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Italien, die Mutter des Welthandels
17.12.2013, 16:21
Beitrag: #1
Italien, die Mutter des Welthandels
Nun wundert sich vielleicht der eine oder andere.

Aber: Die kaufmännische "Doppelte Buchführung" mit ihrem Schlußstein Bilanz, (ital. Waage)
der gesamte Fachwortschatz im kaufmännischen Bereich stammt aus dem italienischen.
Skonti, Boni, Konto, usw. usf.
Dort entstanden im Spätmittelalter als die italienischen Handelsstädte den Welthandel beherrschten.

Über die "Doppelte Buchführung" hat sich unter anderm Goethe geäußert:

Zitat:„Welche Vorteile gewährt die doppelte Buchführung dem Kaufmanne! Sie ist eine der schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes und ein jeder guter Haushalter sollte sie in seiner Wirtschaft einführen.“ Goethe in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, 1. Buch, 10. Kapitel

und es ist tatsächlich so, dass sie heute weltweit genau wie einst im Venedig der großen Dogen, lange vor Casanova zur Anwendung kommt.
Ohne nennenswerte Änderungen.

Das kaufmännische & ist vermutlich das älteste Kürzel überhaupt, entstanden in der Spätantike in den römischen Kanzleien.

Das Bankhaus "Monte dei Paschi di Siena" ist im 15. Jahrhundert in Siena gegründet worden, damit das älteste noch existierende Bankhaus, und heute eine der größten Banken Italiens.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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01.01.2014, 20:27
Beitrag: #2
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Die Mutter des Welthandels? Handel gab es schon lange vor den italienischen Stadtstaaten man denke an die Seidenstraße, Bernsteinstraße und andere Fernhandelswege.


Aber wie du richtig erwähnt hast: Vieles was bis heute im täglichen Wirtschaftswesen gebräuchlich ist, kommt von den Italienern. Verwundern tut mich das im großen und ganzen nicht wirklich. Alleine schon die Lage Italiens (man kann sagen in der Mitte des Mittelmeeres ist ein Grund für seine handelstechnische Bedeutung), aber natürlich auch ein Grund für dessen Abstieg später (man lag zu weit weg vom Atlantik). Auch heute gibt es noch durchaus erfolgreiche Italienische Unternehmen und Marken, sowie erfolgreiche Regionen. Auch wenn der Staat Italien zugegeben Finanziell nicht so besonders gut dasteht.
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02.01.2014, 12:20
Beitrag: #3
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Die italienischen Kaufleute aus Genua, Pisa, Amalfi, Venedig waren die ersten im mittelalterlichen Europa, die sowas wie ein weltweites Handelsnetz aufbauten, das ist richtig. Zu der Zeit gab es aber auch schon andere weltumspannende Handelsnetze (was die jeweils bekannte Welt anging selbstverständlich), etwa das der Byzantiner oder der Chinesen.

Eine "Mutter" des Welthandels müsste die erste gewesen sein, die überhaupt einen Welthandel auf die Beine brachte. Das waren im Bereich der "Alten Welt" m.W. die Assyrer und Phönizier, nach dem "Neuanfang" der Antike die Griechen und Römer. Deren Handelsnetze verschwanden nie so richtig, sodass die Italiener letzten Endes auf römischen Grundlagen aufbauten.

VG
Christian
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02.01.2014, 21:29
Beitrag: #4
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Da habt ihr aber lange gebraucht, bis euch mein "provokatorischer" Titel aufgeschreckt hat.

Nun, Debitoren und Kreditoren, die Doppelte Buchführung, die Skonti die der Kaufmann in Anspruch nimmt. Die Kontokorrentbuchführung, das Girokonto...

Der Kaufmann im Im- und Export lebt in den italienischen Begriffen.

Aber weil die Doppelte Buchführung zugegebenermaßen keinen hohen Spasskoefizenten hat, meinte ich im Titel reinhauen zu müssen.

