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Alpenüberquerung Hannibals
01.04.2016, 18:08
Beitrag: #1
Alpenüberquerung Hannibals
Liebes Forum,

soviel ich weiß, zog Hannibal 218 v. Chr. mit seinem Heer und Kriegselefanten von der Iberischen Halbinsel nach Italien, um einen römischen Angriff auf Spanien und Nordafrika zuvor zu kommen. Sein Gegner Scipio, ein Konsul, erfuhr in Massilia über sein Vorhaben und bemühte sich, Hannibal an der Rhone zu stoppen. Doch wurde von Hannibal die mit den Römern verbündeten Volcae die Schlacht geschlagen.
Als er die Alpen überquerte, musste er unermessliche Verluste hinnehmen, sei es durch Verrat aus seinen eigenen Reihen (seine Führer) oder Schwierigkeiten beim Abstieg der Alpen; denn lt. Livius war der Abstieg stark verschneit und somit sehr rutschig. Welchen Pass er genommen hatte, darüber streiten sich wohl noch die Historiker...

Soweit, so klar; aber worüber ich mir meine Gedanken gemacht habe, ist, das Hannibal (denn er hatte ja vor Rom mit deinem Heer gelagert) nicht Rom angegriffen hatte? Solle es so tatsächlich gewesen sein, dass er sich so ca. 10 Jahre mit seinem Heer dort ins römische Reich aufgehalten hatte? Wieso so lange?
Umkreiste er Rom und zog tatsächlich nach Süden?
Fragen, auf die ich (noch) keine Antwort weis.

Könnte mir jemand bitte weiter helfen?
Das wäre für mich extrem spannend!

lg Aurora Huh

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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01.04.2016, 21:07
Beitrag: #2
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Ehrlich gesagt verstehe ich deine Frage nicht ganz.

Denke das Hannibal im 2. Punischen Krieg auf Römischen Territorium war, ist belegt.

Die Frage warum er Rom selbst nicht angegriffen hat ist nach wie vor ein Rätsel. Ein Grund könnte an seinem strategischen Denken gelegen haben, er ging davon aus das Rom aufgeben würde, wenn er sein Heer mehrfach im Feld vernichtete.
Oder er dachte es wäre Sinnvolle das System Roms zu schwächen als die Stadt anzugreifen.

Was mir aber logischer erscheinen würde: Sein Heer war für eine Belagerung der Stadt nicht gerüstet und so musst er auf eine solche verzichten und darauf hoffen, Rom anders zu besiegen.
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02.04.2016, 10:47
Beitrag: #3
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Ich hab mal in einer Doku gehört dass er meinte seine Truppen währen zu wenige und zu geschwächt um Rom einzunehmen können.

„Quintili Vare, legiones redde!“
Augustus
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02.04.2016, 10:51
Beitrag: #4
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Mich würde noch brennend interessieren, ob Hannibal tatsächlich ca. 10 Jahre in Italien war und ob er Rom umkreiste und gegen Süden zog.

Wißt ihr darüber etwas näheres?

schon im voraus bedanke ich mich

lg Aurora

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Marcus Tullius Cicero
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02.04.2016, 11:04
Beitrag: #5
RE: Alpenüberquerung Hannibals
(02.04.2016 10:51)Aurora schrieb:  Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Mich würde noch brennend interessieren, ob Hannibal tatsächlich ca. 10 Jahre in Italien war und ob er Rom umkreiste und gegen Süden zog.

Wißt ihr darüber etwas näheres?

schon im voraus bedanke ich mich

lg Aurora

So war es wirklich. Es ging ihm darum, Roms Verbündete abspenstig zu machen, was in einigen Fällen (Capua, Bruttium) auch gelang. Damals war Rom noch ein Stadtstaat und nicht das mittelmeerumspannende Imperium wie in der Cäsarenzeit. Aber das kannst du doch locker alles selbst genau ergoogeln, oder nicht?

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.04.2016, 11:37
Beitrag: #6
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Danke Arkona.
Ich habe zwar gegooglet, aber nix rechtes herausgefunden, was meine Fragen befriedigend beantwortet hatten.
Hab ich evtl. verpeilt?
Sorry für meine Fragen...

Ich werde mir mal ein Fachbuch über Hannibal besorgen und es lesen.
Also können wir das Thema wohl abschließen.

lg Aurora

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Marcus Tullius Cicero
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02.04.2016, 11:41
Beitrag: #7
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Aber wie man eine Suchmaschine seines Vertrauens füttert, weißt du?

https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Punischer_Krieg

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.04.2016, 12:08
Beitrag: #8
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Es war wirklich so wie Arkona schreibt. Hannibal war nicht auf eine Belagerung eingerichtet.
Er hätte sein Heer aus dem Umland Roms ernähren müssen, und da waren Bundesgenossen Roms, die er erst mal hätte besiegen müssen. Und dann hatte Hannibal eine vergleichsweise kleine Kerntruppe und war darauf angewiesen, seine italischen und vor allem die keltischen Bundesgenossen bei Laune zu halten. Selbst mit seinen Verbündeten war Hannibal oft genug in der Unterzahl, schau dir mal die Truppenstärken bei den großen Schlachten an. Ticinus, Trebia, Trasimenischer See, Cannae - immer waren die Römer deutlich überlegen.
Überdies dachte er wohl, wenn er Rom oft genug schlagen könnte, würde Rom von selber aufgeben. Was aber nicht geschah.
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02.04.2016, 13:27
Beitrag: #9
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Danke Chris Thumbs_up

