Tiefland an . Aus wikipedia ; Urheber : Chensiyuan. ![]() Tempelplatz in Calacmul. Und Größer : http://www.microsofttranslator.com/bv.as...s_2009.jpg In Naranjo im Südosten verstarb der König Aj Wosal . Der neue Herrscher wollte sich aus der Umarmung Calacmuls lösen . Calacmul ließ seinen Wachhund Caracol auf Naranjo los . Dessen König hatte ja damals die Front gewechselt . Und Sein Sohn und Nachfolger K`aan II. war seit 584. mit einer Prinzessin aus Calacmul verheiratet und auch desswegen ein inniger Verbündeter . 626. griff er einige Naranjo Ortschaften an . Und ca. 5. Jahre später begann die große Strafexpedition , unter der Führung Calacmuls . Naranjos König wurde nach Calacmul verschleppt , noch etwas öffentlich gefoltert und anschließend geopfert . Einige Jahre war es in Naranjo finster . Aber 680. hatte ein Herrscher von Naranjo an Caracol Rache verübt . Er überfiel mit den Seinen , diese Stadt und vertrieb dessen Herrscher ins Exil . Was aber nicht lange von Erfolg gekrönt war , denn dieser Bericht wurde in Caracol aufgefunden . Und zur selben Zeit erlosch die Bautätigkeit in Naranjo . Vermutlich hatte Caracol zurückgeschlagen . In Tik`al herrschte ein von Calacmul eingesetzter Herrscher : Tierschädel ? . Die Oberschicht war gespalten . Einige hatten sich mit den neuen Herren arrangiert . Ein Teil des Adels hielt aber der alten Dynastie die Treue . 648. ließ sich der calacmulhörige Teil in Los Pilas nieder . Ob sie fliehen mußten oder vertrieben wurden , ist nicht bekannt . Das bedeutet aber auch daß Tik`al nicht so geschlagen war um seine inneren Angelegenheiten selbst zu regeln . Weiter im II. Teil. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
29.06.2012, 21:09
Beitrag: #40
|
|||
|
|||
Calacmul II.
.
Calacmul II. Der Name Calacmul stammt aus der Mayasprache und bedeutet : Ca = zwei , lak = angrenzend , mul = künstlicher Damm oder Bauwerk ( Pyramide ) = Stadt der zwei gegenüberstehenden Pyramiden . Aber der alte Name war Chan ( Tschan , Kaan ) = Schlangenkopf = Land der Schlange ,( Kriegsschlange ) . Sie wurde schon in der Präklassik gegründet , überstand den Wechsel in die Klassik und nutzte seine Gelegenheit zum Aufstieg . Seine Stadtglyphe : Der Schlangenkopf . ![]() Aus Wikipedia ; Urheber : Zykasaa . Das innere Stadtzentrum wurde Rind Te Tuun ( Platz der drei Steine ) genannt . In seiner Glanzzeit hatte die Stadt , mit seinen Vororten , eine Ausdehnung von ca. 70 km² . Und sie beherrschten ein eigenes Staatsgebiet von ca. 13 000 km² . Vermutlich war es in Provinzen eingeteilt , denn auf seinem Territorium gab es ca. 20. Städte , wie Uxul , Nachtun , usw. , die alleine Gemeinsam eine Bevölkerung von über 200 000. Einwohnern zählten . Die Stadt Calacmul selbst zählte , mit den Vorstädten , bis zu 70 000. Einwohner. Man vermutet daß in ihrem direkten Herrschaftsgebiet ca. 1,5 Millionen Menschen lebten . Dazu kamen noch die Stadtstaaten in denen sie die Könige einsetzten . Sowie die „ freiwillig „ Verbündeten . So ein großes Reich gab es im Mayaland noch nie und auch nicht später . http://es.wikipedia.org/wiki/Naacht%C3%BAn http://de.wikipedia.org/wiki/Calakmul Zwecks Eroberung oder Bestrafung von Städten wurde schon noch Krieg geführt . Aber nach dem Sieg 562. über Tik`al genügte für die Meisten schon die Drohung eines Kriegszuges um unter die Oberherrschaft Calacmuls zu schlüpfen . So wurden die Herrscher von Palenque , Naranjo , Caracol , El Peru , Dos Pilas , usw.. eingesetzt . Aus Youtube : Calacmul virtuell. http://www.youtube.com/watch?v=urWIlFmry...re=related Tik`al war eingekreist und isoliert . Denn eigenartigerweise , man hatte diese Stadt besiegt und einen genehmen Herrscher eingesetzt , aber irgendwie erhielt sich diese Stadt die Eigenständigkeit . Calacmul versuchte den Hochadel Tik`als zu entzweien . Was schon 648. zum Auszug der Calacmulfraktion nach Dos Pilas nach sich zog . Diese verwendeten die selbe Glyphe wie Tik`al und versuchten mit Hilfe Calacmuls die Herrschaft über Tik`al zu erlangen . Um diese Zeit kam in Tik`al U Jul Chaak an die Herrschaft . Er strebte die Unabhängigkeit an , was zu einer neuen Niederlage gegen Calacmul führte und den König ins Exil nach Palenque trieb ( 659.) . Aber irgendwie eroberte er Tik`al wieder und führte 672. einen Rachefeldzug gegen Dos Pilas . Tik`al besetzte diese Stadt 5. Jahre ( 677.). Danach wurde sie von Calacmul befreit und Tik`al ( 679.) nochmals in einer Schlacht geschlagen . Calacmul war am Höhepunkt seiner Macht unter dem König Yuknoom Took K`awill ( Der Große ) . aus Wikipedia : Telmadatter. Stele 51. ca. 731. : Yuknoom Took K`awill . Aber Tik`al war einfach nicht zu biegen . Ungehindert kam da der Sohn des letzten Königs , der den letzten Krieg gegen Calacmul verloren hatte ( 679.) , an die Herrschaft . Er hieß : Jassaw Chan K`awill und er wollte Tik`al wieder zur alten Größe führen . Und er schaffte es . Schon im Mai 682. besiegten die Truppen Tikals , Calacmul unter dem neuen König : Yich `aak K`ak , dem Sohn von Yuknoom dem Großen . Auf einem Türsturz in Tikal wird der Sieg mit diesen Zeilen erwähnt : Niederbringung des Feuersteins und des Schildes von Yich`aak K`an . Sie eroberten die Stadt und setzten , zumindestens einige Jahre , einen neuen Herrscher ein . Die großen Stadtstaaten konnten sehr große Armeen aufstellen , Stadtstaaten erobern und Kriege gewinnen . Aber an der Konsolidierung der Erfolge happerte es . Es fehlte der lojale Verwaltungsapperat der die Eroberungen auch weiter weg vom eigenen Kernland sichern konnte . So setzte man offt Personen aus der örtlichen Herrscherfamilie ein und belegte sie nur mit Tributen und verpflichtete sie zur Heerfolge . Die Bündnisse beruhten meist aus der Furcht des Kleineren . Und so konnte , nur eine Niederlage der Hegemonialmacht , deren Bündnissgespinst zerreißen . Das geschah auch bei Calacmul . Ein untrüglicher Beweiß dafür ist , nach der Niederlage , die fehlende namentliche Erwähnung der Stadt , in den anderen Städten , Z.B.: auf Stelen . Es war nicht mehr notwendig , denn man mußte Sie nicht mehr fürchten . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
29.06.2012, 21:30
Beitrag: #41
|
|||
|
|||
Tikal IV.
