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Kinder- und Jugendliteratur
22.11.2012, 12:02
Beitrag: #21
RE: Kinder- und Jugendliteratur
Ich muss auch ganz ehrlich sagen, daß ich mir irgendwie nie Gedanken darüber gemacht habe, was die Jungs so anhatten, wenn sie ins Wasser gingen.
Julius und Richard hatten dann doch wenig mit den blöden Jungs aus meiner Klasse gemeinsam.
Von daher- Bild gesehen mit Badeanzügen drauf, keine Gedanken mehr darum gemacht. Es gibt wichtigeres im Leben, auch damals schon...Wink

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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22.11.2012, 14:30
Beitrag: #22
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(21.11.2012 21:32)Bunbury schrieb:  Also, ich persönlich habe mir das ja immer so vorgestellt, daß Hitchcock, Hunter und der kameramann (der Vater von Peter in den "Drei ??? " ist ja Kameramann in Hollywood) sich beim Picheln nach Feierabend zu den Dreharbeiten bei "Die Vögel" das ganze ausgedacht haben. Justus Jonas wäre dann Hitchcocks kindliches Alter Ego, Bob Andrews das von Robert Arthur und Peter Shaw das des kameramnnes.

Muss nicht so sein, aber irgendwie habe ich mir immer überlegt, daß es so vielleicht den Anfang nahm

Aber lies ruhig mal "Der Fall April Robin." Dann wirst du schon sehen, daß das erste Drei ??? Buch nicht auf einer Idee von Alfred Hitchcock beruht...

Da reicht es aus, wenn die nervige Allison gelegentlich auftaucht und den Jungs gründlich einheizt.

Wenn Justus nach dem Vorbild des jungen Hitchcock geformt wäre, dann wäre er aber nicht sonderlich attraktiv gewesen...

An eine Allison kann ich mich gar nicht mehr erinnern, ist dass das Mädchen aus der "Singenden Schlange"?
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22.11.2012, 14:32
Beitrag: #23
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(22.11.2012 11:57)Suebe schrieb:  
(21.11.2012 18:04)Marco schrieb:  Genau drauf läuft es aber immer hinaus- Georg kann tun und lassen, was
Auch richtig ist, dass die Illustrationen der Originalausgabe von Badeanzügen für Männer ausgehen. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, dass in der Vorstellung der meisten LeserInnen Jungen solche Badeanzüge getragen haben. Auf Fotos meiner Großeltern aus den 50ern haben Männer zB immer Badehosen getragen...

Kein Schimmer von der Bademode in Merry Old England der 50er.
Aber in Australien trugen zumindest die Rettungsschwimmer noch in den 60ern Badeanzüge.

Als ich den DLRG-Grundschein machte, gab es da einen Prüfer mit "echt australischem Rettungsschimmer-Anzug".


Na ja, Rettungsschwimmer müssen ja unter Umständen auch in sehr kaltes Wasser...
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22.11.2012, 16:28
Beitrag: #24
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(22.11.2012 14:30)Marco schrieb:  Wenn Justus nach dem Vorbild des jungen Hitchcock geformt wäre, dann wäre er aber nicht sonderlich attraktiv gewesen...

An eine Allison kann ich mich gar nicht mehr erinnern, ist dass das Mädchen aus der "Singenden Schlange"?

laß uns mal kurz annehmen, Hitchcock hätte die ersten Bücher tatsächlich noch irgendwie kommentiert- er hat zu Justus immer ein zwiespältiges verhältnis gehabt. Fand ihn einerseits gut und bewunderte ihn, auf der anderen Seite war er von ihm ziemlich genervt- ich könnte mit schon vorstellen, daß man von sich selbst als Kind so denken könnte.

Allison tauchte mindestens zweimal auf. Ich glaube, es waren die "Singende Schlange" und die "Silbermine"...

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23.11.2012, 12:15
Beitrag: #25
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(22.11.2012 14:32)Marco schrieb:  
(22.11.2012 11:57)Suebe schrieb:  Kein Schimmer von der Bademode in Merry Old England der 50er.
Aber in Australien trugen zumindest die Rettungsschwimmer noch in den 60ern Badeanzüge.

Als ich den DLRG-Grundschein machte, gab es da einen Prüfer mit "echt australischem Rettungsschimmer-Anzug".


