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Kaukasus - Geschichte:
10.12.2013, 13:55
Beitrag: #21
Korrektur:
(08.12.2013 12:41)WDPG schrieb:  Eigentlich logisch würde ja auch eine Namensherkunft von Giorgi dem Strahlenden, immerhin einer der größten Herrscherpersönlichkeiten die über Georgien geherrscht haben und auch jener Herrscher unter dem die Blütezeit des Großreichs erst so richtig begonnen hat.

Bin gerade drauf gekommen das ich hier absoluten Blödsinn gepostet habe,
habe irgendwie Giorgi den Strahlenden und David den Erbauer verwechselt. David der Erbauer war es ja der die Blütezeit (wie in meinem Posting beschrieben) eingeleitet hat. Zu Giorgi dem Strahlenden komme ich beim nächsten Posting, er ist auch eine sehr interessante Herrscherpersönlichkeit, aber natürlich auf keinen Fall der Namensgeber, denn da hier Georgien schon längst so und hatte seine Blütezeit schon hinter sich.
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14.12.2013, 21:56
Beitrag: #22
Georgien im Mittelalter II – Zeitalter der Mongolen:
(08.12.2013 00:19)WDPG schrieb:  Nun aber wieder zurück zu Georgien selbst. Auf Tamara folgte ihr Sohn Giorgi IV unter ihm erreicht das Königreich seine größte Ausdehnung, doch unter ihm tauchte auch ein neuer Feind auf, die Mongolen.

Fortsetzung folgt………….

Giorgi IV verstarb überraschend, sein Sohn war noch minderjährig, aus diesem Grund folgte ihm seine Tochter Rusudan auf den Thron. Bevor es zum Kampf mit den Mongolen kam musste sich Rusudan zahlreichen anderen Bedrohungen widmen. Diese waren meist Folgen des Vordringens der Mongolen. Die erste dieser Bedrohungen waren die Kiptschenken, die von den Monglen aus ihren Lebensräumen verdrängt worden waren. Schon bald danach kam eine weitere noch größere Bedrohung auf Georgien zu, die von Dschalal Al-Din, dem Erbe des Choresm-Reichs. Das einst mächtige Reich von Choresm war durch die Mongolen zerstört worden. Die Söhne von Schah Muhammed II (Herrscher des Choresm-Reichs, der von den Mongolen besiegt wurde) versuchten ihr Erbe zu retten. Einer von ihnen war Dschelal ad-din, er führte mehrere Kriege gegen die Mongolen und versuchte das reiche Georgien zu erobern um seine Kriege finanzieren zu können. Zwischen den Truppen von Dschelal ad-din und Georgien kam es zu einer langen Serie von Kämpfen die, die Kräfte des georgischen Königreichs aufzerrten. Die Gefahr durch Dschelal ad-din endete erst nach dessen ermordung im Jahr 1231. Für Georgien bedeutete die Zeit zwischen 1231 und 1236 eine Zeit des Friedens (Kleinkriege zu Eroberung von armenischen Gebiet wurden aber geführt).
1235 griffen die Mongolen Georgien an. Georgiens Kraft war noch durch den Kampf mit Dschelal ad-din geschwächt und so fiel es den Mongolen wohl nicht allzu schwer Ost- und Südgeorgien zu besetzen.
Westgeorgien blieb von den Mongolen unabhängig. Nun begann ein Teilungsprozess, dieser wurde gefördert durch die Aufspalltung der Herrscherdynastie in mehrere Linien (die von Rusudan im Westen und die von ihrem kleinen Bruder in den von den Mongolen besetzten Gebiete), außerdem stieg der Einfluss der Mongolen auf das Gebiet weiter an.

Eine Geschichte die, die Macht der Mongolen über Georgien beweist ist die von Dimitri II den Selbstaufopferer (ca 1260-1289). Trotz des Drucks der Mongolen gelang es Ost und Süd-Georgien in seiner Regierungszeit wieder halbwegs Wohlstand zu bekommen. Doch die Mongolen dürften davon nicht besonders begeistert gewesen sein. Dimitri II wurde des Abfalls von den Mongolen verdächtigt. Aus diesem Grund bedrohten die Mongolen Georgien, um das Land vor erneuter Zerstörung zu bewahren lieferte sich Dimitri den Mongolen aus. Im Lager des Ill-Khans wurde er schließlich nach grausamer Folter enthauptet (deshalb auch sein Beiname). Diese Geschichte zeigt wie mächtig die Mongolen (des Ill-Khanates) vor allem in den Gebieten des Ostens und Südostens waren. Außerdem versuchten sie auch die Gebiete des Westens unter Kontrolle bzw. unter ihren Einfluss zu bringen.