.
Die Klassik war eine sehr konfliktreiche Zeit . Nicht nur die zwei Großen , Caracmul und Tik`al versuchten eine Hegemonie zu errichten . Sondern auch einige der etwas kleineren Stadtstaaten versuchten ein regionales Oberkönigtum zu errichten . Das bedeutete wechselnde Bündnisse und Kriege . Der Anlass zum Krieg konnte der Wunsch nach Machtzuwachs sein . Aber auch die Beistandsverpflichtung aufgrund vermehrter Heiratsdiplomatie . Aber auch Kränkungen der Herrscherfamilie und diese konnte sogar Jahrzehnte zurückliegen . Ein Hauptgrund für die Kriege waren sicher die zu erwartenden Tributleistungen , die die gegnerische Wirtschaftskraft schwächten und die Bedeutung des eigenen Gottkönigtums herausstellte . Diese Tributleistungen dienten wiederum als Belohnungen an die eigenen Adeligen und band sie damit an die Herrscherfamilie . Am Beginn und in der Mittlelklassik wurde nach Siegen , der unterlegene König , wenn er noch lebte , in seinem Amte bestätigt . Er empfang die Königsinsignien vom Sieger und wurde somit , sammt Stadtstaat zum Vasall . Lebte er nicht mehr , wurde ein Nachfolger aus seiner Familie gewählt . Der Sieger zerstörte nicht die wirtschaftlichen Grundlagen des Besiegten . Und auch der Blutzoll war unter den Besiegten nicht allzuhoch . Das änderte sich zum Ende der Mittleren- und in der Spätklassik . Da wurde öffters Krieg geführt mit dem Ziel den Gegner so zu besiegen , daß er für lange Zeit nicht mehr auf die Füße kam oder zumindestens deren Herrscherfamilie im männlichen Stamm ausgerottet war . Diese Kriege waren brutaler und kosteten viel mehr Blutzoll. Von Calacmul wurden sogar weit entfernte Stadtstaaten erobert , obwohl Tributleistungen aus so entfernten Gebieten , aufgrund der fehlenden Transportmöglichkeit , wohl nur demonstrativen Charakter hatten . Diese Kriege waren unwirtschaftlich und die Siege schmeichelten höchstens dem Ego des Gottkönigs . Und trotzdem wuchs gerade in dieser Zeit die Bevölkerung stark an . Aber dazu später mehr . Aus Wikipedia ; Urheber : Kenneth Garett ![]() Jadeit-Pokal , aus geklebten Teilen . Mit dem Portrait des Königs : Jasaw Chan K`awiil . Nachdem Jasaw Chan K`awiil , nach langen Jahren , 682. erstmals wieder Calacmul besiegen konnte , führte sein Sohn und Nachfolger , der 27. Herrscher von Tik`al , Yik`in Chan K`awiil seine Politik fort ( 682.-734. ). 736. griff er Calacmul nochmals an und siegte mit seinen Kriegern . Aus Wikipedia ; Urheber : Louis Le Grande Tik`al : Blick über den Palast und den großen Platz . ![]() Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1112100955 Animation der großen Pyramide : http://www.youtube.com/watch?v=_LdmcaGkZ3Y Aber nun wollte er auch gleich deren Umklammerung lösen . Die zwei Bedeutensten Verbündeten Calacmuls waren , im Westen von Tik`al , El Peru und im Osten Naranjo . In den folgenden Jahren wurde El Peru besiegt und der König Jaguarthron wurde sammt seiner Sänfte und dem Standbild ihres Stadtgottes nach Tik`al verbracht . Im selben Jahr zogen sie auch nach Naranjo und besiegten diese Stadt . Dessen König Yax Mayuy Chan Chac wurde ebenfalls verschleppt . Selbstverständlich wurden Beide vor der Öffentlichkeit Tik`als gedemütigt , gefoltert und anschließend geopfert . In diesen Städten wurde jahrzehntelang kein neues Bauvorhaben ausgeführt , was bedeutet , daß sie ihre Unabhängigkeit verloren hatten . Aus Wikipedia ; Urheber : Jose Fernando . Die kunstvoll geschnitzten hölzernen Türsturze 3 vom Tempel IV., sie beschreiben einen militärischen Sieg durch Yik'in Chan K'awiil im Jahre 743. ![]() Abbildung größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Tikal_map.JPG Tik`al war wieder die größte Macht im Tiefland . Flächenmäßig zwar nicht so groß als es vorher Calacmul war . Der Stadtkern Tik`als : Abbildung größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Tikal_map.JPG http://www.youtube.com/watch?v=Z7Grc-VH9Zs http://www.youtube.com/watch?v=IgOkUY8Wk-E http://www.youtube.com/watch?v=I3W_FwbhU84 Der neue Gottkönig legte ein großes Bauprogramm vor . Und die vielen Um- und Neubauten zeugten vom Reichtum der Stadt . Er ließ auch den Tempel IV. errichten , der eine Höhe von 65. m aufweist . Das ist das Höchste Bauwerk im Mayaland . Vom folgenden Herrscher ist kein Name bekannt , dessen Nachfolger aber war der 29.te Herrscher : Nun yax Ayiin II. wurde 768. introhnisiert ( 768. - 794. ) . Und unter beiden ging die Bautätigkeit und die Konsolidierung Tik`als weiter . Ihm folgten noch , Nuun Jol K`inich ( ca. 800. ) , Verdunkelte Sonne ( ca. 810. ) , Juwelen K`awiil ( ca. 849. ) und mit Jasan Chan K`awiil erlosch ca. 869. die Dynastie von Tik`al und auch die aufgezeichnete Geschichte des Stadtstaates . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 08:41
Beitrag: #42
|
|||
|
|||
Mayaklassik - Der Niedergang .
