Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
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23.03.2016, 16:16
Beitrag: #1501
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich habe mit mir selber gewettet, Chris löst das Rätsel, der liest den Blaube.
und bingo. Ich habe gewonnen. Wobei, ehrlich, ich habe es nicht gewusst. Ich las Blaube ![]() Disclaimer zum Preis in Guinees: aus wiki: Zitat:Da die Guinee einen aristokratischen Nimbus hatte, wurden weiterhin viele Waren des gehobenen Bedarfs in Guinee gepreist. Im Auktionshandel (z. B. Antiquitäten, Kunstwerke und Sportpferde) wird heute noch in Guineen abgerechnet. Dieser Usus ist traditionell im Agio des Auktionators auf den Zuschlagpreis von fünf Prozent begründet. Bis zur Dezimalisierung des Pfundes 1971/1972 wurden auch Gebrauchtwagen gern in Guineen angeboten, weil dann der Preis im Vergleich zum Pfund (scheinbar) geringer ausfiel. So sind beispielsweise bei einem Preis von 12.000 Guineen tatsächlich 12.600 Pfund zu bezahlen. sie spnnen halt die Briten. Frei nach Asterix und hier noch ein Link zur Plutokratenschüssel: https://en.wikipedia.org/wiki/Rolls-Royce_Silver_Shadow aus dem Link Zitat:Initially, the model was planned to be called "Silver Mist",[3] a natural progression from its predecessor Silver Cloud. The name was changed to "Silver Shadow" after realizing that "Mist" is the German word for manure, rubbish, or dirt. welcher Plutokrat deutscher Zunge hätte auch eine "Mist"-Karre erworben? ![]() "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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23.03.2016, 16:51
Beitrag: #1502
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Jetzt muss ich mir wieder ein Rätsel überlegen...eines mit Jux..hmmm.....
Aus dem Ärmel geschüttelt: Warum hat der ansonsten (für seine Zeit) akkurate Humanist Johannes Aventinus eine Siedlung namens "Hermannesheim" erfunden, die es nie gab? |
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23.03.2016, 17:05
Beitrag: #1503
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(23.03.2016 16:51)913Chris schrieb: Jetzt muss ich mir wieder ein Rätsel überlegen...eines mit Jux..hmmm..... Um den Vorrang Regensburg vor allen anderen Städten Baierns deutlich herauszustellen, hat er eine vorrömische Vorgängersiedlung Regensburgs mit dem Namen "Hermannesheim" kreiiert. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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24.03.2016, 16:57
Beitrag: #1504
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
War wohl doch zu leicht...du bist dran! (Gratuliere zu der schnellen Lösung...woher hast du die Info?)
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24.03.2016, 19:08
Beitrag: #1505
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(24.03.2016 16:57)913Chris schrieb: War wohl doch zu leicht...du bist dran! (Gratuliere zu der schnellen Lösung...woher hast du die Info?) gar keine Info ![]() keinen Schimmer hatte ich ![]() mich hat dies an "Hermann den Cherusker" erinnert (was Aventinus verm auch beabsichtigt hat) und von da an hat mir Tante Google weitergeholfen "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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24.03.2016, 19:18
Beitrag: #1506
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Dieser Tage hat ein Autohersteller seinen 100. gefeiert.
Das erste Auto das den Propeller auf der Motorhaube hatte, war aber eigentlich ein .... und wie kamen die mit dem Propeller ausgerechnet zu diesem TyP? "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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25.03.2016, 12:31
Beitrag: #1507
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
mich juckts in den fingern, die antwort zu schreiben....ich hab aber kein nachfolgerätsel parat....ach, was soll´s: Die gesuchte Marke ist natürlich BMW, das erste Auto dieser Marke, der 3/15, war eigentlich ein Dixi 3/15, gebaut von den Eisenacher Fahrzeugwerken, die erst unter der Marke "Wartburg", dann unter der Bezeichnung "Dixi" Autos bauten. Der 3/15 war ein (veränderter) Lizenzbau des britischen Austin Seven, einem der großen Erfolgsmodelle der Engländer (der seinerseits den kleinen Peugeot Wuadrilette zum Vorbild hatte). Der Dixi wurde von der Technik her komplett seitenverkehrt im Vergleich zum Austin gebaut, um die Umstellung auf Linkslenkung zu ermöglichen; auch das Fahrwerk wurde den deutschen Verhältnissen angepasst. Der BMW 3/15 als Nachfolger des Dixi 3/15 wurde dann auch noch vergrößert und komfortabler als der Dixi.