Nur, widerlegt habt ihr mich nicht.
Den Versuch habt ihr gemacht, OK, aber so richtig gelungen ist es nicht,
so arg viele Begriffe gibt es nicht, die der Kaufmann benutzt, die nicht auf das Italienische zurückgehen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.01.2014, 21:58
Beitrag: #5
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(02.01.2014 21:29)Suebe schrieb:  Den Versuch habt ihr gemacht, OK, aber so richtig gelungen ist es nicht,
so arg viele Begriffe gibt es nicht, die der Kaufmann benutzt, die nicht auf das Italienische zurückgehen.
Weil die Italiener diejenigen waren, die zuletzt den Welthandel entscheidend beeinflussten. Spanier, Holländer, Engländer nutzten die Kenntnisse und Errungenschaften der Italiener. Das heißt, sie waren die letzten, die den (europäischen) Welthandel entscheidend beeinflussten. Aber das heißt auch, sie waren nicht die ersten!

VG
Christian
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04.01.2014, 00:01
Beitrag: #6
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(02.01.2014 21:29)Suebe schrieb:  Da habt ihr aber lange gebraucht, bis euch mein "provokatorischer" Titel aufgeschreckt hat.

...

Nur, widerlegt habt ihr mich nicht.
Den Versuch habt ihr gemacht, OK, aber so richtig gelungen ist es nicht,
so arg viele Begriffe gibt es nicht, die der Kaufmann benutzt, die nicht auf das Italienische zurückgehen.

"provokatorisch" - provozierend oder provokant ...? so, wie du es möchtest.

es mag durchaus sein, dass jede Menge moderner kaufmännischer Begriffe italienischsprachige Wurzeln haben,

was natürlich nicht heißt, dass das, was sich dahinter verbirgt, auch dort "erfunden" wurde. Die Betonung liegt dabei auf Begriff.
Chris hat nicht zu unrecht auf die Phönizer und alten Griechen oder das nachfolgende Römische Imperium verwiesen, welches eben nicht nur ein staatlich und militärisch monolithes Gebilde repräsentierte, sondern auch ein Handelsimperium. Die Verweise auf die Chinesen oder das riesige Netz jüdischer Händler, relativieren deine - wie auch immer zu untertitelnde - Themenüberschrift um ein weiteres Mal ...


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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04.01.2014, 09:43
Beitrag: #7
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 00:01)Avicenna schrieb:  
(02.01.2014 21:29)Suebe schrieb:  Da habt ihr aber lange gebraucht, bis euch mein "provokatorischer" Titel aufgeschreckt hat.

...

Nur, widerlegt habt ihr mich nicht.
Den Versuch habt ihr gemacht, OK, aber so richtig gelungen ist es nicht,
so arg viele Begriffe gibt es nicht, die der Kaufmann benutzt, die nicht auf das Italienische zurückgehen.

"provokatorisch" - provozierend oder provokant ...? so, wie du es möchtest.

es mag durchaus sein, dass jede Menge moderner kaufmännischer Begriffe italienischsprachige Wurzeln haben,

was natürlich nicht heißt, dass das, was sich dahinter verbirgt, auch dort "erfunden" wurde. Die Betonung liegt dabei auf Begriff.
Chris hat nicht zu unrecht auf die Phönizer und alten Griechen oder das nachfolgende Römische Imperium verwiesen, welches eben nicht nur ein staatlich und militärisch monolithes Gebilde repräsentierte, sondern auch ein Handelsimperium. Die Verweise auf die Chinesen oder das riesige Netz jüdischer Händler, relativieren deine - wie auch immer zu untertitelnde - Themenüberschrift um ein weiteres Mal ...


Dann halt provokant.... Devil

Leute, ihr redet doch von etwas ganz anderem.
"Gehandelt" in seiner achaischen Form wurde doch schon immer.
Was passierte, als sich ein Neandertaler und ein HSS begegneten?
Die haben sich doch nicht das Hirn eingeschlagen, höchstens versehentlich, die haben gedealt!
Gib mir deine Schneeschuhe, kriegst 10 von meinen Pfeilen!
Das ist aber die archaische Art des Handels!

Der heutige Welthandel basiert auf einer Geld- und Kreditwirtschaft.
Auf Debitoren und Kreditoren!
Und dieser hat sich in der beginnenden Renaissance in Italien entwickelt, wie der Kaufmann in Venedig 1350 seine Geschäftsfälle verbucht hat, macht das der Kaufmann des Jahres 2014 in Toronto nicht anders.

Der Welthandel wie wir ihn heute kennen und praktizieren ist da. im Italien der beginnenden Renaissance, entstanden, er hat sich in seiner Abwicklung seit dort nicht mehr verändert!
Verfeinert klar, aber nicht mehr verändert!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.01.2014, 11:02
Beitrag: #8
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 09:43)Suebe schrieb:  Leute, ihr redet doch von etwas ganz anderem.(...)

Der heutige Welthandel basiert auf einer Geld- und Kreditwirtschaft.
Auf Debitoren und Kreditoren!
Und dieser hat sich in der beginnenden Renaissance in Italien entwickelt,

Das stimmt allerdings. Laut Wiki stammt der erste bekannte Wechsel moderner Art 1250 in Genua auf, aber schon 1139 hat das Zweite Laterankonzil ein Zinsverbot erlassen, Schuldverschreibungen waren also schon damals verbreitet. Ebenfalls laut Wiki stellten schon die alten Römer Wechsel aus, das waren aber andere Wechsel als die, die wir heute kennen, keine Schuldverschreibungen also.
So gesehen hat Suebe recht. Allerdings meine ich zu glauben, dass die Chinesen und die Altassyrer noch (viel) früher solche Arten von Wechseln kannten.
Damit haben die Italiener zwar nicht den Handel über Länder- und Kontentgrenzen hinaus erfunden, aber die Grundlagen des modernen Welthandels.
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04.01.2014, 12:14
Beitrag: #9
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 11:02)913Chris schrieb:  
(04.01.2014 09:43)Suebe schrieb:  Leute, ihr redet doch von etwas ganz anderem.(...)

Der heutige Welthandel basiert auf einer Geld- und Kreditwirtschaft.
Auf Debitoren und Kreditoren!
Und dieser hat sich in der beginnenden Renaissance in Italien entwickelt,

Das stimmt allerdings. Laut Wiki stammt der erste bekannte Wechsel moderner Art 1250 in Genua auf, aber schon 1139 hat das Zweite Laterankonzil ein Zinsverbot erlassen, Schuldverschreibungen waren also schon damals verbreitet. Ebenfalls laut Wiki stellten schon die alten Römer Wechsel aus, das waren aber andere Wechsel als die, die wir heute kennen, keine Schuldverschreibungen also.
So gesehen hat Suebe recht. Allerdings meine ich zu glauben, dass die Chinesen und die Altassyrer noch (viel) früher solche Arten von Wechseln kannten.
Damit haben die Italiener zwar nicht den Handel über Länder- und Kontentgrenzen hinaus erfunden, aber die Grundlagen des modernen Welthandels.


Alles hat irgendwo Vorläufer.
Siehe Linsengericht gegen Erstgeburtsrecht.

Das kpl. System ist aber zdZ entstanden, res. zusammengewachsen, bis zur Doppelten Buchführung!
Es hat sich sehr schnell ausgebreitet zB in die Handelsstädte Oberdeutschlands.
Auch bei den Hansen entstand fast zeitgleich mit Italien sehr ähnliches aber unter der Gesichtspunkt, dass die Masse der Begriffe bis zum Bankrott (banca rotta) aus dem italienischen kommen, kann man Italien das Primat wohl zuerkennen.

