Ahnenforschung
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14.06.2014, 17:19
Beitrag: #1
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Ahnenforschung
Spiegel Online hat wieder etwas sehr interessantes
http://des.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search hier hat man die Verlustlisten des 1. WK digital erfasst. Man kann die Daten seiner Vorfahren auf der Such-Maske sehr komfortabel eingeben, es reicht eigentlich Name und Vorname um etwas zu ihnen finden. Voraussetzung ist halt, gefallen, gefangen oder verwundet. (nur so kam einer auf die Verlustliste) Bisher war hier nur sehr schwierig etwas in Erfahrung zu bringen. Die entsprechenden Datenbestände gingen 1945 verloren. Also, schaut mal rein, lohnt sich echt. Edit: Der Bruder meiner Großmutter ist bei der "Michael-Offensive" (ausgerechnet) im März 1918 vermisst. In den Unterlagen der Stadt zum Kriegerdenkmal und auch in entsprechenden regionalen Publikationen ist von einem Kopfschuss die Rede. Diese Diskrepanz ist mir schon als Schuljungen aufgefallen, damals war die Befragung von Zeitzeugen des 1.WK ja noch kein Problem. ZdZ galt ein Kopfschuss als die schmerzloseste Art sein Leben im Krieg zu verlieren. Deshalb wurde der Kopfschuss sehr sehr oft in den Meldungen an die Hinterbliebenen genannt, als kleiner Trost, "er musste nicht mehr leiden". Nun, mein Großonkel ist jedenfalls vermisst. Was ich insofern sicher weiß, da mein Großvater in den 20ern intensiv nachforschte, und mit den beiden Nebenmännern bei jenem Sturmangriff sprach, "die Artillerie hätte Sperrfeuer geschossen , und da wäre der J. plötzlich weggewesen". Bei dieser Site habe ich jetzt allerdings ein ganz anderes Todesdatum gefunden, muss ich mal nachschauen, Tippfehler? Datum der Todeserklärung? gibt ja verschiedene Möglichkeiten. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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16.06.2014, 16:31
Beitrag: #2
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RE: Ahnenforschung
Gibt es hier eigentlich den einen oder anderen Familienforscher?
"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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16.06.2014, 22:37
Beitrag: #3
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RE: Ahnenforschung
(16.06.2014 16:31)Suebe schrieb: Gibt es hier eigentlich den einen oder anderen Familienforscher? Ich versuche es, musste aber praktisch bei Null anfangen. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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17.06.2014, 08:16
Beitrag: #4
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RE: Ahnenforschung
(16.06.2014 16:31)Suebe schrieb: Gibt es hier eigentlich den einen oder anderen Familienforscher? Ich bemühe mich auf diesem Gebiet. Mütterlicherseits hat meine Großtante mal einen Stammbaum aufgestellt, der geht zurück bis ins 18.Jh., väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. Da er damals nur ein Moped hatte und einen kleinen Bauernhof, den er mit Vertretertätigkeiten über Wasser hielt, ein Ding der Unmöglichkeit. Kürzlich hat sich ein anderer Historiker, dessen Frau aus den gleichen Familiennamen wie wir als Mädchennamen hatte (mit uns allerdings nicht mehr direkt verwandt ist), bei uns gemeldet, dem konnten wir bezüglich unserer Familie weiter helfen, aber auch der ist noch nicht bis Südtirol gekommen, so dass es scheint, dass sich die Spuren unserer Familie im 17.Jh. verlaufen. Mein Vater hat da einen reichen Erinnerungsschatz, er muss alles, was ihm sein Vater über die weitverzweigten Verwandtschaftsbeziehungen erzählt hat (mein Großvater war das jüngste von 21 (!) Kindern, von denen immerhin 15 (!) die Kindheit überlebten), förmlich aufgesogen haben. Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt... ![]() Erst kürzlich legte er mir ein Foto aus einer lokalen Zeitung vor, wo ein über 80jähriger mit unserem Familiennamen geehrt worden ist. "Das ist mein Großcousin", meinte er... Wahnsinn. Ich kenn grad mal zwei meiner Großcousins, es muss noch weitere geben, aber von denen weiß ich auch nur aus den Stammbäumen... VG Christian |
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17.06.2014, 12:40
Beitrag: #5
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RE: Ahnenforschung
Bei mir war es die Mutter, die viel von der Verwandschaft erzählt hat, mit dem schwäbischen Spezial "Gschwistrigekindskinder" konnte man mich zeitweilig jagen.
Wie mit Papas Geschichten " im Kessel hinter Waschlavoir". Ein paar Jahre später ärgert man sich dann, dass man nicht besser aufgepasst hat. Bei der Ahnenforschung hatte ich doppeltes Glück. Einmal gab es einen "Ahnenpass", erstellt von meiner älteren Schwester, es gab eine Großmutter mit "verdächtigem" Mädchennamen. Was schon mal eine hervorragende Basis war. Und dann habe ich einen Schwager der in der Familienforschung (seit er im Ruhestand ist, in der Archivarbeit überhaupt) sein Hobby gefunden hat. Die von mir einst hinterlassenen Lücken (Broterwerb ![]() ![]() Jetzt sollte sich mal einer hinsetzen, und die ganzen Listen und Daten in ein vernünftiges Ahnenforschungsprogramm tippen, .... bloß wer ...... Aber vielleicht wirds mir im Ruhestand ja mal langweilig.... "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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13.07.2014, 16:29
Beitrag: #6
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RE: Ahnenforschung
Das paßt jetzt nicht zum Thema Ahnenforschung, aber ich muß es loswerden.
