Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
|
18.02.2016, 01:18
Beitrag: #1451
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Tanger stimmt,aber für einen Westgoten war er zu spät dran
Noch ein Tip: Neben seiner eigenen Skandalhochzeit war in der Familie des Gesuchten auch sonst einiges los.Seine älteste Tochter sollte ursprünglich eigentlich einen Markgrafen heiraten, brannte aber mit einem Offizier durch, der später in Venedig ermordet wurde, und seiner Schwiegermutter wurde ein Verhältnis mit dem Vater des Malers Peter Paul Rubens nachgesagt, |
|||
18.02.2016, 06:29
Beitrag: #1452
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Dann war seine Schwiegermutter also Anna von Sachsen, die Tochter von Moritz von Sachsen, und in 2. Ehe mit Wilhelm von Oranien verheiratet, und es muss sich um eine ihrer Töchter handeln.
Nach dem Stammbaum dürfte es sich um Emilia von Oranien (evang.) handeln, sie war mit Manuel von Portugal (Dynastie Avis, röm.-kath.) verheiratet, bei dem Tanger als Geburtsort vorstellbar ist. (Tanger war damals Stützpunkt des Königreich Portugal im nördlichen Afrika.) Sein Vater gehörte, wie auch die Herzöge von Braganza zu denen, die nach dem Aussterben der Avis sich als Nachfolger nicht gegen die Habsburger durchsetzen konnten. (War er etwa mit dem Prinzen von Coimbra aus der Oper "Diana von Solange" ident, die mir in einem uralten Opernführer über Opernlibretti (von der Jahrhundertwende) einmal untergekommen ist? Die wiederum stammt vom Komponisten Ernst II of Sachsen-Coburg-Gotha, also ebenfalls einem Adeligen, wurde 1858 uraufgeführt und ist heute vollkommen vergessen.) Wilhelm I. von Oranien-Nassau gehörte zu den herausragenden Vertretern der evang. Seite, und auch die meisten Wettiner gehörten dieser an, womit eine "Mischehe" aus der Zeit der Reformation (auf die ich getippt hätte) passen würde. Vorschlag: Manuel von Portugal ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
18.02.2016, 23:19
Beitrag: #1453
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
![]() ![]() Manuel von Portugal ( * 1568 in Tanger; † 22. Juni 1638 in Brüssel) war der Sohn des zeitweiligen Großpriors des Malteserordens und Gouverneurs von Tanger Antonio de Crato,einem außerehelicher Sohn des Prinzen Luis von Portugal (eines jüngeren Sohns des Königs Emanuel I. von Portugal) und einer "Violanta" Gomez, genannt "La Pelicana". Antonio war Geistlicher und einer der Thronprätendenten von Portugal , hatte die portugiesischen Kronjuwelen an sich gebracht und versuchte mit Hilfe von Sir Francis Drake den Thron zu bekommen,was aber misslang. In einer außerehelichen Liäson mit einer Anna Barbosa hatte er 10 Kinder,darunter den Gesuchten Manuel von Portugal Der wiederum heiratete heimlich Emilia von Oranien-Nassau einer Tochter des Fürsten Wilhelm I. von Oranien-Nassau und der Fürstin Anna von Sachsen Die Familie der Braut gehörte also zu den herausragenden Vertreter des Calvinismus in Europa, Manuel dagegen war römisch-katholisch. Man floh nach der Hochzeit zunächst nach Wesel und lebte mehr schlecht als recht bis es zur Aussöhnung mit den Oraniern kam. Das Paar hatte 9 Kinder,wobei die älteste Tochter Maria Belgica,getreu der Familientradition wieder für einen Skandal sorgte .Sie sollte ursprünglich eigentlich einen Markgrafen von Baden heiraten, brannte aber mit dem dort in Diensten stehenden Oberst Theodor Croll durch, der später unter ungeklärten Umständen in Venedig ermordet wurde. Man sieht also in der Familie war es nie langweilig Und Teresa C. darf weiter machen und das nächste Rätsel stellen ![]() ![]() |
|||
19.02.2016, 01:24
Beitrag: #1454
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Schwierig, schwierig, nun, ich hoffe, dass dieses (vermutlich doch sehr leichte?) Rätsel über einen, der einkaufen ging, das mir da auf die Schnelle eingefallen ist, hier noch nicht zu finden ist.