Na ja, Rettungsschwimmer müssen ja unter Umständen auch in sehr kaltes Wasser...


na ja na ja
in Australien ist das dem Vernehmen nach aber nicht soooo seeeehr kalt, das Wasser.

Abgesehen davon, zum DLRG-Schein gehörte damals "Kleider-Schwimmen" und von dem her, lass dir gesagt sein, im Wasser kannst du gar nicht wenig genug anhaben.

Die australischen Rettungsschwimmer hatten in den 60ern einen phänomenalen Ruf, und das wird der Grund gewesen sein, dass jener Prüfer mit dem "Dings" bekleidet im Schwimmbad rumstolziert ist.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.11.2012, 22:37
Beitrag: #26
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(23.11.2012 12:15)Suebe schrieb:  na ja na ja
in Australien ist das dem Vernehmen nach aber nicht soooo seeeehr kalt, das Wasser.

Okay, ich bin auch ein leidenschaftlicher Schwimmer, bin gerade erst ein paar Stunden vom Hallenbad zurück.

Aber Australien liegt am Pazifistischen Ozean (zB Sydney) und der ist - hab ich mir sagen lassen - im Vergleich zum Atlantik doch ziemlich kalt. Letzteren habe ich ich aus eigener Erfahrung schon sehr "frisch" in Erinnerung.
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24.11.2012, 22:58
Beitrag: #27
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(22.11.2012 16:28)Bunbury schrieb:  
(22.11.2012 14:30)Marco schrieb:  Wenn Justus nach dem Vorbild des jungen Hitchcock geformt wäre, dann wäre er aber nicht sonderlich attraktiv gewesen...

An eine Allison kann ich mich gar nicht mehr erinnern, ist dass das Mädchen aus der "Singenden Schlange"?

laß uns mal kurz annehmen, Hitchcock hätte die ersten Bücher tatsächlich noch irgendwie kommentiert- er hat zu Justus immer ein zwiespältiges verhältnis gehabt. Fand ihn einerseits gut und bewunderte ihn, auf der anderen Seite war er von ihm ziemlich genervt- ich könnte mit schon vorstellen, daß man von sich selbst als Kind so denken könnte.

Allison tauchte mindestens zweimal auf. Ich glaube, es waren die "Singende Schlange" und die "Silbermine"...

Stimmt!
Bei der "Silbermine" war auch ein Mädchen dabei, das war auf der "Weihnachtsbaumfarm" im Bundesstaat New Mexico... von der Folge habe ich zB. gelernt, dass Babys bei der Geburt blaue Augen haben, die sich nachträglich verfärben können; braune Augen dagegen nicht.

Da sieht man etwa - um das Thema des "lebendigen Forums" noch einmal zu betonen - dass man als Jugendlicher auch aus Jugendbüchern etwas lernen kann.

War Hitchcock wirklich genervt von Justus? Ich hatte immer gedacht er würde Justus immer ein wenig als "Ziehsohn" betrachtet, er hat ihn doch auch oft gelobt...aber ich muss zugeben, dass ich mich an die ersten Folgen nicht mehr sooo gut erinnern kann. Es kann sein dass Du recht hast, Hitchcock war ja auch ein ziemliches Schwergewicht. Wobei ich auch den Eindruck habe, dass Justus in den späteren Folgen immer "fetter" wurde und dies als sein Handicap angesehen wurde. Anfangs war das mE nicht so extrem.
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24.11.2012, 23:14
Beitrag: #28
RE: Kinder- und Jugendliteratur
Naja, wenn meine Vermutung stimmt, dann trifft diese Geschichte mit Hitchcock und Justus ja auch nur bei den Büchern zu, die von Robert Arthur geschrieben wurden. Und das sind, wenn ich mich recht entsinne, ungefähr sieben bis 10.
Es sind ja schon recht bald andere Autoren mit ins Boot genommen worden, und andere Autoren hatten vielleicht einfach nicht mehr dieses Augenzwinkern beim betrachten, das sich nur ein guter Freund erlauben kann... Ja, manchmal ging Hitchcok Justus altkluge Art auf die nerven, so daß er sich gewünscht hätte, Justus würde sich einmal irren...

Mist, warum habe ich nur meine Bücher alle verschenkt, als die blöde Rechtschreibreform kam?

Ich habe im übrigen gelernt, (aus der Tanzende Teufel), daß Corn für Mais und Korn steht...