Der Propeller kam auf diesen Typ, weil BMW in München bekanntermaßen als Flugzeughersteller begann und das Logo dieses Herstellers entweder einen wirbelndern Propeller in den bayerischen Nationalfarben blau und weiß darstellte oder aber (andere Version) die weiß-blauen bayerischen Rauten in einem Kreis gepresst darstellen sollten. Als das Geschäft mit Motorrädern (seinerseits ein Ersatz für die nach dem Ersten Weltkrieg verbotene Produktion von Flugzeugmotoren) für BMW nicht mehr so lief, suchten die Münchner ein neues Standbein im Automobilbau, kaufte kurzerhand die Eisenacher Dixi-Werke, sparte sich die Entwicklungskosten für ein eigenes Auto und baute den Dixi 3/15 als BMW 3/15 weiter. Übrigens: Der Austin Seven war nicht nur für Austin ein Erfolg, an diesem Modell hingen die Anfänge diverser Automarken, wie Jaguar (die Vorgängerfirma Swallow Sidecar lieferte ab 1927 Sonderkarosserien für den Seven) in Großbritannien, Nissan in Japan, Rosengart in Frankreich, und eben Dixi bzw. BMW in Deutschland. In Berlin bauten außerdem die Amerikaner von Willys-Overland Crossley den Seven in Lizenz. |
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25.03.2016, 12:57
Beitrag: #1508
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Zur Not kann ich ja einspringen (habe gerade einige Tage Urlaub in der Bedeutung von Ferien, und Zeit), und nach Nachfolgerätsel zusammenbasteln, vorausgesetzt die Antwort stimmt und die anderen hier sind damit auch einverstanden.
![]() ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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25.03.2016, 13:35
Beitrag: #1509
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Bingo.
Dixi hat vor BMW mehrheitlich dem Spekulanten Schapiro gehört, der damals im Alleingang einen erheblichen Teil der Autoindustrie beschädigte. (Schapiro war ein großer Sportsman und beherrschte insbesondere die Wechsel-Reiterei) Für Dixi/BMW war er ein Glücksfall. Schapiro hatte die Austin-Lizenz erworben,weil er die Entwicklung eines völlig neuen Automobils bei Dixi für zu langwierig hielt. Womit er mit Sicherheit recht hatte. Die ersten Dixi 3/15 hatten noch Rechtslenkung, da sie in England bei Austin produziert worden waren, ebenfalls um einen schnelleren Verkaufsstart zu ermöglichen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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25.03.2016, 13:44
Beitrag: #1510
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(25.03.2016 12:57)Teresa C. schrieb: Zur Not kann ich ja einspringen (habe gerade einige Tage Urlaub in der Bedeutung von Ferien, und Zeit), und nach Nachfolgerätsel zusammenbasteln, vorausgesetzt die Antwort stimmt und die anderen hier sind damit auch einverstanden. Aber natürlich die Antwort stimmt und schöne Rätsel sind immer willkommen "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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25.03.2016, 13:50
Beitrag: #1511
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund | |||
25.03.2016, 14:05
Beitrag: #1512
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Moment, Chris, wenn bereits ein Rätsel zusammen gebastelt hast, hast du natürlich den Vortritt. Immerhin hast du das letzte Rätsel gelöst. Also nur los ...
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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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25.03.2016, 14:11
Beitrag: #1513
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Na, also gut....
(Danke ![]() Ein Rätsel mit bitterem Beigeschmack, aber der Zusammenhang ist einigermaßen irre, also glaub ich, taugt die Frage für´s Jux-Rätsel: Wie bzw. im Zusammenhang mit welchen Ereignissen kam in der Türkei die Indutrialisierung in Gang? Damit´s nicht ganz so einfach wird: Mit welchem Namen ist diese Inustrialisierung eng verbunden? Über diesen Namen kann auch ein Zusammenhang mit dem vorhergehenden Auto-Rätsel von Suebe erstellt werden...wenn auch nur sehr indirekt... ![]() |
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27.03.2016, 22:00
Beitrag: #1514
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
ich weis nicht, ob ich jetzt richtig liege, aber ich versuche es mal:
Nach dem totalen Zusammenbruch in militärischer Hinsicht im Osmanischen Reich nach dem 1. Weltkrieg übernahm nach zähem Ringen eine Gruppe national gesinnter Offiziere um Mustapha Kemal in Anatolien die Macht. Hat es mit M. Kemal zu tun? Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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28.03.2016, 18:08
Beitrag: #1515
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Indirekt, natürlich. Nichts ging in der ersten Jahrenn und Jahrzehnten der türkischen Republik ohne Kemal...
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04.04.2016, 20:00
Beitrag: #1516
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(28.03.2016 18:08)913Chris schrieb: Indirekt, natürlich. Nichts ging in der ersten Jahrenn und Jahrzehnten der türkischen Republik ohne Kemal... Es muss wohl entweder: dem Bevölkerungs"austausch" mit Griechenland 1922 pp oder mit einem der diversen Pogrome gegen Armenier oder mit dem Holocaust/vor den Nazis geflohenen Juden die in der Türkei teilw. aufgenommen wurden, zusammenhängen. Aber ich weiß nichts. Ich habe gegooglet, aber efolglos. maW "ich brauche mehr Details" ![]() "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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04.04.2016, 23:38
Beitrag: #1517
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Besteht ein Zusammenhang mit dem Bau der Bagdadbahn?