Bei uns in Ffm-Eckenheim (ich bin eingeplackter Schlesier) gibt es ein Kriegerdenkmal vom WK I auf einem aufgelassenen Friedhof. Vor ein paar Jahren habe ich entdeckt, daß die Namen der Gefallenen ausgemeißelt sind. Ich habe mich vor Wut schwarzgeärgert, aber da ist nichts zu machen und auch kein Verantwortlicher zu belangen. Die Toten waren doch keine Kriegsverbrecher, sondern Wehrpflichtige oder Freiwillige aus Eckenheimer Familien, die ihre Heimat und ihr Heimatdorf verteidigten! Ich kann die irren Gedankengänge, die die Verantwortlichen zu so einer - offiziellen - Denkmalschändung ver anlaßt haben, nicht begreifen. |
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13.07.2014, 16:45
Beitrag: #7
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RE: Ahnenforschung
(13.07.2014 16:29)Harald schrieb: aber da ist nichts zu machen und auch kein Verantwortlicher zu belangen. Wieso nicht? Irgendwer muss das doch irgendwann veranlasst haben. Und zwar von offizieller Seite, denn so einfach mal schnell und heimlich des nächtens alle Namen auf so einer Tafel ausmeißeln, das geht m.E. nicht, das wäre zu auffällig. Wenn man das herausfinden könnte (örtliches Zeitungsarchiv?), wer das also veranlasst hat, wüsste man auch besser, WARUM die Namen ausgemeißelt sind. Wäre der Vorgang von offizieller Seite genehmigt, wäre er m.E. außergewöhnlich, ich kenne keinen weiteren Fall. VG Christian |
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14.07.2014, 00:17
Beitrag: #8
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RE: Ahnenforschung
(13.07.2014 16:29)Harald schrieb: Das paßt jetzt nicht zum Thema Ahnenforschung, aber ich muß es loswerden. Harald, das ist eine Sauerei und es muss dafür auch Verantwortliche geben, auch wenn diese Aktion wohl in aller Stille und Heimlichkeit geschah. Ich weiß jetzt nicht, ob Du etwas dagegen unternehmen möchtest, aber vielleicht helfen Dir örtliche Vereine oder lokale Medien. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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14.07.2014, 09:26
Beitrag: #9
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RE: Ahnenforschung
(14.07.2014 00:17)Sansavoir schrieb:(13.07.2014 16:29)Harald schrieb: Das paßt jetzt nicht zum Thema Ahnenforschung, aber ich muß es loswerden. Das ist alles richtig. Wie ich das jetzt verstanden habe, hat sich da bestimmt auch schon der eine oder andere aufgeregt. Aus eigener leidvoller Erfahrung. Man wird es bei der Verwaltung "Aussitzend" behandeln, alle totstellen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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14.07.2014, 12:59
Beitrag: #10
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RE: Ahnenforschung
Bei uns wurde die Kriegsgräberstätte des 1.WK aus dem Jahr 1926 Anfangs der 60er entfernt. Die Bronze-Tafeln mit den Namen der Gefallenen vermutlich verschrottet.
Die Figur des "Trauernden Jesus" kam an die Wand der damaligen Friedhofskapelle. Die Gefallenen-Trauerstätte ist seit damals ein Rasenstück mit einer Figur im damaligen Zeitgeschmack auf einer Säule sitzend. Die Namen der Gefallenen und Vermissten der beiden Kriege könnten der "schlichten Menge" wegen so (auf Bronze-Platten) nicht mehr der Nachwelt erhalten werden. Es sollte ein Buch mit den Namen aufgestellt werden, in das der Bürger Einsicht nehmen könne. Was NICHT geschah! Jahrzehnte später, schon in diesem Jahrtausend, hat ein Schulkamerad meines ältesten Bruders es durchgesetzt, dass in der unter Denkmalschutz stehenden "ganz alten" Friedhofskapelle dieses Buch tatsächlich unter Glas aufgestellt wurde. Das Buch hat 365 Seiten, auf jeder Seite sind die Gefallenen jeden Tages beider Kriege aufgeführt, es wird täglich umgeblättert. Gleichzeitig, auf die Initiative des selben, wird auf ein paar Schautafeln auf das Schicksal der Flakhelfer des 2. WK hingewiesen. Dieser Gefallenen wird überregional nirgens gedacht! Die Namen wurden in den Klassenbüchern gestrichen - mehr gab es nicht. Jener Kindermord war scheints schon den Nazis peinlich. Aber groß geändert hat sich dies auch später nicht. Die gefallenen Flakhelfer fehlen in der Regel bei dem Gefallenen-Gedenken. Eine persönliche Anmerkung: Mein ältester Bruder war, siehe oben, einer dieser Flakhelfer, zuerst eingesetzt in Friedrichshafen, wo bei einem schweren Luftangriff eines der Geschütze einen Volltreffer bekam, etliche Tote. Dann, der Flakschutz für Friedrichshafen wurde "aufgehoben", verlegt in den Raum Halle/Leipzig, von dort im April 1945 noch an die Oder, Erdeinsatz. Die Überlebenden kamen in polnische Kriegsgefangenschaft. (Mein Bruder nicht, aber das ist eine andere Geschichte.) 1971 bekam ich den Musterungsbescheid, ich hin, kann mir ja nichts passieren, der Jüngste außer mir war bei der Bundeswehr, der Älteste Flakhelfer, also nichts drin mit Wehrdienst. Von wegen! Man hat mir klargemacht, dass ein Soldat ein Soldbuch hatte, ein Flakhelfer nicht, also nichts mit Soldat. Und ich müsse meine 18 Monate "abdienen" wie jeder andere..... ![]() ![]() ![]() Das hat einst sogar den alten Kommißbeutel wo mein Vater war geärgert. (ich musste dann doch keine 18 Monate abreißen, aber das ist nochmals eine andere Geschichte, und war noch viel unerfreulicher) "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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14.07.2014, 20:37
Beitrag: #11
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RE: Ahnenforschung
(16.06.2014 16:31)Suebe schrieb: Gibt es hier eigentlich den einen oder anderen Familienforscher? Das Thema an sich finde ich sehr interessant und wer weiß vielleicht entsteht mal wo ein Stammbaum meiner Familie. Aber ich denke leicht ist das Arbeiten in diese Richtung nicht. Man braucht viel unterstützung von seiten der Familie und es ist wohl ein langer oft gar nicht so einfacher Weg da mehr rauszufinden. Reizvoll ist das Thema, aber zu denjenigen die da aktiv sind, kann ich mich leider (zurzeit zumindest) nicht zählen. |
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23.07.2014, 21:31
Beitrag: #12
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RE: Ahnenforschung
Mein ältester bekannter Vorfahre findet man in einem Eintrag von 1639.