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25.11.2012, 00:00
Beitrag: #29
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(24.11.2012 23:14)Bunbury schrieb:  Es sind ja schon recht bald andere Autoren mit ins Boot genommen worden, und andere Autoren hatten vielleicht einfach nicht mehr dieses Augenzwinkern beim betrachten, das sich nur ein guter Freund erlauben kann... Ja, manchmal ging Hitchcok Justus altkluge Art auf die nerven, so daß er sich gewünscht hätte, Justus würde sich einmal irren...

Mist, warum habe ich nur meine Bücher alle verschenkt, als die blöde Rechtschreibreform kam?

Ich habe im übrigen gelernt, (aus der Tanzende Teufel), daß Corn für Mais und Korn steht...

Sorry, aber das ist natürlich total blöd von Dir, Bücher wegen der Rechtschreibreform zu verschenken...;)in der Handschrift mache ich immer noch gerne Selbstbewusst das "ß" beim dass...aber egal, ich habe meine Bücher vor ca. 5 Jahren aus dem Keller geholt. Nur eins musste ich wegwerfen, weil es von einer Maus angefressen wurde.

Ich hatte oben ja schon geschrieben, dass eine Frau zu dem Autorenteam gehörte, die unter dem Namen "M.V.Carey" schrieb und namentlich nicht in Erscheinung treten durfte. Ich habe gerade mal nachgeschaut: Tatsächlich stammt die "Singende Schlange" und die"Silbermiene" von ihr, also ist auch "Allison" ein Produkt einer weiblicher Autorin.

Okay, Maisfelder spielen ja öfters eine Rolle bei den Drei ???.
Die Teufelsskulptur hatte einen Gürtel oder so etwas ähnliches um, ich erinnere mich.

Ich habe aber erst später gelernt, dass in den USA ein "Canyon" in Deutschland auch einem "Graben" entspricht, wie er im Umfeld von Dörfern öfters vorkommt, also nicht unbedingt eine größere Schlucht sein muss...
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25.11.2012, 00:05
Beitrag: #30
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(25.11.2012 00:00)Marco schrieb:  Sorry, aber das ist natürlich total blöd von Dir, Bücher wegen der Rechtschreibreform zu verschenken...;)in der Handschrift mache ich immer noch gerne Selbstbewusst das "ß" beim dass...aber egal, ich habe meine Bücher vor ca. 5 Jahren aus dem Keller geholt. Nur eins musste ich wegwerfen, weil es von einer Maus angefressen wurde.

Ich schreibe eigentlich auch noch nach alter Rechtschreibung, aber es geht schlicht und einfach um die lieben Kinderlein. Ich habe einfach nicht den platz, alte und neue Rechtschreibung aufzubewahren..

(25.11.2012 00:00)Marco schrieb:  Ich hatte oben ja schon geschrieben, dass eine Frau zu dem Autorenteam gehörte, die unter dem Namen "M.V.Carey" schrieb und namentlich nicht in Erscheinung treten durfte. Ich habe gerade mal nachgeschaut: Tatsächlich stammt die "Singende Schlange" und die"Silbermiene" von ihr, also ist auch "Allison" ein Produkt einer weiblicher Autorin.

War arber nicht schlecht- ich hätte sie gerne das eine oder andere Mal mehr dabei gehabt. Was heißt übrigens, daß die Autorin nicht in Erscheinung treten durfte- du meinst daß "M.V." nicht für "Maria Vera" stehen durfte... oder war es ein Pseudonym?

(25.11.2012 00:00)Marco schrieb:  Okay, Maisfelder spielen ja öfters eine Rolle bei den Drei ???.
Die Teufelsskulptur hatte einen Gürtel oder so etwas ähnliches um, ich erinnere mich..
Und Jutus erkannte es als Fälschung, weil die Skulptur Maiskörner am Gürtel hatte, die echte Skulptur aber eine Weizenähre...

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26.11.2012, 16:36
Beitrag: #31
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(25.11.2012 00:05)Bunbury schrieb:  Ich schreibe eigentlich auch noch nach alter Rechtschreibung, aber es geht schlicht und einfach um die lieben Kinderlein. Ich habe einfach nicht den platz, alte und neue Rechtschreibung aufzubewahren..


War arber nicht schlecht- ich hätte sie gerne das eine oder andere Mal mehr dabei gehabt. Was heißt übrigens, daß die Autorin nicht in Erscheinung treten durfte- du meinst daß "M.V." nicht für "Maria Vera" stehen durfte... oder war es ein Pseudonym?