Eine Shopping-Tour im Ausland, wo gewisse Güter billiger sind, als zu Hause, ist keine Entdeckung des 20. oder 21. Jahrhunderts, wie die folgende historische Begebenheit zeigt. Ein junger Mann hatte offensichtlich seine Ausgaben für eine Pilgerfahrt gut kalkuliert. Denn auf der Rückreise war ihm noch genug Geld geblieben, das er, wie so manche/r spätere Tourist/in rasch in eine bestimmte Ware investierte, nicht zuletzt, da diese in jener Stadt, wo er diesen Einkauf durchführte, viel günstiger zu bekommen war, als in seiner Heimat. Das wissen wir von ihm persönlich, da er zu diesem Einkauf Notizen hinterlassen hat, aus denen hervorgeht, dass er selbst offensichtlich sehr zufrieden damit war, dass er diese Ware so günstig hatte einkaufen können. Offensichtlich sollte es nicht seine einzige Shoppingtour in dieser Stadt bleiben, denn als er viele Jahre später unter ganz anderen Umständen nochmals diese Stadt besucht hat, soll er dort erneut einen günstigen Einkauf getätigt haben, wie ein recht bekannter Zeitzeuge berichtet. (Übrigens verkleidet, da er keineswegs wollte, dass sie ihm höhere Preise berechneten.) Und nun die Frage: Um welche Stadt geht es, um welche Ware geht und unter welchen Namen finden wir diesen "Einkaufstouristen" gewöhnlich in Geschichtsbüchern? Und wer möchte, kann gerne noch den Zeitzeugen, der über zweiten Einkauf berichtet, nennen? ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
20.02.2016, 10:56
Beitrag: #1455
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Bei Pilgerfahrt würde ich an das Mittelalter und den Reliquienhandel denken und dessen Zentren lagen in Jerusalem und Konstantinopel
|
|||
20.02.2016, 12:17
Beitrag: #1456
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(20.02.2016 10:56)zaphodB. schrieb: Bei Pilgerfahrt würde ich an das Mittelalter und den Reliquienhandel denken und dessen Zentren lagen in Jerusalem und Konstantinopel Mit dem Mittelalter liegst du vollkommen richtig. Sind Reliquien aber tatsächlich eine Ware, bei der es eine Rolle spielt, dass sie im "Ausland" weniger kostet als zu "Hause"? Die Stadt, wo der Gesuchte einkaufen war, befand sich übrigens nicht auf seiner ursprünglichen Reiseroute, sondern er machte sozusagen auf der Heimreise dorthin noch rasch einen Abstecher. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
20.02.2016, 17:41
Beitrag: #1457
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Der sächsische Friedrich der Weise unternahm 1493 eine Reise ins Heilige Land. Auf dieser Reise erarb er sich Reliquien, die der Grundstock seiner Sammlung werden sollte.
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
20.02.2016, 17:58
Beitrag: #1458
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Mit der Reise ins Heilige Land liegst du völlig richtig. Allerdings fallen die beiden "Einkaufsgeschichten" in eine Zeit, als Friedrich der Weise noch nicht geboren war, somit ist er nicht der Gesuchte.
Bei den Einkäufen ging es außerdem nicht um Reliquien, sondern um andere Ware. (Dass jemand auf einer Pilgerfahrt Reliquien kauft - fällt das nicht unter das, was üblich ist?) ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
21.02.2016, 17:16
Beitrag: #1459
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Offensichtlich wird die Frage doch als schwerer gesehen, als ich geglaubt habe.
Versuchen wir noch einen zusätzlichen Hinweis. Vielleicht hilft euch die Geographie ein wenig weiter. Die Stadt, wo der Gesuchte einkaufen war, befand sich übrigens nicht auf seiner ursprünglichen Reiseroute (ins Heilige Land), sondern er machte sozusagen auf der Heimreise dorthin noch rasch einen Abstecher, nachdem er in jenem Hafen, von wo er abgereist war, wieder Land betreten hatte. Das ist insofern interessant, als es sich bei der Stadt, wo er danach noch einkaufen war, ehe es "nach Hause" ging, nicht nur um einen wichtigen Handelsplatz handelte, sondern sie bei Pilgerreisen ins Heilige Land der wohl wichtigste und übliche Hafen war, von dem aufgebrochen wurde. Also wird es für ihn irgendeinen Grund gegeben haben, dass er für seine eigentliche Pilgerfahrt einen anderen Hafen gewählt hat. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
22.02.2016, 12:52
Beitrag: #1460
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Also erfolgte die Shopping-Tour m.E. in Venedig. Was gab es dort? Glas?
„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
|||
22.02.2016, 13:16
Beitrag: #1461
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Meinst Du Arnold von Harff, der Ritter, der die Beschreibungen seiner Pilgerfahrten (Jerusalem, Rom, Santiago) hinterliess ? Von ihm ist mir bekannt, dass er nicht die übliche Route nach Jersualem nahm sondern via Alexandria und Ägypten dorthin reiste. Zudem war er nicht mit Pilgern sondern mit Kaufleuten unterwegs. Wenn es der Gesuchte sein sollte, weiss ich allerdings nicht, was er unterwegs einkaufte und mit was er handelte.