"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero |
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05.04.2016, 19:09
Beitrag: #1518
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Armenier und Griechen is schon mal ein Ansatzpunkt....ich bin beim Surfen auf Wikipedia auf das Rätsel gestoßen...ging um Autos...
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06.04.2016, 09:50
Beitrag: #1519
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Autoindustrie und Türkei
wie Mekka und Schweinebraten Irgendwie versagen da meine grauen Zellen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.04.2016, 09:54
Beitrag: #1520
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Gulbenkian musste 1896 während eines Pogroms aus Istanbul fliehen.
Auf dem Schiff lernte er einen russ. Armenier kennen, er gab ihm die Kabine seiner Frau. Der russ. Armenier aus Baku (Name zZt. entfallen) involviert im Ölgeschäft, machte Gulbenkian zu seinem Sekretär. Eine Stellung die Gulbenkian zu seiner beherr. 5% Stellung im intern. Ölgeschäft ausbauen konnte. Sehr mittelbar zu Autos, aber etwas anderes will mir nicht einfallen. Siehe Schweinebraten und Mekka. ![]() "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.04.2016, 17:29
Beitrag: #1521
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Dochdoch, es gibt auch türkische Autohersteller...
![]() Die gesuchte Person spielte in diesem Industriezweig eine wichtige Rolle... |
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06.04.2016, 17:50
Beitrag: #1522
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
hat es hiermit was zu tun?
Der Automobilhersteller Tofaş (von „Türk Otomobil Fabrikası Anonim Şirket“) wurde im Jahr 1968 durch Vehbi Koç als Joint Venture von Koç Holding und Fiat S.p.A. gegründet. Die beiden Partner halten jeweils über ein Drittel der Anteile. Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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06.04.2016, 19:49
Beitrag: #1523
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Aber natürlich gibt es in der Türkei eine Autoindustrie.
Sag ich doch, wie den Schweinebraten mit Knödln in Mekka. Und der Mecklenburger Marcus hat das Auto erfunden. Weiß ich doch alles. OT: Der Zusammenbau von Autos aus angelieferten Teilen, aus Zollgründen, ist keine Autoindustrie. Und die handwerkliche Fertigung ist vielleicht eine Manufaktur, eigentlich eher Bastelei, aber nie und nimmer "Industrie" "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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06.04.2016, 21:09
Beitrag: #1524
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
dann muss ich wohl passen
![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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07.04.2016, 12:45
Beitrag: #1525
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Der erste Ford im Osmanischen Reich soll der des jungtürkischen Kriegsministers Enver Pascha gewesen sein.
Meinst du dies? "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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07.04.2016, 16:18
Beitrag: #1526
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Nein, Aurora hat´s gelöst. Dieser Herr Koc hat einen Mischkonzern aufgebaut. Begonnen hat er damit, dass er "übriggebliebene" Unternehmen von Armeniern und Griechen aufkaufte. 1942 kam dann der große Schub, als Koc die Gelegenheit nutzte, um zahlreiche Unternehmen von Nichttürken, die aufgrund einer neuen Vermögenssteuer, die Türken bevorzugte, enteignet oder insolvent gegangen waren, aufzukaufen.