In der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts gelang es Georgi V, auch der Strahlende genannt, wieder ganz Georgien unter sich zu vereinigen. Es war die Zeit in der die Macht der Illchane bereits allgemein im Schwinden war. Tribut bezahlte man aber noch an diese.

Fortsetzung folgt………
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14.12.2013, 23:45
Beitrag: #23
RE: Kaukasus - Geschichte:
Falls sich jemand wundert warum die Postings (Posts) der Serie plötzlich Farbe bekommen haben: Hatte letztens folgende Überlegung, freue mich sehr über Kommentare und Fragen zur Serie. Aber möchte man sich als Außenstehender so eine Serie durchlesen hat man das Problem das man oft erst suchen muss welche Posts dazu gehören, deshalb der Lösungsansatz die Serie hier farbig zu machen (soll aber auf keinen Fall Fragende abschrecken oder Kommentare schlechter stellen, sondern lediglich die Serie für Außenstehende leichter lesbar machen).
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17.12.2013, 15:11
Beitrag: #24
Georgien im Mittelalter III - von Giorgi V bis Alexander I:
(14.12.2013 21:56)WDPG schrieb:  In der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts gelang es Georgi V, auch der Strahlende genannt, wieder ganz Georgien unter sich zu vereinigen. Es war die Zeit in der die Macht der Illchane bereits allgemein im Schwinden war. Tribut bezahlte man aber noch an diese.

Fortsetzung folgt………[/color]

Eigentlich, so könnte man denken, wären jetzt wo Georgien wiedervereint worden ist und der Druck durch die Illkhane nachließ, die Vorraussetzungen für einen Wiederaufstieg zur regionalen Großmacht gegeben gewesen.
Doch soweit kam es nicht, dafür gab es mehrere Faktoren. Die Goldene Horde nützte die Schwäche des Illkhanats um unter Zanibek Khan in die Kaukasusregion einzufallen, die Pest wütete auch in Georgien und das Land wurde in die Nachfolgekämpfe um das Illkhanat hineingezogen. Letzteres bewirkte zwar eine enorme Senkung des Tributs den man an die Illkhane bezahlen musste, brachte aber mit sich das unter David IX (dem Sohn und Nachfolger Giorgis V) sogar Tiflis für einige Zeit lang von einer im Illkhanat einflussreichen Familie besetzt wurde.
Schließlich gelang es Timur Lenk die Nachfolge der Illkhane anzutreten und auch weitere Züge mit Erfolg durchzuführen, was eine hohe Bedrohung für Georgien darstellte. Dieses verbündete sich mit dem Herrscher der Goldenen Horde Toktamisch gegen Timur. Dieser nahm Rache, er belagerte Tiflis mit Erfolg. Die Stadt wurde geplündert und König Bagrat V (der auf David IX gefolgt war) wurde gefangen genommen. Bargrat V wurde jedoch wieder frei gelassen und leistete bald auch Widerstand gegen Timur, dieser führte mehrere Feldzüge gegen Georgien, bis Bagrats Sohn Giorgi VII mit ihm im Jahr 1403 Frieden schloss. Timurs Plünderungszüge hatten meist verheerende Wirkung, so auch im Kaukasusgebiet das dadurch sogar langfristig geschwächt wurde.
Als nach Timur Lenk sein Reich zu zerfallen begann, erlebten Turkmenenvölker wie das der Schwarzen Hammeln ihren Aufstieg. Diesen versuchte sich Giorgis VII Bruder und Nachfolger Konstantin mit Hilfe von Verbündeten aus der Region entgegenzustellen, doch er wurde in einer Schlacht besiegt und geriet in Gefangenschaft. In dieser wurde er später hingerichtet.

Auf ihn folgte sein Sohn Alexander I. Auch ihm machten die Turkmenen zu schaffen, dennoch konnte er einige Erfolge erzielen (etwa gegen lokale Adelige die rebellierten), außerdem versuchte er die Wirtschaft des Landes wieder in Gang zu bringen. Seine 3 Söhne erhob er zu Co-Herrschern die jeweils ein Gebiet zur Verwaltung bekamen, dies war eine Maßnahme um den immer mächtiger werdenden Adel unter Kontrolle zu halten. Langfristig führte sie jedoch zu Teilung von Georgien.