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04.01.2014, 14:08
Beitrag: #10
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 09:43)Suebe schrieb:  Leute, ihr redet doch von etwas ganz anderem.

Nein, wir reden von nichts anderem, aber vielleicht aneinander vorbei.

Zumindest beziehen wir uns auf deine eingebrachte Thematik:
- Italien, die Mutter des Welthandels,

und wenn du das so behauptest bzw. in den Raum stellst, dann musst du damit rechnen, dass versucht wird zu zeigen, dass diese Aussage u.U. nicht zutreffend ist.
Genau das wurde in den Beiträgen auch getan, mit dem klaren Ergebnis, dass deine Aussage falsch bzw. nur zum Teil zutreffend ist.
Da hilft es auch nichts, wenn du zusammenfassend erklärst - Der heutige Welthandel basiert auf einer Geld- und Kreditwirtschaft. Das ist doch unstrittig und wird nicht bezweifelt,

nur dass die, rund um den Handel genutzten Praktiken, in z.T. vorantiken Gesellschaften ihren Ursprung haben und sich im zeitlichen Verlauf weiterentwickelten und die Basis legten für das, was du wahrscheinlich eigentlich meinst - eine Systematisierung und Standardisierung von diesbezüglichen Praktiken und Begriffen.

Das war der Sache sicher förderlich und hat die entsprechenden Vorgänge und Notationen transparenter und unkomplizierter gemacht - das ja, natürlich - berechtigt aber nicht zu deiner obigen Aussage.

Es wird schnell irgendwas gesagt, geschrieben oder pauschal behauptet ... was nicht unbedingt einer Grundwahrheit entbehrt, aber ohne eine einigermaßen korrekte Formulierung und die entsprechenden näheren Erklärungen einfach nicht korrekt ist und stimmt.
z.B.
- Leibnitz hat die Dualzahlen erfunden (weil wir es gerade hatten)
- Columbus hat Amerika entdeckt
- Zucker ist ungesund
- genetische Übereinstimmung von 98% zwischen Neanderthaler und modernem Mensch
- Deutschland ist Schuld am Ersten Weltkrieg etc.

(04.01.2014 12:14)Suebe schrieb:  Auch bei den Hansen entstand fast zeitgleich mit Italien sehr ähnliches aber unter der Gesichtspunkt, dass die Masse der Begriffe bis zum Bankrott (banca rotta) aus dem italienischen kommen, kann man Italien das Primat wohl zuerkennen.

yes, kann man durchaus und zu recht - die heute übliche Begriffswelt betreffend - was aber nicht bedeutet, dass man deiner Aussage zustimmen kann, Italien sei die Mutter des Welthandels ...


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
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04.01.2014, 14:20
Beitrag: #11
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(02.01.2014 12:20)913Chris schrieb:  Die italienischen Kaufleute aus Genua, Pisa, Amalfi, Venedig waren die ersten im mittelalterlichen Europa, die sowas wie ein weltweites Handelsnetz aufbauten, das ist richtig. Zu der Zeit gab es aber auch schon andere weltumspannende Handelsnetze (was die jeweils bekannte Welt anging selbstverständlich), etwa das der Byzantiner oder der Chinesen.

Wobei man sagen muss das ja Byzanz eigentlich auch zu Europa zählt. Hatten nicht die Wikinger auch zeitweise ein relativ weit gespanntes Handelsnetz?

Wie gesagt möchte das eigentlich ja auch nicht in Frage stellen. Mutter des Welthandels ist vielleicht zu viel gesagt, aber auch nur vielleicht wie schon erwähnt, vieles aus dem Welthandel von heute kommt von damals und es gab kaum (keine?) Staaten vor den italienischen Stadtstaaten die dem Handel solche Bedeutung gegeben haben (auch Byzanz nicht) wie die erwähnten.
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04.01.2014, 14:22
Beitrag: #12
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(02.01.2014 21:29)Suebe schrieb:  Da habt ihr aber lange gebraucht, bis euch mein "provokatorischer" Titel aufgeschreckt hat.