Er verbreiterte damit seinen Aktionsraum enorm und war spätestens seitdem einer der wichtigsten Unternehmer der Türkei. 1959 gründete er den ersten türkischen Automobilhersteller Ford-Otosan, der Lizenzprodukte von Ford Großbritannien und Ford Deutschland fertigte. 1966 folgte das erste türkische Auto, der Andalou, 1968 eine weitere Firma, die Fiat-Lizenzen nutzte. Koc wurde so zum Vater der türkischen Autoindustrie - letzten Endes ermöglicht wurde dieser rasante Aufstieg dadurch, dass er vom Genozid an den Armeniern und der Flucht/Vertreibung der kleinasiatischen Griechen profitierte und zusätzlich 1942 von der Steuer, die darauf abzielte, nichttürkische und jüdische Unternehmer aus der Türkei zu vergraulen. Auroa is dran! ![]() |
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07.04.2016, 17:48
Beitrag: #1527
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(07.04.2016 16:18)913Chris schrieb: Nein, Aurora hat´s gelöst. Dieser Herr Koc hat einen Mischkonzern aufgebaut. Begonnen hat er damit, dass er "übriggebliebene" Unternehmen von Armeniern und Griechen aufkaufte. 1942 kam dann der große Schub, als Koc die Gelegenheit nutzte, um zahlreiche Unternehmen von Nichttürken, die aufgrund einer neuen Vermögenssteuer, die Türken bevorzugte, enteignet oder insolvent gegangen waren, aufzukaufen. Nö Zitat:Ford England bat die türkische Regierung in Istanbul ein Montagewerk bauen zu dürfen. Dem Antrag wurde stattgegeben und das ehemalige Zoll-Lager in Tophane wurde als Gebäude ausgewählt. 1929 begann die Produktion mit 500 Arbeitern für die Märkte in Russland, dem Balkan, Iran und natürlich der Türkei. Das Werk verfügte über zwei Heizungen zum Lackieren und Trocknen, eine elektrische Schweißanlage, pneumatische und elektrische Maschinen und Fließbänder. Alle Bauteile durften zollfrei eingeführt werden. Hervorhebungen von mir. Ein Montagewerk ist aber keine Automobilindustrie. Quelle: http://www.fomcc.de/otosan.htm Koc war Autohändler in Ankara, und hat seit 1928 insbesondere Ford um Ankara herum vertrieben. Er nahm etliche Anläufe Ford Montagewerke oder Lizenzen zu bekommen, auch und hauptsächlich für Traktoren und Ford-LKW, ist aber mehrfach abgeschmiert. Erst 1958, dreißig Jahre nach der ersten Ford-Montage in der Türkei, kam Koc ins Geschäft. Zitat:Nach vielen Anläufen kam es 1956 endlich zu einem Treffen zwischen Vehbi Koç und Henry Ford II. Doch Ford blieb zögerlich: "Es wird schwierig werden unser Komitee zu überzeugen, da es sich um ein sehr kleines Projekt handelt." Quelle wie gehabt. Hervorhebungen von mir Und auch hier nochmals die Bemerkung: ein Montagewerk ist keine Autoindustrie. Atatürk, Holocaust etcetera pp. spielen da nur sehr indirekt eine Rolle. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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07.04.2016, 18:32
Beitrag: #1528
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Aber der Anadol, das war doch ein "richtiges" Autowerk??
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07.04.2016, 19:09
Beitrag: #1529
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(07.04.2016 18:32)913Chris schrieb: Aber der Anadol, das war doch ein "richtiges" Autowerk?? Na ja, Motor vom Ford Cortina, Kunststoffkarosserie von Reliant, die in der selben Zeit für etlich andere Länder ähnliche Projekte verwirklichten, Sabre zB in Israel. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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07.04.2016, 19:13
Beitrag: #1530
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Um aber keine Verwirrung aufkommen zu lassen,
Natürlich ist Aurora mit dem nächsten Rätsel dran. dies ist jetzt lediglich eine "Seiten-Diskussion" hat mit dem Rätsel nichts mehr zu tun. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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08.04.2016, 08:18
Beitrag: #1531
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Über Reliant bin ich auch auf das Thema gestoßen....Tatsache ist jedenfalls, dass der Anadol ein Auto war, das extra für den türkischen Markt entworfen und gebaut wurde. Und dass das auf Koc zurück geht, der wiederum sein Imperium nur aufbauen konnte, weil er davon profitierte, dass Nichttürken in der Türkei nicht gern gesehen waren...ums mal vornehm auszudrücken.
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12.04.2016, 18:31
Beitrag: #1532
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Damit hier mal wieder was geht.
Ist kein Jux, aber interessant, und vermutlich schnell gelöst Woher hat die Post eigentlich ihr "gelb-schwarz" Dran ist aber Aurora, nicht zu vergessen. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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12.04.2016, 19:18
Beitrag: #1533
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(07.04.2016 16:18)913Chris schrieb: Nein, Aurora hat´s gelöst. Dieser Herr Koc hat einen Mischkonzern aufgebaut. Begonnen hat er damit, dass er "übriggebliebene" Unternehmen von Armeniern und Griechen aufkaufte. 1942 kam dann der große Schub, als Koc die Gelegenheit nutzte, um zahlreiche Unternehmen von Nichttürken, die aufgrund einer neuen Vermögenssteuer, die Türken bevorzugte, enteignet oder insolvent gegangen waren, aufzukaufen. Das ist mir auch so in der Art eingefallen, aber ich will mich nicht durchdrängen. Wer nicht der Meinung wie Chris sein sollte, möge ruhig ein neues Rätsel einstellen. Nicht bös gemeint ![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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12.04.2016, 20:02
Beitrag: #1534
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Nee, Aurora. du bist natürlich dran. Da ist niemand anderer Meinung wie chis.
Ich wollte nur das Rätsel hinten vorholen, mit dem nächsten Post wäre es eine Seite nach hinten gerutscht, und die schaut sich gewöhnlich keiner an. Die gelb-schwarze Post kann man immer noch lösen. Ein Jux ist es eh nicht. "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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12.04.2016, 20:54
Beitrag: #1535
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
na schön. Ich überleg mir dann was bis morgen
![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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13.04.2016, 08:59
Beitrag: #1536
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
So ihr Lieben...
