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Bildungspolitik
01.09.2012, 00:09
Beitrag: #21
RE: Bildungspolitik
(31.08.2012 21:48)Bunbury schrieb:  Okay, ich bin kein Lehrer, aber ich habe Iphigenie auf Tauris auch lesen müssen und ich kann dir verraten, daß ich davon viel mitgenommen habe.
Und sie bietet dir etwas, das ich in dieser Form von keinem zeitgenössischen Autor kenne.
Zunächst einmal hast du natürlich recht. Die Sprache ist veraltet und mir sagt sie nicht besonders zu- was mir das Lesen immer schwer gemacht hat.
Aber die vielen inneren Konflikte der Iphigenie haben mich immer in ihren Bann gezogen- ganz zu schweigen davon, daß mich alles, was mit griechischer Mythologie beschäftigt immer fasziniert hat.

"Iphigenie auf" ist nicht einfach "Deutsch", "Iphigenie auf Tauris" ist auch Lietraturgeschichte, Philosophie und Legende. Ein vielschichtiges Werk, das dem Humanismus geschuldet ist. Iphigenie selbst ist in ihrer Redlichkeit das Idealbild des Humanismus.

Veraltet? Die Sprache vielleicht. Die Vorstellungen, die darin stecken? Unpopulär, vielleicht in einer Leistungsgesellschaft, in der Mut und Ehrlichkeit nicht honoriert werden. Sicher. Aber genau deswegen sollte jeder Iphigenie auf Tauris lesen, weil er darin mit einem Verhalten konfrontiert wird, das sich heute nur schwer finden läßt. Wie modern dagegn scheint doch ihr Gegenspieler Plyades, der lügen und täuschen will, um das zu bekommen, was er will- und wie hoffnugngslos altmodisch Iphigenie in ihrer Ehrlichkeit und ihrem Pflichtbewußtsein.

"Iphigenie auf Tauris" lesen, das ist nicht nur deutsch. Das ist nicht nur ein Stück weit Begegnung mit der deutschen Literaturgeschichte, "Iphigeneie auf Tauris" zu lesen bedeutet, sich mit der Gedankenwelt des Humanismus zu befassen. Dem Gedanken des Humanismus wieder Gewicht zu verleihen.

Und vielleicht ist das genau die Bildung, die wir eigentlich brauchen...

Versuch, dich nicht an der veralteten Sprache zu stören. Schau dahinter.

Aber vermutlich hast du recht, und man erreicht damit heute keinen Schüler mehr: Die heutige Zeit ist sehr schnellebig geworden. Und ein Stück wie Iphigenie braucht Zeit. Viel Zeit. Was seine eigentliche Größe ausmacht...
Ich werd es auch lesen, ich muss es ja lesen. Jetzt ist aber erstmal Kabale und Liebe dran (was ist eigentlich mit dem Buch, du hast dich nur zu Iphigenie auf Tauris geäußert ??).

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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01.09.2012, 00:14
Beitrag: #22
RE: Zu wenig Humanismus in der Bildung?
(31.08.2012 22:53)Bunbury schrieb:  Nachdem ich jetzt mal das, was ich zu "Iphigenie auf Tauris" geschrieben habe, habe sacken lassen, habe ich angefangen zu überlegen, ob die Mängel in unserem Bildungssystem nicht vielleicht vor allem daran liegen, daß das "Ergebnis" des Bildugnsprozesses (Zynische Bezeichnung für Schüler nach Ende seiner schulischen Laufbahn- aber heute muss ja alles irgendwie "Ergebnis" oder "Produkt" sein) ein lediglich auf Leistung getrimmter junger Mensch ist.

Unter dem Druck der OECD und Pisa und dem ganzen Mist hieß es, unserer Schüler brauchten viel zu lange in der Schule, sie müßten früher fertig sein, um "im Wettbewerb bestehen zu können." Es wurde gefordert, den naturwissenschaftlichen Unterricht auszubauen, weil es derzeit vor allem an Ingenieuren fehlt.

Letztenlich sollen die Schüler die Schule so verlassen, daß die Wirtschaft sie am besten "verwerten" kann.

