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Die Geschichte der Halbinsel Krim:
26.11.2012, 23:08
Beitrag: #35
Das Khanat der Krim im 15. und 16. Jahrhundert:
(20.11.2012 20:47)WDPG schrieb:  [ Nachdem Edigü verstorben war und Toktamisch Söhne, die mit der Hilfe Litauens auf den Thron gekommen waren ihre Macht verloren, setztes sich Ulug Mehmed durch. Unter ihm löste sich das Reich endgültig in mehrere Gebiete auf.

Fortsetzung folgt………….


Im 15. Jahrhundert:

In der Herrschaftszeit von Ulug Mehmed brach das Reich der Goldenen Horde immer mehr auseinander. Die Krim wurde schon unter Devlet Berdi (20er Jahre des 15. Jahrhunderts) selbstständig.

Endgültig zu einem beständigen von der Goldenen Horde unabhängigen Reich wurde das Khanat der Krim unter Haci I Giray. Unterstützt wurden die Unabhängigkeitsbestrebungen durch Polen und Litauen. Die Giray führten ihre Herkunft auf Dschingis Khan zurück, sie waren fortan für lange Zeit Herrscher über die Krim.

Um sich gegen andere Thronanwärter durchzusetzen und um Kaffa, sowie das Fürstentum Theodoro unter Kontrolle zu bringen holte sich Mengli I Giray (Sohn und Nachfolger von Haci I Giray) die Hilfe der Osmanen. Gemeinsam agierte man extrem erfolgreich, wie bereits berichtet brachte man sowohl die Besitzungen der italienischen Seemächte in Besitz, wie auch das beständige byzantinisch geprägte Fürstentum, ich würde sogar sagen das man ohne die Bindung an die Osmanen nicht so beständig gewesen wäre, wie es das Khanat der Krim war. Doch das Bündnis mit den Osmanen hatte für Mengli I Giray und seine Nachfolger auch einen hohen Preis. Der Khan der Krim wurde Vasall der Osmanen, diese erhielten etliche Rechte, etwa das Recht den Khan durch einen anderen aus der Familie der Giray auszutauschen. Außerdem brachte das Bündnis den Osmanen auf eine Provinz im Süden der Halbinsel ein. Die Hauptstadt von dieser war Kaffa, das außerdem noch zu einem für die Osmanen sehr bedeutenden Sklavenmarkt wurde.

Im 16. Jahrhundert:

Unter Sahib I Giray dem Nachfolger Menglis I Giray erlebte Bachtschyssaraj einen enormen Bedeutungsaufschwung. Diese Stadt wurde zur Residenzstadt der Krimkhane.

Im Jahr 1502 gelang den Krimkhanen ein sehr bedeutender Sieg, konnte man die sogenannte Große Horde (Nachfolger der Goldenen Horde) vernichtend zu schlagen und auch die Hauptstadt Sarai zu erobern (anscheinend waren die Krimtataren dabei mit Iwan III verbündet). Nun sahen sich die Khane auf der Krim, dazu berufen die Mongolen der russischen Steppe unter sich zu vereinigen, wie einst die Goldene Horde. Das brachte sie in Konflikt mit Russland, denn die Herrscher Moskaus strebten danach ihr Gebiet Richtung Süden zu erweitern um ans Kaspische und Schwarze Meer zu gelangen.

Dieser Interessenskonflikt führte zu zahlreichen, teils sehr wechselvollen Kämpfen. Ein Höhepunkt der Erfolge der Krimtataren war die Eroberung Moskaus im Jahr 1571, aber so gefährlich die Krimtataren waren, schließlich setzten sich die Heeres des Krimkhans nie wirklich durch.

Ein Khan der besonders viele Kriegszüge gegen Russland führte war Devlet I Giray, als er im Jahr 1577 verstarb folgte sein Sohn Mehmed II Giray ihm nach. Mehmed II Giray versuchte sich von den Osmanen zu lösen, konnte gegen diese sogar ein paar Erfolge erzielen. Doch die Osmanen konnten schließlich für die Absetzung von Mehmed II Giray sorgen, er wurde durch Islam I Giray ersetzt, der den Osmanen wieder treuer Vasall war. Ende des 16. Jahrhunderts schlossen die Krimtataren Frieden mit Russland, dabei verzichteten sie auf die Eroberung anderer Khanate (mit dem Ziel die Mongolen unter sich zu vereinigen war damit Schluss).

Zu Polen-Litauen hatte man ein wechselvolles Verhältnis, teils war Polen-Litauen ein bedeutender Verbündeter gegen Russland, teils auch ein wichtiger Gegner. Die Kriegstaktik der Krimtataren war übrigens der, der Mongolen sehr ähnlich. Der „Schreckensfaktor“ war sehr hoch, eine wirkungsvolle Gegentaktik war der Einsatz von starken Feuerwaffen und der Bau von Festungen.

Fortsetzung folgt…………..
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