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Neutrales, vereinigtes Deutschland?
22.07.2012, 05:49
Beitrag: #121
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(21.07.2012 13:47)krasnaja schrieb:  Ich halte dass Haus der Räte für ein architektonisch gelungenes, sachlich durchdachtes Haus, dessen Architektur sich wohltuend z.B. vom zuckerbäckerstil Stalins und Nachfolger unterscheidet (Warschau Haus der Wissenschaft und Moskaus Lomonosssov)
Gerade das Kaliningrader Haus der Räte ist architektonischer Ausdruck einer modernen SU nach Stalin und keinesfalls Abbild eines gefallenen Systems.

ROFL.Big GrinBig GrinBig Grin

Hätte mich gewundert, wenn's anders gewesen wäre.

MfG, Titus Feuerfuchs
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22.07.2012, 08:47
Beitrag: #122
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
Erstmal: Ost-Berlin war nicht die DDR. Stimmt. Ost-Berlin sollte quasi das "Schaufenster" der DDR sein, als Hauptstadt bekam die Stadt alles als Erste.
Da jede bundesdeutsche Schule mindestens einmal pro individueller Schülerlaufbahn eine Berlinfahrt auf dem Programm hatte und dabei auch mindestens einmal ein halber Tag Ost-Berlin auf dem Programm stand, hat wohl jeder bundesdeutsche Schüler einer weiterführenden Schule einen halben Tag Ost-Berlin genossen. (ich auch)
Was man dort sah, war meilenweit vom westdeutschen Standard entfernt. Wer dann noch erfuhr, dass in Ost-Berlin alles besser und moderner als im Rest der DDR war, konnte sich den Rest ausmalen.
Ganz ohne Lektüre der tatsächlich tausenden Bücher über DDR, DDR-System, DDR-Leben, DDR-Wirtschaft usw.usf.

(21.07.2012 21:16)krasnaja schrieb:  Bei aller berechtigten Kritik an dem Regime, frage ich Dich: Was hätte die Regierung der DDR machen sollen ?
Sage mir eine Alternative.
Es gab tatsächlich keine. Wenn die DDR-Regierung nicht nach Moskauer Pfeife tanzte, wurde sie zurechtgepfiffen (oder ausgewechselt).
Nur - die DDR-Regierungen WOLLTEN ja gar nicht anders. Nur graduell unterschieden sich die DDR-Maßnahmen von dem, was Moskau vorschrieb. Als Ulbricht mal tatsächlich seinen eigenen Weg gehen wollte (NÖS), wurde er durch Honecker ersetzt. Und der war wieder Moskau-treu.

VG
Christian
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22.07.2012, 14:05
Beitrag: #123
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(22.07.2012 08:47)913Chris schrieb:  
(21.07.2012 21:16)krasnaja schrieb:  Bei aller berechtigten Kritik an dem Regime, frage ich Dich: Was hätte die Regierung der DDR machen sollen ?
Sage mir eine Alternative.
Es gab tatsächlich keine. Wenn die DDR-Regierung nicht nach Moskauer Pfeife tanzte, wurde sie zurechtgepfiffen (oder ausgewechselt).
Nur - die DDR-Regierungen WOLLTEN ja gar nicht anders. Nur graduell unterschieden sich die DDR-Maßnahmen von dem, was Moskau vorschrieb. Als Ulbricht mal tatsächlich seinen eigenen Weg gehen wollte (NÖS), wurde er durch Honecker ersetzt. Und der war wieder Moskau-treu.

Das ist das, was ich so nicht glauben kann.
Kein Mensch hat von den DDR-Oberen verlangt, dass sie ihr Land derart verkommen ließen.
Die Beispiele der anderen damligen "Satelliten-Staaten" sind ja gegeben.

Die DDR war durch den zollfreien Interzonenhandel mindestens teilweise EWG-Mitglied, das einzige Land das Mitglied in beiden großen Wirtschaftsblöcken war. Und trotzdem...

Die Oberen der DDR haben die drängendsten Probleme ihrer Bevölkerung auf perfekte Art und Weise geregelt.
100% sichere Arbeitsplätze
Sehr geringe Mieten
überaus günstige Preise für Grundnahrungsmittel

Inzwischen schrieb man aber nicht mehr 1932 sondern 1982
und keiner hat Mielke Honecker und Co. gesagt, dass die "drängendsten Bedürfnisse" ihrer Bevölkerung längst ganz ander waren.