Nun, Debitoren und Kreditoren, die Doppelte Buchführung, die Skonti die der Kaufmann in Anspruch nimmt. Die Kontokorrentbuchführung, das Girokonto...
....

Wie gesagt die Überschrift ist etwas provokannt, vielleicht sogar (bewusst) etwas zu hoch gegriffen, aber wirklich zu widerlegen ist auch nicht meine Absicht, da du im Grund recht hast.
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04.01.2014, 14:30
Beitrag: #13
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 14:08)Avicenna schrieb:  Es wird schnell irgendwas gesagt, geschrieben oder pauschal behauptet ... was nicht unbedingt einer Grundwahrheit entbehrt, aber ohne eine einigermaßen korrekte Formulierung und die entsprechenden näheren Erklärungen einfach nicht korrekt ist und stimmt.
z.B........

Du hast mit dieser Behauptung absolut recht.

Aber unterstellen würde ich das Suebe absolut nicht, im Gegenteil so ein aufrüttelnder Diskussionswürdiger Titel belebt das 3. Lebendige Forum - was ich absolut gut finde.

Gesamt würde ich das so sehen: Mutter des Welthandels ist vielleicht übertrieben, aber für den Handel extremst von Bedeutung waren die italienischen Stadtstaaten sicherlich, teilweise auch noch für den heutigen Handel bzw. das heutige Wirtschaftswesen.
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04.01.2014, 15:02
Beitrag: #14
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 14:30)WDPG schrieb:  Aber unterstellen würde ich das Suebe absolut nicht, im Gegenteil so ein aufrüttelnder Diskussionswürdiger Titel belebt das 3. Lebendige Forum - was ich absolut gut finde.

...und da gebe ich DIR absolut recht.Big Grin


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04.01.2014, 19:15
Beitrag: #15
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Jetzt seit mal zufrieden.
Ich schreibe hier einen "Provokativen 3nd-Titel" weil ich eine Diskussion auslösen will, und ihr bemerkt in 2 Wochen = 13 Tage überhaupt nicht.

Mein Schluss: er war viel zu wenig provokativ.

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04.01.2014, 20:41
Beitrag: #16
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Big Grin Big Grin Big Grin

VG
Christian
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04.01.2014, 20:56
Beitrag: #17
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 19:15)Suebe schrieb:  Jetzt seit mal zufrieden.
Ich schreibe hier einen "Provokativen 3nd-Titel" weil ich eine Diskussion auslösen will, und ihr bemerkt in 2 Wochen = 13 Tage überhaupt nicht.

Mein Schluss: er war viel zu wenig provokativ.

Jetzt krieg dich mal wieder ein. Es kann ja nicht jedes Thema gleich zum Bestseller3D werden.
Auf den ersten Blick erschien es zumindest mir - naja, etwas profan - weil, eigentlich mehr oder weniger bekannt ist, dass solche Begriffe wie Skonti, Boni, Konto, Giro auf auf das Italien des ausgehenden Mittelalters zurückgehen.

Aber du hast ja gesehen wie schnell man dabei auf angrenzende Themen zu sprechen kommen kann. Hier z.B. den Zins, die Geldwirtschaft, Bilanzierungsmethoden bei den Sumerern, Assyrern, Ägyptern, Griechen, Juden, Römern bis hin zu den Indern oder alten Chinesen und welche Rolle dabei u.a. die Erfindung und Einführung von Schrift- u. Zahlensystemen spielten.
Welche Zusammenhänge gab es dabei zu den schon angesprochenen italienischen Handelsmetropolen Genua, Pisa, Venedig, Florenz - den großen italienischen Familien und der Verquickung von Reichtum, Einfluß und Macht.
Also, ich empfinde das als sehr interessant - nur leider können wir diese Themen nur ansatzweise diskutieren, da es den meisten von uns an der Stelle, an Zeit und Spezialwissen mangelt, was aber erstmal unerheblich ist, solange wir unseren Horizont trotzdem erweitern können und die ganze Sache Spaß macht.

Von daher ist es gut und wichtig, dass immer wieder Themen kreiert oder Fragen aufgeworfen werden, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht für einen Diskussionshype taugen und eine gewisse Anlaufzeit oder einen Anschubbeitrag brauchen um letztlich doch zu entflammen.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
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Eduard F. Mörike (1804-1875)
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05.01.2014, 12:27
Beitrag: #18
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
(04.01.2014 19:15)Suebe schrieb:  Jetzt seit mal zufrieden.
Ich schreibe hier einen "Provokativen 3nd-Titel" weil ich eine Diskussion auslösen will, und ihr bemerkt in 2 Wochen = 13 Tage überhaupt nicht.

Mein Schluss: er war viel zu wenig provokativ.

Lag wohl auch an den Feiertagen, zumindest bei mir wars so das ich schon längst was dazu schreiben wollte, aber ich wollte mir noch überlegen was ich genau schreibe, hatte aber aufgrund der Feiertage nicht wirklich Zeit dafür.
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07.01.2014, 16:15
Beitrag: #19
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Zurück zum Thema.

Es ist mit dem Welthandel, mit der Geldwirtschaft wie mit der Industriellen Revolution.
Es gibt zu allem Vorbilder,
1700 gab es in England nixchts, was es woanders nicht auch gegeben hätte. Bei der Landwirtschaft waren die Holländer weiter, im Bergbau die Deutschen usw. usf.
Aber die Engländer haben alles zusammengefasst und damit die Industrielle Revolution ausgelöst.

Und so ist das mit Italien und dem Welthandel.
Nur ging das natürlich viel schneller. Die "Genuesen" brauchten ja Handelspartner und waren deshlab interessiert, dass die Systeme übernommen wurden.

Die Briten waren an irgendwelchen Übernahmen überhauopt nicht interessiert. Deshalb ging das 100 Jahre länger.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.01.2014, 00:50
Beitrag: #20
RE: Italien, die Mutter des Welthandels
Das ganze scheint mir doch eine sehr euro-renaissance-zentrierte Diskussion zu sein.
Die Italiener haben zwar die Geldwirtschaft und den Handel im Spätmittelalter und der Renaissance in Europa geprägt und waren als Zwischenhändler zwischen Europa und dem Orient erfolgreich,aber als Welthandelsmächte würde ich sie nicht bezeichnen
Handelssysteme,die Kontinente und große Reiche mieinander verbanden gab es sowohl neben als auch bereits vor den Italienern.
Die Hanse im Nordeuropäischen Raum und die süddeutschen und französischen Kaufleutein Mitteleuropa nahmen ebenfalls diese Rolle ein- Leute wie Jacques Coeur ,die Fugger oder die Welser waren zu ihrer Zeit politisch einflussreicher als Genua oder Venedigdie
Das Finanzsystem der Templerbank nahm vieles vorweg,was im italienischen Finanzgewerbe erst hundert Jahre später kam,z.B. den Wechsel und das Disagio.
Die Radhaniten verfügten vom 8. bis ins 11. Jahrhundert über Handelsbeziehungen von Europa über die islamische Welt bis nach Indien und China. In ihrer Nachfolge waren die Chasaren ähnlich erfolgreich .
Byzanz war lange die Drehscheibe des Handels zwischen Orient und Okzident -Venedig war hier nur der Sekundärmarkt
Die Waräger hatten ein Handelssystem von Island und vom Nordkap bis Bagdad und Innerasien,indische Händler von Afrika und Arabien bis China.
Dagegen waren die norditalienischen Handelskontakte,die sich im wesentlichen auf die Vermitlung zwischen Mittelmeerraum und Levante einerseits und Mitteleuropa andererseis beschränken,eher provinziell.
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