Die Geschichte der Halbinsel Krim:
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06.12.2012, 12:10
Beitrag: #37
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Krimkhanat Ende des 17 Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts:
(02.12.2012 00:00)WDPG schrieb: Dafür warum man so eine wechselhafte Politik betrieb gab es wohl mehrere Gründe, man versuchte sich wohl einerseits seine Unabhängigkeit zu bewahren und andererseits Beute zu machen. Beute auch in Form von Sklaven, die man dann an die Osmanen weiterverkaufte. Neben Sklaven versorgte man die Osmanen auch noch mit bedeutenden Handelswaren wie Fisch oder Salz. Bereits am Ende des 17. Jahrhunderts starb die Hauptlinie der Giray aus, eine Nebenlinie dieser mongolischen Herrscherdynastie herrschte von nun an über die Halbinsel. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts kündigte sich eine schwierige Zeit für das Krimkhanat an. Die „Bedrohung Russland“ war wieder zurückgekehrt und führte zahlreiche Angriffe in der Gegend durch. Einer dieser Kampfhandlungen fand im Zuge des „Großen Türkenkrieges“ statt, als Russland 1686 der sogenannten Heiligen Liga (zu der auch der Habsburgerkaiser, Venedig und Polen gehörten) beitrat. Sehr oft war die Festung Asow (vorher als Tana erwähnt) Ziel dieser Kämpfe. Aber auch die Krim wurde im Zuge des 18. Jahrhunderts immer stärker von Russland bedroht. Anfang des 18. Jahrhunderts fand im Zuge von Thronstreitigkeiten ein Bürgerkrieg auf der Halbinsel statt. Die Blütezeit des Krimkhanats war endgültig zu Ende. Noch im 17. Jahrhunderts war man eine bedeutende und auch reiche Macht gewesen, was sich z.B. im Glanzvollen Ausbau von Bachtschyssaraj zeigte. Bachtschyssaraj wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert bereits einmal kurzzeitig von den Russen eroberte und geplündert. Doch Bachtschyssaraj wurde bald wiederhergestellt und erstrahlte in altem Glanz. Etwas was nicht darüber hinwegtäuschen konnte das man gegen das übermächtige Russland zunehmend chancenlos war. Auch wenn die Osmanen bei weitem nicht mehr so eine Macht waren wie im 16. oder 17. Jahrhundert, war man auf der Krim noch mächtig genug um die Politik dort zu beeinflussen, etwa als man den Khan Qirim Giray 1764 absetzte. Qirim Giray gelangte später noch einmal für kurze Zeit an die Macht und führte in dieser Zeit (1769) den letzten größeren Überfall der einst gefürchteten Krimtataren auf Russland durch. Immer wieder gab es auch Teilerfolge der Krimtataren, doch sie waren längst zu schwach geworden um langfristig etwas gegen die vordringenden Russen zu unternehmen. Das schwächer werdenden Osmanenreich erwies sich auch als nicht mehr stark genug um sich den Russen entgegenzustemmen. Dem Zarenreich gelang es zahlreiche Städte des Krimkhanats einzunehmen. Nach einer Niederlage im Krieg gegen Russland musste das Osmanenreich 1774 im Friedensvertrag von Kücük Kaynarca die Unabhängigkeit der Krim anerkennen. In Wahrheit war es keine echte Unabhängigkeit – es wurde nur die formelle Oberhoheit der Osmanen gegen die Herrschaft der Russen eingetauscht, wie sich bald zeigen sollte. Fortsetzung folgt……………… |
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