Bücher und Platzprobleme kenne ich. Wahrscheinlich wären die Jugendbücher bei mir vor 10 Jahren auch entfernt worden, wenn es nicht im elterlichen Haus genug Platz gegeben hätte, demnächst komme ich nicht umher Bücher im Volumen von einem Zimmer zu verkaufen, ich schiebe das immer noch vor mir her...

Das mit der Rechtschreibung überschätzt Du aber, ich vermute mal die meisten (Kinder) gar nicht so auf die Schreibweise achten, vielleicht abgesehen vom "ß" fällt es ja auch nicht auf und die neue Regelung dazu ist ja - trotz aller Kritik - schlüssig.

Ob Maria Vera Carey ein Pseudonym war weiß ich nicht, aber die Vornamen mußten wohl abgekürzt werden, damit sie nicht als Frau in Erscheinung trat. In den USA ging man damals wohl davon aus, eine Frau könne keine Bücher für Jungen schreiben...ich denke mal, dass ist eine typisch amerikanische Sichtweise. In Europa hätte man das wahrscheinlich damals schon nicht so gesehen. Siehe Enid Blyton.
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27.01.2013, 23:58
Beitrag: #32
RE: Kinder- und Jugendliteratur
Leider nimmt aber auf dem Kinderbüchermarkt die Separation zwischen "Jungen"- und "Mädchen"- Büchern weiter zu. "Das geheime Dinoversum" ist nun mal nicht für Mädchen gemacht und "Sternenschweif" liest kaum ein Junge.

Die wirklich guten Bücher aber lesen beide. Mädchen und Jungen. Ich bin jetzt mal wieder auf eine Reihe gekommen, die ich meinen Kindern vorlesen wollte. Ging nur stellenweise nicht, weil ich so lachen mußte, daß ich nicht weiterlesen konnte.
Es handelt sich um die "Ella"_ Bücher von Timo Pavela. .. Kann ich nur empfehlen. Jedem, der etwas mit Kindern zu tun hat...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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30.01.2013, 20:48
Beitrag: #33
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(15.11.2012 11:34)Bunbury schrieb:  
(14.11.2012 19:05)Marco schrieb:  Wenn ich mir heutige Kinder und Jugendkultur betrachte - natürlich auch geprägt von Internet und Computer - finde ich es schade, dass der Einfluss von Kinder- und Jugendliteratur zurück geht. Mich selber hat das in den 1980er Jahren noch stark geprägt. Natürlich spielte später auch das TV eine große Rolle. Mit 14, 15 musste man als Junge schon die gerade gelaufenen Folgen des "A-Team" - auch in der Wiederholung - gesehen haben um mitreden zu können. Ich hatte einen Klassenkameraden, der lief immer in einem Hannibal-Smith-Parker mit Lederhandschuhen rum und sagte auch bei schulischen Dingen ständig "Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert!" Aber es hat trotzdem noch den Einfluss von Jugendbüchern (oder den entsprechenden Hörspielkassetten) gegeben.

1.) Ich denke an die "Fünf Freunde". Der Klassiker von Enid Blyton der eigentlich in ganz Europa für über zwei Generationen Kinder und Jugendliche geprägt hat. Heute würde man kritisieren, dass bei Enid Blyton die Welt etwas zu glorifiziert dargestellt wird. Das einzige was den Kindern einen schönen Ferienaufenthalt an der englischen Kanalküste (bei sehr - unbritisch - gutem Wetter) stört sind besorgte Tanten, griesgrämige Onkel und dumme Schmuggler. Der "Daily Telegraph" fragte vor ca. 10 Jahren in einem Beitrag über Spurensuche im ländlichen Dorset (Enid Blytons Urlaubsort, der als Ortsvorlage für ihre Bücher diente), warum man auf keiner Seite der Bücher ("Five on the Treasure Island" spielt um 1942) etwas über Maßnahmen der britischen Abwehr gegen eine drohende deutsche Invasion liest. Die "Fünf Freunde" spielen in einer scheinbar heilen Welt ohne Krieg und Bombenangriffe.

Also, gegen die "5Freunde" spricht aus heutiger Sicht eine ganze Menge. Ich habe die Bücher als Kind auch verschlungen, weil ich sie sehr spannend fand- aber diese Bücher hatten einen erheblichen Anteil daran, daß ich als Kind den fast verzweifelten Wunsch verspürte, ein Junge zu sein.