Nur stelle ich mir die Frage ist das wirklich "Bildung?" Ist das die Bildung, die einen Menschen dazu befähigen soll, eigenverantwortlich für sich sich selbst und sein Leben Entscheidungen zu treffen, ein soziales Umfeld, in dem er sich wohlfühlt, mitzugestalten, für sich selbst einzustehen- oder anders ausgedrückt- ein aufgeklärtert Mensch zu sein, der im Stande ist, seinen Kopf zum eigenen Denken zu benutzen?

Wie weit haben wir uns von den eigentlichen Zielen der Aufklärung entfernt? Wir stopfen die Köpfe unserer Kinder mit Matheformeln und Chemie voll, lassen sie Englisch, Französisch und Latein pauken, aber es gelingt diesem Bildungssystem bei allem Leistungsdruck und allen Anstrengungen einfach nicht, diese Fähigkeiten hervorzubringen, die eigentlich benötigt würden, um einen Schritt in die Zukunft zu machen. Mut, Forscherdrang, Neugier, das Herumprobieren, Wachsen an Fehlern, Improvisieren.
Nichts davon steht im Lehrplan.
Vielleicht gibt es doch zu wenig "Iphigenie auf Tauris"...
Zustimmung.
(31.08.2012 22:53)Bunbury schrieb:  Oder es ist Vollmond und das verwirrt meinen Geist...Wink
Wieso ?? Hast du dich in Schottland mit Lykanthropie infiziert ?? Wink Big Grin

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01.09.2012, 00:51
Beitrag: #23
RE: Zu wenig Humanismus in der Bildung?
(01.09.2012 00:14)Annatar schrieb:  
(31.08.2012 22:53)Bunbury schrieb:  Oder es ist Vollmond und das verwirrt meinen Geist...Wink
Wieso ?? Hast du dich in Schottland mit Lykanthropie infiziert ?? Wink Big Grin
Also, ich stelle gerade fest, daß das Bildugnssystem doch besser geworden ist. Ich wußte gar nicht, daß es für diese Werwolf- Geschichte ein solch nettes Fremdwort gibt. Aber Tante Wiki hilft ja allen auf die Schnelle.

Nein, ich habe mich nicht infiziert. Ich habe bloß das Gefühl, als würde ich schlafwandeln...Also gehe ich jetzt mal besser zu Bett...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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01.09.2012, 09:50
Beitrag: #24
RE: Bildungspolitik
(31.08.2012 21:22)Annatar schrieb:  
(31.08.2012 21:05)Maxdorfer schrieb:  2.) Was ist die Einführungsphase?
Die Einführungsphase war bei mir die elfte Klasse. In dieser hatten wir Mathe, Englisch, Deutsch und Sport noch im Klassenverband und die anderen Fächer im Kurssystem. In der Phase hatten wir noch keine LKs sondern alle Fächer waren GKs und damit dreistündig (ausnahme Spanisch).
In dieser Phase wurden wir praktisch in auf die Qualifikationsphase vorbereitet und in die Arbeitsweise der Sek. 2 eingeführt.
In der Phase waren meine Noten auch noch nicht Abi-Relevant.

Bei uns ist von Anfang an alles in Kurse eingeteilt, im September gibt es noch einmal einen Umwahltermin.
Die Noten des Halbjahres 11-1 sind ebenfalls noch nicht abiturrelevant, sondern nur die von 11-2, 12-1, 12-2 und 13 (da das 13. Schuljahr schon im März aufhört, ist es nur ein Halbjahr). Desweiteren schreiben wir im ersten Halbjahr der Oberstufe in den Leistungskursen nur eine Kursarbeit.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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01.09.2012, 12:18
Beitrag: #25
RE: Zu wenig Humanismus in der Bildung?
(01.09.2012 00:51)Bunbury schrieb:  
(01.09.2012 00:14)Annatar schrieb:  Wieso ?? Hast du dich in Schottland mit Lykanthropie infiziert ?? Wink Big Grin
Also, ich stelle gerade fest, daß das Bildugnssystem doch besser geworden ist. Ich wußte gar nicht, daß es für diese Werwolf- Geschichte ein solch nettes Fremdwort gibt. Aber Tante Wiki hilft ja allen auf die Schnelle.
Als würde man das in der Schule lernen. Big Grin
(01.09.2012 00:51)Bunbury schrieb:  Nein, ich habe mich nicht infiziert.
Gut, dass wäre sonst eine haarige Angelegenheit geworden. Big Grin
(01.09.2012 00:51)Bunbury schrieb:  Ich habe bloß das Gefühl, als würde ich schlafwandeln...
Oh. Das hört sich nicht gut an. Sad
(01.09.2012 00:51)Bunbury schrieb:  Also gehe ich jetzt mal besser zu Bett...
Gute Nacht. Smile

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01.09.2012, 12:21
Beitrag: #26
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 09:50)Maxdorfer schrieb:  
(31.08.2012 21:22)Annatar schrieb:  Die Einführungsphase war bei mir die elfte Klasse. In dieser hatten wir Mathe, Englisch, Deutsch und Sport noch im Klassenverband und die anderen Fächer im Kurssystem. In der Phase hatten wir noch keine LKs sondern alle Fächer waren GKs und damit dreistündig (ausnahme Spanisch).
In dieser Phase wurden wir praktisch in auf die Qualifikationsphase vorbereitet und in die Arbeitsweise der Sek. 2 eingeführt.
In der Phase waren meine Noten auch noch nicht Abi-Relevant.

Bei uns ist von Anfang an alles in Kurse eingeteilt, im September gibt es noch einmal einen Umwahltermin.
Die Noten des Halbjahres 11-1 sind ebenfalls noch nicht abiturrelevant, sondern nur die von 11-2, 12-1, 12-2 und 13 (da das 13. Schuljahr schon im März aufhört, ist es nur ein Halbjahr). Desweiteren schreiben wir im ersten Halbjahr der Oberstufe in den Leistungskursen nur eine Kursarbeit.
Unterscheidet sich ganz schön von dem System in NRW.
Wie viele LKs hast du ??

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01.09.2012, 12:25
Beitrag: #27
RE: Zu wenig Humanismus in der Bildung?
(31.08.2012 22:53)Bunbury schrieb:  Es wurde gefordert, den naturwissenschaftlichen Unterricht auszubauen, weil es derzeit vor allem an Ingenieuren fehlt.
Was aber dazu führt, dass die Gesellschaftswissenschaften immer mehr an den Rand gedrückt werden.

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01.09.2012, 14:04
Beitrag: #28
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 12:21)Annatar schrieb:  
(01.09.2012 09:50)Maxdorfer schrieb:  Bei uns ist von Anfang an alles in Kurse eingeteilt, im September gibt es noch einmal einen Umwahltermin. Die Noten des Halbjahres 11-1 sind ebenfalls noch nicht abiturrelevant, sondern nur die von 11-2, 12-1, 12-2 und 13 (da das 13. Schuljahr schon im März aufhört, ist es nur ein Halbjahr). Desweiteren schreiben wir im ersten Halbjahr der Oberstufe in den Leistungskursen nur eine Kursarbeit.
Unterscheidet sich ganz schön von dem System in NRW.
Wie viele LKs hast du ??

Drei.

Geschichte,
Deutsch
et le troisième, c'est le Francais (Französisch).

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01.09.2012, 19:48
Beitrag: #29
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 14:04)Maxdorfer schrieb:  Geschichte,
Deutsch
et le troisième, c'est le Francais (Französisch).
Wir müssen nur zwei Wählen.
Ich hab Pädagogik und Mathe als LKs.

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01.09.2012, 19:59
Beitrag: #30
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 19:48)Annatar schrieb:  
(01.09.2012 14:04)Maxdorfer schrieb:  Geschichte,
Deutsch
et le troisième, c'est le Francais (Französisch).
Wir müssen nur zwei Wählen.
Ich hab Pädagogik und Mathe als LKs.

Hm... Pädagogik gibt es bei uns gar nicht.

Zählt das als gesellschaftswissenschafliches Fach?

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01.09.2012, 20:01
Beitrag: #31
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 19:59)Maxdorfer schrieb:  Hm... Pädagogik gibt es bei uns gar nicht.
Gibt es auch nicht an jeder Schule.
(01.09.2012 19:59)Maxdorfer schrieb:  Zählt das als gesellschaftswissenschafliches Fach?
Ja zählt es.

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01.09.2012, 20:24
Beitrag: #32
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 00:09)Annatar schrieb:  Ich werd es auch lesen, ich muss es ja lesen. Jetzt ist aber erstmal Kabale und Liebe dran (was ist eigentlich mit dem Buch, du hast dich nur zu Iphigenie auf Tauris geäußert ??).

Räusper. Ich habe es nicht gelesen. Räusper. Das umfaßte unser Lehrplan damals nicht. Und ich fürchte, ich muss es zugeben, auch ansosnten nichts von Schiller. Goethe und Lessing ja- Schiller nein. Warum weiß ich nicht. ....

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02.09.2012, 01:06
Beitrag: #33
RE: Bildungspolitik
Hallo Annatar,
falls Du es nicht schon selbst gefunden hast, über "Kabale und Liebe" kannst Du Dich auch bei Wikipedia informieren.

Kabale und Liebe

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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02.09.2012, 01:38
Beitrag: #34
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 20:24)Bunbury schrieb:  
(01.09.2012 00:09)Annatar schrieb:  Ich werd es auch lesen, ich muss es ja lesen. Jetzt ist aber erstmal Kabale und Liebe dran (was ist eigentlich mit dem Buch, du hast dich nur zu Iphigenie auf Tauris geäußert ??).

Räusper. Ich habe es nicht gelesen. Räusper. Das umfaßte unser Lehrplan damals nicht. Und ich fürchte, ich muss es zugeben, auch ansosnten nichts von Schiller. Goethe und Lessing ja- Schiller nein. Warum weiß ich nicht. ....
Kann ich dir auch nicht sagen, aber die Bücher variieren auch jedes Jahr. So müssen/mussten die Abiturienten, die 2013 Abitur machen, nicht Kabale und Liebe sonder "Woyzeck" von Büchner lesen.

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02.09.2012, 01:39
Beitrag: #35
RE: Bildungspolitik
(02.09.2012 01:06)Sansavoir schrieb:  Hallo Annatar,
falls Du es nicht schon selbst gefunden hast, über "Kabale und Liebe" kannst Du Dich auch bei Wikipedia informieren.

Kabale und Liebe
Ich hab gar nicht danach gesucht, denn ich muss es bis nächste Woche Dienstag durchgelesen haben (bin beim dritten Akt Smile ).

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
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02.09.2012, 10:16
Beitrag: #36
RE: Bildungspolitik
Ich möchte zu unserer Bildungspolitik in D Stellung nehmen. Sie ist ein Anachronismus, weil D 16 Kultusminister hat und jedes Bundesland versucht sein eigenes Süppchen zu kochen. Das kann auch eine Kutusministerkonferenz nicht ändern, weil dort die Gegensätze zwischen den Auffassungen von Schwarz/gelb und Rot/grün zu groß sind. In der Pisastudie nimmt D dann auch jeweils einen hinteren Platz ein.
Ich schlag vor eine einheitliche Bildungspolitik für ganz D. Die Länder bekommen sie abgenommen, ein Zentralabitur, alle gehen 10 Jahre zusammen gemeinsam auf die Schule, Noten gibt es erst im 10. Schuljahr.Die Lehrer behalten ihre Klassen über die ganzen 10 Jahre und behalten dann auch, die welche es nach 10 Jahren nicht geschafft haben. Anschließend Berufsausbildung oder Gymnasium bis zur 13. Klasse. Nach dem Abi kann studiert werden ohne jegliche Beschränkung, weil D gut ausgebidete Kräfte braucht.Wink
Unser Bildungssystem ist überholt und überfällig, weil es nicht auf das Leben nach der Schule vorbereitet.Angry

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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02.09.2012, 13:10
Beitrag: #37
RE: Bildungspolitik
(01.09.2012 20:24)Bunbury schrieb:  Goethe und Lessing ja- Schiller nein. Warum weiß ich nicht. ....
Weil sich der Kanon geändert hat. Schiller war seit dem 19.Jh. bis weit in die 60er hinein "die" Standardlektüre für Abiturienten. Er galt als "der" deutsche Schriftsteller. Seit den 40ern nahm Goethe mehr und mehr seine Stellung ein.

In den 70ern oder 80ern kam dann die Aufklärung in Mode (ich hab z.B. mein 1995 die schriftliche Prüfung zum 1. Staatsexamen über Lessing schreiben müssen...), seit den 90ern werden allerdings lieber zeitgenössische Autoren genommen, Kroetz z.B. (wobei der aber auch schon wieder aus der Mode gekommen ist.)

VG
Christian
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02.09.2012, 13:53
Beitrag: #38
RE: Bildungspolitik
(02.09.2012 13:10)913Chris schrieb:  Weil sich der Kanon geändert hat. Schiller war seit dem 19.Jh. bis weit in die 60er hinein "die" Standardlektüre für Abiturienten. Er galt als "der" deutsche Schriftsteller. Seit den 40ern nahm Goethe mehr und mehr seine Stellung ein.

In den 70ern oder 80ern kam dann die Aufklärung in Mode (ich hab z.B. mein 1995 die schriftliche Prüfung zum 1. Staatsexamen über Lessing schreiben müssen...), seit den 90ern werden allerdings lieber zeitgenössische Autoren genommen, Kroetz z.B. (wobei der aber auch schon wieder aus der Mode gekommen ist.)

VG
Christian

Ich habe über Lessing das Abi geschrieben- Emilia Galotti: Dabei war ich zum ersten Mal ganz mutig und habe es gewagt, der in der Klasse vorherrschenden Meinung, daß Emilia ja so selbstbestimmt sei, weil sie sich dem Prinzen wiedersetzt, zu widersprechen, in dem Sinne, daß es keinen Unterscheid macht, ob sie nun dem Prinzen oder dem Vater zu Willen ist- beides wäre nicht sehr selbstbsestimmt. Mit dem Ergebnis, daß mir mein Deutschlehrer die Abiarbeit um die Ohren gehauen hat und mich gefragt hat, warum ich mir mit meiner eigenen Meinung so viel Zeit gelassen habe. Es waren dann 12 Punkte, voher hat es immer nur zu 9 oder 10 gereicht...

Aber mich würde mal interessieren, ob du die diese Einschätzung teilst mit Schiller, Goethe und Lessing und ihrer Bedeutung für bestimmte Epochen der deutschen Literatur und auch, für wie wichtig du es hälst, diese Stücke zu lesen. Gerne auch per Mail. (Ich fand Lessing auf jedenfall einfacher zu lesen als Goethe.)

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Oscar Wilde
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02.09.2012, 20:00
Beitrag: #39
RE: Bildungspolitik
Ich stamme nun aus einer Epoche, in der Schillers Werke und das Fach Geschichte sich direkt ergänzten.
Später Lessing, Kleist und Gottfried Keller nicht zu vergessen, Conrad Ferdinand Meyer , von den Kleidern die Leute machen , der Kuss von der Schanzel (es musste mal wieder sein, oh ihr müden Helden der Klasse von Johannes Berkan)
50 jahre ist es her und noch so präsent als wäre es gestern gewesen.

Leider richtig chris, der geänderte Kanon.
Folglich bleibt nur das Elternhaus, die angenommenen Versäumnisse der Schule auszugleichen.
Es gibt nicht viele schönere Dinge als bei einem neu gekauften Buch die Verpackung abzureißen, und den Einband und die ersten Seiten durchzublättern.
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02.09.2012, 22:28
Beitrag: #40
RE: Bildungspolitik
Wir hatten bei meinem Abi die Auswahl zwischen Hebbels Maria Magdalena und Kafkas Verwandlung. Nix Schiller, nix Goethe auch nix Lessing.
Standard-Autoren ab der Oberstufe waren Frisch, Dürrenmatt, Hesse und natürlich Nietzsche - unvergessen sein Zarathustra.
Zwischendurch gab es auch mal einen Gerhard Hauptmann oder einen Bert Brecht.
Die Iphigenie haben wir auch gelesen, aber nicht von Goethe sondern die Iphigenie bei den Taurern von Euripides, auch die Antigone von Sophokles wurde nicht ausgelassen.

Irgendwie war bei uns alles anders.

nicht ärgern, nur wundern...
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