.
Der Niedergang . Der Stadtstaat Tik`al hatte sich von der Umfesselung befreit und den Staat Calacmul geschlagen . Sie hatten auch die bedrohlichen Nachbarn überwältigt und übernommen . Die Stadt war auch mit wichtigen Stadtstaaten befreundet . Wie z.B.: Yaxchillan und der in Nordhonduras liegenden Stadt Copan . Tik`al war unangefochten die Nummer Eins und verfügte über immense Tribute , was sich auch in der Bautätigkeit zeigte . Aber sie kam nicht annähernd an die ehemalige Hegemonialmacht von Calacmul heran . Da sich aber viele Städte von Calacmul abgewandt hatten , versuchte Jeder , auch kleinere , Herrscher sich zu verwirklichen . Wie wild wurden Monumente , Tempel und Stelen errichtet , auf denen die Bedeutung der eigenen Dynastie gepreist wurde . Von da weg war es nicht mehr weit zum Gedanken , durch Erweiterung des eigenen Stadtgebietes , die Bedeutung , der eigenen Person , zu erhöhen . Ein allgemeines Hauen und Stechen begann . Sogar ehemals befreundete Städte wurden überfallen um sich zu vergrößern . Aus Wikipedia ; Urheber : Aus der URL: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cancuenpanel3.jpg ![]() Der Gottkönig T`ah`ak` Cha`an ( Cancuen ) gibt Unterweisungen . Abbildung größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cancuenpanel3.jpg Vielleicht hatten sich auch die klimatischen Verhältnisse verändert . Weniger Regenfälle ?? Die irrwitzige Baumanie tat ein Übriges . Es wurden Unmengen an Stuck und Mörtel verbraucht . Und zwecks deren Gewinnung , rücksichtslos die verbliebenen Wälder abgeholzt . Dazu kam daß in der ganzen Klassik kontinuierlich die Bevölkerung anwuchs . Gegen Ende der Klassik , war durch die Kriege , der Blutzoll enorm . Und trotzdem verdoppelte sich die Einwohnerzahl , rund um die Zentren . Der abgeholzte Boden brachte auch nur kurzfristig neue Anbauflächen . Denn der ehemalige Regenwaldboden , verfügte nur über eine dünne Krumenschicht und diese war nicht sehr nahrhaft und nach ca. 3. Jahren ausgelaugt . Das Folgende gilt nicht für die besseren Adeligen , denn die hatten immer genug ausgewogene Speisen zur Ernährung . Forschungen an ausgebuddelten Skeletten ergaben , daß die ausgewogene Ernährung auch in reichen und mächtigen Staaten , für die Bevölkerung in den Zentren , weniger ausgewogen war . Sie war ausreichend , aber mit wenig Abwechslung . Die Menschen außerhalb der Zentren ernährten sich ausgewogener . Durch gelegentliche Jagd- und Sammeltätigkeit war ihre Speisekarte abwechslungsreicher . Dadurch waren die Stadtbewohner über den ganzen Zeitraum der Klassik , geringfügig etwas Kleiner als die Landbevölkerung . Aber gegen Ende der Klassik muß es im ganzen Tiefland um die Ernährung schlecht gestellt gewesen sein . Die durchschnittliche Körpergröße der Mayas betrug um ca. 2.cm. weniger als Vorher und in den Jahrhunderten später . Das ist ein untrügliches Zeichen von flächendeckender Mangelernährung . Die Kindersterblichkeit war enorm und die gefundenen Skelette wiesen deutliche Zeichen von Unterernährung auf . Es war nicht überall zur gleichen Zeit . Aber am Ende traf es Alle und die einst prächtigen Stadtstaaten verfielen . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 09:10
Beitrag: #43
|
|||
|
|||
Die Mayaklassik - Der Unterganggang .
.