|
|||
22.02.2016, 14:48
Beitrag: #1462
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(22.02.2016 13:16)Aguyar schrieb: Meinst Du Arnold von Harff, der Ritter, der die Beschreibungen seiner Pilgerfahrten (Jerusalem, Rom, Santiago) hinterliess ? Von ihm ist mir bekannt, dass er nicht die übliche Route nach Jersualem nahm sondern via Alexandria und Ägypten dorthin reiste. Zudem war er nicht mit Pilgern sondern mit Kaufleuten unterwegs. Wenn es der Gesuchte sein sollte, weiss ich allerdings nicht, was er unterwegs einkaufte und mit was er handelte. Nein, der ist es nicht. Es ist außerdem nicht bekannt, dass der Gesuchte nicht auf der üblichen Route nach Jerusalem gereist ist, er trat die Schiffsreise ins Heilige Land nicht von Venedig aus an, sondern von einem anderen Hafen. (Und bei der Rückreise ist er auch dort wieder gelandet.) Er war übrigens nicht der einzige aus dieser Familie, der eine Pilgerfahrt nach Jerusalem gemacht hat, sein Vater und ein weiterer Verwandter haben ebenfalls eine Reise dorthin gemacht.[/i] (22.02.2016 12:52)Arkona schrieb: Also erfolgte die Shopping-Tour m.E. in Venedig. Was gab es dort? Glas? Mit Venedig liegst du völlig richtig: Aber was die Ware betrifft ... Zitat:... eine bestimmte Ware investierte, nicht zuletzt, da diese in jener Stadt, wo er diesen Einkauf durchführte, viel günstiger zu bekommen war, als in seiner Heimat. Nur um diese Ware (einen RohSTOFF zur Herstellung von alltäglichen Gebrauchsgegenständen, die im Mittelalter aber auch Prestige-Charakter hatten) zu kaufen, hätte er also keineswegs einen Abstecher nach Venedig machen müssen. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
22.02.2016, 23:44
Beitrag: #1463
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Vielleicht als Hilfe noch ein paar Zeitungsausschnitte aus dem Jahr 2003 über das Einkaufen eines damaligen österreichischen Bundesministers, allerdings in Wien, also am Ort seines "Wirkens:
Der Standard, 18. Juni 2003 Rebell.at, 19. Juni 2003 Pressedienst der SPÖ Aber Achtung - eine Republik Österreich gab es damals noch nicht, und der Gesuchte war auch nicht ein österreichischer (Bundes-)Minister. Es bleibt zu mutmaßen, ob vielleicht mancher damalige Zeitgenossen auf die "Shopping"-Aktion/en der gesuchten historischen Person vor fast 600 Jahren ähnlich reagiert hätte, wenn sie darüber Bescheid gewusst hätten und damals schon eine Presse oder Internet gegeben hätte. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
23.02.2016, 00:40
Beitrag: #1464
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Francisco Datini, Fernhändler aus Prato - Er könnte in Venedig Waffen und Rüstungen preiswert eingekauft haben. Datini handelte häufig mit dem Herzogtum Mailand, es wäre also denkbar, dass er über Genua seine Pilgerreise nahm.
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
23.02.2016, 00:55
Beitrag: #1465
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
OK,als Einkaufsgut würde ich dann mal auf Leder tippen,Saffianleder um genauer zu sein,
Im Mittelalter war der Herstellungsprozess von Saffianleder in Vorderasien und Nordafrika sehr viel weiter fortgeschritten als in Europa, sowohl was die Menge als auch die Qualität anbetraf. (Erst 1749 wurde die erste Saffianleder-Fabrik im Elsass gegründet).Also würde ich als Ort des Shoppings entweder auf eine Stadt in Marokko oder der Iberischen Halbinsel oder Marseille tippen, |
|||
23.02.2016, 07:19
Beitrag: #1466
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(23.02.2016 00:40)Sansavoir schrieb: Francisco Datini, Fernhändler aus Prato - Er könnte in Venedig Waffen und Rüstungen preiswert eingekauft haben. Datini handelte häufig mit dem Herzogtum Mailand, es wäre also denkbar, dass er über Genua seine Pilgerreise nahm. Leider nicht richtig - der Gesuchte war nicht eben NICHT von Beruf KAUFMANN. (Das ist die eigentliche Pointe bzw. der Jux in diesem Rätsel!) Er war in einer Position, wo von ihm beim Einkaufen ein ganz anderes Verhalten erwartet wurde. (Womit er sich zumindest bei Kaufleuten auf jener zweiten Reise, die ihn dann nochmals (wieder bei der Heimreise) nach Venedig geführt hat, eher geschadet haben dürfte.) (23.02.2016 00:55)zaphodB. schrieb: OK,als Einkaufsgut würde ich dann mal auf Leder tippen,Saffianleder um genauer zu sein, Gekauft wurde nicht Leder für Schuhe, aber, mit einem RohSTOFF für Bekleidung liegst du richtig. (Die Bezeichnung, die heute nicht mehr üblich sein dürfte, hat sogar indirekt mit Nordafrika zu tun, das betrifft aber nur den Namen. Aber so genau hätte ich es gar nicht wissen wollen.) VENEDIG als Ort des "Shoppings" hat Arkona bereits richtig erraten. Der Gesuchte hat die Stadt Venedig (mit Sicherheit) ZWEIMAL in seinem Leben besucht: Beim seinem ersten Besuch, nachdem er von seiner Rückreise von PILGERFAHRT NACH JERUSALEM (wo er nach eigenem Hinweis am Heiligen Grab zum Ritter geschlagen wurden) wieder FESTLAND betreten hatte. (Mit dem Reiseziel lag Sansavoir von Anfang an richtig, nur war der Gesuchte eben nicht Friedrich der Weise von Sachsen bzw. ein Kurfürst. (Der Gesuchte