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Historisches aus der Vorderpfalz
27.04.2014, 20:56
Beitrag: #1
Historisches aus der Vorderpfalz
In diesem Thread ist Platz für allerlei Begebenheiten und Geschichten aus meiner Heimat, der Vorderpfalz. Diese heißt übrigens nicht Ostpfalz, obwohl die Region in der anderen Ecke der Pfalz Westpfalz heißt und nicht Hinterpfalz.

[Bild: 193px-Teilbereiche_der_Pfalz.png]
(Creative Commons Lizenz, Quelle: Wikimedia Commons)

In diesem Bereich könnte ich vor euch vielleicht noch einen Wissensvorsprung haben Tongue Big Grin

Also, mal schauen, wann ich auf etwas interessantes stoße!

VG
Der Maxdorfer

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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01.05.2014, 13:08
Beitrag: #2
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Jetzt weiß ich auch, wo Maxdorf liegt. Aber durchgefahren bin ich da sicher schon oft.
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11.05.2014, 16:19
Beitrag: #3
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Und nicht nur das,wir wissen auch ,daß es den pfalzbayrischen König Maximilian Josef zum Namenspatron hatte und daher eine relativ junge Ortsgründung des frühen 19.Jahrhunderts ist, die ersten Siedler aber Ägypter gewesen sein müssen ,weil dort eine Pyramide steht .
Und wir wissen,daß die dortige Gemüsehalle eine magische Anziehungskraft auf amerikanische Flugzeuge ausübt.
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11.05.2014, 21:16
Beitrag: #4
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
(11.05.2014 16:19)zaphodB. schrieb:  Und nicht nur das,wir wissen auch ,daß es den pfalzbayrischen König Maximilian Josef zum Namenspatron hatte und daher eine relativ junge Ortsgründung des frühen 19.Jahrhunderts ist, die ersten Siedler aber Ägypter gewesen sein müssen ,weil dort eine Pyramide steht .
Und wir wissen,daß die dortige Gemüsehalle eine magische Anziehungskraft auf amerikanische Flugzeuge ausübt.

Erstaunlich, was ihr so alles wisst Big Grin

An dieser Stelle ein Selbstzitat:

Dieser König Max ist euch und mir allgegenwärtig. Denn wie man aus dem zitierten Beitrag entnehmen kann, war er Pfalzgraf bei Rhein [Nachträgliche Anmerkung: Zu dieser Zeit war er nicht Pfalzgraf bei Rhein, sondern die Pfalz gehörte ganz regulär zu Bayern].

Zu seinem dortigen Herrschaftsgebiet zählte auch ein kleiner Holzhof. Er stand an der Stelle, wo ein Floßbach, auf dem Holz nach Bad Dürkheim, einer nahen Stadt, geflößert (ich hoffe, das konjugiert man so) wurde, eine Straße von besagtem Bad Dürkheim zum Rhein hin kreuzte. Erbaut worden war dieser Holzhof zwischen 1736 und 1750. So genau weiß man das nicht.

Dieser Holzhof gehörte zur Gemeinde Lambsheim. Auf dem umliegenden Gebiet siedelten ab 1816 einige Familie aus diesem Ort. Schon nach drei Jahren war diese Ansiedlung auf 227 Einwohner angewachsen.

Es gehörte sich, dass daraus bald etwas geregeltes wurde, denn ein Weiler war das Gebiet lange nicht mehr. Also erhielt es die Unabhängigkeit.
Am 6. Mai 1819 wurde daraus ein eigener Ort, benannt nach dem Landesherrn, besagtem König Maximilian Joseph von Bayern, dem König Max, mit dem schönen Namen "Maxdorf".

Leider verlor der Ort 1865 seine Unabhängigkeit und wurde zu Lambsheim gesteckt. Viele Male versuchten die Bewohner, sie wiederzugewinnen. Es gelang erst 1952.
Und sechzig Jahre später machte ein Jugendlicher aus diesem Ort, der sich mit diesem ein bisschen identifizierte und sich Nutzerbild und -Name entlieh, das Internet, besonders das Forum-Geschichte.at unsicher.

Die Vergangenheit als Holzhof lebt im Ortswappen fort, wo ihr einen Baumstamm findet. Genau wie der gute alte König Max, dessen blau-weißes Landesmuster auch ins Wappen fand.