Die Fünf Freunde, Literatur aus meinen Kindertagen, ich habe sie geliebt. :-)


(15.11.2012 11:34)Bunbury schrieb:  Denn bei Enid Blyton dürfen die Jungs immer das ganze Abenteuer bestehen, während die Mädchen nach Hause müssen, weil es zu gefährlich wird. Anne dürfte ihre Brüder maßlos bewundern, wurde aber nie ernst genommen, und George eigentlich auch nicht- sie war ja doch nur das verkleidete Mädchen.

Das Geschlechterbild, das sie transportieren, ist derartig furchtbar, daß ich mir vorgenommen habe, meinen Kindern diese Bücher eben nicht zu geben.[...]


Es stellt sich die Grundfrage, ob sich Emanzipation der Frauen darin manifestieren sollte, klassische Männerrollen 1:1 zu kopieren. Für mich ist das keine Emazipation, sonderen eher komplexbedingtes Nachmachen.
Emazipation sollte sich darin äußern, dass klassischen weiblichen Lebensweisen der nötige Respekt entgegengabracht wird, und dass Frauen Wahlfreiheit zugestanden wird.Wenn eine Frau also in ehemals "männliche" Lebensbereiche vordringen möchte, ist ihr das selbstverständlich zu ermöglichen, aber bitte keinen gesellschaftlichen Druck auf jene, die das nicht wollen.

Es ist ja z.T. schon umgekeht, wenn ich daran denke, dass weibliche Kandidaten leichtere Aufnahmsprüfungen fürs Medizinstudium in Ö zu absolvieren haben, als Männer...
Damit zeigt man auch,das man ihnen nicht mehr zutraut und sie für nicht ganz voll nimmt.



Nicht jede Frau ist wie Georgina zur Heldin geboren und nicht jeder Mann ist ein abenteuerlustiger Draufgänger, das sind doch alles Stereotypen.
Emanzipation muss sich in Wahlfreiheit äußern. Egal für welche Lebensweise sich ein Frau entscheidet, für eine "emanzipierte" oder eine traditionelle, beides muss gesellschaftlich toleriert werden. Übrigens sind die Frauen, die es ganz nach oben schaffen, selten klassische "Emanzen". Ein klassisches Beispiel ist Merkel.

Es ist nun mal so, such wenn's viele nicht glauben können, dass es gar nicht so wenige Frauen gibt, die lieber eine Anne als ein Julius sind und auch das ist zu respektieren. Diese Frauen in eine "männliche Rolle" hineinzudrängen, in die sie gar nicht hinwollen, halte ich für bedenklich.

Bücher müssen im Kontext ihrer Zeit gelesen werden und in diesem Kontext sind die Fünf Freunde sehr fortschrittlich, weil die Figur der Georgina für die damalige Zeit außerordentlich emanzipiert auftritt.

Ein anderes Beispiel ist Karl May. Dort tritt sein Protagonist Old Shatterhand massiv gegen die Verunglimpfung von Schwarzen als "Nigger" auf und besteht auf die Bezeichnung "Neger". Zweitere gilt heute ebenfalls als rassistisch, für's 19 Jh war diese Thematik jedoch geradezu revolutionär. Literatur ist ein Spiegel ihrer Zeit. Daher bin ich auch gegen die aktuell in D diskutierte PC- Zensur von Kinderbüchern.

Und was die Kinder und Jugendlichen betrifft, so sollte man ihnen durchaus etws zutrauen. Sie sind nicht aus Zucker und dumm sind sie auch nicht, ganz im Gegenteil...

MfG, Titus Feuerfuchs
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04.02.2013, 17:22
Beitrag: #34
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(30.01.2013 20:48)Titus Feuerfuchs schrieb:  Die Fünf Freunde, Literatur aus meinen Kindertagen, ich habe sie geliebt. :-)


Es ist ja z.T. schon umgekeht, wenn ich daran denke, dass weibliche Kandidaten leichtere Aufnahmsprüfungen fürs Medizinstudium in Ö zu absolvieren haben, als Männer...
Damit zeigt man auch,das man ihnen nicht mehr zutraut und sie für nicht ganz voll nimmt.


Es ist nun mal so, such wenn's viele nicht glauben können, dass es gar nicht so wenige Frauen gibt, die lieber eine Anne als ein Julius sind und auch das ist zu respektieren. Diese Frauen in eine "männliche Rolle" hineinzudrängen, in die sie gar nicht hinwollen, halte ich für bedenklich.

Bücher müssen im Kontext ihrer Zeit gelesen werden und in diesem Kontext sind die Fünf Freunde sehr fortschrittlich, weil die Figur der Georgina für die damalige Zeit außerordentlich emanzipiert auftritt.

Dass Georgina für die 40er/50er Jahre im Grunde eine fortschrittliche Figur ist habe ich auch so gesehen, scheint aber vom weiblichen Flügel nicht geteilt worden zu sein.

Wenn man zu ermitteln versucht, wer in der 70er-Jahre-TV-Serie der Fünf Freunde der bzw. die beliebteste Darsteller/-in war kommt man zu einem überraschenden Befund: Es war eindeutig das Mädchen, welches Anne gespielt hat. Die Zuschauer haben sich von dem weiblichen Rollenbild offenbar nicht verschrecken lassen.

Die Geschichte vom öster. Medizinertest ist bizarr! Das verstößt ja gegen EU-Recht...
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04.02.2013, 17:30
Beitrag: #35
RE: Kinder- und Jugendliteratur
Da ist mir doch ein Schätzchen an Jugendliteratur in die Hände gefallen: Ich lese derzeit den "Rulaman" und das mit großem Genuss (Gruß an den Sueben! Wink )

nicht ärgern, nur wundern...
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04.02.2013, 19:09
Beitrag: #36
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(04.02.2013 17:22)Marco schrieb:  Dass Georgina für die 40er/50er Jahre im Grunde eine fortschrittliche Figur ist habe ich auch so gesehen, scheint aber vom weiblichen Flügel nicht geteilt worden zu sein.

Oh, als erwachsener Leser mit einem Verständnis für Zeitgeschichte bin ich durchaus auch der Meinung, daß Georgina im Grunde ein fortschrittliche Figur war- wenn man es an den Vorstellungen der 40 und 50 er Jahre mißt.
Als Vorbild für Mädchen von heute taugt sie nicht. Schon allein deswegen nicht, weil Emanzipation ja wohl kaum bedeuten kann, daß eine Frau versucht, ein Mann zu sein, nur damit sie die gleichen Rechte genießt.

Nur habe ich die Bücher in den 70 ern gelesen, so am Ende. Und ich weiß, daß ich damals verdammt noch mal ein Junge sein wollte, weil ich es überhaupt nicht eingesehen habe, daß mein Bruder hätte mit dabei sein dürfen, die Fieslinge zu schnappen und ich nicht. (Zumal ich damals noch einen guten Kopf größer war als er.)



(04.02.2013 17:22)Marco schrieb:  Wenn man zu ermitteln versucht, wer in der 70er-Jahre-TV-Serie der Fünf Freunde der bzw. die beliebteste Darsteller/-in war kommt man zu einem überraschenden Befund: Es war eindeutig das Mädchen, welches Anne gespielt hat. Die Zuschauer haben sich von dem weiblichen Rollenbild offenbar nicht verschrecken lassen.

Das hat doch mit dem weiblichen Rollenbild nichts zu tun. Ich mochte die Anne auch am liebsten, weil sie einfach diejenige war, die in meinen Augen der Buchvorlage am ehesten glich. Richard scheiterte schon daran, daß er plötzlich "Dick" hieß, und das mochte ich gar nicht...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
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04.02.2013, 22:11
Beitrag: #37
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(04.02.2013 19:09)Bunbury schrieb:  
(04.02.2013 17:22)Marco schrieb:  Dass Georgina für die 40er/50er Jahre im Grunde eine fortschrittliche Figur ist habe ich auch so gesehen, scheint aber vom weiblichen Flügel nicht geteilt worden zu sein.

Oh, als erwachsener Leser mit einem Verständnis für Zeitgeschichte bin ich durchaus auch der Meinung, daß Georgina im Grunde ein fortschrittliche Figur war- wenn man es an den Vorstellungen der 40 und 50 er Jahre mißt.
Als Vorbild für Mädchen von heute taugt sie nicht.

Sehe ich nicht so. Du reduzierst die Figur darauf, dass sie Jungs nachmacht, was viel zu kurz greift. Schließlich hat sie eine Reihe von Eigenschaften - und es sind weder die uninteressantesten, noch die schlechtesten- die dem Leser eine Identifizierung mit ihr ermöglichen.