hatte allerdings in seinem Leben mit Kurfürsten zu tun, und vielleicht ist er Friedrich dem Weisen sogar noch persönlich begegnet, der war schließlich ein Verwandter von ihm.) Hätte er zu seinem ersten Besuch in Venedig nicht selbst einen Hinweis gegeben, wüssten wir das heute gar nicht. (Zu diesem Zeitpunkt gehörte zwar er zur "Elite" im HRR, war aber noch ein gänzlich unbeschriebenes Blatt, wie es so schön heißt. (Erst einige Jahre später sollte sich das ändern.) Sein vermutlich erster Besuch fällt in jene Zeit seines Lebens, über die er Notizen, die vielleicht nur für ihn selbst bestimmt waren (keinen Bericht!) hinterlassen hat. Als er später nochmals auf einer Reise nach Venedig kam (über diese Reise haben mehrere Zeitgenossen Information hinterlassen), war er sicher längst das, was wir heute einen "Promi" nennen würden. (Übrigens sollen die Venezianer von diesem Besuch letztlich nicht wirklich begeistert gewesen sein, obwohl sie sich zunächst durchaus geehrt fühlten.) ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
24.02.2016, 02:23
Beitrag: #1467
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich habe den Verdacht, Du meinst Kaiser Friedrich III., ich kann es aber nicht richtig beweisen. Dein Avatar brachte mich darauf, manchmal braucht man halt etwas länger. Die Verwandtschaft zum sächsischen Kurfürsten wäre über Friedrichs III. Schwester Margarethe gegeben, die wiederum Friedrichs des Weisens Großmutter war. Ein weiterer Kandidat wäre Maximilian, aber Maximilian und Friedrich der Weise sind sich nachweisbar persönlich begegnet. Zumindest 1507 als Maximilian, bevor er nach Italien zwecks seiner Kaiserkrönung zog, zum Reichsvikar für die Zeit seiner Abwesenheit ernannte.
Einen weiteren Grund auf Friedrich III. zu tippen, wäre die übliche Verleumdung, geizig zu sein. Man kann es auch sparsam nennen ... Und dass er evtl. preiswerte Schuhe in Venedig kaufte, passt zu ihm. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
24.02.2016, 07:36
Beitrag: #1468
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Soweit ich es beurteilen kann (ich bin, was Maximilian I. betrifft, nicht sehr versiert), wurde König / Kaiser Maximilian I. eigentlich nie Geiz vorgeworfen, sondern eher das Gegenteil, wobei ihm später sein inzwischen verstorbener Vater auch als positives Vorbild präsentiert wurde.
Maximilians Krönung zum Kaiser durch den Papst scheiterte übrigens letztlich daran, dass die Republik Venedig, mit der er gerade im Krieg stand, die Reise nach Rom verhindert hat. Einkaufen in Venedig wird ihn da weniger interessiert haben. Aber das ist eine andere Geschichte. ![]() ------------------------- Ich habe mich schon gefragt - ob jemand das Rätsel mit Hilfe meines Avatars knacken wird. ![]() Aber Es Ist Obendrein Vorzüglich ... (von dir aufgelöst worden) - meine Gratulation. Ob der spätere sächsische Kurfürst Friedrich der Weise seinem Großonkel Kaiser Friedrich III. einmal persönlich begegnet ist? Mir ist leider nicht bekannt, ob er seinen Vater bei der Königswahl von Maximilian I. 1486 nach Frankfurt am Main begleitet hat. (Die Wettiner gehörten übrigens zu jenen Reichsfürsten, auf deren Unterstützung Friedrich III. fast immer zählen konnte.) 1435 machte der spätere Kaiser Friedrich III. eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, wobei er den Seeweg über die Stadt Triest, die damals unter der Herrschaft Österreich war, wählte. Die Rückreise führte ihn dann, nachdem er in Triest wieder gelandet war, über Venedig, woüber es einen Eintrag in seinem Notizbuch gibt. (In diesem Notizbuch findet sich auch seine Information zur Verwendung der Buchstabenfolge AEIOV (besser bekannt als AEIOU) als "Eigentumszeichnung".) Bei der Ware handelte es sich allerdings um keine Schuhe (wie fast 600 Jahre später bei einem österreichischen Bundesminister), sondern um Atlas-Stoffe. (Ob er dabei ein wenig um einen Rabatt gefeilscht hat?) Zu diesem Zeitpunkt war Friedrich III. allerdings nur Herzog Friedrich V. von Österreich, die Königswürde (HRR) wurde ihm erst 1440 angeboten. Auf der Heimreise von seiner Kaiserkrönung (und Eheschließung etc.), seiner ersten Romreise im Jahr 1452, hat Friedrich III. dann Venedig nochmals besucht. Ob er auch dieses Mal, immerhin zu diesem Zeitpunkt der "mächtigste" Herrscher in Europa, günstig einkaufen war - zumindest in einer Version seiner "Historia Austrialis" wird das von Enea Silvio Piccolomini (dem späteren Papst Pius II.) behauptet. ------------------- Dann gutes Gelingen mit dem nächsten Rätsel, Sansavoir. ![]() ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
24.02.2016, 22:45
Beitrag: #1469
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Heute lasse ich Euch eine Frau und ihren Ur-Urenkel suchen. Beide sind nicht nur verwandtschaftlich, sondern auch durch einen "Schicksalstag" verbunden, der für den Mann das Ende seiner politischen Karriere bedeute. Für seine Ur-Urgroßmutter bedeutete dieser Tag faktisch der gesellschaftliche Aufstieg, den ihr eine Wahrsagerin prophezeit haben sollte. Um welche beiden Personen handelt es sich?