P. S.:
Die Oberpfalz hat ihren Namen aus dieser Zeit, als sie den selben Herren hatte wie die Pfalz.


Von hier

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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13.05.2014, 17:57
Beitrag: #5
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
(11.05.2014 21:16)Maxdorfer schrieb:  P. S.:
Die Oberpfalz hat ihren Namen aus dieser Zeit, als sie den selben Herren hatte wie die Pfalz. [/i][/size]

Naja, als "Obere Pfalz" wird sie schon seit dem 14.Jh. bezeichnet - auch damals (nach 1328) herrschten in Heidelberg und in Amberg die pfälzischen Wittelsbacher. Aber "Oberpfalz" heißt das Gebiet tatsächlich erst seit 1799, als Obere Pfalz, Pfalz-Sulzbach und die Landgrafschaft Leuchtenberg in einem der neuen bayerischen Provinzen/Regierungsbezirke vereinigt wurden.

VG
Christian
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13.05.2014, 20:14
Beitrag: #6
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Zitat:sondern die Pfalz gehörte ganz regulär zu Bayern

Na lass das mal keinen echten Pälzer hören, weil wie wir alle wissen,
gehörte Bayern nach dem Aussterben der bayrischen Wittelsbacher 1777 zur Pfalz und niicht umgekehrt -deshalb Pfalz-Bayern (!)
Und wenn es nach dem guten Kurfürsten Karl IV Theodor gegangen wäre, hätte er es am liebsten im Tausch gegen Vorderösterreich oder die österreichischen Niederlande an die Habsburger verscherbelt. Leider wurde nix draus (schuld daran war der böse alte Fritz von Preußen) und Karl IV Theodor mußte vom schönen Mannheim ins ungeliebte München umziehen , wo er sich 1784 auch noch mit den Illuminaten rumschlagen und bayuwarischen Schlendriean und Korruption in Verwaltung und Militär bekämpfen mußte. Außerdem zwang man ihn auf dem Nockherberg bayrisches Bier zu trinken und dorten eine gewisse Tradition zu begründen.1788 war er es leid und verlegte im Streit mit dem Münchner Rat die Residenz wieder nach Mannheim.
Dann kam leider die französische Revolution , den Kufürsten trieb es ins Exil nach München und die Pfalz ging verloren.
Sein Nachfolger war übrigens jener Maximilian I. Maria Michael Johann Baptist Franz de Paula Joseph Kaspar Ignatius Nepomuk von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler, der wo Maxdorf gründete.

Ihr könnt also von Glück sagen,daß Euer Ort nicht Kasparhausen, oder Nepomukdorf heißt. Big GrinBig Grin
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13.05.2014, 20:28
Beitrag: #7
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
(13.05.2014 20:14)zaphodB. schrieb:  
Zitat:sondern die Pfalz gehörte ganz regulär zu Bayern

Na lass das mal keinen echten Pälzer hören, weil wie wir alle wissen,
gehörte Bayern nach dem Aussterben der bayrischen Wittelsbacher 1777 zur Pfalz und niicht umgekehrt -deshalb Pfalz-Bayern (!)
Und wenn es nach dem guten Kurfürsten Karl IV Theodor gegangen wäre, hätte er es am liebsten im Tausch gegen Vorderösterreich oder die österreichischen Niederlande an die Habsburger verscherbelt. Leider wurde nix draus (schuld daran war der böse alte Fritz von Preußen) und Karl IV Theodor mußte vom schönen Mannheim ins ungeliebte München umziehen , wo er sich 1784 auch noch mit den Illuminaten rumschlagen und bayuwarischen Schlendriean und Korruption in Verwaltung und Militär bekämpfen mußte. Außerdem zwang man ihn auf dem Nockherberg bayrisches Bier zu trinken und dorten eine gewisse Tradition zu begründen.1788 war er es leid und verlegte im Streit mit dem Münchner Rat die Residenz wieder nach Mannheim.
Dann kam leider die französische Revolution , den Kufürsten trieb es ins Exil nach München und die Pfalz ging verloren.
Sein Nachfolger war übrigens jener Maximilian I. Maria Michael Johann Baptist Franz de Paula Joseph Kaspar Ignatius Nepomuk von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler, der wo Maxdorf gründete.

