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Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
22.11.2020, 11:54
Beitrag: #1
Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
Hallo Zusammen,

das Thema um die Spaltung in der US Gesellschaft ist ja gerade klar und deutlich seit Trump als Präsident zu Tage getreten.

Einen, wie ich finde, interessanten Artikel habe ich dazu gefunden:

https://www.n-tv.de/politik/US-wahl-2020...82857.html

Sind die Wurzeln dieser Spaltung in der Gesellschaft wirklich noch aus dem amerikanischen Bürgerkrieg oder ist das zu einfach gedacht?

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
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22.11.2020, 13:38
Beitrag: #2
RE: Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
(22.11.2020 11:54)Flora_Sommerfeld schrieb:  Hallo Zusammen,

das Thema um die Spaltung in der US Gesellschaft ist ja gerade klar und deutlich seit Trump als Präsident zu Tage getreten.

Einen, wie ich finde, interessanten Artikel habe ich dazu gefunden:

https://www.n-tv.de/politik/US-wahl-2020...82857.html

Sind die Wurzeln dieser Spaltung in der Gesellschaft wirklich noch aus dem amerikanischen Bürgerkrieg oder ist das zu einfach gedacht?

Ist so schon möglich.

Bei uns ist so mancher Konflikt seit der 48er Revolution latent vorhanden,
und andere sogar seit der Reformation.

Immer wieder tauchen Parteien auf, die diese "Spaltungen" überbrücken wollen, und eine Generation später begreift man, dass es wieder nicht klappte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.11.2020, 20:15
Beitrag: #3
RE: Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
(22.11.2020 11:54)Flora_Sommerfeld schrieb:  Hallo Zusammen,

das Thema um die Spaltung in der US Gesellschaft ist ja gerade klar und deutlich seit Trump als Präsident zu Tage getreten.

Einen, wie ich finde, interessanten Artikel habe ich dazu gefunden:

https://www.n-tv.de/politik/US-wahl-2020...82857.html

Sind die Wurzeln dieser Spaltung in der Gesellschaft wirklich noch aus dem amerikanischen Bürgerkrieg oder ist das zu einfach gedacht?

Teils, teils.
Also ja, es gibt einen Bruch in der Gesellschaft, der wirklich aus dem Bürgerkrieg herrührt. Groll kann über Generationen weitergegeben und natürlich auch immer wieder neu befeuert werden. Auch die Überzeugung, Afroamerikaner seien weniger wert, ist in den Südstaaten sicher noch bei vielen Weißen vorhanden. Die haben die Sklaverei nicht freiwillig aufgegeben, sondern wurden besiegt und dazu "gezwungen"- und ja, so etwas wirkt nach. Selbst nach 160 Jahren noch. Wenn man gewzungen wird, etwas zu tun, was man selbst nicht freiwillig tun will, dann geht es nicht ohne unterdrückte Wut und Groll. Selbst, wenn sie nicht sofort gezwungen waren, den Afroamerikanern das Wahlrecht zuzugestehen.


Allerdings ist der Bürgerkrieg wohl nur für einen Teil der Spaltung verantwortlich. Eine andere Wurzel dürften die strengen religiösen Vorschriften sein, auf denen einige der Staaten gegründet wurden und die ihrerseits dann auch wieder, aber nicht nur, im Bürgerkrieg eine Rolle spielten und ihrerseits viel zum Rassismus beigetragen haben...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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26.11.2020, 18:49
Beitrag: #4
RE: Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
Neben den genannten Gründen wie Rassismus und religiösen Vorschriften ist auch die Wirtschaftspolitik für die Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft verantwortlich, vor allem die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Vorstellung von Milton Friedman bzw. der "Chikago-Boys". Denn seit Reagan hat sich nicht so viel geändert und viele Menschen (u.a. viele Afro-Amerikaner, aber auch die weiße Arbeiterklasse aus dem Mittelwesten) sind abgehängt.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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27.11.2020, 20:00
Beitrag: #5
RE: Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
(26.11.2020 18:49)Sansavoir schrieb:  Neben den genannten Gründen wie Rassismus und religiösen Vorschriften ist auch die Wirtschaftspolitik für die Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft verantwortlich, vor allem die Umsetzung der wirtschaftspolitischen Vorstellung von Milton Friedman bzw. der "Chikago-Boys". Denn seit Reagan hat sich nicht so viel geändert und viele Menschen (u.a. viele Afro-Amerikaner, aber auch die weiße Arbeiterklasse aus dem Mittelwesten) sind abgehängt.

Das ist mit Sicherheit richtig.
Die Frage, die sich mir aber dabei stellt, ist die alte Hennen-Ei- Frage. Was war zuerst da?
Wirtschaftstheorien sind im Gegensatz zu Naturgesetzen eben nicht unabänderliche Gesetzmäßigkeiten, sondern bloße Theorien- jemand stellt aufgrund seiner Beobachtungen und Bewertungen eine Theorie auf und leitet daraus Handlungsoptionen ab. Jede Wirtschaftstheorie ist somit auch ein Spiegelbild der Werte desjenigen, der die Theorie formuliert hat. Ob Friedman jetzt Rassist war, kann ich nicht genau sagen, aber dass er "das Überleben der Stärksten" propagierte, liest sich aus seiner Theorie heraus.
Und dass die USA mit ihrem weit verbreiteten Rassisimus und religiöser Engstirnigkeit einer Theorie wie Friedmans folgten, ist jetzt wenig überraschend. Sehr unwahrscheinlich, dass man in den USA den Theorien einer Kate Raworth folgen würde...

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Oscar Wilde
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28.11.2020, 11:53
Beitrag: #6
RE: Der amerikanische Bürgerkrieg wurde nie beendet
Und vergessen sollte man dabei auch nicht, dass der Bürgerkrieg nicht aus humanitären, sondern vor allem aus wirtschaftlichen Gründen geführt wurde. Die Nordstaaten wollten die Sklaverei nicht deswegen abschaffen, weil sie sie für menschlich verwerflich hielten, sondern weil sie ihre Wirtschaftsinteressen dadurch gefährdet sahen. Ich habe vor Jahren mal einen etwas anderen Bericht gelesen, der belegte, dass der Bürgerkrieg letztenlich ein Wirtschaftskrieg war...leider weiß ich gerade nicht mehr wo...

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