Beruf? Fahrender Kesselflicker. ![]() |
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24.07.2014, 09:11
Beitrag: #13
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RE: Ahnenforschung
(23.07.2014 21:31)Isleifson schrieb: Mein ältester bekannter Vorfahre findet man in einem Eintrag von 1639. So ist das halt, bunt gemischt. Ich habe Kriegshelden, Universitäts-Professoren, Landtagsabgeordnete, Pfarrer relativ viele (die Ausbildung kostete nichts!) und einen unter meinen Vorfahren den man von Staats wegen "decolltierte". Etliche "Spuriuse" einmal steht im Kirchenbuch: "Wegen frühem Beischlaf Spiel, Kranz und Schleier verbotten" Die Masse waren Handwerker und/oder Bauern. "Bürger und Bauer" ist da zu lesen. Im 19. Jahrhundert zunehmend Unternehmer, Fabrikanten die aus dem Handwerk hervorgingen, manche wurden reich, andere kamen auf die "Gant" bunt gemischt, sehr sehr spannend. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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24.07.2014, 14:55
Beitrag: #14
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RE: Ahnenforschung
Was hat man sich unter Gant vor zu stelllen?
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24.07.2014, 15:26
Beitrag: #15
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RE: Ahnenforschung
(24.07.2014 14:55)Isleifson schrieb: Was hat man sich unter Gant vor zu stelllen? Pleite, Konkurs, Bankrott, Insolvenz Wiki: Zitat:Gant bezeichnet demnach den öffentlichen gerichtlichen Zwangsverkauf, namentlich der öffentliche Verkauf der Güter eines Überschuldeten. Dieses Verfahren wurde auch als Gantprozess (im heutigen Sinne ein Konkursverfahren) bezeichnet. Das Haus und Geschäftslokal wurde ausgeräumt, und Stück für Stück meistbietend zu Gunsten der Gläubiger verkauft. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.08.2014, 00:18
Beitrag: #16
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RE: Ahnenforschung
mein ältester Urahn ist als "civis et carpentarius ad gerrespach bey ebersteyn" also als Wagner und Bürger der Stadt Gernsbach in der Grafschaft Eberstein in einer Eintragung aus dem Jahre 1496 /98/99 (die Zahl ist wegen der Stockflecken im Originaldokument nicht ganz lesbar) erwähnt.
Und von da an gibt es jede Menge Wagner,Schmiede,Zimmerleute, Bäcker,Bauern,Soldaten, Pfarrer, und ein paar andere in der Familiengeschichte. Interessant sind die Wanderungsbewegungen der einzelnen Familienzweige: Da man seit frühen Reformationstagen protestantisch war emigrierte 1640 von Gernsbach aus ein Zweig in die Schweiz und einer (meiner !)in die damalige KurPfalz . Von uns Pfälzern hat einer 1849 bei Rastatt auf die Preußen geschossen,emigrierte nach Ohio,kämpfte unter Sigel im Bürgerkrieg und begründete den Ohiofamilienzweig .Drei weitere Seitenlinien entstanden um 1900 in Oberhessen,Sachsen-Anhalt und Bamberg Und einer ging zur Legion und dessen Teil des Clans heiratete nach Frankreich ein. Von den "Schweizern" wanderten auch welche in die USA aus und eine Familie zog mit einem der ersten Mormonentrecks nach Utah. Ein andere Zweig zog von Gernsbach nach Calw und von dort,dem Ruf des Zaren folgend um 1800 in die Gegend um Odessa und nach Bessarabien. Von dort ging es 1896 nach North Dakota /USA Ein weiterer Familienzweig stellte Pfarrer in der Ortenau und im Breisgau |
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06.08.2014, 19:23
Beitrag: #17
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RE: Ahnenforschung
(06.08.2014 00:18)zaphodB. schrieb: mein ältester Urahn ist als "civis et carpentarius ad gerrespach bey ebersteyn" also als Wagner und Bürger der Stadt Gernsbach in der Grafschaft Eberstein in einer Eintragung aus dem Jahre 1496 /98/99 (die Zahl ist wegen der Stockflecken im Originaldokument nicht ganz lesbar) erwähnt. Nicht schlecht. Noch Kontakte mit den Franzosen? |
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06.08.2014, 20:09
Beitrag: #18
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RE: Ahnenforschung
(06.08.2014 19:23)Isleifson schrieb:(06.08.2014 00:18)zaphodB. schrieb: mein ältester Urahn ist als "civis et carpentarius ad gerrespach bey ebersteyn" also als Wagner und Bürger der Stadt Gernsbach in der Grafschaft Eberstein in einer Eintragung aus dem Jahre 1496 /98/99 (die Zahl ist wegen der Stockflecken im Originaldokument nicht ganz lesbar) erwähnt. Aber natürlich. (oder sollte ich nicht gemeint sein ![]() Den Sartre und den Albert Schweitzer würde ich Vetter nennen, so sie noch lebten. Den Uhland und den Weizsäcker (den vielleicht nicht, ist schon weiter raus...) und noch ein paar andere schwäbische "Röhrle" auch. Disclaimer: Ein Röhrle nennt man bei uns einen, der was drauf hat, eine Kapazität, schriftsprachlich. Noch Disclaimer: Die Verwandschaft und Ahnengleichheit mit Hochkarätern ist im Württembergischen nichts besonderes, bei uns gab es keinen Adel und der Zugang zur Ehrbarkeit (dem Adelsersatz...) war über die Bildung, die im Prinzip jedem offenstand möglich. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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07.08.2014, 00:27