Fortsetzung folgt……….
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05.01.2014, 16:46
Beitrag: #25
Nach Alexander I: Zerfall in mehrer Fürstentümer und wieder mal von 2 Seiten bedroht:
(17.12.2013 15:11)WDPG schrieb:  Auf ihn folgte sein Sohn Alexander I. Auch ihm machten die Turkmenen zu schaffen, dennoch konnte er einige Erfolge erzielen (etwa gegen lokale Adelige die rebellierten), außerdem versuchte er die Wirtschaft des Landes wieder in Gang zu bringen. Seine 3 Söhne erhob er zu Co-Herrschern die jeweils ein Gebiet zur Verwaltung bekamen, dies war eine Maßnahme um den immer mächtiger werdenden Adel unter Kontrolle zu halten. Langfristig führte sie jedoch zu Teilung von Georgien.

Fortsetzung folgt……….[/color]


Nachdem Alexander I abgedankt war folgte ihm sein Sohn Wachtang IV, dieser hatte mit mehreren Gegnern zu kämpfen, den Schwarzen Hammeln und dem Adel der immer wieder versuchte Gebiete von Georgien zu lösen. Neben Wachtang IV reagierten noch seine Brüder als Co-Herrscher die, die ihnen (von Alexander I) zugeteilten Gebiete regierten. Auf ihn folgte Georg VIII, ein Bruder Wachtangs IV.

In dieser Zeit war Georgien auch von weltgeschichtlichen Ereignissen betroffen, im Jahr 1453 wurde Konstantinopel von den Osmanen erobert, der Zugang nach Europa war damit erschwert. Auch wenn Georgien bereits dabei war in mehrere Teile zu zerfallen (darauf werde ich später noch zurückkommen) wurde es von manchen als potentieller Verbündeter gegen die Osmanen gesehen. Der Westen hoffte auf die Unterstützung im Falle eines (weiteren) Kreuzzugs gegen die Osmanen und auch das Kaiserreich von Trapezunt hoffte auf Hilfe aus Georgien (genauer genommen war es Minigrelien das Truppenunterstützung zusagte, allerdings in komplett unrealistischer Höhe). Kein Wunder das georgische Könighaus der Bargratiden hatte bis zuletzt mit den Komnenen (Herrscherdynastie in Trapezunt) und mit dem Haus Palaiologos (Herrscher von Byzanz) verwandtschaftliche Beziehungen. Doch als Trapezunt schließlich angegriffen wurde, war das Bündnis bei dem auch Hilfe aus Georgien zustande kommen hätte sollen ohne Wirkung. Das kleine Kaiserreich in Nordostanatolien fiel an die Osmanen die nun direkt ans Gebiet von Georgien angrenzten.

Das Reich von Georgien war wie bereits erwähnt mittlerweile am Zerfallen, Georg VIII war massiven Machtkämpfen der verschiedenen Linien seiner Familie ausgesetzt, diese Kämpfe hatten bereits nach Alexander I begonnen wurden nun aber immer heftiger und führten schließlich zur Spaltung in mehrere Teile.

Insgesamt so kann man sagen spalteten sich die Bargratiden in 3 Linie, eine regierte von Tiflis aus über Kartli, eine Herrschte über Imeretien und eine über Kachetien. Daneben existierten jedoch noch eine Reihe von Kleinfürstentümern darunter das erwähnte Mingrelien, Samzche (das schon zuvor immer wieder versuchte von Georgien loszukommen), Gurgien und Abchasien.

Die Lage für das Gebiet von Georgien wurde jedoch nicht nur dadurch problematisch, auch der Druck von außen stieg. Wie so oft in der Geschichte geriet man bald wieder in einen 2 Frontenkrieg. Das die Osmanen in bedrohliche Nähe rückten habe ich bereits erwähnt, aus dem Osten kam mit den Safawiden auch wieder eine starke persische Bedrohung auf. Beide Großreiche kämpften immer wieder um ihren Einfluss auf die Kaukasusregion. Beide Mächte bezogen Sklaven aus dem Raum Georgien und beide Mächte versuchten auch die verschiedenen Kleinfürstentümer gegeneinander auszuspielen, was wohl nicht allzu schwer war.