Ihr könnt also von Glück sagen,daß Euer Ort nicht Kasparhausen, oder Nepomukdorf heißt. Big GrinBig Grin


Vielleicht interessiert in diesem Zusammenhang dieser 3nd

http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...isch+wurde

den ich mal im Schweiße meines Angesichts hier verfasste

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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13.05.2014, 20:38
Beitrag: #8
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Scön,daß Du auf diesen thread verweist, dort hatte ich doch auch Hochgeistiges zu Thema abgesondert Big Grin

Aber die Geschichte der Region wurde eigentlich erst ab dem 18. Jahrhundert im wesentlichen von den Kurpfälzern bestimmt.
Die waren zwar auch vorher immer ein entscheidender Machtfaktor, aber daneben gab es als Rivalen Pfalz-Zweibrücken, die Bistümer Worms und Speyer und hinter denen stand oft Kurmainz, ferner die Grafen von Leiningen und die mit ihnen versippten Rhein-,Wild- und Rauhgrafen sowie die Saarbrücker Grafen , die Sponheimer Grafen , die Blieskastel-Lützelsteiner und die Hanau-Lichtenberger.

Und im Hochmittelalter waren es die Konradiner-Salier, die Emichonen und die Walramiden,die neben den Fürstbischöfen die regionale Politik bestimmten.
,
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14.05.2014, 07:49
Beitrag: #9
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
(13.05.2014 20:38)zaphodB. schrieb:  Scön,daß Du auf diesen thread verweist, dort hatte ich doch auch Hochgeistiges zu Thema abgesondert Big Grin

Aber die Geschichte der Region wurde eigentlich erst ab dem 18. Jahrhundert im wesentlichen von den Kurpfälzern bestimmt.
Die waren zwar auch vorher immer ein entscheidender Machtfaktor, aber daneben gab es als Rivalen Pfalz-Zweibrücken, die Bistümer Worms und Speyer und hinter denen stand oft Kurmainz, ferner die Grafen von Leiningen und die mit ihnen versippten Rhein-,Wild- und Rauhgrafen sowie die Saarbrücker Grafen , die Sponheimer Grafen , die Blieskastel-Lützelsteiner und die Hanau-Lichtenberger.

Und im Hochmittelalter waren es die Konradiner-Salier, die Emichonen und die Walramiden,die neben den Fürstbischöfen die regionale Politik bestimmten.
,


Die Vielschichtigkeit des alten Reiches.
Faszinierend.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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27.05.2014, 14:08
Beitrag: #10
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Ich bin seit langem ein Fan der Vorderpfalz mit dem Lieblingsort Weisenheim am Berg. Landschaftlich und klimatisch gibt es in Deutschland nichts vergleichbares (Wein!!!). Wenn man die Vorderpfalz liebt, liebt man auch die waldreiche und bergige Hinterpfalz.
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31.05.2014, 13:24
Beitrag: #11
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Jetzt hat es leider allen die Sprache verschlagen. Schade. Zur Geschichte der Vorderpfalz kann ich nichts beitragen was nicht allgemein schon bekannt ist. Maxdorfer weiß bestimmt mehr.

Halt, etwas ist erwähnenswert. Richard Löwenherz saß nicht nur auf dem Dürnstein in der Wachau, sondern danach auch als Gefangener Kaiser Heinrich VI. auf dem Trifels ein, bis England das Lösegeld zahlte und er einen Lehnsmeineid schwor.
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04.06.2014, 21:46
Beitrag: #12
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
Meine Großmutter ist mit ihren Eltern als Kleinkind aus Erfweiler nach Zentralpolen in die Region Lodz ausgewandert. Es waren Nachzügler. Aus der Pfalz sind sehr viele Menschen dorthin ausgewandert, aber in der Regel viel früher. Später sind aus der Region viele Leute nach Südamerika ausgewandert und dann nach dem 2. Weltkrieg natürlich wieder nach Deutschland.

Letztes Jahr war ich in Deidesheim, welche als Feigenstadt bekannt ist.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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06.06.2014, 20:21
Beitrag: #13
RE: Historisches aus der Vorderpfalz
(04.06.2014 21:46)Paul schrieb:  Meine Großmutter ist mit ihren Eltern als Kleinkind aus Erfweiler nach Zentralpolen in die Region Lodz ausgewandert. Es waren Nachzügler. Aus der Pfalz sind sehr viele Menschen dorthin ausgewandert,
./.

Ein sehr interessantes Thema.
Im 19. Jahrhundert sind sehr viele Deutsche nach Lodz ausgewandert.
Dort entstand in einem halben Jahrhundert eine riesige Industriestadt.

Könntest du da nicht mal näheres dazu schreiben?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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