Und ein Verständnis für Geschichte kann man auch von Kindern erwarten, sonst dürfte man weder Robinson, noch Onkel Toms Hütte oder gar Oliver Twist lesen...

(04.02.2013 19:09)Bunbury schrieb:  Schon allein deswegen nicht, weil Emanzipation ja wohl kaum bedeuten kann, daß eine Frau versucht, ein Mann zu sein, nur damit sie die gleichen Rechte genießt.

...obwohl die heutige Form der Emanzipation stark in diese Richtung geht.


(04.02.2013 19:09)Bunbury schrieb:  Nur habe ich die Bücher in den 70 ern gelesen, so am Ende. Und ich weiß, daß ich damals verdammt noch mal ein Junge sein wollte, weil ich es überhaupt nicht eingesehen habe, daß mein Bruder hätte mit dabei sein dürfen, die Fieslinge zu schnappen und ich nicht. (Zumal ich damals noch einen guten Kopf größer war als er.)

M.E. ist es wenig sinnvoll, deine persönlichen Probleme auf die Literatur und die Frauen als Gesamtheit zu projezieren. Nicht jede Frau bzw. Mädchen teilt dein persönliches Schicksal.

MfG, Titus Feuerfuchs
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04.02.2013, 22:22
Beitrag: #38
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(04.02.2013 17:22)Marco schrieb:  [...]Dass Georgina für die 40er/50er Jahre im Grunde eine fortschrittliche Figur ist habe ich auch so gesehen, scheint aber vom weiblichen Flügel nicht geteilt worden zu sein.

Nicht vom weiblichen Flügel sondern von einer Userin.

(04.02.2013 17:22)Marco schrieb:  [...]
Die Geschichte vom öster. Medizinertest ist bizarr! Das verstößt ja gegen EU-Recht...

Ach das stört doch kaum wen, ist auch nur der Gipfel des Eisberges.

Es gibt z.B. jede Menge Jobanzeigen, wo drinnen steht, weibliche Bewerber würden bevorzugt aufgenommen werden. Unnötig, sich da als Mann zu bewerben.
Umgekehrt ist's aber verboten, was besonders kleinere Unternehmen in die Verzweiflung treibt.

Der Hauptstrom des politischen Diskurses ist inkonsistent und bigott.

Wen's interessiert:

http://derstandard.at/1348285002015/Toec...iminierung

http://diepresse.com/home/bildung/univer...d-geprueft

MfG, Titus Feuerfuchs
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05.02.2013, 10:14
Beitrag: #39
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(04.02.2013 17:30)Uta schrieb:  Da ist mir doch ein Schätzchen an Jugendliteratur in die Hände gefallen: Ich lese derzeit den "Rulaman" und das mit großem Genuss (Gruß an den Sueben! Wink )


Oh Gott,

das gibt mir Heute morgen den Rest.
sorry, du kannst ja nichts dafür.

Versuche ich sachlich zu bleiben.
Wirklich ein wunderbares Buch, damals auch Stand der Wissenschaft, bis auf die Begegnung mit den Kelten.
Aber auch heute noch durchaus interessant.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.02.2013, 12:09
Beitrag: #40
RE: Kinder- und Jugendliteratur
(05.02.2013 10:14)Suebe schrieb:  
(04.02.2013 17:30)Uta schrieb:  Da ist mir doch ein Schätzchen an Jugendliteratur in die Hände gefallen: Ich lese derzeit den "Rulaman" und das mit großem Genuss (Gruß an den Sueben! Wink )


Oh Gott,

das gibt mir Heute morgen den Rest.
sorry, du kannst ja nichts dafür.

Versuche ich sachlich zu bleiben.
Wirklich ein wunderbares Buch, damals auch Stand der Wissenschaft, bis auf die Begegnung mit den Kelten.
Aber auch heute noch durchaus interessant.

Sorry, weiß zwar nicht, was/wer dich heute morgen schon geärgert hat, wollte aber bestimmt nicht dazugehören Blush - mehr via PN

Ich lese den Rulaman als das was er ist, nämlich ein Jugendroman aus dem Jahre 1878, der mir höchst interessante Einblicke in das Selbstverständnis und das Weltbild des 19. Jh. liefert.
Shy
LG Uta

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