Beitrag: #19
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RE: Ahnenforschung
Zitat:Nicht schlecht. Noch Kontakte mit den Franzosen? Aber selbstverständlich-weil der Legionär war mein Patenonkel und die Cousinen wohnen in Burgund an der Cote dÓr und im Perigord-solche Verwandtschaft muß man doch regelmäßig besuchen, schon alleine des Weines und der Trüffeln wegen ![]() |
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07.08.2014, 16:35
Beitrag: #20
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RE: Ahnenforschung
(07.08.2014 00:27)zaphodB. schrieb:Zitat:Nicht schlecht. Noch Kontakte mit den Franzosen? "Gefangen in maurischer Wüste...." Waffen-SS? Für die gabs Anno 45 die Wahl, Bergwerk oder Legion. Bei mir gibts einen, großdeutscher Major, später einen Bankrott gebaut bei dem Versuch ein paar Märker für einen Neustart auf die Seite zu schaffen, erwischt worden. Abgehauen, und nach 20 Jahren (Verjährung) wieder aufgetaucht, mit neuer Idendität. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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07.08.2014, 17:12
Beitrag: #21
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RE: Ahnenforschung
Die Story mit Karl dem Grossen, der zumindest theoretisch ein Vorfahr jedes Mitteleuropäers ist, kennt wohl jeder.
Nun hat mein Schwager, ein sehr gewiefter Familienforscher, vor ein paar Jahren den Nachweis erbracht, dass um diverse Ecken herum ein Zweig meiner Familie auf die Welfen zurückzuführen ist. Im ausgehenden Spätmittelalter/der beginnenden Neuzeit hat eine verarmte oberschwäbische Adelstochter einen Wirt geheiratet, und jene Adelsfamilie ist wieder hieb und stichfest mit den Welfen versippt. Den Nachweis musste mein Schwager aber keineswegs kpl. erarbeiten, das hatte schon ein anderer gemacht. Mein Schwager ist in ein paar Familienforscher-Netzwerken wo Forschungsergebnisse und Daten ausgetauscht werden. Er ist, wie schon geschrieben recht gewieft, ihm fiel eine Namensähnlichkeit auf, und bingo, es hat gepasst. Die Verbindung zu jenem Wirt im ausgehenden 15. Jahrhundert war gefunden. Und damit die Abkunft von den Welfen belegt. Das ist aber soooo besonders auch wieder nicht. Ich wette mit jedem einzelnen von Euch, dass bei entsprechend nachhaltiger Forschung sehr vieles hochinteressante und bemerkenswerte zu finden ist. Also, macht Euch ans Werk. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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08.08.2014, 14:04
Beitrag: #22
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RE: Ahnenforschung
(17.06.2014 08:16)913Chris schrieb: väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. (...)Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt... Heute habe ich eine erste Version des Buches gelesen, das besagter Historiker nach 10-jähriger Arbeit nun bald in Druck geben will. Die "Eva" (die Frau hieß wirklich so), die mein Großvater als "Stammahnin" ausfindig gemacht hat, stammte offenbar nicht aus Südtirol sondern aus der Hallertau. von ihr hat nämlich "unser" Historiker noch Vater und sogar Großvater ausfindig machen können, beide Hofbesitzer in dieser Region. Der Vater der "Eva" hat wenige Wochen vor offiziellem Ende des 30jährigen Krieges einen Hof bei Pfaffenhofen/Ilm gekauft, die zugehörige Urkunde ist der älteste Nachweis unserer Familie in der Hallertau. Und in dieser Urkunde ist auch noch erwähnt, dass der Vater dieses "Nikolaus" 1642 gestorben sei. Dieser Nikolaus sr. wäre demzufolge der älteste nachweisbare Vertreter meiner Familie. Nix mit Südtirol - da hat sich mein Großvater offenbar getäuscht (vielleicht, weil ein gewichtiger Familienstamm von einem "Berghof" bzw. "Berg" stammt...evtl. hat mein Großvater gelesen, die "Eva" stamme "aus den Bergen" anstatt "von Berg/vom Berghof"). Und nachdem meine Familie offenbar bis in jüngste Vergangenheit immer recht zeugungsfreudig war (erst ab meiner Generation wurde auch bei uns die 2-Kinder-Familie üblich), dafür aber auch recht bodenständig (bzw. -sässig), ist es auch kein Wunder, dass in der Umgebung von Pfaffenhofen einige hundert Menschen mit meinem Familiennamen leben. Vermutlich ist sogar eine der besten Schulfreundinnen meiner Töchter mit uns verwandt. Allerdings muss man 200 Jahre zurückgehen, um den letzten gemeinsamen Vorfahren zu finden... ![]() VG Christian |
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08.08.2014, 15:46
Beitrag: #23
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RE: Ahnenforschung