Und auf diesen "Altar" der perfekten Lösung dieser Probleme, die seit Jahrzehnten gar nicht mehr stimmte, hat man das ganze Land kaputt gemacht.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.07.2012, 14:57
Beitrag: #124
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
Dass die DDR - auf bestimmten Gebieten - ein Unrechtsstaat - nach unserer Gesetzgebung !!! war, steht außer Zweifel und mehr eine Frage für Staatsrechtler.
Mir ist eine Reduzierung darauf: die DDR ein Unrechtsstaat zu einfach.

Was sollte dir Regierung der DDR machen ?

Stellen wir uns für beide Teile Deutschlands einen theoretischen Fall vor:

Die Regierung der DDR wendet sich dem Ostblock ab, dann würden sowjetische Panzer rollen .
In der BRD gewinnt die KPD einen hohen Stimmenanteil , die BRD will aus dem sog. westlichen Bündnis ausscheren. Auch dann würden hier Panzer rollen, amerikanische.
Dass es für die reale Regierung der BRD und der DDR keine Alternative vorstellbar war, daraus erklärt sich der Zwang für die Regierung der DDR.

Welche Alternative also
Nur die, es den eigenen Bürgern so gut wie möglich zu machen und so gut, wie es wirtschaftlich möglich ist.

100 % gesicherte Arbeitsplätze. Wer in der BRD neu lebt, weiß, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt, Entmenschlichung der Gesellschaft heißt das wohl .

Bezahlbare Wohnungen, keine Armut, Hohes Kulturangebot, gute Bildung , gute Freizeitgestaltung , alles wichtige Dinge
Moderate Reisemöglichkeiten

All das wurde bezahlt mit einer Vernachlässigung des aufbaues und der Modernisierung von Fabriken. das stimmt.
Aber es ist falsch zu behaupten, dass das ganze Land kaputt war.

Wenn ich z.B in meinen Reisen die DDR zeitgleich mit Polen vergleiche, dann hatte die DDR die Nase vorn. mit der CSSR gleich, stand wahrscheinlich über Rumänien oder Bulgarien.
Ungarn kenne ich nicht.
In Polen gab es z.B Fleisch nur an bestimmten Tagen im Laden. Besser war es in der CSSR.
Die Frage ist einfach die: Macht eine Überflussgesellschaft glücklich ?
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22.07.2012, 16:11
Beitrag: #125
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(22.07.2012 14:05)Suebe schrieb:  Und auf diesen "Altar" der perfekten Lösung dieser Probleme, die seit Jahrzehnten gar nicht mehr stimmte, hat man das ganze Land kaputt gemacht.
Lieber Schwabe,
so war es.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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23.07.2012, 09:40
Beitrag: #126
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(22.07.2012 14:57)krasnaja schrieb:  Dass die DDR - auf bestimmten Gebieten - ein Unrechtsstaat - nach unserer Gesetzgebung !!! war, steht außer Zweifel und mehr eine Frage für Staatsrechtler.
Mir ist eine Reduzierung darauf: die DDR ein Unrechtsstaat zu einfach.

Was sollte dir Regierung der DDR machen ?

Stellen wir uns für beide Teile Deutschlands einen theoretischen Fall vor:

Die Regierung der DDR wendet sich dem Ostblock ab, dann würden sowjetische Panzer rollen .
In der BRD gewinnt die KPD einen hohen Stimmenanteil , die BRD will aus dem sog. westlichen Bündnis ausscheren. Auch dann würden hier Panzer rollen, amerikanische.
Dass es für die reale Regierung der BRD und der DDR keine Alternative vorstellbar war, daraus erklärt sich der Zwang für die Regierung der DDR.

Welche Alternative also
Nur die, es den eigenen Bürgern so gut wie möglich zu machen und so gut, wie es wirtschaftlich möglich ist.

100 % gesicherte Arbeitsplätze. Wer in der BRD neu lebt, weiß, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt, Entmenschlichung der Gesellschaft heißt das wohl .

Bezahlbare Wohnungen, keine Armut, Hohes Kulturangebot, gute Bildung , gute Freizeitgestaltung , alles wichtige Dinge
Moderate Reisemöglichkeiten

All das wurde bezahlt mit einer Vernachlässigung des aufbaues und der Modernisierung von Fabriken. das stimmt.
Aber es ist falsch zu behaupten, dass das ganze Land kaputt war.

Wenn ich z.B in meinen Reisen die DDR zeitgleich mit Polen vergleiche, dann hatte die DDR die Nase vorn. mit der CSSR gleich, stand wahrscheinlich über Rumänien oder Bulgarien.
Ungarn kenne ich nicht.
In Polen gab es z.B Fleisch nur an bestimmten Tagen im Laden. Besser war es in der CSSR.
Die Frage ist einfach die: Macht eine Überflussgesellschaft glücklich ?


Ich rede nicht von Politik.
Da hatte die DDR ganz sicher keinen Handlungsspielraum.
Ich rede aber auch nicht von einer "Überflussgesellschaft"

Wenn aber die Preise für Grundnahrungsmittel weit unter den Gestehungskosten liegen, wenn Monatsmieten von Wohnungen nicht für den Austausch einer einzigen Kloschüssel reichen, wenn in Betrieben Personal vorgehalten wird, das vielleicht! 10 % der bezahlten Zeiten produktiv tätig ist.
Dann, ja dann verreckt halt alles.

Verstehst du was ich meine?
Niemand, keiner der Entscheidungsträger hat sich ab 1961 nochmals Gedanken darüber gemacht, was wirklich nötig wäre im Land, was der Bürger tatsächlich will, und was nicht.
Was unumgänglich ist, was entbehrlich ist.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.07.2012, 13:54
Beitrag: #127
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 09:40)Suebe schrieb:  
(22.07.2012 14:57)krasnaja schrieb:  Dass die DDR - auf bestimmten Gebieten - ein Unrechtsstaat - nach unserer Gesetzgebung !!! war, steht außer Zweifel und mehr eine Frage für Staatsrechtler.
Mir ist eine Reduzierung darauf: die DDR ein Unrechtsstaat zu einfach.

Was sollte dir Regierung der DDR machen ?

Stellen wir uns für beide Teile Deutschlands einen theoretischen Fall vor:

Die Regierung der DDR wendet sich dem Ostblock ab, dann würden sowjetische Panzer rollen .
In der BRD gewinnt die KPD einen hohen Stimmenanteil , die BRD will aus dem sog. westlichen Bündnis ausscheren. Auch dann würden hier Panzer rollen, amerikanische.
Dass es für die reale Regierung der BRD und der DDR keine Alternative vorstellbar war, daraus erklärt sich der Zwang für die Regierung der DDR.

Welche Alternative also
Nur die, es den eigenen Bürgern so gut wie möglich zu machen und so gut, wie es wirtschaftlich möglich ist.

100 % gesicherte Arbeitsplätze. Wer in der BRD neu lebt, weiß, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt, Entmenschlichung der Gesellschaft heißt das wohl .

Bezahlbare Wohnungen, keine Armut, Hohes Kulturangebot, gute Bildung , gute Freizeitgestaltung , alles wichtige Dinge
Moderate Reisemöglichkeiten

All das wurde bezahlt mit einer Vernachlässigung des aufbaues und der Modernisierung von Fabriken. das stimmt.
Aber es ist falsch zu behaupten, dass das ganze Land kaputt war.

Wenn ich z.B in meinen Reisen die DDR zeitgleich mit Polen vergleiche, dann hatte die DDR die Nase vorn. mit der CSSR gleich, stand wahrscheinlich über Rumänien oder Bulgarien.
Ungarn kenne ich nicht.
In Polen gab es z.B Fleisch nur an bestimmten Tagen im Laden. Besser war es in der CSSR.
Die Frage ist einfach die: Macht eine Überflussgesellschaft glücklich ?


Ich rede nicht von Politik.
Da hatte die DDR ganz sicher keinen Handlungsspielraum.
Ich rede aber auch nicht von einer "Überflussgesellschaft"

Wenn aber die Preise für Grundnahrungsmittel weit unter den Gestehungskosten liegen, wenn Monatsmieten von Wohnungen nicht für den Austausch einer einzigen Kloschüssel reichen, wenn in Betrieben Personal vorgehalten wird, das vielleicht! 10 % der bezahlten Zeiten produktiv tätig ist.
Dann, ja dann verreckt halt alles.

Verstehst du was ich meine?
Niemand, keiner der Entscheidungsträger hat sich ab 1961 nochmals Gedanken darüber gemacht, was wirklich nötig wäre im Land, was der Bürger tatsächlich will, und was nicht.
Was unumgänglich ist, was entbehrlich ist.

Das stimmt, absolut, aber was sollte die Regierung der DDR anders machen ?
ALLES in der DDR war Politik !!! Alles. Wohungspolitik war Innenpolitik, die Versorgung der Bevölkerung ebenfalls.
Glaubst Du etwa ,die Wünsche der Bevölkerung wären nicht bei der Regierung angekommen, egal, ob sie nun verstanden werden oder nicht
Reisefreiheit, Pressefreiheit, der moralisierende Zeigefinger zu einfach.

Wenn schon die Wünsche der Bevölkerung nicht befriedigt werden konnten, dann musste es einen Ausgleich geben und der hieß nun einmal billige Mieten, billige Grundnahrungsmittel, die Gehälter der Bürger ja dafür noch nicht einmal ganz ausgegeben wurdem, Die Sparguthaben der Bürger auf der DDR Bank sehr hoch waren.
Ein Anheben der Mieten auf ein Niveau, das dann auch Renovierungen der Häuser gestattet, wäre kein Problem gewesen, jedoch dann auf Kosten der Sparguthaben. Also drehen wir uns wieder im Kreis: wenn wir hier schon bleiben müssen, und unsere Sparguthaben nun auch schön flöten gehen, dann ist es ja noch unzumutbarer.

Zu behaupten, die Mieten bei der KWV (kommunalen Wohungsverwaltung) würden nicht einmal die Erneuerung einer Kloschüssel decken, ist Unfug.
Unfug ebenfalls, dass die Produktivität lediglich bei 10 % lag.
Wenn Deine Argumente für voll genommen werden sollen, dann sollst Du so etwas nicht behaupten.

Da du das Jahr 1961 anführst, ab 1961 wurde die Versorgungslage der DDR-Bevölkerung nachweislich besser , es so eine Art Wirtschaftswunder entstand.
Woher Du Deine Kennnisse über die DDR nach 1961 hast ist mir schleierhaft.
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23.07.2012, 15:35
Beitrag: #128
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
krasnaja schrieb: Zu behaupten, die Mieten bei der KWV (kommunalen Wohungsverwaltung) würden nicht einmal die Erneuerung einer Kloschüssel decken, ist Unfug.
Unfug ebenfalls, dass die Produktivität lediglich bei 10 % lag.
Wenn Deine Argumente für voll genommen werden sollen, dann sollst Du so etwas nicht behaupten.

Da du das Jahr 1961 anführst, ab 1961 wurde die Versorgungslage der DDR-Bevölkerung nachweislich besser , es so eine Art Wirtschaftswunder entstand.
Woher Du Deine Kennnisse über die DDR nach 1961 hast ist mir schleierhaft.


Zitat:Zu behaupten, die Mieten bei der KWV (kommunalen Wohungsverwaltung) würden nicht einmal die Erneuerung einer Kloschüssel decken, ist Unfug.

Echt?
Was hat eine 3-Zimmer-Wohnung 1989 in der DDR Monatsmiete gekostet?
30 Mark? 40 Mark?
Ich habe eine Rechnung für eine Kloschüssel icl. Einbau am Freitag letzter Woche bezahlt. 20. Juli 2012, € 220,13 wären in DM 415,-- bei angenommen gleichem Wert DM/Mark der DDR
die Jahresmiete.
Unfug ist etwas anderes

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.07.2012, 15:48
Beitrag: #129
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
Meine Großmutter hatte ein altes Mietshaus, zwei Wohnungen vermietet, dazu noch zwei Einzelzimmer, Etagenklo parterre, kein Bad oder Warmwasser. Mieteinnahme monatlich 30-40 Ostmärker. Da konnte man nix fürs Haus machen außer allerwichtigste Reparaturen. Irgendwann blieb ihr gar nichts weiter übrig, als das Haus gegen lebenslanges Wohnrecht an die Kommune zu überschreiben. Die ließ den Bau dann weiter vergammeln. Soviel zum Thema kostendeckende Mieten, kein Wunder dass die Leute in der DDR froh waren, in einen Plattenbau mit Fernheizung nach jahrelanger Vergabezeit ziehen zu können.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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23.07.2012, 15:51
Beitrag: #130
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 15:48)Arkona schrieb:  Meine Großmutter hatte ein altes Mietshaus, zwei Wohnungen vermietet, dazu noch zwei Einzelzimmer, Etagenklo parterre, kein Bad oder Warmwasser. Mieteinnahme monatlich 30-40 Ostmärker. Da konnte man nix fürs Haus machen außer allerwichtigste Reparaturen. Irgendwann blieb ihr gar nichts weiter übrig, als das Haus gegen lebenslanges Wohnrecht an die Kommune zu überschreiben. Die ließ den Bau dann weiter vergammeln. Soviel zum Thema kostendeckende Mieten, kein Wunder dass die Leute in der DDR froh waren, in einen Plattenbau mit Fernheizung nach jahrelanger Vergabezeit ziehen zu können.

Genau das meine ich.
Enteignung durch die kalte Küche.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.07.2012, 16:29
Beitrag: #131
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 15:35)Suebe schrieb:  krasnaja schrieb: Zu behaupten, die Mieten bei der KWV (kommunalen Wohungsverwaltung) würden nicht einmal die Erneuerung einer Kloschüssel decken, ist Unfug.
Unfug ebenfalls, dass die Produktivität lediglich bei 10 % lag.
Wenn Deine Argumente für voll genommen werden sollen, dann sollst Du so etwas nicht behaupten.

Da du das Jahr 1961 anführst, ab 1961 wurde die Versorgungslage der DDR-Bevölkerung nachweislich besser , es so eine Art Wirtschaftswunder entstand.
Woher Du Deine Kennnisse über die DDR nach 1961 hast ist mir schleierhaft.


Zitat:Zu behaupten, die Mieten bei der KWV (kommunalen Wohungsverwaltung) würden nicht einmal die Erneuerung einer Kloschüssel decken, ist Unfug.

Echt?
Was hat eine 3-Zimmer-Wohnung 1989 in der DDR Monatsmiete gekostet?
30 Mark? 40 Mark?
Ich habe eine Rechnung für eine Kloschüssel icl. Einbau am Freitag letzter Woche bezahlt. 20. Juli 2012, € 220,13 wären in DM 415,-- bei angenommen gleichem Wert DM/Mark der DDR
die Jahresmiete.
Unfug ist etwas anderes

Aber Suebe, Du willst hier ernstlich eine Diskussion, was Du ja einfordernst, auf Kloschüsselbasis ?

1.) Mieten für eine 3 Zimmerwohnung lagen in Ostberlin Prenzlauer Berg um die 100 Mark
Das entsprach ungefähr einer Kaufkraft von 300 - 400 Mark West.

2.) Ein normales Klo kostet hier bei "1.000 Töpfe" 45 Euro. Ind er DDR dürfte der Preis bei 20 Mark gelegen haben.
Ich kenne nun Ostberlin, Prenzlauer Berg sehr gut, stimmt, da lagen die Klos oft auf halber Etage oder auch 1 Klo für einen Zweispänner auf gleicher Etage. Und die funtionierten 80, 90 Jahre lang. Wer es natürlich für unabdingbar hält , sich über Carrara-Weiß auszulassen, der hatte in der DDR Probleme, da stimme ich Dir vorbehaltlos zu.

letztzlich zeigst Du, wie wenig Du über die DDR weißt.
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23.07.2012, 16:39
Beitrag: #132
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(22.07.2012 14:57)krasnaja schrieb:  Bezahlbare Wohnungen, keine Armut, Hohes Kulturangebot, gute Bildung , gute Freizeitgestaltung , alles wichtige Dinge
Moderate Reisemöglichkeiten

Man muss da aber auch einschränken:
- Was ist eiin Kulturangebot wert, dass nicht frei entscheiden kann was es bietet? Ein Kulturangebot, welches zensiert ist?
- Inwiefern kann eine Bildung gut sein, die wichtige Sachverhalte bewusst falsch darstellt. Zum Beispiel in Erdkunde, Politik und Geschichte?
- Inwiefern war die Freizeitgestaktung gut?
- statt "Moderate Reisemöglichkeiten", kann man auch "Eingeschränkte Reisemöglichkeiten" schreiben.


Off-topic:
Übrigens, danke für den Link neulich!

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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23.07.2012, 16:48
Beitrag: #133
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
Speziell bei den Mieten kam hinzu, dass es praktisch keine Nebenkosten gab, die zu bezahlen waren.
Also um (Kalt/Warm)Wasserverbrauch und Heizung in den "neuen" Plattenbauten musste man sich keinen Kopf machen. Das nenne ich mal Überflußgesellschaft.
(Strom musste jeder individuell bezahlen)

Für die Leute in den Altbauwohnungen sah es, zumindest was die Heizung betraf, etwas anders aus. Denn die mußten die Kohle, die zum Heizen verwendet wurde, tatsächlich noch bezahlen und selbst in den Keller schippen. Wobei mehr als die Hälfte der erzeugten kuschligen Kachelofenwärme wieder der Umwelt zurückgegenben wurde - Keinerlei Isolation, zugige Fenster aus Vorkriegszeiten.
Nur konnte Kohle auch knapp werden. Da war man gut dran, wenn man jung verheiratet war und ein kleines Kind hatte. Dann konnte man sich beim Amt einen Schein ausstellen lassen, dass man tatsächlich bedürftig ist und bekam für "Ostkohle" dann eine gewisse Menge an Heizmitteln zugeteilt.
Wenn man jedoch zu den Glücklichen zählte, die über genügend "Westkohle" verfügten, dann konnte man sich diesen Schein allerdings schenken und klärte das auf dem kleinen Dienstweg.

Sicher, das mit der Kohle war jahreszeitlich und von der Härte des Winters abhängig, ging aber so bis 1989! - und keine Änderung in Sichtweite.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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23.07.2012, 16:54
Beitrag: #134
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 16:29)krasnaja schrieb:  1.) Mieten für eine 3 Zimmerwohnung lagen in Ostberlin Prenzlauer Berg um die 100 Mark
Das entsprach ungefähr einer Kaufkraft von 300 - 400 Mark West.

Aber hallo? Wann soll denn das in welcher Luxusmansarde gewesen sein? Über den Kaufkraftvergleich schweige ich mich lieber dezent aus, oder beziehst du hier nur den Brötchenpreis ein? Du wirst schon wissen, was Technik, Schnittkäse, Butter oder Kaffee so kostete, auch wenn du es nicht explizit erwähnst. Ich habe die DDR lange genug erlebt, um zu erkennen, was du für einen Mumpitz uns hier weismachen willst.

Für die anderen Mitleser:
125 g Bohnenkaffee 8,75 Mark
250 g Butter 2,50 Mark
Stern-Radiorecorder ca. 1600 Mark
Trabi (nach 10 Jahren Bestellzeit) letzte Modelle 10500 Mark
Farbfernseher 3500 Mark

Das Monatsgehalt eines Lehrers oder Facharbeiters ohne Überstunden lag in der DDR bei ca. 850 Mark Brutto. Schwarzgetauscht wurde in DM 1:6, ja sogar 1:10.

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23.07.2012, 17:05
Beitrag: #135
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 16:39)Viriathus schrieb:  
(22.07.2012 14:57)krasnaja schrieb:  Bezahlbare Wohnungen, keine Armut, Hohes Kulturangebot, gute Bildung , gute Freizeitgestaltung , alles wichtige Dinge
Moderate Reisemöglichkeiten

Man muss da aber auch einschränken:
- Was ist eiin Kulturangebot wert, dass nicht frei entscheiden kann was es bietet? Ein Kulturangebot, welches zensiert ist?
- Inwiefern kann eine Bildung gut sein, die wichtige Sachverhalte bewusst falsch darstellt. Zum Beispiel in Erdkunde, Politik und Geschichte?
- Inwiefern war die Freizeitgestaktung gut?
- statt "Moderate Reisemöglichkeiten", kann man auch "Eingeschränkte Reisemöglichkeiten" schreiben.


Off-topic:
Übrigens, danke für den Link neulich!

Stimmt, aber auch wieder nicht.
Das ist wie mit der Anwort auf die Farbe der Tin-Lizzy dem ersten Fließbandauto Henry Fords, das nur in Schwarz geliefert wurde. Ford sagte: Sie können das Fahrzeug in jeder beliebigen Farbe haben, vorausgesetzt sie ist schwarz.

Dinge der Klassik. Brecht, Giorki kein Problem. Aber auch kritisches: mein erster Theaterbesuch Ostberlin, Klassenreise, 1960: Lysistrata von Aristophanes , ein ganz gefährliches Stück für das sozialistische Selbstverständnis.
In der DDR hieß es, wie auch im Westen: panem et circensis, Brot und Spiele.

Du vergleichst die in der Schule einseitig vermittelte Politik und Geschichte nicht mit der vermittelten Sich auf die Geschichte in der BRD ?
Tu es, Du erkennst Gemeinsamkeiten.

Freizeitgestaltung, aber ja doch, FDGB Heime, da wurde nicht jeden Morgen Fahnenappell gemacht.
Reisen ins sozialistische Ausland, CSSR fest in DDR-Hand, alles Individualtouristen, Ungarn, mit Auflagen auch ins "Vaterland der Werktätigen"
Gerade für die Freizeitgestaltung gab es Nischen.

Alles natürlich nicht das Gelbe vom Ei, und Urlaubsgrüße von Verwandten aus Schpaahnien nach Schwerin mussten Begehrlichkeiten wecken.
Eine "ganz gute Freundi" aus Ostberlin sagte mir: Da ist die Mauer, fahre ich näher ran, höre ich die Wachhunde bellen, also fahre ich nicht nahe ran. Ich kann es nicht ändern
Das ist die gleiche Geschichte wie mit der Farbe für die Tin-Lizzy

Sie frug mich aber auch: Wieviel Theater habt ihr in Hamburg, ich kann Dir hier auf Anhieb 15 Theater aufzählen. Und bei 6, 7 Theatern hier in Hamburg war bei mir schon Schluss.
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23.07.2012, 17:09
Beitrag: #136
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 16:29)krasnaja schrieb:  Mieten für eine 3 Zimmerwohnung lagen in Ostberlin Prenzlauer Berg um die 100 Mark
Das entsprach ungefähr einer Kaufkraft von 300 - 400 Mark West.

2.) Ein normales Klo kostet hier bei "1.000 Töpfe" 45 Euro. Ind er DDR dürfte der Preis bei 20 Mark gelegen haben.
Ich kenne nun Ostberlin, Prenzlauer Berg sehr gut, stimmt, da lagen die Klos oft auf halber Etage oder auch 1 Klo für einen Zweispänner auf gleicher Etage. Und die funtionierten 80, 90 Jahre lang. Wer es natürlich für unabdingbar hält , sich über Carrara-Weiß auszulassen, der hatte in der DDR Probleme, da stimme ich Dir vorbehaltlos zu.

letztzlich zeigst Du, wie wenig Du über die DDR weißt.
Und ich frage mich immer wieder bei welchem Geheimdienst du deine Pflicht getan hast.
Du scheinst ja ständig in der DDR, speziell Ostberlin, gewesen zu sein.
Gut ok, eine andere Sache.

Miete: 3-4 Raumwohnung ca. 80 m² - nicht mehr als 50 Mark. Wenn du möchtest, besorge ich mir einen Originalmietvertrag aus den 80igern und poste ihn hier.
Mit diesen Mieteinnahmen konnten real nicht mal die Kosten für den exorbitant hohen Trinkwasserverbrauch gedeckt werden. Trinkwasser in der DDR unterlag allerdings den gleichen, qualitativ hohen Standards, wie in der Bundesrepublik.
Ist aber nur ein Beispiel.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

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23.07.2012, 17:16
Beitrag: #137
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 17:05)krasnaja schrieb:  Reisen ins sozialistische Ausland, CSSR fest in DDR-Hand, alles Individualtouristen, Ungarn, mit Auflagen auch ins "Vaterland der Werktätigen"
Nett dass du das auch noch erwähnst. Vergiß dabei aber nicht dass für DDR-Bürger Kronen oder Forint nur eingeschränkt getauscht werden durften. Den Krösus konnte man damit in Prag oder am Balaton nicht spielen, ganz im Gegensatz zu den westdeutschen Touris. Man war in den Feriengebieten quasi Mensch 2. Klasse. Studentenaustausch mit Ungarn? Gestrichen, die fuhren nämlich lieber an die Adria als an die kalte Ostsee.

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23.07.2012, 17:47
Beitrag: #138
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 16:54)Arkona schrieb:  125 g Bohnenkaffee 8,75 Mark
Für die Gedienten unter denen aus der "Ehemaligen" - Das nannte man 8-7-Tüte. Mußte man löhnen, wenn man mal die "falschen" Worte sagte oder anderen Mist gebaut hatte.
(23.07.2012 16:54)Arkona schrieb:  Das Monatsgehalt eines Lehrers oder Facharbeiters ohne Überstunden lag in der DDR bei ca. 850 Mark Brutto. Schwarzgetauscht wurde in DM 1:6, ja sogar 1:10.
Überstunden bei Lehrern? Da hat sich bis heute und zwischen den Systemen nicht viel geändert.
Zwar das Gehalt, aber was anderes nicht. Vielleicht noch etwas die Inhalte bei gesellschaftsrelevanten Themen, die vermittelt werden sollen - das wars aber auch schon.

Welcher gute Naturwissenschaftler verdient so auf die Dauer 2.800 - 3.500 € Netto pro Monat und ist auch noch verbeamtet? Da gibts keine Angst vor der Zukunft.

Und du warst schön. In deinem Auge schien
sich Nacht und Sonne sieghaft zu versöhnen.
...
So kam dich meine Liebe krönen.
Und meine nächteblasse Sehnsucht stand,
weißbindig wie der Vesta Priesterin,
an deines Seelentempels Säulenrand
und streute lächelnd weiße Blüten hin.

(Rainer Maria Rilke)
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23.07.2012, 19:19
Beitrag: #139
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(23.07.2012 17:05)krasnaja schrieb:  Stimmt, aber auch wieder nicht.
Das ist wie mit der Anwort auf die Farbe der Tin-Lizzy dem ersten Fließbandauto Henry Fords, das nur in Schwarz geliefert wurde. Ford sagte: Sie können das Fahrzeug in jeder beliebigen Farbe haben, vorausgesetzt sie ist schwarz.

./.
Das ist die gleiche Geschichte wie mit der Farbe für die Tin-Lizzy


Gutes Beispiel Krasnaja.

Als der Ford anfing mit der Produktion des Modells T, war ein Auto ein absolutes Luxusgut.
Nach ein paar Jahren Modell T Produktion, konnte sich der Arbeiter der das Auto baute, auch eines leisten!
In wolfsburg hat sich dasselbe abgespielt, ein par Jahrzehnte später, aber immerhin, als der Nordhoff begann den Käfer zu bauen, war ein Auto ein absolutes Luxusgut, der VW-Arbeiter hätte einen jeden ausgelacht, der ihm prophezeit hätte, dass er in wenigen Jahren einen fahren würde.
Aber es war so, nach ein paar Jahren Volkswagen-Produktion, konnte sich der VW-Arbeiter einen Käfer leisten.

Ohne weltanschauliche Aussage.
Nur eine Tatsachenfeststellung.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.07.2012, 19:28
Beitrag: #140
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(21.07.2012 19:05)krasnaja schrieb:  Ich stoße mich an der Propaganda, dass die Bürger im Westen WUSSTEN, was in der DDR passiert.
Und ich stoße mich an der Arroganz, wie selbst heute noch dieser Staat gesehen wird, er war Heimat für 16 Mio.

Ich wiederhole es nochmals: Über die DDR in den 60er bis 80er Jahren gab es eine Fülle seriöser und detailreicher Bücher, Filme, Analysen und Fotoserien. Es gab die Berichte hunderttausender Übersiedler, Republikflüchtlinge und Rentner sowie Berichte von Politikern, Handelsreisenden und sonstigen Besuchern aus dem Westen, die die DDR aus unterschiedlichen Gründen besuchten. Ferner gab es den Kleinen Grenzverkehr.

Es kann also überhauot keine Rede davon sein, dass die DDR gleichsam wie eine Kolonie auf dem Mond lag.

(21.07.2012 19:05)krasnaja schrieb:  Und diese 16 Mios wollten sicher zumeist nicht DEN Staat, den sie dann bekamen.

Doch, genau diesen Sraat wollten sie, den sie hinreichend seit Jahrzehnten mit allen Vorteilen und Schwächen aus dem Fernsehen kannten, aus Berichten Westdeutscher und aus Briefen - bis auf die wenigen im Tal der Ahnungslosen an der tschechischen Grenze. Von den über 2 Millionen Flüchtlingen, die bis zum "antifaschistischen Schutzwall" Big Grin in die Bundesrepublik kamen, wollte keiner mehr zurück in den Arbeiter- und Bauernstaat, in die sozialistische Diktatur, darauf kannst du Gift nehmen.

(21.07.2012 19:05)krasnaja schrieb:  Dietrich ziert sich ja mit einer Antwort, wie oft bist Du denn "in der Republik" gewesen ? oder zumindest in Ostberlin ?

Ich bin häufig in Ostberlin gewesen, da ich von diversen Opern- und Ballettpremieren sowie von Schauspielen Rezensionen verfassen musste. Aus dieser Beschäftigung habe ich sowohl in Ost- als auch Westberlin zahlreiche Freunde und Bekannte. Ferner bin ich mehrfach im Kleinen Grenzverkehr gereist, da ich in diesem geografischen Gürtel wohne, wo solches nach den Ostverträgen möglich war. Lange Rede kurzer Sinn: Die Verhältnisse in der DDR waren mir hinreichend bekannt.

Ist dein mehrfaches Insistieren damit hinreichend beantwortet?
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