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05.08.2018, 10:05
Beitrag: #10
RE: Alpenüberquerung Hannibals
Als in Rom die vernichtende Niederlage von Cannae bekannt wurde, brach Panik aus. Die Situation für die Römer war schwierig, da keine militärisches Reserven greifbar waren. Es standen in der Po Ebene, Spanien, Sizilien und Sardinien Legionen. Diese zur Verteidigung nach Rom zu holen, würde Monate dauern. In Rom selbst befanden sich nur noch Ausbildungseinheiten. Jedermann rechnete binnen kurzen, das Hannibal vor den Toren Roms mit seinem Heer auftauchen würde. Aber er kam nicht. Angeblich soll Hannibals Reiteroberst Marhabal zu Hannibal gesagt haben, "Zu siegen verstehst du, den Sieg zu nutzen nicht."

Gut, Rom war ca. 380 Kilometer entfernt und ließ sich nicht von heute auf Morgen erreichen Hannibal verfügte über keine Flotte, um römischen Nachschub über den Tiber zu blockieren. Einen Belagerungspark führte er auch nicht mit; vielleicht spielten die schlechten Erfahrungen vor Sagunt eine Rolle.

Die Frage ist, wie standen beispielsweise die Erfolgsaussichten, wenn das karthagische Heer Rom an verschiedenen Punkten angegriffen hätte. Die Römer konnten nicht genügend Kräfte für sämtliche Mauern aufbieten. Auch waren ihre Mauern nicht in optimalen Zustand. Die Verteidigungsanlagen Roms entsprachen den damaligen modernen Anforderungen nicht. Sie hatten beispielsweise keine Schießscharten, um den Feind im Nahbereich abzuwehren. Wenn Rom vollständig abgeriegelt worden wäre, wäre die Not der Römer groß gewesen, denn wie gesagt, Entsatz wäre über Monate nicht gekommen.

Allerdings muss eingeräumt werden, das Hannibal sein Heer von der Zusammensetzung nicht optimal für eine Belagerung geeigent war. Die Reiterei war komplett nutzlos, außer das Unmengen an Futter benötigt würden.

Vermutlich war es ein Fehler, das Hannibal nicht versucht hat, Rom direkt anzugreifen.
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06.08.2018, 21:51
Beitrag: #11
RE: Alpenüberquerung Hannibals
(05.08.2018 10:05)Turgot schrieb:  Als in Rom die vernichtende Niederlage von Cannae bekannt wurde, brach Panik aus. Die Situation für die Römer war schwierig, da keine militärisches Reserven greifbar waren. Es standen in der Po Ebene, Spanien, Sizilien und Sardinien Legionen. Diese zur Verteidigung nach Rom zu holen, würde Monate dauern. In Rom selbst befanden sich nur noch Ausbildungseinheiten. Jedermann rechnete binnen kurzen, das Hannibal vor den Toren Roms mit seinem Heer auftauchen würde. Aber er kam nicht. Angeblich soll Hannibals Reiteroberst Marhabal zu Hannibal gesagt haben, "Zu siegen verstehst du, den Sieg zu nutzen nicht."

Gut, Rom war ca. 380 Kilometer entfernt und ließ sich nicht von heute auf Morgen erreichen Hannibal verfügte über keine Flotte, um römischen Nachschub über den Tiber zu blockieren. Einen Belagerungspark führte er auch nicht mit; vielleicht spielten die schlechten Erfahrungen vor Sagunt eine Rolle.

Die Frage ist, wie standen beispielsweise die Erfolgsaussichten, wenn das karthagische Heer Rom an verschiedenen Punkten angegriffen hätte. Die Römer konnten nicht genügend Kräfte für sämtliche Mauern aufbieten. Auch waren ihre Mauern nicht in optimalen Zustand. Die Verteidigungsanlagen Roms entsprachen den damaligen modernen Anforderungen nicht. Sie hatten beispielsweise keine Schießscharten, um den Feind im Nahbereich abzuwehren. Wenn Rom vollständig abgeriegelt worden wäre, wäre die Not der Römer groß gewesen, denn wie gesagt, Entsatz wäre über Monate nicht gekommen.

Allerdings muss eingeräumt werden, das Hannibal sein Heer von der Zusammensetzung nicht optimal für eine Belagerung geeigent war. Die Reiterei war komplett nutzlos, außer das Unmengen an Futter benötigt würden.

Vermutlich war es ein Fehler, das Hannibal nicht versucht hat, Rom direkt anzugreifen.

Warum Hannibal Rom damals nicht angegriffen hat ist eine sehr interessante Frage. Ich vermute sehr stark das Hannibal hauptsächlich darauf setzte den Gegner in Feldschlachten zu bezwingen. Die hellenistischen Staaten hätten nach Niederlagen wie sie Rom bei Cannae erlebt hatte, wohl längst aufgegeben. Daher, denke ich, wird sich Hannbial für unzureichend vorbereitet für eine Belagerung gehalten haben.
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