Der Untergang . Zuerst wurde von Allen wild drauflos gebaut . Aber so nach und nach wurden die Ausführungen einfacher . In kleineren Städten wurden Tempel mit Scheineingängen ( ohne Kammern ) auf den Pyramiden aufgestellt . Die Stelen wurden kleiner . Früher wurde zu Ehren des Beginnes eines neuen Katuns ( Kalenderbeginn ( Anfang eines neuen Rades )) eine Stele angefertigt . Sogar in Tik`al wurde am Ende , der Beginn nicht mehr mittels neuer Stele gewürdigt . Unter den 4. letzten Herrschern verebte aber die Bautätigkeit . In kleineren Stadtstaaten geschah etwas bis Dato Unerhörtes . Bislang war nur die Abbildung der Herrscher möglich . Vielleicht noch die der Gattin oder der besiegten Feinde . Vereinzelt kamen als Beiwerk am Rande , und viel kleiner , verdiente Heerführer oder Gouverneure infrage . Aber am Ende der Klassik kam es in Mode daß auch Adelige beschriftete Stelen aufstellten . Das könnte ein Zeichen sein für eine Aufteilung der Macht . Und den Verlust der Göttlichkeit des Herrschers . Die Selbstauflösung : In den einzelnen Städten verlor der Herrscher seine Vermittlerrolle zu den Göttern . Aus mehrerlei Gründen hungerten die Bewohner und die Oberen fanden keine Lösung . Nach den Kriegen , der ausufernden Arbeitsfron und laufenden Mangelernten waren die Städte am Ende . Einer nach dem Anderen kolabierte . Die städtischen Strukturen verkümmerten und die Hierarchien lösten sich auf . Keine Kriege waren direkt der Auslöser , es wurde nichts verbrannt , geschändet oder mutwillig zerstört . Den Städten kamen die Einwohner abhanden . Sie liefen ihnen buchstäblich davon . Der Niedergang zog sich über einen langen Zeitraum und war nicht nur regional betroffen . Der Verlierer und Tributpflichtige eines Nachbarstadtstaat konnte den Sieger um 100. Jahre überleben . Es betraf alle Städte im Tiefland bis auf einige Kleinere in Nordyucatan . Von der Atlantikgolfküste entlang des Hochlandes bis nach Honduras , den ganzen Peten bis Nordyucatan . Warum kennen wir den Niedergang und die Aufgabe einer Stadt relativ genau ? Durch die Grabungen kamen relativ viel Funde zu Tage . Und die meisten Innschriften sind deutbar . Mayaschriftkenner können die Mayakalenderdaten in unseren Kalender übertragen und so die einzelnen Ereignisse auf den Tag genau bestimmen . Die Mayakönige waren sehr egomanisch und von ihrer Einzigartigkeit überzeugt , sodaß sie Alle , für sie wichtigen Siege , Ereignisse , dynastische Linien , mit ihrem Konterfei und Namen versehen , in Stein und Stuck verewigen ließen . Zum Ende des Lebenszyklus der einzelnen Städte , verfügten die letzen Paar Herrscher nachweislich nicht mehr über die Möglichkeiten umfangreiche Lobhudeleien in Auftrag zu geben . Das heißt die Stelen und Schriften wurden nicht nur kleiner . Sie wurden auch seltener . Und man nimmt daher an , daß das Ende mit dem jüngsten Datum der Innschrift in etwa zusammenfällt . Bei manchen sogar genau . Denn die letzte Stele wurde nicht fertig bearbeitet. In Copan ( z.B.: ) , wo man so Stelenversessen war , fand man einen Viereckblock ( Altar L ? ) . Auf drei Seiten beschriftet und die vierte Seite nur roh bearbeitet . So als würden die Handwerker das Werkzeug eingepackt haben weil die Bezahlung ( Nahrungsmittel ) ausblieb . Altar L ( Ballspielplatz ) , beschriebene Seite . Aus : http://www.copanpark.com/altars.htm ![]() Aus Wikipedia ; Urheber : Pete Fordham. Der Adel und die Bevölkerung waren zum allergrößten Teil verschwunden . Und nur ein kleiner Rest von bäuerlichen Hausbesetzern richtete es sich häuslich in den Palasträumen ein . Gelegentlich mauerten sie auch eine Zwischenmauer ein . Es war ja praktisch . Häuser mit Steindach , tropensicher und mit erhabener Aussicht . Sogenannte 1.A. Lage , aber etwas einsam . Aus den weitläufigen Plätzen wurden Schrebergärten und nach einigen Jahrzehnten waren auch die Hausbesetzer fort . Und Alles gehörte wieder dem Urwald . Aus Wikipedia ; Urheber : Pete Fordham. ![]() Tempel in Calacmul. Abbildung größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Calakmul2.jpg Die Städte hörten unterschiedlich , in einem Zeitraum von 200. Jahren auf Stadt zu sein . Der Regenwald eroberte sich die Plätze zurück . Das Jahr des letzten , mit Datum versehenen , Schriftstückes und somit , das Jahr , der wahrscheinlichen Aufgabe . Los Higos.................781. Aquateca , Ixcun , Pomona....................790. Yaxha.......................793. Palenque..................799. Nim Li Punit , Sacul.......................800. La Amelia...............807. Yaxchillan...............808. Chincultic , Quiriga , Piedras Negras , Edzna , Chincultic …..........810. Comacalco..............814. Copan.....................822. Oxemul , Itzan.......................830. Mountin Cow.........835. Machaquilla...........841. Naranjo , Ucanal , Altar de Sacrificos , Xunantunich …......849. Oxcintok , Caracol...................859. Comitan.................874. Kabah....................876. Ixlu , Quen Santo , Tik`al.....................879. Sayil , La Muneca , Jimbal , Seibal....................889. Uxmal...................907. Tonina , Calacmul...............909. Iztimte...................910. Chichen Itza..........998. , aber diese Stadt ist eine andere Geschichte . Wohin verschwanden die Einwohner ? Vermutlich zuerst in die noch lebenden Städte , ins Hochland und ins nördliche Yucatan . Im nordlichen Yucatan bildete sich eine Mischkultur . Die aber auch nicht langlebig war . Einige Jahrzehnte nach der Aufgabe hatte sich der Dschungel diese bebauten Flächen wieder zurückerobert . Das zentrale Tiefland spielte in der Folge keine Rolle mehr . Mayageschichte wurde nur mehr im Hochland , an den Küsten und im nördlichen Yucatan geschrieben . Bevor es in der Zeit weitergeht , möchte ich in den folgenden Beiträgen , die bekannteren Mayastädte der Klassik etwas beschreiben . luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 09:44
Beitrag: #44
|
|||
|
|||
Palenque und Tonina I.
