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Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
02.03.2013, 14:10
Beitrag: #1
Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge:
Vor kurzem wurden Ausschnitte einer Stude zur deutschen Familiempolitik bekannt, die von Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben wurde.
Darin wurden die Insturmente der deutschen Familienpolitik unter die Lupe genommen mit teilweise vernichtendem Urteil. Die meisten Maßnahmen seien wenig effektiv, bis ziemlich unwirksam und mache sogar kontraproduktiv. Einige Maßnahmen förder sogar die Ungleicheit zwischen Mann und Frau und sorgen für Altersarmut gerede bei Frauen. Es gibt zwar auch einige positive Aspekte, die könnten aber auch mit geringerem finanziellen Aufwand erreicht werden. Deutschland gibt nämlich 2,8% seines BIPs für Familien aus, was über dem OECD Durchschnitt von 2,33% liegt, hat aber eine der niedrigsten Fertilitäten innerhalb der Europäischen Union (1,39, der EU Durchschnitt liegt bei 1,6). Nur in Ungarn, Rumänien und Portugal werden weniger Kinder geboren.

Auf Basis dieser Fakten möchte ich mit euch diskutieren, wie eine moderne Familienpolitik aussehen sollte.

Quellen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...81352.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...81168.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...81370.html

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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02.03.2013, 14:18
Beitrag: #2
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
Ein Blick nach Schweden genügt. In Ungarn und Rumänien muss man sehr differenzieren, mit Blick auf die Roma und Sinti. Dass Italiener viele Bambini haben, wurde zwar kürzlich in einem Werbe-Spot einer gewissen Fastfood-Kette kolportiert, stimmt aber überhaupt nicht (mehr).

EDIT: Man kann es viel weiter fassen, der Scheitelpunkt der Bevölkerungsentwicklung in Europa ist generell schon überschritten, gleiches gilt für alle entwickelten Gebiete der Welt. Die Horrorszenarien einer Weltbevölkerungsexplosion werden ja auch ständig nach unten korrigiert. Ich glaube nicht, dass die Menschheit jemals die 10 Mrd-Grenze überschreiten wird.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.03.2013, 14:28
Beitrag: #3
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
Eine moderne Familienpolitik sollte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen. Und zwar für Männer und Frauen.
Mit Vereinbarkeit ist dabei nicht unbedingt die Schaffung von Betreuungsplätzen gemeint, was in Deutschland offenbar für viele das einzige Mittel zu sein scheint, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.
Allein die Vorstellung, daß das zu einer vereinbarkeit von Familie und beruf führt, ist leider daneben- zumindest so, wie hierzulande die betreung meist gestrickt ist.

Aus den Niederlanden kenne ich ein tolles Modell, das hierzlande auch Einzug halten könnte. Als die kleine Tochter von Bekannten zur Welt kam, blieb die Mutter drei Tage die Woche zu Hause, der Vater zwei Tage.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand- das Kind wächst mit beiden Elternteilen auf, die individuelle Betreuung ist gewährleistet. Beide Eltern bleiben im Beruf auf dem neusten Stand und können, sobald das Kind z.B. Betreuungseinrichtungen besucht, ihre Arbeitszeiten auch wieder aufstocken.
Ein solches Selbstverständnis (heute ist die Kleine 7 und beide Eltern arbeiten wieder zu 75 %) würde auch Schluss machen mit dem Problem, daß Jungen heute in einer fast männerfreien Welt aufwachsen, bis sie die Grundschule verlassen. ...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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02.03.2013, 14:31
Beitrag: #4
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
So als erstes will ich mal meine Meinung zum besten geben. Big Grin

Meiner Meinung nach muss sich Deutschland endlich von dem Ideal einer Familie verabschieden, wo die Frau nur zu Hause ist oder maximal eine Zuverdienerrolle hat. Um das zu erreichen müssen aber Anreize geschaffen werden, dass Frauen wieder arbeiten gehen. Dafür sollte die Beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenkasse für Partner abgeschaft werden. Gleiches gilt für das Betreuungsgeld, die größte familienpolitische Idiotie der letzen 13 Jahre. Des Weiteren soltte Das Kindergeld nicht nur an die Anzahl der Kinder, sondern auch an das Einkommen der Eltern gekoppelt werden. Sprich Eltern mit geringem Einkommen bekommen mehr Kindergeld, als Eltern mit einem hohen Einkommen. Außerdem muss die Verrechnung des Kindergelds mit den Sozialleistungen bei Arbeitslosen abgeschaft werden, denn das Kindergeld ist eigentlich dafür gedacht Kinderarmut zu verhindern. Momentan tut es dies aber nicht.
Da es in Deutschland auch immer mehr Familien mit Kindern gibt, wo die Eltern nicht verheiratet sind, muss das Ehegattensplitting in ein Familiensplitting umgewandelt werden. Momentan profitieren nämlich vielfach verheiratete Paare ohne Kinder davon. Unverheiratete Paare mit Kindern gehen leer aus.
Allgemein muss der Staat aber weniger Geld für den Direkttransfer an Familien ausgeben, sondern für Investitionen in Betreuungsplätze, wa ssich auch für den Staat teilweise rentieren würde (im Schnitt fließen 48% der Kosten wieder an den Staat zurück). Außerdem besteht ein zusammenhang zwischen institutioneller Betreuung und der Fertilitätsrate. Staaten mit einer hohen institutionellen Betreuungsraten haben auch eine höhere Fertilitätsrate.
Als letztes muss aber auch der Arbeitsmarkt umgebaut werden. Er muss allgemein frauenfreundlicher werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. In Deutschland ist es leider immer noch so, dass nur eins von beidne geht. Also Karriere oder Kinder. Das ist nicht akzeptabel und es gibt auch die Möglichkeit beides miteinander in Einklang zu bringen. Die skandinavischen Staaten sind dafür ein gutes Beispiel.