(08.08.2014 14:04)913Chris schrieb:(17.06.2014 08:16)913Chris schrieb: väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. (...)Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt... Die Wiederaufsiedelung aus Gegenden die vom 3oj Krieg weniger betroffen waren, ist in südd. ziemlich flächendeckend geschehen. Auch aus Tirol, von dem her wäre das so unwahrscheinlich nicht gewesen. Ein Zweig meiner kam in den 1660ern aus der Schweiz. Siebenaachen sollte der Ort laut Kirchenbuch heißen. Man wird nicht glauben, wieviele "Siebenaachen" es gibt, beginnt man zu suchen. Und überall hat das eine oder andere nicht gepasst. Langer Rede kurzer Sinn, Siebeneichen heißt der Ort, das heißt Ort ist auch falsch, lediglich ein Hof, bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz von Menschen mit einer gewissen Ahnengleicheit mit mir. Es passiert einem in der Familienforschung immer wieder, dass Angaben die man hat/bekommt, nicht direkt falsch sind, aber so verzerrt, dass man eine ganze Zeit gegen eine "Mauer" läuft. Alles was man nachprüft stimmt nicht.... und plötzlich haut es dann doch hin. Die Freude ist dann ähnlich wie bei Kolumbus als er in Amerika ankam. ![]() "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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08.08.2014, 16:36
Beitrag: #24
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RE: Ahnenforschung
(08.08.2014 15:46)Suebe schrieb: Die Wiederaufsiedelung aus Gegenden die vom 3oj Krieg weniger betroffen waren, ist in südd. ziemlich flächendeckend geschehen. Ja, deswegen hab ich das auch lange unkritisch geglaubt. Als mein Vater das heute erfahren hat, meinte er, da müsse er gleich noch mal auf den Friedhöfen nachsehen. Bislang glaubte er auch immer, er müsse für weitere Nachforschungen nach Südtirol fahren... ![]() Dass er für die Zeit während und vor dem 30jährigen Krieg eher ins Archiv müsste und auch dann eher weniger finden würde als "unser" Hsitoriker in 10 Jahren Forschung gefunden hat, das war ihm zumindest heute in der ersten Begeisterung nicht auszureden... ![]() VG Christian |
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08.08.2014, 16:51
Beitrag: #25
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RE: Ahnenforschung
Zitat chris:
Zitat:väterlicherseits hat mein Großvater bei seinem anlässlich seiner Hochzeit zu erstellenden Ariernachweises "Blut geleckt" und weiter geforscht, bis er im 17.Jh. angekommen war und für weitere Forschungen nach Südtirol hätte fahren müssen. (...)Irgendwie sind wir, so scheint´s, mit geschätzten 30% der Menschen, die im Umkreis von 50km leben, verwandt... Der Ariernachweis ist, so vorhanden, ein Super-Start in die Ahnenforschung. Wenigstens etwas positives aus den verfluchten 12 Jahren. In den 60ern wurde man in den Pfarrämtern da durchaus noch schräg angeschaut, und man musste seine politische Unbedenklichkeit, und dass es einem tatsächlich nur um die Erstellung einer Ahnentafel geht, zuerstmal nachweisen. Der Ariernachweis war ein ganz besonders trübes Kapitel in der jüngsten deutschen Kirchengeschichte. Aber das ist ein anderes Thema. Also, wer anfangen will, hört euch mal rum im Verwandenkreis, da ist häufig noch einer vorhanden. Nur - die 80jährigen und noch älteren, denen ist das Ding oft ein bißchen peinlich, da muss man vorsichtig rangehen. Wer will schon zugeben, dass "Opa" eine gewisse Nähe hatte. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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09.08.2014, 09:33
Beitrag: #26
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RE: Ahnenforschung
(08.08.2014 16:51)Suebe schrieb: Nur - die 80jährigen und noch älteren, denen ist das Ding oft ein bißchen peinlich, da muss man vorsichtig rangehen. Zum Ariernachweis war jeder verpflichtet, der damals heiraten wollte. Das wissen auch oder gerade die damals Betroffenen. Warum sollte denen das peinlich sein? Oder hab ich dich falsch verstanden? VG Christian |
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09.08.2014, 11:22
Beitrag: #27
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RE: Ahnenforschung
(09.08.2014 09:33)913Chris schrieb:(08.08.2014 16:51)Suebe schrieb: Nur - die 80jährigen und noch älteren, denen ist das Ding oft ein bißchen peinlich, da muss man vorsichtig rangehen. Ariernachweise gab es zweierlei. Den "kleinen" hatte im Prinzip jeder irgendwann zu erbringen, der ging aber lediglich bis zu den Großeltern, Familienforscherisch wenig wert. Der "große" dagegen geht bis ca. 1800 der wurde von "erbhof"-Besitzern, höheren SSlern wer ein Parteiamt anstrebte usw. usf. verlangt. Und dessen Vorhandensein lässt, so man übel will, schon einen Rückschluss zu. Ich habe einen vorliegen ![]() ![]() Die Ariernachweise, besser gesagt die flächendeckende Mitwirkung daran, wurde nachher den diversen dt. Kirchen von Kirchenorganisationen des Auslandes, wie ich meine zuRecht, vorgehalten! "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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10.08.2014, 11:22
Beitrag: #28
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RE: Ahnenforschung
Ja, so, jetzt versteh ich.
Gibt´s eigentlich irgendwelche Angaben, wie viele es so machten wie mein Opa, dass sie also weder Erbhofbesitzer noch SS-Männer noch höhere NS-Chargen waren und trotzdem interessehalber weiter zurück forschten? VG Christian |
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11.08.2014, 23:08
Beitrag: #29
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RE: Ahnenforschung
Zitat:Waffen-SS? Nee für so was war er etwas zu jung- pure Abenteuerlust, aber die ist ihm in Dien Bien Phu und Algerien dann auch vergangen. |
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12.08.2014, 12:27
Beitrag: #30
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RE: Ahnenforschung
(10.08.2014 11:22)913Chris schrieb: Ja, so, jetzt versteh ich. wüsste ich jetzt nicht. Es gab aber mancherlei Gründe, Anlässe und Gelegenheiten meine älteste Schwester hat in der Höheren Handelsschule im Unterricht so ein -ding erstellt. (ich war ihr dankbar) Meine Tante hat mit ihren Feundinnen zusammen Anno 38 einen Kurs gemacht, der die Damen zu höheren Weihen im NS-Staat zugelassen hätte, wo der Ariernachweis mit erstellt wurde. Dass mancher damit auf den Geschmack kam. ist sicher. Ist ja auch hochinteressant. Aber eines stimmt halt auch, ohne Kirchenbücher und die Auskünfte daraus kein Holocaust. Kein Wunder, dass die Pfarrer in den 60ern bei dem Thema zuerstmal einen Schritt rückwärtsmachten. Mir ist mal ein Brief eines Schweizer Pfarrers untergekommen, an den solch ein amtliches! Auskunftsersuchen gerichtet wurde. Er schrieb, dass er schon länger das Gefühl hätte, dass im "großen Kanton" der Hirndadderich grassieren würde, jetzt hätte er es amtlich. Für das Auskunftsersuchen wäre die Psychiaterie zuständig. Nicht er. (11.08.2014 23:08)zaphodB. schrieb:Zitat:Waffen-SS? Mir hat mal ein ehem., ähnlicher Jahrgang, erzählt, als die EX-SSler ihre 5 Jahre abgedient gehabt hätten, wäre es rückwärts gegangen in Indochina, zuvor hätte man den Vietminh lässig auf kleiner Flamme gehalten. Dann hätten die Franzosen den Kreig mit Kolonialtruppen geführt, mit dem Ergebnis. dass die dann alle Tricks des Guerilliakrieges schon kannten, als sie selbst anfingen. OT: wenn er ein paar Bier hatte, hat er manchmal solo gesungen "gefangen in maurischer Wüste...." warum gehören eigentlich die meisten deutschen Soldatenlieder in die Kategorie "Blues"????? "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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17.08.2014, 22:25
Beitrag: #31
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RE: Ahnenforschung
Na ja ,die Behauptung scheint eher der eigenen Glorifizierung gedient zu haben
Den Vietminh lässig auf kleiner Flamme zu halten war in Dien Bien Phu nicht mehr möglich und mit Guerillakrieg hatte das auch nichts mehr zu tun, das war eine richtige Schlacht Nach Aussage meines Patenonkels lag die Nederlage wohl hauptsächlich an der Arroganz französischen Generalität, die den Gegner offensichtlich absolut unterschätzte und eklatane Fehlentscheidungen traf. Er erzählte immer, daß das Hauptquartier selbst dann noch davon faselte , daß die Vietmihn keine schwere Artillerie in Stellung bringen könnten,als bei ihnen bereits die Granaten der 7,5-cm-Geschütze einschlugen. |
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18.08.2014, 16:42
Beitrag: #32
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RE: Ahnenforschung
(17.08.2014 22:25)zaphodB. schrieb: Na ja ,die Behauptung scheint eher der eigenen Glorifizierung gedient zu haben Das mag durchaus sein. Mir hat es insofern aber eingeleuchtet, dass die Legion niemals so ein Arsenal an kriegserfahrenen Schlagetots rekrutieren konnte wie 1945. Und denen ihre Verträge sind ja dann 1950 ausgelaufen. Mein Gewährsmann ist auch erst 49 zur Legion. Originalton: "Wir haben doch nicht verloren, am Tag des Waffenstillstandes lagen wir noch X Kilometer vor Hanoi, da wären die nie hingekommen, das war nur die Politik" "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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19.08.2014, 10:14
Beitrag: #33
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RE: Ahnenforschung
Was wieder zeigt, dass man in der Ahnenforschung alles, was man mündlich erfährt, auch schriftlich überprüfen sollte...
VG Christian |
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19.08.2014, 12:48
Beitrag: #34
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RE: Ahnenforschung
(19.08.2014 10:14)913Chris schrieb: Was wieder zeigt, dass man in der Ahnenforschung alles, was man mündlich erfährt, auch schriftlich überprüfen sollte... Womit du sehr recht hast. Aber auch da der Hinweis, notiert euch alles, was "Tante Else" oder Großonkel Albert " zur Familingeschichte erzählt. Die familieären Legenden gehen so ca. 150 bis max. 200 Jahre zurück. Es ist meiner Erfahrung nach IMMER ein wahrer Kern darin. Manchmal bereits sehr "verzeichnet" so dass es zum Kreuzworträtsel wird. Aber es ist überaus spannend. Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf die "Teilungsinventare" hinweisen, Familienforscherisch ein bisher kaum gehobener Schatz. Diese Inventare wurden bei Eheschließungen, Tod eines Ehegatten usw. jedesmal erstellt. Es ist recht steril, wenn ich festhalte, dass mein Vorfahr Johann Jakob Eisenbeis, Bürger und Bauer am dem Tag geboren, sich verheiratet, gestorben ist. Wenn ich aber lese, dass er so und soviele "Hemader" = Hemden hatte, wird alles viel viel gegenständlicher. Tiefer wird der Blick, wenn das Inventar anläßlich der Eheschießung mit dem beim Tod erstellten verglichen wird. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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19.08.2014, 20:46
Beitrag: #35
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RE: Ahnenforschung
(19.08.2014 10:14)913Chris schrieb: Was wieder zeigt, dass man in der Ahnenforschung alles, was man mündlich erfährt, auch schriftlich überprüfen sollte... (19.08.2014 12:48)Suebe schrieb: Es ist meiner Erfahrung nach IMMER ein wahrer Kern darin. Manchmal bereits sehr "verzeichnet" so dass es zum Kreuzworträtsel wird. Aber es ist überaus spannend. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Mein mütterlicher Großvater beschäftigte sich auch etwas mit Ahnenforschung und er überlieferte eine Geschichte, nach der mein damaliger zehnjähriger, verwaister Urahn im Jahre 1657 mit einem Treck Auswanderer von Böhmen nach Neugersdorf kam. Jahrlang glaubten wir, dank der dramatischen Schilderung meines Großvaters, unser Urahn wäre monatelang durch Böhmen gezogen, ähnlich den Flüchtlingszügen nach 1945 oder den Trecks im Wilden Westen Amerikas. So war es aber nicht ganz. 1657 zogen die Auswanderer vom böhmischen Rumburk in das kursächsische Neugersdorf, etwa 15 bis 20 km entfernt. Hintergrund dieser Geschichte ist, dass die Lausitzen 1635 infolge des Prager Friedens von Böhmen nach Kursachsen wechselte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden alle böhmischen Protestanten gezwungen, entweder katholisch zu werden oder das Land zu verlassen. Einige böhmische Adlige besaßen aber noch Ländereien in den nun kursächsischen Lausitzen. Sie unterstützten deshalb protestantische Auswanderer bei der Neubesiedlung von Neugersdorf, ein Gebiet, das seit der Pest von 1346 bis 1352 brachlag. In Konkurrenz zu den aus Böhmen stammenden Siedlern, entschloss sich die Stadt Zittau im Jahr 1662 den ebenfalls seit der Pest wüst liegenden Ort Altgersdorf neu zu besiedeln. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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20.08.2014, 19:52
Beitrag: #36
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RE: Ahnenforschung
Auch noch ein Geschichtchen beifügen.
![]() Einer meiner Vorfahren war württ. Major und Träger des höchsten württ. Militärverdienstorden mit dem der persönliche Adel verbunden war. Alles erworben in den Napoleonischen Kriegen. Das war natürlich bekannt. Weiter wusste die Familiensaga, dass er "Chef" des Trosses der württ. Truppen beim Russlandfeldzug 1812/13 gewesen wäre. Die Familienpapiere und die Kirchenbücher bestätigten Rang und Auszeichnungen, so dass ich sehr lange keinerlei Anlass hatte die Saga zu überprüfen. Irgendwann habe ich mich näher mit den napoleonischen Kriegen befasst, habe mehr nebenher einen Blick auf die Liste der 1830 vom württ. König mit einer Gedächtnismedaille ausgezeichneten Überlebenden des Russlandfeldzuges geworfen, ich wusste ja, dass er drinstand. Von wegen! Kein Johann Jakob S. aus E.. Nun ist die Liste sehr übersichtlich, es waren nur ein paar hundert, die den Feldzug überlebt hatten. Da kann man nichts übersehen. Weder der Ersteller 1830, noch ich. Vielleicht kann man sich die Länge meines Gesichts vorstellen, Angesichts dieser "Aktenlage". Weitere Recherchen zum russischen Feldzug und meinem Ahn blieben völlig Ergebnislos. Mein Gesicht wurde immer länger. Jetzt kam ich auf die Idee im HStA in Stgt. nachzuschauen. Und ich hatte das Glück, dass die Militär-Personalakte im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart erhalten war. Nun kann man natürlich einwenden, warum ich nicht längst auf die Idee gekommen bin, aber, "ich wusste ja", habe den Fehler allüberall gesucht. Nur nicht am richtigen Ort. Er war gar nicht in Russland. Er kam bereits 1792 als Gemeiner zum württ. Militär, machte die ganzen Feldzüge mit und hatte eine gewisse Karriere in Unteroffiziersdienstgraden hinter sich. 1806 wurde Preußen zum Feind, und die gebürtigen Preußen, die die meisten württ. Offiziere stellten, verließen Württemberg. Zur Behebung des Offziersmangels wurde verdienten Unteroffizieren der Aufstieg in Offziersränge angeboten. Mein Ahn machte von dieser Möglichkeit gebrauch. 1812 hatte er das Glück, dass sein Regiment in Württemberg blieb. Ich möchte nicht mit weiteren Details langweilen, jedenfalls: Er war während der Schlacht bei Dennewitz erkrankt, hielt sich deshalb beim Tross auf, als die Rheinbundtruppen ins Laufen kamen, hat er sich aufgerafft. Und es wurde ihm zugeschrieben, dass die Bagage der franz. Truppen gerettet werden konnte. Dafür bekam er das Ritterkreuz des württ. Militärverdienstordens. Persönlich nehme ich an, dass die Familiensaga im ausgehenden 19. beginnenden 20. Jahrhundert deshalb verfälscht wurde. Die französische Bagage VOR DEN PREUSSEN RETTEN; DAS GING JA NUN ÜBERHAUPT NICHT! Also machte man den Russlandkämpfer daraus, der mit dem Tross zu tun hatte. und der arme Suebe im 9. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat an allem gezweifelt. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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29.09.2014, 13:04
Beitrag: #37
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RE: Ahnenforschung hier Familienbuch
(28.09.2014 21:43)Suebe schrieb: Manchmal fallen einem die eigenen Schätze erst später ein. Vorhin dachte ich, ich kann ja mal die Story aufschreiben, wie ich zu diesem Buch gekommen bin. Die Existenz des Buches mit den Eintragungen war bekannt. Der einstige Besitzer hat es gerne herumgezeigt. Ich habe mich öfter mit ihm in Verbindung gesetzt, Ahnenforschung, erstens die Eintragungen, zweitens wusste er sehr viel von der Verwandtschaft. Leider habe ich nicht immer alles gleich aufgeschrieben, und er hatte ständig einen guten Tropfen im Haus, so dass ich nach den Besuchen nicht immer in besonders gutem Zustand war. ![]() Ich war noch recht jung, knapp 20, und da .... Jedenfalls ist so manche Geschichte nicht mehr präsent. ![]() Mein "Onkel" (in Wahrheit war er etwas entfernter verwand) hat jedenfalls igrendwann gesagt, "wenn er nicht mehr ist, soll ich das Buch bekommen". Er hat einen Zettel mit dem entsprechenden Vermekr hineingelegt. Wenig später ist er dann gestorben. Über den weiteren Verbleib des Buches war nichts zu erfahren. Nun, was konnte ich machen, es gab mit Sicherheit 100 weitere die den selben Anspruch wie ich daran gehabt hätten. Fortsetzung folgt. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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29.09.2014, 15:01
Beitrag: #38
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RE: Ahnenforschung hier Familienbuch
Nun hörte ich so ca. 2 Jahrzehnte nichts mehr von dem Buch.
Die Schwester des letzten Besitzers, die beiden hatten ein paar Jahre Zusammengehaust, kam irgendwann ins Altersheim, wo sie mit der Bemerkung Furore machte, dass zu ihrer täglichen Ernährung ein - zwei Viertele Wein gehörten, "aber kein Semsenkräbsler sondern etwas rechtes, sie wäre schließlich imstand ihn zu bezahlen". ![]() Dinge, die man in der Kleinstadt halt gesteckt bekommt. Wenig später, trotz des guten Tropfens, verstarb sie auch. Irgendwann kam ein weitläufig Bekannter bei mir vorbei, und zeigte mir aus obigem Besitz ein Fotoalbum, er hätte den Nachlass geregelt. War wohl der Testamentsvollstrecker. Das Fotoalbum durfte ich ansehen, mit den abgebildeten Personen konnte ich allerdings wenig anfangen. Überlassen wollte man es mir eh nicht. Die Frage nach dem "Erbauungsbuch" hat er/konnte er/wollte er nicht beantworten. Ich gab die Hoffnung endgültig auf. Wieder ein paar Jahre später sprach eine Cousine meine Schwester auf jenes Buch an. Sie hätte es in ihrem Besitz. Wie und woher konnte ich nicht erfahren. Meine Freude und umgehende Interventionen kann man sich vielleict vorstellen. Jedenfalls hat mir meine Cousine es wenige Tage später tatsächlich vorbeigebracht. Vermutlich hat da einem/einer Unbekannten das Gewissen geschlagen. Das Buch allerdings sah erbärmlich aus. In zwei Teile auseinandergeschnitten und mit Tesakrepp übel zusammengepeppt. Auch fehlte mindestens eine Doppelseite der Eintragungen. So habe ich das Buch einem Buchbinder übergeben, der es wieder zusammenfügte und neu einband. Ich vermute stark, dass einer der Besitzer zwischen meinem Onkel und mir, das Erbauungsbuch öfter mit ins "Stündle", wie in Pietistenkreisen die Erbauungsstunden genannt werden, genommen hat, und der besseren Handlichkeit zwei Teile daraus machte. Vandalismus auf Pietistisch! Ich erfreue mich aber seither immer mal wieder an diesem Familienzeugniss aus längst vergangenen Zeiten. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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29.09.2014, 16:02
Beitrag: #39
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RE: Ahnenforschung
Der Schwager meiner verst. 1. Frau aus Oberfranken oder ein Pfarrer fand bei der Ahnenforschung den Kirchenbucheintrag: "Ein Hurenbengel wurde geboren. Vater ist wahrscheinlich ein sächsischer Musketier".
Besser in der Nazizeit ein Hurenbengel sächsischer Abstammung als 1/32-Vorfahre als ein Jude. |
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29.09.2014, 20:17
Beitrag: #40
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RE: Ahnenforschung
(29.09.2014 16:02)Harald schrieb: Der Schwager meiner verst. 1. Frau aus Oberfranken oder ein Pfarrer fand bei der Ahnenforschung den Kirchenbucheintrag: "Ein Hurenbengel wurde geboren. Vater ist wahrscheinlich ein sächsischer Musketier". Solche Sachen stehen gar nicht selten in den Kirchenbüchern. "Vater ein Holzknecht, er soll sie genotzüchtigt haben." Was uns zu einem Grinsen verleitet, ist aber ein Auswuchs ganz übler frühneuzeitlicher Praktiken. Die jungen Frauen wurden da nicht nur intensivst befragt, sie kamen auch noch ein-zwei Tage in das "Narrenhäusle", den Ortsarrest. In der Kirche gab es oft ein "Hurenbänkle" nur dort durften sie sich hinsetzen. Gingen sie nicht in die Kirche, war vollends der Teufel los. Können wir mal gelegentlich ein Thema dazu aufmachen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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29.12.2014, 00:41
Beitrag: #41
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RE: Ahnenforschung
Weiß ja nicht was ich hier schon alles geschrieben habe, bzw. im alten Forum.;-)
Meine Ahnenforschung reicht bis zu ca. 1650 in einer Linie zurück. Neulich habe ich ein Testament bekommen von meiner Großmutter...es war spannend aber auch erschreckend wie wenig damals im Bestz war und wie das aufgeteilt werden musste. (Sie hatte 17 Geschwister) Da wurde am Ende jeder Vorratstopf einzeln aufgelistet. |
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30.12.2014, 09:32
Beitrag: #42
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RE: Ahnenforschung
Meine Familie väterlicherseits stammt aus dem deutsch-tschechischen Grenzgebiet, aus Kötzschenbroda in Sachsen. Mein Urgroßvater, den ich nie kennenlernte, war Fabrikant und verlegte seinen Wohnsitz nach Warnsdorf, heute tschechisch Varnsdorf. Dort gab es viel Textilindustrie, besonders bekannt war die Fa. Kunert (Strickwaren), die in Warnsdorf ein großes Werk unterhielt. Ich habe recherchiert, die Spur meiner Ahnen ließ sich zurückverfolgen bis ins 18. Jahrhundert, einer war K. u. k. - Steuereintreiber, denn das ganze Gebiet gehörte bis 1918 zur Habsburger Monarchie. Schade, dass die Erbverhältnisse 1945 endeten, sonst hätte ich eine schönes Erbteil zu erwarten, lol ...
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