.
zwei Totfeinde . Palenque : Sie war eine alte Stadt . Ihr Stadtkern wurde Lakam Ha ( großes Wasser ) genannt . Und der Stadtstaat nannte sich B`aakal oder B`aak ( Gebein / Knochen ) . Um 967.v. Chr soll ein Olmeke Herrscher gewesen sein . Seine Namensgyphe = Schlangen - Stachel . Um 252. v.Chr. ist noch ein Herrscher , Ich Ch`a bekannt . Um 431-435. Regierte K`uk ich B`alam ( Quetzal Jaguar ) . Er begründete die Dynastie . Bezeichnend ist das Datum ( Hoch-zeit von Teotihuacan ) , der Dynastiegründung und die Stadt lag in der Einzugssschneise von Zentralmexico ins Mayatiefland . Ihm folgte ein Herrscher mit einer Namensglyphe die der Comicsfigur „ Casper „ ähnlich sieht . Dieser regierte 52. Jahre . Nach zwei anderen Herrschern kam Kan Joy Chitam ich nach 4.jährigem Interregnum an die Herrschaft . Ihm folgte sein Bruder Kan ich B`alam ( 572-583. ) nach . Es war eine schwere Zeit für Palenque . Die Stadt war ein enger Verbündeter Ti`kals und daher 599. von der neuen Großmacht Calacmul geschlagen. Aus Wikipedia , Urheber . Jan Harenburg . Palastruinen : ![]() Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0904125528 Ihm folgte seine Tochter Ix Yohl Ik`nal nach ( 583. 604. ) . Aber als Großmutter von Pakal dem Großen war sie sehr wichtig . Ihr folgte ihr Sohn Aj Ne `Yohl Mat ( 605-612. ) nach . Am 24. November 610. wurde die Stadt von dem Stadtstaat Pia ( Pomona ) überfallen und seine Götterbilder geschändet . ( Hans J. Prem , Geschichte Altamerikas . ) Und 611. wurde Palenque von Calacmul zerstört und sämmtliche , habhaftwerdende , männliche Herrscherfamilienmitglieder getötet . Daher nehme ich an daß der König nach Calacmul verschleppt , gedemütigt und gefoltert wurde . Bevor man ihn ein oder vier Jahre später rituell tötete . Aus Wikipedia ; Urheber : User Havelbaude . Der goße Tempel in Palenque : ![]() Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0209220438 Der 603. geborene K`nich Janaab` Pakal war ein Enkel , aber nicht aus der männlichen Linie und irgendwie hatte das Kind überlebt . Seine Mutter war als Regentin eingesetzt bevor er inthronisiert wurde ( 615.- 683.) . Aus Wikipedia ; Urheber : Simone Burchell. Pakal der Große . ![]() Eigenartig ist das Schönheitsideal der Maya-Oberschicht . Ihre längliche Kopfform und daher hohe Stirn. Sehr schön am Kopf Pakals zu sehen . Diese wurde erzielt, in dem schon , der Kopf der Babys , zwischen zwei Holzplatten einspannt - und so die , noch weichen Schädelknochen , in die flachere , längliche Form gezwungen wurden . Ob dieses Schönheitsideal eigenständlich oder ein Überbleibsel aus der asiatischen Urheimat war ? Bekannt ist uns diese Schädelverformung , zwecks Verschönerung , von den Hunnen und den ihnen nacheifernden Germanen der Völkerwanderungszeit . Pakal schaffte es , Palenque wieder zu stärken , trotz Angriffen von Tonina , einem Verbündeten Calacmuls . Obwohl seine Stadt 654. wiederum gegen Beide einen Krieg verlor hörte seine Bautätigkeit nicht auf . Aus Wikipedia ; Urheber : Einsamer Schütze . Tempelanlagen : ![]() Abbildung größer . http://commons.wikimedia.org/wiki/File:R...uselang=de Die Stadt mit ihren wunderbaren Bauwerken ist zum Großteil sein Werk. Militärisch war die Stadt schon wieder so stark um selbst kleinere Verbündete Calacmuls anzugreifen . 663 sind die Opferungen von Gefangenen der Städte Pomona und Santa Elena aufgezeichnet . Verschiedene Namensschreibungen Von Pakal des Großen : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0306091205 Bekannt wurde Pakal als sein Grab gefunden wurde . Sogar Däniken war von ihm begeistert und mißbrauchte ihn als Ausserirdischen .. Zeichnung der Grabplatte : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0112223008 Aus Wikipedia ; Urheber : El Comandante . 3D Abbildungen : http://www.palenque-3d.com/palenque.htm Rekonstruktion des Grabes von Pakal. ![]() Aus der URL : http://www.delange.org/ArchMuseum2/ArchMuseum2.htm Grabschmuck Pakals : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1216082334 Totenmaske : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...1126174649 Weiter geht’s mit seinen Brüdern . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 10:14
Beitrag: #45
|
|||
|
|||
Palenque und Tonina II.
.