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02.03.2013, 14:40
Beitrag: #5
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 14:28)Bunbury schrieb:  Eine moderne Familienpolitik sollte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen. Und zwar für Männer und Frauen.
Mit Vereinbarkeit ist dabei nicht unbedingt die Schaffung von Betreuungsplätzen gemeint, was in Deutschland offenbar für viele das einzige Mittel zu sein scheint, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.
Allein die Vorstellung, daß das zu einer vereinbarkeit von Familie und beruf führt, ist leider daneben- zumindest so, wie hierzulande die betreung meist gestrickt ist.
Stimmt. Kinderbetruung ist zwar wichtig, aber nicht das Allheilmittel.
Generell muss es zu einem Umdenken auf dem Arbeistmarkt kommen. Frauen sollten nicht mehr als Risiko angesehen werden, weil sie ja Schwanger werden könnten und Kinder nicht mehr nur als Kostenfaktor und Einkommenseinbuße, sondern als Investition in die Zukunft.
(02.03.2013 14:28)Bunbury schrieb:  Aus den Niederlanden kenne ich ein tolles Modell, das hierzlande auch Einzug halten könnte. Als die kleine Tochter von Bekannten zur Welt kam, blieb die Mutter drei Tage die Woche zu Hause, der Vater zwei Tage.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand- das Kind wächst mit beiden Elternteilen auf, die individuelle Betreuung ist gewährleistet. Beide Eltern bleiben im Beruf auf dem neusten Stand und können, sobald das Kind z.B. Betreuungseinrichtungen besucht, ihre Arbeitszeiten auch wieder aufstocken.
Ein solches Selbstverständnis (heute ist die Kleine 7 und beide Eltern arbeiten wieder zu 75 %) würde auch Schluss machen mit dem Problem, daß Jungen heute in einer fast männerfreien Welt aufwachsen, bis sie die Grundschule verlassen. ...
Stimmt. Ich glaube mal gelesen zu haben, dass es in Norwegen sogar Pflicht ist für beide Elternteile sich in die Elternezit zu teilen, wenn sie das volle Elterngeld haben wollen.

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02.03.2013, 14:42
Beitrag: #6
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 14:40)Annatar schrieb:  Stimmt. Ich glaube mal gelesen zu haben, dass es in Norwegen sogar Pflicht ist für beide Elternteile sich in die Elternezit zu teilen, wenn sie das volle Elterngeld haben wollen.
Gefunden:
Spiegel Online schrieb:Seit 1993 müssen Väter mehrere Wochen der Elternzeit nehmen - sonst verfällt der Anspruch auf das Geld. Mit Erfolg: 2008 verließen 90 Prozent der Väter ihr Büro für mehrere Wochen, um Windeln zu wechseln und Brei zu füttern.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ba...74349.html

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02.03.2013, 14:59
Beitrag: #7
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  So als erstes will ich mal meine Meinung zum besten geben. Big Grin

Meiner Meinung nach muss sich Deutschland endlich von dem Ideal einer Familie verabschieden, wo die Frau nur zu Hause ist oder maximal eine Zuverdienerrolle hat. Um das zu erreichen müssen aber Anreize geschaffen werden, dass Frauen wieder arbeiten gehen.

Es gibt durchaus genügend Anreize, um das sicherzustellen. So z.B. das 2008 formierte Scheidungsrecht- und Unterhaltsrecht. Da es de facto darauf hinausläuft, daß Frauen, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu erziehen, im Falle einer Scheidung dumm darstehen, ist das bereits ein großer Anreiz für Frauen, ihren Job nicht aufzugeben.

Ansonsten bin ich ehrlich gesagt der meinung, daß es nicht Sache des Staates ist, zu entscheiden, welches Familienmodell gefördert wird. Jeder muss das recht haben, sich selbst entscheiden zu können, ob man für die Kinder zu hause bleibt oder nicht. Ich bin überzeugt davon, daß, wenn es Arbeitsplatzangebote gibt, die eine wirkliche Vereinbarkeit von beruf und familie zulassen, die meisten Frauen von sich aus in den Job zurückkehren. Staub wischen ist auf Dauer nämlich nicht befriedigend...

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Dafür sollte die Beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenkasse für Partner abgeschaft werden.

Die Krankenversicherung gehört eh reformiert, aber grundsätzlich. Jemand, der selbstständig ist, aber nur 1000 € im Monat verdient, zahlt einen mindestbeitrag, den er sich nicht leisten kann. Ein Arbeitnehmer, der als Arbeitnehmer 600€ verdient, aber noch 300 € Mieteinnahmen und €200 Kapitaleinkünfte hat, zahlt dagegen nur einen Minibeitrag...
Die gesellschaftlichen Vorstellungen, die dem beitragsysytem der Krankenkassen entsprechen, sind längst überholt...

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Gleiches gilt für das Betreuungsgeld, die größte familienpolitische Idiotie der letzen 13 Jahre. Des Weiteren soltte Das Kindergeld nicht nur an die Anzahl der Kinder, sondern auch an das Einkommen der Eltern gekoppelt werden. Sprich Eltern mit geringem Einkommen bekommen mehr Kindergeld, als Eltern mit einem hohen Einkommen. Außerdem muss die Verrechnung des Kindergelds mit den Sozialleistungen bei Arbeitslosen abgeschaft werden, denn das Kindergeld ist eigentlich dafür gedacht Kinderarmut zu verhindern. Momentan tut es dies aber nicht.

Volle Zustimmung. Allerdings muss auch ein Stück weit sichergestellt werden, daß das Geld den Kindern auch zugute kommt.

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Da es in Deutschland auch immer mehr Familien mit Kindern gibt, wo die Eltern nicht verheiratet sind, muss das Ehegattensplitting in ein Familiensplitting umgewandelt werden. Momentan profitieren nämlich vielfach verheiratete Paare ohne Kinder davon. Unverheiratete Paare mit Kindern gehen leer aus.

Stimmt:

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Allgemein muss der Staat aber weniger Geld für den Direkttransfer an Familien ausgeben, sondern für Investitionen in Betreuungsplätze, wa ssich auch für den Staat teilweise rentieren würde (im Schnitt fließen 48% der Kosten wieder an den Staat zurück).

Nach meiner Erfahrung mit Betreuungseinrichtungen sehe ich das seh skeptisch. Es ist leider immer noch so, daß betreuungseinrichtungen eine kindgerechte Betreuung nicht sicherstellen. Oftmals handelt es sich um reine Aufbewahrungsstellen. Wenn man um 17.00 das Kind vom Hort abholt und dann noch die ganzen Hausaufgaben nachmachen muss, die es im Hort nicht machen musste, dann ist das eine Doppelbelastung, der keiner auf Dauer gewachsen ist und die defintiv nicht dazu führt, daß Familie und Beruf vereinbar sind.