Es gab durchaus auch Bestrebungen eine starke Macht in Georgien aufzubauen, etwa durch Simon von Kartli, diese waren jedoch erfolglos. Um sich gegen die beiden umliegenden Großmächte zu wehren nahm man Kontakt zu einer aufstrebenden Macht im Norden auf, Russland………..

Fortsetzung folgt.................
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10.01.2014, 13:54
Beitrag: #26
Vom zwei zum Dreifrontenkrieg und zur Eingliederung ins Russische Kaiserreich:
(05.01.2014 16:46)WDPG schrieb:  Es gab durchaus auch Bestrebungen eine starke Macht in Georgien aufzubauen, etwa durch Simon von Kartli, diese waren jedoch erfolglos. Um sich gegen die beiden umliegenden Großmächte zu wehren nahm man Kontakt zu einer aufstrebenden Macht im Norden auf, Russland………..

Fortsetzung folgt.................[/color]

Doch noch war es in der Region zu schwach vertreten um es ernsthaft mit den Osmanen und den Persern aufzunehmen.
Erst Anfang des 18. Jahrhunderts begann Russland in die Machtkämpfe um Georgien wirklich aktiv einzugreifen. Nun waren es schon 3 Mächte die an Georgien interessiert waren. Im frühen 18. Jahrhundert dürfte Persien die bestimmende Großmacht in Georgien gewesen sein. Immerhin ernannten sie Wachtang VI (1675-1735) zum König. Dieser agierte zunehmend selbstständig, führte zahlreiche Reformen durch und wandte sich immer mehr dem Westen und Russland zu. Außerdem versuchte er von der Oberherrschaft der Perser wegzukommen, dabei setzte er auf die Hilfe Russlands. Dieses wurde jedoch nicht aktiv. Wachtang VI wurde aus Tiflis vertrieben, konnte es zwar später mit Hilfe der Osmanen zurückerobern, wurde dann aber von diesen fallengelassen und musste nach Russland auswandern.
Kurze Zeit später wurden die Osmanen zur bestimmenden Macht im Kaukasus. In Persien herrschte in dieser Zeit eine unsichere politisch Lage, was auch die Osmanen nutzen um einen Krieg gegen diese zu bestreiten, im Zuge dieses Krieges gelang es auch die Oberherrschaft über Georgien zu gewinnen. Doch diese dauerte nicht lange. Im Jahr 1733 gelang es den Fürsten Georgiens die Osmanen in ihre Schranken zu weißen. Doch die Misserfolge der Perser (unter den letzten Safawiden) gegen die Osmanen, hatten auch für den Kaukasus schwerwiegende Folgen. Nadir Shah übernahm nun endgültig die Macht über Persien. Er agierte in etlichen Gegenden aggressiv, so auch im Kaukasus. Im Jahr 1735 eroberten die Perser Tiflis (eigentlich erstaunlich wie oft die Stadt im Laufe ihrer Geschichte erobert wurde) und wurden nun wieder zur Bestimmenden Macht in der Region. Nadir Shah führte ein strenges Regime in der Region, die extrem hohe Zahlungen und Heerfolge leisten musste und dafür auch noch geplündert wurde. Eine Fluchtwelle zu den Osmanen begann, aber auch Widerstand begann sich zu bilden. Genauer genommen von Teimuras II, der Fürst über Kartlien und Kachetien war (Georgien war nach wie vor in mehrer Fürstentümer gespalten, manche Fürsten etwa der oben genannte Wachtang VI herrschten jedoch über mehrer Fürstentümer, konnte deshalb behaupten Herren über Georgien zu sein). Ein neuer Krieg zeichnete sich ab, doch Nadir Schah wurde im Jahr 1747 ermordet, seine Nachfolger hatten andere Probleme, die Macht Persiens in der Region ließ nach.
Der Sohn von Teimuras II Irakli II versuchte noch einmal Georgien zu neuem Glanz zu verhelfen. Er war der Herrscher wie sein Vater der Herrscher von Kachetien und Kartlien und dehnte seine Macht weiter aus. Ganz Georgien unter seine Kontrolle zu bringen gelang ihm aber nicht. In Westgeorgien herrschte König Salomon und auch andere Teile Georgiens waren Unabhängig.
Irakli II holte Gelehrte, Händler und Offiziere aus Westeuropa um sein Land zu modernisieren. Außenpolitisch war Russland sein engster Verbündeter. Zusammen mit Russland führte man erfolgreich Krieg gegen die Osmanen, was aber für Georgien ohne Folgen blieb. Auch die Perser unter Aga Mohammed Khan griffen schon bald wieder an. Wieder einmal wurde Tiflis verwüstet, doch mit der Hilfe von Russland gelang es die Persergefahr abzuwehren. Diese Hilfe hatte natürlich ihren Preis, der Einfluss Russlands stieg.