Es wird hier eine Person gesucht, die eng mit Archäologie im Zusammenhang steht. Zuerst hatte diese Person Alte Geschichte studiert, dann beschäftigte sich diese Person mit Epigraphik - und das führte zur Archäologie und brachte ihn eine Reise im Jahr 1890 nach Griechenland ein. Auch beschäftigte sich diese Person mit Griechischen Inschriften. Als Archäologe führte ihn dann zum Stadtberg von Thera (Santorin), die er 1896-1902 auf eigne Kosten durchführte und später publizierte. Wer ist wohl diese Person gewesen?? Anmerkung: Diese hochinteressante Ausgrabung habe ich selbst auch schon besucht (das mal so by the way) ![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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13.04.2016, 09:27
Beitrag: #1537
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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13.04.2016, 11:00
Beitrag: #1538
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Erraten. War wohl doch zu einfach.
Its your turn! Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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13.04.2016, 12:17
Beitrag: #1539
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ganz schnell, denn ich bin quasi im Aufbruch zu einer Tagung.
Nobelpreisträger, Ikone - aber dass er in der dunklen Zeit verstrickt war und "Rassenforschung" im Generalgouvernement betrieb, wird gern außer Acht gelassen. „Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein) |
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13.04.2016, 14:56
Beitrag: #1540
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
konrad lorenz
"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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13.04.2016, 16:16
Beitrag: #1541
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(13.04.2016 12:17)Arkona schrieb: Ganz schnell, denn ich bin quasi im Aufbruch zu einer Tagung. Ich habe über ihn gelesen (nicht bei Tante Wiki); aber das er "Rassenforschung" betrieb, war mir nicht bekannt. Man lernt eben nie aus! ![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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14.04.2016, 09:18
Beitrag: #1542
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich bin mir sehr sicher, dass Konrad Lorenz gemeint ist.
Deshalb erkläre ich dieses Rätsel wieder für aktiv: Woher hat die Post eigentlich ihr "gelb-schwarz" Schwarz-gelb ist die Farbe der Post, und das schon sehr lange (abgesehen von diversen "Verriirungen" im Laufe der Jahrhunderte. Aber woher kommt "gelb-schwarz" "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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14.04.2016, 10:35
Beitrag: #1543
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
soviel mir bekannt ist, wird die Farbe GELB mit der Sonne assoziert.
SCHWARZ vermittelt Eleganz ohne Risiko, Modernität, Sachlichkeit, Eindeutigkeit und Funktionalität. Aber auch zugleich Finsternis und Trauer.. Wie das aber mit der Post im Zusammenhang steht, weis ich (bis jetzt) leider nicht. Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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14.04.2016, 11:11
Beitrag: #1544
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Ich nehme an, es handelt sich hier bei gelb-schwarz um die Wappenfarben des HRR (Schwarzer Adler auf gelbem Grund), welche die Adelsfamilie von Tasso resp. Thurn und Taxis im Spätmittelalter für ihren Botendienst (Vorläufer der deutschen Post) verwendeten, als sie vom deutschen König Maximilian I von Habsburg mit der Beförderung von Sendungen für das ganze Reich beauftragt wurden.
Die Thurn und Taxis hatten bereits vorher einen Kurierdienst für die Päpste und für Venedig eingerichtet. |
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14.04.2016, 12:39
Beitrag: #1545
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
ja, stimmt! An Thurn und Taxis hab ich jetzt nicht gedacht.
![]() Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben. Marcus Tullius Cicero |
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14.04.2016, 14:50
Beitrag: #1546
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
(14.04.2016 11:11)Aguyar schrieb: Ich nehme an, es handelt sich hier bei gelb-schwarz um die Wappenfarben des HRR (Schwarzer Adler auf gelbem Grund), welche die Adelsfamilie von Tasso resp. Thurn und Taxis im Spätmittelalter für ihren Botendienst (Vorläufer der deutschen Post) verwendeten, als sie vom deutschen König Maximilian I von Habsburg mit der Beförderung von Sendungen für das ganze Reich beauftragt wurden. Wunderbar gelöst. Thurn & Taxissche "Reichspost" gleich Reichsfarben (das Rot kam später dazu) "Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966) |
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14.04.2016, 18:41
Beitrag: #1547
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Dann bin ich wohl dran mit einem Jux-Rätsel - also gibt es ein weiteres Mittelalter-Rätsel:
Die Sage von Wilhelm Tell und seinem Apfelschuss entstand irgendwann im 15. Jahrhundert. Dabei hatte Tell einige Vorläufer und Nachfolger. Gesucht wird nun der Name des Schützen der ältesten Apfelschuss-Szene. Wie Tell hatte musste auch der gesuchte Schütze einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schiessen. Und wie bei Tell hat auch dieser Schütze einen zusätzlichen Pfeil zurecht gelegt, mit dem er dann, falls der Apfelschuss misslungen wäre, den Tyrannen selbst erschossen hätte. Im Fall des gesuchten Schützen war der Tyrann allerdings kein Vogt sondern ein historisch gesicherter König (der Schütze selbst ist natürlich genauso mythologisch wie Tell). Zudem hat der gesuchte Schütze keine Armbrust sondern einen Bogen benutzt. Eine kleine Hilfestellung: Wie Tell hat auch der gesuchte Schütze seinen in Weg in die Werbung gefunden. Der gesuchte Schütze war nämlich nicht nur der erste Apfelschütze sondern auch der erste Skirennfahrer der Geschichte und fuhr mit Skis (oder Schneeschuhen ?) einen Steilhang hinunter. Deshalb wurde auch ein Skiwachs nach ihm benannt. Ich weiss jetzt allerdings nicht, ob dieses Skiwachs heute noch erhältlich ist - ![]() |
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14.04.2016, 18:58
Beitrag: #1548
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Palnatoki (auch Toko)?