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Als letztes muss aber auch der Arbeitsmarkt umgebaut werden. Er muss allgemein frauenfreundlicher werden und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. In Deutschland ist es leider immer noch so, dass nur eins von beidne geht. Also Karriere oder Kinder.

Das gilt aber leider auch für die Männer. Ein Mann, der um 18.00 Uhr zu hause sein will, um noch etwas von seinen Kindern zu haben, kommt auf der karriereleiter nicht weit. Und wenn er erst nach hause kommt, wenn die Kinder schon im bett liegen, dann ist er am Wochenende oft so geschlaucht, daß er dann auch nicht mehr der Superpapa sein kann.

"Familienfreundlichkeit" heißt letztendlich, Frauen und Männern zu ermöglichen, sowohl ihrem Job nachzugehen, als eben auch Zeit in und mit der Familie zu verbringen...

(02.03.2013 14:31)Annatar schrieb:  Die skandinavischen Staaten sind dafür ein gutes Beispiel.

Es nutzt nichts, darauf zu verweisen- die skandinavische Mentalität ist eine andere. Die allgemeinen Wert- und Moralvorstellungen sind andere, weswegen da einfach Dinge möglich sind, die hier nicht gehen. Man kann die Modelle anderer Länder leider nicht kopieren...

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02.03.2013, 15:24
Beitrag: #8
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Es gibt durchaus genügend Anreize, um das sicherzustellen. So z.B. das 2008 formierte Scheidungsrecht- und Unterhaltsrecht. Da es de facto darauf hinausläuft, daß Frauen, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu erziehen, im Falle einer Scheidung dumm darstehen, ist das bereits ein großer Anreiz für Frauen, ihren Job nicht aufzugeben.
Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm.
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Ansonsten bin ich ehrlich gesagt der meinung, daß es nicht Sache des Staates ist, zu entscheiden, welches Familienmodell gefördert wird. Jeder muss das recht haben, sich selbst entscheiden zu können, ob man für die Kinder zu hause bleibt oder nicht. Ich bin überzeugt davon, daß, wenn es Arbeitsplatzangebote gibt, die eine wirkliche Vereinbarkeit von beruf und familie zulassen, die meisten Frauen von sich aus in den Job zurückkehren. Staub wischen ist auf Dauer nämlich nicht befriedigend...
Stimmt, der Staat darf keinen zwinegn. Er muss aber auch seine Familienpolitik fokussieren und keine Gießkannenpolitik betreiben, wie es momentan der Fall ist.
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Die Krankenversicherung gehört eh reformiert, aber grundsätzlich. Jemand, der selbstständig ist, aber nur 1000 € im Monat verdient, zahlt einen mindestbeitrag, den er sich nicht leisten kann. Ein Arbeitnehmer, der als Arbeitnehmer 600€ verdient, aber noch 300 € Mieteinnahmen und €200 Kapitaleinkünfte hat, zahlt dagegen nur einen Minibeitrag...
Die gesellschaftlichen Vorstellungen, die dem beitragsysytem der Krankenkassen entsprechen, sind längst überholt...
Stimmt. Ich halte auch die Aufteilung in privat und gesetzlich für totalen Murks.
Wollen wir dazu vllt. einen neuen Thread aufmachen??
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Volle Zustimmung. Allerdings muss auch ein Stück weit sichergestellt werden, daß das Geld den Kindern auch zugute kommt.
Stimmt. Wie soll das aber verwirklich werden, ohne bestimmte gesellschaftliche Gruppen unter Generalverdacht zu stellen??
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Nach meiner Erfahrung mit Betreuungseinrichtungen sehe ich das seh skeptisch. Es ist leider immer noch so, daß betreuungseinrichtungen eine kindgerechte Betreuung nicht sicherstellen. Oftmals handelt es sich um reine Aufbewahrungsstellen. Wenn man um 17.00 das Kind vom Hort abholt und dann noch die ganzen Hausaufgaben nachmachen muss, die es im Hort nicht machen musste, dann ist das eine Doppelbelastung, der keiner auf Dauer gewachsen ist und die defintiv nicht dazu führt, daß Familie und Beruf vereinbar sind.
Natürlich darf das Geld dann nicht nur für Gebäude ausgegeben werden, sondern auch für Personal. Also für einen besseren Personalschlüssel und besser ausgebildetes Personal. Damit eben Dinge wie Hausaufgabenbetreuung gewährleistet werden.
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Das gilt aber leider auch für die Männer. Ein Mann, der um 18.00 Uhr zu hause sein will, um noch etwas von seinen Kindern zu haben, kommt auf der karriereleiter nicht weit. Und wenn er erst nach hause kommt, wenn die Kinder schon im bett liegen, dann ist er am Wochenende oft so geschlaucht, daß er dann auch nicht mehr der Superpapa sein kann.

"Familienfreundlichkeit" heißt letztendlich, Frauen und Männern zu ermöglichen, sowohl ihrem Job nachzugehen, als eben auch Zeit in und mit der Familie zu verbringen...
Stimmt, das hat ich vergessen.

(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Es nutzt nichts, darauf zu verweisen- die skandinavische Mentalität ist eine andere. Die allgemeinen Wert- und Moralvorstellungen sind andere, weswegen da einfach Dinge möglich sind, die hier nicht gehen. Man kann die Modelle anderer Länder leider nicht kopieren...
Ich finde schon, dass es was nutzt, auch wenn die skandinavische Mentalität eine andere ist. Bestimmte Dinge sind nämlich auch hier möglich (höherer Personalschlüssel für Betreuungseinrichtungen, Frauen-/Geschlechterquote etc.)

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02.03.2013, 16:54
Beitrag: #9
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 15:24)Annatar schrieb:  Stimmt, der Staat darf keinen zwinegn. Er muss aber auch seine Familienpolitik fokussieren und keine Gießkannenpolitik betreiben, wie es momentan der Fall ist.

Das Problem ist, daß die derzeitige Familienpolitik Stückwerk ist. Irgendwann wurden mal Grundzüge von Familienpolitik festgesetzt, die dem damaligen gesellschaftlichen Konsens ensprachen. Dann wurde hier mal ein bißchen was geändert, da mal ein bißchen was geändert, je nachdem, wer sich gerade wofür ins Zeug gelegt hat.
Unsere Familienpolitik entspricht in keinster Weise dem modernen Alltag, und ich denke nicht, daß es hier zu einer befriedigenden Lösung kommt, wenn da nicht grundsätzlich etwas neu formuliert wird.
Es kann z.B. auch keine Lösung gesellschaftlicher Probleme sein, alle Frauen zurück in den Job zu bekommen. Um nämlich mal dumm zu fragen- wie sollen denn z.B. Schülerbüchereien unterhalten werden, wenn die Mütter arbeiten gehen? Hier bei uns ist es so, daß all die ehrenamtlichen Tätigkeiten, die derzeit geleistet werden, kaum noch erbracht wreden können, weil hier ziemlich viele Mütter arbeiten.
Nur sind dann eben auch keine Mütter mehr da, die mit Kindern aus bildungsfernen Familien in der Schule das Lesen üben... Und wenn eine Mutter Vollzeit arbeiten geht, dann hat sie auch nicht auch noch groß Lust, einen Kuchen für den Fußballverein zu backen und dann beim Heimspiel des Filius zu verkaufen, damit genug Geld in die Mannschaftskasse kommt, um allen Kindern zu Weihnachten einen Trainingsanzug zu spendieren.
Ich bezweifle irgendwie, daß der Staat dafür Geld zur Verfügung stellen kann...

(02.03.2013 15:24)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Die Krankenversicherung gehört eh reformiert, aber grundsätzlich. Jemand, der selbstständig ist, aber nur 1000 € im Monat verdient, zahlt einen mindestbeitrag, den er sich nicht leisten kann. Ein Arbeitnehmer, der als Arbeitnehmer 600€ verdient, aber noch 300 € Mieteinnahmen und €200 Kapitaleinkünfte hat, zahlt dagegen nur einen Minibeitrag...
Die gesellschaftlichen Vorstellungen, die dem beitragsysytem der Krankenkassen entsprechen, sind längst überholt...
Stimmt. Ich halte auch die Aufteilung in privat und gesetzlich für totalen Murks.
Wollen wir dazu vllt. einen neuen Thread aufmachen??

Gerne- aber später. Sonst vertstricken wir uns zu sehr. Ich will ja schließlich auch noch an der Orkney- Reihe weiterschreiben...


(02.03.2013 15:24)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Volle Zustimmung. Allerdings muss auch ein Stück weit sichergestellt werden, daß das Geld den Kindern auch zugute kommt.
Stimmt. Wie soll das aber verwirklich werden, ohne bestimmte gesellschaftliche Gruppen unter Generalverdacht zu stellen??

Naja, es gehört z.B. bei der hiesigen integrierten Gesamtschule zum Konzept, daß die Klassenlehrer der Kinder die Familie einmal besuchen, um sich ein Bild von der häuslichen Situation zu machen- ganz egal, um welche kinder es sich handelt. Vielleicht könnte man an dem Punkt ansetzen. Denn wir sind uns doch wohl einig, daß es auch Wohlstands-verwahrloste Kinder gibt...

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02.03.2013, 17:05
Beitrag: #10
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 15:24)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Nach meiner Erfahrung mit Betreuungseinrichtungen sehe ich das seh skeptisch. Es ist leider immer noch so, daß betreuungseinrichtungen eine kindgerechte Betreuung nicht sicherstellen. Oftmals handelt es sich um reine Aufbewahrungsstellen. Wenn man um 17.00 das Kind vom Hort abholt und dann noch die ganzen Hausaufgaben nachmachen muss, die es im Hort nicht machen musste, dann ist das eine Doppelbelastung, der keiner auf Dauer gewachsen ist und die defintiv nicht dazu führt, daß Familie und Beruf vereinbar sind.
Natürlich darf das Geld dann nicht nur für Gebäude ausgegeben werden, sondern auch für Personal. Also für einen besseren Personalschlüssel und besser ausgebildetes Personal. Damit eben Dinge wie Hausaufgabenbetreuung gewährleistet werden.

Ich bezweifle, daß man genügend Geld bereitstellen kann, um zu gewährleisten, daß eine vernünftige Hausaufgabenbetreuung durchgeführt werden kann. Wieviele Leute willst du bezahlen? Woher willst du die betreuer nehmen?
Du mußt ja auch mal überlegen, woher das Personal für die Betreuung kommen soll. Die Schulbetreuung findet nach der Schule bis 17.00 Uhr statt. Das ist allenfalls für den leiter oder die Leiterin ein Vollzeitjob. Ansonsten kommt man als Erzieher in einer BEtreuungseinrichtung nicht auf eine 38,5 Stunden Woche. Und wer bitte soll denn da Teilzeit arbeiten? Üblicherweise sind es Mütter, die Teilzeit arbeiten. Aber nicht am Nachmittag in einer Schülerbetreuung...

Vor kurzem war ich auf einem Elternabend zum Thema G8/G9 wo seitens der G8 Befürworter vor allem ein Argument ins Feld geführt wurde- daß nur dank G8 gewährleistet werden kann, daß Mütter arbeiten gehen können. G9 ist so teuer, daß die Schule dann vermutlich auch die AG´s und die Schülerbetreuung nicht mehr anbieten kann. G9 bedeutet also letztendlich, daß die Kinder am Nachmittag wieder zu Hause vor der Tür stehen...

Und all diese Beispiele beweisen nur, daß wirklich alles Stückwerk ist und aß es immer nur ein Herumdoktoren am System ist...

(02.03.2013 15:24)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 14:59)Bunbury schrieb:  Es nutzt nichts, darauf zu verweisen- die skandinavische Mentalität ist eine andere. Die allgemeinen Wert- und Moralvorstellungen sind andere, weswegen da einfach Dinge möglich sind, die hier nicht gehen. Man kann die Modelle anderer Länder leider nicht kopieren...
Ich finde schon, dass es was nutzt, auch wenn die skandinavische Mentalität eine andere ist. Bestimmte Dinge sind nämlich auch hier möglich (höherer Personalschlüssel für Betreuungseinrichtungen, Frauen-/Geschlechterquote etc.)
Zwei Dinge wird es in Deutschland erst geben, wenn sich hier die Mentalität geändert hat- ein Tempolimit und eine Frauenquote...

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02.03.2013, 23:23
Beitrag: #11
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
Stimmt, Familienpolitik ist Stückwerk und pflegt ein Familienbild, dass es so einseitig schon seit mehr als 30 Jahren nicht mehr gibt.
Irgendein BRD-Gründervater hat mal sinngemäß gesagt, Kinder kriegen die Leute von alleine, da muß der Staat nichts fördern oder lenken.
Nach diesem 50er-Jahre-Strickmuster wird noch immer die Ehe als lebenslange Arbeitsgemeinschaft gefördert, obwohl sie nur noch teilweise dem Aufziehen von Kindern dient und wenn überhaupt, keinesfalls die ganze Zeit.
Das ganze Steuersystem müßte konsequent an Kindern und Jugendlichen in der Ausbildung ausgerichtet werden, nur diese benötigen Zeit und kosten Geld. Was erwachsene Menschen miteinander vereinbaren und was sie wieder rückgängig machen, ist nicht Sache des Staates.
Ich sehe aber wegen der derzeitigen demographischen Gesellschaftssituation wenig Chancen zu einer grundlegenden Änderung. Geredet wird darüber ja schon lange, außer Marginalien ist nicht viel passiert.
Vielleicht wäre es ein Ansatz, wenn jedes Kind ab Geburt eine Stimme bei Wahlen hätte, das würde etwas helfen, die zunehmende demographische Unwucht auszugleichen. Bis zum 16. oder 18. Lebensjahr könnten die Eltern das Stimmrecht stellvertretend für ihre Kinder ausüben. Eine Mutter mit 5 Kindern könnte somit 6 Stimmzettel ausfüllen.
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03.03.2013, 00:08
Beitrag: #12
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 16:54)Bunbury schrieb:  Das Problem ist, daß die derzeitige Familienpolitik Stückwerk ist. Irgendwann wurden mal Grundzüge von Familienpolitik festgesetzt, die dem damaligen gesellschaftlichen Konsens ensprachen. Dann wurde hier mal ein bißchen was geändert, da mal ein bißchen was geändert, je nachdem, wer sich gerade wofür ins Zeug gelegt hat.
Unsere Familienpolitik entspricht in keinster Weise dem modernen Alltag, und ich denke nicht, daß es hier zu einer befriedigenden Lösung kommt, wenn da nicht grundsätzlich etwas neu formuliert wird.
Es kann z.B. auch keine Lösung gesellschaftlicher Probleme sein, alle Frauen zurück in den Job zu bekommen. Um nämlich mal dumm zu fragen- wie sollen denn z.B. Schülerbüchereien unterhalten werden, wenn die Mütter arbeiten gehen? Hier bei uns ist es so, daß all die ehrenamtlichen Tätigkeiten, die derzeit geleistet werden, kaum noch erbracht wreden können, weil hier ziemlich viele Mütter arbeiten.
Nur sind dann eben auch keine Mütter mehr da, die mit Kindern aus bildungsfernen Familien in der Schule das Lesen üben... Und wenn eine Mutter Vollzeit arbeiten geht, dann hat sie auch nicht auch noch groß Lust, einen Kuchen für den Fußballverein zu backen und dann beim Heimspiel des Filius zu verkaufen, damit genug Geld in die Mannschaftskasse kommt, um allen Kindern zu Weihnachten einen Trainingsanzug zu spendieren.
Ich bezweifle irgendwie, daß der Staat dafür Geld zur Verfügung stellen kann...
Stimmt.
(02.03.2013 16:54)Bunbury schrieb:  Gerne- aber später. Sonst vertstricken wir uns zu sehr. Ich will ja schließlich auch noch an der Orkney- Reihe weiterschreiben...
Stimmt. Wir haben Zeit. So schnell läuft uns das Thema nicht weg. Big Grin
(02.03.2013 16:54)Bunbury schrieb:  Naja, es gehört z.B. bei der hiesigen integrierten Gesamtschule zum Konzept, daß die Klassenlehrer der Kinder die Familie einmal besuchen, um sich ein Bild von der häuslichen Situation zu machen- ganz egal, um welche kinder es sich handelt. Vielleicht könnte man an dem Punkt ansetzen. Denn wir sind uns doch wohl einig, daß es auch Wohlstands-verwahrloste Kinder gibt...
Stimmt und interessant, was die Gesamtschule bei dir so macht. Die Frage ist nur, woher willst du das Personal dafür nehmen??

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03.03.2013, 00:15
Beitrag: #13
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Ich bezweifle, daß man genügend Geld bereitstellen kann, um zu gewährleisten, daß eine vernünftige Hausaufgabenbetreuung durchgeführt werden kann. Wieviele Leute willst du bezahlen? Woher willst du die betreuer nehmen?
Das Geld könnte von den 200 Mrd. der Familienpolitik abgezweigt werden. Ich meine wenn man bestimmte Maßnahmen umstrukturiert oder ganz abschaft könnten schnell mehrere Mrd. Euro frei werden.
So viele Leute, wie benötigt werden. Die Betreuer könnte man entweder bei den Arbeitsloen suchen oder Fachkräfte aus dem Ausland anwerben.
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Du mußt ja auch mal überlegen, woher das Personal für die Betreuung kommen soll. Die Schulbetreuung findet nach der Schule bis 17.00 Uhr statt. Das ist allenfalls für den leiter oder die Leiterin ein Vollzeitjob. Ansonsten kommt man als Erzieher in einer BEtreuungseinrichtung nicht auf eine 38,5 Stunden Woche. Und wer bitte soll denn da Teilzeit arbeiten? Üblicherweise sind es Mütter, die Teilzeit arbeiten. Aber nicht am Nachmittag in einer Schülerbetreuung...
Oh doch, die Schülerbetreuung der hiesigen Grundschule wird fast nur von Müttern geführt. Das geht schon.
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Vor kurzem war ich auf einem Elternabend zum Thema G8/G9 wo seitens der G8 Befürworter vor allem ein Argument ins Feld geführt wurde- daß nur dank G8 gewährleistet werden kann, daß Mütter arbeiten gehen können. G9 ist so teuer, daß die Schule dann vermutlich auch die AG´s und die Schülerbetreuung nicht mehr anbieten kann. G9 bedeutet also letztendlich, daß die Kinder am Nachmittag wieder zu Hause vor der Tür stehen...
Die Logik dahinter vesteh ich nicht und finde ich ein bischen pervers.
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Und all diese Beispiele beweisen nur, daß wirklich alles Stückwerk ist und aß es immer nur ein Herumdoktoren am System ist...
Also müsste das Sytem grundlegend reformiert werden.
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Zwei Dinge wird es in Deutschland erst geben, wenn sich hier die Mentalität geändert hat- ein Tempolimit und eine Frauenquote...
Stimmt und vorher wird wahrscheinlich die erste farbige Lesbe Päpstin. Sad

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03.03.2013, 00:17
Beitrag: #14
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 23:23)Renegat schrieb:  Vielleicht wäre es ein Ansatz, wenn jedes Kind ab Geburt eine Stimme bei Wahlen hätte, das würde etwas helfen, die zunehmende demographische Unwucht auszugleichen. Bis zum 16. oder 18. Lebensjahr könnten die Eltern das Stimmrecht stellvertretend für ihre Kinder ausüben. Eine Mutter mit 5 Kindern könnte somit 6 Stimmzettel ausfüllen.
Find eich ehrlich gesagt nicht so toll, denn Demokratie heißt, meiner Meinung nach auch, dass jeder sein demokratisches Recht selber in die Hand nehmen darf. Was man vielleicht eher machen könnte wäre das Wahlalter abzusenken.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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03.03.2013, 00:25
Beitrag: #15
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(02.03.2013 23:23)Renegat schrieb:  Ich sehe aber wegen der derzeitigen demographischen Gesellschaftssituation wenig Chancen zu einer grundlegenden Änderung. Geredet wird darüber ja schon lange, außer Marginalien ist nicht viel passiert.

Stimmt, da hast du recht. Ich denke , eine echte Chance zur Veränderung müßte tatsächlich damit beginnen, Anreize für Väter zu schaffen, zumindest eine zeitlang zu Hause bleiben zu wollen.
Bei allen Modellen bleibt die Psychologie nämlich außen vor- und das spielt auch eine Rolle. Was für ein Frauenbild entwickelt ein Junge, der die ersten 10 Jahre seines Lebens fast ausschließlich dem Einfluss von Frauen ausgesetzt ist- und der Frauen vor allem als diejenigen erlebt, die ihm irgendwelche Dienste erweisen?
Von dem Aspekt aus war das Elterngrund der erste Anstoß zu einer gesellschaftlichen Änderung, bei der die Vätermonate aber eindeutig ausgebaut werden müssen.

(02.03.2013 23:23)Renegat schrieb:  Vielleicht wäre es ein Ansatz, wenn jedes Kind ab Geburt eine Stimme bei Wahlen hätte, das würde etwas helfen, die zunehmende demographische Unwucht auszugleichen. Bis zum 16. oder 18. Lebensjahr könnten die Eltern das Stimmrecht stellvertretend für ihre Kinder ausüben. Eine Mutter mit 5 Kindern könnte somit 6 Stimmzettel ausfüllen.

Das bekommst du nie durch. Schon gar nicht, wenn die Mutter den Stimmzettel ausfüllen darf. Ich habe das auch schon einmal durchdiskutiert, und bin auch unbedingt dafür, aber ich glaube, so weit sind wir in diesem Land noch lange nicht.
Aber alleine von der Schuldenproblematik her wäre es doch sehr fair- immerhin müssen unsere Kinder diese Schulden mal zurückzahlen- da sollten Eltern das Recht haben, darüber zu entscheiden, wofür die Schulden gemacht werden.

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03.03.2013, 00:48
Beitrag: #16
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(03.03.2013 00:25)Bunbury schrieb:  
(02.03.2013 23:23)Renegat schrieb:  [quote='Renegat' pid='21434' dateline='1362259412']Vielleicht wäre es ein Ansatz, wenn jedes Kind ab Geburt eine Stimme bei Wahlen hätte, das würde etwas helfen, die zunehmende demographische Unwucht auszugleichen. Bis zum 16. oder 18. Lebensjahr könnten die Eltern das Stimmrecht stellvertretend für ihre Kinder ausüben. Eine Mutter mit 5 Kindern könnte somit 6 Stimmzettel ausfüllen.

Das bekommst du nie durch. Schon gar nicht, wenn die Mutter den Stimmzettel ausfüllen darf. Ich habe das auch schon einmal durchdiskutiert, und bin auch unbedingt dafür, aber ich glaube, so weit sind wir in diesem Land noch lange nicht.
Aber alleine von der Schuldenproblematik her wäre es doch sehr fair- immerhin müssen unsere Kinder diese Schulden mal zurückzahlen- da sollten Eltern das Recht haben, darüber zu entscheiden, wofür die Schulden gemacht werden.
Wer den Stimmzettel ausfüllt, ist mir eigentlich egal, kann auch der Vater, die Tante oder die große Schwester sein. Schließlich kann auch jeder Alte, egal wie gut er noch beianander ist, sein Kreuzchen machen, mit Hilfe von Briefwahl und Wahltaxi.
Aber ich weiß natürlich, dass das Wunschdenken ist.
Es kommt hinzu, dass Kinder über die Gesellschaftsschichten nicht mehr gleichmäßig verteilt sind. Man sieht das ganz gut, wenn man die Kinderanzahl nach Stadtteilen anschaut.
Ein nicht unerheblicher Teil von Annatars 200 Mrd. machen die Witwen- und Witwerrenten aus. Man kann den Leuten, die vor Jahrzehnten noch das alte Modell der Hausfrauenehe lebten jetzt nicht plötzlich ihre Rente wegnehmen aber ein Rausschleichen aus dem System zugunsten eines mehr kinderaufzuchtbasierten wäre schon längst möglich gewesen.
Aber Geld ist nicht alles, noch viel wichtiger wäre ein Wertewechsel. Nur der kann nur von der jüngeren Generation ausgehen und die geraten immer mehr in eine überbeanspruchte Minderheitenposition.
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03.03.2013, 00:56
Beitrag: #17
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Ich bezweifle, daß man genügend Geld bereitstellen kann, um zu gewährleisten, daß eine vernünftige Hausaufgabenbetreuung durchgeführt werden kann. Wieviele Leute willst du bezahlen? Woher willst du die betreuer nehmen?
Das Geld könnte von den 200 Mrd. der Familienpolitik abgezweigt werden. Ich meine wenn man bestimmte Maßnahmen umstrukturiert oder ganz abschaft könnten schnell mehrere Mrd. Euro frei werden.
So viele Leute, wie benötigt werden. Die Betreuer könnte man entweder bei den Arbeitsloen suchen oder Fachkräfte aus dem Ausland anwerben.

Annatar, für diesen letzten Satz ziehe ich dir das Fell über die Ohren. Wink
Sorry, aber ich stecke doch mein Kind nicht in eine Betreuung, wo es von unqualifizierten Arbeitslosen betreut wird oder von im Ausland angeworbenen Fachkräften bei den Deutschhausaufgaben unterstützt wird. Wenn ich in Ruhe arbeiten gehen soll, dann muss ich wissen, daß mein Kind ordentlich betreut ist. Wenn ich dann abends die ganzen Hausaufgaben noch mal durchgehen muss, weil die spanische Fachkraft zwar pädagogoisch ausgebildet, aber leider nicht Herr der deutschen Grammatik ist, dann brauche ich das ganze nicht. Dann sitze ich abends nach einem anstrengenden Vollzeitjob zu Hause und mache das, was andere Mütter, die nicht arbeiten, in Ruhe am frühen Nachmittag tun.
Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich dann noch viel Kraft für Erziehung übrig habe.

Der Ausbau der Betreuungsplätze scheitert momentan nicht so sehr am Geld als am Personalmangel. Hier vor ort haben wir drei Kitas, die nicht alle gruppen aufmachen können, für die sie Platz hätten, weil sie zu wenig personal haben. Der Markt ist absolut leer. Mehr personal aufzutreiben geht zu lasten der Qualität der Betreuung- und damit sind wir wieder am Anfang. Wenn ich mein Kind betreuen lassen will, dann muss die Qualität der Betreuung stimmen.

Ich stimme dir zu, daß hier in der Vergangenheit viel versäumt wurde. Aber das ändert nichts daran, daß derzeit die betreuungsqulität nicht stimmt- und deswegen ganz andere Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingeschlagen werden müssen. Angefangen bei einer gewissen Felxibiltät seitens der Arbeitgeber über Home-Office Arbeitsplätze und dergleichen mehr bis hin zu der Erkenntnis, daß man gut ausgebildete Menschen nur dann bekommen kann, wenn Zeit dafür zur Verfügung steht.

(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Du mußt ja auch mal überlegen, woher das Personal für die Betreuung kommen soll. Die Schulbetreuung findet nach der Schule bis 17.00 Uhr statt. Das ist allenfalls für den leiter oder die Leiterin ein Vollzeitjob. Ansonsten kommt man als Erzieher in einer BEtreuungseinrichtung nicht auf eine 38,5 Stunden Woche. Und wer bitte soll denn da Teilzeit arbeiten? Üblicherweise sind es Mütter, die Teilzeit arbeiten. Aber nicht am Nachmittag in einer Schülerbetreuung...
Oh doch, die Schülerbetreuung der hiesigen Grundschule wird fast nur von Müttern geführt. Das geht schon.

Nein, tut es nicht. Ich habe auch ein Kind in dieser sogenannten "betreuten grundschule". Ja, es ist ganz schön, daß der Sohnemann nicht um 11.30 oder 12.30 auf der Matte steht, weil er in der Schule in die Betreuung kann.
Aber das ist keine qualifizierte Betreuung bis 17.00 Uhr. Das dürfen Mütter gar nicht leisten, die in der Betreuung oft auf 400,00 € Basis arbeiten.

(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Vor kurzem war ich auf einem Elternabend zum Thema G8/G9 wo seitens der G8 Befürworter vor allem ein Argument ins Feld geführt wurde- daß nur dank G8 gewährleistet werden kann, daß Mütter arbeiten gehen können. G9 ist so teuer, daß die Schule dann vermutlich auch die AG´s und die Schülerbetreuung nicht mehr anbieten kann. G9 bedeutet also letztendlich, daß die Kinder am Nachmittag wieder zu Hause vor der Tür stehen...
Die Logik dahinter vesteh ich nicht und finde ich ein bischen pervers.[/quote]

Die logik ist aber einleuchtend. Nehmen wir an, eine Schule nimmt 6 fünfte Klassen Jahr für Jahr auf. Bei G8 macht das in der Mittelstufe insgesamt 30 Klassen- bei G 9 sind es 36. Bei G8 sind weniger Räume für den Unterricht erforderlich, so daß die Schule Räumlichkeiten für die Betreuung und Ag´s zur Verfügung stellen kann.
Bei G9 sind diese Räume für den Untericht gebunden und stehen dann am Nachmittag leer... Rechne noch das Lehrergehalt dazu für ein Jahr mehr Unterricht- da kommt ein hübsches Sümmchen zustande. G9 ist defintiv teurer als G9.
Aber letztendlich zeigt es vor allem, was den Politikern die Bildung wert ist.

(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Und all diese Beispiele beweisen nur, daß wirklich alles Stückwerk ist und aß es immer nur ein Herumdoktoren am System ist...
Also müsste das Sytem grundlegend reformiert werden.

Richtig. Aber dazu fehlt es vor allem am Willen. Deutschland ist de facto ein extrem kinderfeindliches Land- und es ist die grundlegende Überzeugung fast aller, daß Kinder im Leben vor allem stören. (Sogar Eltern fühlen sich meistens von den Kindern anderer Eltern gestört). Immer noch spukt in den Köpfen herum, daß Kinder möglichst wenig auffallen sollen- und deswegen lautet ja auch das einzige, was den Politikern hierzulande zum Thema "Vereinbarkeit von Kind und Familie" einfällt, eben Betreuung. Kinder werden in eine eigens für sie konzipierte Einrichtung gegeben und so gewissermaßen aus dem alltäglichen Leben entfernt. Bestandteil des Lebens von Erwachsenen sind sie nicht und sollen sie auch nicht sein...

(03.03.2013 00:15)Annatar schrieb:  
(02.03.2013 17:05)Bunbury schrieb:  Zwei Dinge wird es in Deutschland erst geben, wenn sich hier die Mentalität geändert hat- ein Tempolimit und eine Frauenquote...
Stimmt und vorher wird wahrscheinlich die erste farbige Lesbe Päpstin. Sad
Big GrinBig Grin

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03.03.2013, 01:00
Beitrag: #18
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(03.03.2013 00:48)Renegat schrieb:  Aber Geld ist nicht alles, noch viel wichtiger wäre ein Wertewechsel. Nur der kann nur von der jüngeren Generation ausgehen und die geraten immer mehr in eine überbeanspruchte Minderheitenposition.

Stimmt, das ist das Huaptproblem. Eine Mehrheit entscheidet, daß eine Minderheit in der Zukunft schon für den Lebensstandard der derzeitigen Mehrheit aufzukommen hat- das klingt in letzter Konsequenz nicht sehr demokratisch...

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03.03.2013, 01:21
Beitrag: #19
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Annatar, für diesen letzten Satz ziehe ich dir das Fell über die Ohren. Wink
Ohne mein Fell frier ich aber. Außerdme hat es lange gedauert ein Reh mit so schönem Fell zu finden. Big Grin
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Sorry, aber ich stecke doch mein Kind nicht in eine Betreuung, wo es von unqualifizierten Arbeitslosen betreut wird oder von im Ausland angeworbenen Fachkräften bei den Deutschhausaufgaben unterstützt wird.
Wenn ich in Ruhe arbeiten gehen soll, dann muss ich wissen, daß mein Kind ordentlich betreut ist. Wenn ich dann abends die ganzen Hausaufgaben noch mal durchgehen muss, weil die spanische Fachkraft zwar pädagogoisch ausgebildet, aber leider nicht Herr der deutschen Grammatik ist, dann brauche ich das ganze nicht. Dann sitze ich abends nach einem anstrengenden Vollzeitjob zu Hause und mache das, was andere Mütter, die nicht arbeiten, in Ruhe am frühen Nachmittag tun.
Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich dann noch viel Kraft für Erziehung übrig habe.
Die Arbeitslosen müsste man natürlich vorher richtig und vernünftig vorbereiten und bei den ausländischen Fachkräften müsste man auf gute Deutschkenntnisse achten, wenn sie die Deutschhausaufgaben kontrollieren sollen.
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Der Ausbau der Betreuungsplätze scheitert momentan nicht so sehr am Geld als am Personalmangel. Hier vor ort haben wir drei Kitas, die nicht alle gruppen aufmachen können, für die sie Platz hätten, weil sie zu wenig personal haben. Der Markt ist absolut leer. Mehr personal aufzutreiben geht zu lasten der Qualität der Betreuung- und damit sind wir wieder am Anfang. Wenn ich mein Kind betreuen lassen will, dann muss die Qualität der Betreuung stimmen.
Ich weiß. Der Personalmangel hat aber auch etwa smit den Geld zu tun, denn Erzieher/innen werden verdammt schlecht bezahlt und die Anerkennung in der Gesellschaft ist auch niedrig (Die spielen ja nur). Ist doch klar, dass keiner den Job machen will.
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Ich stimme dir zu, daß hier in der Vergangenheit viel versäumt wurde. Aber das ändert nichts daran, daß derzeit die betreuungsqulität nicht stimmt- und deswegen ganz andere Wege zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingeschlagen werden müssen. Angefangen bei einer gewissen Felxibiltät seitens der Arbeitgeber über Home-Office Arbeitsplätze und dergleichen mehr bis hin zu der Erkenntnis, daß man gut ausgebildete Menschen nur dann bekommen kann, wenn Zeit dafür zur Verfügung steht.
Stimmt.
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Nein, tut es nicht. Ich habe auch ein Kind in dieser sogenannten "betreuten grundschule". Ja, es ist ganz schön, daß der Sohnemann nicht um 11.30 oder 12.30 auf der Matte steht, weil er in der Schule in die Betreuung kann.
Aber das ist keine qualifizierte Betreuung bis 17.00 Uhr. Das dürfen Mütter gar nicht leisten, die in der Betreuung oft auf 400,00 € Basis arbeiten.
Okay. Lässt sich daran denn nichts ändern??
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Die logik ist aber einleuchtend. Nehmen wir an, eine Schule nimmt 6 fünfte Klassen Jahr für Jahr auf. Bei G8 macht das in der Mittelstufe insgesamt 30 Klassen- bei G 9 sind es 36. Bei G8 sind weniger Räume für den Unterricht erforderlich, so daß die Schule Räumlichkeiten für die Betreuung und Ag´s zur Verfügung stellen kann.
Bei G9 sind diese Räume für den Untericht gebunden und stehen dann am Nachmittag leer... Rechne noch das Lehrergehalt dazu für ein Jahr mehr Unterricht- da kommt ein hübsches Sümmchen zustande. G9 ist defintiv teurer als G9.
Aber letztendlich zeigt es vor allem, was den Politikern die Bildung wert ist.
Nämlich nichts. Es ist schon traurig, wie die Politiker mit der Bildung umgehen. Sad
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  Richtig. Aber dazu fehlt es vor allem am Willen. Deutschland ist de facto ein extrem kinderfeindliches Land- und es ist die grundlegende Überzeugung fast aller, daß Kinder im Leben vor allem stören. (Sogar Eltern fühlen sich meistens von den Kindern anderer Eltern gestört). Immer noch spukt in den Köpfen herum, daß Kinder möglichst wenig auffallen sollen- und deswegen lautet ja auch das einzige, was den Politikern hierzulande zum Thema "Vereinbarkeit von Kind und Familie" einfällt, eben Betreuung. Kinder werden in eine eigens für sie konzipierte Einrichtung gegeben und so gewissermaßen aus dem alltäglichen Leben entfernt. Bestandteil des Lebens von Erwachsenen sind sie nicht und sollen sie auch nicht sein...
Stimmt. Daran wird sich aber erst was ändern, wenn sich die ganze Mentälität ändert, was ziemlich unwahrscheinlich ist.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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03.03.2013, 05:25
Beitrag: #20
RE: Deutsche Familienpolitik - Die 200 Mrd. Lüge
(03.03.2013 00:56)Bunbury schrieb:  [...] Deutschland ist de facto ein extrem kinderfeindliches Land- und es ist die grundlegende Überzeugung fast aller, daß Kinder im Leben vor allem stören. (Sogar Eltern fühlen sich meistens von den Kindern anderer Eltern gestört). Immer noch spukt in den Köpfen herum, daß Kinder möglichst wenig auffallen sollen- und deswegen lautet ja auch das einzige, was den Politikern hierzulande zum Thema "Vereinbarkeit von Kind und Familie" einfällt, eben Betreuung. Kinder werden in eine eigens für sie konzipierte Einrichtung gegeben und so gewissermaßen aus dem alltäglichen Leben entfernt. Bestandteil des Lebens von Erwachsenen sind sie nicht und sollen sie auch nicht sein...

Genau das ist m.E. die Hauptursache des demographischen Desasters.

MfG, Titus Feuerfuchs
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