Als Irakli II 1797 starb folge ihm sein Sohn Giorgi XII auf den Thron. Unter seiner Regierungszeit kam es zu Kämpfen zwischen Russen und Persern. Giorgi XII soll erwogen haben die Perser als Gegengewicht zu Russland zu nutzen, wogegen Russland (scheinbar zumindest bei Giorgi XII) erfolgreich intervenierte. Die Perser unterstützten nun einen Verwandten von Giorgi, doch sie wurden von den Russen geschlagen. Als die Gefahr durch die Perser nicht gebannt war, kam von Giorgi XII der Vorschlag Georgien in Russland einzugliedern – das Königreich sollte jedoch erhalten bleiben. Warum er diesen Vorschlag machte ist eine interessante Frage. Vermutlich stand er unter starken russischen Einfluss. Russland war in dieser Zeit auch an anderen Fronten stark beschäftigt, die Persergefahr dürfte hoch gewesen sein und so brauchte man ein starkes Argument um mit Truppenhilfe Georgien (oder besser gesagt die Teile die Giorgi XII beherrschte) vor den Persern zu schützen. So zumindest meine Erklärung für diesen Schritt.
Russland schickte schließlich jedoch nicht nur Truppen, sondern gliederte das Land der Bagratidendynastie ein und entmachtete diese.


Schon bald begannen auch die restlichen Gebiete Gergiens langsam aber sicher an Russland zu fallen:

-1810 eroberte man Imeretien,
-1828 wurde Gurien russisch,
-1857 fiel Mingrelien unter russische Herrschaft,
-zwischen 1857 und 1859 wurde Swanetien annektiert (eine Teil fiel auch schon etwas früher nämlich 1846 an Russland),
-und 1864 fiel auch das Fürstentum Abchasien an die Russen.

Nun war ganz Georgien in russischer Hand.
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10.01.2014, 23:22
Beitrag: #27
RE: Kaukasus - Geschichte:
Es ist immer wieder interessant, weniger bekannte Landesgeschichte zu lesen.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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18.01.2014, 00:51
Beitrag: #28
Die Letzten Komnenen und Georgien:
(05.01.2014 16:46)WDPG schrieb:  und auch das Kaiserreich von Trapezunt hoffte auf Hilfe aus Georgien (genauer genommen war es Mingrelien das Truppenunterstützung zusagte, allerdings in komplett unrealistischer Höhe). Kein Wunder das georgische Könighaus der Bargratiden hatte bis zuletzt mit den Komnenen (Herrscherdynastie in Trapezunt) und mit dem Haus Palaiologos (Herrscher von Byzanz) verwandtschaftliche Beziehungen.

Habe nochmals nachgelesen, der Kaiser des kleinen Kaiserreichs von Trapezunt setzten hier ihre Hoffnungen nicht nur auf Mingrelien sondern auch aufs Georgische Herrscherhaus direkt. Der letzte Komnenenkaiser (David) war der Schwiegervater des Königs von Georgien. Auch auf Hilfe aus Abchasien hatte man gehofft.
Gekommen ist sie (nicht nur von dieser Gegend) nicht, als Mehmed II heranrückte um die Stadt, die bis dahin extrem schwer zu erobern war, einzunehmen.
Doch auch ganz am Ende der Geschichte der Komnenen spielte Georgien eine Rolle. Hierhin floh einer der letzten Überlebenden der Dynastie. Er könnte auch Nachkommen gehabt haben, doch die Dynastie verschwand in der Bedeutungslosigkeit.
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09.02.2019, 12:38
Beitrag: #29
RE: Kaukasus - Geschichte:
Hier gibt es neue Erkenntnisse zur Interaktionszone Kaukasus an dessen Nordrand

https://www.archaeologie-online.de/nachr...asus-4204/

aus dem link
Zitat: Die technischen Innovationen des 4. Jahrtausend v. Chr. zirkulierten in einem Netzwerk, in dem Menschen wie Ideen ausgetauscht wurden – und dies nicht nur in eine Richtung.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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