In diesem Fall wäre der König der dänische König Harald Blauzahn (Haraldr blátǫnn), auch Harald I. Gormson. ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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14.04.2016, 21:48
Beitrag: #1549
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Gratulaiton, Du hast es. Das ging aber rasch ! Das Skiwachs heisst übrigens auch "Toko".
Nur zur ergänzenden Info, neben Toko und Tell gab es noch weitere "Apfelschüsse": Egil und Nidung Die zweitälteste Erwähnung eines Apfelschusses findet sich im Wielandroman der Dietrichssage, die um 1250 / 1260 als Import aus den höfischen Kreisen des europäischen Kontinents in Bergen aufgezeichnet worden ist. Bei der norwegischen Version des Schützenkunststücks heisst der böse König Nidung, der Meisterschütze Egil. Im Verlauf der Geschichte erscheint Egil, der Bruder von Wieland dem Schmied, am Königshof wo der König erproben will, ob dieser ein so guter Schütze ist, wie das Gerücht sagt. Nidung legt dem dreijährigen Sohn Egils, Eigl, einen Apfel auf den Kopf und verlangt vom Vater, dass er ihn beschiesse. Der Schütze nimmt drei Pfeile und trifft – wie könnte es anders sein – natürlich auf Anhieb sein Ziel. Der König zeigt sich dabei sehr beeindruckt von der Treffsicherheit Egils und nimmt ihm die Antwort, dass bei einem Fehlschuss die königliche Brust das nächste Ziel gewesen wäre, ebenfalls nicht weiter übel. Offenbar hatte der Mann Sinn für Humor. Heming und Harald III der Harte Um 1360 entstand ein auf der isländischen Insel Flatey im Breitifjord aufgefundenes grosses Sammelwerk von Erzählungen, die sogenannten Flateyjarbok, in denen sich zwei weitere Meisterschüsse finden worunter einer das absolute Nonplusultra darstellt: der Nuss-Schuss ! Der Schütze der ihn ausführt heisst Heming und lebt unter dem norwegischen König Harald dem Harten (1047 - 1066). Mit diesem äusserst zähen Sportlerkönig muss sich nun Heming auf eine Marathon-Olympiade einlassen. Die beiden messen sich von früh bis spät im Bogenschiessen und Speerwerfen, bis es dem König plötzlich zu dumm wird, von diesem "Naturburschen" ständig besiegt zu werden. Er hängt die Fairplay-Regeln an den Nagel und kehrt plötzlich den bösen Tyrannen hervor. Er befiehlt Heming, eine Nuss vom Haupte seines Bruders zu schiessen. Um die Sache noch etwas zu würzen, droht der dem Schützen bei einem Fehlschuss natürlich ebenfalls mit dem Tod. Mutig spannt Heming darauf seinen Bogen und bittet den König lakonisch, sich doch neben den Bruder zu stellen, um sich gleich aus erster Hand von seinen Schützenfähigkeiten zu überzeugen. Das ist dem Herrscher aber offensichtlich viel zu gefährlich, denn er zieht es vor, neben Heming und nicht neben dessen Ziel zu stehen. Wie das in solchen Fällen oft zu geschehen pflegt, delegiert er lieber einen seiner Untergebenen zu diesem Himmelfahrtskommando. Seine Furcht war natürlich völlig unbegründet, denn Hemings Hand zittert auch diesmal nicht im geringsten. Ja, er gibt dabei sogar ein Bravourstücken zu besten, das die Forderung des Königs noch weit übertrifft: Er durchbohrt die Nuss nämlich nicht (das wäre für ihn viel zu einfach), sondern schiesst so haargenau zwischen dem Scheitel des Bruders und der Nuss hindurch, dass die Nuss zu Boden rollt und dem Bruder nicht der kleinste Kratzer zugefügt wird. Auch Harald der Harte kann natürlich die Frage nach dem Sinn der restlichen Pfeile, die Heming zu sich steckte, nicht unterdrücken; er erhält die gleiche Antwort wie bisher alle seine Kollegen, was das sportliche Klima zwischen den beiden auch nicht gerade verbessert. Bei der nächsten Disziplin, die nun auf dem Programm steht, einem gefährlichen Wettschwimmen, versucht der königliche Marathon-Olympionike seinen Konkurrenten denn auch unter Wasser zu erstechen, was ihm aber nicht gelingt. Zu guter oder wohl besser zu schlechter Letzt folgt auch hier als Höhepunkt des Mehrkampfes ein Skilauf, bei dem Heming wegen einer erneuten Hinterlist des Königs über eine Felswand abstürzt. Da der Held jedoch ein geweihtes Tuch um den Leib trägt, kann ihm auch diesmal nicht viel passieren. Er bleibt an einem Felsvorsprung hängen und wird durch ein Wunder des Heiligen Olaf gerettet. Aber auch Wunder haben ihren Preis. Olaf (Olaf II der Heilige, 1016 - 1030) ist nämlich der Halbbruder des bösen Königs, und Heming muss dem Heiligen deshalb versprechen, sich nie an seinem Herrscher zu rächen, weshalb die ganze Geschichte schliesslich ebenso wunderbar wie unmotiviert im Sande verläuft. Eindridi Breitferse und Olaf Tryggvason Die Überlieferung des Meisterschusses des Eindridi Breiferse entstammt ebenfalls dem nordischen Sagenkreis, trägt aber dabei bereits die ausgeprägten Züge einer christlichen Bekehrungslegende. Im gleichen Flateyjarbok, dass die Sage von Heming enthält, findet sich auch die Geschichte des Grossbauern Eindridi Breitferse, der vom ersten Bekehrerkönig Norwegens, Olaf I Tryggvason (955 - 1000), wiederum mittels eines sportlichen Wettbewerbes zum Christentum bekehrt werden soll. Nach einem Schwimmwettkampf, den der König mit einer List für sich entscheidet, fordert dieser Eindridi auch zum Bogenschiessen heraus. Um ihm zu zeigen, wie mächtig der Gott des Christentums ist, schiesst diesmal der Herrscher selbst einen Brettspielstein vom Haupte eines grossbäuerlichen Neffen. Eindridi, von seiner Mutter und seiner Schwester eindringlich darum gebeten, im wahrsten Sinne des Wortes um Gottes Willen dieses Kunststück nicht auch noch zu versuchen, weigert sich deshalb, den geforderten Meisterschuss zu tun. Als darauf der König auch beim Dolchspiel wahrhaft wunderbare Taten vollbringt, gibt sich Eindridi geschlagen und tritt dem Christentum bei. William of Cloudesly In einer Ballade, welche im Jahre 1536 gedruckt wurde, schiesst der Engländer William of Cloudesly vor dem König auf genau zwanzig mal zwanzig Schritte einen Apfel vom Haupte seines Sohnes, wobei er zur Abwechslung diese Probe dem Herrscher sogar selber vorschlägt. Das nicht näher datierte Volkslied des Apfelschusses von Cloudesly ist eine Art Robin-Hood-Ballade, die von den drei Geächteten, in den Wald gegangen Schützen William of Cloudesly, Adam Bell und Clim of the Clough erzählt. Im Verlauf der Handlung wird William gefangen, befreit und zieht dann mit seinen Gefährten zum König, um Gnade zu erbitten. Die Königin erwirkt ihre Begnadigung. Der König erfährt frühere Übeltaten und verlangt Schiessproben. Nach erfolgreichem Abschluss der Schiessproben erklärt William, dass er die Ziele zu gross fände. Die zweite der daraufhin vom Schützen selbst vorgeschlagene Prüfung betrifft den Apfelschuss. William schiesst dabei ebenfalls einen Apfel vom Haupte seines Sohnes und zwar auf die Entfernung von genau zwanzigmal zwanzig Schritt. Unter dem Eindruck von Williams Schiesskunst nehmen der König und die Königin den Geächteten in ihren Dienst, der jedoch mit seinen beiden Gefährten zuvor nach Rom zieht, um Vergebung der früheren Sünden zu erlangen. Das der Vorname von Cloudesly ebenfalls Wilhelm lautete, mag ein Zufall sein. Henning Wulf und Christian I Auch an der Elbemündung, in Dammedocht in der holsteinischen Wilstermarsch, muss der Marschenhauptmann und Meisterschütze Henning Wulf das Apfelkunststück Christian I von Dänemark vorführen, das er allerdings schon einige Male zuvor, und stets mit dem Kopf des eigenen Sohnes als Einsatz, ausprobiert hatte. Der König will sich eigentlich nur an einem Paradestück der Schiesskunst ergötzen. Als er jedoch auf die Frage nach den weiteren Pfeilen die übliche, wenig liebenswürdige Antwort bekommt, erklärt er Henning Wulf für vogelfrei, und der Marschenhauptmann wird auch prompt auf der Flucht erschlagen. Problematisch ist diese Legende, die zwei historischen Persönlichkeiten angehängt wurde, weil sie nicht durch eine genau datierbare Handschrift, sondern nur durch ein heute nicht mehr erhaltenes Bild in der Kirche von Wevelsfleht überliefert wurde, das schwierig zu datieren ist. Punker von Rohrbach In dem Freischützen Punker aus Rohrbach, heute ein Vorort von Heidelberg, begegnet man dem leibhaftigen Gegenteil des guten Königs Olaf aus der Geschichte von Eindridi Breitferse. Punker schiesst nicht mit Gottes Hilfe wie der fromme König, sondern mit dem Beistand des Teufels diesmal sogar ein Geldstück vom Sohneshaupt. Wie jeder richtige Freischütz hat er nach der Sage an einem Karfreitag während der Messe drei Pfeile in das Kruzifix gejagt. Darauf sind ihm von Teufel täglich drei „sichere“ Pfeile verliehen worden, die ihr Ziel niemals verfehlen. Wo der erste gelandet ist, weiss man bereits. Die übrigen brauchte Punker bei der Belagerung der Burg Lindenbrunn durch den Pfalzgrafen, in deren Verlauf er täglich drei Verteidiger herunterschoss. Dieser Methode mangelte natürlich jede Effizienz, aber sie führte schliesslich doch noch zum Erfolg. Einen der letzten Pfeile verwendete er dazu, seinem Knaben zum Beweis seiner Schützenkunst auf zwanzig Fuss Entfernung eine Münze von der Mütze zu schiessen. Schliesslich nimmt auch Punker ein böses Ende. Im letzten Satz der Sage erfährt man, dass er über Bauern regierte, die er so lange unterdrückte, bis sie ihn eines Tages überfielen und mit Hacken und Schaufeln erschlugen. Enthalten ist die ganze diabolische Geschichte im Hexenhammer |
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15.04.2016, 00:23
Beitrag: #1550
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RE: Jux-Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund
Nachdem es in meinem ersten und letzten Rätsel um eine "Shopping-Tour" im Spätmittelalter ging, die, wie der Fall Minister Bartenstein aus dem 21. Jahrhundert zeigt, gar nicht so "mittelalterlich" war, diesmal zu einem Thema, das gerade in Zeiten des Internets auch nicht so unaktuell ist. Jemand hat im Internet gepostet und eines Tages bekommt er wegen dem Post im Reallife Ärger, als diese "Jugendsünde" publik wird.
Nun, in unserem geschichtlichen Beispiel (bleiben wir in vergangenen Zeiten, als es noch kein Internet gab) handelt es sich um keine Jugendsünde und die Geschichte selbst war wirklich nur das, was heute als Fußnote zur Geschichte bezeichnet wird. Ein erfolgreicher Intellektueller und Karrierist widmet einem jungen Adeligen eines seiner Werke. Doch den interessiert weniger dieses Werk, aber er nutzt die Gelegenheit unseren Intellektuellen in einer anderen, delikateren Sache um Hilfe zu bitten, beim Abfassen eines Liebesbriefes. Die Bitte wurde erfüllt. Jahre später gelangte unser Intellektueller in die höchste Position, die er in der Karriere, die er letztlich eingeschlagen hatte, erreichen konnte, und da hatte er nun ganz andere Ziele (und auch Moralvorstellungen). Sein Vorgänger hinterließ ihm jedoch einen Machtkampf, den einer seiner Leute mit dem Adeligen führte, der inzwischen auch jene Stellung innehatte. Es war eine jahrelange Auseinandersetzung, in der die damals üblichen Machtmittel eingesetzt wurden. Ziemlich peinlich soll es dem einstigen "Liebesbriefschreiber" allerdings gewesen sein, als bei einer Verhandlung der Antwalt des Adeligen den damaligen Liebesbrief zur Sprache brachte. Nun, den Konflikt hat das nicht wesentlich beeinflusst, das ist sozusagen der Jux in diesem Rätsel. Vielleicht mag es für unseren Intellektuellen tröstlich gewesen sein, dass er bei der Nachwelt später einen besseren Ruf hatte, als sein in diesem Machtkampf letztlich (nach Ansicht der Historiker) siegreiche Gegenspieler. Gesucht sind der "Liebesbriefschreiber", der Adelige und jener Mann, nach dem der Konflikt benannt ist (auch er kein Unbekannter). ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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