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
03.03.2016, 20:35
Beitrag: #1470
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sind die beiden Personen in der Zeit der "römischen Antike" zu finden oder haben sie erst später gelebt?
---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
04.03.2016, 02:53
Beitrag: #1471
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Viel, viel später. Sie lebte in einer Zeit, in der die römische Antike bewundert wurde.
Zum "Schicksalstag": Der zweite Ehemann der Dame meinte, dass an diesem Tag ein Ereignis beendet ist. Und meinte wohl, dass an diesem Tag seine Herrschaft beginnt. Der Nachkomme erlebte an diesem Tag ein Ereignis, dass einerseits für das Ende des Alten, andererseits für den Beginn einer neuen Zeit steht. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
04.03.2016, 07:45
Beitrag: #1472
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Was vermuten lässt, dass er zu jenen Herrschern gehört, die ihre Herrschaft (oder eine ihrer Herrschaften) ursprünglich nicht vorhersehen konnten. War die Dame etwa eine Russin?
---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
04.03.2016, 10:46
Beitrag: #1473
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich wage es mal:
Könnte es sich hierbei um Katharina die Große handeln? In ihrem Leben ging es ja auch oft turbulent zu. Nur weis ich nichts von einer Wahrsagerin.. ![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
05.03.2016, 17:52
Beitrag: #1474
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Zeitlich hast Du Dich schon der Dame genähert. Die Gesuchte ist ca. eine Generation jünger, keine Deutsche und war auch nie in Russland. Ihr zweiter Gatte war aber dort. Geboren wurde die Gesuchte aber außerhalb von Europa. Ihr Nachkomme ist ein Deutscher, dessen Mutter aus Russland stammte
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
05.03.2016, 18:43
Beitrag: #1475
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Handelt es sich bei der gesuchten Dame vielleicht um Josephine de Beauharnais. Mitte des 18. Jahrhunderts geboren, könnte sie der Generation nach Katharina der Großen zumindest zugeordnet werden. Geboren wurde sie auf Martinique, also nicht in Europa und Deutsche war sie auch nicht. Napoleon, ihr zweiter Gatte, war jedenfalls in Russland. (Dass es später eine Legende gab, dass ihr dieser Aufstieg prophezeit worden war, wäre zumindest vorstellbar.
Bleibt noch der deutsche Nachkomme / Urenkel. Und da komme ich zu keinem passende Kandidaten. Ihr Sohn Eugene heiratete in das bayerische Herzogshaus bzw. Königshaus ein., womöglich konnte es sich um einen Nachfahren aus dieser Ehe handeln. Einer seiner Söhne war mit einer russischen Großfürstin verheiratet, hier hätten wir also eine russische Ehefrau bzw. eine russische Mutter. In diesem Fall wäre der Gesuche unter ihren Kindern, allerdings habe ich zu diesen keine Informationen. Oder war der gesuchte Urenkel unter den Nachfahren ihrer Tochter? ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
05.03.2016, 18:49
Beitrag: #1476
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Teresa, jetzt warst du bissel schneller. An Josephine hab ich auch gedacht.
![]() Beim Urenkel bin ich auch unsicher... Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
05.03.2016, 18:52
Beitrag: #1477
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
:teeth:Falls wir beide richtig liegen, fehlt uns noch der Urenkel.
---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
05.03.2016, 18:58
Beitrag: #1478
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
ich weis nicht ob ich da richtig liege:
Villt. ist hier von Maximilian Herzog von Leuchtenberg (Nachkomme seinerseits) die Rede ?? Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
05.03.2016, 19:07
Beitrag: #1479
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ganz heiß! Maximilian von Leuchtenberg war ein Nachfahre der Gesuchten und ein Vorfahre des Gesuchten.
Sorry, jetzt habe ich erst Teresa Text gelesen. Josephine Beauharnais ist richtig. Maximilian von Leuchtenberg ihr Enkel. Nun wird nur noch der Enkel von Maximilian gesucht, den man wohl nach seinem Opa benannt hatte: ![]() "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
05.03.2016, 19:16
Beitrag: #1480
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Nikolaus de Beauharnais ??
oder: Georg de Beauharnais ?? ![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
05.03.2016, 19:19
Beitrag: #1481
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Eugen Maximilianowitsch (1847−1901), 5. Herzog von Leuchtenberg und Fürst Romanowsky ... zumindest ist der einzige der 3 Söhne, zu dem ich keine Angaben gefunden habe, bei den beiden anderen Söhnen fehlt mir der Schicksalstag
---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
05.03.2016, 19:21
Beitrag: #1482
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Joseph von Bayern - Herzog von Leuchtenberg ?
Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
05.03.2016, 19:25
Beitrag: #1483
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Manche Väter haben auch Töchter ...
![]() "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
05.03.2016, 19:35
Beitrag: #1484
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Peter V., der mit 16 Jahren den portugiesischen Thron bestieg, nachdem seine Mutter Maria II. verstorben ist??
Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
05.03.2016, 19:36
Beitrag: #1485
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Nun, nach den Angaben handelt es sich um eine Ur-Urenkel und keinen Urenkel, und die Töchter von Maximilian von Leuchtenberg dürften auch als "Russinnen" gesehen werden / Erklärung für die russische Mutter des Gesuchten.
Könnte es sich um Maximilian von Baden (1867-1929) handelt, den letzten Reichskanzler unter Kaiser Wilhelm II. Allerdings sehe ich da keinen Zusammenhang mit dem Schicksalstag, den der müsste wohl der Tag von Napoleons Krönung sein, und die war doch Anfang Dezember. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
05.03.2016, 19:56
Beitrag: #1486
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich rate einfach mal weiter:
Nikolaus de Beauharnais auch genannt: Nikolai Maximilianowitsch von Leuchtenberg, Herzog von Leuchtenberg und Fürst Romanowsky? Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
06.03.2016, 10:29
Beitrag: #1487
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(05.03.2016 19:36)Teresa C. schrieb: Nun, nach den Angaben handelt es sich um eine Ur-Urenkel und keinen Urenkel, und die Töchter von Maximilian von Leuchtenberg dürften auch als "Russinnen" gesehen werden / Erklärung für die russische Mutter des Gesuchten. Es ist Max von Baden und der Schicksalstag war der 9. November. Bei Max von Baden - der 9. November 1918: das Ende des Kaiserreichs und die Ausrufung der Republik. Bei Josephine B. - der 9. November 1799 - oder nach dem französischen Revolutionskalender der 18. Brumaire des Jahres VIII., der Tag, an dem Napoleon Bonaparte das Direktorium stürzte, um selbst die Macht zu übernehmen. Zuerst als Erster Konsul und 1804 als Kaiser. Ob er während des Staatstreichs "Meine Herren, die Revolution ist nun beendet" gesagt hatte oder dies erst später behauptete, ist eigentlich nicht so wichtig. Fakt ist: Der Staatsstreich vom 9. /10. November 1799 war der Beginn der Herrschaft Napoleons und somit ein wichtiges historisches Datum. Die Krönung zum Kaiser fand aber erst am 2. Dezember 1804 statt. Dieser 2. Dezember war aber nicht gemeint, obwohl er während der Herrschaften Napoleons I. und Napoleons III. ein "Schicksalstag" war. Denn am 2. Dezember 1805 fand die Schlacht von Austerlitz statt. Louis Napoleon Bonaparte knüpfte an diese Tradition ganz bewusst an, indem er am 2. Dezember 1851 die Verfassung der II. Republik außer Kraft setzte und sich selbst zum Prinz-Präsidenten erhob, ehe er sich am 2. Dezember 1852 zum Kaiser Napoleon III. krönen ließ. Karl Marx verfasste 1852 aus Anlass des Staatsstreichs vom 2. Dezember 1851 das Werk "Der 18. Brumaire des Louis Napoleon" – das Datum „18. Brumaire“ wird seitdem auch als Synonym für Staatstreich verwendet. Napoleon III. war im Übrigen über seine Mutter Hortense ein Enkel von Josephine. Nun noch zu den verwandtschaftlichen Beziehungen. Josephine Tascher de la Pagerie wurde 1763 auf Martinique geboren. Die Familie Tascher de la Pagerie war dort seit 1726 als Mitglied einer von Sklavenarbeit lebenden Pflanzeraristokratie ansässig. Die Familie Beauharnais gehörte ebenfalls zu dieser Pflanzeraristokratie, Josephines erster Ehemann Alexandre wurde ebenfalls auf Martinique geboren. Als 1779 die Ehe zwischen Alexandre und Josephine eingefädelt wurde, lebte Alexandre bereits in Frankreich und wegen dieser Eheschließung verließ Josephine Martinique. 1781 wird der Sohn Eugène und 1783 die Tochter Hortense geboren. 1785 trennen sich Alexandre und Josephine, 1788 kehrt Josephine nach Martinique zurück, zwei Jahre später ist sie wieder in Frankreich. Alexandre de Beauharnais wird während der Revolution Politiker und General. 1794 werden er und ihm nah stehende Personen als angebliche Staatsfeinde verhaftet, so auch Josephine. Doch während Alexandre einige Tage vor dem Sturz Robespierres hingerichtet wird, überlebt Josephine die Zeiten des Terrors. Sie wird die Geliebte von Paul Barras, des wohl bedeutenden Mitglieds des Direktoriums. 1796 verheiratet Barras seine ehemalige Geliebte mit Napoleon Bonaparte, der 1799 seinen ehemaligen Gönner stürzen wird und 1804 Josephine zur Kaiserin der Franzosen krönt. Angeblich soll dies Josephine vorhergesagt worden sein. Napoleon fördert die Karriere seines Stiefsohnes, den er z.B. 1805 adoptierte und zum Vizekönig von Italien ernannte. Im Januar 1806 wurde Eugène mit Auguste Amalie von Bayern, der Tochter des damaligen bayrischen Kurfürsten Maximilian IV. Joseph verheiratet, der einige Monate später erster bayrischer König werden sollte. 1814 trat Eugène infolge der Abdankung Napoleons und der antifranzösischen Stimmung in Italien als Vizekönig zurück. Seine Familie und er fanden Aufnahme im Königreich Bayern, sein Schwiegervater ernannte ihn zum 1. Herzog von Leuchtenberg. Auguste Amalie ließ sich auch nicht scheiden, obwohl ihr dies empfohlen wurde. Aus der Ehe stammen fünf Töchter und zwei Söhne. Von den fünf Töchtern starb eine als Säugling, die anderen vier wurden mit Angehörigen des europäischen Hochadels verheiratet. Der älteste Sohn Auguste wurde nach dem Tod seines Vaters (1824) 2. Herzog von Leuchtenberg. Auguste starb jedoch 1835 als Ehemann der portugiesischen Königin Maria II., die danach Ferdinand von Sachsen-Coburg-Kohary heiratete, der zwischen 1853 und 1855 Regent von Portugal war und sich in Sintra als Baumeister verwirklichte. Erbe des früh verstorbenen Auguste de Beauharnais wurde dessen jüngere Bruder Maximilian, der 3. Herzog von Leuchtenberg. Er heiratete 1839 Maria Nikolajewna Romanowa, die älteste Tochter von Zar Nikolaus I. und der Charlotte von Preußen, der ältesten Tochter von Friedrich Wilhelm III. und dessen Ehefrau Luise und somit Schwester der späteren Könige Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I. von Preußen. Maximilian und Maria hatten mehrere Kinder, darunter die 1841 geborene Tochter Maria Maximilianowna – die häufig nur Maria Romanowskaja genannt wurde. Diese Urenkelin Josephines wurde mit Wilhelm von Baden, einem jüngeren Sohn des Großherzogs Leopold von Baden verheiratet. Wilhelm und Maria hatten zwei Kinder. Die 1865 geborene Tochter Marie wurde von 1914 bis 1918 letzte regierende Herzogin von Anhalt, der 1867 geborene Sohn Max wurde am 3. Oktober 1918 letzter Reichskanzler des deutschen Kaiserreichs. Er trat am 9. November 1918 zurück. Inwieweit es 1918 der deutschen Öffentlichkeit bekannt war, dass der Reichskanzler Max von Baden ein Ururenkel der ehemaligen Kaiserin der Franzosen war - ist eine andere Frage. Teresa, Du kannst das nächste Rätsel erstellen. "Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
06.03.2016, 15:17
Beitrag: #1488
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Wenn Aurora das nächste Rätsel statt mir erstellen will, geht das für mich in Ordnung. Letztlich waren wir beide, was die Lösung mit Josephine betrifft, fast zeitgleich.
---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
06.03.2016, 15:51
Beitrag: #1489
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Danke Teresa, aber nein, das soll gerecht zugehen. Du hast zuerst an die richtige Person gedacht. Zwar hatte ich auch zuerst an Maximillian gedacht, aber dachte, es wäre falsch. Kein Problem. Vielleicht rate ich es doch einmal ?
Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
06.03.2016, 16:15
Beitrag: #1490
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Wenn ich aber verzichte, ist das keine Ungerechtigkeit, und ich war doch gerade erst dran. Wenn es für Dich nicht zu viel Arbeit ist, wäre es mir schon Recht, wenn Du das nächste Rätsel bringst, zudem ich kommende Woche ohnehin nicht viel Zeit habe, ein Rätsel hier zu betreuen.
![]() ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
06.03.2016, 16:37
Beitrag: #1491
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sehr lieb von dir Teresa. Also gut. Dann lasse ich mir was einfallen
![]() Und danke dir noch für den lieben Bommel. Darüber hab ich mich sehr gefreut! jetzt aber back to topic ... Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
06.03.2016, 17:12
Beitrag: #1492
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich lasse mal nach einer Enkelin einer berühmten Person suchen, die sich sehr für den Aufbau eines Sozialwerkes im griechischen Bürgerkrieg (Kinderheime, Schulen etc.) einsetzte und auch versuchte, sich politisch einzufügen, auch auf "unliebsamen" Wegen.
lg Aurora Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
07.03.2016, 19:52
Beitrag: #1493
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
einen Tipp gebe ich noch:
Diese Enkelin heiratete ihren Cousin und das Paar ging beim II. WK ins Exil. Jetzt ist es sicher leicht für Geschichtsinteressierte, die besonders der Neuzeit zugetan sind lg Aurora Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
08.03.2016, 01:22
Beitrag: #1494
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich vermute, dass Friedrike von Hannover, von 1947 bis 1964 letzte Königin von Griechenland die Gesuchte ist. Der Großvater ist dann Kaiser Wilhelm II.
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
|||
08.03.2016, 09:52
Beitrag: #1495
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
ja, richtig !!!!
Das Rätsel war ja auch ziemlich leicht. ![]() Its your turn ![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
|||
21.03.2016, 20:46
Beitrag: #1496
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Sorr, aber steht mir einer auf dem Schlauch?
Die letzte Königin Griechenlands war doch die Frau des letzten Königs, und nicht dessen Mutter. Der letzte König war Konstantin und dessen Frau ist die geborene Prinzessin von Dänemark Anne-Marie EX-Königin von Griechenland "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
22.03.2016, 10:23
Beitrag: #1497
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(21.03.2016 20:46)Suebe schrieb: Sorr, aber steht mir einer auf dem Schlauch? Vermutlich ein Tippfehler oder vielleicht meint Sansavoir damit, dass Friederike die letzte Königin von Griechenland war, die diese Position auf "natürliche" Weise (durch den Tod des Königs und Ehemanns) "abgegeben" hat, während Anne-Marie noch immer Ex-Königin von Griechenland ist. ![]() Ich finde es schade, dass Sansavoir noch kein weiteres Rätsel eingestellt hat, aber vielleicht liegt es daran, dass er den Eindruck hat, dass im Augenblick sowieso niemand mehr raten will. Allerdings hat mir die Erfahrung mit meinem eigenen Rätsel hier gezeigt, dass es nicht gerade so einfach ist, ein Rätsel hier einzustellen, wenn jemand auch den Aspekt Jux berücksichtigen will. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
|||
22.03.2016, 19:07
Beitrag: #1498
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
http://www.forum-geschichte.at/Forum/for...php?fid=45
(22.03.2016 10:23)Teresa C. schrieb: ./. da gebe ich dir Recht. Aber es gibt hier einige Rätsel 3nd, die nur auf Auferweckeung (passend zur Osterzeit) warten. Ich habe mir es mir zur selbstgewählte Aufgabe gemahct, die Jux-Rätselm wenn es am einschlafen ist wieder zu aktivieren. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
22.03.2016, 19:33
Beitrag: #1499
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
False friends
Im Deutschen gibt es den o.g. Begriff. Der Witz dabei ist ja bekannt. Ein deutschsprachiger Gast im britischen Restaurant: Can I became a beefsteak? Der Ober: Never Sir! Kein Schimmer ob es einen entsprechenden Begriff im englischen gibt. Vermutlich nicht, denn die ziehen durch die Welt ohne einen an Gedanken eine fremde Sprache zu verschwenden. Da gibt es eine britische Automarke, eine, was schreibe ich da?, die Nobel-Marke überhaupt. Bei denen wurde irgendwann eine neue Typenreihe geplant und entwickelt, und während der gesamten Planungs- und Entwicklungsphase stand der Name schon fest. ...... .... Erst im allerletzten Moment hat es dem wohl einzigen britischen Manager mit Fremdsprachenkenntnissen aufgeschimmert, dass der zweite Teil des Namens, im Deutschen zumindest eine überaus verkaufsverhindernde Bedeutung hat. Der Name wurde im zweiten Teil geändert, und es wurde eine sehr erfolgreiche Typenreihe. Frage: Wie hätte die Karre heißen sollen? Frage: Wie wurde die Karre dann genannt? Disclaimer: Eine Plutokratenschüssel, der Preis hört sich nur in Guinees halbwegs überschaubar an. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
|||
23.03.2016, 12:34
Beitrag: #1500
|
|||
|
|||
RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich denke, du meinst den Rolls-Royce Silver Mist, der dann in Silver Shadow umbenannt wurde und eine der bislang erfolgreichsten Modellreihen der Briten wurde. Warum der Wagen umbenannt wurde, erklärt sich wohl von selber...der deutsche Markt scheint damals schon wichtig für Rolls-Royce gewesen zu sein...
![]() |
|||
|
Möglicherweise verwandte Themen... | |||||
Thema: | Verfasser | Antworten: | Ansichten: | Letzter Beitrag | |
Neues Jux-Rätsel | Suebe | 1.075 | 619.251 |
02.04.2025 09:49 Letzter Beitrag: Suebe |
|
Neuestestes Rätsel(Suchmaschinen Nutzung wird mit dem Tode geahndet) | Allwissend | 2 | 5.146 |
08.05.2019 18:38 Letzter Beitrag: Suebe |
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste