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Christliche Missionare
29.09.2016, 19:47
Beitrag: #1
Christliche Missionare
Hier hat einer, in ganz anderem Zusammenhang, die These vertreten, Herrnhuter Missionare hätten Innuit resp. Eskimo-Frauen auf Grönland in nennenswerter Zahl geehelicht und in anderen Fällen, ebenfalls in nennenswerter Zahl eigene illegitime Nachkommen adoptiert.

So wären die vielen Worte die Eskimos-Innuit für Schnee hätten, nicht zu letzt entstanden.

Nun will ich gar nicht lange über die Herrnhuter schreiben, da fehlen mir Detail-Kenntnisse.
Über die Basler Mission jedoch habe ich welche.
Mein Onkel war als solcher Missionar in Afrika, meine beiden Vettern sind im Kinderheim der Mission in Basel etliche Jahre aufgewachsen.
Meine Tante hat ihr ganzes Leben lang die Sammeltätigkeit der Basler Mission in meiner Heimatstadt organisiert und geleitet.
Der Pfarrer der mich einst konfirmierte war als Missionar in Indien.

Nee, ist nicht.
Das sind üble Phantasieprodukte.
Ganz üble.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.09.2016, 20:06
Beitrag: #2
RE: Christliche Missionare
(29.09.2016 19:47)Suebe schrieb:  Mein Onkel war als solcher Missionar in Afrika, meine beiden Vettern sind im Kinderheim der Mission in Basel etliche Jahre aufgewachsen.
Meine Tante hat ihr ganzes Leben lang die Sammeltätigkeit der Basler Mission in meiner Heimatstadt organisiert und geleitet.
Der Pfarrer der mich einst konfirmierte war als Missionar in Indien.
Das ist meistens so mit den Geschichten von "weit weg" und von "lange her". Ein wenig schönreden ist aber normal, der Mensch verdrängt gerne das Unangenehme.

Hier gibt es für alle des Englischen mächtigen ein schönes Beispiel (ab min 37.00):
https://www.youtube.com/watch?v=EFK2IVkVqwA

Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut, das 10.Gebot. Damit scheint so mancher echte oder auch nur vermeintliche Gottesvertreter große Probleme gehabt haben, vom Nächsten Weib mal ganz abgesehen. Als Nachbarn unter Einheimischen auch nicht gerne gesehen, zumindest in den ersten Generationen. Also gar nicht gerne, vor allem von denjenigen, die schon genug gehört und gesehen hatten.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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30.09.2016, 18:41
Beitrag: #3
RE: Christliche Missionare
(29.09.2016 20:06)Triton schrieb:  
(29.09.2016 19:47)Suebe schrieb:  Mein Onkel war als solcher Missionar in Afrika, meine beiden Vettern sind im Kinderheim der Mission in Basel etliche Jahre aufgewachsen.
Meine Tante hat ihr ganzes Leben lang die Sammeltätigkeit der Basler Mission in meiner Heimatstadt organisiert und geleitet.
Der Pfarrer der mich einst konfirmierte war als Missionar in Indien.
Das ist meistens so mit den Geschichten von "weit weg" und von "lange her". Ein wenig schönreden ist aber normal, der Mensch verdrängt gerne das Unangenehme.

Hier gibt es für alle des Englischen mächtigen ein schönes Beispiel (ab min 37.00):
https://www.youtube.com/watch?v=EFK2IVkVqwA

Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut, das 10.Gebot. Damit scheint so mancher echte oder auch nur vermeintliche Gottesvertreter große Probleme gehabt haben, vom Nächsten Weib mal ganz abgesehen. Als Nachbarn unter Einheimischen auch nicht gerne gesehen, zumindest in den ersten Generationen. Also gar nicht gerne, vor allem von denjenigen, die schon genug gehört und gesehen hatten.


Dazu kann man stehen wie man will,
mein Großvater hat laut Zeitzeugenberichten den angehenden Missionar nach Basel auf die Missionsschule mit den Worten verabschiedet
"lasst auch die Leute in Ruhe, denen geht es doch ohne euch besser" es war 1923.
Das hängt zweifellos alles eng mit dem Kolonialismus überhaupt zusammen. Ich habe aber genug Menschen kennengelernt, denen der Missionsbefehl durchaus ernst war.

Die allerlei Mühen und Plagen auf sich nahmen, ihre Kinder in Basel lassen mussten, und Aussicht auf alles andere als weltliche Güter hatten. Als Andenken an ihre Missionstätigkeit in aller Regel irgendeine Tropenkrankheit lebenslang auszuhalten hatten.
Dass es allüberall Scheinheilige und Schwarze Schafe gibt, ist unbestritten, aber Ausnahmen per Behauptung zur Regel machen geht auch nicht.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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30.09.2016, 20:15
Beitrag: #4
RE: Christliche Missionare
Zweifellos gehörte eine gehörige Portion Glaubenseifer und Idealismus dazu, irgendwo am anus mundi Gottes Wort zu predigen und Seelen zu retten. Aus heutiger Sicht haben sie aber auch viel Schaden gestiftet, auch noch im 20. Jahrhundert. Den Papuas wurden z.B. als erstes ihre Traditionen ausgeredet, weil unschicklich und heidnischer Mummenschanz. Nicht ganz ungefährlich, es soll dort noch alte Leute geben, die wissen wie Missionar schmeckt...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.10.2016, 14:37
Beitrag: #5
RE: Christliche Missionare
(30.09.2016 20:15)Arkona schrieb:  Zweifellos gehörte eine gehörige Portion Glaubenseifer und Idealismus dazu, irgendwo am anus mundi Gottes Wort zu predigen und Seelen zu retten. Aus heutiger Sicht haben sie aber auch viel Schaden gestiftet, auch noch im 20. Jahrhundert. Den Papuas wurden z.B. als erstes ihre Traditionen ausgeredet, weil unschicklich und heidnischer Mummenschanz. Nicht ganz ungefährlich, es soll dort noch alte Leute geben, die wissen wie Missionar schmeckt...

Manche Leute in Westpapua wissen auch, wie indonesische Kriegsgefangene, Holzfäller o. Kolonisten schmecken. Das ist nicht lange her, wenn überhaupt vorbei.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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04.10.2016, 08:30
Beitrag: #6
RE: Christliche Missionare
Dass jedenfalls christliche Missionare auf Teufel Wink komm raus ihre Gene unter ihren Schäflein verbreitet hätten, ist ein Topos, der in der von Paul behauptete Absolutheit ganz siche rnicht zutreffend war, schon gar nicht bei den Inuit. Und wie Paul darauf kommt, dass die vielen Wörter für "Schnee" ihren Urpsrung bei den Missionaren haben, ist mir sowieso ein Rätsel. Fragt doch mal einen Mechaniker, Maschinenbauer oder Techniker nach Schrauben. Der wird euch derartig viele Spezialbegriffe um die Ohren hauen, dass selbige zu bluten anfangen werden. Wer sich intensiv mit ner Materie beschäftigt, wird für die dadurch festgestellten feinen Unterschiede auch lauter Extrabegriffe erfinden. Diese Unterschiede werden Nicht-Spezialisten aber gar nicht erkennen und kopfschüttelnd vor der Masse an Spezialbegriffen stehen.
Da die Inuit praktisch ihr ganzes Leben von Schnee und Eis umgeben sind, ist es völlig natürlich, dass sie für feinste Nuancen in der Beschaffenheit von Schnee auch lauter eigene Begriffe entwickelt haben.
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04.10.2016, 09:48
Beitrag: #7
RE: Christliche Missionare
(02.10.2016 14:37)Paul schrieb:  wie indonesische Kriegsgefangene, Holzfäller o. Kolonisten schmecken.
Wahrscheinlich eher zäh und lange nicht so gut wie wohlgenährte Missionare. Die Vorliebe für mageres Fleisch ist eine Zeiterscheinung der Überflussgesellschaft.

In der Schweinezucht (soll dem Menschenfleisch geschmacklich ähneln) habe ich auf jeden Fall noch nie gehört, dass man die Viecher eher knapp hält und sie schwer schuften lässt.

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27.10.2019, 18:30
Beitrag: #8
RE: Christliche Missionare
(29.09.2016 19:47)Suebe schrieb:  Hier hat einer, in ganz anderem Zusammenhang, die These vertreten, Herrnhuter Missionare hätten Innuit resp. Eskimo-Frauen auf Grönland in nennenswerter Zahl geehelicht und in anderen Fällen, ebenfalls in nennenswerter Zahl eigene illegitime Nachkommen adoptiert.

So wären die vielen Worte die Eskimos-Innuit für Schnee hätten, nicht zu letzt entstanden.

Nun will ich gar nicht lange über die Herrnhuter schreiben, da fehlen mir Detail-Kenntnisse.
Über die Basler Mission jedoch habe ich welche.
Mein Onkel war als solcher Missionar in Afrika, meine beiden Vettern sind im Kinderheim der Mission in Basel etliche Jahre aufgewachsen.
Meine Tante hat ihr ganzes Leben lang die Sammeltätigkeit der Basler Mission in meiner Heimatstadt organisiert und geleitet.
Der Pfarrer der mich einst konfirmierte war als Missionar in Indien.

Nee, ist nicht.
Das sind üble Phantasieprodukte.
Ganz üble.

Ehrlich gesagt muß ich selbst suchen, wo jemand sowas über Worte für Schnee bei den Inuit geschrieben haben soll. Ich erinnere mich daran, das es bei dem Thema darum ging, das so viele Inuit deutsche Nachnamen z.B. von deutschen Missionaren haben und es dafür ja eine Erklärung geben mußte. Das hat mit dem Wort Schnee nichts zu tun. Ich habe jetzt den Disskussionsstrang gefunden. Suebe hatte etwas über Schnee geschrieben. Begonnen hatte die Disskussion über sprachliche Differenzierung z.B. nach Vermischung von Bevölkerungen. Es ging also zuerst gar nicht um Missionare und ich hatte es nur für möglich gehalten, das die 2 Einwanderungsgruppen der Inuit, Wikinger und andere ihren Beitrag zu den vielen Worte für Schnee lieferten.

http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...Missionare

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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