Zwei Todfeinde II. In der Regieungszeit Pakal des Großen war Palenque mit Tik`al , Yaxchillan sowie Copan verbündet und erlebte die größte Bautätigkeit . ![]() Pakal der Große (Zeichnung des Maya-Forschers Alfred Maudslay, 1902 Nach seinem Tode 683. kam sein Sohn K`inich Kan B`alam II. an die Macht . Animation Des Palastes : http://www.youtube.com/watch?v=-qNdnW_bi...re=related Aus Wikipedia ; Urheber : Mdcarrasco. ![]() K'inich Kan B'alam II , Herrscher von Palenque. Ausschnitt aus dem Tempel XVII . Bild Pakals : http://www.famsi.org/reports/01050/images/fig07.jpg Aus Wikipedia ; Urheber : Mdcarrasco . ![]() Er war der Bauherr der Tempel des Kreuzes . http://www.youtube.com/watch?v=_LdmcaGkZ3Y Nach seinem Tode 602. folgte ihm sein Bruder K`inich K`an Joy Chitam II. nach . In seine Regierungszeit fällt die Niederlage 611. gegen Tonina . Er wurde nach Tonina verschleppt und nicht getötet , sein Todesjahr ist unbekannt . Auf Inschriften aus Piedras Negas und Palenque ( 614. und 618. ) wird er als Herrscher angeführt . Er war aber in der Gefangenschaft Toninas . Das war nichts ungewöhnliches . Denn wenn der König gefangen war konnte kein Neuer gewählt werden und die besiegte Stadt war praktisch politisch gelähmt . Dieser Zustand dauerte über 10. Jahre . Denn erst 622. konnte K`inich Akkal Mo Naab II. als Gottkönig eingesetzt werden . Er war ein Neffe seiner Vorgänger . Ihm folgten noch sein Sohn und Enkel nach sowie noch zwei Herrscher . Viel ist von den Nachfolgern nicht bekannt , außer daß ein Krieg gegen Tonina verloren wurde . Der Krieg dauerte von 688. bis 714. mit mehreren Schlachten . Es ging vermutlich um die Ressoursen und um die Kontrolle des Rio Usumacinta . Ausgelöst wurde er durch die Entführung und Hinrichtung des Königs von Tonina ( Popo ) Yukno`m Wahywal durch den König von Palenque . 787. entriss Palenque , der Stadtstaat Piedras Negas die Stadt Pomona . Es kamen auch keine neue Bauten zur Ausführung . 799. war die letzte Erwähnung Palenque . Die Stadt war tod . Es gibt noch eine andere Erklärung zum sterben Palenques . An der Golfküste lebten in den Städten Itzamkanac und Tixchel die Chontal-Maya . http://de.wikipedia.org/wiki/Itzamkanac http://de.wikipedia.org/wiki/Itzamkanac Die Golfküste entlang kamen immer wieder kriegerische Gruppen aus Zentralmexico . So auch diesesmal , die Putun ( Mayaname ) ? Sie ließen sich in Tabasco nieder und vermischten sich mit den Chontal-Mayas . Als Putun Maya zogen sie weiter den Rio Usumacinta ( Affenfluß , Nahua ( nicht Maya )) rauf . http://de.wikipedia.org/wiki/Usumacinta Innerhalb von 50. Jahren sollen sie folgende Sttadtstaaten erobert haben . 799. Palenque , 795. Piedras Negras , Yaxchillan 808. Erstaunlich , denn die letzten Könige von Piedras Negas und Yaxchillan rühmten sich vorher noch großer kriegerischer Erfolge . Und auf einmal riß die Geschichte der Städte ab . Sacrificos 850. und Seibal 870. wurden nicht zerstört sondern es blühte in den folgenden Jahren eine kurzlebige Putun -Klassik Mischkultur auf . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 10:21
Beitrag: #46
|
|||
|
|||
RE: Palenque und Tonina I.
(30.06.2012 09:44)Luki schrieb: Eigenartig ist das Schönheitsideal der Maya-Oberschicht . Ironie, richtig? Dieses Schönheitsideal wurde so oft in der Weltgeschichte von so vielen unterschiedlichen Völkern kreiert, dass sich die FRage nach dem gegenseitigen Einfluss eigentlich erübrigt. VG Christian |
|||
30.06.2012, 10:40
Beitrag: #47
|
|||
|
|||
RE: Palenque und Tonina I.
(30.06.2012 10:21)913Chris schrieb: ihnen nacheifernden Germanen der Völkerwanderungszeit . Ironie, richtig? Dieses Schönheitsideal wurde so oft in der Weltgeschichte von so vielen unterschiedlichen Völkern kreiert, dass sich die FRage nach dem gegenseitigen Einfluss eigentlich erübrigt. VG Christian [/quote] Servus Christian . Eigentlich wollte ich darauf hinweisen , daß diese Schädeldevormation in weit verstreuten Gebieten üblich war . Die unterschiedlichsten Schönheitsideale im Laufe der Zeit und die damit einhergehende Malträtierung der Haut , Knochen , Halswirbel , Ohren oder der Unterlippen ( Scheiben ) wären es egentlich Wert in einem eigenen Thema beschrieben zu werden . Das wäre doch etwas für den Maxdorfer oder einen der anderen Jüngeren ?? Denn irgendwie sollten sie sich bezüglich ihrer Partnerwahl sowieso darauf vorbereiten , daß ihre Zukünftige etwas bemalt ( tätowiert ) oder mit Löchern ( gepierst ) versehen ist . ![]() G.v. luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 10:57
Beitrag: #48
|
|||
|
|||
Maya - Die Herrscherinsignien in der Klassik .
.
Die Herrscherinsignien : Der Hu`unal : Da Palenque 10. Jahre ohne Herrscher in der Stadt war . K`inich K`an Joy Chitam II. war ja in Tonina Gefangener . Da übernahmen die Herrscherinsignien buchstäblich die Führungsrolle . Denn ihn jehner Führerlosen Zeit erbauten die Bewohner von Palenque den Insignien der Macht eine wichtiges Gebäude zum Palast ( Tempel 19. ) . Nur für die Herrscherinsignien . Sie wurden angebetet und Ihnen wurden Opfer erbracht . Denn sie verkörperten das Gottkönigstum . Da war einmal das geschnitzte Zepter . Da es meißt aus Holz gefertigt war sind keine aufgefunden worden . Eines aus Stein im folgenden Link . http://www.nga.gov/exhibitions/2004/maya/198-157.htm Meißt stellte es den Gott K`awiil dar . Er war Gott der Umwandlung ( Tod - Gang in die Oberwelt ) und der Schirmgott vieler Dynastien und Stadtstaaten . Auf vielen Stelen sind die Herrscher mit dem Szepter in der Hand abgebildet . http://www.famsi.org/reports/01050/images/fig07.jpg Die Wichtigste war aber der Hu`unal . Der war sozusagen die Krone . Ursprünglich bestand er nur aus einem Stirnband , daß vorne von drei Blumen und hinten mit langen Federn geschmückt wurden . Daraus entwickelte sich ein Schmuckhelm . Die drei Blumen wurden später durch Jadeschmuckstücke ersetzt , denn Jade symbolisierte die Pracht der Blüten . Hinten waren die weitausragenden grünen Schwanzfedern gesteckt und verliehen dem Hu`nal sein prächtiges Aussehen . Er ruhte im Tempel auf einem eigenen Thron . Im Laufe der Zeit wurde der Kopfputz selbst zum Gott und Beschützr der Herrscherdynastie . In Palenque war der Kopfputz selbst mit einem Jadebildniss des Gottes Hu`unal geschmückt . Er war das Wichtigste und der heiliges Teil des Kronschatzes . Seine Mutter überreicht Pakal bei der Inthronisation den Hu`unal ( den Zeremonialfedernhelm ). ![]() Aus Wikipedia ; Urheber : A.Stronmnitsky . Offtmals war noch eine Jademaske dabei die den Gott Hu`unal darstellte . Es konnten auch die Kriegsinsignien des Königs dabei sein. Der Schild und die Speerspitze . Manchmal waren auch Tiermasken dabei , diese stellten die Doppelgänger des Herrschers dar . Auch Jadeschmuckketten konnten zum Kronschatz gehören . Öffters gehörte auch eine schmale längliche Hüfttasche dazu . In der war Copal aufbewahrt . Der von Hand ausgestreute Copal symbolisierte die guten Gaben der Götter und des Herrschers . Diese Throninsignien wurden behütet und über Generationen weitergegeben . Denn sie bildeten den göttlichen Herrscheranspruch ab und sie begründeten und rechtfertigten die Unterwerfung der Einheimischen unter der göttlichen königlichen Herrschaft . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 11:08
Beitrag: #49
|
|||
|
|||
Tonina - Mayaklassik .
.
Tonina : ( Popol oder Popo ) Eine feste Siedlung wurde erst im 2. Jahrhundert errichtet . In die geschichtlichen Aufzeichnungen ist Tonina erstmals um 300. eingetreten . Die Stadt lag südlicher als Palenque , seinem natürlichen Gegner . Der erste legendäre Herrscher soll Reptil Kopf gewesen sein . Im 6. Jahrhundert werden 5. Könige erwähnt . K`inich Hix Chapat soll von 595. bis 665. regiert haben . Dann müßte der Sieg gegen Palenque ( 611.) mit der Gefangennahme ihres Königs sein Werk gewesen sein . Aus Wikipedia ; Urheber : Simon Burchell.[/size] ![]() Den letzten davon : Yukno`m Wahywal soll man 683. nach einer verlorenen Schlacht , nach Palenque verschleppt und später geopfert haben . Daß soll der Auslöser für den Krieg zwischen beiden Staaten von 688. bis 714. gewesen sein . 688. bis 715. war der König K`inich B`aaknal Chaak an der Macht . 699. wurde der neue Ballspielplatz , mit Siegen über Palenque und der Opferung ihrer Kriegsgefangenen , eingeweiht . [size=x-small]Aus Wikipedia ; Urheber : Poppy .[/size] ![]() Eine der Treppen und Terrassenanlage in Tonina . [size=x-small]Aus Wikipedia : Urheber : Simon Burchell . ![]() Ein Gefangener , zur Opferung bereit . Als Demütigung wurden ihm die Ohrpflöcke entfernt und durch die Löcher in den Ohren Papierstreifen gezogen . Unter ihm erreichte der Stadtstaat Tonina seinen Höhepunkt . Er führte mehrere Kriege gegen die Region von Piedras Negas . 725. kämpfte Tonina gegen Piedras Negas . 715. beschreibt sich der König von Bonampak als Vasal von Tonina . Diese Stadt gehörte vorher zum Einflussgebiet vom Stadtstaat Yaxchillan . Tonina trat relativ spät ins Machtspiel der Stadtstaaten ein . War aber auf dem aufsteigenden Ast . Es folgten noch einige Herrscher . Aber mit dem 8. König gings auch bergab . Ein einziges Stuckwandgemälde war 837. mit seiner Herrschaft bezeichnet . Es zeigt eine Gruppe von Gefangenen . Andere Stadtstaaten waren schon untergegangen . Tonina hielt sich länger , vermutlich da die Stadt etwas abseits und schon fast im Hochland lag . 904. und 909. gibt es noch zwei kleine Skulpturen , die aber in einem fremden Kunststil erschaffen wurden ( Putun – Maya ? ) . Da auch einige Stelen umgestürzt und geköpft wurden und man von einigen Stuckfriesen die Jadeaugen herausgebrochen hat können auch um 900. Fremde die Stadt bis zu ihrem baldigen Ende übernommen haben . Um 1100. bis ca. 1250. wurde die Stadt von Neuankommenden neu besiedelt . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
30.06.2012, 11:32
Beitrag: #50
|
|||
|
|||
Copan - Mayaklassik .
.
Copan : ( Oxwitik ? ) Aus YouTube : http://www.youtube.com/watch?v=yClmmNfv4...re=related http://www.youtube.com/watch?v=TCO9BFEGcvo http://www.youtube.com/watch?v=AD1_165VxO0 Die Stadt liegt im Südosten des Mayalandes , außerhalb von Yukatan in Honduras . Da sie von Bergketten umgeben , ist sie auch gegen tropische Wirbelstürme geschützt . In ihrer Nähe befindet sich das größte Jadevorkommen Mesoamerikas und eine kleinere Obsidianfundstelle . Sie liegt handelsmäßig günstig . Ins Hochland nach Kamilnajayu und weiter zur Pazifikküste ging ein Handelsweg . Zur Karibikküste ist es nicht weit und da wurden die Waren mittels Küstenbootfahrt von und nach Norden verbracht , über Belize nach Nordyucatan . Und mit dem Mayakernland , in der Mitte wurde es immer Handel betrieben . Heute nimmt man sogar an , daß es Handelsbeziehungen mit dem nördlichen Isthmo-Kolumbian -Kulturkreis gab . Die Stadt war seit der frühen Präklassik bis in die Spätklassik ( ca. 822.) bewohnt . Es war ein sumpfiges Tal und mußte jährliche Überschwemmungen fürchten . In der Frühklassik ebneten sie das Tal ein und erbauten die Gebäude höher . Ursprünglich war es kein bedeutendes Zentrum . Der erste Steinbau soll erst im 9. Jahrhundert v.Chr. erichtet worden sein . Undeutlich werden gelegentlich Personen ( Herrscher ? ) erwähnt . So richtig los gings erst mit dem zentralmexicanisch geprägten , aber in Tik`al geborenen K`inich Yax K`uk`Mo` ( große Sonne - erster Quetzal- Ara ) . Der 426. von Tik`al kommend , die Stadt eroberte und bis ca. 437. herrschte . Er trug auch den Titel Herr des Westens . Mit Ihm zog auch der zentralmexicanische Talud-Tablero-Baustil in Copan ein . Um seine Herrschaft zu legitimieren heiratete er eine Prinzessin aus Copan . Als untergeordneter König nahm auch der Herrscher von Quiringa der Dynastiegründungsfeier bei . Die Stadt sollte später noch verhängnissvoll für Copan werden . http://en.wikipedia.org/wiki/K%27inich_Y...k%27_Mo%27 ![]() Aus Wikipedia ; Urheber : Duende Thumb. Statuette des Königs in teotihuacaner Kriegskleidung . Und das , links und rechts vom Prunkfederhelm abstehend , sind keine Gummihandschuhe , sondern Schmuckfedern . ![]() Sein Grab wurde 1995. unter dem Hunal tempel gefunden . Es war das Skelett eines älteren Herren , aber mit Kampfspuren am Schädel ? Sein Sohn K`inich Popol Hol . Dieser Name ist nicht sein Richtiger . Er basiert auf seiner Namensglyphe , die nicht lesbar ist da sie sich auf einem Teotihuanoco Namen bezieht . Er war der Bauherr von Tempeln und unter ihm wurde auch der erste Ballspielplatz angelegt . Aus Wikipedia ; Urheber : Arjuno3 . ![]() Plan des Zentrums größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:CPN_SI..._01_en.jpg Von den Herrschern 3. bis 6. ist nicht viel bekannt . Der Siebte war B`alam Nehn ( Jaguar-Spiegel , 504.-544.) . Der Zehnte war der Sohn des Siebten . Tzi B`alam ( Mond Jagur , 553. -578. ) . Er war der Erbauer des Rosalia-Tempel 16. Aus Wikipedia ; Urheber : Talk2winik. Rekonstruktion des Rosalia Tempels . ![]() Und größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:CPN_Rosalila_01.jpg Ihm folgte K`ak Chan Yopaat ( feuerfressende Schlange , 578. - 628.). Unter ihm wurden die Talhänge abgeholzt und terrassiert , was sich später negativ auswirken sollte . Aber die Stadt war enorm gewachsen und die Bevölkerung mußte ernährt werden . Und anschließend folgte Chan Imix K`awiil ( Nebelpanther , 628.- 695.) . Von Beiden wurde fest gebaut . Den Höhepunkt erreichte Copan unter dem 13. Herrscher Uaxaclajuun Ub`aah K`awiil ( 18. Kaninchen , 695. bis 738. ). Aus Wikipedia ; Urheber : Infromamation. ![]() Stele H , Kopf des König Uaxaclajuun Ub'aah K'awiil . 718. wurde von Copan ausw Xkuy ? Angegriffen und in Quirigua , 724. der König : K`ak `Tiliw Chan Yopaat als Vasall eingesetzt . König Uaxaclajuun Ub'aah K'awiil ließ auf einer Stele vermerken daß Copan , neben Calacmul , Tik`al und Palenque als viertes Zentrum der Stadtstaaten gleichwertig sei . Er übersah dabei , daß sein Vasall aus Quiringua sich schon als Gottkönig bezeichnete und die Unabhängigkeit anstrebte . Da Copan seit der Dynastiegründung ein enger Verbündeter Tik`als war , lehnte sich Quiringua an dessen Feind Calacmul an . Als Copan zu einer Strafexpedition gegen Quiringua auszog , wurden sie schon von den vereinten Armeen Calacmuls und Quiringua erwartet und fürchterlich geschlagen . Der König 18. Kaninchen und viele Adelige sowie Krieger wurden gefangengenommen und zwei Tage später geopfert . Ein selten tiefer jäher Absturz . http://es.wikipedia.org/wiki/Quirigu%C3%A1 http://de.wikipedia.org/wiki/Quirigu%C3%A1 Der 14. Herrscher war K`ak `Joplaj Chan K`awiil ( 738.- 749.) . Copan wurde zwar nicht erobert , war aber so geschwächt , das es 17. Jahre kein Bauwerk erichtete und als Verbündeter von Tik`al ausfiel . Zusätzlich war ihm von Quiringua der Handelsweg über den Motagua Fluss versperrt . K`ak `Yipaj Chan K`awiil ( 749.-763.) Er führte Renovierungsarbeiten durch . Yax Pasaj Chan Yopaat war der 16. Herrscher der Dynastie ( 763.- 810.). Er ließ den Dynastiealtar errichten . Aber die Königsmacht war angeknackst , denn es ließen sich auch Adelige Stelen anfertigen . Die Terassen an den Hängen rutschten ab und die minderwertige Erde legte sich über die humusreiche im Tal . Die Anbaufläche verringerte sich , was sich an den Skeletten zeigte . Die meisten wiesen Zeichen der Unterernährung aus . Es brachen Seuchen aus , die auch den Adel dezimierte . Ukit-Took wurde als Herrscher zwar 822. erwähnt . Aber da auch um diese Zeit manche der verbleibenden Bauern die Gebäude abbauten um die Materialien für den eigenen Weiler zu verwenden , kann es mit der Herrlichkeit als Herrscher nicht mehr weit gewesen sein . Und so starb auch diese berühmte Stadt . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag ![]() |
|||
|
Möglicherweise verwandte Themen... | |||||
Thema: | Verfasser | Antworten: | Ansichten: | Letzter Beitrag | |
Warum behängt man in gewissen Kulturen die Frauen (und Pferde) mit Gold? | Arkona | 5 | 9.817 |
23.04.2019 18:46 Letzter Beitrag: Suebe |
|
Kampf der Kulturen | Newmaar | 37 | 84.655 |
14.06.2012 22:09 Letzter Beitrag: Suebe |
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste