Einsteins Gottesbrief Presseschau

[Steppenwolf]

Einstein-Brief von 1954 an den Philosophen Gutkind: "Produkt menschlicher Schwächen"

Zitat:"Primitiver Aberglaube": In einem Brief fand Albert Einstein deutliche Worte zu allen Religionen und zur Rolle des jüdischen Volks. Nun wird das Dokument versteigert - und hat schon Minuten nach Beginn der Auktion ein erstes Gebot über drei Millionen Dollar erhalten

Zitat:New York/Hamburg - Fast 7000 Dollar pro Wort: Ein aufsehenerregender Brief Albert Einsteins mit Gedanken zu Religion und Judentum soll jetzt in den USA versteigert werden - für mindestens drei Millionen Dollar. Das Startgebot, umgerechnet rund 2,3 Millionen Euro hoch, wurde schon zehn Minuten nach Beginn der eBay-Auktion abgegeben. Sollte es ernstgemeint sein - was bei solchen Auktionen nicht immer der Fall ist - wäre schon jetzt sicher, dass der Brief einen neuen Eigentümer findet.

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Einstein hatte den sogenannten Gottesbrief im Januar 1954, gut ein Jahr vor seinem Tod, auf Deutsch geschrieben. "Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber doch reichlich primitiver Legenden", heißt es in dem Schreiben an den Philosophen Erich Gutkind, der Einstein zuvor sein Buch "Entscheide Dich für das Leben" geschickt hatte. "Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens", erklärte der Physiker.

zum weiterlesen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...60231.html

[Wallenstein]

(09.10.2012 12:29)Steppenwolf schrieb:  

Zitat:Einstein hatte den sogenannten Gottesbrief im Januar 1954, gut ein Jahr vor seinem Tod, auf Deutsch geschrieben. "Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger aber doch reichlich primitiver Legenden", heißt es in dem Schreiben an den Philosophen Erich Gutkind, der Einstein zuvor sein Buch "Entscheide Dich für das Leben" geschickt hatte. "Für mich ist die unverfälschte jüdische Religion wie alle anderen Religionen eine Incarnation des primitiven Aberglaubens", erklärte der Physiker

Ich wollte gerade schreiben, dass der gute Mann nicht nur in theoretischer Physik was drauf hatte - lese ich einige Kommentare im Spiegel-Forum - und ei, dort wurde eigentlich schon alles auf den Punkt gebracht.
z.B.

• Der Mann war nicht nur brilliant, er war auch weise.
• Danke Einstein.
• Tja, Einstein war halt sehr intelligent und hat erkannt was Religion ist.
  

u.ä.

[Arkona]

(09.10.2012 13:10)Wallenstein schrieb:  [*]Tja, Einstein war halt sehr intelligent und hat erkannt was Religion ist.

Aber nicht der Erste - da gibt es doch noch das berühmte Marx-Zitat mit dem Opium fürs Volk.

[Suebe]

(09.10.2012 13:10)Wallenstein schrieb:  Ich wollte gerade schreiben, dass der gute Mann nicht nur in theoretischer Physik was drauf hatte - lese ich einige Kommentare im Spiegel-Forum - und ei, dort wurde eigentlich schon alles auf den Punkt gebracht.
z.B.

• Der Mann war nicht nur brilliant, er war auch weise.
• Danke Einstein.
• Tja, Einstein war halt sehr intelligent und hat erkannt was Religion ist.
  

u.ä.

Es ist evt. bekannt: Der Physiker Albert Einstein ist ein gebürtiger Ulmer, die Familie stammt aus Buchau im Federsee. Außerdem war er in 2. Ehe mit seiner aus Hechingen stammenden Cousine Elsa verheiratet.
Insofern wird es nicht verwundern, dass es hier die eine oder andere Querverbindung gibt.

Einsteins Großneffe war bis zu seinem Tod vor 2 Jahren mein Nachbar. Ich durfte ihn meinen väterlichen Freund nennen. Für mich ein Ritterschlag und Stalinorden zugleich. Herr Einstein, mein Nachbar, war ein sehr kluger Herrn mit sehr weitgespannten Interessen, so dass es uns nie an Gesprächsstoff fehlte. Wenn er sich verabschiedete, hat er nie versäumt sich für das Gespräch zu bedanken.
Er war, im positiven Sinne, ein glühender deutscher Patriot. Langenhagen und ähnliche Vorfälle haben ihn im innersten getroffen.
Die verfluchten 12 Jahre hat er teilweise im KZ verbracht, überlebt hat er, wie ein paar andere, im "Weichbild" der Stuttgarter Kickers. (auch die bemerkenswert positive Rolle die mancher deutsche Verein, darunter die Kickers, in den Zeiten der Nazis spielten, harrt noch der Aufarbeitung)

Nun, dieser Mann war gläubiger Katholik.
Er hat nicht nur noch im hohen Alter das monatliche "Kirchenblättle" ausgetragen.
Als das Kloster Heiligkreuzthal renoviert wurde, hat er und seine Frau einen Raum bezahlt!

Meine Aussage: Intelligenz hat mit Dingen wie Glauben oder Nichtglauben nichts zu tun.

[Viriathus]

Zumal Religion wahrscheinlich in der menschlichen Entwicklung ein Evolutionsvorteil war. Also ganz natürlich ist.

[Wallenstein]

(09.10.2012 15:30)Suebe schrieb:  Es ist evt. bekannt: Der Physiker Albert Einstein ist ein gebürtiger Ulmer

Ja, Schwabe, das ist bekannt. Er war aber "nur" gelernter Mathe- u. Physiklehrer.

(09.10.2012 15:30)Suebe schrieb:  die Familie stammt aus Buchau im Federsee. Außerdem war er in 2. Ehe mit seiner aus Hechingen stammenden Cousine Elsa verheiratet.
Insofern wird es nicht verwundern, dass es hier die eine oder andere Querverbindung gibt.

Natürlich, warum nicht.
Gerade wegen dieser kleinen Nebengeschichten, Anekdötchen, mögen und schätzen wir dich. Aber nicht nur darum.

(09.10.2012 15:30)Suebe schrieb:  Nun, dieser Mann war gläubiger Katholik.
Er hat nicht nur noch im hohen Alter das monatliche "Kirchenblättle" ausgetragen.
Als das Kloster Heiligkreuzthal renoviert wurde, hat er und seine Frau einen Raum bezahlt!

Außer, dass er sein Großneffe war, was hat das mit Albert Einstein, in dem speziellen Fall mit diesem zu versteigernden Brief zu tun?

Klar, der Neffe war auch jüdischer Abstammung. Na und? Es gab viele Menschen jüdischer Herkunft, die einen anderen Glauben angenommen haben oder den schon von der Familie her mitbrachten.
Wir sind alle, durch die Bank, ziemlich durchmischt, was die Ethnie oder den Glauben der Vorväter betrifft.

(09.10.2012 15:30)Suebe schrieb:  Meine Aussage: Intelligenz hat mit Dingen wie Glauben oder Nichtglauben nichts zu tun.

Mit Intelligenz allein nicht. Das stimmt.
Wenn sich diese aber paart mit Wissen und Erkenntnis, dann schon.

Ein Naturwissenschaftler, sei es ein Biologe, Chemiker, Physiker oder sonst was - Menschen, die sich mit Dingen beschäftigen, die die Welt im Innersten zusammenhält, auf denen sie aufbaut - die können, genau wie Einstein, an die Natur als den eigentlichen Schöpfer glauben, nicht aber an den Gott Abrahams, Mose' oder Mohameds.
Es passt nicht wirklich zusammen, besonders in der heutigen aufgeklärten Zeit nicht.

[Arkona]

(09.10.2012 18:30)Wallenstein schrieb:  Ein Naturwissenschaftler, sei es ein Biologe, Chemiker, Physiker oder sonst was - Menschen, die sich mit Dingen beschäftigen, die die Welt im Innersten zusammenhält, auf denen sie aufbaut - die können, genau wie Einstein, an die Natur als den eigentlichen Schöpfer glauben, nicht aber an den Gott Abrahams, Mose' oder Mohameds.
Es passt nicht wirklich zusammen, besonders in der heutigen aufgeklärten Zeit nicht.

Nein, bestimmt sicher nicht der rachesüchtige Rauschebart aus dem Alten Testament. Aber unser Universum ist nach Aussage der Physiker für einen enormen Zufall fast zu gut, um nicht gebaut zu sein. Da mag jeder was draus lesen...

[Wallenstein]

(09.10.2012 14:48)Arkona schrieb:  Aber nicht der Erste - da gibt es doch noch das berühmte Marx-Zitat mit dem Opium fürs Volk.

Ja, schon - nur ist das wahrscheinlich etwas verfälscht worden (von Lenin).

Wichtig sind aber seine Worte:
"Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen."

[Suebe]

(09.10.2012 18:30)Wallenstein schrieb:  Ein Naturwissenschaftler, sei es ein Biologe, Chemiker, Physiker oder sonst was - Menschen, die sich mit Dingen beschäftigen, die die Welt im Innersten zusammenhält, auf denen sie aufbaut - die können, genau wie Einstein, an die Natur als den eigentlichen Schöpfer glauben, nicht aber an den Gott Abrahams, Mose' oder Mohameds.
Es passt nicht wirklich zusammen, besonders in der heutigen aufgeklärten Zeit nicht.

Ah, deshalb,
ich bin nämlich Kaufmann.

In Frankreich, um mal wieder unsere westlichen Nachbarn zu bemühen, würde man eine solche Diskussion schon fast als penetrant empfinden.

dort ist Religion privatsache.

[Wallenstein]

(09.10.2012 17:41)Viriathus schrieb:  Zumal Religion wahrscheinlich in der menschlichen Entwicklung ein Evolutionsvorteil war. Also ganz natürlich ist.

Da hast du schon irgendwie recht.
Sie ist natürlich, dem Menschen einfach inne.

Immer dann, wenn er sich etwas nicht erklären konnte, wurde es etwas Übernatürlichem zugeschrieben.
Die "Kontakte" pflegten dann z.B. die Ältesten oder die Schamanen - und schon damals nutzten es Menschen (nicht unbedingt die Schamanen) aus, um bestimmte Interessen umsetzen zu können.

Ob es für die Evolution des Menschen etwas gebracht hat, kann ich nicht beurteilen, wage es aber zu bezweifeln.

[Arkona]

(09.10.2012 19:01)Suebe schrieb:  ... ist Religion privatsache.

Das ist sie auch in meinen Augen. Ich habe alle Argumente gelernt und bin einfach nur tolerant und denke mir meinen Teil, solange man mich nicht direkt missionierend angreift. Wie sagte Fritz II.?: Ein Jeder nach seiner Facon...

[Suebe]

(09.10.2012 19:21)Arkona schrieb:  Das ist sie auch in meinen Augen. Ich habe alle Argumente gelernt und bin einfach nur tolerant und denke mir meinen Teil, solange man mich nicht direkt missionierend angreift. Wie sagte Fritz II.?: Ein Jeder nach seiner Facon...

Womit du den Punkt sehr gut herausgearbeitet hast.
Das "Pfingsterlebnis" der Christen.
Nach dem Motto: "Wenn du das nicht glaubst, kommst du in die Hölle".

Kann man die anderen nicht einfach in Ruhe lassen?


Edit: Mein Frau ist vor 10 Minuten gegangen. Sitzung.
Kirchengemeinderat.

[Arkona]

Jaja, Religion. Auf See sind die Veganer, da gibt es viele in meiner Branche, beim Koch beliebt...

[Viriathus]

(09.10.2012 18:55)Arkona schrieb:  Nein, bestimmt sicher nicht der rachesüchtige Rauschebart aus dem Alten Testament. Aber unser Universum ist nach Aussage der Physiker für einen enormen Zufall fast zu gut, um nicht gebaut zu sein. Da mag jeder was draus lesen...

Inwiefern für einen Zufall fast zu gut? Ist doch logisch, dass Leben nur dort entsteht wo die Situation günstig ist.
Aber sicher ist unser Sonnensystem nicht das einzige, wo ein Planet dieser Größe mit Atmosphäre und Mond im Schatten von einem Kometenfäger Gasriesen durch das Weltall schwirrt.

(09.10.2012 19:19)Wallenstein schrieb:  Da hast du schon irgendwie recht.
Sie ist natürlich, dem Menschen einfach inne.

Immer dann, wenn er sich etwas nicht erklären konnte, wurde es etwas Übernatürlichem zugeschrieben.
Die "Kontakte" pflegten dann z.B. die Ältesten oder die Schamanen - und schon damals nutzten es Menschen (nicht unbedingt die Schamanen) aus, um bestimmte Interessen umsetzen zu können.

Ob es für die Evolution des Menschen etwas gebracht hat, kann ich nicht beurteilen, wage es aber zu bezweifeln.

Wenn ich mich recht erinnere, soll der Vorteil darin liegen, dass sich mit der Totenehrung (das ist ja am Ende die Quintesenz der Religion) das Gruppengefühl erhöht bzw. das Nachdenken auf eine neue Ebene setzt. Darin sieht man den Vorteil: Homogene, unterstützende Gruppe > Haufen Einzelkämpfer.
Wenn Du willst schau ichs nochmal nach.

[Arkona]

(09.10.2012 21:45)Viriathus schrieb:  Inwiefern für einen Zufall fast zu gut? Ist doch logisch, dass Leben nur dort entsteht wo die Situation günstig ist.

Leben schon, aber Intelligenz? Das ist keineswegs die logische Abfolge. Wenn man außerirdische Schleimpilze entdecken würde - na gut. Auch auf der guten Mutter Erde hätte es ganz anders laufen können.

[Wallenstein]

(09.10.2012 18:55)Arkona schrieb:  Nein, bestimmt sicher nicht der rachesüchtige Rauschebart aus dem Alten Testament. Aber unser Universum ist nach Aussage der Physiker für einen enormen Zufall fast zu gut, um nicht gebaut zu sein. Da mag jeder was draus lesen...

Sicher, man könnte dahinter einen "Plan" vermuten.

Das ist ein sehr schwieriges und letztlich paradoxes Thema, denn
man wird nie, man kann nie zu einer befriedigenden Antwort kommen.

Da du die Physiker ansprichst, vielleicht auch die Kosmologen - es begann alles mit dem Urknall.

Ab einer bestimmten Zeit nach diesem Big Bang (alles innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde) kann man viele Entwicklungen des Universums einigermaßen plausibel beschreiben.
Vorraussetzung dafür sind grundlegende Kenntnisse über Naturkonstanten und deren Wechselwirkungen mit dem, was wir als Materie bezeichnen.
Mit großer Sicherheit kennen wir, die Menschen, nur einen Teil dieser Naturkonstanten und Wechselwirkungsgesetzmäßigkeiten.

Aber, was wäre wenn? - du kennst sicher Matrix, den Film.
In dem wird auch ein Faden gesponnen, der keine pure Spinnerei ist.
Was wäre, wenn unsere Welt, in der wir glauben zu leben, keine reale Welt wäre.
Alles nur simuliert.
Moderne (Computer)Spiele zeigen, dass diese Option nicht auszuschließen ist.
Zwar alles noch in den Kinderschuhen - aber was wissen wir, wie das in 100 Jahren oder später, aussehen wird.

Der kreative und begabte Programmierer (wahrscheinlich mehrere davon), vielleicht auch ein sehr hochentwickelter Computer selbst, schafft eine Welt, schreibt ein Programm - ein sehr komplexes.
Er definiert Naturkonstanten und die gegenseitigen Wechselwirkungen.
Das Programm wird gestartet. Von da ab kann alles von selbst laufen. Eine virtuelle Welt könnte sich entwickeln. Die Bildung von Leben und dessen Evolution bis hin zur intelligenten, selbsterkennenden Art nicht ausgeschlossen.

Dieser "Programmierer", wer/was auch immer das ist, wäre dann der Schöpfer, der Planer - und keine Sau, der sich in dieser Simulation entwickelnden Individuen, könnte jemals eine Ahnung davon bekommen, dass sie nur in einer virtuellen Welt leben.

[Suebe]

(10.10.2012 11:54)Wallenstein schrieb:  Sicher, man könnte dahinter einen "Plan" vermuten.


./.


Dieser "Programmierer", wer/was auch immer das ist, wäre dann der Schöpfer, der Planer - und keine Sau, der sich in dieser Simulation entwickelnden Individuen, könnte jemals eine Ahnung davon bekommen, dass sie nur in einer virtuellen Welt leben.

Du scheinst dich zu einem jungen Erich von Däniken zu entwickeln.

[Wallenstein]

(10.10.2012 14:23)Suebe schrieb:  Du scheinst dich zu einem jungen Erich von Däniken zu entwickeln.

Das hat mit Däniken nichts zu tun.

Es war an den Wissenschaftler addressiert, nicht an den Kaufmann.

Es ist nur eine Denkmöglichkeit, die nicht auszuschließen ist.

[Arkona]

(09.10.2012 19:19)Wallenstein schrieb:  Ob es für die Evolution des Menschen etwas gebracht hat, kann ich nicht beurteilen, wage es aber zu bezweifeln.

Das muss es, sonst wäre es weg selektiert worden. Wenn man denkt, kommt man aber irgendwie zu einer wie auch immer gearteten Erklärung der Welt.

[Wallenstein]

Hat das aber was für die Evolution des Menschen gebracht?
Also, die wie auch immer geartete Erkärung der Welt.

Eigentlich dachte ich, dass die Evolution des Menschen, die natürlich nicht abgeschlossen ist, mehr oder weniger auf einschneidende Ereignisse wartet, um die Entwicklung fortzusetzen. Wohin auch immer.

Wenn du möchtest und kannst, verbinde es bitte mit dem "Matrix"-Thema.
Denn das ist keine pure Spinnerei.

Ohje und Oha. Ich bin gespannt.